Quickies | Erotischer Ratgeber - Arne Hoffmann - E-Book

Quickies | Erotischer Ratgeber E-Book

Arne Hoffmann

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 128 Taschenbuchseiten ... Hattest du je die Fantasie, Sex am Strand oder im Wasser zu haben? In einem Aufzug oder im Kino? Bist du bislang davor zurückgeschreckt, weil du nicht so genau weißt, was es dabei zu beachten gilt - und ob es grundsätzlich eine gute Idee wäre? Dieser Ratgeber verrät dir alles, was man wissen muss, wenn es um die unterschiedlichsten Orte geht, an denen man miteinander Spaß haben kann: von der heimischen Dusche bis zur dunklen Seitengasse, von der Umkleidekabine bis zum Auto, vom Wald bis zur Sauna. So wird deiner Experimentierfreude ebenso Genüge getan wie deinem Bedürfnis danach, dass dieses Abenteuer kein Reinfall wird. Herzliche Grüße Arne Hoffmann lebe.jetzt ist die neue Ratgeber-Marke von blue panther books ...

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Seitenzahl: 96

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Impressum:

Quickies | Erotischer Ratgeber

von Arne Hoffmann

 

Arne Hoffmann, geboren 1969 in Wiesbaden, hat nach seinem Studium der Literatur- und Medienwissenschaft bereits mehrere Dutzend Sachbücher und Erzählbände zum Thema Sexualität veröffentlicht. Sein Schwerpunkt dabei ist erotische Unterwerfung. Besonders gern vermittelt er Neulingen und Anfängern die Freude an dieser und anderen ungewöhnlichen Spielarten der menschlichen Sexualität.

 

Lektorat: Marie Gerlich

 

 

Originalausgabe

© 2021 by lebe.jetzt, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Majdanski @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783966418584

www.lebe.jetzt

Vorwort

Vielleicht wunderst du dich, dass der Titel dieses Ratgebers »Quickies« ganz selbstverständlich als »Sex an ungewöhnlichen Orten« definiert. Schließlich bedeutet das Wort »Quickie« (vom englischen Wort »quick« für »schnell«) doch eigentlich nichts anderes als Sex, der sehr flott vonstattengeht. Eine solche kurze Nummer kann man doch auch zu Hause im Bett oder auf der Couch schieben?

Das stimmt zwar. Geht man aber zum Beispiel nach den Ergebnissen einer Online-Umfrage, die vor einigen Jahren veröffentlicht wurde1, finden sich die zehn beliebtesten Quickie-Orte der Deutschen alle außerhalb der eigenen vier Wände. 46 Prozent bevorzugten das Auto (im Innenraum oder auf der Motorhaube), 34 Prozent das Freibad, 32 Prozent den Balkon, 31 Prozent den Park, 20 Prozent einen Hauseingang und 19 Prozent das Kino. Selbst ein Hochsitz (15 Prozent), eine öffentliche Toilette (12 Prozent) und sogar noch exotischere Schauplätze wie Riesenrad und Fotokabine wurden genannt.2 Auch in einer Unzahl von für dieses Buch gesichteten Ratgebertexten über Quickies ging es um Sex an Orten, die ein bisschen ausgefallener waren als die gewohnte Matratze. Einfallsreichtum und Experimentierfreude spielen beim Quickie offenkundig eine große Rolle – ebenso wie der besondere Adrenalinkick, ob durch das Tempo oder die Situation – und dabei insbesondere das Risiko, erwischt zu werden. Quickies sind etwas für Menschen, die beim Sex gern ein bisschen kreativer und abenteuerlustiger sind als der Rest.

Damit ist der Quickie mehr als lediglich die schnelle Nummer, weil einen gerade die eigene Geilheit überkommt. Stattdessen wird er oft geplant und vorbereitet. Aus diesem Grund verdient er auch ein eigenes Buch mit hilfreichen Ratschlägen: Sind all die eben genannten Orte wirklich gut für Sex geeignet? Wo droht ein Fiasko? Wie kannst du diese Pleite verhindern und stattdessen dafür sorgen, dass der Sex an diesem Ort so toll wird wie in deiner Fantasie? Bei einer Nummer im Pool musst du eben auf ganz andere Dinge achten als bei einer Nummer im Kino. Auf den folgenden Seiten wirst du erst einmal erfahren, was man über Quickies generell wissen sollte. Danach lernst du, worauf du bei den unterschiedlichen Orten achten solltest. Dabei beginnen wir mit Sex unter der eigenen Dusche, wo du noch gut davor geschützt bist, dass plötzlich Außenstehende vorbeischneien. Dann wagen wir uns auf immer heikleres Terrain vor.

Das ist schon alles, was es vorab zu sagen gibt. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und der Umsetzung. Auf dass du immer wieder Sex erlebst, der zwar brisant und aufregend ist, aber niemals in einem Fiasko endet!

Sind Quickies auch etwas für dich?

Was spricht eigentlich für die schnelle Nummer zwischendurch? Nicht jeder lässt sich dafür begeistern. Einer Onlineumfrage zufolge sind zwar 92 Prozent der Männer, aber nur 56 Prozent der Frauen einem Quickie nicht abgeneigt.3 Offenbar ist das männliche Geschlecht hier risikofreudiger und eher für eine schnelle Nummer zu haben, während die Damen sich eher Zeit nehmen, um den Sex zu genießen. Oft brauchen sie auch einfach ein längeres Vorspiel, um überhaupt in Stimmung zu kommen.

Mit der Frage, wie du solche Probleme geschickt überwindest, wird sich ein späteres Kapitel beschäftigen. Hier geht es erst einmal darum abzuwägen, ob Quickies an ausgefallenen Orten überhaupt etwas für dich sein könnten. Als Entscheidungshilfe habe ich einige Pros und Contras zusammengestellt. Vielleicht kannst du die Punkte, die für einen Quickie sprechen, außerdem dafür verwenden, deinen Partner dazu zu verführen?

Folgende Dinge könnten dich davon abhalten, es mal mit einem Quickie zu probieren:

Im eigenen Bett ist es einfach sehr viel gemütlicher.

Die Gefahren, die mit einem Quickie verbunden sind – von Schürfwunden auf dem Waldboden bis zum Erwischt-Werden – schrecken dich zu sehr ab.

Oft braucht man bestimmte Dinge, damit es funktioniert, und die sind bei einer spontanen Nummer nicht zur Hand.

Das alles sind berechtigte Einwände gegen einen Quickie: Aspekte, die von Nachteil sind oder den sexuellen Genuss stören. Ich behaupte aber, das sind auch alles Dinge, die man gut in den Griff bekommen kann, wenn man weiß, wie. Dieses Buch wird alles dazu Notwendige erklären. Das ist sehr viel sinnvoller, als sich dieses Abenteuer völlig zu versagen. Denn es gibt einfach zu viele andere Dinge, die dafür sprechen:

Ein Quickie an einem ungewöhnlichen Ort kann endlich wieder frischen Wind in einen eintönig gewordenen Alltag mit dem/der Liebsten bringen.

Unsere Gesellschaft wird insgesamt immer schnelllebiger und es gibt zu viele andere Dinge außer Sex, die Zeit und Aufmerksamkeit beanspruchen. Statt aber völlig auf seine Befriedigung zu verzichten, kann man aus einem kurzen Erlebnis auch sehr viel Lust ziehen.

Manchmal packt einen die Lust einfach an einem Ort, der weit vom eigenen Bett entfernt ist. Bis man wieder zu Hause wäre, hätte sich diese Geilheit längst gelegt. Warum also nicht einen Weg finden, ihr dort nachzugeben, wo man sich gerade befindet?

Ein Quickie führt zur Ausschüttung von Glückshormonen und baut blitzschnell angestauten Stress ab, um ihn durch gute Laune zu ersetzen.

Es gibt kaum ein schöneres Kompliment an den Partner als »Du machst mich so scharf, dass ich mich gar nicht beherrschen kann, dir hier und jetzt die Klamotten vom Leib zu reißen«.

Es hebt das eigene Selbstbewusstsein, wenn man seinen Partner zu so einer Nummer verführen kann.

Wenn man über eine leicht exhibitionistische Ader verfügt, kann ein Quickie auch ein Weg sein, anderen Leuten zu zeigen, dass man immer noch aufregenden Sex hat: ob man gemeinsam mit zerwühlten Haaren und verrutschten Klamotten aus dem Bad zurück auf die Party kommt oder ob man später guten Freunden davon erzählt: »Ihr glaubt nie, wo wir es neulich miteinander getrieben haben …« Auch Angeben kann lustvoll sein! Berichtet man von einem Quickie mit einem früheren Partner, kann man sich damit sogar beim anderen Geschlecht als jemand interessant machen, der beim Sex garantiert kein Langweiler ist.

Ein Quickie führt zu beschleunigtem Herzschlag und heftigerer Atmung – wegen des damit verbundenen Tempos, aber auch weil er oft ein bisschen riskant ist. Das kann einen Quickie erheblich berauschender werden lassen als gelassener Schmuse-Sex, für den man sich Zeit nimmt. Der leichte Stress führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen Orgasmus.

Manche Menschen befinden sich in einer Wohnsituation, in der aushäusiger Sex am sinnvollsten ist: etwa wenn beide noch bei den Eltern wohnen oder beide einen festen Partner haben (was nicht bedeuten soll, dass ich einen Seitensprung empfehlen würde).

Grundsätzlich ist es immer gut, seinen Erfahrungshorizont zu erweitern, solange man dabei keinen Schaden nimmt. Das gilt auch für den Sex. Woher willst du zum Beispiel wissen, ob sich Sex am Strand für dich vielleicht als der ultimative Kick herausstellt, wenn du es nie probiert hast, obwohl du die Gelegenheit dazu gehabt hättest?

Seinen Partner an das kleine erotische Abenteuer zu erinnern, das man gemeinsam erlebt hat, kann den perfekten Einstieg zu neuem Sex darstellen.

Mit guten Argumenten wie diesen bist du trotzdem nicht automatisch erfolgreich dabei, jemanden zu einem Quickie zu bewegen. Als nämlich die Anthropologin Helen Fisher die Gehirnchemie von fast 30.000 Singles untersuchte, fand sie heraus, dass für die Festlegung des eigenen sexuellen Wesens vor allem vier Chemikalien verantwortlich sind. Der Typ Mensch, der für Quickies besonders ansprechbar ist, weil er Spontaneität, das Risiko und immer wieder neue Erfahrungen zu genießen weiß, wird vor allem von dem Neurotransmitter Dopamin beherrscht.4 Bei Menschen, in deren Gehirn Dopamin schwächer vorhanden ist, beißt du also womöglich auf Granit.

Darf man in der Öffentlichkeit Sex haben?

Womöglich haben dich die obigen Argumente auf den Gedanken gebracht, dass ein Quickie an einem außergewöhnlichen Ort durchaus ein nettes Erlebnis sein könnte. Gleichzeitig fragst du dich aber: Darf man das denn überhaupt – Sex an einem für die Allgemeinheit zugänglichen Ort? Gibt es keine Gesetze dagegen, dass die Leute es in der Öffentlichkeit miteinander treiben?

Mit dieser Befürchtung hättest du recht. Diese Gesetze gibt es. Paragraf 183a des deutschen Strafgesetzbuchs behandelt die sogenannte »Erregung öffentlichen Ärgernisses«. Dort heißt es: »Wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und dadurch absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft […].«5 Es handelt sich hier um eine Erweiterung von Paragraf 183, der exhibitionistische Handlungen unter Strafe stellt – wenn sie von einem Mann begangen werden. Eine Frau kann nicht wegen Exhibitionismus belangt werden, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aber schon. Im Schweizerischen Strafgesetzbuch regelt es Paragraf 198 ähnlich. Er besagt: »Wer vor jemandem, der dies nicht erwartet, eine sexuelle Handlung vornimmt und dadurch Ärgernis erregt, wer jemanden tätlich oder in grober Weise durch Worte sexuell belästigt, wird, auf Antrag, mit Busse bestraft.«6

Allerdings sind die Formulierungen in diesen Paragrafen nicht ganz unwichtig. Um für Sex in der Öffentlichkeit bestraft werden zu können, musst du jemanden erst einmal damit »belästigen« beziehungsweise »ein Ärgernis erregen«. Wenn von eurem Quickie an einem öffentlichen Ort niemand etwas mitbekommt, hast du nichts zu befürchten, das ist klar. Wenn es jemand mitbekommt, sich daran aber nicht sonderlich stört, dann geht das auch in Ordnung. Dieser Unterschied wird bei vielen Quickies, die dieser Ratgeber behandelt, von einiger Bedeutung sein. Meistens stören sich Menschen nämlich nicht daran, dass andere Menschen Sex haben, selbst wenn sie es außerhalb der eigenen vier Wände tun – zumindest, wenn sie dabei versuchen, so diskret wie möglich vorzugehen und andere Leute nicht mutwillig in ihr Intimleben hineinzuziehen. Solange du Außenstehende also nicht wirklich belästigst, bist du aus dem Schneider: Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter. Eigens eine Strafanzeige zu stellen, weil man den Sex anderer Menschen mitbekommen hat – damit jemand das tut, muss er von diesem Treiben schon wirklich genervt sein.

Das heißt nicht, dass so etwas nicht vorkommt. Beispielsweise musste ein Paar aus Leipzig deftige 2100 Euro Strafe für Sex auf dem eigenen Balkon berappen. Allerdings heißt es in einem Bericht über diesen Sex auch: »Die Liebestollen vergnügten sich mehrfach lautstark auf dem Balkon, er nahm sie von hinten, sie stützte sich oben ohne auf der Balustrade ab. Jeder Passant konnte das wilde Geschehen bestens mitverfolgen.«7 Da ist es klar, dass es den Nachbarn, die keinerlei Lust auf einen sich ständig wiederholenden 3-D-Porno hatten, irgendwann genervt reagierten. Mit etwas mehr Zurückhaltung wäre das Pärchen womöglich straffrei davongekommen.

Ein weiteres Pärchen trieb es auf einer Zugtoilette lautstark miteinander, wovon sich ein anderer Passagier gestört fühlte, weshalb er die Polizei verständigte. Die Polizisten befanden jedoch, dass keine Straftat vorlag (öffentlicher Sex ist tatsächlich nur eine Ordnungswidrigkeit), und ließen die beiden ungestraft davonkommen.8 Es handelt sich also immer auch um eine Ermessensfrage mit einigem Spielraum.

Generell hilft es dir in einer solchen Situation, wenn du glaubhaft machen kannst, dass du andere Menschen nicht bewusst provozieren wolltest und es nicht darauf angelegt hattest, Zuschauer zu haben, weil das deine Lust verstärkte, sondern dir Mühe gegeben hast, dass Außenstehende von eurer Leidenschaft so wenig wie möglich behelligt werden. Das sollte dir umso besser gelingen, je mehr du dir tatsächlich über nötige Vorkehrungen Gedanken gemacht hast.