Radieschenheim - Meta Friedrich - E-Book

Radieschenheim E-Book

Meta Friedrich

4,4

Beschreibung

Margreta Mai, stolze Besitzerin des Gartenlokals Radieschenheim im Lübecker Umland, ist entsetzt: Der zweite Vorsitzende des gleichnamigen Kleingartenvereins liegt tot in ihrem Kräuterbeet! Als ihr der knurrige Kommissar Jan Knutsen, der zukünftige Schwiegervater ihrer Tochter Marjolein, dann auch noch den Zutritt zu ihrem eigenen Garten verwehrt, reicht es Margreta. Sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln und bringt damit nicht nur ihr Radieschenheim in Aufruhr.

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Seitenzahl: 323

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Meta Friedrich

Radieschenheim

Ein Gartenkrimi

Impressum

Ausgewählt von Claudia Senghaas

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2016

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © Ingo Bartussek – Fotolia.com

ISBN 978-3-8392-4950-5

Kapitel 1 

Es war ein herrlicher Frühlingsabend im Gartenlokal ›Radieschenheim‹ im gleichnamigen Lübecker Kleingartenverein, als Margreta Mai einen Riesentopf mit frisch gekochter Bärlauchsuppe vor die Nase von Hauptkommissar Jan Knutsen ab- und damit seine Gutmütigkeit auf die Probe stellte.

Denn wer es sich mit dem Lübecker Kommissar verscherzen wollte, der brauchte nicht viel mehr zu tun als genau das: nämlich ihm ein Gericht mit nichts als Gemüse zu servieren. Denn von Grööntüch im Allgemeinen hielt er rein gar nichts!

Margreta Mai hingegen war in der Regel eine sehr geduldige Frau. Ihr Geduldsfaden reichte mindestens von ihrer Wahlheimat Lübeck bis zu ihrem Heimatdorf am Rande des Hessischen Vogelsbergs und war so elastisch wie das langgezogene E eines Norddeutschen, das sie tagtäglich bei der Aussprache ihres Namens zu hören bekam.

Kommissar Knutsen allerdings traf Margreta Mai mit seiner Gemüseabneigung mitten ins stolze Köchinnenherz. Sie war der Ansicht, dass Menschen wie er nicht verstanden hatten, dass Kochen und Kreativität mehr verband als zu Beginn das gemeinsame K! Und deshalb reichte ihr Geduldsfaden, was ihn betraf, nicht mal mehr bis nach Hamburg.

Und so nahm seinen Lauf, was seinen Lauf nehmen musste: Kommissar Knutsen war beleidigt, dass er nichts Ordentliches zu essen bekam. Und Margreta Mai war beleidigt, weil er ihre Suppe bereits ablehnte, noch bevor er sie überhaupt probiert hatte.

Zum Glück mussten die beiden diesen Moment nicht allein überstehen. Denn an diesem herrlichen Frühlingsabend waren auch Margretas Tochter Marjolein und Knutsens Sohn Ole zugegen, die angesichts ihrer Hochzeit am Ende des Monats überhaupt nichts von dem sich anbahnenden Familienstreit hielten und deshalb mit Engelszungen auf die beiden einredeten. Außerdem saßen am Tisch Knutsens Exfrau Simone und ihr Mann Bernwald Lieblich, die das sich anbahnende Drama durch Folgendes abzuwenden versuchten: Sie schaufelten sich immer wieder Schöpfkellen voll Bärlauchsuppe auf ihre Teller und konnten gar nicht oft genug wiederholen, wie gut Margreta das Essen gelungen war.

Und so konnte das Unglück abgewendet und der Abend unter das Thema gestellt werden, weswegen sie überhaupt alle zusammengekommen waren: die baldige Hochzeit von Marjolein und Ole. Schließlich gab es noch so viel zu tun und tausend Kleinigkeiten zu besprechen, auch wenn die Einladungen ins hübsche Restaurant an der Wakenitz bereits lange verschickt waren.

Als Margreta Mai am nächsten Morgen um kurz nach sechs in ihr Gartenlokal zurückkehrte und das Vorderrad ihres Fahrrads in den Fahrradständer schob, hatte sie nicht viel Schlaf bekommen. Eine Diskussion darüber, ob die Lübecker und die Vogelsberger Verwandtschaft gemischt werden sollte, hatte die Runde bis weit nach Mitternacht zusammengehalten. Letztlich waren alle übereingekommen, sich auf das Experiment einzulassen. Allein deshalb, weil es einfacher war, als darauf zu achten, welche Familienmitglieder auf keinen Fall nebeneinander sitzen durften.

Das rustikale gusseiserne Schild mit dem ausgestanzten Radieschen in der Mitte quietschte über Margretas vom Fahrtwind zerzausten Lockenkopf wie zur Begrüßung in seiner nostalgisch verzierten Halterung an der roten Backsteinwand. Dies entlockte ihr ein Lächeln auf das von der Fahrradtour erhitzte Gesicht. Es erinnerte sie an die Überraschungsparty zu ihrem 50. Geburtstag im vergangenen Februar. Die Kleingärtnergemeinschaft hatte zusammengelegt und ihr mit diesem Schild eine Riesenfreude gemacht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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