Radionutzung im Internet - Eine Erhebung zur Akzeptanz des Internetradios bei Studierenden - Roland Mahler - E-Book

Radionutzung im Internet - Eine Erhebung zur Akzeptanz des Internetradios bei Studierenden E-Book

Roland Mahler

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Beschreibung

Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,3, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Symbiose der Medien Radio und Internet birgt ein großes Potenzial in sich. Die zahlreichen Radioangebote, die sich mittlerweile im Internet tummeln, machen dies deutlich. Neben dem musikalischen Mainstream werden dabei auch Nischenmärkte bedient, die im Zeitalter der Formatradios im Hörfunk kaum mehr Berücksichtigung finden. Zugleich wird der Radiomarkt auf diese Weise für branchenfremde Anbieter geöffnet. Radiobetreiber sehen sich daher zunehmend gezwungen, dem neuen Selbstverständnis ihrer Hörer entgegenzukommen und das Internet als interaktiven Verbreitungsweg zu begreifen. Dabei ist die Gestaltung des Programmangebotes im Internet von besonderer Bedeutung, ermöglicht es doch völlig neue Formen der Hörerbindung, wie sie in einem uni-direktionalen UKW-Programm nicht gegeben sind. Der Untersuchung der jüngeren und computeraffine Generation unter 30 Jahren kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu, zeigt sich bei ihr doch am deutlichsten ein Wandel im Mediennutzungsverhalten. Aus diesem Grund macht es sich die vorliegende Arbeit zur Aufgabe, die Akzeptanz des Internetradio-Angebotes bei Studierenden anhand einer Erhebung zu untersuchen. Dabei geht es vorrangig darum, Erkenntnisse über die Nutzung dieser Angebote zu erhalten.

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1. Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

„Die Zukunft des Rundfunks liegt im Internet“ postulierten Klaus Goldhammer und Axel Zerdick bereits 1998 (Goldhammer, 1998, S. 11) in einer Schriftenreihe der Landesmedienanstalten zur Entwicklung des Rundfunks und ließen keinen Zweifel daran, dass die Symbiose beider Massenmedien ein großes Potenzial in sich birgt. Die zahlreichen Radioangebote, die sich mittlerweile im Internet tummeln, machen dies deutlich. Im Herbst 2008 verzeichnete die GEMA allein in Deutschland bereits über 1500 lizenzierte Internetradios (GEMA, 2008), die nur online zu hören sind, und ihre Zahl steigt kontinuierlich an. Neben dem musikalischen Mainstream werden auf diese Weise unterschiedliche Nischenmärkte bedient, die im Zeitalter der Formatradios im Hörfunk kaum mehr Berücksichtigung finden. Das Internet entwickelt sich dabei zunehmend zu einem Konvergenzmedium, das die verschiedenen Medienformen bündelt und sie dem Nutzer auf vielfältige Weise anbietet (Halls, 2007, S.192). Im Gegensatz dazu „...verharrt [der Hörfunk] weiterhin in der analogen Welt“ (Penninger, 2007, S. 193), die ihm in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts noch hohe Umsätze bescherte. Doch diese Welt der Frequenzknappheit und der überschaubaren Marktstrukturen scheint nun durch das Internet bedroht, einem Medium, das wie kein anderes den Radiomarkt für branchenfremde Anbieter öffnet. So sehen sich die Radiobetreiber verstärkt gezwungen, dem neuen Selbstverständnis ihrer Hörer entgegenzukommen und das Internet als Distributionsweg zu begreifen (Schalt, 2008). Dabei ist die Gestaltung des Programmangebotes im Internet von besonderer Bedeutung, ermöglicht es doch völlig neue Formen der Hörerbindung, wie sie in einem uni-direktionalen UKW-Programm nicht gegeben sind. Gerade auch angesichts des Rückgangs der Radionutzung in weiten Teilen der Bevölkerung stellt sich der Branche seit längerem die Frage, „...ob Zuhörer von Internetradios noch Moderatoren hören wollen oder nur Musik oder Nachrichten pur.“ (Manitz, 2007, S. 170)

So ist derzeit noch nicht geklärt, wie Radioangebote im Internet zukünftig konzipiert sein könnten, um auch angesichts der Vielzahl konkurrierender Online-Dienste wie Last.FM und MusiCovery wirksame Wege zum Hörer zu finden. Der Untersuchung der jüngeren und computeraffine Generation unter 30 Jahren kommt dabei eine be-

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sondere Bedeutung zu, zeigt sich bei ihr doch am deutlichsten ein Wandel im Mediennutzungsverhalten (van Eimeren & Frees, 2008, S. 344f.). Mehr noch als die älteren begreifen die jüngeren Zielgruppen das Internet als eine multimediale und interkommunikative Informations- und Unterhaltungsplattform, die sich ihren individuellen Bedürfnissen anpasst.

Aus diesem Grund macht es sich die vorliegende Arbeit zur Aufgabe, die Akzeptanz des Internetradio-Angebotes bei Studierenden anhand einer Erhebung zu untersuchen. Dabei geht es vorrangig darum, Erkenntnisse über die Nutzung dieser Angebote zu erhalten.

Von besonderer Relevanz ist ebenfalls, welche Inhalte und Formen der Programmgestaltung für Nutzer tatsächlich interessant sind und welche programmbegleitenden Angebote dabei eine Rolle spielen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie sich die Nutzung von Radioangeboten im Internet bei Studierenden in Zukunft gestalten könnte.

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1.2 Abgrenzung der Thematik

Obwohl sich mittlerweile Marktgrößen und Nutzungsformen deutlich ausgeprägt haben, ist der Begriff Internetradio noch immer mit terminologischen Unschärfen ver-bunden. Das liegt unter anderem daran, dass der Terminusbestandteil „Internet“ auch für Dienste, Medium und Übertragungstechnik steht und sich die Begrifflichkeiten des klassischen Rundfunks nur schwer übertragen lassen (Goldhammer, 1998, S. 18). Im Weiteren steht der Terminus Internetradio als Prozess des Sendens, der Übertragung und des Empfangs von radioähnlichen Inhalten gleichbedeutend für die artverwandten Begriffe Webradio, Online-Radio und Webcasting. Zunächst ist festzustellen, dass es verschiedene Erscheinungsformen des Internetradios gibt. Sie umfassen sowohl die zeitgleiche und unveränderte Übertragung terrestrisch verbreiteter Hörfunkprogramme im Internet (Simulcast) als auch ähnlich geartete Programminhalte professioneller Internet-Only-Sender, die ausschließlich online zu hören sind. Ein reiner Musikstream, der weitgehend aus hintereinander folgenden Musiktiteln besteht, wird ebenfalls als Internetradio definiert, sofern er „...vom Sender für die Empfänger in Form eines Programms zusammengestellt wird“ (GE-MA, 2008). Entscheidend ist dabei also ein vorgegebener Programmverlauf, der unabhängig von seiner Nutzung linear gestaltet ist. In diesem Sinne spricht man auch von einem Livestream, da das Programm, ähnlich wie bei einem konventionellen UKW-Radiosender1, an ein festes Schema gebunden ist, in das sich der Hörer einbzw. ausklinken kann, ohne unmittelbar an der Programmgestaltung beteiligt zu sein. Damit ist das Internetradio klar von sogenanntenCommunity based Music Providernwie Last.FM (www.last.fm) abzugrenzen, die einen personalisierten Musik-Livestream anbieten, der vom jeweiligen Nutzer initiiert wird. Nach einem vergleichbaren Prinzip funktionieren auch On-Demand-Angebote, bei denen Datenpakete aus dem Internet gezielt abgerufen und entweder als Stream über ein Endgerät - zumeist PC oder Laptop - unmittelbar abgespielt oder als Download zunächst auf der Festplatte gespeichert werden können. Diese Angebote fallen in der vorliegenden Arbeit ebenfalls nicht unter die Definition des Internetradios, spielen aber als Zusatzdienste im Rahmen des Online-Angebots vieler Radiosender eine wichtige Rolle. Auch das Phänomen Internetradio selbst ist aus zweierlei Perspektiven zu betrachten, weil es sowohl für einen Internetradiosender, der sein Programm im Internet an-1„Konventionell“meint hier die Verbreitung eines Radioprogramms über die Distributionswege Terrestrik, Kabel und Satellit

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bietet, als auch für den Radio-Livestream als auditive Dienstleistung eines Senders steht.

Die Fokussierung dieser Arbeit auf die beiden Distributionswege - Internet und UKW - macht die Herausforderung des analogen Hörfunks durch das digitale Internet deutlich. Sie trägt aber auch der Tatsache Rechnung, dass der terrestrische Verbreitungsweg die Übertragung von Radioprogrammen in Deutschland dominiert (Merschmann, 2008).

1.3 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Arbeit ist in zwei Abschnitte unterteilt. Die Kapitel 2 und 3 bilden dabei den fachlichen Hintergrund der Arbeit. Sie dienen gleichzeitig dazu, einen Überblick über die relevanten Aspekte hinsichtlich der anschließenden Erhebung zu geben. So befasst sich das zweite Kapitel zunächst mit dem Internetradio in seinen verschiedenen Erscheinungsformen und in unterschiedlichen Kontexten. Dabei wird das Internetradio sowohl aus Sicht der etablierten UKW-Radiostationen beschrieben, als auch die Vielzahl an Internet-Only-Sendern berücksichtigt, die sich als alternatives Radioangebot im Internet darstellen. Im Weiteren wird auf programmbegleitende Zusatzangebote hingewiesen, die sich mit der Nutzung eines Radio-Livestreams üblicherweise verbinden. Diese sind insofern wesentlich, als dass sich dadurch neue Möglichkeiten der Nutzung von Radioinhalten ergeben, die im terrestrischen Hörfunk unbekannt sind. Das Kapitel 2.4 befasst sich außerdem mit den notwendigen technischen Voraussetzungen sowohl für den Betrieb als auch für den Empfang eines Radio-Livestreams im Internet. In diesem Zusammenhang wird einerseits deutlich, welchen technischen Grenzen dieser Distributionsweg derzeit noch unterliegt und welche Potenziale andererseits damit verbunden sind. Auf Möglichkeiten der dafür notwendigen Finanzierung von Radioangeboten im Internet wird im darauf folgenden Kapitel eingegangen.

Um die zunehmende Bedeutung des Internetradios für den Hörfunk in Deutschland nachvollziehen zu können, geht es im Kapitel 3 zunächst darum, einen Überblick über die Nutzung der Massenmedien Radio und Internet in den letzten Jahren zu ge-

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ben. Es wird im Besonderen auf die Entwicklung der Reichweite bzw. Nutzungsdauer beider Medien hingewiesen. Vor diesem Hintergrund werden im Weiteren aktuelle Daten zur Internetradio-Nutzung in Deutschland vorgestellt. Sie dienen dazu, die derzeitige Bedeutung dieses Distributionsweges für den Hörfunk abschätzen zu können und bilden zugleich eine fachliche Grundlage für die anschließende eigene Erhebung zur Radio- bzw. Internetradio-Nutzung unter Studierenden. Diese wird in Kapitel 4 vorgestellt. Die Ergebnisse der Umfrage werden in Kapitel 5 beschriebenen und anschließend in Kapitel 6 interpretiert. Dabei werden die Erkenntnisse aus dem theoretischen Teil der Arbeit und die zuvor aufgestellten Hypothesen zur Internetradio-Nutzung bei Studierenden berücksichtigt. Die Schlussbetrachtung fasst die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit zusammen.

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2. Das Internetradio im Überblick