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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 2,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Geographisches Institut der Uni Bonn), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Bachelorarbeit wird die Diskrepanz zwischen dem Ziel, Bonn bis 2020 zur Fahrradhauptstadt zu machen, und der Realität der Radverkehrsinfrastruktur beleuchtet. Trotz ambitionierter Pläne und Strategien fehlt es bisher an signifikantem Fortschritt. Die Arbeit analysiert Best-Practice-Beispiele europäischer Städte, identifiziert Konfliktpunkte im Bonner Radverkehrsnetz und prüft die Wirksamkeit aktueller Maßnahmen. Ziel ist es, Potenziale und Limitationen aufzudecken und Handlungsempfehlungen für eine fahrradfreundlichere Zukunft in Bonn zu formulieren. Mit dem 2010 entwickelten "Strategiekonzept zur ganzheitlichen Förderung des Radverkehrs" und dem 2012 verabschiedeten "Verkehrsentwicklungsplan 2020" der Stadt Bonn, wurde das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2020 Fahrradhauptstadt werden zu wollen. Innerhalb von 10 Jahren sollten mehrere infrastrukturelle Verkehrsmaßnahmen ergriffen werden, um eine nachhaltigere Mobilität zu fördern. Dabei war das Ziel, dass der Fuß- und Radverkehr sowie der ÖPNV in den Fokus der Stadtplanung gerückt wird. Schon nach fünf Jahren stellte man fest, dass die Umsetzung nicht plangemäß verlaufen war. Laut des ALLGEMEINEN DEUTSCHEN FAHRRAD-CLUBS habe es Bonn an Mut gefehlt, sich als Fahrradhauptstadt zu etablieren. Zudem wurde innerhalb der Stadtverwaltung bezweifelt, dass die Ziele des Programms bis 2020 überhaupt erreicht werden könnten. Die Diskrepanz zwischen geplanten und umgesetzten Maßnahmen der Stadt Bonn spiegelte sich ebenfalls in einer durchgeführten Umfrage des ADFC wider. Die Ergebnisse des "Fahrradklima-Tests 2020", der alle zwei Jahre Einwohner aus Städten Deutschlands zur Radinfrastruktur befragt, zeigten, dass Bonn sich im deutschen Vergleich im Mittelfeld aufhält. Aus 26 Städten in der Größenkategorie 200.000–500.000 Einwohner belegte Bonn Platz 14. Nimmt man also die Ergebnisse dieses Tests als Maß, dann war die Fahrradhauptstadt 2020 in dieser Größenkategorie nicht Bonn, sondern die Stadt Karlsruhe, die dicht gefolgt von Münster auf dem ersten Platz lag. Grund für die mittelmäßige Platzierung Bonns waren die Defizite in verschiedenen Befragungskategorien: Deutliche Negativwerte wiesen dabei vor allem das Sicherheits- und Fahrgefühl, die Beschaffenheit der Wege und die Konflikte mit Kraftfahrzeugen auf. Diese vorwiegend negativ behaftete Wahrnehmung der Bürger Bonns über die aktuelle Radverkehrsinfrastruktur kollidiert mit den Zielen für das Jahr 2020.
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