Redshirts - John Scalzi - E-Book

Redshirts E-Book

John Scalzi

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Beschreibung

Sie sind immer die Ersten – tot oder lebendig …

Fähnrich Andy Dahl heuert als Redshirt auf der Intrepid, dem Flaggschiff der Universal Union, an. Damit geht für den jungen Mann scheinbar ein Traum in Erfüllung. Bis er feststellt: Die Sterblichkeitsrate unter seinen Kollegen mit der roten Oberbekleidung auf Außeneinsätzen ist erschreckend hoch - und steigert sich noch, wenn ein Führungsoffizier mit dabei ist. Fest entschlossen, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, wagen sich Dahl und seine Kollegen dahin, wohin noch nie zuvor ein Mensch gegangen ist: In die Wartungsschächte der Intrepid ...

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Seitenzahl: 414

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Das Buch

Für Fähnrich Andy Dahl geht mit seinem Dienstantritt auf der Intrepid, dem Flaggschiff der Universal Union, ein Traum in Erfüllung. Ein Traum allerdings, aus dem es schon bald ein böses Erwachen gibt – denn irgendetwas an Bord scheint nicht in Ordnung zu sein. So stellt er fest, dass die Sterblichkeitsrate bei Außeneinsätzen immer dann in die Höhe schnellt, wenn ein leitender Schiffsoffizier mit dabei ist. Und jedesmal, wenn einer der Offiziere auftaucht, scheinen die Besatzungsmitglieder irgendetwas anderes Wichtiges zu tun zu haben. Zusammen mit drei weiteren Fähnrichen versucht Dahl, hinter das dunkle Geheimnis zu kommen – und geht dorthin, wohin noch kein Mensch zuvor gegangen ist: in die Wartungsschächte des Schiffes. Auf der Suche nach Antworten stürzen sich Dahl und seine Kameraden in ein Abenteuer, das buchstäblich die Grenzen ihrer Galaxis sprengt …

Der Autor

John Scalzi, Jahrgang 1969, wuchs in Kalifornien auf. Nach dem College arbeitete er zunächst als Filmkritiker und später als Redakteur des Internet-Magazins America Online. Bereits sein Debütroman Krieg der Klone war so erfolgreich, dass John Scalzi sich von da an hauptberuflich dem Schreiben seiner Science-Fiction-Romane widmete. Darüber hinaus war er als Berater für die TV-Serie Stargate Universe tätig, und nebenbei unterhält er schon seit Jahren seinen vielbesuchten Blog Whatever. Mit seiner Frau und seiner Tochter lebt der Autor in Ohio.

Mehr über John Scalzi und sein Werk auf: whatever.scalzi.com

Von John Scalzi sind bei Heyne folgende Romane lieferbar:

Krieg der Klone, Geisterbrigaden, Die letzte Kolonie, Androidenträume, Agent der Sterne, Zwischen den Sternen und Metatropolis.

www.twitter.com/HeyneFantasySF

@HeyneFantasySF

www.heyne-magische-bestseller.de

JOHN SCALZI

Roman

Deutsche Erstausgabe

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Titel der amerikanischen OriginalausgabeREDSHIRTSDeutsche Übersetzung von Bernhard Kempen

Deutsche Erstausgabe 12/2012Redaktion: Ralf DürrCopyright © 2012 by John ScalziCopyright © 2012 der deutschsprachigen Ausgabeby Wilhelm Heyne Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbHUmschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München,unter Verwendung eines Bildes von © Peter Lutjen / Getty ImagesSatz: C. Schaber Datentechnik, WelsISBN: 978-3-641-09555-0

Redshirts ist folgenden Personen gewidmet:

Wil Wheaton, den ich mit aller Herzlichkeit beherze, die ein Herz beherzen kann,

Mykal Burns, meinem Freund seit den TRS-80-Tagen an der öffentlichen Bibliothek von Glendora,

sowie Joe Mallozzi und Brad Wright, die mich ins All mitnahmen.

Prolog

Fähnrich Tom Davis hockte auf einem großen Felsblock und blickte quer durch die weitläufige Höhle zu Captain Lucius Abernathy, Wissenschaftsoffizier Q’eeng und Chefingenieur Paul West, die auf einem zweiten, noch größeren Felsblock saßen, und dachte: Das ist echt scheiße.

»Borgovianische Landwürmer!«, sagte Captain Abernathy und schlug mit der offenen Handfläche auf den Felsen. »Ich hätte es wissen müssen!«

Du hättest es wissen müssen? Wie zum Henker hättest du es nicht wissen können?, dachte Fähnrich Davis und blickte auf den weitläufigen Erdboden der Höhle. Die pulverartige Oberfläche erzitterte sich hier und da in schemenhaften Wellen, die auf die Bewegungen der riesigen fleischfressenden Würmer hindeuteten.

»Ich finde, wir sollten da nicht einfach hineinspazieren«, hatte Davis zu Chen gesagt, dem zweiten Besatzungsmitglied des Außenteams, als sie auf die Höhle gestoßen waren. Doch Abernathy, Q’eeng und West waren bereits eingetreten, obwohl Davis und Chen ihr Sicherheitskommando waren.

Chen, der noch neu war, hatte nur geschnauft. »Ach, komm schon«, sagte er. »Es ist doch nur eine Höhle. Was soll es da drinnen schon geben?«

»Bären?«, hatte Davis gesagt. »Wölfe? Irgendwelche anderen Raubtiere, die eine Höhle als willkommenen Schutz vor den Elementen betrachten? Warst du noch nie campen?«

»Es gibt keine Bären auf diesem Planeten«, hatte Chen erwidert und hartnäckig Davis’ Argument ignoriert. »Außerdem haben wir Pulswaffen. Nun komm schon. Dies ist meine erste Außenmission. Ich möchte nicht, dass sich der Captain wundert, wo ich abgeblieben bin.« Dann war er den Offizieren hinterhergelaufen.

Von seinem Felsblock blickte Davis auf den blutigen Schmierfleck im Höhlenboden, der von Chen übrig geblieben war. Die Landwürmer waren von den Geräuschen der Menschen in der Höhle angelockt worden und hatten sich zu ihm vorgegraben, um ihn dann hinunterzuziehen, bis nur noch seine hallenden Schreie und der Schmierfleck von seiner Anwesenheit gezeugt hatten.

Obwohl das nicht ganz stimmt, dachte Davis und starrte ein Stück tiefer in die Höhle, wo die Hand lag, die immer noch die Pulswaffe hielt und die Chen rein gar nichts genützt hatte, wie sich herausstellte.

Der Boden bewegte sich, dann war die Hand mit einem Mal verschwunden.

Na gut, jetzt stimmt es, dachte Davis.

»Davis«, rief Captain Abernathy. »Bleiben Sie, wo Sie sind! Jede Bewegung auf dem Boden würde die Würmer anlocken, die Sie im nächsten Moment fressen würden!«

Danke für diese nutzlose und völlig offensichtliche Information, du Volltrottel, dachte Davis, aber er sagte es nicht, weil er ein Fähnrich und Abernathy der Captain war. Stattdessen sagte er: »Aye, Captain.«

»Gut«, sagte Abernathy. »Ich möchte nicht, dass Sie unbedacht losstürmen und diesen Würmern zum Opfer fallen. Ihr Vater würde es mir nie verzeihen.«

Was?, dachte Davis und erinnerte sich plötzlich daran, dass Captain Abernathy an Bord der Benjamin Franklin unter seinem Vater gedient hatte. Der unglückseligen Benjamin Franklin. Davis’ Vater hatte dem damaligen Fähnrich Abernathy tatsächlich das Leben gerettet, als er den Bewusstlosen in die Fluchtkapsel geworfen hatte, bevor er selbst hineingesprungen war und die Kapsel gestartet hatte, als die Franklin genau in diesem Moment auf spektakuläre Weise um sie herum explodierte. Drei Tage lang waren sie im All getrieben und hatten fast den letzten Rest ihrer Atemluft verbraucht, als sie endlich gerettet wurden.

Davis schüttelte den Kopf. Es war sehr merkwürdig, dass jetzt all diese Einzelheiten über Abernathy in seinem Kopf auftauchten, vor allem in Anbetracht der Umstände.

Wie aufs Stichwort sagte Abernathy: »Ihr Vater hat mir einmal das Leben gerettet, müssen Sie wissen.«

»Ich weiß …«, begann Davis und wäre dann fast von seinem Felsblock gestürzt, als die Landwürmer sich unvermittelt dagegenwarfen und ihn wanken ließen.

»Davis!«, rief Abernathy.

Davis kauerte sich nieder und drückte sich an den Felsblock, um einen möglichst guten Halt zu haben. Er blickte zu Abernathy hinüber, der sich nun mit Q’eeng und West beriet. Ohne sie hören zu können, wusste Davis, dass sie sich ins Gedächtnis riefen, was sie über borgovianische Landwürmer wussten, und einen Plan auszuarbeiten versuchten, wie sie die Kreaturen unschädlich machen und ohne Gefahr tiefer in die Höhle vordringen konnten, bis sie die Kammer mit dem uralten Zentralcomputer der Borgovianer erreicht hatten, der ihnen vielleicht einen Hinweis auf das Verschwinden dieses weisen und mysteriösen Volks geben konnte.

Du solltest dich wirklich auf deine aktuelle Situation konzentrieren, dachte ein Teil von Davis’ Gehirn, und er schüttelte erneut den Kopf. Davis konnte dieser Empfehlung nicht widersprechen. Sein Gehirn hatte sich einen komischen Moment ausgesucht, um einen ganzen Schwung irrelevanter Informationen vom Stapel zu lassen, die ihm in seiner derzeitigen Lage nicht weiterhalfen.

Die Würmer rüttelten wieder an seinem Felsblock. Davis hielt sich fest, so gut er konnte, und sah, wie Abernathy, Q’eeng und West sich noch aufgeregter um eine Lösung des Problems bemühten.

Davis kam plötzlich ein Gedanke. Du gehörst zum Sicherheitskommando. Du hast eine Pulswaffe. Du könntest diese Dinger einfach verdampfen lassen.

Davis hätte sich gegen den Kopf geschlagen, wenn die Würmer nicht bereits dasselbe mit dem Felsblock getan hätten. Natürlich! Die Pulswaffe! Er griff an seinen Gürtel, um das Waffenholster zu öffnen. Gleichzeitig fragte sich ein anderer Teil seines Gehirns, warum Captain Abernathy oder einer der anderen es ihm nicht längst befohlen hatte, wenn die Lösung ganz einfach darin bestand, auf die Würmer zu schießen.

Ich scheine heute eine Menge Stimmen im Kopf zu haben, sagte ein dritter Teil von Davis’ Gehirn. Er beachtete diese Stimme nicht weiter und zielte auf eine Welle, die sich durch den Sand auf seinen Felsblock zubewegte.

Abernathys Ruf »Davis! Nein!« erklang in genau dem Moment, als Davis feuerte und einen gepulsten Strahl aus kohärenten, disruptiven Partikeln in den Sand jagte. Aus der Bodenwelle kam ein schrilles Kreischen, gefolgt von peitschenden Bewegungen, gefolgt von einem bedrohlichen Rumpeln. Schließlich brach der Boden der Höhle auf, als Dutzende Würmer gleichzeitig an die Oberfläche kamen.

»Die Pulswaffe ist unwirksam gegen borgovianische Landwürmer!«, hörte Davis die Worte des Wissenschaftsoffiziers Q’eeng inmitten des unbeschreiblichen Lärms der um sich schlagenden Würmer. »Die Frequenz des Pulses treibt sie in den Wahnsinn. Fähnrich Davis hat soeben sämtliche Würmer der Umgebung herbeigerufen!«

Hättest du mir das nicht sagen können, bevor ich geschossen habe?, hätte Davis gern zurückgeschrien. Du hättest schon vorher sagen können: Ach, übrigens sollte man niemals mit einer Pulswaffe auf borgovianische Landwürmer feuern. Schon bei der Einsatzbesprechung im Schiff. Als wir die Landung auf Borgovia geplant haben. Wo es verdammte borgovianische Landwürmer gibt.

Davis schrie es nicht, weil ihm klar war, dass Q’eeng ihn auf gar keinen Fall hören würde. Außerdem war es bereits zu spät. Er hatte gefeuert. Die Würmer waren bereits durchgedreht. Wahrscheinlich würde jetzt jemand sterben.

Höchstwahrscheinlich würde es Fähnrich Davis sein.

Durch das Rumpeln und den aufgewühlten Staub blickte Davis zu Abernathy hinüber, der zu ihm herüberblickte, die Stirn in tiefe Sorgenfalten gelegt. Dann fragte sich Davis, wann Abernathy jemals vor dieser Mission mit ihm gesprochen hatte.

Aber Abernathy musste mit ihm gesprochen haben – schließlich waren er und Davis’ Vater seit der Vernichtung der Franklin enge Freunde geworden. Gute Freunde. Es war sogar wahrscheinlich, dass Abernathy Davis bereits als kleinen Jungen kennengelernt hatte, und vielleicht hatte er sogar seine Verbindungen spielen lassen, um dem Sohn seines Freundes einen begehrten Posten in der Intrepid zu verschaffen, dem Flaggschiff der Universalen Union. Der Captain konnte nicht allzu viel Zeit mit Davis verbracht haben – ein Captain durfte sich keine Günstlingswirtschaft mit den unteren Rängen erlauben –, aber sie hatten sich bestimmt schon einmal unterhalten. Ein paar Worte hier oder da, wenn sich Abernathy vielleicht nach Davis’ Vater erkundigte. Oder auf anderen Außeneinsätzen.

Doch Davis konnte sich an nichts dergleichen erinnern.

Plötzlich hörte das Rumpeln auf. So schnell, wie die Würmer in Raserei verfallen waren, schienen sie sich wieder in den Boden zurückzuziehen. Der Staub legte sich.

»Sie sind fort!«, hörte Davis sich rufen.

»Nein«, erwiderte Abernathy. »Sie sind intelligenter, als Sie glauben.«

»Ich könnte es zum Höhleneingang schaffen!«, hörte Davis sich sagen.

»Bleiben Sie, wo Sie sind, Fähnrich!«, sagte Abernathy. »Das ist ein Befehl!«

Aber Davis war bereits von seinem Felsblock gesprungen und lief auf den Höhleneingang zu. Ein Teil seines Gehirns empörte sich über diese irrationale Handlung, aber dem Rest von Davis war es egal. Ihm war nur klar, dass er sich bewegen musste. Es war wie ein zwanghafter Trieb. Als hätte er keine andere Wahl.

Abernathy schrie »Nein!«, fast in Zeitlupe, und Davis legte die Hälfte der Strecke zurück, die er vor sich hatte. Dann brach der Boden auf, als die Landwürmer im Halbkreis vor Davis aufragten und sich auf ihn stürzten.

Und in dem Moment, als er taumelnd zurückwich und während sein Gesicht große Überraschung zeigte, hatte Fähnrich Davis eine Offenbarung.

Dies war der entscheidende Moment seines Lebens. Der Grund, warum er überhaupt existierte. Alles, was er zuvor getan hatte, alles, was er gewesen war, gesagt oder gewollt hatte, hatte ihn zu genau diesem Moment geführt, in dem er zurückwich, während sich borgovianische Landwürmer durch den Erdboden und die Luft schoben, um ihn zu packen. Dies war sein Schicksal. Seine Bestimmung.

Als er auf die nadelspitzen Zähne starrte, die in den evolutionär sehr suspekten rotierenden Kiefern der Landwürmer aufblitzten, blickte Fähnrich Tom Davis in die Zukunft. Hier ging es eigentlich gar nicht um das mysteriöse Verschwinden der Borgovianer. Wenn dieser Moment vorüber war, würde nie wieder jemand über die Borgovianer sprechen.

Es ging um ihn – oder eher um das, welche Folgen sein bevorstehender Tod für seinen Vater haben würde, der inzwischen ein Admiral war. Oder, noch genauer, darum, welche Auswirkungen sein Tod auf das Verhältnis zwischen Admiral Davis und Captain Abernathy haben würde. Davis sah die Szene vor sich, wie Abernathy dem Admiral mitteilte, dass sein Sohn gestorben war. Er sah, wie sich die Fassungslosigkeit in Wut verwandelte, wie die Freundschaft zwischen den beiden Männern daran zerbrach. Er sah die Szene, wie die Militärpolizei der Universalen Union den Captain verhaftete, nachdem der Admiral eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung fingiert hatte.

Er sah die Gerichtsverhandlung, bei der Wissenschaftsoffizier Q’eeng, der als Abernathys Verteidiger auftrat, den Admiral im Zeugenstand fertigmachte, bis dieser gestand, dass es nur um den Verlust seines Sohnes ging. Davis sah, wie sein Vater mit dramatischer Geste die Hand ausstreckte und den Mann, den er fälschlich angeklagt hatte und verhaften ließ, um Verzeihung bat, und er sah, wie Captain Abernathy sich in einer herzzerreißenden Szene im Gerichtssaal wieder mit ihm versöhnte.

Es war eine wunderbare Geschichte. Ganz großes Drama.

Und alles hing von ihm ab. Von diesem Moment. Von seinem Schicksal. Von Davis’ Bestimmung.

Fähnrich Davis dachte: Scheiß drauf, ich will leben! Und er wich zur Seite aus, um den Landwürmern zu entgehen.

Doch dann stolperte er über einen, und ein anderer Landwurm fraß sein Gesicht, und er starb trotzdem.

Zwischen Q’eeng und West schaute Captain Lucius Abernathy hilflos zu, wie Tom Davis den Landwürmern zum Opfer fiel. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Es war die Hand von Chefingenieur West.

»Das tut mir leid, Lucius«, sagte er. »Ich weiß, dass er ein Freund von dir war.«

»Mehr als ein Freund«, sagte Abernathy und kämpfte gegen seine Trauer. »Er war auch der Sohn eines Freundes. Ich habe gesehen, wie er aufgewachsen ist, Paul. Ich habe meine Beziehungen spielen lassen, um ihn in die Intrepid zu holen. Seinem Vater habe ich versprochen, dass ich mich um ihn kümmern werde. Und das habe ich getan. Die ganze Zeit habe ich auf ihn aufgepasst. Natürlich ohne in Günstlingswirtschaft zu verfallen. Aber ich habe ihn im Auge behalten.«

»Der Admiral wird schwer erschüttert sein«, sagte Wissenschaftsoffizier Q’eeng. »Fähnrich Davis war das einzige Kind, das der Admiral mit seiner verstorbenen Frau hatte.«

»Ja«, sagte Abernathy. »Es wird hart für ihn sein.«

»Es ist nicht deine Schuld, Lucius«, sagte West. »Du hast ihm nicht gesagt, dass er mit der Pulswaffe feuern soll. Du hast ihm nicht gesagt, dass er zum Höhleneingang laufen soll.«

»Nicht meine Schuld«, stimmte Abernathy zu. »Aber meine Verantwortung.« Er zog sich an den fernsten Punkt des Felsblocks zurück, um allein zu sein.

»Gütiger Himmel!«, sagte West murmelnd zu Q’eeng, als der Captain weit genug weg war, um endlich frei sprechen zu können. »Welcher Idiot kommt nur auf die Idee, mit einer Pulswaffe auf den Boden einer Höhle zu feuern, in der es von Landwürmern wimmelt? Und dann versucht er auch noch, nach draußen zu laufen! Er mag der Sohn eines Admirals gewesen sein, aber er war nicht besonders klug.«

»Das ist in der Tat sehr bedauerlich«, sagte Q’eeng. »Die Gefährlichkeit borgovianischer Landwürmer ist allgemein bekannt. Chen und Davis hätten es besser wissen müssen.«

»Die Qualitätsstandards werden immer schlechter.«

»Das mag sein«, sagte Q’eeng. »Wie auch immer, auf dieser und anderen Missionen der jüngsten Zeit kam es zu beträchtlichen und traurigen Verlusten an Menschenleben. Ob sie nun unseren Qualitätsstandards entsprechen oder nicht – es bleibt die Tatsache, dass wir mehr Besatzungsmitglieder brauchen.«

1

Fähnrich Andrew Dahl blickte durch das Fenster des Orbitaldocks, der Raumstation der Universalen Union über dem Planeten Erde, und starrte auf sein nächstes Raumschiff.

Er starrte auf die Intrepid.

»Wunderschön, nicht wahr?«, sagte eine Stimme.

Dahl drehte sich um und sah eine junge Frau in der Uniform eines Fähnrichs, die ebenfalls auf das Schiff blickte.

»Das ist sie«, stimmte Dahl ihr zu.

»Das Flaggschiff der Universalen Union Intrepid«, sagte die junge Frau. »Erbaut im Jahr 2353 im Marsdock. Flaggschiff der Universalen Union seit 2356. Erster Captain Genevieve Shan. Seit 2462 geführt von Captain Lucius Abernathy.«

»Und Sie sind die Reiseführerin für die Intrepid?«, fragte Dahl lächelnd.

»Sind Sie ein Tourist?«, fragte die junge Frau und lächelte zurück.

»Nein«, sagte Dahl und streckte ihr seine Hand hin. »Andrew Dahl. Ich wurde der Intrepid zugeteilt. Ich warte hier nur auf das 15-Uhr-Shuttle.«

Die junge Frau ergriff seine Hand. »Maia Duvall«, stellte sie sich vor. »Ebenfalls der Intrepid zugeteilt. Auch ich warte auf das 15-Uhr-Shuttle.«

»Was für ein Zufall!«, sagte Dahl.

»Wenn Sie es als Zufall bezeichnen wollen, dass zwei UU-Raumflottenangehörige in einer UU-Raumstation auf ein Shuttle zum UU-Flaggschiff warten, das genau vor dem Fenster des Shuttledocks liegt, dann ist es in der Tat ein Zufall«, sagte Duvall.

»Wenn Sie es so formulieren, zweifellos«, erwiderte Dahl.

»Warum sind Sie so früh hier?«, fragte Duvall. »Es ist erst Mittag. Ich dachte, ich wäre die Erste, die hier auf das Shuttle wartet.«

»Ich bin aufgeregt«, sagte Dahl. »Dies ist mein erster Einsatz.«

Duvall musterte ihn von oben bis unten mit fragendem Blick.

»Ich bin ein paar Jahre später als üblich an die Akademie gekommen«, erklärte er.

»Wie das?«

»Das ist eine lange Geschichte«, sagte Dahl.

»Wir haben viel Zeit«, sagte Duvall. »Sie könnten mir die Geschichte erzählen, während wir etwas essen.«

»Ähm«, sagte Dahl. »Eigentlich warte ich hier auf jemanden. Einen Freund. Der ebenfalls der Intrepid zugeteilt wurde.«

»Der Restaurantbereich ist gleich hier drüben«, sagte Duvall und zeigte auf die Verkaufsstände auf der anderen Seite der Wartehalle. »Schicken Sie ihm einfach einen Text. Notfalls würden wir ihn von dort sehen. Kommen Sie. Ich spendiere die Drinks.«

»Oh, gut, wenn das so ist«, sagte Dahl. »Man würde mich sofort aus der Raumflotte werfen, wenn ich einen freien Drink ablehnen würde.«

»Sie haben mir eine lange Geschichte versprochen«, sagte Duvall, nachdem sie sich das Essen und die Getränke besorgt hatten.

»Ich habe nie irgendetwas versprochen«, entgegnete Dahl.

»Das war die stillschweigende Voraussetzung«, protestierte Duvall. »Außerdem habe ich Ihnen einen Drink spendiert. Unterhalten Sie mich, Fähnrich Dahl.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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