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In der altehrwürdigen Universitätsstadt Bologna pulsiert studentisches Leben vor historischer Kulisse. Einzigartig sind die kunstvollen Arkadengänge, die zum Weltkulturerbe zählen und unter denen es sich herrlich flanieren lässt. Vom Torre dell'Orologio blickt man über die terrakottafarbenen Dächer der Altstadt. Kunstliebhaber kommen im Museum MAMbo auf ihre Kosten. Die Heimat von Ragù alla bolognese und Tortellini ist zudem ein wahres Paradies für Genießer. Tagestouren in die Umgebung versprechen weitere kulturelle Höhepunkte: Die Stadt Ferrara beherbergt eine der größten Kirchen Italiens und in Ravenna kann man seltene Mosaikfresken besichtigen. Dieser aktuelle Reiseführer Bologna ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: Palazzi, Basiliken und Geschlechtertürme - Zwei abwechslungsreiche Stadtspaziergänge - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge nach Ferrara und Ravenna - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zur eleganten Boutique - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die kulinarischen Genüsse aus dem "Bauch Italiens" - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von der Cocktailbar bis zur Studentenkneipe - Bologna zum Durchatmen: Giardini Margherita, Botanischer Garten und Certosa-Friedhof - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Italienisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 220
Veröffentlichungsjahr: 2025
Stadtplan für Smartphone und Tablet
Verweise im Buch
Preiskategorien
Vorwahlen
Genuss und Kreativität vor historischer Kulisse
Willkommen in Bologna
Kurztrip nach Bologna
Stadtspaziergänge
Altstadt – Zentrum und Nordwesten
Altstadt Ost
Bolognas Süden
Ferrara
Ravenna
Bologna für Kunst- und Museumsfreunde
Bologna für Genießer
Bologna am Abend
Bologna zum Stöbern und Shoppen
Bologna zum Durchatmen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Bologna – ein Porträt
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Leben in der Stadt
Kreativstadt Bologna – UNESCO City of Music
An- und Rückreise
Autofahren
Barrierefreies Reisen
Diplomatische Vertretungen
Elektrizität
Geldfragen
Informationsquellen
Internet
LGBT+
Medizinische Versorgung
Mit Kindern unterwegs
Notfälle
Öffnungszeiten
Post
Radfahren
Sicherheit
Sprache
Stadttouren
Telefonieren
Unterkunft
Verhaltenstipps
Verkehrsmittel
Wetter und Reisezeit
Register
Impressum
Die Autoren
Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.
Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps
Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/bologna25
Gastronomie
€ bis 17 €
€€ 17–25 €
€€€ ab 25 €
Die Preiskategorien beziehen sich auf ein Hauptgericht ohne Getränke und coperto.
Unterkünfte
€ bis 100 €
€€ 100–150 €
€€€ ab 150 €
Die Preise verstehen sich für ein DZ mit Frühstück (falls nicht anders angegeben), aber zuzüglich Touristensteuer und Parkkosten.
> für Italien: 0039
> für Bologna: 051
> für Ferrara: 0532
> für Ravenna: 0544
Bologna ist immer eine Reise wert! Die Stadt bietet unverfälschte italienische Lebensart: eine freundliche, entspannte Atmosphäre, hervorragende Gastronomie, Kunst und Kultur im Überfluss, gepaart mit dem studentischen Flair einer alteingesessenen Universitätsstadt.
Neben den Portici, die seit 2021 zum UNESCO-Welterbe gehören (–>), gibt es viele Kunstwerke großer Meister aus der Renaissance zu bestaunen, oft noch am Originalstandort in einer der zahlreichen Kirchen. Im Kulturviertel Manifattura delle Arti lohnt ein Besuch im Cinema de Lumière (–>), das jedes Jahr das renommierte Filmfestival Cinema Ritrovato veranstaltet.
Lokale Gastroklassiker wie die Bolognese-Soße, Tortellini oder Mortadella locken internationale Gourmets in die Stadt (–>). Einzigartig ist das Marktviertel Quadrilatero {11}, wo man im Mercato di Mezzo (–>) alle erdenklichen Leckereien probieren kann. Und natürlich gibt es noch die ausgefallenen Eisspezialitäten, über die man im Gelato Museum einiges erfährt (–>). Mit dem Aperitivo (–>), einem von Genusshäppchen begleiteten Drink, stimmt man sich auf den Abend ein. Im Sommer kann man bei Festivals wie Bologna Estate (–>) oder im Kulturzentrum Serre dei Giardini Margherita (–>) Konzerte und Kunst erleben. Stadt und Umland sind auch mit dem Fahrrad gut zu erkunden.
Politisch gesehen schwimmen Emilia-Romagna und Bologna bisher gegen den Rechtsruck in der italienischen Politik. Seit 2020 wird die Region von der sozialdemokratischen PD (Partito Democratico) regiert, Ende 2024 wurde die Partei für weitere fünf Jahre bestätigt. In Bologna regiert seit 2021 ein Bündnis aus der PD, der radikalökologischen Coalizione Civica und der Fünf-Sterne-Bewegung unter Bürgermeister Matteo Lepore. Die Parteien haben sich ambitionierte Ziele gesetzt, um die Stadt klimaneutral zu machen. So wurde mit dem Bau eines neuen Straßenbahnnetzes begonnen.
Die Piazza Maggiore {1} ist das Herz der mittelalterlichen Altstadt (032bo ©rh2010, stock.adobe.com)
Bologna ist eine selbstbewusste Universitätsstadt mit einer freundlichen und lebendigen Atmosphäre. In der Altstadt liegen alle Sehenswürdigkeiten nahe beieinander und der fußgänger- und fahrradfreundliche flache Stadtkern ist für Citybummler geradezu ideal.
Von den gut erhaltenen mittelalterlichen Portici (Arkadengänge, –>) wurden im Jahr 2021 zwölf in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Insgesamt überdachen die Arkaden gut 40 km der Fußwege, bieten bei Regen Zuflucht und spenden im Sommer Schatten. Davon profitieren natürlich auch die sich darunter befindenden Außenterrassen der Cafés und Restaurants. Neben einer international legendären Gastronomieszene besitzt die Stadt viele interessante Museen und bietet das ganze Jahr über ausgefallene Kulturevents, darunter Festivals mit Schwerpunkt Musik und Film. Zudem kann man Ausflüge in das Umland der Emilia-Romagna vom Apennin-Gebirge bis an die Adriaküste unternehmen.
Bolognas historischer Stadtkern hat sich durch die Jahrhunderte hindurch kaum verändert. Die Orientierung fällt leicht, denn das Straßennetz im Stadtkern folgt dem bereits zu römischen Zeiten angelegten rasterartigen Verlauf. Später wurde dieser durch diagonale Hauptachsen erweitert, die wie die Speichen eines Wagenrads auseinanderlaufen und bis zur Ringstraße führen. Die Einkaufsstraße Via dell’Indipendenza [D4–E2], die im Süden zur Via d’Azeglio wird, führt vom Bahnhof im Norden bis an den südlichen Stadtrand. Von Westen nach Osten folgt die geschäftige Via Ugo Bassi (bzw. in ihrer Verlängerung die Via Rizzoli), ebenfalls eine Einkaufsstraße, dem Verlauf der einstigen römischen Hauptstraße Via Emilia. Dort, wo diese Hauptachsen sich kreuzen, findet man mit der Piazza Maggiore {1} und der Piazza del Nettuno aus dem 13. Jh. das touristische Herz der Altstadt, das Centro Storico. Rund um die beiden Plätze befinden sich einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie die Fontana del Nettuno (Neptunbrunnen), der Palazzo d’Accursio {4} mit der städtischen Gemäldegalerie und den archäologischen Ausgrabungen und die Basilica di San Petronio {5}. Im Palazzo del Podestà {2} findet man unter den Arkaden die Touristeninformation Bologna Welcome (–>), wo man sich mit Stadtkarten und Informationen eindecken kann.
Östlich der Piazza Maggiore führt die Via Rizzoli zur Piazza di Porta Ravegnana mit den Due Torri {21}, den beiden schiefen Türmen von Bologna – berühmte Wahrzeichen der Stadt. Da sich einer der Türme stark abgesenkt hat, kann man sie in den nächsten Jahren nur aus der Ferne betrachten. Von hier führt die Via Zamboni ins Universitätsviertel mit den wissenschaftlichen Museen des Palazzo Poggi {24}, dem Teatro Comunale {23} und der Pinacoteca Nazionale {25}. Mittendrin ist die Piazza G. Verdi [F4] der Treffpunkt der Studierendenszene mit Cafés und Open-Air-Veranstaltungen. Ein reges nächtliches Straßenleben und viele Restaurants bietet auch die benachbarte Via G. Oberdan [E3–4]. Im mittelalterlichen Gassengewirr westlich von hier kann man noch Überreste der Bologneser Kanäle (–>) erspähen, die einst die Stadt durchzogen. Nordwestlich findet man auf der Via A. Righi [E3] bis hin zur Via de Fallegnami ebenfalls zahlreiche Restaurants.
Östlich der Basilica di San Petronio führen Arkadengänge zum Museo Civico Archeologico {14} und zur historischen Universität Archiginnasio {15} an der Piazza Galvani. Südlich, vorbei an den luxuriösen Arkaden der Galleria Cavour (–>), kann man einen Abstecher zur Basilica di San Domenico {26} machen. Über die Via Luigi Carlo Farini gelangt man dann zum einzigartigen Kloster- und Kirchenkomplex Santo Stefano {17} mit seinem schönen, beliebten Vorplatz.
Im Nordwesten der Stadt finden Kunstinteressierte auf dem Gelände des einstigen Flusshafens das alternative Kulturzentrum Manifattura delle Arti mit dem MAMbo {9}, dem Cinema Lumière (–>) und dem Parco del Cavaticcio, wo im Sommer Veranstaltungen stattfinden. Südlich von hier ist die Via Pratello [A–C4] im Viertel Saragozza eine beliebte Ausgehmeile der Kunststudierenden und Hipster.
Alle Sehenswürdigkeiten lassen sich gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen, man kann aber auch eine Sightseeingtour mit dem City Red Bus (–>) oder dem Bähnchen San Luca Express (–>) unternehmen. Beide fahren von der Ostseite der Piazza Maggiore zum schönsten Aussichtspunkt hoch über der Stadt in den Ausläufern der Apennin-Hügel, dem Santuario di Madonna di San Luca {30}. Von dort aus hat man einen weiten Blick über die terrakotta- und ockerfarbenen Dächer der historischen Stadt.
Für einen Ausflug ins Grüne bieten sich der Stadtpark Giardini Margherita {28}, die Apennin-Hügel oder die Fahrradwege entlang des Canale Navile und des Canale di Reno im Westen an. Im Westen liegt auch das weitläufige Parkgelände des Monumentalfriedhofs Certosa {31}, dessen künstlerisch gestaltete Gruften zu den ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten Bolognas gehören.
Mein Tipp: Bologna von oben
Wer den Ausblick auf Bologna genießen möchte, muss erst einmal Turmtreppen erklimmen oder auf Hügel kraxeln, denn die Stadt selbst liegt in den Ausläufern der Po-Ebene und das Stadtzentrum ist recht flach.
Über Stufen zugänglich ist der 70 m hohe Campanile der Cattedrale Metropolitana di San Pietro {6}. Der Glockenturm (Torre dell’Orologio) des Palazzo d’Accursio {4} ist zwar nur 36 m hoch, aber die Aussichtsgalerie erlaubt einen Rundumblick. Der mittelalterliche, 60 m hohe Torre Prendiparte (–>) kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Einen weiteren spektakulären Ausblick ermöglichen die Colli Bolognesi, Apennin-Ausläufer, die ganz abrupt am südlichen Stadtrand beginnen. Ein steiler Aufstieg durch den längsten Arkadengang Bolognas führt hinauf zum Santuario di Madonna di San Luca {30} auf dem 300 m hohen Guardiahügel. Weniger schweißtreibend gelangt man mit dem Bähnchen San Luca Express (–>) von der Piazza Maggiore {1} aus dorthin. Oben wartet ein fantastischer Ausblick über Stadt und Umland.
Weiter östlich steht der Klosterkomplex San Michele in Bosco {29} ca. 286 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund einer faszinierenden optischen Täuschung durch das dicke Fensterglas in einem Verbindungsgang der Kirche ergibt sich ein teleskopischer Blick auf den Torre Asinelli, der plötzlich zum Greifen nah scheint.
Wer sich zunächst in der Altstadt orientieren und einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gewinnen möchte, könnte den Tag mit Spaziergang 1 beginnen (–>). Wer mit Kindern unterwegs ist oder nicht so viel laufen möchte, könnte zunächst die Sehenswürdigkeiten rund um die Piazza Maggiore {1} erkunden. Spannend ist auch ein Aufstieg auf den Glockenturm des Palazzo d’Accursio {4}. Wahlweise kann man auf der Ostseite der Piazza Maggiore (an der Piazza Re Enzo) zu einer Stadtrundfahrt in den City Red Bus (–>) einsteigen. Im Palazzo del Podestà {2} kann man sich vorher in der Touristeninformation mit Stadtkarten und Informationen über öffentliche Verkehrsmittel eindecken oder spezielle Routen erfragen. In den von der Piazza abzweigenden Gassen, z. B. in der Via Clavature, gibt es ausreichend Cafés und Restaurants. Der Mercato di Mezzo (–>) bietet eine große Vielfalt zum Lunch.
Abends nimmt man in den Gassen des Quadrilatero {11} seinen Aperitivo ein – z. B. in der Bar Zerocinquantello (–>) – und kehrt danach etwa ins Restaurant Buca San Petronio (–>) ein. Später könnte man den Abend in der Osteria del Sole (–>) fortsetzen oder in einer stilvollen Bar einen Drink nehmen, zum Beispiel in der Casa Azzoguidi (–>) in einer Seitenstraße der Via G. Oberdan. In lauen Sommernächten lässt es sich im historischen Ambiente des Camera Jazz & Music Club (–>) an der Piazza Santo Stefano besonders gut sitzen und der Musik lauschen.
> Ragù: Nirgends wird die BologneseSoße so authentisch serviert wie hier, wo sie erfunden wurde. Dazu isst man Eiernudeln, traditionellerweise Tagliatelle.
> I Portici: Fast 40 km an überdachten Fußwegen bieten die historischen Arkadengänge der Stadt, die bis in die Apennin-Hügel zum Santuario di Madonna di San Luca {30} hinaufführen.
> Due Torri {21}: Bologna hat gleich zwei schiefe Türme aus dem 12. Jh., die mit über 3 m Neigung die Zeiten bisher überdauert haben.
> Unterirdische Kanäle: Die Wasserwege Bolognas begründeten den wirtschaftlichen Reichtum der Stadt – an verschiedenen Stellen kann man sie noch sehen (–>).
> Quadrilatero {11}: Im historischen Marktviertel kann man heimische Delikatessen wie Tortellini und Mortadella einkaufen und auch gleich probieren.
> Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna {19}: Dieses einzigartige Musikmuseum der Musikstadt Bologna ging aus der Sammlung der Accademia Filharmonica hervor, an der Rossini und Donizetti, aber auch Mozart studierten.
Am Vormittag könnte man zunächst dem auf –> beschriebenen Stadtspaziergang durch das Universitäts- und das ehemalige Hafenviertel folgen. Zudem könnte man eine Fahrt mit dem Bähnchen San Luca Express (–>) zum Santuario di Madonna di San Luca {30} unternehmen. Von dem Hügel mit 300 m Höhe hat man nicht nur einen guten Ausblick auf die Stadt in der Ebene, sondern auch auf die Ausläufer des Apennin im Süden. Die Fahrt mit der Bahn bietet auch Kindern ausreichend Unterhaltung und in der Parkanlage der Basilika ist Zeit zum Toben.
Zum Abendessen könnte man ein ausgefallenes Restaurant auswählen, z. B. Casamerlò (–>). Alternativ speist man in einem der legeren Restaurants des Mercato delle Erbe (–>) und nimmt hinterher einen Drink in der Cocktail-Boutique Bizarre (–>). Wer Lust auf Süßes hat, findet nahebei auch eine Filiale der Gelateria Gianni (–>) für ein abendliches Eis.
Um die Kunstschätze Bolognas nicht zu verpassen, sollte man sich unbedingt Zeit nehmen, mindestens ein Museum und eine der zahlreichen Kirchen zu besuchen. Wahlweise bietet sich z. B. ein Ausflug nach Ravenna (–>) oder Ferrara (–>) an, die man mit dem Zug oder Auto in kurzer Zeit erreicht. Beide Städte eignen sich gut zum Bummeln und locken mit einzigartigen historischen Sehenswürdigkeiten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Der Verlauf der hier beschriebenen Spaziergänge kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.
Der im Folgenden beschriebene Spaziergang führt in das touristische Herz der Altstadt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Kirchen und Museen. Zwischendurch ergibt sich immer wieder die Gelegenheit, leckere Spezialitäten aus Bologna zu probieren.
Ausgangspunkt des Spaziergangs, für den man ohne Museumsbesuche ca. drei bis vier Stunden einplanen sollte, ist die Piazza Maggiore {1} bzw. die Piazza del Nettuno, die das Herz der Altstadt bilden. In der Mitte erhebt sich hier der Palazzo del Podestà {2} mit der Touristeninformation.
Auf der Westseite erstreckt sich der weitverzweigte Palazzo d’Accursio {4} mit der städtischen Gemäldegalerie, in der z. B. Werke von Künstlern der Bologneser Schule (–>) zu sehen sind. Der Palast mit dem markanten Uhrenturm, von dem aus man die Aussicht genießen kann, entstand für den Rechtsgelehrten und Glossator d’Accursio (–>). Am Nordende ist die Bibliothek Salaborsa (–>) untergebracht, wo man einen Blick in das unterirdische Bologna (Bologna sotteraneo) werfen kann: Dort sind noch die Grundmauern des römischen Bononia mit Straßen und Gebäuderesten zu sehen. Gleich vor der Salaborsa steht der bekannteste Brunnen Bolognas, die Fontana del Nettuno mit der gewaltigen Neptunstatue des Bildhauers Giambologna.
Die Basilica di San Petronio {5} nimmt die Südseite des Platzes ein und ist dem Stadtheiligen gewidmet. In 22 Privatkapellen finden sich dort zahlreiche Kunstschätze. Danach spaziert man entlang der eleganten Einkaufsstraße Via M. d’Azeglio [D5] in Richtung Süden. Dabei passiert man das Haus, in dem der bekannte Liedermacher Lucio Dalla wohnte (–>). Durch einen kleinen Durchgang beim Innenhof Corte de’ Galluzzi auf der linken Seite gelangt man auf die Piazza Galvani mit dem Denkmal des Physikers Luigi Galvani (–>). Dort kann man im Caffè Zanarini (–>) eine Rast einlegen.
Unter den Arkadengängen an der Ostseite des Platzes versteckt sich der Eingang zum historischen Gebäude Archiginnasio {15}, das vom 16. bis 19. Jh. der Sitz der Bologneser Universität war. Bereits in dem sehenswerten Innenhof sieht man die Wappen der einstigen Studierenden und Professoren. In den oberen Räumen hat man Zugang zum historischen Anatomiesaal und dem reich dekorierten Hörsaal Stabat Mater, wo 1842 Gioacchino Rossinis gleichnamiges Werk uraufgeführt wurde. Nur wenige Schritte weiter nördlich finden Geschichtsinteressierte das Museo Civico Archeologico {14} mit vielen archäologischen Fundstücken.
Nun könnte man über die Via Farini, die Piazza Cavour und die Via Garibaldi einen Abstecher zur Basilica di San Domenico {26} machen. In dem Dominikanerkloster befindet sich der Sarkophag des Ordensgründers Domenikus, mit dem der Bildhauer Niccolò dell’Arca zu Ruhm gelangte. Es gibt Fresken von Künstlern der Bologneser Schule und sogar eine Skulptur von Michelangelo zu sehen. Eine historische Seltenheit sind die Glossatorengräber (–>) der Universitätsprofessoren auf dem Vorplatz.
Über die Via Rolandino und die Piazza Calderini spaziert man dann zur Piazza Minghetti, wo die Terrasse der Casa Minghetti (–>) zu einer Rast einlädt. In der Mitte des Platzes steht einer der sieben denkmalgeschützten Bäume Bolognas. Unter der 40 m hohen Platane verläuft gleichzeitig der heute unterirdische Flusslauf des Aposa (–>). Ganz in der Nähe befindet sich die elegante Einkaufspassage Galleria Cavour (–>) und in der Via Castiglione kann man einen Abstecher in das historische Museum Palazzo Pepoli {16} machen, wo man alles über die Stadtgeschichte erfährt (bei Drucklegung geschlossen).
Wieder zurück auf der Piazza Minghetti folgt man nun der Via de’ Toschi in Richtung Norden bis zur Via Clavature [E5]. Hier befindet man sich bereits mitten im Marktviertel Quadrilatero {11} und kann nach links einen Abstecher zur Chiesa di Santa Maria della Vita {13} machen. Sehenswert ist hier nicht zuletzt die Skulptur Compianto del Cristo Morto von Niccolò dell’Arca aus dem 15. Jh.
Gleich neben der Kirche befindet sich der Eingang zum Gastromarkt Mercato di Mezzo (–>), wo man die Spezialitäten Bolognas probieren kann. Danach geht man über die Via Drapperie [E5] nach Norden. Hier und in der nach links abzweigenden Via Pescherie Vecchie findet tagsüber der Frischemarkt mit Gemüse, Obst, Fisch und Spezialitäten statt. Abends laden die Restaurantterrassen des Viertels zum Aperitivo (–>) ein.
Man folgt nun der Via Drapperie bis zur Kreuzung mit der Via degli Orefici/Via Caprarie [E4] und biegt nach rechts ab. Schon bald sieht man auf der rechten Seite den Palazzo della Mercanzia {12} aus dem 14. Jh., der früher die Gilden beherbergte und heute Sitz der Handelskammer ist. Hier wird u. a. das authentische Rezept für die Bolognese-Soße (–>) verwahrt. Folgt man der Via Santo Stefano von hier aus nach Südosten, gelangt man zum Kloster Santo Stefano {17}, einem Komplex aus sieben Kirchen, von denen heute noch vier sichtbar sind. Noch erhalten ist z. B. die polygonale byzantinische Kirche San Sepolcro aus dem 5. Jh.
Von der stimmungsvollen Piazza Santo Stefano gelangt man durch die Passage Corte Isolani (–>) auf die Strada Maggiore, deren Portiken zum UNESCO-Welterbe gehören (–>). Einen der ältesten Arkadenbögen aus Holz kann man beim Casa Isolano am Ausgang der Passage bewundern. Nach rechts erreicht man das Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna {19}, das an die bekannten Komponisten erinnert, die einst in Bologna studierten und wirkten. Eine Kaffeepause könnte man in der Pasticceria Caffetteria Santo Stefano (–>) machen und das Eis oder die Konditoreiwaren (dolci) probieren. Wenn man stattdessen der Strada Maggiore in die anderen Richtung folgt, kommt man zu den Due Torri {21}, den beiden schiefen Türmen von Bologna. Momentan sind sie nicht zugänglich, da sie baulich gesichert werden müssen. Einst war die Stadt mit fast 180 solcher Türme übersät, heute finden sich nur noch wenige Exemplare in der Stadt. Den Torre Prendiparte kann man besichtigen (–>). Von hier aus führt die Via Rizzoli wieder zur Piazza Maggiore.
Der nachfolgende Spaziergang führt durch das Universitätsviertel und begibt sich dann auf die Spuren der ehemaligen Kanäle von Bologna, deren Wasser im Mittelalter die Seidenspinnereien betrieb. Über Boulevards aus dem 19. Jahrhundert geht es zur Kulturfabrik und vorbei an grünen Parks wieder zurück ins Zentrum.
Der Spaziergang, der ohne Besichtigungen etwa drei bis vier Stunden in Anspruch nimmt, beginnt an der Via Zamboni [E4–G3], die von den Due Torri {21} ins Universitätsviertel führt. An der Via del Carro erinnert noch ein Torbogen an das jüdische Ghetto aus dem 16. Jh. In der Via Valdonica, die nach rechts von der Via del Carro abzweigt, befindet sich zudem das Jüdische Museum {22}.
Wieder zurück auf der Via Zamboni läuft man unter langen Arkadengängen bis zur Piazza G. Verdi [F4]. Sie ist ein beliebter Treffpunkt für Studierende. Hier versteckt sich unter Arkaden auch der Eingang zum Teatro Comunale {23}. Ein kleines Stück weiter östlich befinden sich im weitverzweigten Palazzo Poggi {24} die wissenschaftlichen Museen der Universität. Gleich um die Ecke steht die Pinacoteca Nazionale {25}, in der bedeutende Werke religiöser Malerei aus den hiesigen Kirchen und Klöstern zu finden sind.
Über die Via delle Bella Arti gelangt man mitten durch das Studentenviertel zur Via delle Moline [E–F3], in die man westlich abbiegt. Nach Norden blickt man bei der Via Alessandrini auf den ehemaligen Verlauf des Canale delle Moline, der im Mittelalter von Mühlen gesäumt war (–>). Etwas weiter östlich verläuft parallel unterirdisch der Fluss Aposa.
Ein kleines Stück weiter westlich auf der Via Augusto Righi kreuzt man die Via Piella [E3], in die man südlich abbiegt. Nach einer Weile eröffnet sich der Blick auf einen Arm des Canale di Reno, der einst vom Fluss Reno gespeist wurde. Auch in der parallel verlaufenden Via Malcontenti [E3] weiter westlich gibt es nochmal einen Blick auf den Kanal. Danach geht man nördlich in die Via dell’Indipendenza [D4–E2]. Die boulevardähnliche Straße entstand im 19. Jh. und führt nach Norden bis zum Hauptbahnhof.
Dieser Teil der Stadt bildete sich im 19. und 20. Jh. nach dem Abriss der alten Stadtmauer. Bei der östlich liegenden Piazza dell’Otto Agosto [E2] findet am Wochenende der Straßenmarkt La Piazzola statt.
Nördlich erstreckt sich der Parco Montagnola [E2], wo im Sommer Konzerte stattfinden. Nun biegt man westlich auf die Via dei Mille ein. Dort sollte man einen Abstecher in die mehrfach ausgezeichnete Gelateria Sablé (–>) machen.
Ab der Piazza dei Martiri 1943–1945 folgt man der Via Don G. Minzoni [C2] nach Westen. Schon bald sieht man auf der linken Seite das MAMbo {9}, ein Museum für moderne Kunst auf dem Gelände der Manifattura delle Arti. Eine Erkundung des Geländes der Kulturfabrik lohnt sich: Bei den ehemaligen Hafenanlagen der Stadt gibt es erfrischende Wasserflächen und es steht noch der Salzspeicher aus dem 17. Jh. Das Kino Cinema Lumière der Cineteca di Bologna {10} befindet sich auch hier.
Für eine Rast im Grünen kann man im angrenzenden Giardino del Cavaticco [C2] anhalten oder über die Via Azzo Gardino zum Parco 11 Settembre 2001 laufen. Richtung Osten gelangt man auf die Via Riva di Reno. Man folgt ihr bis zur Via Galliera und biegt dann nördlich in die Via Falegnami ab, die auf die Via Indipendenza führt. Auf dieser wandert man weiter südlich, bis man bei der Via Manzoni das Mittelaltermuseum {7} im Palazzo Ghisilardi Fava aus dem 15. Jh. passiert. Die barocke Cattedrale Metropolitana di San Pietro {6} zwängt sich zwischen die modernen Arkaden. Lohnend ist ein Aufstieg auf den Glockenturm (Sa nachmittags).
Nach der Rückkehr bummelt man von der Piazza Maggiore auf der Einkaufsstraße Via Ugo Bassi nach Westen. An der Ecke zur Via Nazario Sauro [D4] steht eine Statue, die die Bologneser dem Märtyrerpriester des Risorgimento, Ugo Bassi (–>), gewidmet haben. Unter den Arkaden findet man auch den Eingang zum Mercato delle Erbe (–>). Hier kann man in einem der Restaurants die Füße ausruhen.
Bologna ist bekannt für seine besonders schöne und gut erhaltene Altstadt (Centro Storico). Viele Sehenswürdigkeiten befinden sich gleich im Zentrum rund um die Piazza Maggiore oder nahebei. Fußgängerzonen und lange Arkadengänge ermöglichen einen entspannten und weitgehend verkehrsfreien Bummel.
Bolognas Altstadtkern erhielt sein heutiges Gesicht bereits im 13. Jh. Damals riss man ganze Häuserzeilen ab, um Bauland für öffentliche Gebäude zu gewinnen. So entstanden die beiden Plätze Piazza Maggiore und Piazza del Nettuno, die ineinander übergehen.
Rund um den Platz wurden prachtvolle Paläste erbaut, in denen heute Museen, Geschäfte, Büros und Lokale untergebracht sind. In den 1960er-Jahren verhinderte die kommunistische Stadtverwaltung, dass der Platz mit einem Parkplatz überbaut wurde und initiierte stattdessen die Restaurierung der historischen Gebäude.
Namensgeber der Piazza del Nettuno ist der Fontana del Nettuno, der von 1563 bis 1566 erbaut wurde. Wegen der überlebensgroßen, bronzenen Neptunstatue, die den Brunnen dominiert, wird er auch „Zigant“ (Gigant) genannt – allein die Neptunfigur ist 3,20 m hoch. Am Fuß der Statue sitzen vier Nymphen, deren wasserspeiende Brüste viele Jahrhunderte die Bürger mit Trinkwasser versorgten. Wasser speien auch vier Delfine auf dem oberen Podest, die von Putten gehalten werden. Der Gesamtentwurf stammt zwar von Baumeister Tommaso Laureti, doch die Neptunstatue geht auf den Belgier Jean Boulogne (ital. Giambologna) zurück. Der Brunnen, der aus den Bächen des Apennin gespeist wurde, galt nicht zuletzt als Symbol für die Macht des Papstes und des Kirchenstaats, die über ein fruchtbares Land herrschten. Den Dreizack Neptuns nahm später die Bologneser Automarke Maserati als Inspiration für ihr Logo.
Vom Uhrturm des Palazzo d’Accursio {4} hat man einen guten Blick über die Altstadt (007bo-nh)
Die Mitte der Piazza Maggiore wird vom Palazzo del Podestà dominiert. Er entstand um 1200 und diente kurzzeitig als Rathaus. Der älteste noch erhaltene Teil des Gebäudes ist der viereckige Torre dell’Arengo von 1259. Wenn die Glocke des Turms (1453) geläutet wurde, versammelten sich die Bürger der Stadt auf dem Vorplatz. Unter der Regentschaft der Familie Bentivoglio wurde der Palazzo von 1484 bis 1494 im Renaissancestil umgebaut. Hier residierte der Podestà, d. h. der Magistrat, der Bologna für die Stadtherren verwaltete. Unterhalb des Turms befindet sich der Bogengang Voltone del Podestà mit Statuen der Stadtpatrone Petronio, Procolo, Domenico und Francesco sowie einer Flüstergalerie. Spricht man in einer Ecke gegen die Wand, kann man dies in der gegenüberliegenden Ecke hören. Unter den Arkaden findet man zudem das Büro der Touristeninformation (–>). Früher fanden vor den Arkaden Märkte und Messen statt und bis heute werden hier Feste und Veranstaltungen abgehalten.
Der Palazzo Re Enzo auf der Westseite der Piazza del Nettuno entstand von 1244 bis 1246 für die Justizbehörden der Stadt als Anbau an den Palazzo del Podestà. Nur drei Jahre später wurde er jedoch zum „Gefängnis“ für Enzo di Sardegna (König Enzio von Sardinien, 1216–1272). Der uneheliche Sohn des Stauferkönigs Friedrich II. lebte hier von 1249 bis zu seinem Tod 1272. Zwar war er Gefangener der papsttreuen bolognesischen Guelfen, er durfte den Palazzo jedoch herrschaftlich bewohnen. Die Guelfen, die mit den kaisertreuen Ghibellinen im Zwist lagen, lehnten die Herrschaft der Staufer ab. In der Schlacht von Fossalta nahmen sie Enzo gefangen und trotz wiederholten Einspruchs seines Vaters wurde er nie wieder freigelassen. Beerdigt wurde Enzo in der Basilica di San Domenico {26}.
Die Ostseite des Gebäudekomplexes bildet der Palazzo del Capitano del Popolo. Während der Podestà von den herrschenden Adelsfamilien eingesetzt wurde, vertrat der Capitano die Bürger der Stadt, darunter Kaufleute und Handwerker aus den Gilden. Bologna war die erste Stadt, die 1228 das neue Amt des Capitano einführte, um die mächtigen Adelsfamilien zu kontrollieren.
> Piazza del Nettuno 1/c, www.palazzoreenzo.com/en. Nur zu Veranstaltungen geöffnet.
Bologna ist für seine Portici