Reise nach B - Hartmuth. H. Wrocklage - E-Book

Reise nach B E-Book

Hartmuth H. Wrocklage

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Beschreibung

Dieses Vademecum zeigt lebensfrohe Stationen auf, in erster Linie jedoch existentielle Grenzsituationen. Es bietet die Chance, mitzukommen in die Zeit- und Ortschaften eines anderen Lebens, das um freie, selbstbestimmte Existenz ringt. Es kommt darauf an, in Freiheit zu leben - so oder anders.

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Seitenzahl: 31

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Inhalt

Reise nach B

Teil 1: Herzsprung

Mann im Pantherfell

Wind

Dann bist du da

Du und ich

Frau und Mann

Mein Rot

Weiße Wolke

Herbst

Krähen

Schwertlilien

Drachenflug

Böser Tag

Trennung

Danach

Geborstenes Glas

Im Reich des Schweigens

Mysterium

Du einzig

Du bist der Stern

Tanz der Feuermale

Teil 2: Bitterfeld

Fremde Stadt

Licht irgendwo

Schlaflos

Ins Licht

Von einer unerhörten Liebe

Ritva

Notre Dame de Lorette

Lorettodicée

One Night Stand

Ukrainischer Traum

Hinterm Horizont

Verwehrte Worte

Unbehauste Liebe

Im Schwerefeld

Zwielichtige Botschaft

Vom Turm

Moriturus te salutat

Mittag

Über den Sandbänken

Landeplatz für einen Engel

Teil 3: Eisenberg

Zarathustra

Intrigenwirte

Gewaltherrschaft

Politische Justiz

Das Hohe Tor

Widerstand

Carrara

Arbeit am rauen Stein

Textbausteine

Objekt einer Ausstellung

Das Verlorene Wort

Vom Schweigen des Engels

Unterm Geläut

Krebsstation

Schmerzensbruder

Todesstunde

Trauerarbeit

Fortgehen

Welt ohne mich

Ein Liebesgedicht

Unsere Zustände schreiben wir bald Gott, bald dem Teufel zu und fehlen ein- wie das andere mal. In uns selbst liegt das Rätsel, die wir die Ausgeburt zweier Welten sind.

Goethe. Sprüche in Prosa

Reise nach B

Zur doppelköpfigen Hauptstadt reiste ich

durch Städte wie H. oder P.

Eine eigene Zeit schlug jeder dieser Städte:

Türmte die eine sich auf für die Freiheit,

stand die andere da für preußische Zucht,

während die Hauptstadt ihre Macht verbarg.

Meine Reise indes führte mich weiter

zu Zeit- und Ortschaften anderer Art:

nach Herzsprung zuerst, nach Bitterfeld später

und weiter bis zu den Vorstädten von Eisenberg.

Sie alle: unkartierte Orte in nicht vermessener Zeit

im Niemandsland meiner Seele.

Da lebe ich jetzt, zwiegeteilt,

mit einem Riss quer durch mein Herz.

Und treibe mein Wesen dort wie früher schon,

nun aber zwingt’s mich zur Brücke über den Bitterfluss.

Gelingt es mir, die Grenzposten zu überwinden,

kehre ich zurück zu dem, was mein Wesen prägt.

Kehre zurück, immer wieder, zurück

zu meinem Heiligtum: dorthin,

wo einzig die Liebe ihre Höhe gewinnt

und der Schmerz zugleich auf letzte Tiefe trifft,

dorthin, wo inmitten der Zeit

das Herz mir zerspringt.

Teil 1: Herzsprung

Mann im Pantherfell

Ich traf den Mann im Pantherfell

und sah in seine Frauenaugen.

In mir erklang es glockenhell

– nie werden dafür Worte taugen.

Sprache nicht: Musik und Schweigen.

Im Ich-Tod krönt ein Selbst das Sein.

Im Schwerttanz und im Rosenreigen:

Die Liebe widersteht dem Schein.

Wind

Aus dem Wind die Treppe herab

wirst du kommen in mein Kellerverließ.

Meine Brust, eingeschnürt in fiebernde Enge,

wird weiten sich in deinen Armen.

Du wirst da sein,

und mit dir alle Herrlichkeit des Lebens.

Denn du bist ein tiefer, kühler Atemzug,

bist das Pochen unserer Herzen.

Draußen raschelt das Laub ...

der Wind ... es ist nur der Wind.

Dann bist du da

Dann bist du da,

jäh wie ein Windstoß,

der in mein Segel fährt:

Fahrt macht mein Boot.

Worte, ein Gespräch und

die Stille danach.

Du bist ein kleiner nackter Vogel

in meiner Hand.

Mich fliehend aus Furcht,

gefangen zu sein,

zu mir sich flüchtend

in Angst.

Frei, Vogelwesen, bist du

unter meinem Himmel.

Du selbst sollst wählen können

zwischen Wagnis und Flucht.

Nur deshalb darf ich

dich rufen,

und sagen zu dir:

Wenn du willst, komm.

Du und ich

Dein Atem:

Hauch auf meiner Stirn,

kühl wie der Wind.

Deine Stimme:

zärtliche Traurigkeit

im Urgrund des Seins.

Epoché:

den anderen in sich,

sich im andern erkennen.

Gespräch:

Brücken schlagen

über einen fremden Fluss.

Blicke:

sich kreuzende Strahlung