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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 5.5, Universität Luzern (Soziologisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Waren die Neunzigerjahre noch von der Theorie des Endes der Geschichte von Francis Fukuyama geprägt, so kehrte die totgesagte Geschichte am 09/11 zurück – und mit ihr die Religion. Die religiöse – präziser: islamische – Legitimation der Attentate hat zu einer Rückkehr der Religion in die Weltpolitik, und folglich in die Medien, geführt. Die unsichtbare Religion von Thomas Luckmann ist wieder sichtbar geworden, die privatisierte Religion ist zurück in die politische Öffentlichkeit geraten. Die Frage lautet: Erleben wir seit 09/11 eine Rückkehr der Religion – oder lediglich ihre mediale Thematisierung? Oder ist dies, wenn wir Religion nach Niklas Luhmann als kommunikatives Geschehen definieren, letztlich dasselbe? In der Arbeit wird empirisch nachgewiesen, dass in ausgewählten Printmedien seit 09/11 Begriffe wie 'Religion', 'Islam' und 'Christentum' signifikant häufiger verwendet werden. Wenn also Identität vermehrt über religiöse Codes – und weniger über ethnische, nationale, geschlechtliche etc. – abgehandelt wird, dann ist dies eine Referenz, mit der, so lautet die Annahme, Identität gestiftet wird. Denn nach G. H. Mead ist das Ich gewissermassen das, womit wir uns identifizieren. Die Fremdzuschreibung religiöser Identität z. B. bei Moslems, hat Rückwirkungen auf die eigene Identität. Es besteht ein grundsätzlicher Unterschied darin, ob Osama bin Laden den Westen als säkulare oder als christliche Gesellschaft angreift. Es besteht ein Unterschied darin, ob der Westen säkulare oder eben christliche Werte verteidigt.
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