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Reto, Schweizer Schriftsteller, pflegt in Venedig seine Schreibblockade. Eines Abends geschieht etwas, das sein Leben auf den Kopf stellt. Killer sind ihm auf den Fersen, und Reto nimmt den Kampf auf. Seine Recherchen führen ihn nach Afrika und in die Schweiz, wo er der großangelegten kriminellen Unternehmung eines Pharmakonzerns auf die Schliche kommt. Seine Gegenspieler tun alles, um ihn aufzuhalten. Reto steckt in der Klemme. Kann ein Einzelner der geballten Macht eines Konzerns etwas entgegenhalten?
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Seitenzahl: 331
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Das Buch
Im neblig trüben Venedig des November 2011 wartet der Schweizer Krimi-Autor und Landwirt Reto Caminada bei Unmengen Rotweins auf Inspiration für seinen zweiten Roman. Eines Abends spricht ihn Fremder an, den er Minuten später in einem Kanal ermordet findet. Reto begreift die Suche nach dem Mörder als Stoff für einen Krimi und verfolgt eine Spur nach Kenya. Dort stößt er auf ein Spital, in dem ein Pharmakonzern ein neues Arzneimittel an Menschen testet und dabei viele Todesopfer unter den ahnungslosen Probanden in Kauf nimmt. Er erkennt, dass dem mächtigen Konzern mit gewöhnlichen Mitteln nicht beizukommen ist. Mit einem überraschenden Trick versucht er, den Bösewicht zu überlisten.
Der Autor
Dieter Fasel arbeitet als Anwalt und Landwirt. Der 1940 geborene Autor stellt nach zahlreichen juristischen Texten mit Retos Verdächtigung seine erste belletristische Arbeit vor. Seine Geschichten prangern aufrüttelnde wahre Begebenheiten an, die er mit fiktiven Versatzstücken als Thriller ausgestaltet. Im derzeit entstehenden zweiten Band um Reto attackiert der Held die Machenschaften um genmanipulierte Nahrungsmittel. Fasel lebt heute mit seiner Großfamilie auf seiner Landwirtschaft im bayerischen Allgäu.
DIETER FASEL
KRIMINALROMAN
DER KLEINE BUCH VERLAG
Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen und Sachverhalten sind rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.
Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.de abrufbar.
Dieter Fasel, Retos VerdächtigungDer Kleine Buch Verlag, Karlsruhe
© 2014 Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe
Lektorat:Lutz Brien, Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe
Umschlaggestaltung: Manuela Wirtz, www.manuwirtz.de
Satz & Layout:Sonia Lauinger & Beatrice Hildebrand, Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe
Druck:Orga-Concept e. K., Filderstadt
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes(auch Fotokopien, Mikroverfilmung und Übersetzung) ist ohne Zustimmungdes Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt auch ausdrücklich für die Einspeicherungund Verarbeitung in elektronischen Systemen jeder Art und vonjedem Betreiber.
eISBN: 978-3-7650-2119-0
Dieser Titel ist auch als gedrucktes Buch erschienen:ISBN: 978-3-7650-8809-4
http://www.derkleinebuchverlag.dehttp://www.facebook.com/DerKleineBuchVerlag
Meiner kritischenund nachsichtigenErstlektorin Manuela.
Als sie das Paket in hohem Bogen auf den Holzstoß schleuderten, öffnete sich das Leinentuch und entblößte den rechten Unterschenkel und einen Teil der rechten Hand eines Menschen. Der Wurf landete hart, einige Scheite fielen herab. Das Tuch klaffte noch mehr auf und gab den Blick auf einen vielleicht fünfjährigen Jungen frei, der nur mit einer zu weiten Unterhose bekleidet war, sein Kopf erschien im Kontrast zum mageren Körper übergroß.
Vom Rücksitz eines etwas entfernt geparkten, sandfarbenen ISUZU Trooper aus, dessen Fenster geschlossen waren, beobachtete ein Weißer die Szene. Sein feistes Gesicht war unbewegt. Die Klimaanlage des Geländewagens brummte.
Auf einer Schirmakazie krächzte ein Nashornvogel, im Schatten des Baumes hechelte ein räudiger Hund und beobachtete gelangweilt zwei Ziegen, die am Dornengestrüpp vorbei matt auf die Rundhütten zu trotteten.
Ein junger Mann hielt eine Fackel unter den Holzhaufen, er brannte sofort lichterloh. Als sich das Altöl und die Autoreifen entzündeten, schillerten die Flammen in allen Farben und rußten stark. Die Gerüche von brennendem Holz, Öl, Gummi und Fleisch vermischten sich zu einem infernalischen Gestank. Dürre Grashalme rund um den Feuerherd krümmten sich kurz in der Hitze und fielen verglüht in sich zusammen. Rasch vergrößerte sich der graue Kreis aus Asche um den Scheiterhaufen. Dichter, tiefschwarzer Rauch verbarg schließlich den Körper des Kindes und verdunkelte das gleißende Sonnenlicht.
Das Feuer spiegelte sich in der Scheinwerferbatterie des bulligen Geländewagens. Der laufende Motor ließ den mit toten Insekten verkrusteten Kuhfänger vibrieren.
Außer dem Mann und der schmalen Frau, die die Bestattung vollzogen, waren keine Trauergäste da. Reglos und dumpf starrten die beiden in das Feuer, als der Oberkörper des Kindes ruckartig aus dem Rauch auftauchte und sich aufrichtete. Die schwarze Haut am rechten Unterarm des Jungen platzte etwa zehn Zentimeter auf. Es trat kein Blut aus, Rauchwolken verbargen die Kinderleiche.
Auf ein Kommando des fetten Weißen hin fuhr sein Fahrer langsam an. Das Paar, es mochten die Eltern des Kindes sein, blickten dem Trooper nach, müde hob der Mann die Hand zum Gruß.
„Signore, Sie haben etwas verloren!“
Reto schreckte auf und fasste automatisch in die Tasche seines Arbeitskittels. Blinder Alarm, sie war leer, seine wenigen Utensilien, das Taschenmesser, die Streichhölzer, eine halb volle Packung Parisienne und das telefonino lagen vor ihm, er vermisste nichts. Sein Stammplatz in der Rokka-Bar lag so, dass er alles im Blick hatte. Von seinem Tischchen in der Ecke neben dem Eingang übersah er den Barraum vollständig und konnte jeden kontrollieren, der aus und ein ging. Es war schließlich sein Job als Krimiautor, seine Umgebung zu beobachten.
Den Typen, der ihn jetzt ansprach, hatte er glatt übersehen.
Wie jeden Abend saß er in der Rokka und sammelte Eindrücke für sein nächstes Projekt. Beim ersten Glas. Beim zweiten Glas überlegte er, wie schwer das täglich sich wiederholende Geschehen auf der ruhigen Insel in eine spannende Story zu verwandeln war. Ab dem dritten Rotwein zwirbelte er an seinem grauen Pferdeschwanz herum und studierte die Gazzetta dello Sport.
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