Reuchlin: Lanx Argentea -  - E-Book

Reuchlin: Lanx Argentea E-Book

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Beschreibung

Reuchlin übersetzt um das Jahr 1512 ein Gedicht des Rabbi Joseph Ezobi aus dem Hebräischen ins Lateinische. Vater Joseph gibt darin seinem Sohn Samuel anlässlich seiner Hochzeit ein Bündel von Ratschlägen auf seinen weiteren Lebensweg.

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Seitenzahl: 35

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übersetzt von Johannes Reuchlin

aus Pforzheim

im Jahre 1512

Abbildung 1: ARA CAPNIONIS

herausgegeben und übersetzt

von Norbert Flörken

Zur Textgestaltung:

Der Text folgt der Vorlage der BSB München1. Zwei weitere, identische Ausgaben befinden sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien2 und in der Bibliothèque Humaniste von Sélestat3. Die Wiedergabe folgt weitgehend der Münchner Vorlage; so wurde das „u" weiterhin für „v" verwendet (uniuersam); allerdings sind zur besseren Lesbarkeit diese Abkürzungen / Sonderzeichen aufgelöst worden:

ā zu am oder an, z. B. historiā → historiam, euāgelicam → euangelicam

ē zu em oder en, z. B. omnē → omnem, sapiētię → sapientiae

ō zu om oder on, z. B. cōpositione → compositione, nō → non

ū zu um oder un, z. B. iudaeorū → iudaeorum, inuenerūt → inuenerunt

ę zu ae, z. B. sapiētię → sapientiae

q zu que, z. B. Platoneq → Platoneque, qritabāt → queritabant

m mit Überstrich, em → enim

Im folgenden steht der Originaltext in dieser Serifenschrift, Anmerkungen und Ergänzungen und Übersetzung des Herausgebers sind in dieser serifenlosen Schrift gesetzt. Gross- und Kleinschreibung sind beibehalten worden; die Zeichensetzung ist nur an den Stellen, an denen es nötig oder hilfreich erschien, ergänzt/geändert worden. Im Text sind runde Klammern der Vorlage () durch { } ersetzt worden. Streichungen werden durch (), Ergänzungen oder Auslassungen durch [ ] gekennzeichnet.

RABI JOSEPH HYSSOPÆVS PARPInianensis iudæorum poeta dulcissimus ex hebraica lingua in latinam traductus a Ioanne Reuchlin Phorcensi legum imperialium doctore.

Rabbi Joseph Ezobi aus Perpignan, der liebenswürdigste Dichter der Juden, übersetzt aus dem Hebräischen ins Lateinische von Johannes Reuchlin aus Pforzheim, Doctor der kaiserlichen Rechte.

Inhalt

Einleitung

Reuchlin

Ezobi

[Johannes Reuchlin: Vorrede]

losephi Hyssopaei Parpinianensis : lanx argentea

Literaturverzeichnis

Index

Einleitung

Reuchlin

Der Text Reuchlins zum Gedicht des Rabbi Jehoseph Ben Hanan ha-Ezobi1 aus Perpignan ist für die Neuausgabe ausgewählt worden wegen seiner Seltenheit und der Umstände seiner Erstveröffentlichung. Wir befinden uns im Jahre 1512, der Streit um die Bücher der Juden (siehe (Flörken 2014)) ist in vollem Gange. Der Jurist und Humanist Johannes Reuchlin hat leidenschaftlich Partei ergriffen gegen die Bestrebungen, den Juden in Deutschland alle Bücher wegzunehmen und zu verbrennen. Der Kaiser, Bischöfe und der Papst, mehrere Universitäten sind mit dem Thema befasst. Flugschriften für und gegen die Juden und ihre Bücher werden fast im Jahresrhythmus mit Hilfe der neuen Technik des Druckens publiziert.

Reuchlin befasst sich seit langem mit der hebräischen Sprache und Grammatik und gibt im Laufe der Jahre entsprechende Wörterbücher und Grammatiken heraus. In Thomas Anshelm findet Reuchlin ab 1511 einen Drucker, der sich besonders um hebräische Drucke verdient gemacht hat. Im Herbst 1512 veröffentlichen Reuchlin und Anshelm in Tübingen das erste gedruckte Buch mit hebräischen Schriftzeichen in Deutschland: die sog. Buß-Psalmen zweisprachig (Reuchlin 1512).

Ezobi

Das Gedicht des Joseph Ezobi, der im 13. Jahrhundert gelebt hat, heisst auf hebräisch »Ka'arat ha-Kesef2«, auf lateinisch »lanx argentea«, auf deutsch »Silberne Schale«, auf Englisch »Silver Bowl/Dish/Plate«. Welche Ausgabe Reuchlin besessen hat, ist unbekannt3; aus dem Jahr 1488 gibt es einen Sammelband, gedruckt von Gershom [in] Soncino4; diesen fünfteiligen Sammelband hat in den 1880er Jahren die Bibliothèque Nationale in Paris erworben5. Aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert gibt es in der Braginsky Collection in Zürich eine weitere Mischhandschrift zum jüdischen Lebenszyklus, die die »Silberne Schale« enthält6. Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt seit 1849 eine Handschrift aus dem 14. oder 15. Jahrhundert (Cod. Hebr. 88), die die in Abb. 1 gezeigte Miniatur enthält.

(Wolf, Bibliothecae Hebraeae volumen iii. 1727, 378 f) verzeichnet eine hebräische Ausgabe von 1559, eine lateinische von 1561; eine Handschrift existiert nach seinen Angaben in der Bibliotheca Rhedigeriana in Breslau. Eine gedruckte Ausgabe von Amsterdam 1814 wurde vom Auktionshaus Kestenbaum in New York 2011 für 700 $ verkauft (Kestenbaum, Catalogue of fine Judaica. Printed Books, autograph Letters, Manuscripts ... 2011). Ein Exemplar des Reuchlin-Buches wurde 2006 von Kestenbaum für 8,000 $ bis 10,000 $ angeboten (Kestenbaum, Catalogue of fine Judaica. Printed Books, autograph Letters, Manuscripts... 2006, 61). Jean Mercier (Joannes Mercerus, 1510-1570) hat 1561 in Paris eine zweisprachige Audgabe veröffentlicht.