Rezeption des Nibelungenliedes in der Neuzeit – Moritz Rinke: „Die Nibelungen“ - Andrea Frohleiks - E-Book

Rezeption des Nibelungenliedes in der Neuzeit – Moritz Rinke: „Die Nibelungen“ E-Book

Andrea Frohleiks

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Seminar: Das Nibelungenlied – Dynamik eines Untergangs, Sprache: Deutsch, Abstract: Das im 12. Jahrhundert entstandene Nibelungenlied beschäftigt spätestens seit seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert durch Johann Jacob Bodmer die Welt und insbesondere die deutsche Germanistik. Losgelöst von interpretatorischen Belastungen, nationalistischer Befrachtung und germanistischen Phrasen hat Moritz Rinke, geboren 1967 in Worpswede, einen neuen Zugang zum Nibelungenlied gesucht – und gefunden. Sein Drama „Die Nibelungen“ (2002) folgt ausschließlich dem Nibelungenlied und lässt andere Aufarbeitungen des Stoffes außer Acht. „Die Nibelungen“ wurden im Sommer 2002 im Rahmen der neugegründeten Nibe- lungenfestspiele auf der Wormser Freilichtbühne vor dem Dom – dem Originalschau- platz – uraufgeführt. Thema dieser Hausarbeit ist die Beschäftigung mit Rinkes Drama als Beispiel für die Rezeption des Nibelungenliedes in der Neuzeit. Dabei werde ich nicht auf den Stellenwert der „Nibelungen“ in der Rezeptionsgeschichte des Nibelungenliedes eingehen – dieser wird sich erst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zeigen können. Auch die Rezeptionsgeschichte im Allgemeinen sowie im Besonderen deren Beurteilung des nationalen Charakters des Nibelungenliedes werde ich vernachlässigen und nur im Zusammenhang mit Rinkes eigener Beurteilung und seinem immanenten Umgang mit dem Mythos Nationalepos Nibelungenlied in den „Nibelungen“ erwähnen. Stattdessen wird in der Analyse der Vergleich mit dem mittelalterlichen Originaltext im Vordergrund stehen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Der Aufbau der „Nibelungen“
3. Das Gestaltungsmittel der Vorausdeutung
3.1 Kinder
3.2 Die erste Szene
3.3 Theater im Theater.
3.4 Etzels Brautwerbung.
3.5 Kriemhilds Träume
4. Personengestaltung.
4.1 Frauengestalten
4.1.1 Kriemhild
4.1.2 Brünhild
4.2.1 Handlungsorte
4.2.2 Idealismus
4.2.3 Opferrolle.
4.3 Männergestalten.
4.3.1 Siegfried.
4.3.2 Hagen
4.3.3 Giselher
4.4 Männerwelt
4.5 Frauenwelt versus Männerwelt.
5. Interpretationsmöglichkeiten
6. Nationalepos Nibelungenlied?
8. Literaturverzeichnis

Page 1

Rezeption des Nibelungenliedes in der Neuzeit - Moritz Rinke: „Die Nibelungen“

Seminar: Das Nibelungenlied - Dynamik eines Untergangs

Andrea Frohleiks

Page 3

1. Vorwort

Das im 12. Jahrhundert entstandene Nibelungenlied beschäftigt spätestens seit seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert durch Johann Jacob Bodmer die Welt und insbesondere die deutsche Germanistik.2

Losgelöst von interpretatorischen Belastungen, nationalistischer Befrachtung und germanistischen Phrasen hat Moritz Rinke, geboren 1967 in Worpswede, einen neuen Zugang zum Nibelungenlied gesucht - und gefunden. Sein Drama „Die Nibelungen“ (2002) folgt ausschließlich dem Nibelungenlied und lässt andere Aufarbeitungen des Stoffes außer Acht.3

„Die Nibelungen“ wurden im Sommer 2002 im Rahmen der neugegründeten Nibelungenfestspiele auf der Wormser Freilichtbühne vor dem Dom - dem Originalschauplatz - uraufgeführt.4

Thema dieser Hausarbeit ist die Beschäftigung mit Rinkes Drama als Beispiel für die Rezeption des Nibelungenliedes in der Neuzeit. Dabei werde ich nicht auf den Stellenwert der „Nibelungen“ in der Rezeptionsgeschichte des Nibelungenliedes eingehendieser wird sich erst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zeigen können. Auch die Rezeptionsgeschichte im Allgemeinen sowie im Besonderen deren Beurteilung des nationalen Charakters des Nibelungenliedes werde ich vernachlässigen und nur im Zusammenhang mit Rinkes eigener Beurteilung und seinem immanenten Umgang mit dem Mythos Nationalepos Nibelungenlied in den „Nibelungen“ erwähnen. Stattdessen wird in der Analyse der Vergleich mit dem mittelalterlichen Originaltext im Vordergrund stehen, denn die Intention des Dramatikers ist die folgende gewesen:„Die Geschichte mit nun mehr Gegenwärtigkeit neu und trotzdem treu zu erzählen.“5Zu Beginn dieser Arbeit wird der Aufbau der „Nibelungen“ dargelegt. Darauf folgend werde ich auf das gestalterische Mittel der Vorausdeutung eingehen, das auch im Nibelungenlied eine wichtige Funktion einnimmt. Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Analyse der Personengestaltung. Hierbei werden sowohl einzelne Frauen als auch

1Rinke, Nibelungen, S. 53

2vgl. Müller, Nibelungenlied, S. 146-147

3z.B. die Klage oder Lieder der Edda, die Richard Wagner für seinen „Ring“ verwendet hat

4vgl. http://www.nibelungenfestspiele.de

5http://www.ndrinfo.de/ndrinfo_pages_std/0,2758,OID130356,00.html

Page 4

Männer charakterisiert, so dass im nächsten Schritt die unterschiedliche Gestaltung von Männer- und Frauenwelt in den „Nibelungen“ sowie im Nibelungenlied beurteilt werden kann. Es wird sich zeigen, dass die Frauengestalten im Gegensatz zu ihren männlichen Gegenspielern zwar mehr Individualität und Intellekt besitzen, aber dennoch den männlichen Machenschaften unterlegen sind. Darauf folgend werde ich eine generelle Interpretation des Nibelungenliedes, wie Rinke sie anbietet, wagen - dabei wird zu erkennen sein, welche Interpretationsmöglichkeiten das Drama offen lässt und wie diese im Vergleich zum Nibelungenlied stehen. Den Abschluss bildet Rinkes Beurteilung der national-ideologisch orientierten Rezeption des Nibelungenliedes. Am Schluss dieses Vorwortes weise ich darauf hin, dass ich mich in dieser Hausarbeit hauptsächlich auf die schriftliche Form des Dramas „Die Nibelungen“6beziehen werde und die Wormser Aufführungen der Sommer 2002 und 2003 unter der Regie von Dieter Wedel außer Acht lassen werde, insofern dass diese teilweise vom Originaltext differieren. Nach meiner Meinung relativieren einige dieser Änderungen die Interpretationen, die der Text hervorruft. Im Sinne des Rinkeschen Textes werde ich auf die aufgezeichnete Generalprobe vom Sommer 2002 deshalb nur an Stellen, an denen die Aufführung die Aussagen des Textes visuell unterstreicht, aufmerksam machen.