Rintscher Vertäll VI - Bernd-Jürgen Henk - E-Book

Rintscher Vertäll VI E-Book

Bernd-Jürgen Henk

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Beschreibung

Rintscher Vertäll ist der nunmehr sechste Band von Kurzgeschichten aus dem Alltag Viersener Bürger im Stadtteil Rintgen. Alle Geschichten sind sowohl im Viersener Dialekt (Vierscher Platt) als auch in Hochdeutsch verfasst.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 34

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Bisher sind folgende Kurzgeschichten in der Serie

„RINTSCHER VERTÄLL“

veröffentlicht worden:

I Van deä eene noa deä angere mont

II Em Viierdel

III Verschaie Schtökskes

IV Dit un Dat

V Wat et all jöev

VI rongk ö-röm

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Umsonst

Das Kochbuch

Der Krakeeler

Der Dorfer Bach

Karneval in Viersen

Die Schlankheitskur

Die Schweinsfreude

Die Goldhochzeit

Die Neugier

Die Feinarbeit

Aufhebens machen

Der Kiosk

„Zur Mopp“

Nachwort

Wat doa dren schteet

Vöerwoert

Ömesöes

Dat Koakkbook

Deä Baajersok

Dii Döerper Beäk

Fasteloavend en Viersche

Dii Aavneämkuur

De Värkesvroit

Dii Joldhochtiit

Dii Vöerwetsnaas

Deä Knibbelskroam

Dat Jedööns

Dat Büütsche

„Zur Mopp“

Noarwoert

Vorwort

Auch bei den Rintger Erzählungen Nr. 6

sind wiederum aus einzelnen Worten

kleine Geschichten geworden.

Angefangen davon, dass man im Leben selten

etwas umsonst bekommt,

bis zu den Erlebnissen wie im Jahresrhythmus

der erste Schnee fällt,

haben die vielleicht banalen Erzählungen

oft einen satirischen oder historischen Hintergrund.

Manche Wortendungen sind der

gewünschten Reimform geschuldet.

Für ungeübte “Platt-Leser“ empfiehlt es sich,

die jeweilige Zeile links vom Hochdeutschen –

nach rechts zum Dialekt weiterzulesen.

Jedenfalls wünsche ich viel Vergnügen,

ein glückseliges Neues Jahr,

frohe Ostern und Pfingsten,

sowie ein beschauliches Weihnachtsfest.

*

Vöerwoert

Ooch be deä Rintscher Vertäll No. 6

send nät uut enkele Woert

wär verschaie Vertällschtökskes jewoarde.

Aanjevange doavan, dat man em Leäve

sälde jät ömesöes kriit,

bös dat et möt d'r Mopp op et Eng aan jeet,

hät dii flee-its äffe Vertällerai,

döks ne satierische of historische Oiterjrongk.

Öm äver en Raimforem te schrii-eve,

send enkele Woert ö pinke angersch.

Vör Lüü dii sech möt “Platt-leäse“

jät schwoer dont, ös et flee-its leeter,

van lengs et huu-echdoitsch -

noa raits en Platt wiijer te leäse.

Op jede Vool wönsch ech üech vüel Plesier,

ö jlökselich Noijoar,

vruu-e Poasche en Pengste,

suewii ö senich Kersfeäs.

*

Umsonst

Nicht weit von uns weg wohnt Fischer Willi,

hört schlecht – und trägt eine Brille.

Irgendetwas war ihm über die Leber gelaufen,

er schimpfte – es war zum Haare raufen.

Von der Wiege bis zur Bahre,

nichts ist umsonst – du musst immer zahlen.

Gerade auf der Welt – da geht es schon los,

Willi zählt auf, was das alles kostet.

Die Hebamme und das Krankenhaus,

halten zuerst auf die Faust.

Das Taufwasser wird noch sehr teuer,

das wird dann später die Kirchensteuer.

Essen und Trinken an den Tagen,

danach verlangt nun mal der Magen.

Um den Körper eng und weit,

kaufst du Kleider für jede Jahreszeit.

Ömesöes

Net wiit van os aav wount Fischer Will‘,

hüert schlait – un dräech ne Brell.

Örejesjät woar öm över de Lääver jeloope,

heä joev sech aan’t Schänge un Roope.

Van de Weech bös aan de Baare,

neks ös ömesöes – du bliiv’s aan’t betaale.

Jraat op de Wält – doa jeet et all loos.

Will‘ tällt jau op wat et sue koos.

Dii Heäversch un et Krongkehuus,

halde op et ii-ersch de Vuus.

Dat Dööpwaater wörd ooch noch ärech düer,

dat ös dän laater de Kerkeschtüer.

Eäte, drengke över Daach,

doanoar jüemt nu ens d'r Maach.

Öm et Liiv vör jedde Driit,

jäl’se Klaier noa de Joarestiit.

Die Schule, die Hobbys und der Sport,

das Fahrrad, das Auto – vielleicht einen Ford.

Feste, Ferien, die Liebelei –

sie hört nicht auf die Bezahlerei.

Hochzeit, Kinder – du kaufst ein Haus,

aus der Nummer kommst du nicht mehr raus.

Versichert wird alles an seinem Platz,

mit Opa, Oma, dem Hund und die Katz‘.

Das Eine oder Andere noch nicht gezählt,

wenn die Knochen halten – was bedeutet schon Geld.

Und all die Dinge die dazu gehören,

fangen an dich nicht mehr zu stören.

Du kaufst einen Rollator und lässt dich fahren,

wegen der Glatze kannst du den Friseur leicht sparen.

Am Ende kommst du in den Sarg aus Buchen,

den darfst du dir sogar selbst aussuchen.

Nun kann ich Wille auch gut verstehen,