Roadtrips Alpen - Georg Weindl - E-Book

Roadtrips Alpen E-Book

Georg Weindl

0,0

Beschreibung

Vom Stilfserjoch bis zur Großglockner-Hochalpenstraße, zum Maloja-Pass und zum Col du Lautaret. In den Alpenländern gibt es unglaubliche Passstraßen. Ein Roadtrip auf diesen Traumrouten ist einfach unvergesslich. Ultimative Strecken für Reisen auf vier Rädern liefert dieser Auto-Reiseführer. Genießen Sie Bergblicke auf der Deutschen Alpenstraße, Kulturgenuss an der Österreichischen Romantikstraße oder gehen Sie auf Grand Tour in der Schweiz.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 258

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Georg Weindl

ROADTRIPS ALPEN

Die ultimativen Traumstraßen zwischen Genfer See und Soča-Tal

Inhalt

Das Höchste der Gefühle

Von Neuschwanstein zum Königssee

Wo sich der bayerische Adel wohlgefühlt hat

1Die Märchenschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau | Traumschlösser und Traumaussichten

2In Deutschland ganz oben | Von Garmisch-Partenkirchen auf die Zugspitze

3Tegernsee und Schliersee, zwei ungleiche Nachbarn | Zu Besuch bei zwei gefragten Ausflugszielen

4Ausflug zum Bayerischen Meer | Wo man gerne mal auf das Auto verzichtet

5Das königliche Ziel im Hochgebirge | Ein See wie ein Fjord

Von München an den Gardasee

Der bayerisch-italienische Klassiker

6Die kleine Isarmetropole | Klassisch bayerisch im Alpenvorland

7Kochelsee und Walchensee | Hier ein Kraftwerk, dort eine berühmte Filmlocation

8Mehr als nur Après-Ski | Mittendrin in den Tiroler Bergen

9Eleganz im Hochgebirge | Promenaden mit Palmen in Südtirol

Von München nach Venedig

Nicht nur für Bayern eine Sehnsuchtsstrecke

10Ganz nostalgisch am Tiroler Meer | Schiffsausflüge mitten im Karwendel

11Stilvoller Zwischenstopp in Osttirol | Lienz ist immer noch ein Geheimtipp

12Unbekannte Schönheiten in den Karnischen Alpen | Ungewöhnliche Begegnungen in den Bergen Friauls

13Fast wie Venedig, nur ohne Trubel | Der diskrete Nachbar der Lagunenstadt

Die Große Dolomitenstraße

Von Bozen nach Cortina d’Ampezzo

14In der Hauptstadt Südtirols | Spaziergänge mit Lauben und Obstmarkt

15Auf den Spuren der Prominenz am Karerpass | Ein kleiner Ort mit großen Geschichten

16Auf der Südseite der Dolomiten im Val di Fassa | Auf der italienischen Seite des berühmten Gebirges

17Der High-Society-Klassiker | Edel und exklusiv in Cortina d’Ampezzo

Der Dolomitenklassiker Sella Ronda

Eine Runde mit vier legendären Pässen

18Bei den Tourismuspionieren von Alta Badia | Gestern Bergbauerndorf, heute Nobeldestination

19Das Nest zwischen Sella und Marmolada | Ein kleines Dorf eingerahmt von großen Bergen

20Kurzer Abstecher nach Gröden | In der Heimat großer Skirennen und berühmter Bergsteiger

Die angeblich schönste Fahrstraße der Welt

Von Davos über das Stilfser Joch zum Reschensee

21Zauberberg und Weltwirtschaftsgipfel | Davos wurde nicht nur mit Wintersport berühmt

22Ein Ausflug in den Schweizer Nationalpark | Naturerlebnisse auf dem Weg nach Livigno

23Livigno | Das Shoppingparadies auf 1816 Metern Höhe

24Zwischenstation in Bormio | Römische Thermen und rasante Skirennen

Von den großen Bergen zu den Weinbergen

Entlang der Mur erlebt man viele Facetten von Österreich

25Ein Fall für Sonnenliebhaber | Der Lungau ist der Geheimtipp im Salzburger Land

26Hier dreht sich fast alles um Bier und Holz | Genuss mit Tradition in Murau

27Spielberg | Speed und Luxus

28Metropole mit Avantgarde und Nostalgie | Die steirische Hauptstadt ist erstaunlich vielseitig

29Eine Genusstour auf der Südsteirischen Weinstraße | Ein Finale mit vielen verlockenden Begegnungen

Alemagna

Auf der alten Römerstraße vom Veneto nach Südtirol

30In der Heimat des Prosecco | Ein Paradies für italophile Genießer

31Cortina d’Ampezzo | Bella Figura in den Dolomiten

32Toblach – das sportliche Dorf mit großer Geschichte | Wo Langlauf wichtiger ist als Skifahren

Grand Tour of Switzerland

Von St. Moritz nach Zermatt

33St. Moritz | Das feine Leben auf 1800 Metern Höhe

34Bella Italia in den Schweizer Bergen | Nostalgie auf Tessiner Art

35Einsame Bergseen und eine geheimnisvolle Festung | Kurvenreich über den Gotthardpass

36Höhenflüge und nostalgische Erinnerungen | Eine Etappe mit überraschenden Begegnungen

37Besuch beim berühmtesten Alpengipfel | Eine Ankunft mit großer Kulisse

Auf den Steirischen Weinstraßen

Wo die Berge nicht hoch, aber sehr verlockend sind

38Die Südsteirische Weinstraße | Genusstour entlang der slowenischen Grenze

39Sausaler Weinstraße | Der Geheimtipp unter den Weinstraßen

40Klapotetz-Weinstraße | Unterwegs mit dem steirischen Wahrzeichen

41Schilcherstraße | Ein steirischer Klassiker

Die Tiroler Runde

Von Innsbruck zu alpinen Klassikern

42In der Tiroler Landeshauptstadt | Innsbruck aus der Vogelperspektive

43Unterwegs im Paznaun | Im Westen Tirols gibt es nicht nur Après-Ski

44Der alpine Klassiker | Bei den Pionieren des Skifahrens

45Die schönere Seite der Zugspitze | Der berühmte Gipfel gehört auch den Tirolern

Vom Chiemsee zum Wörthersee

Auf reizvollen Nebenstraßen durch den Chiemgau bis Kärnten

46Am Bayerischen Meer | Badespaß und Kultur vor dem Start

47Tiroler Idylle im Pillerseetal | Ruhiges Landleben gleich hinter der Grenze

48Rund um den Hochkönig | Besuch bei einem majestätischen Berg

49Bergauf und bergab durch die »Nocky Mountains« | Schöne Straßen und sanfte Berge

50Badespaß und Glamour am Wörthersee | Ein See mit vielen Facetten

Triglav und Soča-Tal

Naturschönheiten im Nordwesten Sloweniens

51Von Kranjska Gora in den Nationalpark | Eine abwechslungsreiche Runde im Dreiländereck

52Viele Kurven und viel Wasser im Soča-Tal | Intensive Naturerlebnisse rund um Bovec

Route des Grandes Alpes

Vom Genfer See mit vielen Pässen ans Mittelmeer

53Start am Genfer See | Entspannte Momente vor den großen Pässen

54In der Welt der Skilegende Jean-Claude Killy | Zwischenstation in einem Wintersportklassiker

55Die höchste Stadt Frankreichs | Die alte Festungsstadt Briançon

56Über den Col de Turini ans Meer | Der Rallyeklassiker als letzter Höhepunkt

Register

Impressum

Bildnachweis

Das Höchste der Gefühle

Wer eine Fahrt in die Alpen vorhat, dem geht es im Prinzip wie Bergwanderern. Sie freuen sich auf ein schönes Urlaubserlebnis, das vor allem dann ein voller Erfolg wird, wenn man sich ein wenig darauf vorbereitet und wenn man sich vorher Gedanken macht, was man tun sollte und was nicht.

Spektakuläre Aussichtsplattform über dem Tiefenbachgletscher

Warum gerade in die Berge?

Das Reisen in den Alpen übt auf die Menschen seit vielen Jahrhunderten eine ganz ungewöhnliche Faszination aus. Offensichtlich schaffen der Anblick mächtiger Berge, die Verspieltheit alpiner Topografie und die Herausforderung vieler unregelmäßiger Kurven ein intensives Spannungsfeld. Hinzu kommt das außergewöhnliche Fahrerlebnis bei jenen, die gerne mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs sind. Dabei spielt die Geschwindigkeit eine Nebenrolle. Gerade in den Bergen spürt man den Fahrgenuss auch bei langsamer Fahrt; kann man hinter scheinbar belanglosen Kurven mit schönen Überraschungen und bezaubernden Plätzen rechnen.

Warum gerade diese Touren?

Die 14 in dem Buch vorgestellten Touren sind absichtlich recht unterschiedlich in Länge, Beschaffenheit und Lage. Damit sollen möglichst viele Menschen und Geschmäcker angesprochen werden. Da sind populäre Routen dabei wie die Sella Ronda in den Dolomiten, aber auch weniger bekannte wie die historische Alemagna im Veneto oder die Fahrt vom Chiemsee zum Wörthersee auf Nebenstrecken. Es gehören kurze Fahrten ebenso dazu wie lange Touren, zum Beispiel die Route des Grandes Alpes vom Genfer See bis ans Mittelmeer bei Menton. Es gibt ja in jeder Region bekannte und unbekannte Strecken. Selbst in Südtirol kann man auf unbekannte Ecken wie Deutschnonsberg ausweichen. Und Regionen wie Friaul, Julisch Venetien oder die Berge südlich von Cuneo und die französischen Seealpen sind voller traumhafter Strecken ganz ohne Trubel und mit wirklich authentischen Dörfern.

Riviera Garibaldi und Universitätspalast in Treviso (oben) und dramatische Wetterstimmung am Furkapass

Kapelle vor dem Monte Cristallo in den Sextener Dolomiten

Egal wo man fährt, wichtig ist, dass man die Fahrtzeiten nur als Orientierungshilfe sieht. Nehmen Sie sich Zeit, bleiben Sie stehen, wenn Sie etwas Interessantes sehen und genießen sie die Fahrt unterwegs und denken Sie nicht andauernd daran, wann Sie ankommen werden. Besser, man setzt die Tagesetappen eher bescheiden an oder noch besser, man plant so gut wie gar nichts und fährt einfach drauf los.

So hält man sich Stress vom Leib

Die Idee, mit dem Auto in die Berge zu fahren, gefällt vielen Menschen. Kein Wunder also, dass schöne und bekannte Straßen oft überlastet sind, dass man dort schnell in den Stau gerät. Das kann man sich ganz einfach ersparen, denn erstens gibt es auch schöne Strecken, die wenig bekannt sind, und zweitens umkurvt man mit etwas Geschick und zeitlicher Flexibilität den Stau. Man muss die Sella Ronda in den Dolomiten nicht unbedingt an einem Sonntag Mitte August fahren, wenn halb Italien zum Ferragosto unterwegs ist und sich Wohnmobile über das Sellajoch quälen. An einem Wochentag sieht das schon ganz anders aus.

In den Bergen sind Wetter und Straßenzustand natürlich ein wichtiges Thema. Vor allem bei Touren mit hohen Pässen sollte man sich vorher genau informieren, wie die Wettervorhersage ist und ob die Straßen befahrbar sind. Das gilt ganz besonders bei der Fahrt von Davos zum Stilfser Joch und bei der Route des Grandes Alpes, wo Übergänge mit mehr als 2700 Metern dabei sind.

Warum die Berge für E-Autos eine echte Herausforderung sind und weshalb das Spaß macht

Wer Elektroautos und deren spezielle Qualitäten erleben will, der muss in die Berge. Dafür gibt es zwei gute Gründe. Einmal schafft die Kombination aus extrem leisem Motor und bärenstarkem Drehmoment enorm viel Fahrspaß – das geht auch schon mit kleineren Modellen dank der Leistungscharakteristik des Elektromotors. Die erste Fahrt des Autors mit einem Elektroauto fand auf der Bielerhöhe im Montafon statt, mit einem Prototyp eines Elektro-Golfs mit 115 PS, und es war ein sportliches Vergnügen und ein echtes Schlüsselerlebnis.

Die Bergfahrt mit dem Elektroauto hat aber auch Tücken. Zum einen sollte man sich auf das Fahrverhalten einstellen, das durch das höhere Gewicht beeinflusst wird. Viele Elektroautos haben die schweren Batterien im unteren Bodenbereich, was den Schwerpunkt verändert und die Straßenlage spürbar verbessert. Großes Thema ist natürlich die Reichweite. Wer schnell bergauf fährt, kann zuschauen, wie der Ladezustand der Batterien rapide sinkt. Auf der anderen Seite kann man beim Bergabfahren mit etwas Geschick dank Rekuperation wieder prächtig aufladen. Das erfordert eine völlig neue Fahrweise und die will geplant sein. Denn wenn der Wagen steht, dann steht er. Dafür gibt es auch keinen Reservekanister.

Alpine Nostalgie, die perfekte Entschleunigung

Es wird wohl seine Gründe haben, warum man an Wochenenden und in den Ferien so viele klassische Fahrzeuge in den Bergen sieht. Gut, mit dem Oldie auf der Autobahn zu fahren, ist pure Langeweile. Wer das Auto erleben und spüren will, braucht Kurven und wechselnde Fahrbedingungen. Und das gibt es en gros in den Bergen. Das kann man mit dem eigenen Klassiker machen. Es gibt aber auch Oldtimer-Verleiher und Organisatoren von Klassikreisen, die die alten Autos mit im Angebot haben. Wer mit der Materie nicht so vertraut ist, sollte bedenken, dass alte Autos, je nach Typ und Baujahr, bei Straßenlage und Bremsverhalten mit modernen Fahrzeugen nicht zu vergleichen sind. Bergauf kann der »Oldie« schon mal heißlaufen. Früher waren die Autos leichter, die Motoren aber auch wesentlich schwächer und weniger belastbar.

Und bergab sollte man vorausschauend bremsen, dabei auch die Motorbremse einsetzen, damit die Bremsen nicht heiß werden und die Wirkung dank Fading-Effekt nicht drastisch nachlässt. Ansonsten hat die Kombination Berge und Oldtimer eine besondere Faszination, man erlebt auch bei geringeren Geschwindigkeiten Fahrspaß und fährt viel entspannter als in hochgezüchteten modernen Autos. Es gibt ja auch Leute, die mit nostalgischen Mopeds und Rollern durch die Alpen fahren und dabei jede Menge Spaß haben. Und denen sieht man das Vergnügen schon am Gesichtsausdruck an.

Die Grazer Insel in der Mur verbindet als schwimmende Plattform Kunst mit dem Erlebnis Wasser.

Blick auf Bozen im Herbst – mit Weingärten und dem Magdalenahügel

Von Neuschwanstein zum Königssee

Wo sich der bayerische Adel wohlgefühlt hat

Die Reise auf der Deutschen Alpenstraße zwischen zwei der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in den bayerischen Bergen ist ein absoluter Klassiker. Eine kurvenreiche Fahrt quer durch die Berge mit kurzen Abstechern ins Alpenvorland von einem Highlight zum nächsten.

Die Kirche St. Bartholomä am Königssee ist ein Klassiker der bayerischen Ausflugsziele.

Toureninfo

Start: Füssen

Ziel: Schönau am Königssee

Länge: 351 Kilometer

Dauer: 1 Tag

Beste Reisezeit: Mai bis Oktober

Wer die bayerischen Berge kennenlernen und ihre zahlreichen Attraktionen erleben will, der kann auf sie nicht verzichten: Die Deutsche Alpenstraße ist das ideale Programm für eine abwechslungsreiche Reise von West nach Ost, vom legendären Königsschloss Neuschwanstein vorbei an der Zugspitze und weiter über Tegernsee und Schliersee Richtung Chiemgau und Berchtesgadener Land mit dem Königssee als spektakulärem Ziel. Die Reise beginnt bei Füssen am Forggensee direkt vor den beiden Prachtschlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein. Auf gut ausgebauten Straßen ohne große Höhenunterschiede rollt man entspannt ostwärts durch die Ammergauer Alpen, durch den Passionsspielort Oberammergau, vorbei am Kloster Ettal und schließlich kurz vor der nächsten Station bergab Richtung Oberau und dort rechts ab und geradeaus nach Garmisch-Partenkirchen bis direkt vor Alpspitze und Zugspitze.

Von See zu See

Die nächste Etappe führt durch Partenkirchen, vorbei an der Olympia-Sprungschanze und dem Krankenhaus, dann sanft bergauf Richtung Karwendel. Schöne breite Straßen führen bis zum Ufer des Walchensees, wo es wieder kurviger wird und man auf dem Kesselberg, einst eine berühmte Strecke für Bergrennen, hinunter zum Kochelsee rollt. Auf dem Weg nach Bad Tölz mit seiner sehenswerten Altstadt direkt über dem Isarufer wird es wieder flacher, bevor es rechts in das obere Isartal hinein geht bis nach Lenggries und dem Hausberg Brauneck auf der rechten Seite. Die Tour folgt auf der gut ausgebauten Straße weiter der Isar sanft bergauf bis zum ebenso berühmten wie fotogenen Sylvenstein-Stausee. Eine Fotopause ist auch hier ein Muss. Danach zieht die Alpenstraße links weiter Richtung Achenpass. Nun geht es aus den Bergen wieder heraus, vorbei am berühmten Wildbad Kreuth, bis zum Südufer des Tegernsees. Zuerst Rottach-Egern, dann Tegernsee mit dem königlichen Schloss und dem legendären Bräustüberl. Zeit auch, um sich am Seeufer die Beine zu vertreten. Dafür ist ein Spaziergang vom Schloss zum Strandbad Point wie geschaffen. Ein Platz mit Blick auf See und Wallberg – und das alles fast kitschig schön.

Neuschwanstein, das wahrscheinlich berühmteste Schloss in den Alpen

Die Straße am Sylvenstein-Stausee ist eine der schönsten Bergstrecken in Bayern.

Der historische Teil von Füssen mit Schloss und Kloster

Über das Inntal in den Chiemgau

Die Fahrt geht nun weiter am Seeufer nordwärts bis kurz vor Gmund, dort rechts bergauf über Ostin Richtung Schliersee. Nach der Ortschaft Schliersee folgt der Weg dem Seeufer, das ein beliebtes Terrain für Spaziergänge und Badeausflüge ist. Nach Neuhaus nimmt die Alpenstraße geradeaus Kurs Richtung Wendelstein bis Bayrischzell. Nun wird es etwas alpin, der Weg führt mit einigen Serpentinen bergauf zum Sudelfeld, das im Winter ein populäres Skigebiet ist und wo im Sommer viele Biker unterwegs sind. Kein Wunder, bei den Kurven!

Hinunter ins Inntal geht es teils steil bergab und kurvenreich auf der recht engen Straße über den Tatzelwurm bis Niederaudorf. Auf der Bundesstraße B15 fährt man nun nordwärts bis Brannenburg, dann wechselt man auf die andere Seite des Inntals ins schöne Nussdorf und vorbei an Neubeuern mit seinem malerischen Dorfzentrum über Rohrdorf und Frasdorf bis Aschau im Chiemgau und an den Chiemsee. Direkt unter der Kampenwand mit ihren zackigen Felsgipfeln biegt man links ab nach Bernau und fährt über Grassau und Marquartstein wieder südwärts in die Berge hinein.

Die Straße ist breit und bequem, die einzige Passhöhe am Masererpass eine sehr sanfte Anhöhe. Direkt am Ortseingang nach Reit im Winkl zweigt die Alpenstraße links ab. Man kann hier natürlich auch einen kurzen Abstecher ins Dorfzentrum machen. Die Alpenstraße passiert das Seegatterl und die Talstation der Seilbahn auf die Winklmoosalm und nimmt Kurs auf Ruhpolding, vorbei an herrlich gelegenen Bergseen. Danach lässt die Alpenstraße Ruhpolding links liegen, absolviert einige Kurven bergauf und bergab nach Inzell, bevor die letzte Etappe über Schneizlreuth ins Berchtesgadener Land beginnt. Eine populäre Ausflugsstrecke vorbei an mächtigen Bergen. Vor Ramsau wäre ein Abstecher zum romantischen Hintersee noch ein lohnenswerter Zwischenstopp. Und nicht zu vergessen ein Fotostopp bei der Kirche in Ramsau, ein legendäres Postkartenmotiv.

Nach Ramsau schlängelt sich die Alpenstraße entlang der Ramsauer Ache bis zum Bahnhof von Berchtesgaden, wo es nun beim Kreisverkehr rechts Richtung Schönau geht. Rechts baut sich das mächtige Watzmannmassiv auf, links sieht man zum Hohen Göll hinauf. Das letzte Stück ist eine echte Zielgerade schnurstracks zum großen Parkplatz vor dem Königssee. Dort kann man parken und sich zur Belohnung mit dem Elektroboot über den spektakulären See bis zum berühmten St. Bartholomä chauffieren lassen.

RESTAURANTS ÜBERNACHTUNGEN

EINKEHREN

FORELLENHOF WALGERFRANZ, BAD TÖLZ

Etwas nördlich von Bad Tölz steht das idyllische Restaurant mit eigener Forellenzucht mitten im Grünen. Schöner Gastgarten

www.forellenhof-walgerfranz.de

ALTES BAD

Historisches Gasthaus direkt neben dem Wildbad Kreuth südlich des Tegernsees. Klassische bayerische Küche und gemütlicher Biergarten auf der Rückseite

www.altesbad.de

FORSTHAUS ADLGASS

Etwas abseits von Inzell steht das historische Gasthaus mit malerischem Biergarten. Gute bayerische Küche mit Wildspezialitäten und Schwerpunkt auf regionalen Zutaten

www.forsthaus-adlgass.de

GASTHOF AUZINGER

Klassisches bayerisches Wirtshaus am romantischen Hintersee und direkt beim Nationalpark mit schönen Stuben und ebensolchen Gästezimmern. Bekannt für gute regionale Küche und vor allem für den Schweinebraten

www.auzinger.de

ÜBERNACHTEN

KÖNIG LUDWIG RESORT

Nur wenige Fahrminuten von Neuschwanstein entfernt steht Das König Ludwig Wellness & Spa Resort in Schwangau. Adults-only-Resort mit Alleinlage und 6600 Quadratmeter großem Ludwig Spa inklusive Schwanensee

www.koenig-ludwig-hotel.de

FEURIGER TATZLWURM

Viersternehotel im Chaletstil in romantischer Alleinlage auf der Ostseite des Sudelfelds direkt an der Straße ins Inntal. Bayerische Küche und gutes Wellnessangebot

www.tatzlwurm.de

AJA RUHPOLDING

Neues Hotelresort in ruhiger Lage am östlichen Ortsrand von Ruhpolding mit gutem Wellnessangebot und schönem Außenpool

www.aja.de

HOTEL EDELWEISS

Das Viersternehaus im Zentrum von Berchtesgaden ist eine gute Adresse, bietet standesgemäßen Komfort, gute Küche und einen sehenswerten Pool im Dachgeschoss. Große Tiefgarage

www.edelweiss-berchtesgaden.com

1Die Märchenschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau

Traumschlösser und Traumaussichten

Ein geradezu märchenhafter Anblick sind die beiden Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Dass sie direkt nebeneinander am Rand der Berge stehen, macht einen Besuch und eine Begegnung mit der ungewöhnlichen Geschichte der sehr unterschiedlichen Bauwerke noch reizvoller.

Schloss Neuschwanstein bei Füssen, das unvollendete Prachtschloss von Ludwig II.

Neuschwanstein gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in ganz Deutschland. Die Lage und die prachtvolle Ausstattung, dazu die mystische Geschichte von König Ludwig II. sorgen auch heute für weltweites Interesse. Einzigartig macht diesen Ort auch, dass Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind. Begonnen hat die Geschichte Neuschwansteins im Jahr 1869, als der Grundstein für ein Bauwerk gelegt wurde, das laut Ludwig im Stil einer alten deutschen Ritterburg gestaltet werden sollte. Gebaut wurde im Stil der Romanik des 13. Jahrhunderts, bei den Wandmalereien bezog man sich auf die Opern Lohengrin und Tannhäuser von Richard Wagner. Der königliche Bauherr ließ sich auf verschiedene Weise inspirieren. So ist der prachtvolle Thronsaal nach dem Vorbild der Hofkirche der Münchner Residenz gestaltet worden.

Beim Sängersaal orientierte man sich am Festsaal auf der Wartburg in Eisenach. Es wurde, wie man sich gut vorstellen kann, ein ziemlich langwieriges und komplexes Bauprojekt und erst im Jahr 1880 konnte das Richtfest stattfinden, vier Jahre später wurden die ersten Räume bezogen. Ludwig II. verbrachte viel Zeit auf Neuschwanstein. Heute zieht das Schloss Besucher aus aller Welt an, kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ein schöner Aussichtspunkt ist auch die Marienbrücke, die etwas südlich und oberhalb des Schlosses ist, und von der man einen herrlichen Blick auf Neuschwanstein und das Alpenvorland, aber auch auf die nahe Pöllatschlucht hat.

Gotik und Biedermeier

Das benachbarte Schloss Hohenschwangau ist nicht etwa, wie man meinen könnte, ebenfalls im Auftrag von Ludwig II. gebaut worden. Es gab bereits im 12. Jahrhundert eine Burg Schwanstein an dieser Stelle, von der sich auch der Name Neuschwanstein ableitete. Das war eine echte Ritterburg, deren Ruine König Maximilian II. im gotischen Stil neu errichten ließ.

Die Burg, deren Innenleben von der mittelalterlichen Sagenwelt inspiriert war, diente der Königsfamilie als Sommerresidenz. Hier verbrachten Ludwig und sein Bruder Otto einen großen Teil ihrer Kindheit. Später richtete sich Ludwig II. während des Baus von Neuschwanstein eine Unterkunft in Hohenschwangau ein, ein Schlafzimmer mit einem Felsen mit Wasserfall. Die Inneneinrichtung im Biedermeierstil ist weitgehend original. Dazu gibt es 90 Wandgemälde mit Motiven aus der Geschichte und mittelalterlichen Heldensagen. Auch Schloss Hohenschwangau kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Rund um Neuschwanstein und Hohenschwangau hat sich eine weitläufige Infrastruktur mit Parkplätzen, Gaststätten und Hotels etabliert. Wer etwas mehr Ruhe sucht, kann auch zu den benachbarten Seen wie dem Forggensee und dem Hopfensee wechseln.

Ruderer auf dem Hopfensee, im Hintergrund der Säuling

TOP ERLEBNISSE

MUSEUM DER BAYERISCHEN KÖNIGE

Rund um Neuschwanstein kann man intensiv eintauchen in die bayerische Monarchie. Dazu gehört das Museum der bayerischen Könige im ehemaligen Grand Hotel Alpenrose direkt am Alpsee. Dort kann man einen Streifzug durch die Geschichte der Wittelsbacher machen, im Restaurant einkehren oder im angrenzenden Ameron Hotel nächtigen.

www.hohenschwangau.de

TEGELBERGBAHN

Schöne Aussichten hat man auch bei einem Ausflug auf den benachbarten Tegelberg. Von der Talstation der Tegelbergbahn fährt man bis zur Bergstation auf 1730 Metern. Oben ist es ein kurzer Fußweg zum Tegelberghaus, dem ehemaligen Jagdhaus von König Maximilian, wo man heute einkehren und übernachten kann.

Dabei handelt es sich um schlicht eingerichtete Zimmer. Dazu gibt es hier oben umfangreiche Wanderwege von leicht bis anspruchsvoll. Eine aussichtsreiche Runde ist der etwa einstündige Panoramaweg direkt von der Bergstation aus.

www.tegelbergbahn.de

2In Deutschland ganz oben

Von Garmisch-Partenkirchen auf die Zugspitze

Ein Besuch bei Deutschlands höchstem Berg lässt sich gut mit einer Visite in Garmisch-Partenkirchen verbinden. Neben der Zugspitze gibt es noch einige andere Attraktionen, die meist mit Natur und Sport zu tun haben. Ein spektakulärer Höhepunkt ist die Fahrt mit der neuen Seilbahn auf die Zugspitze.

Das gesamte Zugspitzmassiv teilen sich Bayern und Österreich.

Die Deutsche Alpenstraße ist gut bestückt mit außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört vor allem auch Deutschlands höchster Berg, die 2962 Meter hohe Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen. Für einen Stopp in Garmisch-Partenkirchen gibt es aber auch noch etliche andere gute Gründe. Die Lage direkt an Alpspitze und Zugspitze macht den Ort zu einem idealen Ausgangspunkt für Bergtouren in der Sommersaison und für Tage auf der Skipiste im Winter. Dabei hat Garmisch-Partenkirchen zwei voneinander getrennte Skigebiete. Da ist einmal das Gebiet um den Hausberg und Kreuzeck. Und dann gibt es noch das kleine Skigebiet am Gletscher oben auf der Zugspitze. Doch zunächst etwas zur Geschichte des Ortes, der eigentlich aus zwei Orten besteht.

Gestern und heute Nobelort

Garmisch und Partenkirchen waren bis in die 1930er-Jahre getrennt, und man pflegte eine innige Rivalität. Jeder Ort hatte seinen eigenen Skiclub, seinen eigenen Trachtenverein, ja sogar seine eigene Tracht. Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 1936 wurden die beiden Gemeinden vom Naziregime zwangsfusioniert. Ungewöhnlich ist heute noch, dass Garmisch-Partenkirchen zwar ein eigener Landkreis, der Ort aber eine Marktgemeinde und keine Stadt ist. Einen Besuch könnte man damit beginnen, dass man beim Kurpark das Auto abstellt und einen Spaziergang durch die Fußgängerzone macht. Neben vielen internationalen Geschäften gibt es hier noch Traditionsunternehmen wie das Trachtenhaus Grasegger. Viele prominente Bewohner zog es nach Garmisch-Partenkirchen. Dazu gehörte Richard Strauß, der sich 1908 eine Villa in Partenkirchen bauen ließ und dort bis zu seinem Tod 1949 lebte. Der Schriftsteller Michael Ende und der Winnetou-Darsteller Pierre Brice lebten viele Jahre in Garmisch-Partenkirchen.

Die neue Seilbahn zum Zugspitzgipfel startet beim Eibsee.

Wo Bayerns Berge orientalisch sind

Rund um Garmisch-Partenkirchen gibt es zahlreiche attraktive Ausflugsziele. Dazu gehören Richtung Westen das Bergsteigerdorf Grainau ebenso wie der romantisch gelegene Eibsee direkt unter der Zugspitze. Beide Ziele kann man auch bequem mit der Zahnradbahn erreichen, die beim Bahnhof startet und unterwegs mehrere Stationen anfährt. Zwischen Grainau und Eibsee fanden in den 1930er-Jahren viele Bergrennen statt, bei denen Hans Stuck sen. einer der Protagonisten war. Praktisch war, dass er in Grainau wohnte. Einen besonders schönen Blick auf Garmisch-Partenkirchen und die Zugspitze hat man vom Wank aus. Der Berg am Ostrand von Garmisch-Partenkirchen ist mit der Wankbahn bequem erreichbar. Oben gibt es auch eine Gastronomie und schöne Wanderwege. König Ludwig hat auch rund um Garmisch-Partenkirchen Spuren hinterlassen. Einer seiner Lieblingsplätze war das Schachenhaus, ein orientalisch gestaltetes Berghaus auf 1866 Metern Höhe, das man mit einer längeren Wanderung von der Bergstation der Eckbauerbahn aus erreichen kann.

TOP ERLEBNISSE

DIE NEUE ZUGSPITZBAHN

Neben der Zahnradbahn von Garmisch-Partenkirchen und der Seilbahn auf der Tiroler Seite ist die neue Seilbahn von Grainau aus die spektakulärste Option, um auf die Zugspitze zu kommen. 2017 wurde sie eröffnet, und sie hat die mit 127 Metern die höchste Seilbahnstütze Europas. Die Fahrt dauert knapp 8 Minuten und endet auf 2943 Metern direkt beim Gipfel.

www.zugspitze.de

PARTNACHKLAMM

Wo sich die Partnach ihren Weg durch die Berge nach Garmisch-Partenkirchen und in die Loisach sucht, entstand über Jahrtausende eine Klamm. Die Partnachklamm ist ein rund 700 Meter langer, steiler und enger Einschnitt. Seit über 100 Jahren gibt es den Weg durch die Klamm. Vom Olympiastadion ist es ein kurzer Spaziergang zum Einstieg. In der Klamm läuft man bergauf. Der Rückweg geht über Vordergraseck.

www.partnachklamm.de

3Tegernsee und Schliersee, zwei ungleiche Nachbarn

Zu Besuch bei zwei gefragten Ausflugszielen

Es sind beides beliebte Ausflugsziele und wegen der Freizeitangebote und Lebensqualität als Wohnort begehrt. Ansonsten sind der eher glamouröse Tegernsee und der bodenständig-bayerische Schliersee vom Charakter her sehr unterschiedlich. Viel los ist an Wochenenden dennoch bei beiden.

Der Tegernsee bietet sich für einen Schiffsausflug geradezu an.

Eine wahrhaft noble Adresse ist der Tegernsee, der nur rund 50 Kilometer südöstlich von München am Rande der Alpen liegt. Mit rund 9 Quadratkilometern Fläche ist er nicht übermäßig groß, hat aber mit Gmund, Tegernsee, Rottach-Egern und Bad Wiessee gleich mehrere größere Orte. Ein See, die Nähe zu den Bergen, das sind natürlich Faktoren, die die Lebensqualität deutlich beeinflussen. Deshalb ist der Tegernsee seit jeher eine gefragte und auch exklusive Wohnadresse. Die Prominenz ist hier reichlich vertreten, bevorzugt entweder Lagen direkt am See in Rottach-Egern oder etwas erhöht in Tegernsee oder Bad Wiessee. Dazu gehören Filmstars, Politiker, Verleger, Manager und Fußballer des FC Bayern.

Nobel war der Tegernsee immer schon

Für die Entwicklung des Tegernsees besonders wichtig war das ehemalige Kloster der Benediktiner in Tegernsee, das später vom bayerischen Königshaus der Wittelsbacher zu ihrem Schloss umfunktioniert worden ist, was es bis heute blieb. Das Schloss beherbergt unter anderem ein Gymnasium und das berühmte Bräustüberl. Einen ersten guten Eindruck vom Tegernsee bekommt man mit einer Fahrt rund um den See. Der erste Ort ist Gmund am Nordufer mit einem kleinen, dicht bebauten Ortszentrum und einem weitläufigen Strandbad etwas weiter südlich Richtung Rottach-Egern. Der nächste Ort am Ostufer ist Tegernsee, wo man auf der Hauptstraße direkt am Schloss vorbeikommt. Von Tegernsee nach Rottach-Egern gibt es einen fließenden Übergang. Besonders reizvoll ist die Egerner Bucht, auf die man von der Halbinsel Point am Südrand von Tegernsee einen sehr schönen Blick hat. Rottach-Egern ist auch bekannt für die gut bestückte Luxushotellerie, in die gerade in jüngster Vergangenheit kräftig investiert worden ist. Etwas ruhiger geht es am südöstlichen Winkel des Tegernsees, am Ringsee, zu, wo man schöne und auch versteckte Badeplätze findet. Nun geht es am Westufer wieder Richtung Norden durch Bad Wiessee, einen traditionsreichen Kurort, der etwas in die Jahre gekommen ist. Kurz nach Bad Wiessee sieht man links an der Straße den Neubau des Spielcasinos. Ganz im Norden streift die Straße noch eine der schönsten Aussichtsplätze am See, das Gut Kaltenbrunn, das einst zum Kloster gehörte und heute Teil des noblen Gastroimperiums von Feinkost Käfer ist. Zwischen den Hauptorten verkehrt auch die Tegernseer Schifffahrt, eine reizvolle Alternative zu den häufig doch sehr überlasteten Straßen am See.

Strandbad und Skihelden

Nur wenige Kilometer weiter östlich liegt der Schliersee. Mit dem Auto sind es rund 12 Kilometer bis zum Seeufer. Der Schliersee ist mit 2,2 Quadratkilometern deutlich kleiner als der Tegernsee und vor allem wesentlich bodenständiger. Im Ort Schliersee sind Heimatmuseum und Bauerntheater die bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Am Westufer gibt es ein schönes Strandbad, und am Südostufer bei Neuhaus versteckt sich das Bauernhausmuseum des ehemaligen Skistars und Olympiasiegers Markus Wasmeier hinter einigen Hügeln. Im Schliersee gibt es eine kleine Insel mit Gaststätte, die von den Einheimischen auch Bierinsel genannt wird.

Ein Ausflugsschiff vor dem Kloster Tegernsee mit der Klosterkirche St. Quirin

TOP ERLEBNISSE

GUT KALTENBRUNN

Der herrschaftliche Gutshof am Nordufer bei Gmund geht bis auf das 14. Jahrhundert zurück und wurde vom Kloster Tegernsee bewirtschaftet. Heute befindet sich hier ein nobles Restaurant mit einer außergewöhnlich aussichtsreichen Terrasse. Außerdem finden dort zahlreiche Veranstaltungen statt.

www.feinkost-kaefer.de

SPITZINGSEE

Auf knapp 1100 Metern Höhe versteckt sich dieser kleine Bergsee ein paar Kilometer südlich des Schliersees. Dorthin führt eine gut ausgebaute Straße bergauf bis zum Spitzingsattel. Der See ist im Sommer ein beliebtes Wandergebiet, im Winter gibt es ein Skigebiet, das auch eine Verbindung zum Tegernsee hat. Eine gute Adresse zur Einkehr ist die Albert-Link-Hütte (eine Viertelstunde zu Fuß südlich des Sees).

4Ausflug zum Bayerischen Meer

Wo man gerne mal auf das Auto verzichtet

Eine Fahrt durch den Chiemgau ohne einen Schlenker zum Ufer des Chiemsees, das wäre fast eine Todsünde. Und der Umweg lohnt sich wegen der Aussichten und der Option, sich mit dem Schiff chauffieren zu lassen.

Die Feldwieser Bucht am Chiemsee ist ein beliebtes Seglerrevier.

Den inoffiziellen Titel »Bayerisches Meer« trägt der Chiemsee nicht zu Unrecht. Immerhin ist er mit rund 80 Quadratkilometern der größte See in Bayern, zumindest als kompletter See, denn Bayern hat auch einen Anteil am Bodensee, allerdings nur einen relativ kleinen. Unsere Tour streift zwar nur den Chiemsee, aber der kleine Abstecher zum Südufer ist es allemal wert. Von Bernau sind es nur zwei oder drei Minuten mit dem Auto bis nach Felden mit einer weitläufigen Freizeitanlage mit Badestrand, eingerahmt von mehreren Privatkliniken.

Dort gibt es reichlich Parkplätze, man kann Spaziergänge unternehmen, baden, sich ein Rad ausleihen und auf dem sehr beliebten Chiemsee-Radweg eine Tour machen oder einfach nur einkehren und den Blick auf den See genießen. Wo heute ganz am östlichen Rand ein moderner Klinikneubau steht, war früher ein Recreation Center der amerikanischen Armee.

Strandbad und Naturschutzgebiet

Vom Strandbereich in Felden hat man einen sehr guten Blick auf fast den gesamten See. In der Mitte sieht man die Wälder auf Herrenchiemsee, hinter denen sich das königliche Schloss versteckt. Neben Herrenchiemsee liegt die kleinere Fraueninsel. Schräg links erkennt man Prien am Chiemsee, die größte Ortschaft am See. Rechts im östlichen Uferbereich liegen Chieming und die Feldwieser Bucht. Dazwischen ist das Mündungsgebiet der Tiroler Ache, das unter strengem Naturschutz steht.

Die Fraueninsel ist die zweitgrößte Insel im Chiemsee und das ganze Jahr über mit dem Schiff zu erreichen.

Der Chiemsee ist zum großen Teil ein Erholungs- und Urlaubsgebiet. In den meisten Bereichen ist der Zugang zum See möglich. Lediglich im nordwestlichen Teil des Sees bei Gstadt und Gollenshausen und auf der Halbinsel Sassau sind größere private Uferbereiche. In der Feldwieser Bucht am Südosten des Sees hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Ausflugstourismus entwickelt, was mit neuen Lokalen direkt am Wasser und der Nähe zur Autobahn zusammenhängt, die von der Ausfahrt Feldwies-Übersee nur einige hundert Meter entfernt ist.

Mit dem Schiff zum Schloss

Für ein intensiveres Kennenlernen des Chiemsees ist eine Fahrt um den See mit dem Auto nicht die beste Methode. Das liegt daran, dass es in Teilbereichen viel Verkehr gibt und man oft abseits des Sees unterwegs ist. Schöner und komfortabler ist es, sich von der Chiemsee-Schifffahrt über den See fahren zu lassen. So kann man nicht nur einen herrlichen Blick über den See genießen, sondern auch an den bekannten Orten und an den beiden Inseln individuell Station machen.

Eine Attraktion ist eine Fahrt mit dem nostalgischen Raddampfer Ludwig Fessler, der mittlerweile rund 100 Jahre alt ist. Station machen die Schiffe in Prien am Chiemsee, in Felden, in Feldwies-Übersee, in Chieming und Seebruck sowie auf Herrenchiemsee und an der Fraueninsel.

TOP ERLEBNISSE

HERRENCHIEMSEE