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Emily Kilpatrick hat nach einer schmerzhaften Scheidung das Vertrauen in Männer verloren und steht am Rande des Ruins mit ihrer Innenarchitektur-Firma. Als sie in London für ein neues Projekt vorspricht, trifft sie auf jemanden aus ihrer Vergangenheit – einen Mann, den sie nie ganz vergessen konnte. Und dieser Mann ist kein Geringerer als ein echter Royal.
Kit Thorne, der als „Eisprinz“ bekannt ist, hat nach dem tragischen Tod seiner Eltern sein Leben der Kunststiftung gewidmet, die ihnen so am Herzen lag. Bei einem Jobinterview trifft er auf Emily, was Erinnerungen in ihm weckt, die er seit Jahren unterdrückt hat. Als das Königshaus dringend positive Schlagzeilen benötigt, entsteht eine gewagte Idee: eine Fake-Verlobung zwischen Kit und Emily. Diese könnte nicht nur ihre Firma retten, sondern auch das öffentliche Interesse an der Monarchie neu entfachen ...
Doch während sie sich in diese riskante Farce stürzen, müssen sie sich fragen: wird die Nähe zueinander alte Wunden heilen oder neue verursachen?
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Seitenzahl: 383
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Emily Kilpatrick hat nach einer schmerzhaften Scheidung das Vertrauen in Männer verloren und steht am Rande des Ruins mit ihrer Innenarchitektur-Firma. Als sie in London für ein neues Projekt vorspricht, trifft sie auf jemanden aus ihrer Vergangenheit – einen Mann, den sie nie ganz vergessen konnte. Und dieser Mann ist kein Geringerer als ein echter Royal.
Kit Thorne, der als „Eisprinz“ bekannt ist, hat nach dem tragischen Tod seiner Eltern sein Leben der Kunststiftung gewidmet, die ihnen so am Herzen lag. Bei einem Jobinterview trifft er auf Emily, was Erinnerungen in ihm weckt, die er seit Jahren unterdrückt hat. Als das Königshaus dringend positive Schlagzeilen benötigt, entsteht eine gewagte Idee: eine Fake-Verlobung zwischen Kit und Emily. Diese könnte nicht nur ihre Firma retten, sondern auch das öffentliche Interesse an der Monarchie neu entfachen ...
Doch während sie sich in diese riskante Farce stürzen, müssen sie sich fragen: wird die Nähe zueinander alte Wunden heilen oder neue verursachen?
Jessica Peterson schreibt Romane, die voller Leidenschaft, Humor und Herz sind. IWenn sie nicht gerade an ihren Geschichten arbeitet, findet man sie oft in den besten Restaurants des Südens, wo sie mit ihrem Ehemann Ben an der Bar sitzt. Außerdem genießt sie es, Bücher mit ihrerTochter Gracie zu lesen oder sich mit ihrem 70-Pfund schweren Schoßhund Martha gemütlich einzukuscheln.
Als wahres Carolina-Girl träumt Jessica davon, ihre Zeit zwischen Charleston und Asheville aufzuteilen. Momentan lebt sie jedoch in Charlotte, North Carolina.
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Jessica Peterson
Royal Ruin
Aus dem Englischen von Beate Brookes
Cover
Titel
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Titelinformationen
Grußwort
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Erster Teil — ZEHN JAHRE ZUVOR – DEZEMBER
Erstes Kapitel — EMILY
Zweites Kapitel — EMILY
Drittes Kapitel — KIT
Zweiter Teil — ZEHN JAHRE SPÄTER – FEBRUAR
Viertes Kapitel — EMILY
Fünftes Kapitel — KIT
Sechstes Kapitel — EMILY
Siebtes Kapitel — KIT
Achtes Kapitel — EMILY
Neuntes Kapitel — KIT
Zehntes Kapitel — EMILY
Elftes Kapitel — KIT
Zwölftes Kapitel — KIT
Dreizehntes Kapitel — KIT
Vierzehntes Kapitel — EMILY
Fünfzehntes Kapitel — KIT
Sechzehntes Kapitel — EMILY
Siebzehntes Kapitel — EMILY
Achtzehntes Kapitel — KIT
Neunzehntes Kapitel — EMILY
Zwanzigstes Kapitel — KIT
Einundzwanzigstes Kapitel — EMILY
Zweiundzwanzigstes Kapitel — KIT
Dreiundzwanzigstes Kapitel — KIT
Vierundzwanzigstes Kapitel — EMILY
Fünfundzwanzigstes Kapitel — KIT
Sechsundzwanzigstes Kapitel — KIT
Siebenundzwanzigstes Kapitel — KIT
Achtundzwanzigstes Kapitel — EMILY
Neunundzwanzigstes Kapitel — KIT
Dreißigstes Kapitel — KIT
Einunddreißigstes Kapitel — KIT
Zweiunddreißigstes Kapitel — EMILY
Dreiunddreißigstes Kapitel — KIT
Vierunddreißigstes Kapitel — EMILY
EPILOG — KIT
Danksagung
Impressum
Lust auf more?
ZEHN JAHRE ZUVOR – DEZEMBER
London, England
EMILY
Ich hasse es, die Überbringerin schlechter Nachrichten zu sein, aber ich finde, du solltest es wissen. Dein Freund betrügt dich. Ich bin ziemlich sicher, dass ich nicht die Einzige bin, mit der er geschlafen hat. Tut mir echt leid.
Wie benommen starrte ich die E-Mail an und las sie zum tausendsten Mal. Ein Teil von mir konnte immer noch nicht glauben, dass die Liebe meines Lebens mich betrogen hatte. Klar, das letzte halbe Jahr war hart für Luke und mich gewesen. Fünftausend Meilen hatten uns getrennt. Ich verbrachte ein Auslandssemester in London, während er zurück an der Meryton University in North Carolina war.
Als ich Luke vor drei Tagen zur Rede gestellt hatte, hatte er zugegeben, Mist gebaut zu haben. Das Mädchen, das mir die E-Mail geschickt hatte, war »eine alte Freundin« von ihm. Sie waren mit ein paar Freunden ausgegangen. Das eine hatte zum anderen geführt.
Luke erklärte mir, es sei ein Fehler gewesen. Schwor, es habe nur einen einzigen Ausrutscher gegeben. Er hatte geweint – wirklich geweint –, während ich ihn am Telefon anschrie. Er bereute es ehrlich. Aber ich war zu fertig, um ihm zu verzeihen. Luke war mein Ein und Alles, hatte immer an erster Stelle gestanden. Erster Freund. Erster Mann, mit dem ich jemals geschlafen hatte. Manchmal musste ich mir immer noch in die Wange kneifen beim Gedanken daran, dass ein derart süßer und charismatischer Typ einen nerdigen Bücherwurm wie mich wollen könnte.
Ich vermisste ihn wie verrückt. Vermisste es, wie er die Finger um meine schlang, wenn wir Händchen hielten. Er hatte diese Angewohnheit, unsere Hände aufeinanderzupressen, Handfläche an Handfläche, und wenn ich dann zu ihm aufblickte, ertappte ich ihn dabei, dass er mich anlächelte. Es war albern, aber es machte mich verdammt glücklich.
Eigentlich hatte ich nicht so lange von ihm getrennt sein wollen. Doch seit der Highschool war es mein erklärter Traum gewesen, im Ausland zu studieren. Meine Mum, selbst Architektin, hatte die Leidenschaft für alles, was mit Design zu tun hatte, von klein auf in mir geweckt. Ich wollte meine eigene Interior-Design-Firma eröffnen, sobald ich den Abschluss in der Tasche hatte, und war der Meinung, sich das Wissen darum, wie man ein eigenes Unternehmen gründete und führte, bei einer der besten Wirtschaftsunis anzueignen – der London School of Economics –, wäre eine kluge Idee.
Und hier stand ich nun und kämpfte mit den Tränen, während ich vor Mr Thornes Büro wartete. Er war mein TA – kurz für Teacher’s Assistant – und hatte dieses Treffen anberaumt, nachdem ich Anfang der Woche eine Prüfung in den Sand gesetzt hatte. Bei keinem einzigen Test in seinem Kurs hatte ich bisher weniger als 98 Prozentpunkte erreicht, weshalb das Ganze hier definitiv neu für mich war.
Ich verstand, warum er mich zu sich zitierte. Mr Thorne und ich hatten uns im Lauf des Semesters angefreundet, und wegen unserer merkwürdigen Leidenschaft für Bilanzen und Marketingstrategien hatte es irgendwie zwischen uns gefunkt. Dennoch grauste mir vor diesem Treffen. Ich hatte seit Tagen nicht geschlafen. Und allmählich bereute ich die Dinge, die ich Luke am Telefon an den Kopf geworfen hatte. Ich wusste nicht, ob wir uns nun getrennt hatten oder nicht. Wutentbrannt hatte ich irgendwann einfach aufgelegt – und seitdem nichts mehr von ihm gehört. Doch jetzt konnte ich an nichts anderes denken als daran, seine Stimme wiederzuhören. Und zu versuchen, die Sache zwischen uns zurechtzubiegen.
Einerseits hasste ich Luke für das, was er getan hatte. Andererseits war ich so schrecklich verliebt in ihn. Diese Art Liebe konnte man nicht einfach mit einem Fingerschnippen verschwinden lassen. Ich zumindest nicht. Menschen begehen Fehler. Wir konnten von vorn anfangen. Ganz bestimmt.
»Miss Kilpatrick.«
Erschrocken fuhr ich zusammen und klappte meinen Laptop zu. Als ich aufblickte, sah ich Mr Thorne im Türrahmen seines Büros stehen. Etwas an seinem geschliffenen britischen Akzent verlieh seiner Stimme einen tiefen, respekteinflößenden Ton.
Oder es lag einfach daran, dass er ein Prinz war.
In der London School of Economics mochte Mr Thorne nur ein x-beliebiger wissenschaftlicher Mitarbeiter sein, der meinen Marketingkurs am Freitagmorgen unterrichtete. Doch außerhalb unserer kleinen Uni-Blase war er Prinz Christopher Louis James Henry Thorne (landläufig bekannt als Prinz Kit), Enkel der Königin von England und Dritter in der Thronfolge.
Vielleicht war es die Amerikanerin in mir, aber ich ließ mich von seinem königlichen Status nicht so beeindrucken wie die anderen an der Uni. Sein Security-Team war natürlich gelegentlich im Kurs, und er stellte seine maßgeschneiderten Anzüge auf eine Art zur Schau, wie es wahrscheinlich nur ein Prinz konnte. Aber für mich war er nur ein wissenschaftlicher Mitarbeiter – wenngleich ein sehr attraktiver.
Mr Thorne war wie immer makellos gekleidet, mit Anzug und Krawatte, seine dichten blonden Haare waren sorgsam gescheitelt und gestylt. Makellos in jeglicher Hinsicht. Er schob die Hände unter sein Jackett und steckte sie dann in seine Hosentaschen. Seine leuchtend blauen Augen wurden groß vor Besorgnis, als sie über mein Gesicht glitten.
Mit einem Nicken gab er mir zu verstehen, dass ich in sein Büro treten sollte. Als er die Stimme wieder erhob, war sie sanfter. »Bitte, kommen Sie herein.«
Meine Kehle zog sich zusammen. Mist. Warum war mein Drang zu weinen immer dann besonders groß, wenn Menschen nett zu mir waren?
Ich holte tief Atem. In diesem Moment wünschte ich mich ganz weit weg. Aber ich musste mit Mr Thorne über die Prüfung sprechen. Ihm eine Erklärung liefern. Ich war nicht sicher, ob Liebeskummer als glaubhafte Entschuldigung durchgehen würde, aber es musste einen Weg geben, zu verhindern, dass mir ein einziger Test die gesamte Semesternote vermasselte.
Am besten das Pflaster einfach schnell abreißen. Ich stopfte den Laptop in meine Tasche, stand auf und trat in Mr Thornes Büro. Als ich an ihm vorbeiging, stieg mir sein vertrauter Geruch in die Nase – eine Mischung aus Zitrone und Gewürzen. Der Duft war zu sauber, um von einem Eau de Cologne zu stammen. Eine Weile zuvor war ich zu dem Schluss gelangt, dass es sich um eine Art Aftershave handeln musste. Ein überaus köstliches und wahrscheinlich sehr kostspieliges Aftershave.
Ein winziges Kribbeln setzte zwischen meinen Beinen ein, so wie immer, wenn ich in seiner Nähe war. Ich war wirklich gut darin geworden, es zu ignorieren. Natürlich hätte ich der Begierde niemals nachgegeben. Immerhin hatte ich einen Freund. Doch die Anziehung war da. Und aus irgendeinem Grund fiel es mir heute noch schwerer, sie auszublenden. Vielleicht wollte mein Körper es Luke auf diese Art heimzahlen.
Trotzdem, ich wollte diese Sprechstunde einfach nur hinter mich bringen. Maximal zehn Minuten, dann konnte ich von hier verschwinden und meinen Kummer in einer Riesenportion Schoko-Minze-Eis ertränken.
Kit
Ich schloss die Tür hinter mir und beobachtete, wie Miss Kilpatrick auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch sank. Ihre Tasche glitt von ihrer Schulter zu Boden. Sie wirkte abgespannt. War blass. Ihre Augen, die normalerweise leuchteten, waren geschwollen.
Meine Hände ballten sich in meinen Hosentaschen zu Fäusten. In dem Moment, als ich angefangen hatte, ihren Test zu korrigieren, hatte ich gewusst, dass etwas nicht stimmte. Doch nichts hätte mich darauf vorbereiten können, wie mitgenommen sie heute aussah. Wie anders als üblich.
Ihren Schmerz zu sehen, tat mir am eigenen Leib weh. Was ein verdammt schlechtes Zeichen war.
Ich trat vor meinen Schreibtisch, lehnte mich dagegen und kreuzte die Beine. »Ich komme gleich zur Sache. Sie haben die Prüfung nicht bestanden, Miss Kilpatrick. Eingedenk dessen, dass Sie bei dem letzten Test jede einzelne Frage richtig beantwortet haben, mache ich mir Sorgen. Was ist los?«
Sie schluckte.
In Emilys vertrauter Gegenwart vibrierte mein Körper, als wäre ich in Benzin getaucht worden, und sie hätte gerade ein Streichholz entzündet. Ich roch den Hauch von Parfüm auf ihrer Haut. Staunte über ihre umwerfend vollen Lippen. Bemerkte, wie nahe sie war, eine Armlänge entfernt – weniger als das.
Hör auf! Ich musste aufhören, solchen Gedanken über sie nachzuhängen. Es war ein aussichtsloser Kampf, doch die Schlacht musste ich dennoch führen.
»Bitte reden Sie mit mir«, sagte ich. »Sie wissen, dass Sie sich mir anvertrauen können, oder? Nichts verlässt dieses Büro.«
»Ich weiß«, erwiderte sie und blickte weg.
»Ich lasse nicht zu, dass meine beste Studentin versagt. Nicht wenn wir das Ende des Semesters fast erreicht haben. Ich habe es mal durchgerechnet. Solange Sie neunzig Prozentpunkte bei der Abschlussprüfung schaffen, sollten Sie in diesem Kurs immer noch ein A bekommen, selbst mit dieser Note. Aber ich will sicherstellen, dass es neunzig Prozent werden.«
»Beste Studentin?« Sie rang sich ein schmallippiges Lächeln ab. »Lügner.«
Ich grinste. »Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, Miss Kilpatrick. Sie und ich unterrichten diesen Kurs doch gemeinsam. Wir bringen meinen Studierenden das selbstständige Denken bei. Ist Ihnen das nicht aufgefallen?«
Sie schluckte wieder. »Doch«, erwiderte sie heiser. »Das ist es.«
»Dann verraten Sie mir, was los ist. Geht es Ihnen gut? Geht es Ihren Eltern gut?«
Meine Worte weckten ihre Aufmerksamkeit. Ihr Blick bohrte sich in meinen. »Meinen Eltern? Bei denen ist alles in Ordnung. Es ist nur …« Sie sog die Lippen zwischen ihre Zähne. Dann sah sie wieder weg. Schließlich stand sie jäh auf, verschränkte die Arme, wandte sich um und starrte aus dem Fenster. Nachdem sie sich wieder zurückgedreht hatte, ging sie hinter ihren Stuhl, löste die verschränkten Arme und krallte die Finger in die Rückenlehne. Wir standen jetzt nahe beieinander. Nie zuvor hatte ich sie so unruhig gesehen.
Sie beugte sich vor, sodass ihr Zopf nach vorn über ihre Schulter baumelte. Mich packte der ungestüme Wunsch, diesen Zopf zu berühren, mit den Fingern über diese seidenweichen Strähnen zu gleiten.
»Luke … Sie müssen wissen, mein Freund …«
»Ich weiß.« Mein Puls setzte kurz aus. »Sie hatten ihn erwähnt.« Und ich hatte jede Sekunde davon gehasst.
Emily nickte. »Tja. Wie es scheint, hat er mich betrogen, während ich weg war.«
Mein Herz stolperte. Vor Aufregung? Verdammt, ich hoffte, es war nicht Aufregung, die ich verspürte. Erstens war es absolut mies, sich darüber zu freuen, dass Emilys Freund sie so tief verletzt hatte. Und zweitens durfte ich dieses Mädchen nicht anfassen. Egal, wie sehr ich wollte.
Ich weiß nicht, wann genau ich mich in Emily verknallt hatte. Natürlich hatte ich dagegen angekämpft, wirklich. Aber egal, wie sehr ich auch versucht hatte, Abstand zu halten, es war ihr immer wieder gelungen, sich einen Weg vorbei an meinem Schutzschild zu bahnen. Vielleicht lag es an ihrer Leidenschaftlichkeit. Voller Enthusiasmus nahm sie an meinem Kurs teil. Wenn sie mit mir an der Tafel stand – was durchaus nicht selten vorkam –, leuchteten ihre grünen Augen, sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe, und in dem Moment, in dem sie die Lösung gefunden hatte, verzog sich ein Mundwinkel zu einem Lächeln.
Vielleicht lag es auch daran, dass sie mit mir redete, als wäre ich ein ganz normaler Typ. Bei ihr gab es kein Heucheln. Kein Verstellen. Und wie ich unsere Schlagabtausche liebte! Die Gespräche, die wir nach dem Unterricht über Gott und die Welt führten. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben eine wahre Seelenverwandte gefunden.
Ich weiß nicht, was genau es war, das mich derart zu Emily Kilpatrick hinzog. Doch ich wollte sie mit jeder Faser meines Körpers. Obwohl keine Chance bestand, dass wir jemals zusammenkämen. Beziehungen zwischen Mitarbeitern der Universität und Studierenden waren strikt verboten. Noch mehr sprach jedoch dagegen, dass Emily kein Prinzessinnenmaterial war. Zumindest nicht laut meinem Onkel, Prinz Carlton, einem glühenden Verfechter alter Traditionen. Und seine Meinung spielte eine Rolle, denn sofern die Königin meinen Vater nicht als ihren Erben einsetzte – was unwahrscheinlich war –, würde Carlton eines Tages den Thron besteigen. Und er war der Ansicht, wir Royals müssten unter uns bleiben. Britische Menschen, die aus einer gewissen Schicht und dem richtigen Stand kamen.
Emily war Amerikanerin. Ich wusste nichts über ihre Familie. Sie war direkt und ehrgeizig – Dinge, die mein Onkel an einer Frau nicht gerade schätzte.
Dinge, die ich hingegen unglaublich sexy fand. Nie zuvor hatte ich jemanden wie Emily getroffen. Ich hatte viele Frauen gedatet – Blaublütige, Models. Erbinnen. Frauen, die mein Onkel gutgeheißen hätte. Doch keine von ihnen konnte Emily das Wasser reichen. Keine von ihnen redete mit mir wie Emily.
Verdammt!
Ich hatte viel Gegenwind bekommen, bis ich wissenschaftlicher Mitarbeiter hatte werden dürfen. Die Menschen waren verwirrt und fragten sich, warum ein Mitglied der königlichen Familie sich die Mühe machte, in Wirtschaftswissenschaften zu promovieren. Besonders verblüfft waren sie über meine Stellung ganz unten in der Hackordnung der Uni. Aber ich wollte alles dafür tun, eines Tages die Prince’s Foundation leiten zu dürften.
Mein Dad, Prinz Edward, war der zweitgeborene Sohn der Königin nach meinem Onkel, Prinz Carlton. Obwohl Dad der beliebtere – und fortschrittlichere – der beiden Prinzen war, würde er höchstwahrscheinlich nie den Thron besteigen. Carlton hatte eine (viel) jüngere zweite Frau geheiratet, und wir erwarteten alle, dass sie Kinder bekommen würden.
Aus diesem Grund hatte Dad sein Augenmerk darauf gelegt, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, insbesondere benachteiligten Jugendlichen. Die Stiftung sammelte Spenden und rückte Initiativen in den Fokus, die jungen Menschen halfen, ihr Potential auszuschöpfen, ganz gleich, welchen sozialen Hintergrund sie besaßen. Im Laufe ihres zwanzigjährigen Bestehens war die Stiftung durch Mum und Dad rasant gewachsen. Die Königin sprach in höchsten Tönen von ihrer Arbeit. Sie hatte verstanden, dass die Menschen meine Eltern und ihr Anliegen liebten, und die Verbundenheit des Volks war die Basis unserer Macht und unseres Einflusses als englische Königsfamilie.
Als ältester von vier Geschwistern hatte ich viel Erfahrung mit Kindern. Von klein auf hatte ich mich brennend für die Prince’s Foundation interessiert. Dad hatte erklärt, er würde sie unter einer Bedingung an mich weitergeben: Ich müsste sie mir verdienen. Meine Eltern hatten mir und meinen Geschwistern Rob, Jack und Jane beigebracht, dass harte Arbeit und Bescheidenheit der Schlüssel zum Erfolg waren, weshalb es mich kein bisschen überraschte, dass Dad mir das, was ich wollte, nicht einfach auf einem Silbertablett überreichte.
Er wollte, dass ich die Welt sah und Menschen aus allen Bevölkerungsschichten kennenlernte. Vor allem wollte er, dass ich eine erstklassige Ausbildung erhielt, damit ich die Stiftung so leiten konnte, wie es ihm nicht möglich war. Was der Grund war, weshalb ich an einem der besten Doktorandenprogramme an einer der besten Universitäten der Welt teilnahm. Ja, die Arbeitstage waren lang, und die institutspolitischen Ränkespielchen nervten. Wie jeder Doktorand musste ich mehrere Seminare leiten, der unglamouröse Teil der Arbeit. Aber Studierende wie Emily Kilpatrick zu unterrichten, war es wert. Sie hatte mich auf so viele Ideen gebracht. Gedanken über Betriebswirtschaft und Marketing und strategisches Führen, von denen ich hoffte, sie eines Tages in der Stiftung einfließen lassen zu können.
»O Gott«, entfuhr es mir, eine automatische Antwort. »Das tut mir leid.«
»Mr Thorne, es zerreißt mich innerlich. Ich kann nicht essen. Nicht schlafen. Ganz zu schweigen davon, bei einer Prüfung zu brillieren.«
Ich schluckte.
Ich hasse es, dass du verletzt wurdest, wollte ich eigentlich sagen.
Ich will, dass es dir besser geht.
Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen.
»Dieser Kerl hört sich nach einem richtigen Armleuchter an«, sagte ich stattdessen. Es war sicher besser, sich vorerst an das Offensichtliche zu halten.
Ihre Lippen zuckten, selbst als eine Träne ihr Gesicht herabrann. »Ihr Briten und eure süßen kleinen Schimpfwörter.«
»Armleuchter bedeutet Volltrottel.«
»Ich weiß. Hört sich trotzdem irgendwie zahm an, nicht wahr?«
»Na schön.« Ich drückte mich vom Schreibtisch weg und stand nun direkt vor ihr, nur der Stuhl war noch zwischen uns. »Wie würden Sie ihn denn nennen?«
Sie schürzte die Lippen und gab vor, sich meine Frage genau durch den Kopf gehen zu lassen. »Hm. Wahrscheinlich Drecksack. Widerliches Arschloch. Pissnelke.«
»Pissnelke.« Ich nickte anerkennend. »Ein sträflich vernachlässigtes Wort. Würden Sie auch Wichser in Betracht ziehen oder wäre das angesichts der Umstände ebenfalls zu ›zahm‹?«
Emily lächelte, und ich schwöre bei Gott, der gesamte Raum erhellte sich. Das war die echte Emily. Ich zog sie aus ihrem Schneckenhaus hervor.
Ich wollte mehr von dieser Emily sehen.
»Oh nein, Wichser gefällt mir«, sagte sie. »Ich schätze, es passt perfekt zu den Umständen. Gutes Schimpfwort.«
Ich lachte. Niemand redete so offenherzig mit mir. Niemals. Es war, als nähmen die Menschen an, dass meine kostbaren königlichen Ohren abfallen würden, wenn vulgäre Ausdrücke – oder Gott bewahre, die Wahrheit! – in meiner Gegenwart ausgesprochen wurden.
Nicht aber Emily. Sie redete mit mir, als wäre ich ein stinknormaler Vierundzwanzigjähriger. Sie mochte das Wort Wichser.
Ich mochte sie.
Verdammt. Ich mochte sie wirklich.
Jetzt war der Moment, eine Grenze zu ziehen und die Dinge auf eine professionelle Ebene zu beschränken. Doch ehe ich mich fangen konnte, waren die Worte, angestachelt von einem ganzen Semester voll aufgestautem Verlangen, auch schon raus.
»Dieser Wichser von einem Ex hat Sie also innerlich zerrissen«, sagte ich. »Was kann ich tun, damit es Ihnen wieder besser geht?«
Emily runzelte die Stirn, ihr Lächeln schwand. »Warum sollten Sie mir helfen?«, fragte sie. »Das ist nicht Ihr Job.«
Ich zog die Hände aus den Hosentaschen, mein Blick blieb auf ihr ruhen. Ich konnte nicht atmen. Nicht denken. Ich war so voll, ich würde gleich platzen. So voll von ihr. Ihrem Schmerz. Ihrer Hoffnung.
»Vielleicht will ich, dass es mein Job ist«, sagte ich. »Vielleicht vermisse ich es – Ihr wahres Ich. Die Frau, die furchtlos und clever und unglaublich sexy ist.«
Etwas flackerte in ihren grünen Augen auf. Ich wartete, dass sie zurückwich. Mir an den Kopf warf, ich solle mich verpissen.
Was zum Teufel tat ich hier?
»Es tut mir leid«, sagte ich und wandte den Blick ab, kickte ein imaginäres Steinchen weg. Mein Gesicht brannte. »Das hätte ich nicht sagen dürfen.«
Als ich wieder aufblickte, starrte Emily mich an. Ihr Gesichtsausdruck war undurchdringlich. Doch sie rührte sich nicht. War das ein gutes Zeichen? Ein schlechtes?
»Kit«, sagte sie. Es war das erste Mal, dass sie meinen Vornamen benutzte. Fuck, ich liebte seinen Klang auf ihren Lippen. »Ich habe einen Freund.«
Ich war schon so weit gegangen, dass ich auch die nächste rote Linie überschreiten konnte.
»Die Pissnelke, die Sie betrogen hat? Diesen Freund? Sie liegen mir am Herzen, Emily. Und ich meine es ernst, wenn ich sage, dass ich Ihnen helfen will.«
Sie blinzelte. »Mir helfen«, wiederholte sie. Ihre Stimme war wieder heiser.
Ihr leicht glasiger Blick glitt zu meinem Mund. Ich konnte regelrecht sehen, wie eine Idee in ihrem Kopf Gestalt annahm.
Die Muskeln und Sehnen in meinem Innern spannten sich an. Erwachten zum Leben. Energie – eine magnetische Hitze – sammelte sich zwischen uns. Spürte sie es auch? Ich wusste, ich war töricht. Aber war ich auch verrückt? Dieses Feuer in mir, entfacht durch ein Semester aufregender Gespräche und Ideen und Blicke, die gerade einen Tick zu lange gedauert hatten – es brannte so verdammt heiß, dass ich mich fragte, wie um alles in der Welt sie es nicht fühlen konnte.
»Ja«, sagte ich. »Alles, was Sie wollen.«
Sie holte scharf Luft. »Sie riechen so gut.«
»Danke. Ich habe heute extra geduscht, nur für Sie.«
Sie schnaubte verächtlich und biss sich auf die Unterlippe. »Sie könnten mir beim Vergessen helfen«, erwiderte sie. »Dabei, ihn zu vergessen. Zu vergessen, dass es wehtut.«
Ich nickte. »Natürlich. Sagen Sie mir einfach, was ich tun soll.«
Emily sah mich einen Herzschlag lang an, als führte sie innerlich ein hitziges Streitgespräch, ob sie das, was sie sagen wollte, auch wirklich laut aussprechen sollte.
»Wir könnten vögeln«, sagte sie schließlich.
Mein Herz hüpfte mir bis in die Kehle. »Wie bitte?«
»Nur ein einziges Mal. Nichts verlässt dieses Büro, schon vergessen?«
Jetzt war ich an der Reihe, sie anzustarren. Von all den Dingen, die sie hätte sagen können, hatte ich das definitiv nicht erwartet. Es erhofft? Davon geträumt? Ja. Aber erwartet – ganz bestimmt nicht.
Mein Schwanz regte sich bei der Vorstellung. Mist. Seit Monaten wollte ich Emily in die Finger bekommen – buchstäblich die Finger auf ihren Körper legen, ihn erkunden, genießen.
Es war falsch. Aber ich wollte es. Unbedingt. Und nun, da ich wusste, dass sie es ebenfalls wollte …
»Jetzt oder nie, Kit.« Sie schluckte. »Bitte.«
Mein Körper bewegte sich, bevor mein Verstand auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte. Mit dem Fuß tastete ich nach dem Stuhl zwischen uns und schob ihn beiseite. Emilys Lippen teilten sich bei dem lauten Kratzen.
Verdammt noch mal! Wenn es das war, was Emily Kilpatrick wollte, dann sollte sie es bekommen.
Ich würde dafür sorgen, dass sie ihren Arschloch-Ex vergaß. Vielleicht würde sie dann stattdessen über mich nachdenken.
Ich wollte, dass sie zu mir gehörte.
Ich zögerte keine Sekunde. Entschlossen drängte ich mich an sie, presste meinen Körper an ihren. Es fühlte sich so gut an! So verdammt gut. Mein Puls hämmerte, als ich ihr Gesicht mit einer Hand umfasste. In einer einzigen ungeduldigen Bewegung neigte ich den Kopf, hob ihr Kinn an und brachte ihren Mund an meinen.
Sie atmete zitternd ein, als ich sie küsste, und gab sich ganz meiner Liebkosung hin.
Mitten in meinem Büro küsste ich Emily Kilpatrick, als hätte ich nichts zu verlieren.
Und es stimmte. Schon vor langer Zeit hatte ich mein Herz an sie verloren.
EMILY
In der Sekunde, als Kits Lippen auf meine trafen, wusste ich, dass dies die beste und gleichzeitig schlechteste Idee war.
Die beste, weil ich geahnt hatte, dass Kit ein hervorragender Küsser war. Nach drei Sekunden hatte ich Luke bereits vergessen. Zumindest für diesen Nachmittag.
Die schlechteste, weil Kit wirklich ein hervorragender Küsser war. Ich gab mich ihm ganz hin, und mein Herz hämmerte in meiner Brust, während der Schock, die Aufregung und das elektrische Kribbeln des Moments mich packten. Das hier würde gefährlich gut werden. Was, wenn ich die Kontrolle verlor? Über meine Gefühle?
Ich schob den Gedanken beiseite. Die Bitte war dumm gewesen, ja klar. Wir könnten vögeln. Ganz ehrlich, wer sagt so was? Aber es hatte sich richtig angefühlt. Ich fühlte mich zu Kit hingezogen. Warum der Versuchung nicht nachgeben, nur ein einziges Mal?
Und ich wollte Luke unbedingt vergessen. Den Schmerz, den Zweifel und das Verlangen, die mich Tag und Nacht quälten.
Im Grunde hatte ich nicht geglaubt, dass Kit überhaupt einwilligen würde. Mir war aufgefallen, wie er mich manchmal im Unterricht ansah – mit einer Sanftheit in den Augen, einem Hauch Interesse. Doch ich hätte nie angenommen, dass er mich auf diese Art wollte. Waren Prinzen nicht ausschließlich an wunderschönen Töchtern von milliardenschweren Immobilienmogulen und ihren schwedischen Supermodel-Ehefrauen interessiert?
Anscheinend nicht.
Was auch immer unsere Gründe waren, jetzt passierte es also. Und ich wäre dumm gewesen, es nicht zu genießen. Kits Hand war an meinem Kinn, neigte behutsam meinen Kopf ein kleines bisschen, um den Kuss zu intensivieren. Sein Mund war heiß und weich. Er schmeckte so gut, nach einem Hauch Kräuter, nach etwas, das mich an Tee erinnerte.
Gott, er war so britisch!
Und konnte so verdammt gut küssen. Er labte sich an mir, hungrig und langsam zugleich, nahm sich alle Zeit der Welt, um meine Lippen zu erkunden, meine Mundwinkel, meine Zunge. Seine Fingerspitzen kitzelten die empfindliche Stelle genau unter meinem Ohr. Ich schloss meine Augen.
Wann hatte mich das letzte Mal jemand so verwöhnt? Luke hatte ich nicht mehr gesehen, seit ich im August die Staaten verlassen hatte. Anscheinend hatte ich vergessen, wie es sich anfühlte, richtig gut geküsst und gierig berührt zu werden.
Die wachsende Hitze zwischen meinen Beinen pochte bei dem Gedanken, ihm den Anzug vom Leib zu reißen. Ohne sah er sicher noch viel besser aus. Er war athletisch gebaut, mit breiten Schultern und einer schmalen Hüfte, sein Körper stählern an meinem. Welchen Prinzensportarten das wohl zu verdanken war? Polo? Tontaubenschießen? Vielleicht Segeln?
Ich empfing jede seiner Berührungen mit meinen eigenen, versuchte, den Kuss sogar noch zu verstärken.
»Du gehörst zu mir«, knurrte er an meinem Mund. »Mir, Em, genau wie dieser Kuss. Ich will dich.«
Ein Beben kroch meine Wirbelsäule empor. Das Autoritäre in seiner Stimme nahm gerade eine völlig neue Bedeutung an. Es gefiel mir.
Es gefiel mir viel zu sehr.
»Okay«, hauchte ich.
Obwohl Luke der Erste war, mit dem ich jemals geschlafen hatte, hatte ich davor mit einigen Typen rumgemacht. Sie waren alle entweder nervtötend schüchtern oder so fordernd gewesen, dass es unangenehm wurde. Keiner von ihnen hatte gewusst, was er da tat.
Im Gegensatz zu Kit. Kit wusste definitiv, was er tat. Er war ein Mann. Er wusste, was er wollte, und nahm es sich. Jemandem wie ihm war ich zuvor noch nie begegnet.
Es war unglaublich erregend.
Er knabberte an meiner Unterlippe. Dann fuhr er mit dem Mund an meinem Hals hinab und versenkte die Zähne zärtlich in der empfindlichen Haut an meiner Kehle. Ich keuchte auf, als eine Woge herrlicher Lust durch mich hindurchschwappte, und sich im Anschluss Gänsehaut auf meinen Armen und Beinen ausbreitete.
Ich wurde allmählich feucht. Wirklich, wirklich feucht. Meine Klit pulsierte.
Meine Arme, immer noch verschränkt, waren zwischen Kit und mir gefangen. Ich löste sie, drehte die Handflächen nach außen und legte sie auf seine Brust. Mit den Fingern umkrallte ich die Aufschläge seines Jacketts und glitt mit den Daumen über den seidenweichen Stoff. Dann schob ich eine Hand hinein und strich über sein Hemd. Die Hitze seiner Haut sickerte hindurch.
Sein Herz hämmerte wild.
Kit stöhnte, sein Atem war heiß an meinem Hals. »Auf den Schreibtisch mit dir«, raunte er und trat von mir weg. Luft, kalt und unwillkommen, rauschte in den Zwischenraum, der eben noch von seinem Körper ausgefüllt gewesen war. Schwer atmend baute er sich vor mir auf.
Ich blickte zu ihm hoch. Seine blauen Augen bohrten sich hungrig in meine.
Er hakte einen Finger in den Knoten seiner Krawatte und zerrte heftig daran.
Meine Knie wurden ganz weich. Er sah so unglaublich heiß aus. Augen, Schultern, die Krawatte – ein Ausbund an Männlichkeit, die vor Verlangen und Entschlossenheit nur so brodelte.
Ich wusste nicht, was er als Nächstes tun oder ob – wann – er die Kontrolle verlieren würde. Die Vorstellung, seine Fassade könnte jede Sekunde bröckeln, erschreckte mich.
Und törnte mich ohne Ende an.
Jetzt löste Kit die Krawatte mit einem Ruck, das Rascheln von Seide laut zwischen uns.
»Bei dir alles in Ordnung?«, fragte er.
Ich schloss die Augen und schluckte schwer. Meine Stimme hätte mir wahrscheinlich nicht gehorcht, deshalb nickte ich einfach. Obwohl – bei mir war nicht alles in Ordnung. Im Gegenteil. Ich war überwältigt. Jede Faser meines Körpers wollte, dass er mich berührte. Mit mir vögelte. Mich von innen nach außen stülpte. Sein Kuss hatte jeden meiner Gedanken ausgelöscht. Alles, was ich spürte, war körperlicher Natur. Ich war wie im Delirium und wollte, dass es niemals aufhörte.
Ich wollte, dass er niemals aufhörte.
»Wo willst du mich auf dem Schreibtisch?«, fragte ich.
Kit nickte zu dem riesigen Ungetüm aus mattem Metall und Holz. »Setz dich an den Rand.«
Er sperrte die Tür leise ab, während ich einen Platz auf dem Schreibtisch freiräumte und mich hinsetzte. Ich beobachtete, wie er seine Tasche öffnete, ein quadratisches Päckchen herausholte und es sich in die Hosentasche steckte.
Das Verlangen zwischen meinen Beinen war kaum auszuhalten.
Er machte auf dem Absatz kehrt und kam auf mich zu. Das Herz klopfte mir bis zum Hals, während ich gebannt zusah, wie er sich mit einer geschmeidigen Bewegung das Jackett auszog.
Noch nie hatte ich Kit ohne Jackett gesehen. Im Kurs war er immer makellos gekleidet und gestylt – jede Haarsträhne dort, wo sie sein sollte. Er nahm seine Arbeit ernst. Wir hatten endlos über die Pläne für die Stiftung seiner Eltern geredet und seine Hoffnung, die Ideen, auf die wir während unserer Unterhaltungen kamen, tatsächlich in die Tat umzusetzen zu können, sobald er die Schirmherrschaft übernahm.
Nur in weißem Hemd und Anzughose sah er zum Anbeißen aus. Ich wusste nicht, wo ich zuerst hinsehen sollte. Zu den gestählten Muskeln seiner Schultern und Arme. Oder dorthin, wo seine Brust das Hemd ausfüllte. Mit langen, geduldigen Fingern knöpfte er die Manschetten auf, rollte die Ärmel hoch und gab herrlich kräftige Unterarme preis.
Er hatte einen unübersehbaren Ständer.
Ich setzte mich aufrechter hin und rieb meine Klit gegen den Saum meiner Jeans.
Kit legte die Hände auf meine Hüften, schob meine Oberschenkel auseinander und trat dazwischen. Seine Hand glitt zu der Stelle, wo meine Beine sich trafen. Dann presste er seine Daumen gegen meine Hitze. Augenblicklich bäumte ich mich gegen ihn auf, wollte mehr.
»Die muss weg«, sagte er. Seine Stimme war heiser.
Seine Finger flogen zu meinem Hosenbund und machten geschickt kurzen Prozess mit Knopf und Reißverschluss.
»Heb die Hüften an!«
Ich gehorchte und stellte mich auf die Zehenspitzen, während Kit meine Jeans an meinen Beinen hinabschob. Nachdem er sie auf den Boden geschleudert hatte, trat er wieder zwischen meine Beine. Er griff nach unten und zerrte meinen Tanga zur Seite. Mein Kopf fiel wimmernd an seine Schulter.
»Bitte«, seufzte ich.
Ich beobachtete, wie sein Mittelfinger zwischen meine Schamlippen glitt und ohne Umwege meine Klit fand. Meine Lider flogen zu, und ich holte scharf Luft.
»Du bist so verdammt feucht«, knurrte er. »Unglaublich.«
Ich krallte mich an ihm fest, ballte den Stoff seines Hemds in der Faust. »Kit, ich weiß nicht, ob ich jemals so angetörnt war.«
Meine Augen waren immer noch geschlossen, aber ich schluckte so laut, dass ich es selbst hörte. Die Luft um uns herum verdichtete sich. Ganz kurz fragte ich mich, ob das der Moment war – ob er nun die Kontrolle verlieren würde.
Ich wollte, dass er sie verlor. Ich wollte diejenige sein, die ihn dazu brachte. Ich wollte den perfekten Prinzen in ein Tier verwandeln. Vielleicht würde er mich in Stücke reißen, und es wäre nicht genug von mir übrig, um zu meinem Liebeskummer zurückzukehren.
Kit atmete tief ein und aus.
Dann glitt er mit einem weiteren Finger zwischen meine Beine, versank in mir, während er gleichzeitig sanft an meiner Klitoris spielte.
Ich drückte die Hüften gegen seine Hand, sah auf einmal Sterne hinter den geschlossenen Lidern. Kit legte die andere Hand auf mein Becken und hielt es gefangen. Hielt mich gefangen.
Der Geruch seiner Haut trieb mich in den Wahnsinn.
Seine Finger verhedderten sich in meinem Tanga.
»Scheiß drauf«, sagte er und riss ihn entzwei.
Ich biss die Zähne zusammen. Gleich würde ich kommen. Ich wollte es so sehr, dass es fast schmerzte.
»Kit«, flehte ich ihn an.
»Hat das wehgetan? Mist, tut mir leid …«
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf an seiner Schulter. »Ich komme.«
Er glitt mit beiden Fingern in mich. »Ich kann es spüren. Ich hab dich, Em. Los!«
Mit seiner anderen Hand umfasste er meinen Knöchel. Er hob meinen Fuß an und stellte ihn auf den Schreibtisch, was mich noch weiter öffnete. Es war heiß. Schmutzig. Ich spürte, wie ich mich dehnte, immer heftiger pulsierte.
Mit dem Daumen streichelte er meine Klit.
Ich schrie.
Ich kam.
Wogen von Hitze und Licht und köstlicher Wonne peitschten durch mich hindurch. Ich sank nach vorn und fiel gegen seine breite Brust, was meine Schreie an seinem Hemd dämpfte.
»Mach weiter«, flüsterte er und ließ seine Finger in mir, während ich mich immer noch um sie verengte.
Meine Beine zitterten, mein Herz hämmerte. Ich keuchte atemlos, während die Wellen mich weiterhin überspülten, nach unten zogen, sich in einem so köstlichen Orgasmus brachen, dass ich eine Sekunde glaubte, ich wäre gestorben und im Himmel aufgewacht.
Kit schlang einen Arm um meine Mitte und hielt mich an sich gepresst, mein Knie an seine Brust gewinkelt. Es ängstigte mich, wie sicher ich mich in seiner Umarmung fühlte. Wie verdammt schnell er mich hatte kommen lassen.
So war es mit Luke nie gewesen. Kein einziges Mal.
Andererseits war das hier ja auch ziemlich verrückt. Vielleicht lag es an der Gefahr, dass es sich so gut anfühlte. Dem Umstand, dass wir nur diesen einen Moment gehabt hatten, bevor wir uns wieder trennen würden.
KIT
Etwas löste sich in meiner Brust, während ich beobachtete, wie Emily kam. Ihre Spalte war eng und süß, der Nachhall ihres Orgasmus pulsierte immer noch um meine Finger. Sie hielt nichts zurück, spielte keine Spielchen und machte mir keine leeren Komplimente. Ich wusste, Emily übertrieb nicht, wenn sie sagte, sie wäre noch nie so angetörnt gewesen. Sie war in jeder Hinsicht ehrlich und offen, und sie vertraute mir trotz allem, was dieser Wichser von einem Freund ihr angetan hatte.
Ich wollte Emily. Unbedingt. Alles in mir sehnte sich nach ihr. Dieses schnelle, geile Zusammentreffen in meinem Büro würde die Begierde niemals stillen.
Wenn überhaupt, heizte es sie nur weiter an. Seit Monaten genoss ich Emilys Verstand und ihre Kreativität. Jetzt genoss ich ihren Körper.
Ich wollte beides – ihren Kopf und ihren Körper. Sie machte einen gierigen Mann aus mir. Ich wollte alles von ihr, jeden Gedanken und jedes Lächeln und Seufzen. Ich hatte genug Menschen getroffen, um zu wissen, dass Frauen wie Emily einem nicht allzu oft über den Weg liefen. Im Grunde begegneten sie mir in meiner Welt überhaupt nie.
Hoffnung flackerte in meiner Brust auf. War ich ein Idiot, auch nur in Betracht zu ziehen, wir könnten zusammenkommen? Das Semester war fast vorbei, was bedeutete, dass ich schon bald nicht mehr Emilys Dozent wäre. Außerdem wusste ich, dass sie ein ganzes Jahr im Ausland studieren wollte, im Frühling also zurückkäme. Und es klang, als sei die Sache mit ihrem Freund wirklich vorbei.
Verdammt. Könnte ich sie tatsächlich für mich gewinnen? Könnte das zwischen uns, was auch immer es war, vielleicht funktionieren? Ich hatte keine Ahnung, ob das möglich wäre. Doch ich wusste, dass ich es mit ihr probieren wollte.
Diese Gefühle, die ich für sie empfand, hatte ich noch für niemanden sonst empfunden.
Mein Schwanz wölbte sich schmerzhaft gegen meine Hose. Emily hob den Kopf von meiner Schulter und sah zu mir hoch. Sämtliche Tränen waren verschwunden. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Lippen geschwollen.
Ich erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Emily, die ich vergötterte. Es gelang mir tatsächlich – ich setzte sie wieder zusammen.
Meine Lippen berührten ihre. »Heb die Arme, Süße.«
Sie tat, wie ihr befohlen. Ich zog ihr den Pulli über den Kopf und ließ ihn auf den Schreibtisch neben ihr fallen. Mein Mund wurde ganz trocken, als meine Augen zu ihrem BH – schwarze Spitze – und der zarten, cremeweißen Haut ihres Bauchs glitten. Ich starrte sie einfach nur an, verlor mich in ihrem Anblick, dann fuhr ich mit der Handfläche ihre nackte Seite hinauf. Ihr Körper war wunderschön. Weich. Mit den richtigen Kurven, warm und verletzlich.
Da setzte jäh mein Beschützerinstinkt ein. Niemand würde Em wehtun. Nicht während sie bei mir war.
Meine Hand glitt an ihre Brust und legte sich um sie. Ich sah Emily fest an. Sie schmiegte sich gegen meine Handfläche, und ihre Lippen teilten sich, als ich mit den Fingern in ihren BH tauchte. Ihre Brustwarze presste sich gegen meine Fingerspitzen.
Den Blick immer noch mit meinem verwoben griff Emily hinter sich und öffnete den Verschluss ihres BHs, bevor er im nächsten Moment zu Boden fiel.
Ich sah nach unten. Ihre Brüste waren perfekt, voll und fest. Ihre Brustwarzen hatten denselben rosaroten Farbton wie ihre Lippen.
Hastig holte ich Luft. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich schlang die Finger um ihre köstlichen Rundungen und streichelte mit den Daumen darüber. Ihre Brüste pressten sich gierig gegen meine Handflächen.
»Kit«, stöhnte sie.
»Meine Hose«, sagte ich. »Mach meinen Gürtel auf!«
Mein Schwanz schwoll weiter an, während ihre Finger in meinen Hosenbund glitten. Ihre Berührungen waren ungeduldig, und sie riss heftig an Gürtel und Reißverschluss. Ich biss die Zähne aufeinander, als sie schließlich in meine Shorts griff und meinen Schwanz herausholte.
Emily
Himmel, ich musste ihn einfach anstarren!
Sein Schwanz stand in einem herrlich obszönen Winkel von seinen Hüften ab, hart und stolz und in der perfekten Größe. Nicht zu groß, nicht zu klein, am oberen Rand von richtig. Ich legte die Hand um ihn und strich mit dem Daumen über die feuchte, empfindliche Spitze.
Dann blickte ich hoch und sah einen Muskel in Kits Wange zucken. Seine Nasenflügel blähten sich, als ich den Griff verstärkte und die Hand auf und ab gleiten ließ.
Er griff in seine Hosentasche und zog das Kondom heraus, trat näher, und sein Penis presste sich gegen meinen Bauch. Ich nahm das Kondom.
»Ich kann …«
»Nein«, erwiderte er, riss die Verpackung auf und rollte es sich hastig über. »Wenn du mich weiter berührst, komme ich sofort.«
Mein Herz setzte kurz aus. Kit stand kurz davor zu kommen, und das Wissen, dass ich ihn dazu gebracht hatte, erregte mich heftig.
Er legte die Hände auf meine Knie und schob sie vorsichtig auseinander. Seine Finger teilten mich, und er führte sich selbst bis an meine Öffnung. Er wartete einen kurzen Moment ab, holte Luft.
»Nicht aufhören«, sagte ich. Flehte ihn an.
Er schlang einen Arm um mich. »Das würde mir nicht mal im Traum einfallen.«
Und dann zog er mich an sich, schob die Hüften vor und stieß seine Erektion bis tief in mich hinein.
Ich schrie auf. Er stöhnte, küsste mich, gierig und nachdrücklich.
Einen Moment lang verharrte er in dieser Stellung, damit mein Körper sich an ihn gewöhnen konnte. Es war eine Weile her, seit ich das letzte Mal mit jemandem geschlafen hatte, weshalb das Vergnügen, ihn in mir zu spüren, mit einem winzigen Hauch Schmerz verbunden war. Doch mit jedem Herzschlag entspannte ich mich mehr, und das Brennen verwandelte sich in das süßeste Gefühl der Fülle, das ich jemals erlebt hatte.
Ich bewegte die Hüften, nur ein kleines bisschen, um ihm zu signalisieren, dass bei mir alles in Ordnung war.
Er küsste meinen Hals, neckte die empfindliche Haut mit der Zunge, den Zähnen.
Ohne Vorwarnung verstärkte sich sein Griff um meine Hüfte. Auf einmal hob Kit mich hoch und drückte mich behutsam auf den Schreibtisch, sodass ich mit dem Rücken auf der Platte lag. Ich spähte hoch, um seinen Blick aufzufangen, während er seine Hände auf meine Oberschenkel legte und mit tiefen, athletischen Stößen in mich drang. Dann schob er mein Knie hoch, um den Winkel zu verändern.
O Gott, ja. Tausend Mal ja!
Seine Augen brannten vor neu entfachter Wildheit und entschlossener Hingabe. Unsere Körper klatschten bei jedem Stoß aufeinander, ein Geräusch, das so unanständig und schmutzig war, dass es mich unfassbar antörnte.
Ich fühlte mich entblößt. Schmutzig.
Und genoss jede einzelne Sekunde.
Er legte die gespreizte Hand auf meinen Bauch, und ich griff nach unten, um meine Finger um seine Hüfte zu schlingen. Ich wollte mir diesen Moment einprägen. Jedes Gefühl, jede Bewegung, jeden Blick. So hatte ich Sex noch nie erlebt – er hatte sich nie so leidenschaftlich oder hemmungslos angefühlt –, und irgendwie bezweifelte ich, dass es jemals wieder so sein würde.
Unsere Blicke verwoben sich. Irgendetwas ging zwischen uns vonstatten. Etwas Bedeutsames. Heißes. Ich verstand nicht, was es war, doch ich spürte es. Ich spürte es überall in meinem Körper und wollte nicht, dass es jemals endete.
Kit
Mit zitternden Händen zog ich sie an mich, stellte sie auf die Beine und drehte sie um, sodass sie mit dem Rücken vor mir stand. Ich beugte sie über meinen Schreibtisch, schob ein Bein zwischen ihre Oberschenkel und drängte sie auseinander. Dann presste ich meinen Schwanz zwischen ihre Pobacken und führte ihn zu ihrer Spalte, bewegte mich vor und zurück, vor und zurück. Sie wimmerte. Meine Finger griffen nach unten und fanden ihre feuchte Hitze. Ich drückte ihre Schamlippen sanft auseinander, während ich genüsslich in sie eindrang.
»Kit«, hauchte sie. »Das fühlt sich so gut an.«
Ich hielt sie an den Hüften gepackt, um das Tempo kontrollieren zu können. Dieser Winkel sorgte dafür, dass sie sich auf die herrlichste Art um mich verengte. Ich fuhr mit den Händen ihren Rücken empor, und meine Daumen glitten über jeden einzelnen Wirbel. Ihre Haut war glatt, weich. Ich legte die Finger an ihren Nacken und hielt sie gefangen, stieß hart und tief in sie ein, was mich mit einem so verdammt köstlichen Gefühl flutete, dass ich mich nicht mehr länger zurückhalten konnte.
Ich schob die Hüften vor und rammte ein letztes Mal in sie hinein. Sie keuchte auf, ich stöhnte.
»Emily«, flehte ich sie an, und dann kam ich in einem Rausch der Lust.
Mein Orgasmus verschlug mir den Atem, hämmerte heftig durch meine Arme, Beine, durch jeden einzelnen Muskel, bis ich wie zerfetzt dastand. Ich biss mir auf die Innenseite der Wange, um nicht laut aufzuschreien.
Mein Körper pulsierte einfach weiter, und ich kam immer und immer wieder. Ich war noch nie – kein einziges Mal – von einem Orgasmus so erschüttert worden. Mehrere Salven heißes Sperma füllten das Kondom, während ich nach Atem rang.
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich war vernarrt in dieses Mädchen. Ich wollte mehr als nur das hier. Ich wollte sie heute Abend zum Essen ausführen und morgen neben ihr aufwachen.
Ja, die Sterne waren uns nicht gewogen. Mein Onkel würde die Verbindung nicht gutheißen, und falls das Institut von dem hier Wind bekäme, würde ich natürlich hochkant rausgeworfen werden. Doch das Bedürfnis, es zumindest zu versuchen, brannte lichterloh in mir. Emily war zu klug, zu besonders, zu sexy, um sie mir durch die Lappen gehen zu lassen. Sie war das Risiko wert.
Ich löste mich von ihr und drehte sie zärtlich zu mir um. Dann strich ich ihr das Haar aus den Augen. Als ihr Blick auf mein Gesicht fiel, lächelte sie befriedigt.
Dieses Lächeln traf mich wie eine Kugel in die Brust. In diesem Moment hätte ich ihretwegen alles aufgegeben. Meine Zukunft. Meine Familie. Meine Stellung. Mein Verlangen nach ihr ließ mich leichtsinnig werden, aber es kümmerte mich nicht. Ich wollte sie. Mehr als alles, was ich jemals gewollt hatte. Wilde Entschlossenheit packte mich. Überwältigte mich.
»Das hört sich jetzt vielleicht verrückt an«, begann ich. »Aber ich mag dich, Em. Sogar sehr. Ich …«
Wir schreckten beide zusammen, als ihr Handy plötzlich klingelte. Der Klingelton – Bon Jovi.
Eine düstere Vorahnung beschlich mich.
»Das ist meins«, sagte sie.
Ich strich mit der Hand an ihrer Seite hinab. »Geh nicht ran.«
Emily
Es war Luke.
Das wusste ich, weil er vor einer Weile »Livin’ on a Prayer« als seinen Klingelton für mich ausgewählt hatte, der erste Song, zu dem wir bei einer Party in meinem ersten Semester getanzt hatten.
Mein Herz zog sich zusammen, als ich unvermittelt aus dem Moment gerissen wurde. Der Anruf, auf den ich seit Tagen gewartet hatte, da war er endlich.
Luke rief mich an.
Ich hatte mit solcher Ungeduld darauf gewartet, die Sache zwischen uns wieder geradezubiegen, und jetzt war meine Chance da.