Rückkehr nach Tanner Hollow - Lynette Eason - E-Book

Rückkehr nach Tanner Hollow E-Book

Lynette Eason

5,0

Beschreibung

Sechs Jahre lang hielt die Angst vor ihrem Stiefvater sie davon ab, in ihren Heimatort Tanner Hollow zurückzukehren. Erst nach seinem Tod wagt Kallie Ainsworth es schließlich. Endlich sieht sie ihre Familie wieder - und Nolan Tanner, ihre große Liebe, den sie damals überstürzt zurücklassen musste. Doch die Gefahr scheint noch immer nicht gebannt. Jemand hat es auf ihr Leben abgesehen. Vielleicht sogar ihre eigene Familie? Während die Ereignisse sich zuspitzen, kämpft Nolan für Kallie. Wird er sie retten können - und gewinnen?

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SCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-7580-7 (E-Book)

ISBN 978-3-7751-6153-4 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: Satz & Medien Wieser, Aachen

© 2023 SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-haenssler.de · E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title:

Protecting Tanner Hollow – Lethal Homecoming

Copyright©2019 by Lynette Eason

Originally published by Revell, a division of Baker Publishing Group, Grand Rapids, Michigan, 49516, U.S.A. All rights reserved.

Übersetzung: Susanne Naumann

Lektorat: Anne-Julia Haupt, HauptLektorat.de

Umschlaggestaltung: Jan Henkel, www.janhenkel.com

Titelbild: Adobe Stock: Boot – ohenze; Helen Hotson/Shutterstock.com

Autorenfoto: © Mary Denman

Satz: Satz & Medien Wieser, Aachen

Für meine Familie,die hundertprozentig an mich glaubt.Ich liebe euch.

Für Jesus.Meine Liebe zu dir wächst von Tag zu Tag.

Inhalt

Über die Autorin

Eins

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Elf

Leseprobe »Gefährliches Spiel in Tanner Hollow«

Dank

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über die Autorin

LYNETTE EASON ist Bestsellerautorin und hat mit ihren Büchern schon zahlreiche Preise gewonnen. Sie lebt mit ihrem Mann in Simpsonville, South Carolina. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder.www.lynetteeason.com

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Eins

Schlimme Dinge geschehen immer im Dunkeln. Das war jedenfalls Kallie Ainsworths Erfahrung. Sie hatte die Dunkelheit schon immer gehasst und hatte diese kindliche Angst auch als Erwachsene nicht ablegen können.

Aus diesem Grund hatte sie eigentlich noch vor Sonnenuntergang in Tanner Hollow, North Carolina sein wollen. Doch leider war sie durch eine Reifenpanne aufgehalten worden und nun befand sie sich auf einer Landstraße im Gebirge, auf dem Weg an einen Ort, an dem man sie wahrscheinlich nicht mit offenen Armen empfangen würde. In den ganzen sechs Jahren, in denen sie nicht dort gewesen war, war es ihr nicht gelungen, die Ungewissheit und die Ängste abzulegen. Sie lauerten ununterbrochen unter der Oberfläche.

Im Radio wurden Weihnachtslieder gespielt, die sie daran erinnerten, warum sie an den Ort, von dem sie geflohen war, zurückkehrte. Sie hatte sich geschworen, das erst zu tun, wenn es dort sicher war. Und das war es jetzt. Hoffentlich.

Vor einer scheinbaren Ewigkeit war sie vor ihrem Stiefvater und seinen Misshandlungen davongelaufen, doch jetzt war er tot und konnte ihr keine Angst mehr machen. Dennoch plagten sie Vorahnungen.

Sie hatte von diesem Moment geträumt. Nicht unbedingt von Ricks Tod, aber davon, nach Hause zu kommen, wieder bei ihrer Familie sein zu können. Es war schlimm genug gewesen, als Rick bei ihnen eingezogen war und ihre Mutter geheiratet hatte, doch dann hatte er sich auch noch in die Anwaltskanzlei ihres Vaters eingeschlichen. Sie wusste bis heute nicht, wie er das eigentlich angestellt hatte. Doch es spielte jetzt keine Rolle mehr. Er war fort. Für immer.

Zu ihrer Linken säumten alte Kiefern den Weg zu ihrem Elternhaus. Zu ihrer Rechten fiel der Hang neben der Straße steil ab, was sie trotz der Leitplanken nervös machte. Sie trat etwas fester auf das Gaspedal und konzentrierte sich auf die Straße im Scheinwerferlicht vor sich und nicht auf die Dunkelheit, die sie umgab.

Plötzlich katapultierte ein Stoß von hinten ihr Auto vorwärts. Kallie schrie auf, weil ihr Auto ins Schleudern geriet, und versuchte verzweifelt, nicht von der Straße abzukommen. Mit jagendem Puls gelang es ihr, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch gleich darauf erfolgte der zweite Stoß, diesmal auf der linken Seite des Hecks.

Das Auto schlingerte nach rechts. Dort war die Leitplanke und dahinter der Abgrund. Wenn sie die Leitplanke durchbrach, war sie tot. Kallie brauchte den Steilhang nicht zu sehen, um das zu wissen. Verzweifelt kämpfte sie gegen die Fliehkraft des Aufpralls an. Sie hielt das Lenkrad fest und trat mit aller Kraft auf die Bremse. Mit quietschenden Reifen bekam sie das Auto erneut unter Kontrolle. Es kam stotternd zum Halten und der Motor erstarb.

Das andere Auto schoss an ihr vorbei, dann sah Kallie Bremslichter aufleuchten. Moment – kam es etwa zurück?

Vor Angst zitternd drehte sie den Zündschlüssel, doch der Wagen sprang nicht an. Sie versuchte es noch einmal. Und noch einmal. Das Auto vor ihr hatte gewendet und kam auf sie zu.

»Nein«, flüsterte sie. Panisch riss sie die Tür auf und stürzte hinaus. Es war beißend kalt, so kalt, dass sie für den Bruchteil einer Sekunde stehen blieb. Ihr dicker Wintermantel lag auf dem Rücksitz. Sie blickte zu dem Auto, das sie gerammt hatte und das jetzt mitten auf der Straße stand. Die Fahrertür öffnete sich, doch die Innenbeleuchtung ging nicht an. Der Angreifer, wer auch immer es war, wollte die Jagd offenbar fortsetzen.

Kallie rannte hinter ihr Auto und duckte sich. Dunkelheit hüllte sie ein, also konnte er sie hoffentlich nicht sehen. Sie kauerte auf der Straße, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Denk nach. Denk nach!

Schritte.

Er kam.

Panik ergriff sie. Sie blickte zum Abhang hinüber. Er war an dieser Stelle nicht ganz so steil, doch ein einziger Fehltritt und sie würde abstürzen, bis ganz nach unten. Ein Stückchen unterhalb standen ein paar Bäume. Konnte sie sich vielleicht hinter einem von ihnen verstecken?

Sie hatte einen Fehler gemacht. Sie hätte sich nicht hinter ihr Auto hocken sollen, sondern schnurstracks auf das Wäldchen zulaufen, das zur Rückseite ihres Elternhauses führte. Jetzt war sie eine leichte Beute für ihren Verfolger.

Die Schritte kamen näher.

»Ich weiß, dass du da bist«, sagte eine Stimme leise und drohend.

Kallie stockte der Atem. Sie flüsterte ein Stoßgebet. Die Gestalt kam den Straßenrand entlang auf sie zu. Sie sah, wie er über die Kante nach unten blickte. Wenn er nach rechts schaute, würde er sie sehen.

Konnte sie sich bewegen, ohne dass er es merkte? Ein Schauer jagte ihr über den Rücken. Verzweifelt sann sie auf einen Ausweg. Hier konnte sie nicht bleiben. Sie musste es versuchen.

Die Augen fest auf die Gestalt am Straßenrand gerichtet, trat sie einen Schritt zurück. Und noch einen. Er blickte noch immer den Abhang hinunter.

Auf der anderen Seite des Autos blieb sie stehen und betrachtete den freien Raum zwischen sich und der Deckung der Bäume. Es waren nur knapp zehn Meter, doch genauso gut hätte es auch ein Kilometer sein können. Nach einem raschen Blick zurück, mit dem sie sich versicherte, dass er nicht zu ihr herübersah, rannte sie los, auf die Bäume zu.

»He!«

Sie rannte schneller. Als sie hörte, dass er hinter ihr herlief, stieg erneut Panik in ihr auf. Sie konnte nur noch daran denken, dass sie ihm entkommen und es zur Hintertür des sicheren Hafens ihrer Kindheit schaffen musste.

Sie kannte das Gelände. Sie hatte hier gespielt, seit ihre Mutter ihr endlich erlaubt hatte, es eigenständig zu erkunden, solange sie in Rufweite blieb.

Jetzt musste sie den Weg finden, bevor ihr Verfolger sie fand.

Detective Nolan Tanner stand im Wohnzimmer der Goodlettes und musterte die ernsten Gesichter der Menschen, die um ihn herum standen, Kallie Ainsworths Familie.

Sharon Goodlette, Kallies Mutter, war Anfang fünfzig und noch immer eine Schönheit. Wenn er es richtig in Erinnerung hatte, war ihre jüngste Tochter, Megan, dreiundzwanzig. Rein äußerlich war sie genau das Gegenteil von Kallie. Kallie hatte glattes blondes Haar und blaue Augen, Megan dunkle Locken, die ihr bis auf die Mitte des Rückens fielen. Ihre Augen schimmerten wie tiefschwarzer Onyx, ihre vollen Lippen bildeten einen permanenten Schmollmund. Und dann gab es noch drei Stiefkinder aus Ricks erster Ehe, seine erwachsenen Söhne, James und Richard, und seine Tochter, Shelley.

Im Moment starrten sie ihn alle an, als hätte er zwei Köpfe.

Rick Goodlette, Kallies Stiefvater, war seit drei Tagen tot. Die Beerdigung war für übermorgen angesetzt. Gleich danach sollte das Testament verlesen werden. Die Angehörigen waren eingefallen wie die Geier, als die man sie ihm beschrieben hatte.

»Ich sage es nur sehr ungern, aber es könnte bedeuten, dass das Begräbnis verschoben werden muss.«

»Was?«

»Nein!«

»Sind Sie verrückt geworden?«

Seine Ankündigung verursachte einen Chor von Einwänden, doch damit hatte er gerechnet. Er seufzte. »Es tut mir wirklich leid, aber es deutet alles darauf hin, dass Ricks Tod kein Unfall war.«

»Es war ein Autounfall!« Sharon stand auf und ging zum Kamin. Dann drehte sie sich um. »Ein Autounfall, auf einer kurvenreichen Bergstraße.«

»Wir haben ein Einschussloch in der Windschutzscheibe gefunden.«

Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Mehrere Anwesende stöhnten entsetzt. »Was?«

Sharon Goodlette war entweder eine oscarreife Schauspielerin oder sie hatte tatsächlich keine Ahnung, dass die Ursache für den Tod ihres Ehemannes etwas anderes als ein Unfall gewesen sein könnte. Sie stolperte zurück zu ihrem Sessel und sank hinein. »Aber … nein. Wie …?«

»Wir haben einen Zeugen, der zur Zeit des Unfalls einen Schuss gehört haben will. Ich habe die beiden Ereignisse erst heute Morgen in einen Zusammenhang gebracht und ließ Ricks Auto daraufhin genauer untersuchen. Anfangs hielten wir die zerbrochene Windschutzscheibe für eine Folge des Unfalls, doch als wir sie uns genauer ansahen, entdeckten wir das Einschussloch.«

»Ich kann es einfach nicht glauben.« Sharon fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

»Ich weiß, dass es schwer für Sie ist«, sagte er, »und ich verspreche, mein Bestes zu tun, um diesen Fall so schnell wie möglich aufzuklären.«

»Kallie wird bald hier sein.«

Nolans Herz fing an zu klopfen. »Kallie?«

»Ja. Warum erstaunt dich das?«, fragte Megan. Sie trat auf ihn zu.

Der Hauch eines herben Parfüms stach ihm in die Nase. Es schien derselbe Duft zu sein, den sie bereits in der Highschool getragen hatte. Er hatte ihn damals nicht gemocht und er gefiel ihm auch jetzt nicht.

Er trat einen Schritt zurück. »Ach, ich bin einfach nur überrascht. Ich wusste nicht, dass sie sich so nahestanden.«

»Das taten sie auch nicht.«

Und trotzdem kam sie zum Begräbnis ihres Stiefvaters nach Hause? Wahrscheinlich ihrer Mutter zuliebe. Die Gerüchte über den Streit zwischen Rick und Kallie kamen ihm in den Sinn. Eines Morgens war sie einfach fortgegangen, ohne irgendjemandem ein Wort zu sagen, nicht einmal ihm.

Er hatte Kallie vermisst. Sie waren schon auf der Highschool Freunde gewesen. Anfangs Freunde, dann mehr. Als sie gegangen war, hatte sie sein Herz mitgenommen. Er schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf. Darüber wollte er jetzt nicht nachdenken.

»Wissen Sie, wann Sie hier sein wollte?«, fragte er Kallies Mutter.

Sharon sah auf die Uhr auf dem Kamin. »Eigentlich schon vor einer Stunde, aber sie hat uns benachrichtigt, dass es wegen einer Reifenpanne später werden würde.«

Nolan runzelte die Stirn. »Schien sonst alles in Ordnung zu sein?«

»Ja. Jedenfalls hat sie nichts Gegenteiliges gesagt.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche ihrer legeren schwarzen Hose. »Ich versuche noch mal, sie zu erreichen.« Sie wählte die Nummer und lauschte. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nichts.«

Megan trat erneut vor ihn hin und sah mit großen dunklen Augen zu ihm auf. »Du glaubst doch nicht, dass ihr etwas zugestoßen ist?«

»Ich hoffe es jedenfalls nicht.«

Megan wandte sich an ihre Mutter. »Vielleicht sollten wir sie suchen.«

Ihre Mutter seufzte. »Warten wir noch ein paar Minuten. Vielleicht kann sie nicht ans Telefon, während sie fährt.«

Megan runzelte die Stirn, dann nickte sie. »Gut, aber wenn sie nicht bald hier ist, suche ich sie.«

Nolan dachte an das Mädchen, das er geliebt hatte, und sprach ein Stoßgebet für sie. Ob sie wohl noch an ihn gedacht hatte, nachdem sie fortgegangen war? Er seufzte innerlich. Es spielte keine Rolle mehr. Sie hatte ihn verlassen, nachdem er sie gebeten hatte, ihn zu heiraten. Sie war erst neunzehn Jahre alt gewesen. Zu jung, um zu wissen, was sie wollte. Immerhin hatte sie ganz genau gewusst, was sie nicht wollte.

Ihn.

Es tat noch immer weh.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Zwei

Kallie blieb nicht stehen, als sie die Bäume erreicht hatte. Sie wand sich geschickt durchs Gebüsch, aufmerksam lauschend, aber ohne ihr Tempo zu verringern. Sie musste durch den Wald hindurch, musste den Weg zum Haus finden.

Das Geräusch von Schritten hinter ihr ließ ihren Puls in ungeahnte Höhen schnellen.

Wenn er sie erwischte, bevor sie …

Nein. Sich erwischen zu lassen, kam nicht infrage. Sie warf einen raschen Blick zurück, konnte jedoch außer Schatten nichts erkennen.

Und doch war er da.

Warum? Was hatte sie getan, dass irgendjemand ihr offenbar unbedingt etwas antun – oder sie sogar umbringen wollte?

Ein Zweig schlug ihr ins Gesicht. Der Schmerz fuhr wie ein Messer durch ihre Wange. Sie zuckte zusammen, ignorierte es dann aber.

Sie erreichte einen großen Baum mit mächtigem Stamm und versteckte sich hinter ihm, um wenigstens ein bisschen zu Atem zu kommen. Durch ihr Lauftraining und das Training im Fitnessstudio ihrer Firma war sie zwar gut in Form, aber im Moment machte ihr die Angst zu schaffen und schwächte sie. Die eisige Kälte ließ sie zittern. Solange sie gerannt war, hatte sie nicht allzu sehr gefroren. Sie rang nach Luft und lauschte ängstlich auf das Geräusch von Schritten.

Nichts.

Auch kein Knacken von Zweigen, das angedeutet hätte, dass er ihr folgte.

Sie holte noch einmal tief Luft und wollte weiterlaufen, blieb dann aber wie angewurzelt stehen. Was, wenn er ebenfalls wartete und lauschte? Unentschlossen verharrte sie, wie gelähmt vor Angst. Doch je länger sie so stand, desto kälter wurde ihr.

Wenn sie doch nur ihr Handy hätte! Was sollte sie tun? Weiterlaufen oder stehen bleiben?

Ein Licht flackerte auf. Es bewegte sich nach rechts und links und kam langsam näher. Dann hörte sie ein leises Knacken – seine Schritte. Er kam näher. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie beobachtete ihn und sah, dass er jeden Baum am Weg genau ableuchtete.

Sie musste es riskieren. Sie trat zurück auf den Weg und lief, so schnell sie konnte, wobei sie versuchte, sich so geräuschlos wie möglich zu bewegen.

Er hörte sie trotzdem.

Und seine Schritte wurden schneller.

Kallie verstärkte ihre Anstrengung. Nur noch ein kleines Stückchen. Dann war sie da. Sie brach durch das Unterholz ins Freie und schluchzte erleichtert auf, während sie auf ihr Elternhaus zustolperte.

In dem Moment legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Sie fuhr herum, schlug fest mit ihrer Hand nach der Hand auf ihrer Schulter, traf auf weiches Fleisch über harten Knochen. Ihr Angreifer stöhnte auf und stieß einen Fluch aus. Seine Finger packten ihren Oberarm. Wieder schrie sie auf.

Seine andere Hand griff nach ihrer Kehle.

Drückte zu.

Sie bekam keine Luft mehr.