Vergeltung in Tanner Hollow - Lynette Eason - E-Book

Vergeltung in Tanner Hollow E-Book

Lynette Eason

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Beschreibung

Claire Montgomery lebt für ihren Job bei Gericht. Doch dadurch lebt sie auch gefährlich. Als sie eines Abends in ihrem Zuhause angegriffen wird, bleibt ihr keine andere Wahl: Sie muss reagieren und den Angreifer aufspüren. Aber nicht allein. Überraschend taucht ihr alter Bekannter, Derek St. John, in Tanner Hollow auf, den sie für immer außerhalb ihrer Reichweite gesehen hatte. Während Claire in großer Gefahr schwebt, setzt Derek alles daran, ihr zu helfen und sie in Sicherheit zu bringen ...

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SCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe,die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung,die sich für die Förderung und Verbreitung christlicherBücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-7583-8 (E-Book)ISBN 978-3-7751-6179-4 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: Satz & Medien Wieser, Aachen

© 2023 SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbHMax-Eyth-Straße 41 · 71088 HolzgerlingenInternet: www.scm-haenssler.de · E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title:Protecting Tanner Hollow – Lethal AgendaCopyright©2019 by Lynette EasonOriginally published by Revell, a division of Baker Publishing Group,Grand Rapids, Michigan, 49516, U.S.A.All rights reserved.

Übersetzung: Susanne NaumannLektorat: Anne-Julia Haupt, HauptLektorat.deUmschlaggestaltung: Jan Henkel, www.janhenkel.comTitelbild: Adobe Stock: Tannen – Andriy Bäume(1) – Thinapob;Bäume (2) –tawin; Straße – Alex Stemmers; IN Dancing Light/Shutterstock.comAutorenfoto:©Mary DenmanSatz: Satz & Medien Wieser, Aachen

Für meine Familie,die hundertprozentig an mich glaubt.Ich liebe euch.

Für Jesus.Meine Liebe zu dir wächst von Tag zu Tag.

Inhalt

Über die Autorin

Eins

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Leseprobe »Rückkehr nach Tanner Hollow«

Dank

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über die Autorin

LYNETTE EASON ist Bestsellerautorin und hat mit ihren Büchern schon zahlreiche Preise gewonnen. Sie lebt mit ihrem Mann in Simpsonville, South Carolina. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder.www.lynetteeason.com

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Eins

Es war ein langer Tag gewesen. Claire Montgomery hatte nur noch den Wunsch, sich mit einem leckeren Abendessen und einem Glas kühlem Wasser aufs Sofa sinken zu lassen und das viele Böse, das es auf der Welt gab, zu vergessen. Wenigstens für ein paar Minuten. Doch gegen ihren Willen lief vor ihrem inneren Auge unerbittlich die Liste der Aufgaben ab, die sie noch erledigen musste, während sie ihr Auto in die Einfahrt lenkte.

Sie stöhnte. Die Ruhepause würde warten müssen. Packen war jetzt wichtiger. Seit ihrer Beförderung in die Leitungsebene der forensischen Abteilung in Asheville, North Carolina, vor drei Monaten forderte das Pendeln zwischen ihrem Wohn- und ihrem Arbeitsort einen hohen Zoll an Zeit und Energie von ihr. Deshalb hatte sie beschlossen, sich ein Haus in der Nähe ihres neuen Wirkungsortes zu suchen. Wenn man ihr nicht gestattet hätte, zwei Tage in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten, hätte sie sich schon längst eine Wohnung im Umkreis ihres neuen Büros suchen müssen. Aber sie wollte keine Wohnung mieten. Sie wollte ein Haus, das ihr gehörte.

Bald würde sich ihr Dienstplan ändern. Dann würde ihre Anwesenheit im Büro an fünf oder sogar mehr Tagen in der Woche erforderlich sein. Deshalb musste sie jetzt umziehen, wenn sie das Heim, das sie zu kaufen plante, auch ein bisschen genießen wollte.

Claire parkte in der Auffahrt. Das gemietete kleine Haus, in dem sie momentan wohnte, war der erste Ort in ihrem Leben, der ihr das Gefühl gab, zu Hause zu sein. Sie würde es vermissen – und ihren netten Vermieter, Mr Abrams, ebenfalls.

»Es gibt noch viel zu tun, ehe du auch nur daran denken kannst, dich in das Projekt Hauskauf zu stürzen, also hör mit dem Wunschdenken auf und geh hinein ins Warme«, befahl sie sich selbst.

Sie nahm die Tasche mit ihrem Laptop und den anderen Arbeitsunterlagen vom Beifahrersitz, stieg aus ihrem SUV und schlug die Tür zu. Es war, obwohl erst kurz nach achtzehn Uhr, bereits dunkel. Schließlich war Winter in Tanner Hollow. Und laut Wettervorhersage sollte der November dieses Jahr besonders kalt werden.

»Ich glaube, die Wetterfrösche hatten diesmal recht«, murmelte sie und schauderte vor Kälte, als ein eisiger Windstoß seinen Weg unter den Kragen ihres dicken Mantels fand. Sie musste mit dieser dummen Angewohnheit aufhören, laut mit sich selbst zu sprechen. Irgendwann würde jemand einen falschen Eindruck bekommen und sie für verrückt erklären.

Claire eilte die Verandastufen hinauf. Auf der zweiten Stufe blieb sie unvermittelt stehen, dann sprang sie zurück auf den Boden vor der Treppe. Sie hatte auf der ersten Stufe einen schlammigen Fußabdruck entdeckt.

Seltsam, nirgends ein Paket. Es konnte also nicht der Paketbote gewesen sein. Dann sah sie den zweiten Abdruck auf der zweiten Stufe. Und noch einen rechts von der Tür.

Sie stieg die Treppe wieder hinauf und griff mit behandschuhter Hand nach dem Türknauf. Abgeschlossen. Gut, also war jemand die Stufen zu ihrem Haus hinaufgestiegen und wieder gegangen.

»Hi, Claire.«

Sie wirbelte herum. Neben ihrem Auto stand Levi Harrison, ihr Nachbar. Levi war Autist – und fasziniert von Verbrechen, was bedeutete, dass er fasziniert war von ihr. Sie fand daran nichts Unheimliches. Er hatte einfach ein echtes Interesse an ihrer Arbeit.

»Hi, Levi. Was machst du denn hier draußen?«

»Auf dich warten.« Er zog den Kopf ein. »Ich habe gewartet, dass du nach Hause kommst. Vielleicht kannst du mir ja noch ein paar Geschichten über die bösen und die guten Jungs erzählen. Und wie die Guten die Bösen ins Gefängnis werfen, weil die Bösen immer auf die eine oder andere Weise Spuren hinterlassen. Und über dein neues Mikroskop. Vielleicht kann ich es ja sogar mal ansehen?«

Sie musste wie immer lächeln über seine gestelzte Sprechweise. »Das neue Mikroskop steht in meinem Büro. Und ich kann dir heute Abend leider keine Geschichten erzählen, aber vielleicht morgen.«

»Nein, heute. Bitte. Und das alte Mikroskop genügt auch, das in deinem Arbeitszimmer hier zu Hause. Das ist auch toll.« Seine Augen richteten sich auf einen Punkt neben ihrem linken Ohr.

»Tut mir leid, Levi.« Sie konnte jetzt einfach nicht über ihre Arbeit reden. Nicht nach dem, was heute passiert war. »Aber wie wäre es, wenn du morgen um die Mittagszeit kämst? Dann mache ich Pause und erzähle dir eine Geschichte, zeige dir einen Objektträger unter dem Mikroskop und vielleicht habe ich sogar einen Dinosaurier für dich.« Auch von allem, was mit Dinosauriern zu tun hatte, war der Zwanzigjährige zutiefst fasziniert.

»Okay. Das ist spannend. Das kann ich machen. Danke.« Er wandte sich zum Gehen und dabei fiel ihr Blick auf seine Füße. Wanderstiefel. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Wahrscheinlich war er die Stufen hinaufgegangen, um durch das Fenster zu schauen und nachzusehen, ob sie zu Hause war, obwohl ihr Auto noch nicht in der Einfahrt stand. Levi konnte sehr hartnäckig sein. Meistens kam sie gut damit zurecht, doch heute Abend hatte sie nicht die Kraft dafür und war dankbar, dass er ihr Nein akzeptiert hatte.

»Levi, hör auf, das Haus zu verlassen, ohne es mir zu sagen.«

Beim Klang der harschen Worte drehte sie sich um und entdeckte einen anderen Mann, der an dem schmiedeeisernen Zaun zwischen den beiden Grundstücken lehnte. Sein Blick wanderte zwischen ihr und Levi hin und her.

Bart Wells, Levis Cousin und Vormund. Sie mochte Levi, ja, sie konnte seine Gesellschaft sogar genießen. Die Unschuld ihrer Gespräche freute und erfrischte sie. Sein Cousin hingegen war ihr unheimlich. Sein Betragen war jedoch noch nie in irgendeiner Weise unangemessen gewesen, deshalb konnte sie keinen konkreten Grund dafür anführen, warum sie ihn abstoßend fand. Sie winkte ihm trotzdem zu.

Bart erwiderte die Geste, ohne zu lächeln. »Sie sollten ihn nicht noch ermutigen«, sagte er.

Claire zog eine Braue hoch. »Wie meinen Sie das?«

»Ihm Geschichten erzählen und ihm weismachen, er könnte jemals einen Job wie den Ihren machen. Er ist ein guter Bauarbeiter und unter meiner Anleitung hat er ein Auskommen.« Barts Transporter stand in der Einfahrt. Sie wusste, dass Levi ihm tagsüber half. »Aber wenn Sie ihm Flausen in den Kopf setzen, Sachen, die völlig außerhalb seiner Fähigkeiten liegen …« Er brach ab und ballte seine kräftige Hand zur Faust. »Lassen Sie das einfach sein. Es ist grausam, ihn so zu bestärken, also lassen Sie ihn in Ruhe.« Er nahm Levis Hand und führte ihn ins Haus.

Claire sah den beiden mit offenem Mund nach, dann seufzte sie. War es wirklich grausam?

»Nein, ist es überhaupt nicht«, murmelte sie zu sich selbst. Levi hatte großes Potenzial und erinnerte sich stets an jedes Detail, das sie ihm erzählte. Von einem solchen Gedächtnis konnte sie nur träumen. »Wahrscheinlich wird er uns alle überraschen und eines Tages mein Boss sein.« Sie lächelte bei dem Gedanken.

Claire zog ihren Mantel fester um sich, lief die Verandastufen hinauf und schloss die Haustür auf. Drinnen empfing sie eine wohlige Wärme, die ihre angespannten Nerven und kaum noch beherrschbaren Gefühle beruhigte.

Sich aus dem dicken Mantel zu schälen und ihn an die Garderobe neben der Tür zu hängen, kostete sie ihre letzte Kraft. Sie stolperte zum Sofa, warf sich bäuchlings darauf und versuchte, sich wieder zu fassen. Es war ein harter Tag gewesen, härter als die meisten. Die Bilder, die sich ihr am Tatort geboten hatten, hatten sich tief in ihr Gedächtnis eingegraben und überwanden immer wieder ihre sorgfältig errichteten Schutzwälle. Es gelang ihr nicht, sie zu verdrängen. Ein Vater hatte sein Kind ermordet, weil es den Behörden nicht gelungen war, es zu schützen. Bittere Galle stieg in ihr auf, als die Vergangenheit sie einholte.

Ein dumpfer Schlag hinten im Haus ließ sie erstarren – die Erinnerungen verflüchtigten sich. Plötzlich war sie wieder ganz im Hier und Jetzt. Mit dem Adrenalinstoß kehrte auch ihre Kraft zurück, und sie sprang auf.

Claire machte einen Schritt auf das Geräusch zu, blieb stehen, griff nach ihrem Handy und wählte den Notruf. Im Moment war es ihr egal, wenn sie wie eine Närrin dastand, weil es nur eine Maus war. Oder … so etwas.

Der Dielenboden knarrte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Eine Maus war es schon mal nicht.

»Notrufzentrale.«

»Claire Montgomery. Bei mir ist jemand im Haus«, sagte sie leise, während sie rückwärts auf die Haustür zuging. »Ich gehe hinaus, ich bin in …«

Eine Gestalt in dunklem Kapuzenpullover und mit schwarzer Skimaske trat aus ihrem Schlafzimmer und stürzte auf sie zu. Der Aufprall auf dem Boden nahm ihr den Atem.

»Derek St. John. Nicht zu fassen, dass du tatsächlich da bist«, sagte Sheriff Nolan Tanner. Er saß in seinem Streifenwagen. Derek hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen.

»Tja. Und das für ganze zwei Wochen.« Derek grinste ihn an und zuckte mit den Achseln. »Selbst schuld. Du hast mich eingeladen und ich brauche dringend eine Auszeit. Ich hoffe doch, dass die Einladung noch gilt!« Das Grinsen drohte zu erlöschen.

»Aber klar doch.« Nolan wählte seine nächsten Worte mit Bedacht: »Du hast mir gesagt, du und Elaine würdet euch trennen?«

Derek seufzte. »Mir war klar, dass etwas nicht stimmte, aber sie wollte nicht darüber reden. Schließlich habe ich sie einfach gefragt.«

»Was gefragt?«

»Ob sie glücklich ist. Sie hat Nein gesagt. Wir haben uns ausgesprochen und beschlossen, dass es das Beste ist, einen sauberen Schnitt zu machen. Und nicht zu heiraten.«

»Tut mir leid, Junge. Das muss wehtun.«

Das hatte es. »Es ist jetzt sieben Monate her. Letzte Woche hat sie mich angerufen und mir gesagt, dass sie mit dem besten Freund ihres Bruders verlobt ist.«

Nolan stieß einen leisen Pfiff aus. »Aua! Das tut noch mehr weh.«

»Ja, schon, aber überraschenderweise freue ich mich tatsächlich für sie.«

»Du bist ein besserer Mensch als ich.«

»Ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist.«

Nolan lachte. »Und wie geht es deiner verrückten Familie?«

»Die ist noch immer verrückt, laut – und wunderbar. Sie haben mir unglaublich geholfen, obwohl ich sie nicht mal darum gebeten habe. Ehrlich – ich weiß nicht, was ich ohne sie täte.«

Das Funkgerät unterbrach ihr Gespräch. Nolan nahm den eingehenden Ruf an.

Derek schüttelte den Kopf über sich selbst. Er hatte zwar die Wahrheit gesagt, was seine Gefühle für Elaine betraf, doch das, was ihn wirklich bedrückte, hatte er nicht angesprochen. Er war jetzt sozusagen ein Außenseiter in seiner Familie. Seine fünf Geschwister hatten alle ihren Seelengefährten oder ihre Seelengefährtin gefunden und waren dabei, eine Familie zu gründen.

In den letzten Jahren hatte er zugesehen, wie eins seiner Geschwister nach dem anderen sich verliebt und geheiratet hatte, während seine Beziehung zu Elaine vor sich hin gedümpelt hatte. Es war einfach bequem gewesen. Er hätte gern geheiratet und wünschte sich eine Familie, doch er wollte nicht heiraten, nur um die Leere in seinem Leben auszufüllen.

Der Bruch hatte wehgetan, das stimmte, doch es war auch eine Befreiung gewesen. Er würde schon noch der richtigen Frau begegnen. In dem Moment tauchte vor seinem inneren Auge das Bild einer jungen Frau aus Tanner Hollow wieder auf, das ihn in den letzten Monaten immer wieder verfolgt hatte. Doch sofort schüttelte er den Gedanken wieder ab. Jetzt würde er erst einmal zwei Wochen Urlaub in dem ruhigen Städtchen Tanner Hollow in North Carolina machen und sich so richtig entspannen und erholen.

Der Streifenwagen schoss los, Nolan stellte die Sirene an.

»Was ist denn los?«, fragte Derek. Sein Puls war sprungartig in die Höhe geschnellt.

»Irgendwer ist bei Claire Montgomery eingebrochen und greift sie an. Gut, dass du Polizist bist, du wirst mich nämlich begleiten. Hast du deine Waffe dabei?«

»Immer.«

»Betrachte dich als Tanner Hollows neuesten Hilfssheriff.«

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Zwei

Der Eindringling hielt ihr linkes Handgelenk fest umklammert wie ein Schraubstock. Claire wusste nicht, wie lange sie noch durchhalten würde. Panik stieg in ihr auf. Sie wollte schreien, aber sie hatte keine Luft dafür.

Nach ihrem harten Aufprall auf dem Boden war ihr die Luft weggeblieben, doch sie hatte ausgeholt und den Angreifer mit der Kante ihres Handys an der Stirn getroffen. Er hatte gegrunzt und sie für einen Moment losgelassen.

Sie hatte nach Luft geschnappt, war aufgesprungen und zur Vordertür gelaufen. Gerade als sie den Riegel zurückgeschoben hatte, war er schon wieder hinter ihr gewesen und hatte sie abermals zu Boden gerissen. Jetzt saß er auf ihrem Bauch, fixierte mit der rechten Hand ihr Handgelenk am Boden und drückte ihr den linken Unterarm auf die Kehle, sodass ihr erneut die Luft wegblieb.

»Du bist tot, Claire«, sagte er. Seine dunklen Augen brannten Löcher in ihre. »Deine Zeit ist um.«

Claire tastete mit der rechten Hand über den Boden, auf der Suche nach etwas, das sie als Waffe verwenden konnte. Tränen liefen an ihren Schläfen entlang, vor ihren Augen tanzten dunkle Flecken.

Ihre Hand ertastete den Garderobenständer aus Holz und Schmiedeeisen. Mit dem letzten Rest Kraft zog sie daran. Das Möbelstück schwankte wie ein Baum in einer Windböe. In dem panischen Wissen, dass sie jede Sekunde das Bewusstsein verlieren konnte, riss sie erneut daran. Endlich stürzte die schwere Garderobe um, dem Mann, der auf ihr saß, auf den Rücken.