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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die salafīya in Deutschland hat noch keine lange Geschichte hinter sich. Anhand der letzten Jahre kann man aber eine gewisse Eigenständigkeit erkennen, auch wenn ihre Wurzeln in jahrhundertlangen Prozessen und in einem anderen als dem europäischen Staatengebilde verankert sind. Demnach ist die deutsche Version der salafīya zwar nicht ohne ihren größeren Kontext, aber doch als regionale Teilentwicklung gesondert zu betrachten. Der größte Kontext gemeinsam mit den meisten anderen salafistischen Strömungen und Ausprägungen weltweit ist natürlich die ideologische Gemeinsamkeit, die sich auf einige wenige, aber für den Islam wesentliche Punkte beschränkt. Die vorliegende Arbeit ist in drei Teile geteilt. Der erste Teil behandelt die Grundlagen der salafīya in ihrer rohen Form und die wichtigsten Vertreter ihrer Ausbreitung bis zum Neofundamentalismus, der sich erst seit einigen Jahren herausgebildet hat. Sicher bleiben viele Persönlichkeiten unbeachtet, aber Aḥmad b. Ḥanbal, Ibn Taimīya und Muḥammad ʿAbduh sind meines Erachtens nach die drei Wichtigsten, die im Zusammenhang mit der salafiya keinesfalls unbemerkt bleiben sollten. Zu Letzterem gehört Rašīd Riḍā, der im Laufe seines Lebens einen gewissen Wandel von der modernistischen salafīya hin zur wahhābīya durchlebt hat, was ihn zu einem symbolischen Bindeglied zwischen Ägypten und der Golfmacht Saudi-Arabien sowie zwischen salafistischer Moderne und wahhābīya macht. Diese ist die einflussreichste Form der salafistischen Bewegung derzeit und untrennbar mit Saudi-Arabien verknüpft. Das saudische Königreich ist zugleich ein wichtiger Stützpfeiler der deutschen Gruppe, sodass ein Überblick über die wahhabīya im zweiten Teil Platz findet. Untersuchungen zur deutsche salafīya selbst bilden den dritten Teil dieser Arbeit. Dabei ist es unvermeidbar, einzelne Kleingruppen oder auch Einzelpersonen beispielhaft herauszugreifen, um gewissen Beobachtungen zu verdeutlichen. Obwohl die Bewegung in Deutschland wie auch weltweit trotz ihres engen ideologischen Korsetts sehr pluralistisch ist, entwickelt sie sich besonders schnell entlang charismatische Prediger. Einer der prominentesten und am häufigsten diskutierten Protagonisten der salafistischen Szene ist Pierre Vogel, der im Zusammenhang mit den Entwicklungen der deutschen salafīya keinesfalls unbeachtet bleiben darf. Er dient als Vertreter der Mainstream-salafīya, aber kann auch als Bindeglied auf der Schwelle der dschihadistischen Ausprägung gesehen werden....
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