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<p><strong>Sanfte R&uuml;ckenschule nach der Operation</strong></p> <p>Wenn die R&uuml;ckenschmerzen unertr&auml;glich werden, weil Wirbels&auml;ule und Bandscheiben gesch&auml;digt sind oder Sie einen Bandscheibenvorfall hatten, f&uuml;hrt manchmal kein Weg an einer OP vorbei.</p> <p>Der R&uuml;cken-Experte Dr. med. Christoph Sch&ouml;nle zeigt Ihnen, worauf es jetzt ankommt, was Sie wissen sollten und was Ihnen weiterhilft:</p> <ul> <li><strong>Alles rund um die OP:</strong> Wann ist sie wirklich notwendig und was erwartet Sie.</li> <li><strong>Programm f&uuml;r zu Hause:</strong> Von Experten entwickelt begleitet Sie das Training durch die Reha und beugt einem R&uuml;ckfall vor. Es wirkt auch bei akuten Schmerzen, Osteoporose und Knochenbr&uuml;chen.</li> <li><strong>Schmerzen im Griff:</strong> Ob Schmerzmittel, Massagen oder Osteopathie &ndash; es gibt vielf&auml;ltige Therapien gegen Ihre R&uuml;ckenbeschwerden, die Sie noch aussch&ouml;pfen k&ouml;nnen.</li> </ul> <p><strong>Gesunder R&uuml;cken ein Leben lang!</strong></p> <p>&nbsp;</p>
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Seitenzahl: 156
Dr. med. Christoph Schönle
1. Auflage
80 Abbildungen
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Rückenschmerzen sind seit Menschengedenken ein leidvolles Thema. Schon Hippokrates versuchte, den Schmerzen und Verkrümmungen der Wirbelsäule mit Streckapparaten zu Leibe zu rücken. Wirbelsäulenskelette aus der Neusteinzeit, aber auch ägyptische Mumien und mittelalterliche Skelette weisen degenerative und entzündliche Veränderungen auf, die sich auf den Röntgenbildern der Patienten unserer modernen Gesellschaft in identischer Weise widerspiegeln. Insofern hat sich der Problembereich nicht geändert.
Dagegen hat die Therapie der Rückenbeschwerden große Fortschritte gemacht. Während noch 1920 ein Patient mit Bandscheibenvorfall sterben musste, wenn er aufgrund einer Blasenlähmung eine Nierenbeckenentzündung erlitt, sind heute die operativen Möglichkeiten weit vorangeschritten.
Jedoch ist auf die operative Euphorie zwischen den Jahren 1970 und 2000, als jeder noch so minimale Bandscheibenvorfall operativ entfernt wurde, die Ernüchterung gefolgt. Zu viele Menschen hatten nach diesen Eingriffen Folgebeschwerden. Der Grund dafür waren nicht nur die operativen Komplikationen, sondern auch die Operationsmethoden, bei denen ein Großteil der Bandscheibe entfernt wurde – was man aus dem löblichen Grund vornahm, um einen erneuten „Rezidiv“-Vorfall sicher auszuschließen. Damit wurde aber die Pufferfunktion der Bandscheibe gänzlich zerstört, und viele, zunächst erfolgreich Operierte, klagten einige Jahre später über schmerzhafte Instabilitäten. Infolgedessen mussten anschließend die Wirbelsegmente mit Metallschrauben versteift werden.
Heute ist man deutlich zurückhaltender: Eine Notoperation kommt nur in Betracht, wenn eine akute Nervenschädigung, eine starke Instabilität oder eine andere akute Notwendigkeit (z.B. Fraktur) besteht. Ansonsten wird eine – oft lang dauernde – konservative Therapie empfohlen. In dieser Heilungsphase der Rückenschmerzen sollten Sie als Patient Geduld aufbringen und nicht verzagen, sondern neben dem rückengerechten Verhalten und der regelmäßigen Durchführung der Übungen auch selbst Ihren Rücken „managen“: Sie sollten Ihre Symptome und die Nervenfunktionen beobachten, notieren und bei Veränderungen alsbald den Arzt aufsuchen. Dabei ist die Zunahme bzw. Abnahme der Schmerzen ein wichtiger Hinweis auf falsches Verhalten – oder auf einen steten Behandlungserfolg.
Das gilt auch für die Heilungsphase nach einer Operation. Hier können aus der Veränderung der Symptome Rückschlüsse gewonnen werden: Schmerzverstärkende oder schmerzlindernde Ereignisse, welche die Heilung stören oder fördern können, werden dadurch erkannt.
Ist eine Operation unvermeidbar, dürfen Sie sich vertrauensvoll in die Hände der Fachleute begeben. Die Operationsmethoden haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und verfeinert. Viele Rückenleiden werden heute mit minimalinvasiven Methoden sicher operiert, ohne dass Folgeschäden auftreten. Durch kleine Operationsschnitte werden die Rumpfmuskeln geschont und postoperative Veränderungen der Wirbelsäulenfunktion vermieden oder verringert.
Nach einer Operation, aber auch beim akuten und chronischen Rückenschmerz, ist es möglich, ein sicheres und rückenschonendes Therapieprogramm durchzuführen. Dabei werden biomechanische Erkenntnisse und sportmedizinische Trainingsvorgaben angewandt, die den Heilungsverlauf leider zwar nicht beschleunigen, den Heilungsprozess aber gegen Rückschläge absichern – und damit präventiv gegen erneute Rückenbeschwerden wirken. Die einzelnen der an diesen Studien beteiligten Ärzte und Wissenschaftler können hier nicht alle genannt werden, aber zum Nachvollziehen der Quellen wird im Anhang auf einige Publikationen hingewiesen, in denen die betreffenden Autoren in aller gebührender Ausführlichkeit zitiert sind.
Rückenschonende Verhaltensweisen und Übungen sind für eine Vielzahl von verschiedenen Rückenkrankheiten und auch für die Therapie nach Wirbelsäulenoperationen sinnvoll. Natürlich ist aber jeder Krankheitsfall einzigartig, und daher ist eine Therapie immer individuell anzuwenden. Die medizinische Therapie hat bisher große Fortschritte zu verzeichnen. Gerade im operativen Bereich werden ständig neue, wirkungsvolle Methoden entwickelt, die aber hier nicht alle erwähnt werden.
Deshalb stehen der Ratschlag und die Therapieverordnung des behandelnden Arztes oder des Operateurs immer an erster Stelle.
Die Bezeichnung von Personen, Berufsbezeichnungen, Erkrankten, Betroffenen, Familienangehörigen etc. in diesem Buch beinhaltet immer die weibliche, männliche, sächliche und diverse Form, auch wenn es nicht immer gesondert erwähnt wird.
Titelei
Vorwort
Rückenschmerzen verstehen
Wo der Schmerz seinen Ursprung haben kann: Aufbau der Wirbelsäule
Das Alarmsystem des Körpers
Schmerzanalyse
Schmerzcharakter
Schmerzlokalisation
Zeitlicher Zusammenhang der Schmerzen
Chronische Schmerzen
Wenn die Nerven im Rückenbereich gequetscht werden
Weitere Symptome im Rückenbereich
Krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule
Fehlformen der Wirbelsäule, Beckentiefstand
Bandscheiben: Verschleiß, Vorwölbung und Vorfall
Eine gesunde Bandscheibe ist stärker als Knochen
Eine kranke Bandscheibe ist schwach: die Degeneration des Faserrings
Individuelle Körperhaltung zur Schmerzlinderung beim Bandscheibenvorfall
Konservative Therapie beim Bandscheibenvorfall
Mit oder ohne Operation: Verlust der Pufferfunktion nach einem Bandscheibenprolaps
Mögliche weitere Spätfolgen eines Prolapses oder einer erfolgreichen Operation
Instabilitäten und Gefügelockerungen der Wirbelsäule
Weitere Instabilitäten: Wirbelgleiten
Schmerzen im Iliosakralgelenk
Verletzungen der Wirbelsäule
Spinale Stenose (= Spinalkanalstenose)
Konservativen Therapien können Rückenschmerzen lindern
Ein kranker Wirbel verträgt keinen Wirbel
Körperliche Fitness beim „kaputten Rücken“?
Ernährung bei Rückenkrankheiten
Schmerzmedikamente
Infusionen oder intramuskuläre Spritzen
Weitere schmerzlindernde Maßnahmen
Wirbelsäulenschonende Lagerung beim akuten Rückenschmerz
Billige oder teure Matratze? Welches Kopfkissen?
Schmerzlindernder Effekt durch leichten Zug (Extension)
Schmerzlinderung durch physikalische Anwendungen
Massagen: Segen oder Fluch?
Physiotherapie der Wirbelsäule
Alles im Lot? Haltung und Rückenschmerz
Gezieltes Stretching – Dehnübungen zur Verbesserung einer Fehlhaltung
Dehnung der rückseitigen Oberschenkelmuskulatur
Dehnung zur Korrektur einer Beckenkippung
Dehnung des M. iliopsoas
Dehnung der rückseitigen Hüftmuskeln
Dehnung der Außenrotation der Hüfte
Dehnung Hüftadduktoren
Dehnung der Schulter- und Brustmuskulatur
Dehnung der Schulter- und Brustmuskulatur
Dehnung für die ausgeheilte Wirbelsäule
Übung nach der Heilungsphase – „Katzenbuckel“
Übung nach der Heilungsphase – „Kuh“
Übung nach der Heilungsphase – Dehnung Brustwirbelsäule in Bauchlage
Übung nach der Heilungsphase – Dehnung Brustwirbelsäule in Rückenlage
Chirotherapie und Osteopathie
Operative Therapie der Rückenschmerzen
Mögliche Verfahren und ihre Komplikationen
Injektionen in die Wirbelsäule
Operative Verfahren
Komplikationen nach Spritzen oder nach einer Operation der Wirbelsäule
Allgemeine Risiken
Schmerzen nach der Operation
Postoperative Darmfunktion: Wichtig ist, was hinten rauskommt
Hämatome
Infektion
Andere, sehr seltene Komplikationen
Wenn nach der Operation die Schmerzen zunehmen
Die ungestörte Heilung
Wundheilung und Wundmanagement
Nervenregeneration
Nervenaktivierung mit elektrischem Strom
Knochenheilung
Heilung nach Operation einer Spinalkanalstenose
Weitere Heilungsvorgänge an der Wirbelsäule
Heilung des Faserrings nach einem Prolaps
Richtiges Verhalten nach einer Rückenoperation
Frühe Übungsbehandlung
Rückengerechtes Aufstehen und Hinlegen
Stehen und Gehen
Hilfsmittel
Die ersten Wochen nach einer Operation der Lendenwirbelsäule
Dosierter Belastungsaufbau nach einer Operation
Richtiges Verhalten nach einer HWS-Operation
Alltagsbewältigung nach einer Rücken-OP
Vorbereitungen für den Alltag
Belastung der Wirbelsäule bei Alltagsbewegungen
Anlehnen, Abstützen, Festhalten
Anheben von Lasten
Stehen
Sitzen
Flegeln ist vorteilhaft
Vorsorgetraining gegen weitere Rückenbeschwerden
Die Muskulatur der Wirbelsäule
Durchführung des stabilisierenden Muskeltrainings
Übungen beim akuten Rückenschmerz
Übung ohne Hilfsmittel
Übung mit Theraband
Übung mit Hanteln
Übungen nach der akuten Schmerzphase
Bauchmuskelübung
Bauchmuskelübung II
Bauchmuskelübung für Fortgeschrittene
Intensiveres Bauchmuskeltraining
Übung analog Sit-up
Übung analog Crunch für die schrägen Bauchmuskeln
Weitere Übung für die schrägen Bauchmuskeln
Bauchmuskelübung für Fortgeschrittene
Bauchmuskelübung mit Gymnastikball
Übungen für die Rückenstrecker im Liegen und im Vierfüßlerstand
Übung Schwimmen
Übung Skydiver
Übung mit Gymnastikball
Übung im Vierfüßlerstand
Übung Rumpfspannung
Übung Gymnastikball
Übung für Fortgeschrittene
Übungen für Fortgeschrittene in Seitlage
Schiefe Ebene
Schiefe Ebene “andersrum”
Übung Gymnastikball für Fortgeschrittene
Übungen im Stehen
Muskelaufbau-Übung für die Halsmuskulatur
Übung diagonaler Zug
Übung am Türrahmen
Übung Rumpfrotatoren
Weitere Therapiemöglichkeiten zum Muskelaufbau
Glossar
Autorenvorstellung
Sachverzeichnis
Impressum
Will man Rückenschmerzen gezielt behandeln, oder ist sogar eine Operation nötig, ist eine Analyse der Ursache wichtig. Sie als Patient können dazu viel beitragen.