Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hüftgelenk - Christoph Schönle - E-Book

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hüftgelenk E-Book

Christoph Schönle

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

<p><b>Aktiv leben mit künstlichem Hüftgelenk</b></p> <p>Adé Hüftarthrose und Hüftdysplasie - mit der Entscheidung zur Hüftoperation haben Sie den ersten großen Schritt zu einem schmerzfreien und beweglicheren Alltag gemacht. Jetzt geht es an die Rehabilitation: Mit den Informationen und Übungen in diesem Buch können Sie Ihren Heilungsprozess aktiv mitgestalten.</p><ul><li><strong>Alles rund um die OP: </strong>Ein Expertenteam aus Chirurg, Reha- Mediziner und Physiotherapeutin erklärt, wie Sie sich optimal vorbereiten und die Behandlung zielgerichtet unterstützen können.<br></li><li><strong>Bewegen und belasten, aber richtig: </strong>Darf ich mich bücken? Wie steige ich sicher ins Auto ein? Welcher Sport ist erlaubt und was ist zu beachten?<br></li><li><strong>Mit zahlreichen Tipps und gezielten Übungen: </strong>So gelangen Sie zurück in ein schwungvolles Leben.</li></ul>

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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hüftgelenk

Die besten Übungen für zu Hause

Christoph Schönle, Thomas Hess, Silke Rödig

4. Auflage 2024

70 Abbildungen

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Unsere Vorfahren in der Steinzeit mussten täglich 10 bis 20 Kilometer gehen oder laufen, um ihre Ernährung sicherzustellen. Wenn auch die moderne Zivilisation diesen Bewegungszwang deutlich reduziert hat, gehört das schmerzfreie und flüssige Gehen – und vielleicht auch Laufen – weiterhin zu unseren Grundbedürfnissen. Die Implantation eines künstlichen Gelenkes ist eine segensreiche Erfindung, die die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen eines arthrotischen Gelenkes aufheben kann.

Trotz einer globalen Routine beim Einsetzen einer Hüftendoprothese ist es sinnvoll, die Art des Kunstgelenkes und die Operation genau zu planen. Auch in der anschließenden Heilungsphase sollten bestimmte Richtlinien konsequent eingehalten werden, um typische Komplikationen zu vermeiden.

Schließlich sollte die Lebensweise an das Kunstgelenk angepasst werden, um eine möglichst lange Haltezeit der Prothese zu gewährleisten.

Das Autorenteam befasst sich seit Jahrzehnten mit dem Einsatz künstlicher Hüftgelenke, der Nachbehandlung der Patienten sowie auch mit der Belastbarkeit von Hüftendoprothesen. Viele Erfahrungen aus der Praxis sind in diesen Ratgeber eingeflossen, der Ihnen grundlegende Informationen über künstliche Hüftgelenke gibt, aber auch eine Reihe von Praxistipps und Übungen, die Ihnen helfen sollen, nach der Operation möglichst bald wieder mobil und aktiv zu werden.

Das wünschen Ihnen

Dr. med. Christoph SchönleBad Sassendorf

Prof. Dr. med. Thomas HeßLippstadt

Quelle: Silke RödigBad Sassendorf

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Natürliche und künstliche Hüftgelenke

Das Hüftgelenk – ein Kugelgelenk

Gelenkpfanne und Hüftkopf

Die Muskulatur im Hüftbereich

Belastungen für Muskeln und Gelenke

Künstliche Gelenke – Modelle und Funktionen

Verankerung des künstlichen Hüftgelenks im Knochen

Materialien für Hüftpfanne und Prothesenstiel

Materialien für Prothesenkopf und Inlay

Prothesenkopf aus Kobalt-Chrom-Molybdän – Pfanneninlay aus Polyäthylen

Prothesenkopf aus Keramik – Pfanneninlay aus Polyäthylen

Prothesenkopf aus Keramik – Pfanneninlay aus Keramik

Prothesenkopf aus Metall – Pfanneninlay aus Metall

Operative Zugangswege

Prothesensonderformen

Oberflächenersatz (Hüftkappen)

Prothesen mit kurzem Schaft

Prothesen mit langem Schaft

Halbe Prothesen

Einwachsen und Haltbarkeit der Prothese

Frühlockerung

Späte Lockerung

Gut informiert, sicher operiert

Der richtige Zeitpunkt

Fit in den OP – Die optimale Vorbereitung

Fitnesstraining

Medizinische Maßnahmen

Vorbereitung auf die Klinik und die Zeit danach

Der Ablauf der Operation

Der Tag davor

Der Operationstag

Der Verlauf der Operation

Ein größerer Eingriff: Die Auswechslung einer Hüftprothese

Nach der Operation: Die ersten Schritte

Die erste Woche danach

Mögliche Komplikationen

Protheseninfektion

Thrombose

Thrombosen vermeiden

Luxation

Knochenbrüche

Nervenschäden

Beinlängendifferenzen

Vorbeugen ist besser als Heulen

Sechs Regeln für die erste Zeit

Richtlinie 1: Nicht zu stark beugen

Richtlinie 2: Abspreizen des Beins ist sicher

Richtlinie 3: Kein Anspreizen des Beins

Richtlinie 4: Keine Drehbewegungen des Beins

Richtlinie 5: Kein Anheben des gestreckten Beins

Richtlinie 6: Dosierte Belastung des operierten Beins

Was Sie dürfen – und was nicht

Sitzen

Liegen

Ein- und Aussteigen

Autofahren

Duschen oder Baden

Sechs Wochen »Safer Sex«

Aufheben von Gegenständen, Tragen von Lasten

Gehen

Hilfsmittel und behindertengerechte Umgebung

Strumpfanziehhilfe

Langer »Schuhlöffel« aus Metall

Greifzange

Sitzkissen

Betterhöhung

Elastische Schnürsenkel

Haltegriffe im Sanitärbereich

Duschhocker

Rutschfeste Matten im Badbereich

Rutschfeste Haftpuffer

Badewannenbrett oder -lift

Rollator

Unterarmgehstützen mit anatomischen Handgriffen

Fahrradhandschuhe

Schuhzurichtung, Pufferabsätze

Hüftprotektor

Newport-Orthese

Bewegung in der Reha und zu Hause

Die Rehabilitation nach einer Hüftoperation

Ambulante, teilstationäre oder stationäre Rehabilitation?

Zu Hause ist es am schönsten: die ambulante Rehabilitation

Halb und halb: die teilstationäre Rehabilitation

Heilen in der Obhut: Die stationäre Rehabilitation

Der richtige Zeitpunkt

Wiederaufbau der Muskulatur durch Therapie

Übungen zum Muskelaufbau

Kräftigungsübungen in Rückenlage

Kräftigungsübungen im Sitzen und im Stehen

Oberschenkelmuskulatur trainieren

Wadenmuskulatur trainieren

Gesäßmuskulatur trainieren

Stabilisation des Hüft- und Kniegelenks

Dehnübungen für die unteren Extremitäten

Dehnen der Hüftbeugemuskulatur

Dehnen der Oberschenkelrückseite

Dehnen der Oberschenkelvorderseite

Dehnen der Wadenmuskulatur

Sport für Hüftpatienten

Grundsätzliche Vorüberlegungen

Das Für und Wider der einzelnen Sportarten

Ballspiele allgemein

Badminton

Basketball

Ergometertraining

Fußball

Golf

Laufen/Jogging

Kegeln

Paddeln

Radfahren

Reiten

Rudern

Schwimmen

Segeln

Skifahren

Skilanglauf

Stepper/Crosstrainer

Tennis

Volleyball

Walking und Nordic-Walking

Wandern

Service

Informationen für Patienten zu Hüfterkrankungen, Operationsverfahren und Therapiemöglichkeiten

Medizinische und wissenschaftliche Informationen über Hüftendoprothesen

Medizinische Apparate, Hilfsmittel, Rehabilitation

Medizinische Leitlinien und Neuigkeiten

Selbsthilfegruppen

Autorenvorstellung

Impressum

Quelle: Bernhard Widmann, Stuttgart |

Natürliche und künstliche Hüftgelenke

Künstliche Gelenke – Modelle und Funktionen

Als Standardmodell eines künstlichen Hüftgelenks hat sich die sogenannte »markraumverankerte Totalendoprothese« durchgesetzt. Bei ihr werden sowohl die Hüftpfanne als auch der Oberschenkelkopf durch künstliches Material ersetzt.

Moderne Standardprothesen bestehen dabei in der Regel aus mehreren Teilen; jeweils zwei Elemente sind dem Knochen zugewandt (Hüftpfanne und Prothesenstiel) und zwei weitere bilden das Gelenk und damit die »Gleitpaarung« (Pfanneninlay und Prothesenkopf). Unterschiede zwischen den einzelnen Prothesenformen der verschiedenen Firmen bestehen heutzutage vor allem hinsichtlich Verankerungsart, Material und Gleitpaarung.

Verankerung des künstlichen Hüftgelenks im Knochen

Hier ist zwischen zementierten und zementfreien Prothesen zu unterscheiden. Der »Zement« ist eigentlich ein Zweikomponentenkleber mit dem Namen »Polymethylmetacrylat«. Dieses Material kennt man als Plexiglas. Der Knochenzement verankert sich während seiner flüssigen Phase mit vielen kleinen Ausläufern in den schwammartigen Knochenbälkchen und schafft so eine feste Verbindung im Knochen.

Das Einsetzen zementierter Prothesen ist ein äußerst bewährtes und sicheres Operationsverfahren, über das mittlerweile mehr als 30 Jahre Erfahrungen vorliegen. Gegenüber der zementfreien Prothese ist es damit das ältere – aber keineswegs ein veraltetes – Verfahren. Bewährte zementierte Hüftprothesen halten 25 Jahre und länger. Lockert sich aber eine zementierte Prothese, so brechen aus dem Zement nach und nach kleinere Partikel ab, die vom Knochen nicht vollständig weggeräumt werden können. Hierdurch bilden sich dann sogenannte Zysten (Löcher) im Knochen. Wenn man dann mit einem Prothesenaustausch zu lange wartet, greift der gelockerte Zement den Knochen an und führt zu einer Ausdünnung. Diese Schwächung des Knochens erschwert den Einbau einer neuen Prothese.