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Marianne Sebök war stolz darauf, gesund, leistungsstark und fit zu sein. Doch ein hohes Maß an Stress forderte seinen Tribut – zunächst schleichend, mit kleinen roten Pünktchen an den Beinen. Ihr Arzt diagnostizierte einen Pilz und verschrieb Kortisonsalbe. Ein Jahr lang versuchte sie erfolglos, die Pünktchen loszuwerden – bis die Krankheit plötzlich mit voller Wucht ausbrach. Die niederschmetternde Diagnose ihres neuen Arztes: „Schuppenflechte - nicht heilbar.“ Bereit zu kämpfen, unterzog sich Marianne Sebök, deren Körper bald einer „großen, rot glühenden Landkarte“ glich, diversen konventionellen Behandlungsmethoden, die jedoch nichts nützten und teilweise verheerende Nebenwirkungen hatten. Nach einer Zeit der Verzweiflung entschloss sie sich, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und komplett umzugestalten: Für ihre Selbstheilung änderte sie ihren Alltag und ihre Ernährung, erstellte ihr eigenes Fitness- und Erholungsprogramm, wendete naturheilkundliche Verfahren an – und hatte damit überragenden Erfolg! In der vollständig überarbeiteten 3. Auflage ihres Bestsellers beschreibt Marianne Sebök nicht nur mitreißend ihre eigenen Erfahrungen, sondern gibt Menschen in einer ähnlichen Lage praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Selbstheilung an die Hand, wie u.a.: • Kneipp-Anwendungen wie Güsse, Armbäder und Wassertreten • 8 Yogaübungen mit zahlreichen Tipps zur Übungspraxis • diverse Gemüse- und Obstsaftrezepturen und weitere Empfehlungen zur Ernährung • zahlreiche Tipps für die Hautpflege Schon drei Monate nach Beginn dieses Selbsthilfeprogramms verschwand der Juckreiz. Nach einem halben Jahr war ihre Haut wieder so rein und schön wie früher. Heute, acht Jahre später, lebt Marianne Sebök immer noch beschwerdefrei – ohne jegliche Medikamente.
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Seitenzahl: 126
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Marianne Sebök
Schuppenflechte – Selbstheilung ohne Medikamente
Mein Weg zur Heilung einer unheilbaren Krankheit
Marianne Sebök
Schuppenflechte – Selbstheilung ohne Medikamente
Mein Weg zur Heilung einer unheilbaren Krankheit
1. Ausgabe 2011
2. Ausgabe 2012
3. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage 2015
4. Ausgabe 2017
ISBN 978-3-95582-193-7
Lektorat: Christel Hämmerle, München
Coverabbildung: Georg Seidl, Rosenheim
Herausgeber: Narayana Verlag GmbH,
Blumenplatz 2, 79400 Kandern
Tel.: +49 7626 974970-0
E-Mail: [email protected]
Web: www.narayana-verlag.de
© 2011, Narayana Verlag
Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen.
Die Empfehlungen dieses Buches wurden von Autorin und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Die Autorin gibt weder direkt noch indirekt medizinische Ratschläge noch verordnet sie die Anweisungen einer Diät ohne medizinische Beratung als Behandlungsform für Krankheiten. Es liegt nicht in der Absicht der Autorin, Diagnosen zu stellen oder Verordnungen zu erteilen. Ihre Zielsetzung besteht lediglich darin, Informationen aus dem Gesundheitsbereich anzubieten.
Wenn Sie die vorliegenden Informationen ohne Einschaltung eines Arztes anwenden, so verordnen Sie sich eine Selbstbehandlung – ein Recht, das Ihnen zusteht. Verlag und Autorin übernehmen jedoch keine Verantwortung.
Einleitung
Danksagung
1. Rückblick: Wie die Krankheit begann
Schuppenflechte – Psoriasis vulgaris
Schuppenflechte und das Immunsystem
2. Wendepunkte
Mein Weg zur Genesung
Auf der Suche nach der Ursache
Neue Behandlungsansätze
Unsere Haut
Krankheit als Chance einer Neuorientierung
Neuorientierung im Denken und Handeln
Ballast abwerfen
Stress
Stressbewältigung
Nehmen Sie sich Zeit fürs Zeithaben
3. Naturheilkundliche Maßnahmen, übende und entspannende Verfahren
Kneippanwendungen
Taulaufen
Schneegehen
Wassertreten
Kalter Knieguss
Kaltes Armbad
Sonnenbad
Nordic Walking
Ausrüstung
Gehtechnik
Auf- und Abwärmen
Yoga und Yoga-Übungen
Mit Yoga zur inneren Ruhe
Yoga-Übungen
Baum (Vrksasana)
Rumpfbeuge im Stehen (Uttanasana)
Rumpfbeuge im Sitzen (Paschimottanasana)
Bogen (Dhanurasana)
Kobra (Bhuyangasana)
Pflug (Halasana)
Drehsitz (Ardha Matsyendrasana)
Kerze (Sarvangasana)
Wirkungen der Übungen
Selbstheilungskräfte aktivieren
Aloe vera und ihre heilende Wirkung
Äußere Anwendung
Innere Anwendung
4. Ernährung
Was bedeutet gesunde Ernährung?
Meine goldenen Ernährungsregeln
Rohkost
Verträglichkeit
Verzicht auf säurebildende Nahrungsmittel
Getränke
Omega-3-Fettsäuren
Obst
Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und Genussmittel
Nahrungsmittelempfehlungen
Zu meidende Nahrungsmittel
Erlaubte und zu bevorzugende Nahrungsmittel
Meine Ernährung heute
Ordnungstherapeutische Aspekte
Tagesablauf während der Heilungsphase
Tagesablauf heute
Rezepte: Frisch gepresste Säfte
Obst- und Gemüsesäfte: Wirkungen, Empfehlungen
Frisch gepresste Säfte – Wunder der Natur
Auswahl der Zutaten
Zubereitungsempfehlungen
Obst- und Gemüsesäfte: Rezepte
Karottensaft
Karotten-Rote Beete-Saft
Karotten-Spinat-Saft
Karotten-Gurken-Saft
Karotten-Süßkartoffel-Saft
Karotten-Apfel-Saft
Karotten-Brennnessel-Saft
Karotten-Sellerie-Saft
Karotten-Löwenzahn-Saft
Karotten-Brunnenkresse-Saft
Karotten-Ingwer-Saft
Ananas-Saft
Papaya-Saft
Melonen-Saft
Birnen-Saft
Weitere Rezepte
Innere Anwendung
Mandelmilch
Salat-Dressing
Rezepte und Anwendungen zur äußeren Anwendung
Hautpflege-Tipps
Gurken-Quark-Maske
Avocado-Zitronen-Maske
Nachwort
Anhang
„Ich erzähle
von meinem Weg
der Genesung.“
Was ist gegen eine „unheilbare“ Krankheit zu tun? Soll man die Hoffnung auf Pillen und Spritzen setzen und all die möglichen Nebenwirkungen in Kauf nehmen? Während Medikamente nur Linderung versprechen, vermitteln die Naturheilverfahren etliche Ansätze wirksamer Therapien. Im Mittelpunkt stehen die von mir selbst erprobten Behandlungen, die Immunsystem-stärkenden Maßnahmen, beginnend bei der Ernährungsumstellung bis hin zu körperlichen Aktivitäten, Stressabbau, positivem Denken, Kneippanwendungen, dem Aloe-vera-Saft-Getränk und Entspannungstechniken.
Wer fest entschlossen ist nicht aufzugeben, sucht nach einem Ausweg. Ich habe diesen Ausweg gefunden: Mit natürlichen Mitteln und Wegen aus der Natur habe ich meine Selbstheilungskräfte aktiviert.
Obwohl eine Genesung mit natürlichen Heilmitteln länger dauert und Selbstdisziplin erfordert, ist dieser Weg der erstrebenswertere. Welche Zeit die Heilung in Anspruch nimmt, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und ist unterschiedlich lang. In meinem Fall zeigte sich nach sechs Monaten wieder gesunde Haut. Heute, acht Jahre danach, lebe ich immer noch beschwerdefrei – ohne Medikamente!
Mein besonderer Dank geht an meinen Freund Schorsch für seine liebevolle und konstante Unterstützung und für seine genialen Gedankenblitze, die er hervorragend versteht darzustellen.
Ganz besonders danke ich Rosemarie – nicht nur dafür, dass sie als gute Freundin immer für mich da ist, sondern auch für ihre großzügige Hilfe beim mühsamen Korrigieren dieses Buches.
Ebenso danke ich meinem australischen Freund und Fluglehrer Neil für die vielen unvergesslichen Stunden der Inspiration und der Entspannung in der Luft.
1
„Der Doktor, der das Symptom erkennt,
die Seele jedoch mit keinem Wort nennt,
ist von der Heilung meilenweit entfernt.“
Marianne May
Tatsächlich war ich in meinem bisherigen Leben selten krank. Trotz durchlebter Höhen und Tiefen ging es mir blendend. Aufgrund meiner gesundheitsbewussten Lebensweise war es für mich selbstverständlich, gesund zu sein. Ich ernährte mich vital und abwechslungsreich, achtete darauf, mein tägliches Trainingsprogramm mit Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking durchzuführen, kontrollierte mein Gewicht und sorgte für ausreichend Schlaf. Es war mir wichtig, mich von den täglichen Anforderungen des Lebens zu erholen. Ich fühlte mich in meinem Alltag rundum wohl und war überzeugt, die Sonnenseite des Lebens gepachtet zu haben. Krank sein, das überließ ich großzügigerweise anderen Menschen. Ich doch nicht!
Es gab Vorboten wie Kopfschmerzen, die ich sonst nie hatte. Auch fühlte ich mich unwohl, war müde, lustlos, unkonzentriert und gereizt. Meine Leidenschaft fürs Malen interessierte mich nicht mehr und sportliche Aktivitäten wurden zur Qual. War dies die Folge einer permanenten, Jahre währenden negativen Stresssituation – ausgelöst durch berufliches Streben nach 100 Prozent und mehr?
Bisher engagiert und leistungsstark in meinem Arbeitsleben fühlte ich mich plötzlich ausgebrannt und sah mich in die Enge getrieben. Verzweifelt suchte ich nach einer Lösung.
Ständig quälten mich diese erdrückenden Kopfschmerzen, die grundlos auf einmal da waren. Ein deutliches Signal meines Körpers, dass der Stress wieder mal überhandnahm. An Einschlafen war überhaupt nicht zu denken. Vieles, was mir Sorgen machte, zog wie eine Prozession an meinen Augen vorüber. Unruhiger Schlaf mit vielen kurzen Schlafunterbrechungen und dieses ständige Grübeln ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Lustlos stocherte ich in meinem Essen herum und hatte keinen Appetit. Ich entwickelte untypische Verhaltensweisen und Essgewohnheiten, griff zur Schokolade, trank vermehrt Kaffee und bewegte mich kaum noch. Jetzt streikte auch noch mein Magen, zu viel Kaffee und Schokolade. Diese überflutet den Körper mit Glückshormonen, und Kaffee puscht für einen Moment zusätzlich den Kreislauf hoch. Eine Suchtkombination, von der ich immer mehr wollte. Ein Teufelskreis begann.
Immer mehr Leistung in weniger Zeit, das war es, was ich von mir abverlangte. Eine Energieverschwendung, nur um die Situation auszuhalten. Abgesehen davon, dass ich mich miserabel fühlte, änderte ich nichts an meiner stressigen Situation, ging lustlos meiner Arbeit nach, war ausgelaugt, müde, kämpfte aber trotzdem weiter. Ich verlor den Überblick und merkte nicht, was mit mir geschah. Noch immer schlief ich nachts nur wenige Stunden, wälzte Probleme, aß unregelmäßig und vor allem nicht das, was mir gut getan hätte. Glücklich über diese Situation war ich nicht, trotzdem ließ ich sie zu und bildete mir ein, alles im Griff zu haben. Sicher kommen wieder bessere Zeiten. Dass es nicht so war, bemerkte ich leider viel zu spät.
Eine Urlaubsreise brachte mir nicht wirklich Erholung. Zurück im Alltag nagte der dauerhaft anhaltende Stress an meiner Seele, ruinierte meinen Körper und beeinträchtigte mein gesamtes Wohlbefinden.
Eines Morgens nach dem Duschen entdeckte ich an beiden Beinen, jeweils am Schienbein, kleine rote Pünktchen. Sie hatten nur die Größe eines Stecknadelkopfes und gefielen mir trotzdem gar nicht. Natürlich dachte ich, sie würden wieder verschwinden. Weit gefehlt. Innerhalb einer Woche wuchsen sie zu Flecken in Knopfgröße.
Ich musste zum Arzt. Der Hautarzt schickte mich mit der Diagnose „ein harmloser Pilz, der in der Winterzeit durch trockene und warme Heizungsluft vorkommt“ und einem Rezept für Kortisonsalbe nach Hause. Für sechs Monate behandelte ich vorschriftsmäßig meine roten Flecken an den Beinen, die durch die Salbe blasser wurden. Trotzdem zeigten sie keine Neigung, sich ganz zu verabschieden.
Nochmal besuchte ich meinen Hautarzt und nochmals sollte ich für ein halbes Jahr Geduld aufbringen. Ich war total genervt. Er beruhigte mich mit der Aussage, es dauere eben seine Zeit. Am liebsten wäre ich aus meiner Haut geschlüpft, denn darin fühlte ich mich schon lange nicht mehr wohl. Mein Hautproblem war der Spiegel meiner Seele.
Inzwischen war es Frühling geworden. Mein Fahrrad und ich hatten das Bedürfnis, uns zu bewegen. Die frische Luft, die Sonne, der warme Wind waren Streicheleinheiten für Körper und Seele. Und ich hatte das bayerische Meer, meinen geliebten Chiemsee, nur wenige Minuten entfernt. Jeden Nachmittag, nach getaner Arbeit, tauchte ich ab ins kühle Nass. In solchen entspannenden Momenten vergaß ich kurz meine Probleme und Sorgen. Aber auch die ließen sich nicht so einfach verdrängen. Sie behaupteten sich energisch.
Dieser drehende Strudel, der mich voll in seinem Sog hatte, wollte mich einfach nicht ausspucken. Abgesehen davon musste der erste Schritt ja wohl von mir kommen. Und das tat er nicht, denn meine Erkenntnisse zur Besinnung lagen noch im Dunkeln.
Ein Jahr verging. Die roten Flecken an meinen Beinen kämpften mittlerweile nicht mehr um ihr Dasein. Im Gegenteil, sie präsentierten sich flächig und besetzten gut drei Viertel meiner Haut. Was passierte hier mit mir? Es waren doch nur kleine, rote, unscheinbare Pünktchen. Und jetzt das! Die roten Flecken an meinen Beinen waren zu esslöffelgroßen Flächen gewachsen. Erst an den Schienbeinen, dann an den Fußrücken, über die Waden, bis die ganzen Beine betroffen waren. Nur machten sie da nicht halt oder begrenzten sich auf die unteren Extremitäten. Das Jucken am Kopf, im Schläfenbereich und hinter den Ohren begann nun auch. Letztendlich blieben auch die Arme und mein Gesicht nicht verschont. Mir fielen diese schüchternen Menschen ein, die ich beim Einkaufen oder im Urlaub anstarrte. Jetzt wusste ich, wie unansehnlich ich aussah. Ich fühlte mich wie eine Aussätzige. Mein Körper sah aus wie eine abgegrenzte, rot glühende Landkarte. In diesem Zustand konnte und wollte ich mich nicht unter Menschen mischen, hatte Angst vor ihren gaffenden Blicken und vor Abweisung. Ich fühlte mich ausgegrenzt und alleingelassen. Sogar ein Arztbesuch war mir ein Gräuel, ich schämte mich so. Doch was blieb mir am Ende anderes übrig, so konnte ich nicht weiterleben. Noch dazu raubte mir dieses ständige Jucken und Brennen fast den letzten Verstand.
Ich starrte in den Spiegel und fragte mich: „Wer ist diese Person, die mir traurig, verzweifelt, ohne Lebensfreude und mit bleichem Gesicht entgegenblickt?“ Sie war mir fremd. Ich bückte mich zu meinen Beinen, streichelte meine fleckige, überempfindlich gewordene Haut; sie sah aus und fühlte sich an wie dünnes Pergamentpapier. Es war sinnlos, weiterhin anzunehmen: „Es wird schon wieder“. Nichts ging mehr, ich war entmutigt, müde, lustlos und gereizt. Die Sonnenseite meines Lebens wandte sich von mir ab, ich machte eine Bruchlandung im kühlen Schatten.
Ein Jahr lang bin ich erfolglos mit Kortison gegen Hautpilz behandelt worden. Da ich zunächst meinem Hautarzt und seiner gestellten Diagnose vertraute, wartete ich viel zu lange, um weitere Schritte einzuleiten. Erst, nachdem keine Besserung meiner Gesundheitslage zu spüren war, holte ich eine zweite Meinung ein. Und die dazu notwendige Information, wie sich Kortison auf Haut und Immunsystem auswirkt. Rückblickend hätte ich viel früher reagieren müssen.
Auf das, was jetzt passierte, war ich absolut nicht vorbereitet. Schuppenflechte – Psoriasis … nicht heilbar, so formulierte der neue Arzt die Diagnose. Fassungslos blickte ich ihn an. Mein Kopf war leer; es war, als ob mir dieser Mensch durch seine Worte meine ganze Lebenskraft entziehen würde. Meine Lippen bewegten sich lautlos, und ich wiederholte seine Diagnose. Schuppenflechte … nicht heilbar. Dieser Gedanke kreiste endlos in meinem Verstand. Wieso sollte Schuppenflechte nicht heilbar sein? Was bedeutete das für mich? Nicht heilbar! Ich strotzte doch immer voller Gesundheit. Krankheit war mir fremd.
Zunächst blieb mir nichts anderes übrig, als seine Diagnose „Schuppenflechte“ anzunehmen. Nur zögernd war ich dazu bereit, mit meinem Arzt einen Behandlungsplan zu erstellen. Kortisonsalbe, Immunsuppressiva, d. h. das Immunsystem unterdrückende Medikamente sowie Injektionen, waren out, davon konnte er mich nicht mehr überzeugen. Denn mein Vertrauen zu den Dermatologen war in der Zwischenzeit ganz gewaltig gebröckelt.
Schuppenflechte oder die Psoriasis, so der medizinische Fachbegriff, ist eine weltweit verbreitete, schwere Autoimmunerkrankung, die nicht nur auf der Haut in Form von geröteten Plaques und Juckreiz sichtbar- und spürbar ist, sondern auch auf Augen und Gelenke übergehen kann und dadurch erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden bzw. die Gesundheit hat. So ist Schuppenflechte auch ein eigenständiger Risikofaktor für arterielle Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und wird seit geraumer Zeit von Wissenschaftlern als ganzheitliche Erkrankung angesehen, da Betroffene auch oft an Bluthochdruck und Diabetes leiden.
Schuppenflechte führt zu ganz charakteristischen Hautveränderungen. Die silbrig-weiße Schuppung, die Folge einer Entzündung der Haut ist, ist intensiv rot, scharf begrenzt und juckt. Es gibt bevorzugte Stellen am Körper, an denen die Schuppenflechte auftritt, z. B. an der Kopfhaut des Hinterkopfes, Schläfen, Ellenbogen und Kniescheibe.
Was letztendlich die Psoriasis auslöst, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass psychischer und physischer Stress, toxische und allergische Reaktionen sowie eine ungesunde Lebensweise dazu beitragen, den Ausbruch der Krankheit zu fördern. Eine erblich bedingte Veranlagung kann auch nicht ausgeschlossen werden. Wobei die Schuppenflechte nicht als solche vererbt wird, sondern eher die vererbten Gewohnheiten, die bei veranlagten Personen den Ausbruch der Krankheit zünden können.
Die schulmedizinische Behandlung der Schuppenflechte orientiert sich am Schweregrad und Umfang der betroffenen Hautareale. Salben, Solebäder und UV-Bestrahlung lindern leichte Formen. In schweren Fällen werden Medikamente wie Kortison, Immunsystem-unterdrückende Medikamente, sogenannte Immunsuppressiva, oder Biologika verordnet, wodurch die Symptome zwar vorübergehend gelindert werden, jedoch meist nicht ohne folgenschwere Nebenwirkungen.
Immunsuppressiva helfen nicht wirklich – sie lindern nur rasch die Krankheitssymptome und schwächen das gesamte Immunsystem. Sobald Immunsuppressiva abgesetzt werden, entfaltet der nächste Schub mit doppelter Kraft seine Wirkung. Es blieben zur Auswahl: Solebäder und UV-Bestrahlungen, die erfahrungsgemäß bei den meisten Schuppenflechte-Patienten eine Linderung versprechen. Solebäder wirken entzündungshemmend, stoffwechselanregend, fördern die Schweißabgabe und unterstützen somit die Entgiftung des Körpers. Die Hautdurchblutung wird verbessert, und die Abwehrkräfte werden erhöht. Ultraviolette Strahlen sind Bestandteile des Sonnenlichts und fördern die Heilung. Sie stimulieren das Immunsystem, hemmen den Juckreiz und wirken ebenfalls entzündungshemmend.
Eine gute Lösung für meine kranke Haut, dachte ich. Doch es änderte sich nichts. Trotz der beruhigenden Worte meines Arztes – „das dauert seine Zeit“ –, brach ich die gesamte Therapie nach 12 Behandlungen ab. Ich verspürte keine Linderung und sah keine Besserung, außer dass mein Geldbeutel leichter wurde. Denn diese Behandlungen musste ich teilweise selbst finanzieren.
Bitte keine Therapien mehr, ich wollte meine Gesundheit zurück und dies so schnell wie möglich. Vielleicht war es eine Lösung, diesen Zustand einfach zu ignorieren, ich zog mich in mein Schneckenhaus zurück. Aber das brachte mir nichts. Ich wurde fast wahnsinnig mit diesem nicht abzuschaltenden Juckreiz. Wenn ich dem Jucken nachgab, kratzte ich mich blutig. Die Angst vor dem Risiko einer Infektion, die meine gesundheitliche Situation noch mehr gefährden würde, zwang mich zur Vernunft.