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Ausgetretene Wege in bekannten, aber auch wandermäßig wenig erschlossene Landschaften der Pfalz entdecken, dazu nimmt Matthias Wittber Sie .mit. Neben dem Pfälzer Bergland und dem Westrich lässt der Pfalz-Kenner den Leser auch an verborgenen Touren im Pfälzerwald und entlang den Weinbaugebieten der Deutschen Weinstraße teilhaben. Entdecken Sie den Wandergenuss in Deutschlands wenig bekanntem »wilden« Südwesten
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Seitenzahl: 156
Prächtige Wanderwege finden sich in der Nähe von Herschberg (Tour 30).
Matthias Wittber
Spannende Wanderungen aufversteckten Pfaden
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Sanfte Höhenrücken dominieren die Landschaft bei St. Alban (Tour 2).
Das alte Schulhaus prägt den Ortskern von Marienthal (Tour 3).
Eine Sandsteinsäule steht in den Rheinauen bei Mechtersheim (Tour 18).
Vorwort
Willkommen in der Pfalz
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme und Anforderungen
Die Pfalz – einzigartige Wanderregion im deutschen Südwesten
DIE TOUREN
Pfälzer Bergland
1Von Alsenz zur Lemberghütte
Großbank ohne Geld
2Von Kriegsfeld nach St. Alban
Der erschrockene Jäger
3Nördlich des Donnersbergs
Keltische Achsnadel im Kreisverkehr
4Zellertalbahn und Pfrimm
Der dreibogige Steinbrückentorso
5Ausgangspunkt Flurskapelle Ulmet
Grenze bitte nicht überschreiten!
6Von Olsbrücken nach Otterbach
Rast im Himmelreich
7Über Föckelberg zum Potzbergturm
Adler im Anflug
8Zum Remigiusberg bei Theisbergstegen
Über die Haschbacher Pflastersteine
9Zum Ohmbachsee
Hexenhaus im Märchenwald
10Über Körborn zur Burg Lichtenberg
Musikantenmuseum in alter Burg
Pfälzerwald, Rheintal und Haardt
11Am Nordende der Deutschen Weinstraße
SchorleXpress am Patricia-Wingert
12Rheintalwanderung bei Grünstadt
Feldkreuz mit QR-Code
13Weinrebentour bei Kallstadt
Lachendes Gesicht am Oschelskopf
14Über das Kaisergärtchen zum Lambertskreuz
Südlich von Kehrdichannichts
15Von der Wolfsschluchthütte zum Harzofen
Rast bei Treffnix
16Über den Fresswasen zum Feuerplatz
Hütte an der Geldmünzquelle
17Durch die Weinberge bei Hainfeld
Fünfwundenkreuz und Josephskapelle
18Auf dem Rheinhochdamm bei Mechtersheim
Friedenskreuz in Industrieform
19Zum Houschder Winzerturm
Unterricht im Maisfeld
20Vom Hermersbergerhof zum Annweiler Forsthaus
Der Geburtstag des Prinzregenten
21Über den Soldatenkopf zur Dicken Eiche
Auf der Eisenleiter zum Hühnerstein
22Durch das Storrbachtal zu den Drei Buchen
Schutzhütte mit Gardinen
23Rundwanderweg bei Bad Bergzabern
Kirche im Weinberg
Südpfalz und Bienwald
24Von Barbelroth nach Klingenmünster
Pfälzer Strandkorb im Weinberg
25Vom Pfälzerwald zu den Vogesen
Das Wegkreuz des Louis Kochert
26Von Schaidt nach Dierbach
Panzergraben und Wegkreuz
27Entlang des Saugrabens zum Weißen Kreuz
Lourdes-Grotte am Heilbrunnen
Westrich und Sickingerland
28Von Hauptstuhl nach Homburg
In den Sandsteinhöhlen
29Über die Höhenrücken bei Kirchenarnbach
Reiterprozession nach Wallhalben
30Sauborner Dell und Brechersklamm
Der schlafende Nachtwächter
31Zur Martinshöhe
Gedenken an Fritz Claus
32Vom Schwarzbach zum Dellfelder Forst
Wanderrast im Cockpit
33Wanderweg ins Saarland
Der große Hinkelstein
PS
Register
Impressum
Ein seltener Anblick: Schutzhütte mit Gardinen und Blumenschmuck (Tour 22)
Kurz vor Ende der Wanderung erreichen wir die Reste der Karlsburg (Tour 28).
leicht
3Nördlich des Donnersbergs
7Über Föckelberg zum Potzbergturm
8Zur Remigiusburg beiTheisbergstegen
10Über Körborn zur Burg Lichtenberg
17Durch die Weinberge bei Hainfeld
18Auf dem Rheinhochdamm bei Mechtersheim
30Sauborner Dell und Brechersklamm
32Vom Schwarzbach zum Dellfelder Forst
mittel
2Von Kriegsfeld nach St. Alban
5Ausgangspunkt Flurskapelle Ulmet
6Von Olsbrücken nach Otterberg
9Zum Ohmbachsee
11Am Nordende der Deutschen Weinstraße
13Weinrebentour bei Kallstadt
14Über das Kaisergärtchen zum Lambertskreuz
15Von der Wolfsschluchhütte zum Harzofen
19Zum Houschder Winzerturm
20Vom Hermersbergerhof zum Annweiler Forsthaus
21Über den Soldatenkopf zur Dicken Eiche
23Rundwanderung bei Bad Bergzabern
24Von Barbelroth nach Klingenmünster
26Von Schaidt nach Dierbach
27Entlang des Saugrabens zum Weißen Kreuz
29Über die Höhenrücken bei Kirchenarnbach
33Wanderweg ins Saarland
schwer
1Von Alsenz zur Lemberghütte
4Zellertalbahn und Pfrimm
12Rheintalwanderung bei Grünstadt
16Über den Fresswasen zum Feuerplatz
22Durch das Storrbachtal zu den Drei Buchen
25Vom Pfälzerwald zu den Vogesen
28Von Hauptstuhl nach Homburg
31Zur Martinshöhe
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Gut ausgeschildert sind die Wanderwege im Pfälzerwald (Tour 15).
IST WANDERN IN DER PFALZ OHNE TRUBEL MÖGLICH? Natürlich denkt man beim Stichwort Pfalz zuerst an die gut frequentierten Sehenswürdigkeiten am Rande der Wanderwege, wie das Hambacher Schloss oder die Burg Trifels. Oder eben auch an die Touristenmagneten wie das Deutsche Weintor oder an die Städte Deidesheim und Bad Dürkheim. Trotzdem lässt sich die Frage mit einem klaren »Ja« beantworten.
Zum einen ist die Pfalz flächenmäßig nicht gerade klein. Mit 5500 km2 ist sie fast doppelt so groß wie das Saarland. Genügend Platz also, um aus vielen unbekannten Wegen eine schöne Wandertour zu kombinieren. Zum anderen ist die Pfalz als Wandergebiet bei Weitem noch nicht vollständig erschlossen. Es gibt zwar den Pfälzerwald mit vielen Wanderwegen, einer einzigartigen Hüttenkultur und vorbildlichen Wandermarkierungen – aber selbst dort existieren noch viele Waldwege, die entweder überhaupt nicht oder selten benutzt werden.
Seit knapp zwanzig Jahren schreibe ich jetzt Wanderführer über den Pfälzerwald und die Pfalz. Immer lag das Augenmerk bei der Auswahl der Touren auf den erweiterten Buchtiteln – sei der Schwerpunkt auf historischen oder vergessenen Pfaden oder dem Erlebniswandern. Der vorliegende Titel führt uns nun zu den unbekannten Schönheiten des deutschen Südwestens – seien es die Burgen Montfort oder Lewenstein gleich im ersten Tourenvorschlag oder der Weg zum Himmelreich bei Otterbach (Tour 6). In der Rheinebene geht es bei Grünstadt zu einem einsamen Feldkreuz mit QR-Code (Tour 12). Im Rahmen der Tour 17 führe ich Sie durch die Pfälzer Weinberge zu bezaubernden Wegkreuzen, Bildstöcken und Kapellen. Und auf dem Rheinhochdamm bei Mechtersheim genießen wir die Nähe zum wichtigsten deutschen Fließgewässer (Tour 18). Bei einem Abstecher von der Südpfalz ins Elsass lernen wir das Wegkreuz des Louis Kochert kennen (Tour 25) und auf einer der letzten Touren dieses Buchs bestaunen wir in einer abgelegenen ehemaligen Mühle den schlafenden Nachtwächter (Tour 30).
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Auswahl der persönlichen Touren und aufregende und spannende Wandererlebnisse in einem reizvollen Wechsel der verschiedensten Pfälzer Landschaften.
Schnüren Sie die Schuhe und entdecken Sie auf Ihren Wanderungen eine einzigartige Landschaft, Burgen und Schlösser als Zeugen der Geschichte und genießen Sie bei Speis und Trank die Pfälzer Hüttenkultur.
Der Pfälzerwald
Der Pfälzerwald gilt als das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland. Es umfasst etwa 175 000 Hektar. Seit dem Jahr 1992 ist es das 12. deutsche UNESCO-Biosphärenreservat. Etwa zwei Prozent der Gesamtfläche sind als sogenannte Kernzonen ausgewiesen. Die wirtschaftliche Nutzung entfällt; die Natur wird sich selbst überlassen. Seit 1998 gehört der Pfälzerwald zusammen mit dem Partner Nordvogesen zu den wenigen grenzüberschreitenden Reservaten dieser Erde. Als Wandergebiet ist der Pfälzerwald das Kernstück der Pfalz; hier verlaufen mit Abstand die meisten Wanderwege.
Pfälzerwald-Verein
1902 gegründet, steht der Pfälzerwald-Verein für die Erschließung und Entwicklung dieses Wandergebiets. Ohne die Wandermarkierungen, die Wanderkarten und die Pfälzerwaldhütten hätte dieses Wandergebiet nicht so erfolgreich erschlossen werden können.
Naturdenkmale aus Buntsandstein
Charakteristisch für die Pfalz ist der rot-bräunliche Sandstein. Zahlreiche Buntsandsteintürme machen die Pfalz neben dem Elbsandsteingebirge zu den bedeutendsten Klettergebieten in Deutschland.
Hüttenkultur
Zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört die Hüttenkultur der Pfälzerwaldhütten. 14 Wanderheime und 60 Hütten werden überwiegend von Ortsvereinen ehrenamtlich bewirtschaftet. Was ist schöner als nach einer Wanderung mit preisgünstigen Pfälzer Spezialitäten versorgt zu werden?
Pfälzer Küche
Bodenständig und rustikal ist die Pfälzer Küche. Am bekanntesten ist sicherlich der Saumagen — gefolgt von Leberknödeln und Fleischklößen. Nicht zu vergessen die Gequellten oder die Grumbeersupp.
Pfälzer Weinfeste
Weinfeste gibt es das ganze Jahr über in der Pfalz. Ab September gibt es dann in den Weinbaugegenden kaum noch einen Ort, an dem keine Weinkerwe stattfindet. Genuss und Lebensfreude sind untrennbar mit der Pfalz verbunden.
300Burgen
Es gibt nur sehr wenige Landschaften in Deutschland, die eine derartig hohe Burgendichte wie die Pfalz aufweisen. Neben den bekannten Burgen, wie dem Trifels, den Dahner Burgen oder der Burg Berwartstein, zählt die Pfalz noch etwa 300 weitere Burgen, Schlösser und Klöster.
Mächtige Sandsteinblöcke waren Teil der Burg Breitenstein (Tour 15).
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Länge
Höhenunterschied
Gehzeit
Einkehr
wintergeeignet
Baden
kindergeeignet
viel Sonne
ÖPNV
Sehenswürdigkeit
schattiger Weg
ANFORDERUNGEN
Die Wanderungen sind nach eigener Einschätzung der Schwierigkeiten von Wegbeschaffenheit, Entfernung, Orientierung, Höhenunterschied und Gefahrenlage eingeteilt.
LEICHT
Einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn wird benötigt.
MITTEL
Mittelschwere Wanderung mit deutlichen Höhenunterschieden auf Wegen und Pfaden, die etwas Kondition, Ausdauer und guten Orientierungssinn erfordert.
SCHWER
Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen Wegen mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Kann ausgesetzte Passagen am Fels beinhalten. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.
Mit der Pfalz wird die Region in Südwestdeutschland bezeichnet, die fast 150 Jahre zu Bayern gehörte. Nach der Niederlage Napoleons wurde Europa auf dem Wiener Kongress 1815 politisch neu geordnet. Zuerst als Rheinkreis bezeichnet, blieb die Pfalz bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bei Bayern. 1946 ging die Region Pfalz dann in das neue Bundesland Rheinland-Pfalz über.
Blick von Marienthal zum hochgelegenen Ruppertsecken (Tour 3)
Die Grenzen der Pfalz sind an drei Seiten leicht zu bestimmen. Im Osten bildet der Rhein die Binnengrenze zum Bundesland Baden-Württemberg, im Süden wiederum sind das Elsass und Lothringen gleichzeitig die Staatsgrenze von Frankreich zu Deutschland. Im Westen bildet das Saarland die Grenze zur Pfalz. Nach Norden ist die Grenze nicht so eindeutig – im Nordwesten geht es landschaftlich übergangslos zum Saar-Nahe-Bergland über, weiter nach Osten folgt die Rheinhessische Schweiz und dann das Alzeyer Hügelland.
Das Rheintal, die Haardt und der Bienwald: Das Rheintal ist gekennzeichnet durch eine fruchtbare Landschaft – dem Ackerbau im Osten folgt der Weinbau im Westen. Dieser dominiert beim Erreichen der Haardt – einer Höhenstufe, die das Rheintal vom Pfälzerwald trennt. Entlang dieser Trennlinie verläuft von Schweigen-Rechtenbach nach Bockenheim die Deutsche Weinstraße. Ganz im Süden bildet der Bienwald die Grenze zum Elsass. Eine Großstadt gibt es nur am Rhein (Ludwigshafen); viele malerische Dörfer und kleine Städte verteilen sich über die Oberrheinische Tiefebene.
Der Pfälzerwald wird gerne auch als »Rückgrat« der Pfalz bezeichnet; der Aufbau ist vom Rheintal aus gesehen schon beeindruckend, wandermäßig gesehen ist er das Prunkstück unter den deutschen Mittelgebirgen. Mehrere tausend Kilometer an Wanderwegen, eine großartige Hüttenkultur, eine Vielzahl an mittelalterlichen Burgen, bezaubernde Wooge, markante Aussichtstürme und ein edler Waldbestand zeichnen dieses Gebiet aus.
Der Westrich bezeichnet die Landschaft im Westen der Pfalz, begrenzt durch das Saarland und im Norden durch den Landstuhler Bruch. Allerdings ist im Norden die Zuordnung nicht eindeutig. So wird teilweise das Gebiet um Kusel noch als Westrich bezeichnet, das hier im Buch wiederum zum Pfälzer Bergland zählt. Der Name Westrich stammt im Übrigen aus dem Hochmittelalter, als das Gebiet den Übergangsraum zum Westfränkischen Reich bildete.
Das Pfälzer Bergland wird im Süden durch den Landstuhler Bruch (zwischen Homburg und Kaiserslautern) und danach durch den Verlauf der A 6 definiert. Im Norden schließen sich die Landkreise Birkenfeld, Bad Kreuznach und Alzey-Worms an. Das Pfälzer Bergland ist landwirtschaftlich geprägt und verfügt über keine größeren Städte.
Die mit Abstand bekannteste und auch am besten ausgestattete Wanderregion ist der Pfälzerwald. Im Gegensatz zu den anderen drei Gebieten hat man hier aber auch die meisten An- und Abstiege zu bewältigen. Alleinstellungsmerkmale sind weiterhin das gut ausgebaute Wandernetz (zum größten Teil auf natürlichem Waldboden), die große Anzahl an bewirtschafteten Wanderhütten, einzigartige Fernsichten über den dichten Waldbestand (z. B. vom Luitpoldturm) und – man befindet sich immer im Wald, was das Wandern im Sommer sehr angenehm macht.
Komplett anders ist das Wandern im Rheintal. Es gibt dort fast keine Höhenunterschiede; nur in der Haardt bilden die Weinberge eine Hügelkette. Man ist immer der Sonne ausgesetzt; Schatten findet man selten. Die Wanderwege sind meist befestigt und dienen den Winzern oder Bauern als Wirtschaftswege; Pfälzerwaldhütten finden sich nur wenige. Als Wandergebiet ist das Rheintal wenig bekannt. In diesem Buch werden vier ereignisreiche Wanderungen vorgestellt – davon eine im Bienwald, einem der letzten großflächigen Niederungswälder in Deutschland.
Im Pfälzer Bergland wiederum ist die Landschaft hügelig mit kurzen aber steilen An- und Abstiegen. Wanderwege sind nicht überall ausgezeichnet. Wald findet man nur an den Anstiegen aus den Tälern; die Höhen werden meist landwirtschaftlich genutzt. Pfälzerwaldhütten sind hier nur selten zu finden. Eine großartige Landschaft, die eine gewisse Fähigkeit zur Orientierung im Gelände voraussetzt. Ähnlich stellt sich die Landschaft im Westrich dar. Auf steile Anstiege folgen lange, unbewaldete Höhenrücken. Wenige Wanderwege sind markiert; bewirtschaftete Hütten sind ebenfalls kaum vorhanden. Vielleicht sind deswegen in dieser schönen Landschaft nur wenige Wanderer unterwegs.
Ein Holzwegweiser zeigt uns bei Bastenhaus den Weg (Tour 3).
Die Markierung der Wanderwege in der Pfalz obliegt dem Pfälzerwald-Verein. Er pflegt ein Wandernetz von 5000 Kilometern Länge; drei Viertel der Routen liegen dabei im Pfälzerwald. Als Wegzeichen werden überwiegend ein- oder zweifarbige Balken (Striche) oder Punkte verwendet. Seltener findet man Kreuze oder Dreiecke. Die Markierungen werden entweder mit Farbe auf die Bäume aufgetragen oder auf Holz- und Metallschildern dargestellt. Fernwanderwege haben ihre eigene Markierung – so wird der Europäische Fernwanderweg von der Nordsee zu den Karpaten mit E8 gekennzeichnet. Ebenfalls eine eigene Markierung haben die Pfälzer Jakobswege. Hier wird die Jakobsmuschel als Wegzeichen verwendet. In den letzten Jahren kam es allerdings zu einem »Wildwuchs« bei den Wegmarkierungen. Viele Gemeinden legten aus touristischen Gründen eigene Wegzeichen an. Im Jahr 2022 wurde deshalb beschlossen, dass ein neues einheitliches Wanderwegeleitsystem eingeführt werden soll. Die Umsetzung wird allerdings mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Gebräuchliche Wanderkarten waren bis vor einigen Jahren die Topografischen Karten im Maßstab 1:25 000. Diese Karten wurden vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz herausgegeben und waren gleichzeitig die offiziellen Wanderkarten des Pfälzerwald-Vereins. Leider werden diese Karten nicht mehr aufgelegt; sie sind aber noch nicht alle abverkauft und deshalb noch käuflich erhältlich. Ich benutze sie heute noch gerne, da sie von allen Karten die besten Detailinformationen haben. Neue Wanderkarten werden von verschiedenen Verlagen angeboten; abgedeckt wird die gesamte Pfalz mit wenigen Ausnahmen wie dem östlichen Teil des Rheintals oder Teile des Bienwalds. Recht praktisch, falls man sich doch einmal verlaufen haben sollte, sind die auf den Karten eingezeichneten Rettungspunkte. Dies sind Wegmarkierungen mit einem weißen Kreuz auf grünem Grund und einer siebenstelligen Zahl (z. B. 6710-160). Die Zahl dient dabei als eindeutiges Ordnungsmerkmal zu einem Standort. Anhand dieser Rettungspunkte kann man seine Position unzweifelhaft bestimmen.
Über ein dichtes Rebenmeer fällt der Blick auf einen Trullo (Tour 11).
Die Hütten sind über die ganze Pfalz verteilt – mit eindeutigem Schwerpunkt im Pfälzerwald. Mehr als 100 Hütten sind gelistet. Bewirtschaftet werden die Hütten meist von den Mitgliedern einzelner Ortsgruppen; einzelne Hütten sind aber auch verpachtet. Geöffnet sind die Hütten meist an den Wochenenden – stark frequentierte Hütten haben bei einem Ruhetag die ganze Woche geöffnet. Geboten werden dem Wanderer meist Pfälzer Spezialitäten. Seit dem Jahr 2021 gehören die Pfälzerwaldhütten zum nichtmateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Ein Hüttenverzeichnis findet sich auf der Website des Pfälzerwald-Vereins (www.pwv.de).
Wandern im Musikantenland
Die Remigiusburg beherrscht die Szene oberhalb von Theisbergstegen (Tour 8).
Großbank ohne Geld
Die Stadt Alsenz liegt am Nordrand der Pfalz. Durch hügelige Landschaft geht es hinüber nach Rheinhessen. Von der Lemberghütte haben wir einen einzigartigen Weitblick über das Nahetal. Zwei beeindruckende Burgruinen (Montfort und Lewenstein) erkunden wir auf dem zweiten Teil dieser Wanderung.
Einst die Grenze zwischen Bayern und Preußen: der Fluss Nahe
HINAUF NACH HALLGARTENVom Bahnhof Alsenz folgen wir der Bahnhofstraße in nördlicher Richtung. Weiter geht es auf der Hauptstraße zur B 48. Diese wird nach etwa 300 Metern an der Kreuzung nach links überquert. Über die Parkplätze eines Einkaufszentrums erreichen wir einen breiten Weg (zwischen EKZ und benachbarter Armaturenfabrik); dieser führt wieder in nördliche Richtung und steigt gleich steil an. Nach weiteren 300 Metern Wegstrecke geht nach links ein Feldweg ab. Weiter geht es bergauf; bald schon ist der befestigte Weg von Niedermoschel erreicht. Diesem folgen wir nach Norden. Der Weg führt zuerst durch die Felder; nach einem dreiviertel Kilometer Wegstrecke erreichen wir den Waldrand. Immer links davon führt die Wanderung zum Sportplatz von Hallgarten. Der kleine Ort ist von dort auch schon zu sehen; wir gehen hinunter zur Landstraße 379. Diese wird überquert und wir betreten den Dreiweiherhof auf der Kreuznacher Straße. Dieser folgen wie ein kurzes Stück; wir biegen dann nach links in die Straße Lembergblick ein. Nach rechts in die Römerstraße wird dann die Ortsmitte von Hallgarten erreicht. Die Triftstraße führt uns zur katholischen Kirche; ein kurzes Stück weiter geht nach rechts die Hauptstraße ab. In der Kurve geht nach links der Hallgarter Weg ab. Der Weg steigt an, wir folgen ihm für etwa einen Kilometer. Ein weiterer Weg biegt dann rechtwinklig nach links ab. Dieser führt (bei einer Windkraftanlage) zu einem auffälligen, mit Bäumen bewachsenen Quadrat. Von dort ist dann auch der Lemberg, unser erstes Etappenziel, zu erkennen. Es geht wieder bergab bis zu einer Wegkreuzung – diese werden wir im weiteren Verlauf der Wanderung noch einmal erreichen. Nun folgen wir der Straße, die uns zur Lemberghütte führt. Auf halbem Weg dorthin erreichen wir eine Panoramabank im Großformat. Diese besondere Parkbank wurde von der nahen Gemeinde Feilbingert errichtet. Hier halten wir inne und genießen die Fernsicht auf die Nordpfalz sowie auf die rheinhessische Landschaft. Immer noch ansteigend, geht es ein Stück durch den Wald – dann ist auch die Lemberghütte erreicht (Mi–So 11.00–20.00 Uhr, www.lemberghuette.de). Von der Hütte ergibt sich der unvergleichliche Blick hinunter auf die Nahe sowie die prägenden Weinberge rund um die Gemeinde Oberhausen.
Fast unbekannt: Die mächtige Burg Montfort bei Hallgarten
Beeindruckend stellen sich die Reste der Burg Lewenstein dar.
Von der Lemberghütte reicht der Blick bis zum Hunsrück.
Wurde noch nicht gefunden: der Schatz im Silbersee
RUINE MONTFORT