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Abwechslungsreicher geht es kaum: geschichtsträchtige Burgruinen, freistehende Felstürme aus Buntsandstein, weite Rebenmeere an der südlichen Weinstraße – die Pfalz bietet wahrlich besondere Wanderziele. Wie Sie auf gleichsam interessanten wie kaum begangenen Pfaden Rheinebene, Pfälzerwald und Nordpfälzer Bergland erkunden, das verrät Ihnen dieser Wanderführer mit seinen 35 ausgesuchten Touren.
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Seitenzahl: 166
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Matthias Wittber
35 außergewöhnliche Tourenabseits des Trubels
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Die Pfalz – von ihren schönsten Seiten
Die Pfalz – von Burgen, Hütten und Wein
PFALZ NORD
Pfälzer Bergland, Westpfälzische Moorniederung, Donnersberg, Nördlicher Pfälzerwald
1Durch die Weinberge bei Mölsheim4.55 Std.18,7 km
Blickrichtung Donnersberg
2Panoramablicke über dem Glantal4.00 Std.13,4 km
Startpunkt Hirsauer Kapelle
3Am Westrand des Donnersbergs1.40 Std.5,7 km
Durch eine uralte Vulkanlandschaft
4Rund um das Kloster Rosenthal3.00 Std.10,7 km
Auf den Spuren der Zisterzienser
5Nordpfälzer Weihertour3.45 Std.13,5 km
Zum Stumpfwaldgericht
6Zum Krähenstein2.30 Std.9,4 km
Malerische Runde um Ramsen
7Durch den Fuchsbrunnenwald3.00 Std.13,3 km
Hinkelstein und Steinkreuz
8Eulenkopf und Galgenberg4.15 Std.15,1 km
Die Beerenweinmacher
9Von Miesau nach Landstuhl4.35 Std.15,2 km
Auf den Spuren des »Letzten Ritters«
10Am Isenachweiher3.05 Std.8,1 km
Großartige Wanderung zum Sauhäuschen
11Zum Ameisenkopf3.20 Std.10,5 km
Fernblick vom Rahnfels
12Von Schaudichnichtum nach Murrmirnichtviel4.05 Std.13,7 km
Wegkreuze und Rittersteine
13Durch den Diemersteiner Wald5.00 Std.15,9 km
Rast am Müllerstisch
14Von Weidenthal nach Neidenfels3.45 Std.12,2 km
Heidenkopf und Pflasterberg
PFALZ MITTE
Rheintal, Mittlerer Pfälzerwald und Haardt
15Durch den Haßlocher Wald8.15 Std.27,8 km
Langstrecke zur Haardt
16Zur Kirschbaumhütte3.55 Std.13,4 km
Ritterstein am Feuerplatz
17Suppenschüssel und Felsenmeer2.55 Std.10,1 km
Wanderweg unterhalb der Kalmit
18Durch den Heltersberger Wald3.10 Std.10,8 km
Boote am Clausensee
19Auf dem Blücher-Rundweg2.50 Std.11,1 km
Auf den Spuren des großen Generals
20Zum Forsthaus Heldenstein3.50 Std.14,1 km
Fernblick zum Trifels
21Zum Harzofenberg3.45 Std.13,4 km
Galgenberg und Schwörstein
22Holländerklotz und Jagdfelsen5.50 Std.17,8 km
Im Quellgebiet der Wieslauter
23Durch die Weinberge bei Essingen3.35 Std.13,4 km
Ein Meer von Reben
PFALZ SÜD
Bienwald, Südlicher Pfälzerwald, Westrich
24Zu den Buchholzfelsen4.55 Std.17,8 km
Trifels, Anebos und Scharfenberg
25Zum Almersberg bei Rinnthal4.15 Std.14,5 km
Rastplatz an den Wolken
26Rund um Nußdorf3.45 Std.13,1 km
Vom Nußdorfer Bauernhaufen
27Rund um die Kleine Kalmit2.55 Std.11,9 km
Rast auf der Napoleonbank
28Auf den Höhen des Westrich4.05 Std.13,6 km
Becherbachweiher und Gimpelwaldhütte
29Durch das Tal der Felsalbe4.10 Std.15,1 km
Zum Bösbrunnen und zur Hexenklamm
30Zollstock und Hohenberg2.45 Std.9,6 km
Im Land der Staufer
31Zum Bühlhof3.45 Std.13,2 km
Kühhungerfelsen und Rödelstein
32Über den Eselskopf zur Hohen List3.05 Std.11,1 km
Fernblicke zu den Vogesen
33Südpfälzer Feldrainwanderung3.00 Std.12,2 km
Kulturpflanze Tabak
34Über Dierbach nach Kapellen3.00 Std.12,2 km
Durch Südpfälzer Kulturlandschaft
35Von Kapsweiher nach Kandel4.30 Std.19,3 km
Die wechselvolle Geschichte eines Grenzwaldes
Alle Touren auf einen Blick
PS:
Register
Impressum
TOUREN-ÜBERBLICK
Leicht
3
Am Westrand des Donnersbergs
4
Rund um das Kloster Rosenthal
6
Zum Krähenstein
9
Von Miesau nach Landstuhl
18
Durch den Heltersberger Wald
19
Auf dem Blücher-Rundweg
20
Zum Forsthaus Heldenstein
23
Durch die Weinberge bei Essingen
26
Rund um Nußdorf
27
Rund um die Kleine Kalmit
28
Auf den Höhen des Westrich
29
Durch das Tal der Felsalbe
30
Zollstock und Hohenberg
31
Zum Bühlhof
32
Über den Eselskopf zur Hohen List
33
Südpfälzer Feldrainwanderung
34
Über Dierbach nach Kapellen
Mittel
1
Durch die Weinberge bei Mölsheim
2
Panoramablicke über dem Glantal
5
Nordpfälzer Weihertour
7
Durch den Fuchsbrunnenwald
8
Eulenkopf und Galgenberg
10
Am Isenachweiher
11
Zum Ameisenkopf
12
Von Schaudichnichtum nach Murrmirnichtviel
13
Durch den Diemersteiner Wald
14
Von Weidenthal nach Neidenfels
16
Zur Kirschbaumhütte
17
Suppenschüssel und Felsenmeer
21
Zum Harzofenberg
24
Zu den Buchholzfelsen
25
Zum Almersberg bei Rinnthal
35
Von Kapsweiher nach Kandel
Schwer
15
Durch den Haßlocher Wald
22
Holländerklotz und Jagdfelsen
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Leicht
Mittel
Schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant
Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Klettersteig/Steig mit Sicherung
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Der englische Schriftsteller Daniel Defoe schrieb im Jahre 1709 über die Pfalz: »Diese Gegend ist der allerschönste Teil des Deutschen Reiches … ihre Hänge sind mit Rebstöcken bedeckt … ihre Ebenen und Täler sind reich an Korn und Früchten«.
Defoe schrieb natürlich nicht an einem Reiseführer, sondern wollte seinem König die Aufnahme protestantischer Flüchtlinge aus der Pfalz empfehlen. Bemerkenswert aber, dass diese Zeilen in einer Zeit entstanden, als sich die Pfalz von den Zerstörungen und Plünderungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges noch nicht vollständig erholt hatte.
Heute leben wir in friedlichen Zeiten und die Pfalz ist immer noch eine Attraktion. Allerdings eine, die sich (leider) auf zu wenige Höhepunkte beschränkt. Die Deutsche Weinstraße, der Bad Dürkheimer Wurstmarkt als größtes Weinfest der Welt, das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie und der Trifels als Symbol ehemaliger Reichsherrlichkeit sind sicherlich die größten Glanzpunkte. Aber man sollte die Pfalz nicht nur auf zwei bekannte Burgen und das rebenreiche Rheintal verkürzen.
Zur Pfalz gehören eben auch das Pfälzer Bergland, die Westpfälzische Moorniederung, der Donnersberg, das Zellertal, der Westrich, der Bienwald und natürlich der Pfälzerwald – zusammen mit dem Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene eine beeindruckende Fläche und ein großes Wandergebiet.
Der Schwerpunkt der beschriebenen Touren liegt darin – wie der Buchtitel schon sagt – den Lesern wenig bekannte Pfade und Wege abseits des Trubels näherzubringen. Auch wenn wir auf weniger bekannten oder gar vergessenen Pfaden unterwegs sind – es lässt sich dazu immer etwas erzählen oder ein historischer Bezug herstellen. Auf die Fehden der letzten Ritter wird in diesem Buch ebenso eingegangen wie auf die Frage, welchen Weg die Bauernhaufen im Jahr 1525 von Nußdorf aus wohl eingeschlagen haben. Wege, die schon Kelten und Römer benutzt haben, sind in diesem Buch genauso zu finden wie Touren rund um historische Klöster oder zu weniger bekannten Burgen. Auf allen Wanderungen wird klar, dass die Pfalz schon in alter Zeit Siedlungs-, Durchgangs- und leider auch Kriegsgebiet war. Aber damals wie heute gilt: Der wahre Reichtum der Pfalz liegt in der stillen und abwechslungsreichen Landschaft.
Lassen Sie uns deshalb bei allen Wanderungen die Worte von Daniel Defoe im Gedächtnis behalten und mit jedem Blick in die Landschaft bestätigt wissen!
Viel Freude beim Wandern in der Pfalz wünscht Ihnen
Matthias Wittber
Mit dem Begriff »Pfalz« verbinden wir heute eine Region in Südwestdeutschland, Teil des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Im Mittelalter waren die Pfalzen Standorte oder Stützpunkte für die damals im Reichsgebiet umherziehenden Könige oder Kaiser. Zu den Kaiserpfalzen gehört etwa die Barbarossaburg in Kaiserslautern. Das Wort Pfalz selbst leitet sich aus dem Lateinischen palatium ab und wurde über das Alt- und Mittelhochdeutsche schließlich zum Wort Pfalz umgeformt; in den Übersetzungen anderer Sprachen für Rheinland-Pfalz, etwa im Englischen »Rhineland-Palatinate« lebt der lateinische Begriff fort.
Die Königspfalzen dienten in erster Linie der Unterkunft der Herrscher und deren umfangreichen Gefolge. Sie waren aber nicht unbedingt befestigt; dies waren dann die Reichsburgen. Einige dieser mittelalterlichen Reichsburgen werden auf in diesem Buch beschriebenen Wanderungen erreicht – etwa die Ramburg, die Burg Lindelbrunn oder die Burg Meistersel. Die Reichsburg Trifels können wir in ihrer heutigen Gestalt auf der Wanderung zum Hohenberg bewundern. Sie hatte eine besondere Bedeutung, da dort zu verschiedenen Zeiten des Mittelalters die Herrschaftszeichen der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aufbewahrt wurden. Neben dem Reichsapfel und der Reichskrone waren dies u. a. das Reichsschwert, das Reichskreuz oder die Heilige Lanze. Heute können wir einen Teil dieser Reichskleinodien als Nachbildungen auf der Burg Trifels bewundern.
Im Mittelalter war die Pfalz eine der wichtigen Regionen des Reiches. Es dominierten die Adelsgeschlechter der Salier und der Staufer. Der Staufer Friedrich I., auch Barbarossa genannt, ließ ab 1152 auf einer salischen Burg eine Kaiserpfalz errichten. Die Stadt erhielt später dann den Namen Kaiserslautern. Ein weiterer Staufer, Heinrich VI., veranlasste, dass der gefangengenommene englische König Richard Löwenherz auf die Burg Trifels bei Annweiler gebracht wurde; dieser wurde erst gegen die Zahlung eines immensen Lösegelds wieder freigelassen. Die Barbarossaburg in Kaiserslautern ist längst zerstört, aber die Stadt nennt sich heute noch Barbarossastadt. Zahlreiche Namenslehnungen (Barbarossafest, Kaiserberg etc.) halten die Erinnerung an den großen Staufer wach.
Selten findet man in deutschen Landschaften eine derartige Vielfalt an Wanderwegen. Im Pfälzerwald etwa gibt es von schmalen Wanderwegen, die sich durch den Wald schlängeln, bis zu breiten Forstwegen unzählige Varianten. Im Bereich der Oberrheinischen Tiefebene herrschen im Bereich der Weinberge die befestigten Weinwirtschaftswege vor; teilweise gibt es auch schöne Wanderwege entlang von Feldrainen. Das Pfälzer Bergland wie auch der Westrich wiederum werden durch die dauernde Abwechslung von befestigten und unbefestigten Wald- und Feldwegen gekennzeichnet. Der Wegboden ist im Pfälzerwald oft durch den Buntsandstein beeinflusst, manchmal findet man als Untergrund reinen Sand vor.
Willkommene Anlaufpunkte auf unseren Wanderungen sind die Pfälzerwald-Verein-Hütten. Diese findet man nicht nur im Pfälzerwald, auch im Donnersberggebiet oder dem Westrich gibt es solche Einkehrpunkte. Insgesamt verzeichnet der Verein mehr als 100 Hütten. Viele Hütten sind bewirtschaftet, teilweise kann dort auch übernachtet werden. Die Öffnungszeiten richten sich meist nach deren Lage; abgelegene Hütten sind meist nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet, während andere auch während der Woche geöffnet haben. Meist werden die Hütten von Ortsgruppen des Vereins bewirtschaftet; teilweise sind die Hütten aber auch verpachtet. Angeboten werden meist Pfälzer Spezialitäten; die Preisgestaltung ist in den von ehrenamtlichen Helfern bewirtschafteten Hütten günstig; in den verpachteten Hütten nicht viel teurer. Ebenfalls im Pfälzerwald, in der Rheinebene und im Bienwald vertreten sind Häuser der Naturfreunde. Diese bieten kulinarisch Ebenbürtiges, sind aber meist an stärker frequentierten Standorten zu finden.
Einen interessanten Bezug zu jeder Wanderung bieten die Rittersteine, die auf vielen Wanderrouten anzutreffen sind. Mal wird damit eine Quelle markiert, oder es wird Bezug genommen auf Stellungen in den Revolutions-/Koalitionskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts (meist wird dann der Begriff Schanze verwendet). Auf Wüstungen, ehemalige Steinkeltern, Ruinen und frühere Forsthäuser wird ebenso Bezug genommen. Etwa 300 dokumentierte Steine sind vorhanden. In den Wanderkarten des Pfälzerwald-Vereins wird dafür ein eigenes Symbol vergeben.
Der Pfälzerwald-Verein zählt zu seinen Vereinszielen neben dem Bau von Schutzhütten auch die Anlage und den Erhalt von Wanderwegen. Entsprechend gibt es eine Fülle von markierten Wanderrouten. In diesem Buch setzen sich die Wanderungen meist aus mehreren Teilstrecken von markierten Wanderwegen zusammen. Insofern sind im Bereich des Pfälzerwaldes, des Donnersbergs, des Pfälzer Berglands und des Westrich alle Routen markiert. Im Bereich der Weinberge in der Rheinebene und auch im Bienwaldgebiet kann es vorkommen, dass teilweise keine Wandermarkierungen vorhanden sind. Durch die offene Landschaft im Oberrheingraben und die meist geraden Wege sollte anhand einer Karte eine Orientierung im Gelände aber möglich sein. Bei den Symbolen selbst handelt es sich überwiegend um ein- oder zweifarbige Balken oder Punkte. Seltener werden Kreuze oder Dreiecke verwendet. Die Markierungen werden entweder mit Farbe auf die Bäume aufgetragen oder auf Metall- oder Holzschildern dargestellt. Eigene Wanderzeichen haben die Fernwanderwege, auf denen wir uns hin und wieder – meist auf kürzeren Abschnitten – befinden. So zeigt die Jakobsmuschel den Wanderern den Weg durch die Pfalz in Richtung Spanien an und ein europäischer Fernwanderweg wird durch eine Kombination von Buchstaben und Zahl (E8) gekennzeichnet. Sehr hilfreich, falls man sich doch einmal verlaufen haben sollte, sind die Schilder (weißes Kreuz auf grünem Grund), mit denen Rettungspunkte signalisiert werden. Diese Schilder befinden sich an wichtigen Wegpunkten und sind mit einer Ziffernfolge versehen, anhand derer man den eigenen Standort auf einer Wanderkarte eindeutig identifizieren kann.
Bei den meisten der in diesem Buch beschriebenen Touren können die Ausgangspunkte mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. So können die Ausgangspunkte im Rheintal und im Bienwald alle mit verschiedenen Regionalbahnlinien angefahren werden. In einigen Bereichen des Pfälzerwaldes und des Pfälzer Berglands gibt es aber Ortschaften, die nur mit Bussen oder Anruflinientaxen zu erreichen sind. Wenige ganz abgelegene Ziele werden überhaupt nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln bedient; es wird dann ein Wanderparkplatz vorgeschlagen. Falls nicht vorhanden, wird eine alternative Parkmöglichkeit genannt. Verkehrsverbindungen mit Bahn und Bus lassen sich über www.bahn.de herausfinden.
Die Pfalz kann man sich ohne die vielen Weinfeste kaum vorstellen. Da ist zum einen der Bad Dürkheimer Wurstmarkt, das größte Weinfest der Welt, das schon seit 600 Jahren stattfindet. Zum anderen gibt es die unzähligen kleinen Weinfeste in den Dörfern am Ostrand des Pfälzerwaldes. Die Weinfeste häufen sich, sobald sich der Herbst nähert und die Weinlese begonnen hat. Die Feste heißen Kirchweih, Kerwe oder Fest des Federweißen. In den kleineren Orten haben sich die alten Kirchweihtraditionen, wie etwa der Festumzug, noch erhalten. Bei den meist mehrere Tage dauernden Festen lässt es sich in den Festzelten oder in den bunt geschmückten Winzerhöfen bei einem Glas Wein vergnüglich plaudern und von der vorangegangenen Wanderung erholen. Wer etwas mehr über den Wein erfahren will, kann sich bei geführten Kellereibesichtigungen die eine oder andere Weinprobe direkt vom Fass zugutekommen lassen. Verschiedene Orte halten auch eine Rotweinkerwe ab, wobei – wie der Name andeutet – hauptsächlich Rotweine ausgeschenkt werden. Der müde Wanderer greift dann auch gerne zu den angebotenen Pfälzer Gerichten. Der Renner dabei ist sicherlich immer noch der über die Landesgrenzen bekannt gewordene Pfälzer Saumagen. Früher ein »Arme-Leute-Essen«, wird es heute nur noch mit den besten Zutaten – nämlich einer Mischung aus Schweinefleisch, Schweinemett, Kartoffeln, Eiern und Karotten sowie zahlreichen Gewürzen – hergestellt. Der Saumagen wird in heißem Wasser gekocht, anschließend in Scheiben geschnitten und vor dem Servieren noch angebraten. Ein weiteres typisches Gericht sind die »Lewwerknebb mit Speckzwiwwele« (Leberknödel mit Speckzwiebeln), bestehend aus Schweineleber, Schweinemett und Schweineschmalz, oder die »Fleeschknebb« (Pfälzer Fleischklöße), die zu gleichen Teilen aus Schweine-, Rind- und Kalbfleisch hergestellt werden. Letztere werden gerne mit Salzkartoffeln und Meerrettichsoße serviert. Andere Pfälzer Spezialitäten sind die »Grumbeersupp« (Pfälzer Kartoffelsuppe) oder »Weißer Kees mit Gequellde« (Weißer Käse mit Pellkartoffeln). Wenn dann der neue Wein da ist (auch Federweißer oder Suser genannt), duftet es überall nach warmen »Pälzer Zwiwwelkuche« (Pfälzer Zwiebelkuchen). Der eine oder andere Ausflügler sammelt im Herbst dann noch die »Käschde« (Maronen), um dann zu Hause eine weitere Pfälzer Spezialität, die »Käschdesupp«, zuzubereiten. Die unverfälschte, bodenständige Küche ist neben der Geselligkeit und dem Naturerlebnis der Grund, warum es so viele Wanderer in die Pfalz zieht.
Die Schwierigkeitsbewertung
Leicht: Einfache Touren, die keine oder kaum Trittsicherheit erfordern und nur wenige Steigungen aufweisen
Mittel: Touren mit längeren Auf- und Abstiegen und/oder ausgedehnteren Streckenlängen, die eine gewisse Kondition und Trittsicherheit erfordern
Schwer: Diese Touren setzen Kondition und Trittsicherheit voraus; evtl. sehr lange Touren bzw. Touren in Schutzzonen, in denen große Bäume, den Weg versperren können, körperliche Fitness wird vorausgesetzt.
Wichtige Internetadressen
www.pwv.de Wissenswertes zum Pfälzerwald-Verein. Übersicht über alle Vereinshütten
www.pfalz-info.com Informationen zu Tourismus, Gastronomie und Ausflugszielen in der Pfalz
www.deutsche-weinstrasse.de Für alle, die entlang der Deutschen Weinstraße Urlaub machen wollen
landauland.suedlicheweinstrasse.de Interessante Reiseziele und Veranstaltungen rund um Landau und die südliche Weinstraße
www.klosterstadt-hornbach.de Weiterführende Informationen zur Klosterstadt Hornbach und zu Ausflugszielen im deutsch-französischen Grenzgebiet
www.pfaelzerwald.de Umfassende Darstellung von Aufgaben und Projekten des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen
www.bienwald.eu Aktuelle Infos zum Naturschutzgroßprojekt Bienwald
Im südlichen Bereich des Alzeyer Hügellandes gehen wir auf sonnigen Südhängen nach Mölsheim, dem höchstgelegenen Dorf des Wonnegaus. Durch Weinberge und landwirtschaftliche Flächen im Grenzbereich von Pfalz und Rheinhessen wandern wir dann auf einem wenig bekannten Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Tourencharakter
Relativ leichte, aber recht lange Wanderung ohne große Höhenunterschiede hauptsächlich auf Weinwirtschaftswegen
Ausgangs-/Endpunkt
Monsheim, Bahnhof (154 m)
Anfahrt
Auto: Monsheim liegt im Dreieck der Autobahnen A 6, A 61 und A 63. Parkplätze am Bahnhof oder bei der Verbandsgemeindeverwaltung
Bahn: Mit der Regionalbahn von Worms nach Monsheim
Gehzeiten
Monsheim – Mölsheim 1.15 Std. – Einselthum 1.25 Std. – Monsheim 2.15 Std.
Einkehr
Monsheim, Mölsheim, Zell, Einselthum
Karte
Worms-Pfeddersheim und Kirchheimbolanden, jeweils 1:25 000;
Faltblätter zu dieser Wanderung gibt es bei der Touristeninformation in Monsheim.
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Informationen
Verbandsgemeinde Monsheim, Alzeyer Straße 15, 67590 Monsheim, Tel. 06243/18 09 16, geöffnet Mo–Fr 8.00 Uhr–12.00 Uhr und Mo–Do 14.00 Uhr–17.00 Uhr
Die nette Dame in der Verbandsgemeindeverwaltung von Monsheim hatte mir noch einige Prospekte mitgegeben und auch noch erklärt, an welcher Stelle die Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz verläuft. Der Weg in die Weinberge ist nicht weit. Am Feuerwehrhaus geht es vorbei und durch die kurze Nieder-Flörsheimer Straße; der Weg biegt dann nach links in die Mölsheimer Straße ab. Zwei Wohnhäuser werden passiert, und nun befinden wir uns schon in den Weinbergen. Wir folgen dem Zellertalweg Richtung Westen; unsere Tour ist bis Einselthum durch Holzpflöcke markiert, die mit einem Z gekennzeichnet sind.
Auf dem Zellertalweg Ein breiter Weinwirtschaftsweg führt uns aus Monsheim heraus; nach einigen Hundert Metern haben wir bereits die Bahnlinie nach Alzey erreicht. Kurz vor der Brücke über die Bahn sehen wir auf der linken Seite einen Trullo. Mit Trullo (Mehrzahl Trulli) wird ein Rundhaus bezeichnet, das, wie der italienische Name vermuten lässt, hauptsächlich in Süditalien vorkommt. In den Weinbergen des Wonnegaus stehen einige dieser Rundhäuser; diese werden ausschließlich als Schutzbauten verwendet. Wenn wir schon bei Fremdwörtern sind: Der Wonnegau hat seinen Namen nicht etwa vom hohen Grad der Beglückung und der Freude, den er vielleicht auf den Wanderer ausübt; der Name rührt von der Civitas Vangionum her. Dies war eine römische Verwaltungseinheit, auf deren Gebiet der Stamm der Vangionen siedelte.