Seelenwege - Elisabeth Koppitz - E-Book

Seelenwege E-Book

Elisabeth Koppitz

4,9

Beschreibung

Soeben befindet sich Olli noch auf dem Weg zu seiner großen Liebe, um sie vielleicht ein letztes Mal zu sehen, als er - ein junger Mann - ganz plötzlich verstirbt. Erst im Jenseits angekommen, kann er es nicht akzeptieren, kann nicht loslassen. Denn etwas lastet auf ihm und zieht ihn zurück. Mit einer liebevollen und weisen Seele an seiner Seite macht er sich an die Aufarbeitung dessen, was er im vergangenen Leben getan und erlebt hat; und findet dabei etwas wirklich Erstaunliches - nämlich den Sinn hinter alledem. Es ist eine Geschichte, die dort beginnt, wo das Leben vermeintlich endet.

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Buch

Soeben befindet sich Olli noch auf dem Weg zu seiner großen Liebe, um sie vielleicht ein letztes Mal zu sehen, als er – ein junger Mann - ganz plötzlich verstirbt. Erst im Jenseits angekommen, kann er es nicht akzeptieren, kann noch nicht loslassen. Denn etwas belastet seine Seele und zieht ihn zurück. Mit einer liebevollen und weisen Seele an seiner Seite macht er sich an die Aufarbeitung dessen, was er im vergangenen Leben getan und erlebt hat; und er findet dabei etwas wirklich Erstaunliches – nämlich den Sinn hinter alledem. Eine Geschichte die dort beginnt, wo das Leben endet.

Autorin

Elisabeth Koppitz wurde 1982 im brandenburgischen Zossen geboren und lebt bis heute mit ihrem Mann in der Nähe von Berlin. Das erste große Herzklopfen bescherten ihr alte Papierreste, die der Vater manchmal von der Arbeit mitbrachte. Sie stießen die Pforte zur Kreativität bald unwiderruflich auf. Nachdem die Malerei lange im Vordergrund stand, widmet sie sich nun überwiegend ihrer zweiten Leidenschaft - dem Schreiben - welcher sie mit ihrem Erstlingswerk „Seelenwege“ Ausdruck verleiht. Ebenso wie im Umgang mit Farben ist es der jungen Autorin dabei wichtig, einen Blick hinter das Offensichtliche zu werfen; eben auf den „Kern der Dinge“.

Abschied barg den Kern der Dinge

*

Für Kerstin und Tom;

Jelly Beans und Cola

Inhaltsverzeichnis

Buch

Autorin

Widmung

Nachruf

Für immer

Weiß

Ratlos

Wo wir schon mal hier sind…

Nachhilfe

Rückschau (ne Walnuss)

…und knack

Knack knack

Mir selbst

Mittenmang

Schwesterworte

Unter Freunden

Rückschau (ne Haselnuss)

…angeknackst

…und knack

Ein Danach

Melodie in Türkis

Der Kern der Dinge

Die Karte

Wie man eine Nuss mit dem Kopf knackt

Ein Morgen

Entscheidungen

Wie es ist

Schlüssel

Rückschau (ne Erdnuss)

Namen

Rückschau (ne Paranuss)

Apropos

Rückschau (ne Kokosnuss)

Bitte

Der Brief

Rückschau (allmählich Studentenfutter)

Was wenn

Noch nicht

Fundsache

Die eine Erinnerung

Zweisamer Monolog

Wer suchet…

Nüsse sind aus

…Zweisam

Abwege

Hilfe

PIN

Im letzten Moment

Erwachen

Wie es ist

Alle Hoffnung

Nachsatz

Nachruf

Wenn es ein Licht unter uns gab

Du bist es gewesen

Wenn es Glück unter uns gab

Du hast es geschenkt

Wenn es Liebe gab in uns

Du hast sie gepflanzt

Wenn es Engel gibt

Du kamst aus ihren Reihen

und kehrst nun wieder heim

Kurze 28 Jahre hast du mit uns geteilt,

sie werden immer unsere besten bleiben.

In Liebe und Trauer

Deine Mama, Steffi, Familie und Freunde

Für immer

Steffi hat immer wieder gesagt: wenn du nicht den Arsch hochkriegst, dann ist die Chance futsch - glaubst du, die Tür wird ewig für dich offen stehen?

Habe ich zu lange gewartet? Hat jemand anderes für mich entschieden, wie es nun mit mir weitergeht? Das hier ist zu viel, ich brauche Antworten! Doch um mich herum ist alles weiß, wohin man schaut. Da ist NICHTS, nicht mal ein Horizont. Nichts unter meinen Füßen. Ich meine, wo stehe ich hier?

Wieso ist es so still? Ich überlege kurz, ob ich eine Panikattacke bekomme, spüre aber keine Panik. Nicht mal Angst. Ich spüre nur den Drang, wieder zurück zu kehren. Dorthin, wo ich eben noch stand, nämlich vor Bienes Haustür. Sie wollte zu mir runterkommen, wir waren verabredet. Und ich wollte ihr einen dieser sanften Küsse geben, die sie immer schwach werden lassen.

Wo zum Geier bin ich?

"Wo zum Geier bin ich?" sage ich laut und erschrecke mich, weil es so leise klingt und nicht mal ein Echo ertönt. Es ist, als ob ich in einem unsichtbaren Büro sitze, so klingt es jedenfalls.

Auf einmal wird mir bewusst, dass etwas anwesend ist. Niemand ist zu sehen, trotzdem spüre ich es sofort; ich bin nicht allein. "Hallo?" - Es antwortet niemand. Oder doch? Weiterhin spricht niemand mit mir, aber irgendwie kann ich spüren, dass da jemand verdammt gute Laune hat. Werde ich gerade belächelt?

Es ist bescheuert, sage ich zu mir, als plötzlich Wut in mir hochkocht. Ich kann doch nicht wütend sein auf etwas, das gar nicht da ist, und doch ist es so!

Willkommen zu Hause - sagt mir eine durch und durch freundliche Stimme in meinem Kopf, sodass ich meine Wut für einen Augenblick vergesse.

"Fuck", rutscht es mir heraus. Wieder kann ich die Belustigung um mich herum körperlich fühlen. "...ich bin tot, stimmt's?"

Du kannst nicht sterben.

Du bist für immer.

Willkommen zurück.

Weiß

„Ja… also bin ich tot.“ Wo zum Henker bin ich hier gelandet?!? Wiederholt sehe ich mich um und stelle jetzt erst fest, dass meine Umgebung doch nicht so starr weiß ist, wie ich zuerst annahm. Um mich herum pulsiert Licht. Mir war gar nicht klar, dass es so viele verschiedene Arten von Weiß gibt…

Du hast deinen menschlichen Körper verlassen. Nun ist es Zeit, dich zu erholen. Lass neue Energien zu dir kommen.

Hmm. Am liebsten möchte ich fragen, ob es nicht noch kryptischer geht. Stattdessen frage ich:

„Wer bist du?“

Ich bin hier, um dich in Empfang zu nehmen. So, wie du es wünschtest.

Also eines muss man der Stimme lassen. Sie quasselt zwar einen Haufen Müll, aber der kommt wie aus der Pistole geschossen. „Was ich mir wünsche, ist ein Sommertag mit meiner Freundin!“ Wie soll ich jetzt zurück zu Biene kommen? Und was soll sie von mir halten, nun, da ich sie so versetze?

Ich korrigiere mich. Ich nehme dich in Empfang. So, wie du es geplant hast.

Das wird ja immer schräger, denke ich und bin etwas beunruhigt. Ich will, dass die Stimme verschwindet. Ich will, dass ich jetzt sofort aufwache – und einfach nur in Ohnmacht gefallen bin. Was weiß ich, weil es so heiß ist, oder so. Verliere ich gerade den Verstand?

Alles Wissen wird zu dir zurückkehren. Aber zuerst erhole dich.

Fast erwarte ich, dass mir die Stimme ein Schlaflied singt, tut sie aber nicht. Überhaupt schweigt sie sich plötzlich aus. Um mich herum wabert das Weiß; es hüllt mich ein in seine Wärme, beruhigt meine tosenden Fragen und Gedanken. Das einzige, was sich in meinen Gedanken manifestiert – ich habe meinen menschlichen Körper verlassen…

Ratlos

Es geht nirgendwo hin. Wenn ich mich in eine bestimmte Richtung um mich herum zu bewegen versuche, ist es, als stünde ich still. Ich fühle mich wie in Watte gepackt und dabei vollkommen verwirrt. Mir kommt die Idee, dass ich vielleicht im Koma liege. Menschen, die aus dem Koma wieder erwachen, erzählen ja mitunter die schrägsten Sachen. Biene, wo steckst du?

„Ok, genug verschnauft. Erklärt mir jetzt mal einer, was hier abgeht?“ Ich habe mich nun lange genug allein gefühlt und will endlich Antworten. Oder viel besser, ich will aufwachen. Meine nähere Umgebung füllt sich mit… etwas. Das Lächeln in der Luft ist zurück.

Möchtest du beginnen?

„Womit?“ Ich verstehe nur Bahnhof. Wieso sehe ich niemanden?

Mit der Rückschau. Du kannst auch noch warten, bis du dich erinnerst. Doch ich sehe, du bist ungeduldig. Es ist in Ordnung, jetzt schon zu beginnen, denn die Energien fließen.

Boah. Bahnhof ist untertrieben! „Ehrlich gesagt, will ich einfach nur aufwachen.“

Du wirst aufwachen, sobald du dich erinnerst.

„Und dann lebe ich mein Leben weiter?“

Du kannst dann ein neues Leben beginnen.

Irrsinn. Wahnsinn. Ich muss hier weg. „Liege ich im Koma oder sowas?“

Du hast dich von deinem menschlichen Körper vollkommen gelöst, denn du benötigst ihn nicht länger.

Wow. Nun komme ich so langsam an den Punkt, an dem ich heulen möchte. Entweder hat mich jemand unter Drogen gesetzt und mir passiert gerade der krasseste Trip überhaupt – oder ich bin tatsächlich gestorben und hänge jetzt im … Himmel? Neue Fragen tun sich auf. BIN ich im Himmel? Überhaupt, käme ich denn dorthin? Ich meine, wie war denn mein Leben? War ich … gut? Wie wird es weitergehen; kommt ein Richter um die Ecke und verliest alle meine Sünden?

Werde ich … vor Gott gezerrt und … keine Ahnung, muss ihm ein Gedicht aufsagen oder so? Ich weiß auch nicht, warum ich gerade jetzt an den Weihnachtsmann denke. Vielleicht, weil die beiden in meiner Vorstellung immer ähnlich aussahen. Jedenfalls bin ich sehr plötzlich sehr müde und kann gerade nicht reden. Oder fragen. Oder überhaupt sein. Ich bin so müde…

Es hat noch Zeit. Zuerst, erhole dich. Die Energien fließen zu dir.

Und schon bin ich wieder allein.

Wo wir schon mal hier sind…

Seltsamerweise verspüre ich immer noch keine Angst. Nein, ich bin nicht so blöd zu glauben, dass mein Leben wirklich gut war. War es nicht.

Da gab es immer; und vor allem immer wieder; Dinge, die ich gern anders gemacht hätte. Oder lieber gar nicht. Es gab so vieles, das ich vielleicht nicht hätte sagen sollen. Ach, ich weiß auch nicht. Aber Angst haben? Dazu fühlt sich die Stimme zu gut an. So durch und durch … wohl gesonnen. Ehrlich, ich kann mich nicht erinnern, wann jemals überhaupt jemand so freundlich zu mir gewesen ist. Und das nicht einmal besonders wegen der Worte.

Ich fühle mich… angenommen. Und während ich noch darüber nachgrüble, wie es mir gerade geht, fließt diese gutmütige Präsenz wieder in mein Bewusstsein und macht sich durch ein Lächeln bemerkbar. Es lässt sich nicht besser erklären, zumal ich ja niemanden sehe. Sie ist einfach da. Sie versteckt sich nicht und verbirgt ihre Stimmung nicht vor mir. Bin ich auf Drogen? Diese Möglichkeit möchte ich nicht vorschnell ausschließen.

Es ist nicht möglich, das Bewusstsein in diesem Zustand durch Drogen zu erweitern.

Wieder so ein Happen, den ich scheinbar einfach schlucken soll. Oder lieber nachfragen? Mir ist immer noch nicht ganz klar, was wir hier eigentlich tun. Da ich aber, wie es scheint, erst einmal festsitze, kann ich mich auch genauso gut darauf einlassen.

„Und warum nicht?“ frage ich.

Wir sind erweitertes Bewusstsein. In diesem Zustand ist nichts verborgen. Alles ist klar.

Kann ich nicht wirklich behaupten.

Du wirst dich erinnern.

„Das sagtest du schon. Wer bist du überhaupt, hast du einen Namen?“

Namen sind nicht notwendig. Wir sind eins. Du fühlst, was ich fühle und umgekehrt.

„Und wenn ich dich anreden möchte?“

Dann sag einfach Du. Oder Wir, denn wir sind eins.

Ich möchte gerne noch viel mehr fragen, befürchte jedoch langsam eine Gehirnwäsche. Da dieses… Wesen jedoch darauf zu warten scheint, dass ich etwas tue oder sage – oder denke? – reiße ich mich zusammen. „Wo sind wir hier?“ Das Lächeln, da ist es wieder.

Wir sind in Gott.

Ach du liebe Scheiße! „Wie jetzt, in seinem …Bauch oder so?!“

Wir sind überall in Gott. Ob in menschlicher Form oder als reines Bewusstsein.

„Ok, aber wo? Ich meine, ist das hier der Himmel oder so?“

Wir verwenden diesen Begriff nicht, denn er trifft nicht zu. Dies ist kein Ort. Hierfür gibt es keine Koordinaten.

„Kannst du das so formulieren, dass ich es auch verstehe?“

Wir sind Seelen. Wir sind unsterblich und überall. Wir setzen uns keine Grenzen. Wir sind für immer.

Gott ist nur ein Begriff des menschlichen Geistes, um uns zu erfassen. Doch da er beschreibt, was wir sind, betrachten wir ihn als zutreffend.

Nachhilfe

Über meine Seele habe ich mir nie viele Gedanken gemacht. Um alles Mögliche – mein Gehalt, Arztbesuche, meine nervige Mutter, Steffis ätzende Freunde. Um Biene. Aber meine Seele?

Möchtest du nun beginnen?

Irgendetwas liegt scheinbar an, doch ich habe keine Ahnung, was mich erwartet. Dieses …Wesen – sorry, aber ich weiß immer noch nicht, wie ich es nennen soll – fragt mich das immer wieder, wenngleich es mich nicht bedrängt. Doch ich beginne zu ahnen, dass es unausweichlich ist. Also was soll’s…

„Womit beginnen? Was ist eine Rückschau – ich meine, läuft jetzt mein ganzes Leben wie ein Film vor mir ab?“

Möchtest du das?

Ob es wohl was bringt, genervt die Augen zu verdrehen? Wahrscheinlich nicht. „Würde das denn Sinn machen? Hey, ich hab’ das noch nie gemacht…“

Natürlich hast du das. Das haben wir alle. Aber nein, es macht keinen Sinn. Sehen wir uns lieber zuerst die Erfahrungen an, die zu deinem Seelenweg gehören.

„Moment!“ rufe ich. „Willst du damit sagen, dass ich schon öfter gestorben bin?“