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Gut für sich selbst sorgen – sollte das nicht das Einfachste überhaupt sein? Doch wie oft sind wir für andere da, erledigen, was »unbedingt« getan werden muss – und stellen unsere eigenen Bedürfnisse hinten an?
Wie ein bewusster, liebevoller Umgang mit sich selbst gelingt, zeigt Franziska Muri. Ihre sieben Geheimnisse der Selbstfürsorge eröffnen auch im größten Trubel des Alltags einen Weg zu uns selbst. Sie helfen, uns so anzunehmen, wie wir sind, und uns um das zu kümmern, was uns wirklich guttut. So werden wir uns selbst zum besten Freund und geben unserem Leben eine stabile Grundlage, auf der Zufriedenheit, Freude und Gelassenheit wachsen können.
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Seitenzahl: 258
Franziska Muri
SELBST FÜRSORGE
Die 7 Geheimnisse des liebevollen Umgangs mit dir selbst
Die in diesem Buch vorgestellten Informationen und Empfehlungen sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehmen die Autorin und der Verlag keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Anwendungen ergeben. Bitte nehmen Sie im Zweifelsfall bzw. bei ernsthaften Beschwerden immer professionelle Diagnose und Therapie durch ärztliche oder naturheilkundliche Hilfe in Anspruch.
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Copyright © 2019 by Integral Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte sind vorbehalten.
Redaktion: Daniela Weise
Umschlaggestaltung: Guter Punkt GmbH und Co. KG
unter Verwendung eines Motivs von © Akbaly / Shutterstock
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-641-24011-0V002
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Dem freundlichen Universum
Inhalt
Die Sorge für dich selbst
Begeisterung
Motor des Lebens, Dünger fürs Gehirn
Das Verhalten folgt der Haltung
Hinein in die Aufwärtsspirale
Freiraum
Raum und Zeit für Gelingen schaffen
Die Magie des Für-sich-Seins
Stille: Nichts … und alles
Stimmigkeit
Ganz Mensch sein
Zum Eigenen finden
Das Leben zum Lächeln bringen
Verbundenheit
Resonanz als Grundgesetz der Lebendigkeit
Die endlose Vielfalt liebevoller Begegnungen
Im Leben zu Hause sein
Vertrauen
Aktiv Vertrauen entwickeln
Schätze aus Krisen bergen
»Erwachtes Handeln« im Fluss des Lebens
Sinnhaftigkeit
Wertvoller als Glück
Eine Frage des Blickwinkels
»Es« sein lassen
Liebe
Zu dir selbst
Liebe zur Welt um dich herum
Aus Liebe zum Leben
Zum Abschluss: Sanft und beharrlich
Empfehlungen zum Weiterlesen und -hören
Anmerkungen
Die Sorge für dich selbst
Es gibt einen Menschen, mit dem du dein gesamtes Leben lang zusammen bist. Er begleitet dich seit deiner Zeit im Mutterleib, war bei der Geburt mit dir und wird es sein, bis du deinen letzten Atemzug nimmst. Er ist bei allen Freuden da und in jedem Schmerz.
Ob er dein Freund ist, ob er dir guttut und für dich sorgt, das bestimmst du selbst. Denn dieser Mensch – das bist du. Du selbst bist das Wesen, das lebenslang mit dir zusammen ist. Keine Eltern, keine Kinder, kein Partner und keine Freunde werden dich so lange und so intensiv begleiten wie du dich selbst. Wohin du auch gehst, dich nimmst du mit. Was du auch tust, du bist dabei.
Eigentlich ist es ganz einfach: So wie du für dich sorgst, so wirst du dich fühlen und so wird sich dein Leben weitgehend gestalten. Denn auch wenn du die Umstände nicht immer beeinflussen kannst, so doch deinen Umgang damit. Die Art, wie du bist, in dir selbst und in der Welt. Wie aber kann die Sorge für dich, für diesen »Menschen an deiner Seite«, gelingen? Wie kannst du in unserer hektischen Zeit voller Herausforderungen und Ängste das Beste für dich leben – nachhaltig, freudig und genussvoll?
In diesem Buch untersuche ich sieben Qualitäten, die meiner Erfahrung nach die Basis einer gelingenden Selbstfürsorge sind. Dabei geht es mir vor allem um die Geheimnisse hinter den typischen guten Tipps. Denn die kennen wir – du genauso wie ich. In vielen hervorragenden Büchern und Artikeln, Videos und Blogs lernen wir alles, was wir für ein selbstfürsorgliches Leben nutzen könnten. Da gibt es erprobte Empfehlungen und hilfreiche Ideen für den bestmöglichen Umgang mit unserem Körper, mit unserer Psyche, mit unserem Umfeld. Aber … wir setzen sie meist nicht um oder nur für kurze Zeit, bis uns der Alltagsstrudel wieder davon wegreißt. Wir tun uns schwer damit, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen, völlig einleuchtende Gesundheitstipps auch längerfristig zu befolgen oder uns regelmäßig Entspannung und Muße zu gönnen. Warum ist das so? Am mangelnden Wissen kann es nicht liegen. An einem Mangel an Zeit, wie wir gern sagen, letztlich auch nicht – denn wir verwenden sie bei genauer Betrachtung oft ziemlich unsinnig. Was also ist es, das uns hier bremst oder auf Abwege leitet? Und wie kommen wir raus aus Hamsterrad und Bequemlichkeitsfalle? Wie könnte es anders gehen? Und kann ich es mit diesem Buch – einem weiteren »Ratgeber« – wirklich schaffen, etwas anderes anzubieten?
Ich will es versuchen. Ich will dir von meinen Erfahrungen berichten und von all dem, was mir bislang zu diesem Thema begegnet ist. Mir geht es in diesem Buch um das, was uns innerlich so verwandeln kann, dass wir die Selbstfürsorge auch wirklich praktizieren. Denn »eigentlich« müsste es das Einfachste überhaupt sein: uns selbst liebevoll all das angedeihen zu lassen, was das eigene Wesen erblühen und das Leben gelingen lässt.
Selbstoptimierung? Nein, Selbstfürsorge
Strategien und Sieben-Schritte-Pläne, um besser für dich zu sorgen – die wirst du hier nicht finden. Ich habe in meinem Leben bestimmt schon Hunderte davon entworfen, voller Elan und in dem Gefühl, dass sie alles verändern und mich rundum und für immer kraftvoll und entspannt machen werden. Doch meist habe ich sie nur wenige Tage lang umgesetzt. Wenn überhaupt. Denn eigentlich haben sie mir stets nur einen neuen Punkt auf der ohnehin schon übervollen To-do-Liste beschert – und viel Frust dazu: Denn wenn ich die Vorhaben nicht umsetzte, war ich geknickt. Ich fühlte mich unfähig und an Tagen mit besonders dramatischer Stimmung früher oder später »dem Untergang geweiht«, weil es mir einfach nicht gelang, meine klugen Zeitmanagement-, Sport- oder Ernährungsprogramme zu leben, die mich ein für alle Mal aus Stress und Erschöpfung herausholen könnten.
Das Erstaunliche zeigte sich erst nach und nach: Obwohl ich das Gefühl hatte, mit all meinen Selbstfürsorge-Strategien gescheitert zu sein, gelte ich bei vielen Freunden und Bekannten als sehr selbstfürsorglich. Und ich selbst – sosehr ich um die kritischen Lücken im Ganzen weiß – empfinde es seit einiger Zeit auch so. Was also lief hier nicht so wie gedacht? Was passierte im Hintergrund, während ich Pläne schmiedete und damit scheiterte? Oder auf den Punkt gebracht: Was macht eine nachhaltige Selbstfürsorge wirklich aus?
Selbstoptimierung ist es nicht. Denn ist das nicht einfach nur der Versuch, sich an die immer mehr fordernde Gesellschaft anzupassen, um weiter Schritt zu halten und teilweise absurde Ansprüche zu erfüllen – wie das Gebot ewiger Jugend oder der Perfektion auf allen Lebensfeldern? Natürlich ist es sinnvoll, so weit Schritt zu halten, dass wir im für uns gesunden Maße Teil des gesellschaftlichen Umfeldes bleiben können. Doch Selbstoptimierung, so könnte man grob zusammenfassen, setzt außen an, Selbstfürsorge hingegen kommt von innen. Sie fragt nach dem, was du wirklich brauchst und was dir wirklich guttut. Dir als Mensch und Individuum.
Was mir besser zu funktionieren scheint als Strategien und Pläne, ist, das Gute und Förderliche ins Leben hineintröpfeln zu lassen, statt es mit einer gut geplanten Hauruck-Aktion erzwingen zu wollen. Mit der nämlich laufen wir Gefahr, dass unser Gehirn sofort meint: »Ach, das hat doch schon mal nicht funktioniert.« Genau das denkt es sehr schnell, wenn wir etwas verändern wollen. Und dann tritt es in den Streik, während wir in alte Muster zurückfallen. Es gilt also einiges zu beachten – und genau darum soll es hier gehen.
Meisterschaft als lebenslanges freudiges Ringen
Für die meisten von uns ist Selbstfürsorge nichts, was man kann. Es ist etwas, was man lebenslang einüben und stets neu an die äußeren und inneren Gegebenheiten anpassen darf. Vieles stellt sich ihr in den Weg – vom »inneren Schweinehund« bis zu den vielfältigen Anforderungen des heutigen Lebens. Das Gute daran ist: So lernen wir die Sorge für uns selbst über Jahrzehnte hinweg immer besser, wenn wir uns nicht entmutigen lassen. Und wenn wir die Früchte bewusst kosten, die uns jedes aktive Für-uns-da-Sein schenkt. Denn dieses Kosten, dieses bewusste Erleben ist ein wichtiger Schlüssel, immer mehr von dem zu erfahren, was wirklich und langfristig guttut.
Wie schon bei 21 Gründe, das Alleinsein zu lieben kann ich auch bei diesem Buch sagen: Ich habe es für mich selbst zu schreiben begonnen. Wie sehr viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte bin ich geübt, erfahren und durchaus auch konsequent in Sachen Selbstfürsorge. Und doch gibt es da bis heute Bereiche, in denen ich strauchle, scheitere und immer neu gefasste Vorsätze einfach nicht einhalte. Die Geheimnisse des liebevollen Umgangs mit mir selbst in diesen Bereichen kenne ich zwar, oder zumindest erahne ich sie, doch irgendwie passen sie noch immer nicht recht zu meinem Körper-Geist-Seele-System, meinen inneren Mustern und zähen Gewohnheiten. Und dann finde ich mich an manchen Abenden erschöpft und missmutig vor, bin unzufrieden und der Meinung, »es« einfach nicht hinzubekommen.
Als Autorin nutzte ich daher sehr gern die Möglichkeit, die Selbstfürsorge zu einem Forschungsprojekt werden zu lassen. Mir wurde dabei bald etwas Interessantes klar: Wenn ich dich mit diesem Buch dazu inspirieren kann, besser und liebevoller für dich selbst zu sorgen, dann wird deine Welt schöner – und meine damit auch. Es ist ja eine Welt. Vielleicht ist das wesentliche Geheimnis genau das: Jeder, der seine eigene Welt schöner und liebevoller, sanfter und freudvoller macht, tut es für alle anderen mit – und deren Einsatz für echtes Wohlbefinden wirkt auch wieder auf ihn zurück.
Mir wurde bewusst, dass es eine Form der Selbstfürsorge ist, wenn ich dieses Buch so ehrlich und vorbehaltlos, so liebevoll und gut wie möglich schreibe. Ich schreibe es auch für mich, während ich es für dich schreibe. Ich schreibe es dafür, dass es mehr erfüllte und freudig entspannte Menschen in der Welt gibt – in deiner ebenso wie meiner.
So möchte ich dir, liebe Leserin, lieber Leser, wie in einem persönlichen Gespräch das mitgeben, was ich bisher in Sachen Selbstfürsorge erfahren durfte. Ich möchte es für dich notieren, sodass du jederzeit darauf zugreifen und es in dein Leben einbauen kannst, wenn du magst. Die Aktivitäten der Selbstfürsorge sind letztlich ganz simpel. Die Geheimnisse liegen aber nicht in dem, was man für sich tun könnte, sondern vielmehr in den Ebenen dahinter: Warum wissen wir, was uns guttut, und tun es trotzdem so oft nicht? Und wie bekommen wir uns dazu, mehr von dem zu machen, was uns erblühen lässt?
Natürlich gehört zur Selbstfürsorge, sich gut zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen, einer sinnvollen und im Kern angenehmen Tätigkeit nachzugehen, wohltuende Beziehungen zu pflegen, Freude und Genuss einzuladen – sich also einfach gut um das Körper-Geist-Seele-System zu kümmern, als das man hier auf der Welt ist. Die wirkliche Kunst aber ist, in sich die Basis dafür zu schaffen, selbstfürsorglich leben zu wollen, es sich zu erlauben und es dann auch zu tun. Es geht darum, die Selbstfürsorge zu etablieren und als Grundpfeiler des Lebens zu verankern.
Gönn dich dir selbst
Die sieben Hauptkapitel dieses Buches möchten dich ermutigen, dein Wohlergehen aktiv in den Fokus zu nehmen. Denn wer sonst sollte oder könnte es tun? Es ist und bleibt deine Aufgabe, zumindest seit du erwachsen bist.
Bevor Selbstfürsorge als Thema für uns alle populär wurde, sprach man vor allem in helfenden Berufen darüber. Denn dort herrscht bei den Menschen die Tendenz vor, sich intensiv und mit aller Kraft um andere zu kümmern, sich selbst dabei aber oftmals zu vernachlässigen. Die Arbeitsbedingungen sind in solchen Berufen – etwa in der Altenpflege, den Krankenhäusern, Kindertagesstätten und Schulen – nicht immer die besten, das Leistungspensum ist hoch, die Zeit knapp, man möchte natürlicherweise mit den Menschen, die man betreut, in Resonanz gehen und hat oft einfach nicht die Zeit dafür. Das alles kann schnell ermüden, frustrieren und erschöpfen. Daher tut eine aufmerksame Selbstfürsorge not. Die Erfahrungen zeigen dabei, dass sie von den meisten regelrecht erlernt und antrainiert werden muss. Das geschieht für Angehörige helfender Berufe manchmal gezielt in mehrwöchigen Kursen.1 Die helfen nachweislich, den Stress zu reduzieren und die Selbstfürsorge längerfristig zu erhöhen.
Ein Kurs unter Anleitung und in einer Gruppe steigert natürlich die Chance, dass man dranbleibt. Und trotzdem waren ganze sechs Wochen nötig, bis sich die Selbstfürsorge im Leben der Teilnehmenden etabliert hatte. Erwarte also bitte nicht von dir – und auch nicht von diesem Buch –, dass sich dein Leben sofort komplett zum Allerschönsten hin wendet, wenn du beschließt, ab jetzt selbstfürsorglicher zu sein. Es ist ein Weg und es braucht Übung. Und es ist eine individuelle Sache. Für jeden funktioniert es auf andere Weise – die aber will erst herausgefunden werden.
Ich empfehle dir das Motto: »Was immer möglich ist«. Ich kenne es von mir selbst, dass ich beim Lesen von Ratgebern denke: Das geht in meinem Alltag aber nicht! Wie soll ich das machen? Und vor allem: wann?!
Mittlerweile habe ich gelernt, dass ich mit dem Motto »Was immer möglich ist« sehr viel weiter komme. Damit gebe ich den Tipps und Anregungen eine Chance. Und dann setze ich sie vielleicht nicht täglich um, aber doch ab und zu – wenn es eben gerade geht. Auch so tröpfeln neue Seinsweisen in mein Leben hinein und machen es freudvoller und leichter.
Das Gute ist: Jeder ehrliche Schritt in Richtung Selbstfürsorge bringt bereits Wohlbefinden und Freude mit sich. Wenn du mit dir achtsam und freundlich umgehst, bist du schenkend und beschenkt zugleich. Und mit beidem gewinnst du. Gehst du liebevoll mit dir um, hast du auf jeden Fall schon mal eine stabile Liebesbeziehung in deinem Leben. Warum das sogar die absolut wesentliche Liebesbeziehung ist, auch darum wird es in diesem Buch gehen.
Du bist bereits eine Expertin, ein Experte – für deine ganz eigene Form der Selbstfürsorge. Vielleicht schlummert sie noch ungelebt und unerforscht in dir. Doch niemand kann dir sagen, was für dich gut ist, was dir guttut und dich auftanken, aufblühen, erfüllt leben lässt. Was andere können, ist, dich dazu einzuladen, deine Art der Selbstfürsorge nach und nach zum Leben zu erwecken. Und genau das möchte dieses Buch mit seinen sieben Kapiteln, seinen sieben »Geheimnissen« tun.
Viel Freude und gutes Gelingen!
Deine Franziska
Begeisterung
Wenn wir etwas verändern wollen, setzen wir meist beim Verhalten an. Wir versuchen, jeden zweiten Morgen joggen zu gehen oder den Gewohnheits-Nachmittagskuchen wegzulassen. Der Erfolg? Es gelingt ein paar Tage lang und dann rutschen wir ins alte Fahrwasser und ärgern uns über uns selbst. Aus der Forschung weiß man, dass wir woanders ansetzen müssen: an der Haltung. Ändern wir die – am besten in Richtung Begeisterung für das, was uns guttut –, ändert sich unser Verhalten von allein. Unser ganzes Wesen baut sich um in Richtung Gelingen.
Motor des Lebens, Dünger fürs Gehirn
Mit ausgebreiteten Armen am Meer stehen oder auf einem Berggipfel … oder am Bahnhof, um einen lieben Menschen zu empfangen. Das Herz weit offen, um nur ja nichts von dem zu verpassen, was hier gerade erlebbar ist. Oder die Stille einer sternenklaren Nacht erlauschen, den Herzschlag eines Kindes, das Schnurren einer Katze. Die tiefe Befriedigung nach getaner Arbeit spüren oder wenn eine knifflige Situation gemeistert wurde. Oder den Beginn eines Tages voller sonniger Stunden, die ganz dir gehören, genießen.
Kannst du es wahrnehmen, all das, was dir unter die Haut geht? Kannst du sie spüren, die Begeisterung? Dafür, dass du so vieles erleben und tun, gestalten und schaffen kannst? Dafür, dass du auf der Welt bist, dass du lebst und liebst und atmest? Kannst du die Begeisterung spüren? Zumindest ab und zu?
Es gibt vieles, was uns im Leben antreiben kann, was uns morgens aufstehen und auch Schwieriges anpacken lässt. Begeisterung ist sicher der schönste Antreiber, den wir im Repertoire haben. Und es ist nicht einfach nur ein gutes Gefühl. Vielmehr scheint es so zu sein, dass uns die Natur mit Begeisterungsfähigkeit ausgestattet hat, weil sich damit die Evolution entscheidend voranbringen lässt. Begeisterung führt dazu, dass wir uns selbst und damit auch unsere Spezies weiterentwickeln. In diesem Sinne ist sie äußerst lebensdienlich.
Dein Gehirn liebt Begeisterung
Dass ich die Begeisterung heute sehr bewusst erlebe, verdanke ich vor allem Gerald Hüther, den ich sehr schätze, weil er die Neurobiologie mit einer neuen Art, das Leben und die Gemeinschaft zu denken, verbindet. Für unseren Zusammenhang ist mir aus seinen Vorträgen Folgendes wichtig: Wenn etwas unter die Haut geht, schalten sich im Hirn die emotionalen Zentren an. Dann werden neuroplastische Botenstoffe ausgeschüttet, was im Normalbetrieb nicht geschieht – und das regt Wachstums- und Veränderungsprozesse an. Und zwar genau in den Bereichen, die gerade aktiv sind – also bezüglich der Dinge, die wir in diesem Moment tun oder erleben.2
Ist nicht das der Schlüssel zur Veränderung? Zur Veränderung in Richtung Selbstfürsorge? Wir können daraus mitnehmen, dass wir unser Leben so gestalten sollten, dass uns möglichst oft etwas unter die Haut geht, dass wir Freude spüren, Begeisterung, Lebendigkeit. Das führt zu einem lebenslang wach bleibenden, aktiv umbaufreudigen Gehirn, das sich mit all unseren Erfahrungen wunderbar weiterentwickelt. Wohin wir unser Erleben und unser Wahrnehmen steuern, haben wir bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand. Wenn wir möglichst oft bewusst erlebte, begeisternde Erfahrungen mit Selbstfürsorglichkeit in unseren Alltag tröpfeln lassen – so klein sie auch sind –, bauen sich im Gehirn die dafür zuständigen Areale aus und aus den anfangs schmalen Pfaden werden irgendwann Schnellstraßen, auf denen unsere selbstfürsorglichen Aktivitäten leicht und freudig unterwegs sind.
Erinnere dich
Wie auch immer du deine Lebenssituation momentan wahrnimmst: Nimm dir gelegentlich Zeit, dich an Ereignisse oder Situationen zu erinnern, die dich begeistert haben. An Momente, wo du schier außer dir vor Freude warst – oder ganz still vor lauter Staunen. Nimm dieses Empfinden wahr, nimm es tief fühlend in dich auf.
Die Begeisterung zu pflegen heißt nicht, dass wir schwierige Erfahrungen meiden sollten oder meiden könnten. Im Gegenteil: Auch ein anfangs schmerzhaftes Erleben geht uns unter die Haut und macht das Hirn neuroplastisch aktiv. Wir sind herausgefordert, die Situation zu meistern, das Problem zu lösen, und dafür stellt unser ganzes System Energie bereit – je stärker lösungsorientiert und vertrauensvoll wir sind, umso mehr. Haben wir die Nuss dann geknackt, gibt es wieder Belohnungsbotenstoffe von unserem Hirn, die uns anspornen sollen, auf diesem guten Weg zu bleiben und auch vor der nächsten Barriere nicht zu kapitulieren. Wir erleben Begeisterung dafür, dass wir einen wertvollen Schritt weiter sind auf unserem Weg. So wachsen und reifen wir unaufhörlich – in dem zunehmenden Gefühl, »es« hinzubekommen.
Du merkst schon: Ich bin begeistert von all diesen Zusammenhängen und möchte am liebsten alles auf einmal ansprechen und viele Fäden weiterspinnen im Feld der zahllosen Möglichkeiten. Doch der Reihe nach! Wir sind ja erst am Anfang dieses Buches.
Wie Veränderung gelingen kann
Das Thema Selbstfürsorge fordert die meisten von uns dazu heraus, ihr Leben zu verändern – bestimmte Dinge mehr zu tun, andere weniger und einige gar nicht mehr. Du wirst wissen, welches deine Baustellen und Achillesfersen, deine Versuchungen und Fallstricke sind. Und du weißt sicherlich auch, dass Veränderungen nicht so leicht umzusetzen sind. Martin Korte, ein anderer Hirnforscher, erklärt – von mir hier simpel zusammengefasst: Verändern können wir uns, wenn das Belohnungssystem aktiv wird und nicht das Erwartungssystem. Wenn nur das passiert, was wir erwarten, was wir schon kennen, was wir weitgehend stoisch hinnehmen, unterfordert und im Gefühl der Sicherheit, dass wir alles, was wir wollen, ohnehin erreichen, dann wird kein Dopamin ausgeschüttet. Das aber ist der Turbo fürs Lernen, fürs Verändern. Es wird als Glückshormon bezeichnet und ist vor allem für unseren Antrieb und unsere Motivation zuständig. Und eine Sache zu verfolgen und zu erleben, wie sie langsam ins Rollen kommt, kann ja auch tatsächlich glücklich machen.
Zum Belohnungssystem gehören neben Dopamin auch körpereigene Opiate und Oxytocin, das sogenannten Kuschel- und Bindungshormon. Wir lernen und verändern uns immer dann, wenn dieser Cocktail ausgeschüttet wird. Und das heißt, wenn wir begeistert sind (wie Hüther es sagen würde): wenn wir uns interessieren, wenn wir uns mit uns selbst und anderen verbunden fühlen, geschätzt und integriert, wenn wir Zuversicht erleben und gute Vorbilder kennen, die uns zeigen, was möglich ist. Und weißt du was? Um all das können wir uns weitgehend selbst kümmern. Um genau diese kleinen und großen »Geheimnisse« der Selbstfürsorge wird es daher im Folgenden auch gehen. Um genau diese und weitere Bausteine, die uns nach und nach das Gefühl geben, dass unser Leben gelingt.
Natürlich weiß auch die Forschung, wie schnell wir in alte Gewohnheiten zurückfallen. Im Hirn sagt dann, sobald wir etwas Neues versuchen, eine Stimme: »Ach, so was konnte ich doch noch nie.« Dann ruft es Ängste und Frust hervor, der Veränderungsprozess stagniert. Wir lassen im Sande verlaufen, was wir uns vorgenommen hatten.
Und was kann uns aus dieser Falle herausholen? Vor allem ein lohnendes Ziel. Eine Belohnung, die es uns wirklich wert ist. Geld und Materielles reichen dafür nicht. Es geht uns nämlich immer vor allem um ein Gefühl. Um ein Lebensgefühl, das wir haben wollen, eine innere Gestimmtheit.
Dein Lieblingsgefühl
Wie würdest du dich fühlen, wenn alle deine Wünsche wahr geworden wären? Welches ist das Gefühl, das du leben möchtest? Du kannst es nur ersehnen, weil du es bereits kennst. Kannst du es spüren? Jetzt gleich? Kannst du es immer dann bemerken, wenn es in deinem Alltag bereits da ist? Kannst du es dann schon voll und ganz genießen?
Martin Korte beschreibt aus seiner Forschung einige Punkte, die dafür sorgen, dass Veränderung gelingen kann: Wir müssen dafür
glauben, dass wir es schaffen.dem Neuen einen vertrauten Anstrich geben.andere Menschen mit einbeziehen.Achtsamkeit kultivieren.uns vorstellen, wie es sein soll. Also visualisieren und uns hineinfühlen in das Zielgefühl.3Um all das – und einiges mehr – wird es im Weiteren gehen. Der letzte Punkt klingt ja ein wenig nach Positivem Denken und Affirmationen – etwas, woran ich mich oft gerieben habe, weil ich immer den Eindruck hatte: Da stimmt was nicht. Man versucht sich da etwas vorzumachen, statt zu lernen, die Realität als ein Geschenk des Lebens anzunehmen. Man versucht, aus dem eigenen Kopf statt aus der Realität heraus zu leben. Aber natürlich ist auch etwas dran – wenn in mir kein Bild von einem lebenswerten und schönen Leben, von einem glücklichen erfüllten Selbst existiert, wird ein solches Sein kaum möglich werden. Bei mir hat es ehrlich gesagt nie funktioniert, dass mir die Realität irgendwann das brachte, was ich mir zuvor in Visionen und Tagträumen ausmalte. Wirklich nie – zumindest nie in der Weise, wie ich es wollte und malte und träumte. Doch sicherlich waren solche Träume und solches Affirmieren ein Training in Sachen: Leben darf schön sein. Sicherlich wurden in meinem Hirn dabei Bahnen gelegt für all die guten Gefühle, die dann tatsächlich immer mehr zugenommen haben.
Genau das ist für mich ein Beispiel dafür, dass es wohl letztlich keine Umwege gibt. Immer machen wir unsere Erfahrungen und lernen dazu. Und es gibt auch nicht den einen direkten Weg – denn auf dem würden wir wahrscheinlich nicht genug lernen und uns nicht ausreichend weiterentwickeln. Leben ist Bewegung und auf diesem Planeten geht es offenbar um Evolution. Und so nimmt auch ein insgesamt gelungenes und weiter gelingendes Leben die eine oder andere Talfahrt in Kauf – wie sonst könnten wir die Freude erleben, wenn es wieder aufwärtsgeht?
Lass dich immer neu begeistern
Leg deinen Fokus im Leben immer wieder auf Begeisterndes – im Großen, aber vor allem auch im Kleinen, im Unscheinbaren. Wenn du genauer hinschaust, hinhörst, hinspürst, haben unzählige Momente das Potenzial, dich in freudiges Erstaunen zu versetzen. Lass dich immer neu spüren, wie kostbar, wie wundervoll das Leben ist.
Was auch immer dazu für dich nötig ist: Nutze es! Das Blättern im Fotoordner, das Hören eines musikalischen Meisterwerks, das Sein in der Natur, das Spüren deines Körpers beim Yoga oder im Tanz, das Lachen mit deinen Kindern, ehrliche Gespräche mit Freunden, ein tiefer Blick in die Augen deines Liebsten – lebe und erlebe bewusst, was dich lebendig macht.
Wir alle sind mit viel mehr Potenzial auf die Welt gekommen, als wir heute leben. Das Gehirn stellt am Anfang viel mehr an Neuronen zur Verfügung, als gebraucht wird. Ausgebaut und erhalten wird dann von Geburt an das, was abgerufen, was genutzt wird. Und das, was ist, können wir selbst mitbestimmen.
Die schönste Nachricht der heutigen Hirnforschung, so Gerald Hüther, ist: Das Gehirn kann sich in jedem Alter um- und ausbauen. Lebenslang ist es möglich, dass wir lernen und uns entwickeln. Das Gehirn stellt dafür eine enorme Plastizität zur Verfügung, die immer dann genutzt wird, wenn die emotionalen Zentren miteinbezogen sind – wenn uns also etwas berührt, bewegt, aufwühlt, begeistert. Das erste Geheimnis eines liebevollen Umgangs mit sich selbst lautet also: Lass immer mehr Begeisterung in dein Leben hineintröpfeln. Und lass aus dem Tröpfeln nach und nach ein Fließen und ein Strömen werden. Sei wach und freudig bewusst bei all dem, was dir guttut. Nimm es nicht für selbstverständlich, sondern erlebe es mit allen Sinnen und spüre, was es mit dir macht. Mit einer begeisterten Grundhaltung dem Leben gegenüber findet dein Wesen den Weg zur Erfüllung von selbst. Dich in der Begeisterungsfähigkeit zu halten, ist daher die erste große selbstfürsorgliche Tat, auf der alles andere bestens aufbauen kann.
Sich selbst spüren
Was heißt denn eigentlich Selbstfürsorge? Es bedeutet nichts weiter, als dafür zu sorgen, dass es dem Menschen, der wir sind, gut geht. Dass er hat, was er braucht, und sich wohlfühlt. Um Selbstfürsorge leben zu können, muss man natürlich zuerst – ganz simpel – sein Selbst wahrnehmen, man muss es wiederfinden in den Strudeln des Alltags, muss ein Gefühl dafür bekommen. Ein guter Teil der praktischen Anregungen in diesem Buch ist daher im Kern die Einladung, dich bewusst an dich selbst zu erinnern.
Die Begeisterung ist uns von der Natur mitgegeben worden. Kinder leben sie auf besonders intensive Weise und brauchen nicht viel dafür – ein herbstbuntes Ahornblatt, die ersten Schneeflocken, junge Kätzchen im Frühling, das Naschen wilder Sommerbeeren. Wenn wir genau hinsehen und hinspüren, begeistern uns all diese Dinge ebenso. Und es darf noch »weniger« sein. In der Meditation Geübte wissen, dass das Nichts eine Menge Begeisterung hervorrufen kann, die Abwesenheit von allem Denken und Wollen, die pure innere Weite, die Stille. Das bloße, reine Sein zu spüren gehört zum Köstlichsten, was das Leben uns zu bieten hat: Begeisterung einfach darüber, zu sein. Es schließt uns an eine Quelle unendlicher Kraft und Freude an.
Sicher kennst du diese Momente – so selten sie auch sein mögen –, in denen du einfach weißt: Es geht immer noch tiefer, noch erstaunlicher, noch liebevoller, noch freier, noch weiter in die Geheimnisse des Lebens hinein. Lass dich in jeder Zelle deines Seins davon begeistern, dass du auf dieser großen Reise bist.
Das Verhalten folgt der Haltung
Warum gehen die einen liebevoll mit sich um, essen gesund, machen regelmäßig Sport oder Yoga, erfüllen sich ihre Ziele und Wünsche und gestalten sich das Leben behaglich und freundlich, während andere kaum vom Sofa hochkommen, wenig Gutes über sich selbst zu sagen wissen und mehr schlecht als recht durchs Leben stolpern? Nun, beide Extreme haben unterschiedliche Haltungen sich selbst und dem Leben gegenüber. Die bereits gemachten Erfahrungen etablierten eine entsprechende Haltung, die das weitere Sein in allem prägt.
Unsere Einstellung zu den Dingen bestimmt unseren Umgang damit: Wenn wir Sport ablehnen, werden wir keinen machen. Wenn wir gesundes Essen als etwas ansehen, wofür man unendlich viel Zeit und jede Menge Geld benötigt, dann werden wir es in unserem Alltag nicht etablieren. Wenn wir der Ansicht sind, dass wir es nicht verdient haben, uns gut um uns selbst zu kümmern, während die Kollegen doch so gestresst sind, dann werden wir weiter über unsere Grenzen gehen und nicht genügend ausspannen.
Erfahrungen, die wir in bestimmten Bereichen immer wieder machen, verdichten sich in unserer Kindheit, aber auch noch im Erwachsenenalter zu Haltungen. Und eben weil sich unsere Haltungen aufgrund all unserer Erfahrungen über Jahre und Jahrzehnte gebildet haben, sind sie selten über Nacht zu ändern. Das merkt jeder, der etwas Grundlegendes in seinem Leben umdrehen will. Es klappt nicht so leicht.
Möglich ist es aber natürlich doch, sonst wäre in der Bauweise des Menschen einiges wirklich schiefgelaufen. Sonst gäbe es auch nicht all die vielen Menschen, die sich über die Jahre doch grundlegend verändert haben – in Richtung Wohlbefinden und Zufriedenheit. Ändern können sich Haltungen insbesondere durch neue Erfahrungen. Erfahrungen, die nicht dem entsprechen, was der bisherigen Haltung zugrunde liegt. Genau dazu kann man sich selbst (und andere) ermutigen, und genau dem dienen auch all die praktischen Ideen in diesem Buch: Sie wollen dich zu neuen Erfahrungen inspirieren, die nach und nach deine Haltung selbstfürsorglicher werden lassen.
Es ist, als würden neue positive Erfahrungen mit etwas, was man vorher ablehnte oder nicht für möglich hielt, den Boden austrocknen lassen, auf dem die ungünstigen Haltungen über Jahre wucherten. Zugleich gießen und düngen sie den Boden für das, was guttut. Solche günstigen Erfahrungen können wir mitten im alltäglichen Leben machen. Je bewusster wir sie zu uns einladen und dann auch wahrnehmen, umso schneller können sie unsere Haltung verändern – und damit dann auch unser Verhalten im entsprechenden Lebensfeld.
Auch Achtsamkeit, Meditation und Praktiken wie The Work von Byron Katie (mehr dazu im Kapitel »Vertrauen«) sind hier sehr wirkungsvoll: Sie nehmen uns aus dem lange Eingeübten heraus, setzen uns gewissermaßen geistig auf neutralen Boden – und von dort aus können wir die Dinge neu betrachten und bewerten. Und dann erleben wir irgendwann bei einem kritischen Alltagsereignis staunend, wie wir plötzlich ganz anders handeln als gewohnt. Einfach so. Ohne es zu planen oder darüber nachzudenken. Es hat sich etwas geändert.
Jeder kleine, bewusst erlebte Wandel in eine liebevollere Richtung führt natürlich erneut zu Begeisterung und Belohnungscocktails, die das Gehirn auf unser Wohl ausschenkt. Und damit verstärkt sich die neue Art zu handeln in uns noch mehr. Wenn das kein lohnender Weg ist!
Die übliche Haltung in Bezug auf die Selbstfürsorge
Von wo aus aber starten wir auf diesem Weg? Es ist klar, dass wir auf passende Weise essen, schlafen, arbeiten, Pausen machen, den Körper bewegen, den Tag und die Woche gestalten, unsere Interessen verfolgen und unsere Psyche bei Laune halten müssen. Warum aber tun es die einen auf beste und förderliche Weise – und so viele andere bekommen es nicht wirklich hin? Was sind die Haltungen, die hier gegensteuern?
Unzählige innere Einstellungen können verhindern, dass wir uns gut um uns selbst kümmern: »Ich bin es nicht wert.« »Ich darf nicht egoistisch sein.« »Erst mal muss ich mich um die Kinder / den Job / den Verein / die Umwelt kümmern.« »Die anderen leben doch auch so.« »Es ist mir zu anstrengend, selbst etwas zu tun (schließlich zahle ich in die Krankenkasse ein).« Dazu kommen all die Stress machenden Gedanken, die mit »Ich darf nicht …« und »Ich sollte …« anfangen. Solche Haltungen beruhen auf bisher gemachten Erfahrungen – und letztlich einfach auf Gedanken, die wir mit uns mittragen, ohne sie einmal kritisch zu hinterfragen.
Was sagen deine Gedanken?
Nimm dir ein wenig Zeit, leg dir etwas zum Schreiben bereit, setz dich gemütlich hin und atme ein paarmal in Ruhe durch. Und dann frage dich: Was denkst du über dich und dein Leben? So ganz grundsätzlich. Was denkst du über deinen Alltag, deine Arbeit, über unsere Zeit, die Gesellschaft, die Welt? Schreib ganz unzensiert deine Gedanken auf, einfach alles, was dir in den Kopf kommt. Sei weder »gut« noch »spirituell« dabei. Lass die Gedanken einfach aufs Papier fließen.
Und nun frage dich: Lassen diese Gedanken zu, dass du dich liebevoll um dich selbst kümmerst? Erlauben sie es dir? Machen sie es dir leicht oder belasten sie dich und dein Engagement für ein gutes Leben?