Sex heiße Tage
Jules ist ein wunderbarer Junge, er wird dir gefallen! Warte ab, bis er hier ist. Du wirst schon sehen ... «
O nein! Anna schnappt nach Luft. Das kann nicht gut gehen. Unmöglich! Das sollte Robert doch klar sein! Sie schaut ihn an. Lass Jules nicht kommen, möchte sie ihm zurufen: Lass Jules um Gottes willen nicht hierher kommen!
Aber Robert erwidert nicht nur ihren Blick, sondern er strahlt sie an wie ein Kind, dem man gerade gesagt hat, dass es Weihnachtsgeschenke auch im Sommer gibt, und so schweigt sie.
Für einen Augenblick denkt sie an die vergangene Nacht, an Roberts Zärtlichkeiten oben im Schlafzimmer. Schemenhaft sieht sie wieder seinen schmalen Körper, der sich im blasssilbernen Licht des Mondes über sie beugt. »Im Urlaub gehört der Mond dazu«, hatte er geflüstert und die weiße Decke von ihr weggeschoben, so dass ihr nackter Körper vollkommen diesem sanften Schimmer ausgesetzt war, der ihre Haut wie mit Perlmutt überzog. Genüsslich hatte er ihre apfelgroßen Brüste betrachtet, ihren Bauch, ihre Spalte, die unter seinem Blick feucht geworden war. Er hatte sie lange angeschaut, als müsse er erst noch überlegen,
wo genau er mit den Liebkosungen anfangen soll. Doch schließlich hatte er sich für ihren Mund entschieden. Er hatte sie geküsst, war mit der Zungenspitze über ihre Lippen geglitten und allmählich an ihrem Hals entlanggefahren. Er hatte ihre Brust berührt und die süße Himbeere vernascht. Seine Arme hatten sich derweil um ihre Taille geschlungen, während ihre Haut zu kribbeln begann und ihre Spalte vor Erregung immer nasser wurde, dass sie schon glaubte, der Schleim tropfe aus dem Schlitz auf das Bett.
Sie war gierig nach seinen Händen, sie wollte, dass er sie anfasst, dass er ihre Möse endlich berührt, sie wollte seine Finger spüren, die sich in ihr kleines Loch bohrten ... Aber er hatte es wie immer hinausgezögert. Erst als die Wellen der anrollenden Lust, die ihr die Schenkel immer weiter auseinander trieben, immer stärker geworden waren, hatte er sich endlich Millimeter für Millimeter über sie geschoben, bis er ganz auf ihr lag ...
Anna mag es, wenn er auf ihr liegt, denn Robert ist von knabenhafter Statur, obwohl er nicht mehr jung ist. Er macht sich leicht auf ihr, als könnte er schweben, als könnte er sie mitschweben lassen, durch die Nacht, auf unsichtbaren Flügeln, die man durch inniges Aufeinanderzuschwingen der Körper in Bewegung hält. Und er hat dieses ungeheuer harte Glied, das man dem zartgebauten Mann zunächst gar nicht zutraut und das in ihrem Leib, wenn es in ihre schleimige Grotte hineingleitet, sofort ein unersättliches Verlangen auslöst. Ein zartrosa Prachtexemplar, das durch die feuchte Gasse tiefer und tiefer in sie dringt. Sie mag es, wenn durch das sanfte Stoßen
ihr Loch immer weiter und größer wird, wenn sie von diesem zärtlichen Riesen bis an den Rand ausgefüllt wird, und je schneller er wird, desto leichter kann er sie in andere, vom Mondlicht verzauberte Welten entführen. Unwirklich, lustvoll und zart.
Aber er kann noch so viel mehr damit ...
Selbst jetzt fühlt sie es, wie sich ihr Geschlecht allein bei der Vorstellung, wie dieser harte Riese in ihr Loch dringt, öffnet. Sie kann fühlen, wie sie nass wird und das hungrige Fleisch zu pochen beginnt. Sie kann Roberts Duft riechen, der ihre Sinne betört, obwohl er fast drei Meter von ihr entfernt am Fenster steht.
Ganz ruhig steht er da, so ganz anders als der Mann, der mit seinen schnellen harten Stößen ihre Möse zum Kochen bringt, dessen rascher Atem so oft zu ihrem eigenen wird, weil sie ihn einatmen will, immer schneller, wenn ihre Haut unter seinen Händen zu brennen beginnt, bis sie ihre Haut am liebsten abstreifen würde wie ein unerträglich heißes Kleid.
»Komm schon, Anna, es wird ... Ich meine, Jules ist wirklich okay. Er wird dir wirklich gefallen. Vertrau mir.«
Sie macht sich nichts vor, er ist nicht um sie besorgt, sondern nur darum, dass die Geschichte mit Jules anders laufen könnte, als er sie sich in Gedanken ausgemalt hat.
Sie wendet sich ab, lässt sich in den großen weißen Sessel fallen, streckt die nackten Beine von sich. Sie versteht nicht, wie Robert ihr so etwas antun kann. Er hat ihr diese Ferien versprochen. Sechs Tage mit ihm allein. »Sex Tage«, hatte er immer wieder gemurmelt.
Und jetzt freut er sich bereits am zweiten Tag, dass Jules zu ihnen stößt und die Zweisamkeit beendet! Es war nicht zu fassen.
Aus purem Trotz spielt Anna mit dem Gedanken, was geschehen würde, wenn Robert Recht hätte mit seinem albernen Satz: »Er wird dir gefallen.« Was, wenn das Schicksal ihnen in ihrer Liebeshöhle einen Streich spielen würde und Jules ihr wirklich gefiele? Vor ihrem geistigen Auge erscheint ein schöner, junger Mann, der mit leichten Schritten das Haus betritt. Was wäre, wenn dieser Junge nun mit der straffen Elastizität seiner Glieder die ohnehin schon heiße Luft um sie herum plötzlich in Brand stecken würde. Wenn er allein durch einen Blick, eine Geste etwas in ihr öffnen würde. Wenn das Dreieck zwischen seinen Schultern und seinen Hüften sie erregen würde, oder wenn ein versehentlich hochgerutschter Hemdzipfel einen unerträglichen Kitzel auslösen würde wie Sekt, der über eine nackte Möse perlt. Was, wenn hinter den langen, wehenden Vorhängen seine Schenkel, die draußen in der Sonne liegen, sichtbar würden. Schenkel, die vor Gier leise knistern, sobald man sie berührt. Oder wenn ihre Hände zwischen den Knöpfen seiner Jeans den Halt verlieren würden ... wenn sein Mund sich dem ihren nähern würde, rot und wild wie die Rosen draußen im Garten an der Hecke ...
Nein, das ist absurd!
Anna versucht die Bilder zu verscheuchen.
»Warum sagst du nichts?« Robert schaut sie immer noch an.
Sie macht eine wegwerfende Handbewegung. Sie versucht zu lächeln. Wozu die kurze Zeit, die ihnen
noch bleibt, mit unnötigen Diskussionen vergeuden?
»Nun, dann soll er eben kommen. Aber wir wollen hoffen, dass er mir nicht zu sehr gefällt«, sagt sie in scherzendem Ton, um ihre maßlose Enttäuschung zu verbergen. »Denn wenn er mir so richtig gut gefällt, wird es kompliziert, meinst du nicht? «
»Sei nicht albern!« Robert zieht die Stirn kraus. Plötzlich ist er sehr ernst. »Du weißt genau, wie ich es meine. Ich meine natürlich nicht als Mann! Er ist schließlich mein Sohn. Und er ist zweiundzwanzig. Also bitte!«
- »Na und? Darf mir ein Mann nicht gefallen, nur weil er mit dir verwandt ist?«
»Na hör mal, du bist fast doppelt so alt wie er!« Robert wirft ihr einen missbilligenden Blick zu und geht zur Terrassentür.
»Du tust geradezu so, als käme so etwas nicht vor. Ich habe sogar mal einen Roman gelesen, der handelte genau davon.« Sie überlegt. »Er hieß, warte, wie hieß der gleich ... Sündige Nächte in ... « Sie kommt nicht auf den genauen Titel, aber die Geschichte hatte sie lebhaft in Erinnerung. Es ging darum, dass Vater und Sohn dieselbe Frau liebten. Die Geschichte begann damit, dass die Heldin Zarah irgendwo in einem Landhaus ein paar Urlaubstage mit ihrem erfahrenen Geliebten verbrachte. Von einem großen Garten war da die Rede und von wildem Wein, der das Dach der Terrasse bildete. Zarah und ihr Geliebter Joe hatten tollen, wilden Sex — praktisch überall, drinnen wie draußϐen. Er liebte es, ihre Muschi morgens bei Sonnenaufgang wie eine Auster auszuschlürfen, seine Zunge
muss hinreißend gewesen sein. Über drei Seiten hinweg wurde beschrieben, wie Zarah ganz langsam ihre Schenkel spreizt, nur um Joe ihre Muschel zu präsentieren. Jede seiner Bewegungen wurde minutiös geschildert, wie er die ersten vorsichtigen Annäherungen macht und die kleine Perle inmitten der Muschel mit der Zungenspitze betupft, wie er sie schließlich immer inniger berührt und leckt und dabei seine Zunge immer fester über das nasse Fleisch reibt. Dann wurde die Zunge drängender, klatschte richtig auf die Ritze, drang weiter unten in die Spalte ein. Joe liebte es, Zarahs Schleim zu trinken, und es wurde beschrieben, wie er sich das ganze Gesicht mit ihrer geilen Glasur vollschmiert, während Zarah sich schweißgebadet unter diesen Liebkosungen windet. Es war so ausführlich beschrieben, dass Anna es nicht lesen konnte, ohne sich selbst den Spalt zu streicheln, ja, bald musste sie sich sogar zwei Finger in die Ritze schieben und damit hin und her gleiten, um sich Erleichterung zu verschaffen. Doch am liebsten las sie das Buch in der Badewanne, da konnte sie sich anschließend mit der Dusche verwöhnen, und in ihre Phantasie war dann der Wasserstrahl der Dusche eine in Liebesdingen sehr geschulte Zunge.
Joes unglaubliche Fertigkeiten und seine Ausdauer übertrafen natürlich bei weitem jede Realität. Zarah und Joe verbrachten auf jeden Fall eine äußerst aufregende Zeit – bis plötzlich Joes Sohn Henrik in dem Haus auftauchte. Zarah verliebte sich sofort in die jüngere Ausgabe ihres Geliebten. Sie spürte, wie er mit seinem ganzen Wesen von dem kleinen Ferienhaus Besitz ergriff und wie er auch immer mehr von ihr Besitz
ergriff – mit einem Lachen, mit einem warmen Händedruck, einem tiefen Blick in die Augen – und sich immer mehr zwischen sie und Joe drängte. Sie lauschte dem Klang seiner Gitarre, wenn er draußen im Garten spielte, und sie beobachtete den schönen jungen Mann, wenn er mit offenem Hemd und enger Jeans über die Terrasse schlenderte. Nachts öffnete sie heimlich die Tür zu seinem Zimmer und betrachtete ihn, wie er schlief, und musste an sich halten, nicht hinzugehen und ihm die nackte Schulter zu streicheln.
Die Geschichte nimmt dann immer groteskere Formen an. Zarah riecht im Bad an den Handtüchern, mit denen sich Henrik abgetrocknet hat, reibt den Stoff über ihre nasse Möse, rubbelt sich mit dem Handtuch immer wieder in einen regelrechten Rausch, und ihr ist, als würde er sie auf diese Weise wirklich berühren. Dann sucht sie seine Unterhosen und zieht sie an, da die Vorstellung sie halb wahnsinnig macht, dass ihre nasse Möse genau die Stelle berührt, an der sein Schwanz in der Hose steckte. Irgendwann durchwühlt sie sogar seinen Mülleimer in der Hoffnung, ein Papiertaschentuch zu finden, an dem sein Saft klebt. Denn sie ist sich sicher, dass er, wann immer es geht, seinen harten Kolben in die Hand nimmt und ihn so lange reibt, bis die Lust für einen Augenblick Ruhe gibt. Schließlich findet sie sogar ein solches Papiertaschentuch und reibt es sich ins Gesicht, um seinen Duft zu atmen, während sie sich selbst mit den Fingern fickt ...
Je größer Zarahs Verlangen wird, desto häufiger schläft sie nun andererseits mit Joe. Sie kann es
kaum erwarten, bis es endlich Nacht wird, um wieder Joes Schwanz in sich zu spüren, um zu fühlen, wie das Glied sich in ihr hungriges Loch schiebt und in ihr auf und ab gleitet. Doch da ihre Phantasie so stark ist, kann Zarah die beiden Männer in Gedanken kaum noch auseinanderhalten, und wenn sie sich nachts Joe hingibt, sieht sie im Geiste immer auch Henrik ... Zweihundert sehnsüchtige Seiten später kommt es schließlich dazu, dass sie eines Nachts endlich zwischen den beiden Männern liegt. Sie küsst erst Joe und dann Henrik, streichelt mit ihren Händen über die nackte Ebene zweier Männerkörper, als würden sie zusammen einen ganz neuen Kontinent ergeben, den es nun zu erobern gilt. Sie windet sich unter Joes Zunge, die ihre Spalte leckt, und öffnet ihren Mund für Henriks Schwanz. Sie schluckt diesen jungen festen Stab, der sich ungestüm zwischen ihre Zähne schiebt, als hätte auch er, Henrik, von Anfang an nichts anderes denken können. Sie riecht den frischen Schweiß der beiden Männer und hat nur noch einen Gedanken: Sie will von beiden genommen werden. Zuerst darf natürlich Joe in sie dringen. Seine dicke Rute bahnt sich ihren Weg in die nasse Möse, dass Zarah sich aufbäumt vor Lust, während sich ihr Loch dehnt unter den stärker und stärker werdenden Stößen. Doch im nächsten Moment zieht sich Joe zurück – um ihr Loch freizugeben für Henriks nass gelutschtes Glied. Zarah findet in dieser lustvollen Nacht ihre Bestimmung als Lehrmeisterin eines geduldigen und geilen Schülers. Sie zeigt ihm, wie man eine Frau von hinten nimmt, wie man mit den Händen das zuckende Loch schön weit auseinanderzieht,
bevor man den Schwanz hineinstößt. Zarah keucht und stöhnt unter der Wonne dieser kostbaren Liebkosung und lässt schließlich zu, dass nach vertauschten Plätzen, während sie auf Henriks dickem Kerl reitet, Joe sich in das hintere kleine Loch zwängt. So von beiden Männern gleichzeitig durchbohrt, genießt Zarah willenlos vor Geilheit einen Höhepunkt nach dem anderen ...
Anna schaut an Robert vorbei hinaus in den Garten. Wie genau sie sich an jede Einzelheit erinnert! Wirklich eine prickelnde Vorstellung, denkt sie, auf diese Art von zwei Männern geliebt zu werden. Von zwei Männern, die sich so ähnlich sind, dass sie in all ihren Bewegungen harmonieren ... Sie rutscht nervös in dem Sessel herum, denn ihre Spalte ist bei den süßen Gedanken nun endgültig nass geworden. Am liebsten möchte sie die Phantasie Robert erzählen und sich dabei von ihm nehmen lassen, jetzt wo noch Zeit dafür ist. Doch sie erinnert sich, wie barsch er reagiert hat, als sie vorhin scherzhaft darüber sprach.
Wahrscheinlich, so überlegt sie, ist es für einen Mann nicht dasselbe wie für eine Frau. Die Frau erlebt die Lust in einer neuen Dimension, einer Dimension, in der die Zeit keine Rolle mehr spielt, als könne man die Gegenwart und die Zukunft zugleich leben, während es für den Geliebten, durch die Anwesenheit des Sohnes, zu einer wohl eher schmerzlichen als lustvollen Begegnung mit der Vergangenheit kommt.
Doch da sie nun einmal in Fahrt gekommen ist, versucht Anna sich die Zärtlichkeiten auf ihrem Körper vorzustellen. Besonders die des Sohnes. Schlanke junge Finger, die in ihrem Inneren auf Forschungsreise gehen,
die sie streicheln und ihr Geschlecht an den empfindlichsten Stellen berühren, allmählich immer tiefer in sie dringen, in ihrer glitschigen Spalte hin und her gleiten, erst mit zwei, dann mit drei Fingern, als wäre es ein richtig satter Schwanz, während gleichzeitig erfahrene Hände ihre Brüste umkreisen und warme Lippen ihren Nacken streifen ... Das hat etwas, gewiss!
Sich dann den wilden Stößen eines jungen Hengstes und gleichzeitig den geschickten, geduldigen Spielen eines erfahrenen Mannes hinzugeben, auch das ist wahrscheinlich sehr erregend. Sie denkt an Roberts Art, sie von hinten zu nehmen, wenn sie auf allen vieren kniet. In dieser Position einen nackten, jungen Mann unter sich zu wissen, der an ihren Brüsten saugt und mit seinem Stab gegen ihre Muschi hämmert ... Wirklich, kein schlechter Gedanke!
Oder sich auf seidenen Laken in aller Ruhe nacheinander ficken zu lassen, in erregender Vorahnung zu stöhnen, während erst der eine, dann der andere in ihr nasses Loch gleitet, sie mit harten und zugleich zärtlichen Bewegungen vor sich her auf den Gipfel der Lust zutreibt. Oder sich von beiden so nehmen zu lassen, dass sie wirklich zwischen ihnen liegt, wie diese Zarah es gemacht hat, dass sie beiden zugleich gehört, während der junge Heißsporn sich in ihrem Schlitz austobt und Robert sie an ihrer bis jetzt unberührten Rückseite entjungfert....
Was für eine wundervolle Vorstellung! Anna schmeckt förmlich den schleimigen Saft auf ihrer Zunge, den sie aus Dankbarkeit für dieses Erlebnis aus ihren heißen Stäben saugen würde. Ja, sie würde ihnen
die Schwänze wund lutschen, beider Säfte zugleich trinken. Sie würde ....
Ach, aber alles eben nur in der Phantasie!
Die Realität sieht doch für gewöhnlich ganz anders aus.
Deshalb hat Anna ernsthafte Zweifel, ob es eine gute Idee ist, dass Jules zu ihnen dazustößt. Sie ist sich nicht sicher, dass sie ihn überhaupt kennen lernen möchte. Mal davon abgesehen, dass er wahrscheinlich nicht annährend so erotisch sein wird, wie der junge Hengst in ihren Träumereien. Doch selbst wenn er es wäre, würde Robert bei so etwas nie und nimmer mitspielen. Dafür ist er nicht aufgeschlossen genug.
Nein, sie ahnt, wie die Realität aussieht. Der Sohnemann wird sie beide mit lauter Musik nerven, sie mit seinen Pickel- und sonstigen Problemen behelligen, seine Socken überall rumliegen lassen, einen großen Bogen um die Dusche herum machen, dafür wird er ständig irgendwelche Kumpel ins Haus holen, leere Bierflaschen unter dem Sofa horten und ihnen den schönen Urlaub durch seine bloße Anwesenheit gründlich verderben.
Sie schaut in Roberts Gesicht, der ihr aufmunternd zulächelt. Er sieht jetzt selbst wie ein großer Junge aus, ein großer fünfzigjähriger Junge mit kurz geschorenem grauem Haar und schmalen Schultern, der eine Überraschung für sie hat. Ein warmer Glanz liegt in seinen dunklen Augen, und seine Lippen sind weich, wie sonst nur, wenn er sie küssen möchte. Robert steht immer noch an der Terrassentür und schaut nun über den Rosengarten hinweg hinaus aufs Meer. Sie kann sehen, wie er mit den Augen den Horizont absucht,
als würde er ein Schiff erwarten, weiße Segel, die ihm den lang vermissten Sohn endlich zurückbringen. »Jules ist ein Wildfang, das kann ich dir sagen. Ein echter Abenteurer.«
Ein Hauch von Rosen, Lavendel und frischen Aprikosen weht durch die offene Tür herein, flüchtet vor dem nächsten Windstoß, der die weißen Vorhänge aufbläht, in die schattigen Winkel des Raumes und lässt sich dort nieder. Für Annas Geschmack ist es schon jetzt viel zu warm. Es wird wieder ein sehr heißer Tag werden, denkt sie, ein Tag, an dem sie die kühlen, schützenden Mauern dieses alten Hauses nicht verlassen wird. Sie wäre lieber in den Norden gefahren, wie sie es immer getan hat in den letzten Jahren. Ihr Teint ist zu hell, ihre Sinne sind zu empfindlich für diese südfranzösische Sonne. Aber Robert legt Wert auf seine Traditionen. Er fährt seit Jahren immer wieder in dieses Haus, als wäre es sein eigenes. Er liebt die Ruhe und die Wärme. Für ihn wäre der Norden überhaupt nicht in Frage gekommen, das weiß Anna, deshalb hat sie nachgegeben, hat sich der Hitze und der Einsamkeit dieses Hauses ausgesetzt und sieht sich nun auch noch gezwungen, seinen Sohn kennen lernen zu müssen. Was für eine Vergeudung kostbarer Lebenszeit.
Dabei ist es Roberts Idee gewesen, die Ferien zusammen zu verbringen. Allein zu zweit! Allein – um sich lieben zu können bei Tag und bei Nacht. Um ihm jederzeit mit ihrem offenen, feuchten Geschlecht Lust zu bereiten, um jederzeit seinen kochenden Samen zu schlucken ...
Verdammt, was zum Teufel hindert sie daran, ein
Machtwort zu sprechen? Sie ist doch sonst nicht so zimperlich, wenn es darum geht, für ihre Lust zu kämpfen. Sie muss es nur einfach tun, sie muss sagen: »Nein, Robert! Jules wird nicht kommen! Weil wir die Ferien für uns haben wollten! Später vielleicht ... nächste Woche ... oder nächsten Monat ... « Ach, das klingt wenig überzeugend. Sie zögert, sucht nach passenden Worten ... Doch weiter kommt sie mit ihren Überlegungen nicht, denn Roberts Blick ist vom Horizont zurückgekehrt und schaut sie wieder an.
»Er kommt ganz nach seiner Mutter«, sagt Robert, als knüpfe er an ein früheres Gespräch an. »Er ist groß und blond und so voller Tatendrang, wie ich es nie war«, erzählt er, als hätte sie ihn dazu aufgefordert. »Deshalb ist er auch vor zwei Jahren nach Australien gegangen, einfach um mehr zu erleben als sein alter Vater.« Robert lacht an dieser Stelle, und es klingt ein wenig bitter. »Er wollte unbedingt die endlose Weite kennen lernen, verstehst du, er wollte sich selbst finden! «
»Er wollte – durch die Wüste?«, fragt Anna und merkt, dass ihr das Wort Wüste immer noch einen Stich versetzt.
Robert nickt. »Ja, ich glaube, darum ging es ihm.«
Annas Gedanken schweifen ab. Die Wüste! Auch sie war einmal voller Tatendrang gewesen, damals vor zwanzig Jahren, als ihr das rote Haar noch in wilden Locken bis zur Hüfte reichte. Auch sie wollte einmal durch die Wüste, aber sie hatte sich nur bis an den Rand getraut und hatte nicht geahnt, wie sehr man sich schon dort verbrennen kann. Nicht nur ihre helle Haut hatte furchtbar gelitten, sondern auch ihr Herz
und ihre Seele. Immer wenn sie daran denkt, kann sie den puderfeinen Sand zwischen ihren Fingern spüren, ein lautloses Rieseln, das irgendwo im Wind verweht und nichts übrig lässt, woran man sich halten kann. Nichts ist geblieben außer ein paar Erinnerungen.
Die Wüste! Noch immer träumt sie von ihr, träumt, dass Dünen über sie hinweg wehen, sie atemlos zurücklassen, träumt, dass sie in blutroten Sonnenuntergängen ertrinkt.
Sie schaut Robert an um sich zu retten. Sie will nicht weiter im Sand der Vergangenheit versinken. Doch Robert schweigt. Er hängt seinen eigenen Gedanken nach. Wahrscheinlich denkt er daran, was er aus seinem Leben gemacht hat, und an das, was sein Sohn aus seinem Leben macht. Er blickt dabei wieder stumm hinaus aufs Meer. Er fixiert den Horizont, das kann sie sehen, und sie sieht, wie er die Augen zusammenkneift. Es ist verrückt: Der Ausdruck in seinem Gesicht ähnelt so genau dem von Yakim damals. Und plötzlich ist ihr, als würde sie Yakim und nicht Robert dort sehen. Eine Luftspiegelung, eine Zeitspiegelung, in der flirrenden Hitze. Tatsächlich sieht sie nun deutlich Yakim, wie er auf die Düne hinauf galoppiert und dort oben eine Zeitlang unbeweglich über die sandigen Wellen der Wüste blickt. Er betrachtet, genau wie Robert, die Linie, die die Grenze markiert zwischen Diesseits und Jenseits, die der Garant dafür ist, dass das Leben vom Tod getrennt ist. Ein Garant dafür, dass es eine höhere Ordnung gibt, ein Oben und ein Unten und wir uns dazwischen bewegen.
Stolz hatte Yakim damals auf seinem schwarzen, schlanken Pferd gesessen, das mit kostbarem Zaumzeug
und bunten Troddeln geschmückt war. Seine nussbraune Haut war, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, ganz von dunkelblauen Gewändern umhüllt gewesen, bis auf die Augen, so wie es die Tradition seiner Heimat vorschrieb. Von dort oben hatte er sie ein letztes Mal betrachtet, als wolle er sie sich für alle Ewigkeit einprägen. Ihre schlanke Gestalt, ihr langes Haar, ihre Brüste, ihre Lippen, alles. Seine Augen trugen dabei die dunklen kalten Nächte der Wüste in sich, als würde man in einen bodenlosen, ausgetrockneten Brunnen schauen, aber sie trugen auch die endlose gelbe Weite des sandigen Meeres in sich, das grelle Licht des Mittags, das feurige Rot des Abends, das dem inneren Feuer am ähnlichsten ist. Er hatte sie lange angeschaut – und sie hatte gehofft, er würde zurückkommen. Doch schließlich hatte er einen gellenden Pfiff ausgestoßen, dem Pferd die Zügel um den Hals geschlagen und hatte es schreiend vorwärts getrieben, über die Düne, zurück in seine Welt.
Anna versucht sich auf Robert zu konzentrieren, der immer noch unbeweglich an der Terrassentür steht, um die Bilder ihrer Vergangenheit wieder loszuwerden. Aber ganz deutlich hört sie jetzt Yakims Stimme: »Die Sahara und die Liebe haben eins gemeinsam: Ihre unendliche Weite wird vielen zum Verhängnis ... «
»Kennst du die Wüste?« Robert schaut, während er fragt, immer noch hinaus aufs Meer, als erwarte er keine Antwort.
Anna überlegt. Sie weiß, er will nur wissen, ob sie je dort war, aber davon kann sie ihm nicht erzählen. Aber abgesehen davon glaubt sie nicht, dass man die Wüste wirklich kennen kann. Wenn man dort geboren
ist, dann vielleicht, ja! Wenn man ständig die Sonnenglut atmet, wenn einem der Durst wie zu einem Freund wird, der einen ständig begleitet, wenn man jede Nacht die absolute Stille hört, in der man irgendwann stirbt – dann mag man die Wüste kennen. Aber als Fremder wird man dort immer ein Fremder bleiben.
»Nein, ich kenne sie nicht«, lügt Anna und ist froh, das Thema umgehen zu können. Niemand weiß, dass sie in der Wüste war, außer ihrer Schwester Sylvia. Niemand außer Sylvia weiß von ihrer Liebe zu Yakim, der auf seine Weise Recht behalten hat. Denn für sie war die Sahara ebenso wie die Liebe zu groß. Unwillkürlich erscheint vor ihrem inneren Auge wieder Yakims nussfarbener Körper, so wie sie ihn in jener Nacht gesehen hat, jener letzten geheimnisvollen Nacht vor ihrem Abschied. Sie sieht wieder die nackten, runden Schultern vor sich, die schwarzen leicht gekräuselten Haare auf der Brust, spürt die schmalen Hüften unter ihrer Hand, die seidige Haut an den Leisten, fühlt den mächtigen Schwanz, der hart vor ihr aufragte. Es war angenehm kühl in dem dunklen Zelt, und seine Bewegungen waren wie der Sand, über den der Wüstenwind weht. Leicht, geschmeidig schlängelte er sich mit seinen Küssen auf ihr, streifte ihr nach und nach die schweren, roten Leinengewänder vom Leib, bis sie wahrhaft schutzlos vor ihm lag, als sei sie nichts weiter als eine Schlangenspur im Sand, die jederzeit ausgelöscht werden kann. Nie wieder hat sie sich auf diese allumfassende Weise hingegeben.
Es roch nach Jasmin und den Pferden draußen, das weiß sie noch. In der Nähe hörte sie das Wasser der
Oase rauschen. Die nächtliche Kälte kroch allmählich zu ihnen herein. Der Teppich unter ihrem Körper war aus dickem Kamelhaar gewebt, um sie herum lagen Kissen und eine leichte Decke. Ohne ein Wort hatte Yakim sich auf ihren nackten Körper gelegt und war mit seinem Phallus tief in ihre feuchte Höhle getaucht, wie ein Durstender, der in einem kühlen, dunklen Brunnen versinkt. Er hatte das dünne Häutchen zerrissen, hatte sie wahrhaft in Besitz genommen und sie unentwegt angesehen aus Augen, die schimmerten, als hätte ein Lagerfeuer ihnen diesen geheimnisvollen Glanz verliehen. Doch da war kein Feuer, außer jenem, das in ihm brannte, angefacht von dem Triumph, sie zu besitzen, sie mit dem glühenden Stachel zu durchbohren, ihre weiße Haut endlos lang zu berühren, sich ihr langes Haar um sein Handgelenk zu wickeln, ihre Brüste zu küssen, ihren Hals zu liebkosen. Mit wenigen Stößen seines Schwanzes hatte er ihr Herz zum Rasen gebracht. Ihre Haut glühte unter der Hitze seines Körpers. Dann war er wieder aus ihr herausgeglitten – nur für einen Augenblick, um sich nicht zu schnell zu verausgaben, und sie spürte sein Verlangen, während er wieder ihre Brüste mit den Fingern umkreiste und liebkoste ... Sie kann es fühlen, jetzt, als würde er es in diesem Zimmer gerade wieder tun, als würde er sie küssen, liebkosen, seinen Schwanz von neuem in ihre nasse Spalte schieben, als wäre er hier ...
Yakim hatte einen harten Stachel, der sich wie der Stachel eines Skorpions tief in ihr Fleisch grub, schnell und hart, so dass sie aufschrie vor Lust. Yakim hatte mit der Zunge ihre Handinnenflächen geleckt, hatte
an ihrem Handgelenk gesaugt, als wolle er ihr Blut trinken, er hatte sie umarmt und an sich gepresst, an seinen heißen Atem, als könne er sie damit hinausziehen in die Nacht der Wüste.
»Reite mich, als wäre ich dein Hengst, ein wilder ungezähmter Hengst«, hatte er irgendwann geflüstert und sich auf den Rücken gedreht. Eine Weile hatte sie dann auf ihm gesessen, hatte ihre Hüften rasch hin und her bewegt, um den prallen Stab in ihrer Spalte zu reizen, sie war auf und ab geglitten, hatte seine Gier wachsen sehen wie Sandstürme.
Schließlich hatte er sie laut stöhnend wieder auf den Rücken geworfen, während sie vor Erregung ihren schweißgebadeten Körper nur noch gegen ihn gepresst hatte, so sehr hatte ihre Ritze vor Verlangen gezuckt. Sie hatte sich gefühlt wie ein bis zum Überlaufen gefüllter Brunnen, der nun zu sprudeln begann, als ob er nie wieder damit aufhören wollte. Seine Augen mit den dichten, schwarzen Wimpern hatten derweil ihre Seele leer getrunken, so dass er sie mit seinem ganzen Wesen immer mehr unter sich begrub, sowohl mit dem Körper als auch mit den Sinnen. Seine Stöße wurden von Mal zu Mal heißer, ihre Möse hatte sich bebend ergeben. Als er ihr schließlich mit einem dumpfen Schrei sein süßes Gift in den Spalt spritzte, hatte sie gewusst, dass es für immer war, dass sie einen Teil davon immer in sich tragen würde. So wie man ein Teil der Wüste wird, wenn man ihren Sand mit sich fortträgt – und sei es nur an den Schuhen.
Es geht auf Mittag zu und die Sonne berührt die ersten Steine auf der Terrasse. Anna sieht es und möchte fliehen.
Seit Yakim sie verlassen hat, hasst sie die Sonne, hasst sie das gleißend helle Licht des Südens, ja selbst der vergleichsweise harmlose Sommer in Mitteleuropa gefällt ihr nicht besonders.
Robert hat ihr jedoch immerzu von der Provence vorgeschwärmt. »Du wirst es lieben, Anna«, hat er immer wieder gesagt, »du wirst es lieben, das saftige Grün der Hügel, das kleine alte Haus mit seinem malerischen Garten, die Sonne und das silbern schimmernde Meer in der Ferne... «
Sie mustert Roberts schlanke Gestalt. Er weiß nichts von der Wüste, deshalb kann er es immer wieder sagen, dieses »Du wirst es lieben!« Er weiß nicht, was sie wirklich liebt. Wozu auch? Die Geschichte mit Yakim ist zwanzig Jahre her, und außerdem kennen Robert und sie sich nicht gut genug, um solche Erinnerungen miteinander zu teilen.
Aber Anna hat geahnt, dass, wenn der Sex nicht ausreicht, es hier nicht einfach wird, denn sie weiß, dass Lavendelfelder, Rosen, Sonnenblumen und wilder Wein, der sich draußen am Haus entlangrankt, für sie allein noch keinen Urlaub machen. Und sie hat gewusst, dass sie Schwierigkeiten mit der Sonne haben würde, weil mit der Hitze der Schmerz von damals zurückzukehren pflegt. Es ist wie Sand, der über ihr Innerstes scheuert, der sie wund scheuert ...
Trotzdem hat sie diese Reise unternommen. Robert zuliebe und dem Sex zuliebe. Und auch weil sie geglaubt hat, auf diese Weise endlich über Yakim hinwegzukommen. Weil sie geglaubt hat, Robert sei der Mann, bei dem sie bleiben möchte. Denn sie mag es, wenn er sie berührt, wenn er sie auszieht, wenn
er ihre Brüste küsst und Sekt aus ihrem Bauchnabel trinkt. Sie mag die Art, wie er sie manchmal anschaut, so als würde sie gerade etwas völlig Neues sagen oder tun, etwas, was er noch nie erlebt hat. Es gibt ihr das Gefühl, einzigartig für ihn zu sein. Sie mag auch seine Grübchen in den Wangen und die Art, wie er seine Beine manchmal lässig nebeneinanderstellt, als wolle er jederzeit Sex. Ja, sie wünscht sich wirklich, dass Robert der Mann ist, bei dem sie bleiben kann, aber wie es aussieht ... wie es aussieht, lauert die Wüste überall.
»Es hat mich echt was gekostet, Jules nach Australien gehen zu lassen. Ich meine nicht Geld, sondern hier drin«, bemerkt Robert plötzlich und fasst sich an sein Herz. Anna sieht ihm an, dass er die ganze Zeit über seinen Sohn nachgedacht hat. »Umso mehr freue ich mich, dass er nun kommt. Wir werden eine tolle Zeit haben, vielleicht sollten wir segeln gehen, was hältst du davon? Oder wir können am Strand reiten ...«
»Ja«, sagt Anna wie jemand, der einem Kind über das Haar streicht, das völlig unerfüllbare Wünsche äußϐert. Sie fürchtet sich davor, dass sie Jules ebenso wenig mögen wird wie sie die Provence mag, die Lavendelfelder und die gleißende Hitze.
Robert und sie, das bedeutet – Lust. Es bedeutet interessante Gespräche, gelegentlich ein Besuch in der Oper und immer wieder traumhafte Nächte, in denen sie manchmal glaubt, er würde mit seinem Körper Gedichte auf ihre weiße Haut schreiben.
Aber mehr wird daraus nie werden, das weiß sie nun. Sie sind in einem Punkt zu verschieden. Sie mag
den Norden, die kühle raue See, den Sturm und das Alleinsein zu zweit. Das reicht ihm nicht. Er braucht die Sonne ... und seinen Sohn.
Anna weiß, dass sie ungerecht ist, wenn sie Jules nicht einmal eine Chance gibt. Doch sie kann nicht anders. Sie hasst Familiengeschichten noch mehr als die Sonne. Auch das ist eine Folge der Wüste. In ihrem Innern ist kein Platz für Menschen. Ihr Inneres ist wie eine Wüste. Yakim hat sie einsam gemacht. Immer wieder hat sie Männer mit in diese Einsamkeit genommen, aber immer nur aus dem einen Grund, um Yakim daraus zu verdrängen.
Aber auch davon weiß Robert nichts. Robert würde es auch nicht verstehen, wenn sie versuchte, ihm zu erklären, dass Familie in ihrem Leben nicht vorkommt. Dass da nur lange geisterhafte Schatten in ihr sind, dort, wo die Sonne niemals hingeschienen hat. Der Boden ist einfach verdorrt. So etwas wird er nicht verstehen. Das kann keiner verstehen, der Kinder hat.
»Wann will er denn kommen?«, fragt Anna. Sie will wissen, wie viel Zeit ihr noch mit Robert bleibt.
»Oh, habe ich das nicht gesagt?« Roberts Augen beginnen wieder zu leuchten. »Heute Nachmittag.« Er fischt sein Handy aus der Hosentasche und schaut auf das Display. »Er hat mir vom Flughafen aus geschrieben. Er möchte für eine Weile bei uns bleiben.«
Bei dir! Er möchte bei dir bleiben, denkt Anna. Höchstwahrscheinlich weiß er nicht einmal, dass es mich gibt!
Aber Robert wirkt so glücklich. Er lächelt sie selig an. So kennt Anna ihn überhaupt nicht. Er ist ein anderer,
ein Vater eben, nicht mehr der Liebhaber. Bei dem Gedanken an den Liebhaber stellt sie ihn sich unwillkürlich nackt vor. Der schmale helle Körper erinnert sie an einen alternden Balletttänzer, der darauf brennt, wieder auf die Bühne zu dürfen, um noch einmal sein ganzes Können zu zeigen. Die weiße Leinenhose und das lose darüber getragene Leinenhemd lassen ihn dynamisch wirken, wie einer, der sein Leben fest im Griff hat. Robert ist zehn Jahre älter als sie und ein Genießer, der ihren Körper stets wie ein kostbares Geschenk behandelt. Ein Geschenk, das er mit möglichst vielen Schleifen umwickeln möchte, um den Augenblick des Genusses so weit wie möglich hinauszuzögern.
Er hat so viele Arten, sie zu lieben. Die schwebende Art wie letzte Nacht mag sie sehr. Doch manchmal kann er sich auch stundenlang nur der Liebkosung ihrer Brüste widmen. Dann hebt er sie meist einzeln aus dem weißen Spitzen-BH, wie zwei possierliche Tierchen, küsst und schmust an den kleinen Himbeeren herum und kann kaum davon ablassen, bis sie sich ihm ungeduldig entzieht. Dann erst berühren seine Finger ihr Geschlecht. Er ist dabei sehr geschickt und reibt mit den Fingerkuppen über ihre kleine Knospe, befühlt ihre Spalte, dringt hin und wieder mit dem Finger in sie, um ihre Lust zu steigern, und um zu testen, wie bereit sie für ihn ist. Er liebt es, ihre kleine Perle dick anschwellen zu lassen, und manchmal spuckt er darauf, damit sie glitschig wird. Immer wieder gleitet er hin und her, wechselt zwischen den Fingern, nimmt die ganze Hand gleichzeitig, reibt und presst ihr das geile Fleisch, bis sie die Schenkel immer
weiter auseinanderdrückt. Seine Geduld scheint kein Ende zu kennen. Wenn er es auf diese Tour macht, ist es, als wolle er mit jeder einzelnen Pore ihres Geschlechtes persönlich bekannt werden. Doch es gibt Momente, da ist ihr das ganze Drum und Dran fast zu viel. Oft, so wie jetzt, will sie am liebsten nur seinen glatten, dicken Schwanz, der ihr körperlich guttut. Am liebsten hat sie es, wenn er sie auf den Bauch dreht und ohne viel Zögern von hinten in sie stößt, wie gestern Morgen. Sie schließt dann die Augen und sieht nur das Innere ihrer Lust. Sie mag es, wenn er sie dann hart nimmt und durch seine starken raschen Stößϐe ihr den Blick auf ihr eigenes Feuer ermöglicht, auf diesen schwarzroten Lavastrom tief unter ihrer kühlen weißen Haut. Sie schätzt es auch, wenn er es schweigend tut, wenn er nur noch ein geiler Mann ist, der sich in ihrer Möse seine Lust holt. Sie wird ganz saftig, wenn sein Schwanz wie ein Uhrwerk rasch hin und her gleitet. Sie könnte schnurren vor Wonne wie eine rollige Katze, wenn er sich in ihr heiß reibt. Sie wird gierig, wenn er kurz davor ist, die Kontrolle zu verlieren, wenn er schneller und schneller wird, wenn seine Hände sich auf ihre pressen und sie fast zerdrücken, wenn er ihr in den Nacken stöhnt und sein steifes Rohr nur noch hemmungslos in ihr Loch hineinhämmert ... Er kann so viele Dinge...
Anna seufzt. »Wir sollten ein Zimmer für Jules herrichten, was meinst du?«, fragt sie, weil Robert immer noch da steht, als könne er sich nicht eher wieder rühren, bis Jules endlich da ist. »Ich meine, wir könnten nach oben gehen und nach dem Rechten sehen ... wir könnten zu zweit ein Bett für ihn ausprobieren ... «
Sie schaut ihn herausfordernd an. Wenn dieser zweiundzwanzigjährige junge Mann hier erst durch das Haus rennt, wird es mit dem schönen Mittagsfick zwischendurch vorbei sein. Deshalb wäre ihr jetzt ein letzter zärtlicher Austausch sehr willkommen. Wer weiß, wann sie wieder so ungestört sein werden, oder ob sie nicht schon morgen einen Grund findet, um abzureisen, damit die beiden das Familienleben genießen können.
Geschmeidig steht sie aus dem großen Sessel auf und geht auf Robert zu. Doch er macht keine Anstalten, ihr entgegenzukommen. Heißer Wind weht durch die Terrassentür, schlüpft wie ein dreister Liebhaber unter ihren Rock, streift ihre Muschi, gibt den würzigen Geruch ihrer nassen Spalte frei. Sanft drückt sie ihren warmen Körper gegen Roberts, schlingt einen Augenblick lang ihre Arme um seinen Hals. Sie kann wieder seinen Duft riechen, den Duft, den sie mag, der ihr vertraut geworden ist in den letzten Monaten. Robert raucht immer diese süßen Zigarillos, die nach Vanille riechen, und ein Hauch davon bleibt stets auf seiner Haut zurück und ein Hauch von Sandelholz, der sich deutlich abhebt von dem Duft des Rosengartens draußen.
Unter dem leichten hellgrünen Leinenkleid ist sie nackt, und sie weiß, dass Robert es sehr genau spürt. Ihre Brüste drängen sich gegen seinen Herzschlag, und ihre Möse, die feucht von der Hitze ihrer Gedanken ist, zuckt bereits hungrig.
Als Robert immer noch zögert, nimmt sie seine Hand und führt sie an ihren Schenkeln entlang bis hinauf zu ihrem Geschlecht. »O Anna, ich... « Roberts
Finger reiben über die feuchte Spitze ihrer Klitoris. Die kleine Perle ist vor Erregung schon ganz hart, und Roberts Berührung löst ein wohliges Kribbeln in ihr aus, das sich von ihrer Möse über ihre ganzen Körper ausbreitet.
»Ich will es gleich hier... mit Blick auf das Meer«, flüstert sie.
Entschlossen löst Anna sich gerade so viel von ihm, dass ihre Hand den Reißverschluss seiner Hose erreicht und herunterziehen kann.
»Lass uns nach oben... «, murmelt er.
»Nein!« Geschmeidig gleiten ihre Finger in den Schlitz, bekommen den steifen Schwanz zu fassen und umschließen ihn fest. Robert stöhnt leise über ihr, als sie den Phallus behutsam ins Freie zieht. Sie liebt dieses Bild, dass ein Mann sie fickt, obwohl er eigentlich noch angezogen ist, dass nur sein Schwanz aus der Hose ragt, um sich rasch in sie hineinzupressen. Sie liebt das Gefühl, ihre nasse Pussy an dieser Hose zu reiben und hin und wieder sogar den Reißverschluss zu spüren.
Da lässt Robert sie los, will sich an ihren Brüsten zu schaffen machen, zerrt umständlich an den Trägern ihres Kleides. Doch sie will kein langes Geschmuse an ihren Brüsten, sie will auch nicht schweben, will sich nicht mehr ablenken lassen, sondern sie will dieses unglaublich starre Rohr in sich spüren, hier im Stehen, vor der offenen Terrassentür.
Der heiße Atem der Natur spielt mit ihrer Haut, als würden unzählige Hände sie berühren. Anna fühlt, wie ihre Ritze sehnsüchtig kribbelt, spürt unsichtbare Geisterlippen, die sich ihr nähern, die heiße Luft
auf ihre nasse Spalte blasen. Das alles lockt sie in den Taumel der Lust. Der Wind bläht die Vorhänge erneut auf, der weiche Stoff berührt ihre Schultern, ihre Brüste, steigert damit ihre Gier, nackt zu sein, sich diesen Luftwirbeln auszusetzen, bis ihr ganzer Körper feucht wird unter der unbarmherzigen Hitze des Mittags ...
»Nimm mich«, stöhnt Anna, und einen Augenblick lang weiß sie nicht recht, wen sie eigentlich meint, den Wind, die Vergangenheit oder den Mann vor ihr. Die heißen Luftstöße verwirren sie, greifen immer wieder nach ihrem dürstenden Geschlecht, spielen ihren Sinnen einen Streich. Plötzlich ist sie innerlich viel zu nah an der Wüste, das geschieht manchmal, wenn sie zu sehr an Yakim gedacht hat. Dann kann sie das Wasser der Oase in sich rauschen hören, kann den Duft von Jasmin und den Pferden riechen, sie sieht, nein, berührt Yakims Schultern, nicht Roberts. Sie sieht Yakims dunkles, fremdes Gesicht, spürt seine Augen, die in sie dringen, die sie an sich ziehen.
Zu nah, zu deutlich ist das alles! Deshalb dreht sie sich rasch um, lässt das Kleid von ihren Schultern fallen und wendet Robert ihren nackten Hintern zu, damit sie weit draußen, hinter dem Garten, das Meer sehen kann. Das Meer bringt sie fort von dem blassen Gelb der Wüste, bringt sie fort von den verwehten Dünen in ihrem Inneren, von dem Sundsturm, der ihr die Luft zum Atmen nimmt. Das Meer mit seinem blauen Glanz bringt sie wieder zu Robert, dem sie ihre offene Ritze hinhält, jetzt, da er sie leicht nach vorn beugt, um besser in sie hineinzukommen. »O Anna, ich liebe es, dich zu ficken«, murmelt er in ihr Haar, und dann endlich genießt sie die heiße Spitze seines Stabes,
die ihr nasses Fleisch berührt. Endlich stößt er in sie, schiebt den Schwanz in sie hinein, und sie fühlt an ihrer Möse das kalte Metall des Reißverschlusses. Ohne auf Robert Rücksicht zu nehmen, beginnt sie sich, gleich dem Wind, in warmen Wellen an seinen Körper zu pressen, beginnt sie sich selbst dem zuckenden Höhepunkt entgegenzutreiben.
Der Anblick ist widerlich ... Er hätte nie herkommen sollen!