She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman - Evi Engler - E-Book

She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman E-Book

Evi Engler

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 232 Taschenbuchseiten ... Die attraktive Vivienne ist seit über zwanzig Jahren verheiratet und liebt ihren Mann. Doch ab und zu überfällt sie unbändige Lust nach einem erotischen Abenteuer und drängt sie dazu, ihrem Alltag zu entfliehen. In dieser Stimmung wird Vivienne zur hemmungslosen und unersättlichen »She«, die die Männer (und Frauen), die ihr zu dieser Flucht verhelfen können, geradezu magisch anzieht. So trifft sie ihren »Mentor«, der ihren Körper in Besitz nimmt und ihn einer ganzen Horde von Männern anbietet, die sich an ihm bedienen und all ihre Körperöffnungen ausfüllen. Aber auch mit einer Frau, die ihre Lust in ungeahnte Höhen schnellen lässt, lebt sie ihren unendlichen Hunger aus. Vielleicht können die fünf Männer, denen sie vier Tage und Nächte lang in einer abgeschiedenen Hütte zu deren Vergnügen zur Verfügung steht, ihre schier grenzenlose Gier stillen? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 317

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Impressum:

She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman

von Evi Engler

 

Evi Engler ist das Pseudonym einer bekannten Internetautorin, die im realen Leben erfolgreiche Managerin ist. In ihrer Freizeit und während Leerlaufzeiten am Arbeitsplatz entwickelt und schreibt sie Geschichten. Als Vorgesetzte und leuchtendes Vorbild so vieler Frauen, darf sie sich Ausflüge in die ausgefallenen Winkel des menschlichen Miteinanders offiziell nicht erlauben. Da sie darauf nicht verzichten möchte, durchlebt sie sie in der Fantasie, schreibt sie auf und lässt ihre Leser daran teilhaben.Alle Geschichten sind bodenständig, als wären sie tatsächlich geschehen. Sie packen den Leser und nehmen ihn mit. Sie schildert so anschaulich, dass man meint, selbst mitten im Geschehen zu sein. Aus verständlichen Gründen muss sie diese hocherotischen Geschichten heimlich veröffentlichen. Darum ist ihr Pseudonym so gewählt, dass niemand hinter ihr Geheimnis kommen kann, obwohl es in ihren Geschichten mehr als einen handfesten Bezug zu ihrer Person gibt.Der Tenor in all ihren Büchern ist stets der gleiche. Ihre Geschichten strotzen von Lebensfreude und guter Laune. Sie legt Wert darauf, den Leser glücklich zu stimmen, ihn am Ende des Buches froher gelaunt zu sehen als zu Beginn.Bisher waren ihre Werke nur einem kleinen Kreis von Interessierten zugänglich, nun präsentiert sie sich der breiten Öffentlichkeit.

 

Lektorat: Marie Gerlich

 

 

Originalausgabe

© 2019 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © sergios @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783964770004

www.blue-panther-books.de

Vivienne

Über die Anzahl der Jahre, die sie mit ihrem Mann verbracht hatte, dachte sie nicht nach. Die genaue Zahl verdrängte sie, wollte sie nicht wissen. In gewisser Weise verleugnete sie ihr Alter.

Sie war sich sehr wohl bewusst, dass die euphorische, lustvolle Zeit, die sie zu Beginn der Beziehung zu ihrem Mann durchlebt hatte, der Vergangenheit angehörte. Das Exzessive war unwiderruflich aus der Verbindung verschwunden.

Stattdessen traten die Verbundenheit mit ihrem Mann, das wortlose Verstehen, das blinde Vertrauen und das Wissen um die gegenseitigen Vorlieben und Eigenarten in den Vordergrund. Der gegenseitige Respekt wurde von ihr nicht nur als Ersatz für die jugendliche Spannung gesehen. Sie empfand vielmehr, dass dieses gereifte und erst im Laufe von zwei Jahrzehnten gewachsene Zusammengehörigkeitsgefühl das Eheleben zu etwas Einzigartigem erhob. Zu einer zuverlässigen und berechenbaren Gemeinschaft, die sie beide ausfüllte und zufrieden machte.

Sie fand, dass sie eine wundervolle Ehe führten.

Die bedingungslose Zuneigung, die ihren Mann und sie verband, das scheinbar grenzenlose Wissen um den anderen, machte ihre Ausflüge doppelt spannend.

Ein untrügliches Anzeichen, dass sich etwas anbahnte, war das steigende Interesse für wildfremde Menschen, was auch ihrem Mann nicht verborgen blieb. »Was glotzt du den Kerl da an? Kennst du den oder willst du ihn kennenlernen?« Mit diesen Bemerkungen machte ihr Mann sie oftmals erst darauf aufmerksam, dass ein Großereignis bevorstand, weil sie sich in seinen Augen anders benahm als sonst. … anders als gewöhnlich!, dachte sie abseits jeder Selbstkritik und musste kichern. Gewöhnlich war für sie ein Schimpfwort. Sie benahm sich manchmal gewöhnlich, wahrscheinlich, weil es von jeher ein Tabu für sie gewesen war, sich gewöhnlich zu benehmen. Sie schöpfte einen Großteil der lustvollen Abenteuer daraus, dass sie sich ganz bewusst gewöhnlich benahm.

»Soll ich dich bekannt machen oder kennst du ihn schon?«, bohrte ihr Mann ungehalten nach. Er wurde jedes Mal von Eifersucht gepackt, wenn sie sich für andere Männer interessierte.

Sie hätte ihn gern gefragt, ob er sich vorstellen könnte, mit dem Mann und ihr …?

Aber sie ließ es, denn sie hätte ihm nicht klarmachen können, dass niemand zwischen sie und ihn treten könnte. Egal, was passierte – sie gehörte zu ihm, denn sie war seine Frau. Seine Eifersucht war die reinste Energieverschwendung.

Die Sehnsucht nach dem Ungeplanten, Unorthodoxen und Ungehörigen beunruhigte sie bereits kurz nach der Pubertät. Es waren die gleichen Wünsche, Sehnsüchte und frivolen Gedanken wie jetzt.

In ihrem Mann hatte sie damals einen Partner gefunden, der mit ihr das lebte, was sie sich vorstellte. Der mit ihr gemeinsam die Experimente – die verrückten, die ordinären, die, die sie sich erträumt hatte – durchführte und unglaublichen Lustgewinn daraus zog. Diese Zeit war jedoch seit der Geburt der Kinder vorbei. Die Sehnsucht nach den wilden Zeiten war ihr geblieben, sie traute sich jedoch erst seit der Geburt ihrer Enkeltochter, sie erneut auszuleben.

Eines dieser Erlebnisse hatte sie mit ihm zusammengeführt. Seinen Namen kannte sie nicht, jedoch konnte sie seine Stimme und seinen Geruch jederzeit in der Erinnerung erneut aufleben lassen, als wäre er gegenwärtig. Die Gedanken an dieses besondere Ereignis erregten sie über die Maßen und machten sie automatisch heiß. Beinahe unbewusst rieb sie die Schenkel aneinander, sobald sein Bild vor ihrem inneren Auge auftauchte. Dieses Ereignis ruhte an dominanter Stelle in ihrer Erinnerung, tief eingegraben und unlöschbar. In dieses Abenteuer flüchtete sie sich, sobald sie Langeweile verspürte, wenn sie nicht schlafen konnte, wenn sie irgendwo warten musste oder ihr aus einem anderen Grund langweilig war.

In den Momenten genoss sie es, in diesem einzigartigen Abenteuer zu schwelgen und vor sich selbst damit zu protzen. Dass sie sich das getraut hatte! Eine Ungeheuerlichkeit, die sie leider mit niemandem teilen konnte.

Die erregende Stimmung, in die sie die Rückerinnerung versetzte, versuchte sie mit allen Mitteln zu verheimlichen. So erlebte sie die Hitze im Unterleib, die warmen Wangen heimlich und ausschließlich für sich allein.

Für diese Erinnerungen lohnte sich definitiv jede Gefahr!

Damals war sie seit Tagen von diesem wohlbekannten, gleichermaßen gefürchteten wie ersehnten Gefühl beeinflusst worden. Es ging von diesem dunklen Punkt in ihrem Charakter aus, den sie meistens leugnete, der jedoch mit der Zeit mehr und mehr Macht über sie gewann. Es war sinnlos, dagegen anzukämpfen. Die Hitze musste abgebaut werden und da gab es nur einen Weg.

Sie flüchtete sich in die Jugendkneipe, die sie immer dann aufsuchte, wenn sie wegen der bereits verronnenen Lebenszeit zu verzweifeln begann. Dort bekam sie das Gefühl vermittelt, jung zu sein. Sie beobachtete die jungen Leute, fühlte sich in sie hinein und empfand nach und nach mit ihnen. Sie wusste dann genau, wie sich die kichernden jungen Dinger fühlten, die ihre Wirkung auf Männer gerade erst entdeckten, aber kaum Vorteile daraus zogen. Sie reizten sie, mehr oder weniger unbewusst, wussten jedoch mit dem in Flammen stehenden Mann nichts oder nur wenig anzufangen. Vielleicht weil sie in der Sexualität unerfahren oder gehemmt waren, weil Konventionen oder Anstand sie hemmten oder sie sich einfach nicht trauten, das auszuleben, wonach es sie verlangte.

Sie saß gedankenverloren am Fenster, hielt die große Cappuccino-Tasse in beiden Händen, trank hin und wieder daraus und stierte blicklos zwischen den Schlucken über den Tassenrand hinaus durchs Fenster.

Plötzlich nahm sie ihn wahr, wie er draußen stand in dem eleganten Mantel, genau in ihrem Blickfeld, ohne zu wissen, wie lange sie ihn schon anstarrte. Er reagierte mit einem Lächeln, als sie den Blick fokussierte und ihn bewusst wahrnahm. Sie zuckte zusammen und zappelte erschreckt und verlegen herum. Er neigte lächelnd den Kopf, kehrte um, betrat die Kneipe und kam an ihren Tisch.

»Hallo!« Da stand er und schaute sie milde lächelnd an.

Sie fühlte sich hilflos, durchschaut und ausgeliefert. Dass er die Lösung der beklemmenden Anspannung bewirken könnte, glaubte sie nicht. Dazu waren ihre Verlegenheit und Unsicherheit zu groß. Sie fühlte sich außerstande, diese Begegnung in ihrem Sinne zum Erfolg zu bringen. Sie fand sich kleinlaut und schüchtern wie ein Mädchen, das man bei etwas Unrechtem ertappt hatte. Sie wartete auf seine Reaktion und hoffte, er würde gehen, um die peinliche Situation zu beenden. Er erwischte sie in einem Moment der Schwäche, daraus würde nichts Gutes entstehen.

Er sprach ruhig und gelassen. Sie nahm den Sinn der Worte nicht wahr, dazu war sie zu befangen. Die entspannten Schwingungen, die über die Stimme herüberkamen, machten sie jedoch etwas lockerer.

Die Bedienung trat an den Tisch. Der Mann bestellte etwas und nahm Platz, souverän und dominant. Als sich jedoch sein Mantel beim Setzen knautschte und ihm damit unbequem unter das Kinn stach, realisierte sie unvermittelt, dass er unsicherer war, als er es erscheinen lassen wollte. Ihr Gesicht entspannte sich etwas, ein leises Lächeln bewegte ihre Mundwinkel.

»Wir sind uns noch nie begegnet, das ist bedauerlich. Ich weiß, was Sie fühlen«, sprach er. Sein Lächeln war gewinnend, sein Selbstvertrauen deutlich spürbar. Nur sie wusste von seiner Unsicherheit, und dieses Wissen ließ sie sich als Frau fühlen, nicht mehr als unterlegenes, unsicheres Mädchen. Und damit kehrte ihre Stärke zurück.

Seine Aussage war totaler Quatsch. Es konnte niemand wissen, was sie fühlte, das wäre ja noch schöner. Ihr Lächeln vertiefte sich und damit verschwand die Schüchternheit. Es konnte beginnen. Wenn er stark genug war, dann könnte es etwas werden. Sie war bereit.

Feuchte Wärme durchströmte sie, ja, sie war wirklich bereit. Und sie fühlte sich reif, reif wie eine Frucht, die gepflückt werden wollte.

Sie ließ seine Einflussnahme zu, ließ zu, dass er sich überlegen fühlte, als könnte er sie erobern und sie nach seinem Gusto in Besitz nehmen. Sie gab ihm Macht über sich, damit sein Selbstvertrauen wuchs. Er würde das Selbstvertrauen benötigen, um ihre Wünsche und Bedürfnisse umsetzen zu können. Sie konnte sich die Macht über sich selbst jederzeit zurückholen. Sie brauchte nur »Nein!« zu sagen, dann wäre sie wieder frei.

»Sie passen in diesen jungen Rahmen«, bemerkte er und musterte sie freundlich. Er schien zu wissen, was er wollte. Offensichtlich verfolgte er ein Ziel.

Manchmal handelten Männer, ohne dass Vivienne den Grund dafür erkennen konnte. Oftmals zu ihrem Erstaunen stellten sich die Handlungen jedoch im Nachhinein meist als richtig und angemessen heraus.

Er sprach: »Gehen wir?«, wobei er nicht um ihr Einverständnis bat, sondern ihr schlicht Bescheid gab.

Die Kellnerin brachte den bestellten Kaffee, er verlangte die Rechnung, zahlte und wartete auf sie.

Sie lächelte. Sie hatte die Macht »Nein!« zu sagen. Diese Macht ließ sie unter seinem Einfluss frei sein. Sie lenkte, er folgte, obwohl er im Glauben war, das Steuer in der Hand zu haben.

Mit dem Taxi fuhren sie zum führenden Hotel am Platze und ließen sich den Zimmerschlüssel geben. Im Flur des Appartements im dritten Stock angekommen, half er ihr aus dem Mantel, hielt intensiven Augenkontakt und küsste sie leicht.

»Komm!« Er fragte nicht nach ihrem Namen und nannte ihr seinen nicht. Namen waren nicht wichtig. Er wusste, was zu tun war. Er schenkte Sekt ein aus der Minibar, sie stießen an und küssten sich, fester, heißer und versanken im Kuss. Sie erlebten beide die steigende Hitze und die aufkeimende Leidenschaft. Der erste Knopf, den er an ihrer Kleidung öffnete, ließ ihren Magen grummeln und die Knie weich werden.

Sie erwiderte seinen forschenden Blick mit einem koketten Augenaufschlag und unsicherem Lächeln. Bereitwillig und völlig passiv ließ sie sich bis auf die Schuhe entkleiden. Mit immer weiter steigender Erregung schaute sie zu, wie er ihren Körper ausführlich betrachtete. Er schien jede Einzelheit in sich aufzusaugen. Als sich ihre Blicke begegneten, erkannte sie bei ihm die gleiche Erregung, die sie in sich verspürte.

Es gab kein Zurück, weder für sie noch für ihn.

Er trat auf sie zu, nutzte für eine erneute Erkundung ihres Körpers Mund und Hände. Bei ihren Lippen begann er. Die Hitze ihrer Leidenschaft verschmolz die Münder zu einer schier untrennbaren Einheit. Die Zungen tanzten den erotischen Schlangentanz, arbeiteten intensiv an der anstehenden Vereinigung. Die Hitze in ihrem Mund besetzte den Hinterkopf, floss in breitem, mitreißenden Strom abwärts in den Unterleib und schmolz alle Hindernisse hinweg.

Sein Mund eilte dem Strom voraus, widmete seine Aufmerksamkeit Hals und Schultern. Er beschäftigte sich intensiv, saugend, schleckend, küssend, streichelnd mit ihren Brüsten, von dort schlich er hinab zum Bauch.

Vivienne atmete schwer und keuchend, sie zerschmolz vor Hitze, die einem unbändigen Verlangen nach dem forschenden Mund, den erobernden Händen und der prickelnden Vorfreude entsprang. Die flüssige Glut aus dem Hinterkopf erreichte den Unterleib, ließ dort alles schmelzen und verwandelte es in heiße Flüssigkeit.

Sein Mund eroberte ihre Scham, die erste Berührung dort ließ sie laut aufstöhnen. Sie reckte der schleckenden Zunge ihr Becken entgegen, öffnete sich den erobernden Händen und den saugenden Lippen – bereit zu allem, was der Mann ihr geben und allem, was er von ihr haben wollte.

Sie stand nackt in einem Hotelzimmer und ließ sich von einem Fremden abschlecken und heißmachen. Sie erlaubte ihm Zugang zu den intimsten Plätzen ihres Körpers, sie brannte vor Verlangen, sich ihm vollkommen hinzugeben. Die Ungeheuerlichkeit, einem Wildfremden ihre Gunst zu schenken, ließ sie womöglich noch heißer werden und steigerte das Verlangen weiter und weiter.

Sie gab sich seiner Leidenschaft mit aller Inbrunst, allen Fasern des Körpers, allem Temperament und jeder Emotion hin. Sie liebte mit jeder Zelle ihres Körpers, gab sich rückhaltlos und empfing seine Hitze, seine ungezügelte Leidenschaft, seine Kraft und seine tierischen Instinkte.

Als sein heißes Schwert in sie eindrang, dachte sie, den Tod durch Glückseligkeit zu erleiden. Übermächtig erschien ihr Empfinden, erschlagend die Emotion, die von ihm ausging, verbrennend der Reiz, den er ausübte. Sie begannen zu rasen, völlig unsteuerbar, bar jedes bewussten Denkens. Allein die Triebe regierten die beiden, die sich wie ausgehungert einander hingaben.

Nach dem Ende der Raserei lagen sie schwer atmend nebeneinander. Sie rangen beide vernehmlich nach Luft, voll des überströmenden Glücks und des überwältigenden Gefühls füreinander.

Er bestellte Champagner, sie tranken schweigend. Mit dem Ohr auf seiner Brust hörte sie das fremde Herz kraftvoll schlagen, roch seinen Duft, küsste ihn leicht auf die Lippen und den Hals.

Sein Geruch faszinierte sie, er machte ihr seine Manneskraft und ihre eigene Fleischlichkeit bewusst. Ja!, dachte sie, als sie seine Männlichkeit in den Mund nahm, Ja!

Er lachte verlegen, er war sich seiner Potenz nicht sicher. Doch das Lachen wich einem genussvollen Stöhnen, das in leidenschaftliche Rufe überging, als sie sich in den Sattel schwang, den wieder erwachten Riesen in sich aufnahm, ihn reizte, penetrierte, ihr Becken kreisen ließ mit der Absicht, ihm höchstes Glück zu schenken.

»Oh ja!«, stöhnte er mit geschlossenen Augen. »Oh ja!«, hauchte er und blickte ihr mit brennendem Blick tief in die Augen. Sie versanken in einem Kuss, während sie sich stetig gegenseitig weiter reizten.

Mit einem lauten und erschreckten Japsen reagierte sie, als er den Daumen zu Hilfe nahm, um ihr intimstes Lustzentrum zu reizen. Der Orgasmus raste mit ungebremster Kraft heran und ließ sie hilflos werden. Sie bewegte sich automatisch auf dem glühenden Lustschwert, das dominante Erleben des Höhepunktes riss ihr den Kopf in den Nacken und ließ sie aus voller Kehle die Decke anbrüllen, hemmungslos stöhnen und toben. In ihre Raserei hinein versprühte er den Samen in ihre tiefste Tiefe, in die glühende Hitze hinein.

Es dauerte lange, bis sie so weit wieder zu Kräften und zu Sinnen kam, um sich von ihm lösen und sich neben ihm niederlassen zu können. Ihr Krieger war erschöpft, er schien schläfrig zu werden. Sie tranken das letzte Glas Champagner, dann kleidete sie sich an und verabschiedete sich mit einem Kuss.

»Hey!«, beschwerte er sich, plötzlich munter, »gib mir deine Handynummer. Ich weiß noch nicht einmal deinen Namen …!«

Sie legte ihm lächelnd den Zeigefinger auf die Lippen, sandte einen kleinen Kuss hinterher und ging.

In der Eingangshalle kam der Portier auf sie zu und überreichte ihr eine einzelne Rose. »Sie wissen schon, von wem!«, gab er als Kommentar dazu und schob ihr einen Zettel mit Namen und Telefonnummer des Lovers zu. Sie akzeptierte die Rose, das Papier jedoch ließ sie liegen.

Draußen vor dem Hotel fühlte sie sich einfach wunderbar. Sie hatte tollen Sex, Abenteuer, Herzklopfen, grenzenlose Leidenschaft und Hingabe erlebt. Ohne Zugeständnisse, ohne Verpflichtung war sie nun wieder frei. Wunderbar – sie hüpfte, weil sie sich so unglaublich gut fühlte.

Die Erinnerung an seinen Duft und seine Leidenschaft begleiteten sie über Wochen und Monate und ließen sie sich jedes Mal wunderbar fühlen. Bis das Gefühl nach und nach verblasste.

Dann, nach einiger Zeit, war ein neues Abenteuer fällig.

Der Mentor

»Das ist der Schwulenparkplatz!«, erklärte ihr Mann und wies auf einen Rastplatz kurz vor der heimischen Autobahnausfahrt. Auf ihren Blick hin erläuterte er: »Die Autobahnpolizei nennt ihn so. Dort treffen sich Männer. Nicht nur Schwule, sondern Männer, die auf der Suche nach leichtem und unkompliziertem Sex sind. Den finden sie spontan und ohne Vorbereitung meist mit anderen Männern, Frauen verirren sich nur selten hierher. Für die Männer, die hierherkommen, ist das Geschlecht der handelnden Personen nicht wichtig, sondern ausschließlich der Sex selbst.«

Ihr Interesse war geweckt. Es hörte sich so an, als wüsste er, wovon er sprach. Sie wartete auf eine Erklärung.

Er nahm ihren Blick wahr und erklärte leicht hektisch: »Nein, nein, ich weiß es vom Hörensagen!«, wobei er ein wenig zu heftig sprach. Er vermied Augenkontakt und starrte stattdessen auf die Straße. Seine Haltung sagte etwas anderes. Sie schaute ihn lächelnd verstehend an.

»Brauchst nicht so zu grinsen, ich hab nie …«, beteuerte er lautstark.

Na klar hat er! Sieh mal an, er also auch, dachte sie schmunzelnd. Es erleichterte sie, eine geheime Seite an ihm entdeckt zu haben. Sie war also nicht allein mit Erlebnissen abseits der Ehe.

»Auch seitdem wir uns kennen?«, fragte sie hinterhältig.

»Also bitte, als wenn ich so was je nötig gehabt hätte!« Die übertriebene Lautstärke seiner Antwort gab den Grad seiner Unsicherheit preis.

Sie lenkte ein, bevor es zum Streit kommen konnte. Schneller und unkomplizierter Sex. Auf einem Autobahnrastplatz. Was es alles gibt, dachte sie. »Sind da echt nur Männer?«, fragte sie nach kurzer Zeit.

»Soweit ich weiß, ja, nur Männer.«

Nach einigem Nachdenken hakte sie nach: »Sag mal, was machen die denn da? Was tun die genau?« Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich auf einem Rastplatz in allen Autos Männer in den Hintern vögelten. Bei dem Gedanken grinste sie vergnügt, griff vom Beifahrersitz aus herüber und legte ihre Hand auf den Schenkel ihres Mannes. Auf diese Art pflegte sie zu zeigen, dass sie bereit für Sex war.

Er schaute weiter geradeaus und tat so, als müsste er sich auf die Straße konzentrieren, als nähme er die Hand nicht wahr – so wie immer.

Im Grunde ist er prüde, dachte sie und grinste weiter.

Zu Hause angekommen lief sie ihm nach durchs Wohnzimmer auf die Terrasse. Er stand dort und goss sich ein Glas Whisky ein. »Was machen die Männer auf dem Parkplatz, was tun die genau?«, fragte sie wieder, übernahm sein Glas und trank einen kleinen Schluck. Sie reichte es ihm zurück. An der Art, wie er das Glas in der Hand drehte, meinte sie, Verlegenheit erkennen zu können.

»Schatz, woher soll ich das wissen?«, meinte er entschieden. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, schien er sich der Gefahr, in der er mit seinem Geheimnis zu schweben schien, bewusst zu werden. »Ich weiß natürlich einiges vom Hörensagen, klar!«, lenkte er nach einem kräftigen Schluck aus dem Glas ein.

Sie standen nebeneinander an der Brüstung zum Garten. Sie wandte sich ihm zu, streichelte seinen Nacken und leitete damit das Ritual ein, dass für gewöhnlich darin mündete, dass sie miteinander schliefen. »Poppen sie? Ich weiß von mir, dass ich es im Po nicht gern habe, es ist mir unangenehm. Und von dir weiß ich, dass du es nicht wirklich gern tust …«

»Äh, Liebling, wir haben da noch nie drüber …«, stammelte er und wurde rot.

»Aber es stimmt doch, oder?«, fragte sie sachlich.

Er schien sich über die Unbefangenheit zu wundern, mit der sie über das heikle Thema sprach, und nickte mit rotem Kopf. Das Experiment damals war deswegen prickelnd gewesen, weil sie über die normalen Grenzen hinausgegangen waren, jedoch zeigte die Erfahrung, dass in der »richtigen« Öffnung mehr Gefühl entstand. Erst dort entwickelte sich die wirkliche Leidenschaft, die sie beide so sehr liebten. Ohne sich abzusprechen, fanden sie es beide nicht lohnenswert, das Experiment zu wiederholen.

Sie schlenderten händchenhaltend ins Schlafzimmer.

***

Als sie nackt, nass geschwitzt, entspannt und zufrieden nebeneinander auf dem Bett lagen, fragte sie noch einmal: »Was machen die Männer dort?«

»Ach«, plauderte er unbedacht vor sich hin, wie es Männer im Bett so tun, »sie spielen sich gegenseitig am Dödel, blasen und wichsen, viel mehr ist da nicht. Sind Weicheier und Loser, wenn du mich fragst.«

Sie lächelte versonnen, in ihr begann sich ein Projekt zu entwickeln.

***

Als sie spürte, dass der Zeitpunkt des nächsten Abenteuers näher rückte, fasste sie den verrückten Plan fester ins Auge. Es machte sie heiß, an Männer zu denken, die entschlossen einen bestimmten Ort aufsuchten, um schnellen und unkomplizierten Sex zu haben, egal mit wem – Hauptsache Sex.

Sie malte sich ein ungeheuerliches Szenario aus, das sie hoch erregte. Sie dachte daran, dorthin zu gehen. Sie dachte an mehrere Männer, die sich ihrer in einem Gebüsch bemächtigten, sie niederzwangen, sie im Knien von vorn und hinten nahmen, die sie drängten, den Mund zu öffnen, um diesen zu penetrieren. Wenn sie bei dieser Vorstellung angelangt war, nahm die Hitze jedes Mal so weit zu, dass sie es sich selbst machen musste, wieder und wieder.

Wenn die Gedanken daran sie überfielen, während sie mit ihrem Mann zusammen war, verführte sie ihn, so oft es ging. Ähnliche Attacken hatte ihr Mann früher häufig erlebt, als sie sich noch nicht getraut hatte, ihre heimlichen Fantasien in die Tat umzusetzen. Daher gehörten solche sexuellen Übergriffe, wie er sie mit heimlichem Schmunzeln nannte, zu ihrem gewohnten Verhalten. Ihr Mann fand sie nicht weiter verwunderlich.

Planen heißt nicht, dass ich es tun muss!, dachte sie, wenn sie die Panik zu übermannen drohte. Panik, die sie aus der Angst heraus überfiel, dass sich eine solche Situation zu ihrem Nachteil entwickeln könnte. Wenn sie sie einmal eingegangen wäre, dann gäbe es wahrscheinlich kein Zurück mehr. Daher dauerte es auch eine ganze Weile, bis sie die Absicht in die Tat umsetzte.

Aber eines Tages machte sie sich auf den Weg. Schneller und unkomplizierter Sex – das war etwas, was sie erleben wollte. Oh ja!

Während der Fahrt rieb sie die Schenkel aneinander, wetzte unruhig auf dem Sitz hin und her und konnte kaum an sich halten. Trotz der hohen Erregung fuhr sie zweimal am Rastplatz vorbei, ehe sie sich traute, hinaufzufahren. Dann blieb sie lange im Auto sitzen, schaute starr geradeaus.

In den Autos der Nachbarschaft regte sich nichts. Ihr Herz klopfte laut. Sie stieg aus, hoffte und befürchtete zugleich, direkt von mehreren Männern angegangen zu werden. Aber es tat sich nichts.

Sie umkreiste langsam das Auto, schaute sich nach allen Seiten um, sah aber niemanden. An den Rastplatz schloss sich ein lichter Wald an, von Trampelpfaden durchzogen. Als sie sich in die Richtung wandte, sah sie einige Männer, die verstohlen hinter Bäumen hervorschauten.

Zuerst unsicher, dann zunehmend sicherer werdend, ging sie über einen Pfad in den Wald hinein. Die Männer wichen vor ihr zurück, versteckten sich, um ihr dann nachzuschauen. Weicheier und Loser, hatte ihr Mann behauptet.

Sie erblickte fünf Männer in unmittelbarer Nähe – fünf Männer, die hergekommen waren, um leichten und schnellen Sex zu finden. Doch keiner sprach sie an, niemand ergriff Besitz von ihr.

Sie musste unbedingt etwas Wildes tun, etwas Übermütiges, Respektloses. Also zog sie öffentlich ihr Höschen unter dem Kleid aus, hockte sich hinter ein winziges, durchsichtiges Holunderbüschchen und pinkelte. Die fünf Männer schauten hinter Bäumen und Büschen hervor und beobachteten sie. Übermütig ließ sie das Höschen um den Finger kreisen und schritt langsam, Augenkontakt suchend, an den Männern vorbei. Nichts geschah.

Sie wanderte durch das Wäldchen, zum Auto, das sie unbehelligt erreichte. Dann atmete sie tief durch und wünschte sich seit Jahren zum ersten Mal eine Zigarette. Sie saß im Auto, die Füße aus der geöffneten Tür auf die Erde gestemmt, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Sie war heiß, glühte förmlich, war aber auch enttäuscht und desillusioniert. Das Aufregende, das Abenteuer aus ihrer Vorstellung war weg, der schlaffen und jämmerlichen Realität gewichen. Weicheier und Loser.

Plötzlich trat jemand an ihr Auto und hielt ihr eine rot-goldene Dunhill-Packung hin. Vor ihr stand ein toller Mann, einer aus einem anderen Traum, nicht aus dem schäbigen vom Autobahnrastplatz – groß, dunkel, mit grauen Schläfen und blauen Augen, mit Anzug und Krawatte.

Sie zog eine Zigarette aus der Schachtel, der Mann gab ihr Feuer.

»Dunhill-Feuerzeug!«, stellte sie noch fest, dann brach für sie die Hölle los. Als der Rauch ihren Mund füllte, bekam sie einen Hustenanfall, atmete dadurch den Rauch noch tiefer ein. Sie musste aufstehen, um nicht zu ersticken, hustete, hustete, hustete und stützte sich schwer atmend an der Tür ab.

Der Mann klopfte ihr fest auf den Rücken und fragte mitfühlend: »Verschluckt?«

»Nein«, erwiderte sie heiser, immer noch nach Luft ringend, »Nichtraucher!«

Der Mann lachte und reichte ihr ein Papiertaschentuch, mit dem sie sich die Tränen aus den Augen tupfte. Im Rückspiegel kontrollierte sie das Make-up. Hinter ihrem Rücken hörte sie: »Geht’s wieder?«

Sie konnte noch nicht wieder sprechen, nur nicken.

»Das was Sie suchen, werden Sie hier nicht finden!«, meinte er mit einer Selbstverständlichkeit, als hätten sie sich abgesprochen.

»Ach, was suche ich denn?« Ihre Stimme klang belegt, erneut traten ihr Tränen in die Augen.

»Ich zeig’s dir, komm mit!«

Sie kämpfte mit sich, ob sie nach der aktuellen Erfahrung nicht lieber nach Hause fahren sollte, denn die Lust auf Erlebnisse der besonderen Art war verschwunden. Der Mann wollte sie von ihrem Auto wegführen. Ergeben verschloss sie ihr Fahrzeug und folgte ihm. Die Hitze wuchs wieder an. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einem großen Audi.

»Du fährst!«, befahl er in ruhigem Ton, der keine Widerrede zuließ, öffnete die Fahrertür und half bei der Sitzverstellung. Sie war damit beschäftigt, sich in dem ungewohnten Auto zurechtzufinden, für Gedanken an die nähere Zukunft blieb keine Zeit.

Auf sein Geheiß hin fuhr sie vom Rastplatz auf die Autobahn, an der heimischen Abfahrt herunter, in Gegenrichtung wieder hinauf.

»Sehr schön!«, lobte sie der Fremde. »Fahr, so schnell du willst, wir haben Zeit.« Er musterte sie von der Seite, sie ließ ihn schauen. Das deutlich sicht- und spürbare Begehren des fremden, wirklich gut aussehenden Mannes, seine Lüsternheit, die herüberstrahlte, verursachte bei ihr steigende Erregung. Ihre Wangen röteten sich, Wärme machte sich in ihrem Unterleib breit, in ihrem Magen war ein Flattern spürbar wie von Schmetterlingsflügeln. Ihre Brust zog sich zusammen, ihre Haltung änderte sich. Sie straffte sich, bot sich an, machte sich bereit.

Er legte die Hand auf ihr Knie. Sie lächelte schmal, schaute weiter geradeaus. Die Hand glitt das Bein hinauf, höher und höher. Sie dachte an den Slip, der in der Handtasche ruhte, und dessen Fehlen er gleich bemerken würde.

Den Moment fand sie prickelnd. Sie schämte sich und wartete doch ungeduldig auf die Berührung genau dort. Sie verspürte Angst, wollte aber genau das erleben. Ihre Wangen röteten sich. Sie schaute weiter auf die Fahrbahn. Die streichelnde Hand näherte sich ihrem Schoß, der Beifahrer wartete gespannt auf eine Reaktion. Ihre Wangen röteten sich intensiver, als sie die Beine öffnete, um der Hand Zutritt zu ermöglichen.

Sie zog die Luft zwischen den Zähnen ein, als die Hand ihre Leiste berührte, und schloss genießerisch die Augen, als sie ihr Ziel erreichte. Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als er zielstrebig ihren winzigen Hügel eroberte.

Er befahl: »Öffne die Augen!«

Sie konnte dem Befehl nicht folgen, denn ihr Venushügel sandte andere Befehle an ihr Hirn. Schiere Lust bemächtigte sich ihrer und verbot der Vernunft, sie zu kontrollieren.

»Halt an!«, rief er befehlend. Sobald seine Hand ihren Schoß freigab, war sie wieder in der Lage, die Augen zu öffnen. Sie lenkte das schwere Auto auf den Seitenstreifen und kam zum Stehen. Lächelnd blickte sie zu ihm hinüber.

»Du musst schauen, wo du hinfährst«, gebot er freundlich. »Geht’s wieder?«

Sie fuhr weiter, zu ihrem Leidwesen berührte er sie nicht mehr. Der Fremde, dessen Namen sie bisher nicht kannte, leitete sie von der Autobahn hinunter durch die Großstadt zu einem frei stehenden älteren Haus. Er wies sie an, in der Garageneinfahrt zu halten.

Ihr Herz klopfte.

Sie betraten das Haus, ein fremdes Revier. Sie begab sich in sein Domizil, gab ihre Freiheit auf, für ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang.

»Möchtest du etwas trinken?«

Sie musterte die wundervollen antiken Möbel, während er eine Sektflasche öffnete und Champagnerschalen aus einem Glasregal nahm. Sie befanden sich in einer Art Bibliothek mit großem Kamin, einigen Vitrinen, in denen antike Waffen und andere Gegenstände ausgestellt waren. Die Wände wurden von raumhohen Regalen bedeckt, die farbenprächtige, wertvoll aussehende Bücher in sauberen Reihen enthielten. Fein geordnet bestimmten sie die Dekoration des Raumes.

Er stellte Vivienne mit dem Sektglas in der Hand vor einen Spiegel, trat hinter sie, schaute sie im Spiegel an und berührte sie. Er legte die Handflächen auf ihre Schulterblätter und wartete auf ihren Einwand. Als der nicht erfolgte, begann er, ihren Körper mit beiden Händen zu erforschen.

Die erste Berührung war atemraubend. Sie rang nach Luft, während sie gebannt die großen Hände beobachtete. Gebannt schaute sie im Spiegel zu, wie sie ihren Körper entweihten und ihn in Besitz nahmen. Der starke Mann mit seiner Wärme und Härte stand unmittelbar hinter ihr, berührte und dominierte sie, wie sie noch nie dominiert worden war.

Respektlos tasteten sich die Hände überallhin. Vivienne gab ihre Willensbekundungen gänzlich auf und sich dem hin, was er mit ihr anstellen mochte. Sie ließ sich fallen in Leidenschaft und Körperlichkeit, ließ die Fleischeslust obsiegen.

Die forschenden Hände machten sich an ihrem Kleid zu schaffen, schlüpften darunter, hoben es an. Im Spiegel sah sie kurz ihre unbekleidete Scham, die Hand strich flüchtig darüber. Nachdem er das Kleid entfernt hatte, sah sie ihren nackten Körper sich unter seinen Berührungen winden. Sie schien zu glühen.

Anscheinend mühelos hob er sie auf einen Tisch, auf dem sie sich ausbreitete und alle Hingabe zeigte, derer sie fähig war. Er zog sich ebenfalls aus, kniete sich nackt zwischen ihre Schenkel und betrachtete sie erneut. Ihre Erregung ließ sie schwer atmen und verursachte einen Tunnelblick, in dem sie nur ihn sah. Sie gab ihr Verlangen ausschließlich mit Blicken kund, zu einer deutlicheren Geste fehlte ihr der Mut. Sie respektierte seine Dominanz – bisher hatte er ganz genau gewusst, was ihr guttat und was sie sich wünschte.

Sein Phallus stand hoch aufgerichtet zwischen den Schenkeln, sehnsuchtsvoll wartete sie auf ihn. Endlich kam er über sie. Wie sie es von ihrem Mann gewohnt war, wollte sie den Phallus leiten, doch er wehrte ab.

Also blieb sie passiv, wartete, was er zu tun gedachte. Er führte den Phallus zart durch ihre Scheide, streichelte sie mit dem erigierten Glied. Als er mit dem überaus zarten Lustköpfchen ihren Lustknoten berührte, prickelte es wie Champagner in ihrem Kopf. Alle Sinne konzentrierten sich allein auf das unglaublich intensive Gefühl.

Sie keuchte. Endlich führte er sich ein. Sie sprang ihm mit allem, was ihr zur Verfügung stand, entgegen. Sie nahm ihn ganz auf, vereinnahmte das wunderschöne Glied, diesen wunderbaren Mann und gab sich seiner Dominanz hin.

Das Erlebnis war unglaublich intensiv, von kaum zu ertragendem Reiz. Sie stöhnte ungehemmt die Leidenschaft in den fremden Raum, ließ sich willig von der Männlichkeit bezwingen und gab sich rückhaltlos hin. Sie begleitete seine steigende Hitze mit ihrer Lust, gab ihm alles, dessen sie fähig war. Als er seinen Höhepunkt erreichte und sich in ihr verströmte, empfand sie mit ihm, rief aufmunternd und begeistert: »Ja! Ja! Ja!«, hieß den heißen Samen mit allen Sinnen willkommen, schleuderte sich den wilden Stößen entgegen, bis sie verebbten, und begleitete ihn in die Entspannung.

Er half ihr auf, geleitete sie zum Bett, schenkte Champagner nach, trank mit ihr und erforschte ihr Gesicht. »Ist es gut für dich? Ist das die Freiheit, die du brauchst?«, fragte er und legte eine Hand hinter seinen Kopf.

»Jepp, gehört dazu.« Sie wich seinem Blick aus, ließ es nicht zu, dass er ihr zu nahe kam, dass er gar in ihre Gedankenwelt eintauchte.

Kurze Zeit später schlief er ein. Einige Minuten bewachte sie seinen Schlaf. Nach einiger Zeit versuchte sie ihn zu locken, indem sie ihn zwischen den Beinen liebkoste und reizte. Sie streichelte den ruhenden Phallus, schaute ihn von Nahem an. Sie zog die Vorhaut zurück, die die gesamte Eichel bedeckte, legte das gespaltene Köpfchen frei. Zaghaft näherte sie ihr Gesicht dem duftenden Kleinod, berührte es mit den Lippen und schmeckte daran. Er schmeckte verrucht, nach Geilheit, rohem Sex, Sperma, Lust und Verderbtheit.

Der Geschmack erregte sie. Seine Männlichkeit richtete sich auf, stückweise im Rhythmus der Herzschläge. Er erwachte. »Wunderbar«, murmelte er verschlafen. »Es ist kein Traum.«

Sie ließ nicht nach, lutschte den erwachenden Phallus. Die Reaktion darauf war lüsternes Stöhnen. Das Glied stand pochend über dem Bauch des Fremden.

Sie traute sich, sich über ihn zu knien, von ihm kam kein Einwand. Sie strich mit dem pulsierenden, heißen, von ihrem Speichel benässten Köpfchen durch ihre Scham, schaute in sein Gesicht und wiederholte den Vorgang – sanft und zart durch das Tal der Lüste, bis hinauf auf den harten Knauf. Ihr Blick verschleierte sich, jedoch konnte sie die Lust in seinem Gesicht deutlich erkennen – und gespannte Neugierde.

Das Blut rauschte in ihrem Kopf, das Hemmungslose nahm überhand. Ihn anblickend, führte sie sich den erstarkten Phallus in die glühend heiße Scheide. Er beobachtete sie gespannt. Das heiße Gefühl entlockte ihr einen wohligen Seufzer. »Aah!«, hauchte sie. Er packte ihre Hüfte mit beiden Händen. Sie fühlte den Phallus, der in ihr steckte, den sie nun besaß und für die Lust gebrauchen wollte, für ihre und seine Lust.

Sie war bemüht, das, was sie hier erlebte, leicht zu erleben, sich nicht zu sehr hineinzugeben. Nach wie vor war sie auf der Suche nach schnellem und unkompliziertem Sex, den wollte sie nach wie vor erleben, nichts sonst. Die für das Abenteuer geplante Zeit war längst verstrichen, aber kompliziert würde sie es nicht werden lassen.

Sie umschlang den Penis mit den inwendigen Muskeln, reizte ihn, hob sich etwas an. Der Penis bewegte sich ein Stück aus ihr heraus, sie nahm ihn beinahe ganz wieder auf, erhob sich wieder. Vivienne praktizierte leichten Sitz wie im Reitunterricht, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Gefühl, knetete ihre Brüste, warf den Kopf in den Nacken und genoss die erwachende und stetig zunehmende Hitze. Der Penis rieb und streichelte sie inwendig, der Reiz nahm mehr und mehr zu. Sie empfing ihn, leitete ihn weiter ins Hirn, reflektierte ihn und gab ihn zurück. Die Erregung schaukelte sich höher und höher. Sie ließ sich gehen, war ganz Gefühl. Das Becken ließ sie sacht kreisen, ganz sanft und gefühlvoll.

»Bist du verheiratet?«, fragte er in die ausufernde Lustwelt hinein. Ernüchtert wurde sie sich dessen bewusst, dass sie auf einem fremden Penis ritt, auf einem Mann, den sie seit einer Stunde kannte, dessen Namen sie nicht wusste und mit dem sie ihren Mann betrog. Das verbotene Tun gab ihr einen Kick, der sie aufstöhnen ließ. Lustvoll lächelte sie den Partner an.

»Eine so schöne Frau ist nie allein«, beantwortete er sich die Frage selbst.

Mit jedem Nervenende verlangte es sie nach Erfüllung und sie ging dieses Vorhaben langsam und genussvoll an. Sie ritt auf dem harten Penis, knetete ihre Brüste, zeigte dem Mann freizügig die Lust, die es ihr bereitete.

»Ruf ihn an! Hier ist das Telefon!«

Sie lächelte ungläubig, schloss die Augen, ritt weiter, versunken im Gefühl.

»Ruf ihn an, los, komm, überleg nicht lange, ruf ihn an«, drängte er. »Sag ihm, du bleibst über Nacht, denk dir eine Ausrede aus – oder weiß er von deinen Abenteuern?«

Über Nacht bleiben? Hier in Sünde? Der Sünde die Krone aufsetzen? Wieso ahnte er, dass sie so etwas häufiger machte? Was sollte das werden? Die Gefahr erschien riesengroß, deswegen tat sie es. Sie wählte.

Ihr Mann meldete sich aus einem anderen Leben. »Hey, Süße. Hab grad an dich gedacht. Was brauchst du?« Seine Stimme klang klar durch den Hörer und durch den Lautsprecher, den der Lover überraschend einschaltete.

»Ich hab eine alte Freundin getroffen und bin spontan mit zu ihr gefahren.«

»Wen denn?«

»Ich glaub, die kennst du nicht, wir haben zusammen die Ausbildung gemacht.«

»Ach!«, meinte er, danach folgte misstrauisches Schweigen.

Sie bewegte sich ganz sachte, ließ damit den harten Penis sanft in sich kreisen. Sie biss sich auf die Lippen, um nicht lustvoll zu stöhnen. Es war geil, sie vögelte einen fremden Schwanz und dachte Ficken!, während sie mit ihrem Mann telefonierte.

»Süße?«, fragte er nach.

»Ach, ja, nee«, antwortete sie. Die Gefühle im Unterleib raubten ihr die Konzentration. »Ich glaub nicht, dass du sie kennst – Sybille, damals bei Winkelmann. Sie hat zwei erwachsene Kinder, man glaubt es kaum«, spann sie die Geschichte für ihren Mann immer weiter.

»Ist es eine Frau oder ist es ein Mann?«

Er schien zu ahnen, wie es um sie stand, oder es zu fühlen. Sie musste ihn beschwichtigen, deshalb sprach sie in dem nachlässigen, schnellen Ruhrdeutsch, das sie immer dann anwandte, wenn sie etwas Unwichtiges oder Uninteressantes erklärte: »Nee, ihren Mann stellt sie mir erst heute Abend vor, deswegen ruf ich an: Ich möchte über Nacht bleiben. Ist das okay für dich? Es stehen noch Reste vom Auflauf im Kühlschrank, die könntest du dir –?«

»Ich könnte heute Abend zu euch stoßen, wo bist du denn?«

In panischer Eile suchte sie einen Ort, der weit genug weg war, aber auch nah genug, um plausibel zu sein. Sie nannte ihm einen Ort, Hattingen, etwa achtzig Kilometer entfernt. Es verletzte sie, dass sie ihn so ausführlich belügen musste. Ihr wurde bewusst, dass sie nicht so frei war, wie sie es gern wäre.

»So weit weg bist du?«, fragte er entgeistert.

»Ja, klar, ist doch nicht …«, versuchte sie, ihm den Ort plausibel zu machen. »Sie ist gefahren und wir haben gequatscht und da ist es mir nicht weit vorgekommen.«

Ihr Lover bewegte sich, sie unterstützte ihn und lächelte ihn lüstern an, lauschte weiter ins Telefon und bewegte sich auf dem fremden Penis.

»Ja, soll ich denn heute Abend kommen? Wo genau issen das?« Sie wusste, dass es ihrem Mann unangenehm war, allein zu Hause zu sein, sie wusste jedoch ebenfalls, dass er nicht gern so weit fuhr. Also pokerte sie: »Na klar, komm doch, das ist eine gute Idee. Dann lernen wir gemeinsam ihren Mann kennen, er ist Schalke-Fan, ihr könnt euch dann vielleicht über Fußball –«

Das gab den Ausschlag. Ihr Mann interessierte sich nicht besonders für Fußball, Schalke schon gar nicht, und die Aussicht auf einen netten Abend war damit verdorben.

»Ich hab noch so viel Arbeit im Büro, ich glaub, ich bleib hier …«