Sidmawuk II - K.Y. Laval - E-Book

Sidmawuk II E-Book

K.Y. Laval

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein junger Mann taucht in der verfluchten Stadt Sigouroth auf. Er hat keinen Namen und ist ohne Erinnerung an sein früheres Leben, lediglich das Gefühl, verfolgt zu werden, begleitet ihn ständig. Und er hat eine spezielle Gabe...

Ausgerechnet dieser junge Mann, der sich den Namen Dimu gibt, gerät in den Einflussbereich des zwielichtigen Dr. Sander, der offiziell als Leiter einer Privatklinik auftritt, jedoch insgeheim Teil einer verschwörerischen Glaubensgemeinschaft ist, deren Ziel darin besteht, die Welt mithilfe schwarzer Magie ins Chaos zu stürzen. Dimu, fasziniert von dem geheimen Wissen der Glaubensgemeinschaft, das ihm offenbart wird, versucht in einem bizarren Ritual das Geheimnis seiner Herkunft zu lösen und stößt dabei in eine Dimension vor, in dem alle Gesetze aufgehoben scheinen und nichts unmöglich ist. Und in diesem bizarren Universum lauert er, der sich nichts sehnlicher wünscht, in diese Welt als fleischliches Wesen geboren zu werden - und sein Name ist Sidmawuk.

Dieses eBook enthält explizite Darstellungen von Sex und Gewalt und ist für Personen unter 18 Jahren NICHT geeignet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Kehre um und werfe Schatten

von K.Y. Laval

Impressum

Kehre um und werfe Schatten

K.Y. Laval

Copyright: 2018 K.Y. Laval

published by: BookRix GmbH & Co. KG, München

Deutschland

K.Y. Laval: [email protected]

Lizenzerklärung

Ich möchte Sie freundlich darauf hinweisen, dass dieses eBook ausschließlich für Ihre persönliche Nutzung lizensiert ist. Das eBook darf nicht an Dritte weitergegeben oder weiterverkauft werden. Wenn Sie das Buch an eine andere Person weitergeben wollen, kaufen Sie bitte eine zusätzliche Lizenz für jeden weiteren Rezipienten. Wenn Sie dieses Buch lesen, es aber nicht gekauft haben oder es nicht für Ihre persönliche Nutzung lizensiert ist, kaufen Sie bitte Ihre eigene Kopie.

Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren und würdigen!

****

Inhaltsverzeichnis

Kehre um und werfe Schatten

Impressum

Lizenzerklärung

Inhaltsverzeichnis

Quellen

Wo sich Vergangenes mit der Imagination vermischt...

Prolog

Kehre um und werfe Schatten

THE INVOCATION OF THE ABSOLUTE, THE ALL, THE SATAN

Epilog

Neuerscheinungen

Empfehlungen

Leseprobe aus der Neuerscheinung Fleischrequiem

Besonderheit an diesem eBook

 

Quellen

Einige Verse stammen aus dem Handbuch der Chaosmagie - verfasst von Frater .717, erschienen im Bohmeier Verlag. Diese wurden der Handlung des Buches entsprechend angepasst.

Einige Verse stammen von der Autorin.

Wo sich Vergangenes mit der Imagination vermischt...

...wird die Gegenwart geboren. Ich weiß, dass ich sterben werde, und ich weiß, dass ich wiedergeboren werde mit einer Schuld, die die Erde als die Hölle heimsuchen wird. Die Erde, meine Heimat, die Heimat des Menschen und der einzige Ort, an dem Blut fließen kann.

Das Angesicht des Todes lässt Welten brechen.

K.Y. Laval

Prolog

Dezember 2010

Marcus dreht sich zu Micah um, der eine Reihe hinter ihm sitzt. „Hey, Micah“, ruft er ihn.

Micah blickt von seiner Kritzelei auf und sieht Marcus stirnrunzelnd an.

„Hast du’s eigentlich immer noch nicht kapiert? Wir wollen dich und deine Schlampen-Mutter nicht in unserer Stadt haben. Pass auf...“ Marcus dreht sich noch einmal zu seiner Bank um, nimmt Papier und Bleistift zur Hand und beginnt etwas zu zeichnen. Dann dreht er sich wieder zu Micah und legt das Blatt vor ihm auf den Tisch.

„Was ist das“, will Micah wissen.

„Die Sigil. Weißt du denn nichts darüber? Hast du nichts davon gehört, bevor ihr hierhergezogen seid? Hättet ihr darüber Bescheid gewusst, wärt ihr bestimmt nicht in diese Stadt gekommen.“

„Was bedeutet dieses Zeichen?“

„Wenn die Sigil an deine Haustür gemalt wird, holt er dich.“

„Wer holt mich?“

Marcus dreht das Blatt auf Micahs Schulbank und schreibt mit krakeligen Lettern ein Wort unter die Zeichnung, die er zuerst angefertigt hat. Anschließend wendet er das Blatt erneut, damit Micah es lesen kann.

„Wer ist Sidmawuk?“

„Ein Dämon. Er bringt dich dazu, schlimme Dinge zu tun“, grinst Marcus. „Unter anderem dir selbst wehzutun. Vielleicht sogar, dich umzubringen. Das wär‘ doch das Beste für uns alle, nicht wahr? Vielleicht bringst du vorher noch die Schlampe um, die dich Bastard in die Welt geschissen hat“, lacht er. „Und vergiss nicht: Wenn du nur seinen Namen aussprichst, weiß er, dass du da bist. Damit gibst du ihm Macht. Je mehr Leute von ihm wissen, desto mächtiger ist er. Und je mehr du von ihm sprichst, desto mehr beherrscht er dich. Und das hast du gerade getan. Vergiss das niemals!“ Der Junge grinst ihn verschwörerisch an.

Micah dreht sich angewidert von ihm weg.

„Denk‘ darüber nach“, warnt Marcus nachdrücklich. „So ein Zeichen ist schnell auf die Tür gemalt“, fügt er noch zwinkernd hinzu.

Die Angst steht Micah ins Gesicht geschrieben. Marcus‘ Grinsen wird nur noch breiter, dann dreht er sich wieder nach vorn.

Micah versucht sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, aber es gelingt ihm nicht mehr. Als die Stunde vorüber ist, packt er mit fahrigen Bewegungen seine Sachen zusammen und verlässt eilig das Klassenzimmer.

 

In sorgenvollen Gedanken versunken, tritt Micah seinen Heimweg an. Er beschließt, durch die Allee zu gehen. Niemand aus seiner Klasse muss hier entlang. Auch wenn es für Micah ein Umweg ist, er nimmt ihn gern in Kauf, möchte er doch allein sein. Seine Gedanken kreisen um Sidmawuk und das Symbol, das Marcus als die Sigil bezeichnet hat. Das Symbol erinnert ihn an ein Gesicht. Man könnte es als Maske tragen ...oder als Schminke direkt auf der Haut. Schwarz auf weiß, so wie Marcus es auf das Papier gezeichnet hat.

Micah wischt sich über die Stirn, ihm ist nicht aufgefallen, dass er stark zu schwitzen begonnen hat. Übelkeit befällt ihn. Wir sind doch nicht freiwillig hierhergezogen. In dieser Stadt gibt es günstige Wohnungen. Und seit Daddy uns verlassen hat, fehlt es uns an Geld. Tränen laufen Micah über die Wangen. Er wischt sie mit dem Handrücken weg. Er fragt sich, was der Grund sein könnte, dass er von der Klasse nicht angenommen wird. Meine langen Haare? Er fühlt sich einsam.

Als er die Ecke des Blocks, in dem er wohnt, passiert hat, verlangsamt er seinen Gang. Sein Herzschlag beschleunigt sich, je näher er dem Hauseingang kommt. Ängstlich betrachtet er den Bereich des Hauseingangs. Als er die Sigil darauf nicht entdecken kann, atmet er erleichtert auf. Doch dann fällt ihm die Wohnungstür ein, Verzweiflung macht sich stattdessen breit. Die Haustür ist meistens nicht verschlossen. Jeder kann hier ein und aus, wie es ihm passt. Auch Leute, die nicht hier wohnen. ...Von nun an werde ich die Haustür zusperren. Zumindest vor dem Schlafengehen, nimmt er sich vor. In Gedanken versunken, beginnt er den Aufstieg in den fünften Stock. Die Blocks in diesem Viertel haben keine Lifte. Obwohl der Weg über die Treppe lang und beschwerlich ist, verlässt kein hörbarer Atem seine Lippen. Oben angelangt, schleicht er vorsichtig um die Ecke, nähert sich der Wohnungstür und mustert sie. Als er auch dort die Sigil nicht erblickt, stößt er den Atem erleichtert aus, steckt den Schlüssel mit noch zitternden Fingern ins Schloss, öffnet die Tür und macht sie ganz schnell hinter sich zu.

Micah geht ins Wohnzimmer, wirft seinen Rucksack auf die Couch, lässt sich daneben nieder und schaltet den Fernseher ein. Die Bilder und Töne erreichen seine Augen und Ohren, aber mit den Gedanken ist er woanders. Nach einer Weile steht er auf, wankt abwesend in sein Zimmer und legt sich auf sein Bett. Alles in ihm kreist um die Sigil. Dass er vor lauter Grübeln in den Schlaf fällt, realisiert er nur am Rande. Die Sigil in seinem Geist wird einem Gesicht immer ähnlicher, ein Gesicht, das etwas zu wollen scheint, es fordert, es ruft...„Micah! Micah!“

„Micah!“

Micah schreckt hoch. „Mummy?“

„Dachte, ich krieg‘ dich gar nicht mehr wach“, begrüßt sie ihn erfreut. Ihr Blick fällt auf das Blatt vor ihm. „Was ist denn das“, will sie von ihm wissen.

„Was?“

Seine Mutter zeigt mit dem Finger darauf.

Micah blickt auf das Blatt Papier, das neben ihm liegt, und fährt zusammen.

Seine Mutter runzelt die Stirn. „Was ist los, Micah? ...Du zitterst ja!“

Micah starrt auf das Gesicht, das er gezeichnet haben muss. Es ist eine Kombination aus einer dämonischen Fratze und der Sigil. Er erinnert sich nun an die Bilder in seinem Kopf während seines unruhigen Schlafes.

Seine Mutter nimmt das Blatt in die Hand und hält es ihm vors Gesicht. „Was ist das, Micah?“

„Ein Dämon...“, flüstert er.

Seine Mutter mustert ihn skeptisch. „Die Zeichnung ist gut geworden, aber Micah, du solltest so etwas nicht zeichnen. Das sieht ja zum Fürchten aus. Wie bist du denn darauf gekommen?“

„Ich weiß nicht“, lügt er. „Ich muss es im Schlaf gezeichnet haben.“ Zumindest letzteres entspricht der Wahrheit. Micah versucht sich zu erinnern, wann er das Bild gezeichnet hat, aber es gelingt ihm nicht.

Seine Mutter streicht ihm die Dreadlocks, die sich aus dem Haarband gelöst haben, aus dem Gesicht. „Komm jetzt, ich mach‘ uns `ne Kleinigkeit zu Essen. Hast du Hunger?“

Micah nickt angespannt.

„Dann komm!“

Ein wenig zitternd steigt Micah aus dem Bett. Das Blatt bleibt auf dem Bett zurück und scheint den beiden hinterher zu starren.

 

Als sie am Tisch sitzen, mustert ihn die Mutter erneut. „Du wirkst nachdenklich.“

Micah antwortet nicht. Nach einer Weile aber meint er: „Mummy, ich verspreche dir, ich werd‘ dir niemals wehtun. Ich werde alles nur Mögliche tun, damit das nicht passiert.“

„Natürlich tust du mir nicht weh. Wie kommst du denn darauf, Micah?“ Sorgenfalten zeichnen sich auf ihrem Gesicht ab.

Micah kann nicht antworten. Er blickt wieder auf seinen Teller. „Ist nicht so wichtig“, tut er es ab. „Ich hab‘ nur Angst, dass dir etwas passiert.“ Jetzt sieht er wieder auf. „Ich hab‘ nur dich, Mummy...“

Die Mutter beugt sich zu ihm und tätschelt tröstend seinen Kopf. Sie weiß, dass Micah es nicht leicht hat, dass es ihm schwerfällt, sich in der neuen Schule einzugewöhnen, und dass er noch keine Freunde gefunden hat. „Das wird schon, Micah. Es dauert nur ein bisschen. Du wirst Freunde finden. Hab‘ Geduld. Gib nicht auf.“ Sie nimmt ihn bei den Schultern und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab‘ dich lieb, Micah, und ich bin sehr stolz auf dich. Mach‘ dir keine Sorgen, wir kriegen das hin.“

Micah atmet tief ein und seufzend wieder aus.

„Komm jetzt, Schlafenszeit.“

Micah nickt. Schließlich steht er vom Tisch auf und geht ins Bad.

Während er sich die Zähne putzt, denkt er an seinen Vorsatz, jeden Abend die Haustür abzuschließen. Als er fertig ist, schleicht er am Wohnzimmer vorbei. Seine Mutter sitzt auf der Couch. Sie sieht fern. Leise öffnet Micah die Wohnungstür, zieht den Schlüssel ab und beginnt den Abstieg ins Erdgeschoß.

Dort angelangt, öffnet er zaghaft die Haustür, dabei befällt ihn wieder Aufregung. Unwillkürlich hält er die Luft an, wirft einen zögernden Blick auf die Außenseite der Tür. Als er die Sigil darauf nicht entdeckt, atmet er erleichtert aus und schließt die Tür rasch wieder, verriegelt sie und läuft eilig die Treppen nach oben.

Als er vor der Wohnungstür steht und sie aufschließen will, erstarrt er. Die Sigil ist mit schwarzem Stift darauf gemalt. Vor Schreck lässt er den Schlüssel fallen. Für einen Moment ist er unfähig, sich zu bewegen. Zitternd zieht er den Ärmel seines Pullovers über sein Handgelenk und versucht, die Sigil mit kreisenden Bewegungen abzuwischen, doch sie lässt sich nicht abwischen. Micah fängt ängstlich zu wimmern an. Mit hektischen Bewegungen fährt er wieder und wieder darüber, jedoch ohne Resultat. Hinter sich hört er Schritte auf der Treppe. Jemand nähert sich, das Ächzen der Stufen wird lauter. Micah stößt einen Schrei der Verzweiflung aus. Bevor die Schritte den Flur der Etage erreichen, wird die Wohnungstür geöffnet. Micahs Mutter steht darin, ihr zerzaustes Haar und die leicht verquollenen Augen stehen im Gegensatz zum Adrenalin, das ihr der Schrei ihres Sohnes beschert hat.

„Was soll der Lärm“, fragt der Hausmeister empört, während er die letzte Stufe hochsteigt.

Micahs Mutter sieht den alten Mann an - er ist groß und ausgemergelt, wirkt beinahe schon ausgezehrt -, dann sieht sie wieder Micah an. Der Hausmeister nähert sich den beiden. Sein Blick fällt auf die Tür. „Hat der Junge das da gemalt?“ Seine Stimme spiegelt deutlich den langjährigen Zigarettenkonsum wider, sein Finger verweist auf einen Punkt, der sich hinter Micahs Mutter befindet.

Micah schüttelt ängstlich den Kopf.

Sie dreht sich um. Erst jetzt bemerkt sie die Striche auf der Tür hinter ihr. Die Striche ergeben ein Muster, das sie heute nicht zum ersten Mal sieht. Ihr Blick fällt auf Micah.

„Hier werden keine Türen und Wände beschmiert! Und schon gar nicht mit der S... diesem Zeichen!“, weist ihn der Hausmeister lautstark zurecht. „Das ist kein Spaß!“

Die Mutter kann die Situation nur schwer erfassen. Erschrocken wandert ihr Blick zwischen ihrem Sohn und dem Hausmeister hin und her. Sie legt ihren Arm um Micah. „Es wird nicht mehr vorkommen, Mr. Venihal. Entschuldigen Sie bitte.“ Sie entscheidet, einen Streit um jeden Preis zu vermeiden, aus Angst davor, aus der Wohnung geworfen zu werden.

Der Hausmeister kommt zur Tür, leckt seinen Zeigefinger ab und fährt damit über die Zeichnung. „Wasserfest, verdammt“, sagt er zornig. „Das wird `ne Weile dauern, bis ich den abbekomm‘. Als hätt‘ ich nichts anderes zu tun. Aber warten kann ich nicht damit.“ Zornig und zugleich besorgt, sieht er auf Micah hinab. Dieser senkt den Blick. Er hat Mühe dabei, sein Entsetzen zu verbergen.

„Sie müssen das nicht sauber machen. Ich kümmere mich darum“, reagiert die Mutter hastig. „Ich glaube, ich hab‘ noch irgendwo Spiritus.“

Der Alte mustert sie scharf. „Jetzt gleich! Auf der Stelle! Das ist kein Spaß!“ Sein Gesichtsausdruck lässt keinen Zweifel an der Dringlichkeit dieser Aufgabe zu.

Auch wenn der Alte es hinter seiner ruppigen Fassade zu verstecken versucht, die Mutter erkennt seine Angst. Sie hat das Gefühl, als entgehe ihr irgendetwas. Wieder blickt sie auf das Symbol. „Ja, ja natürlich. So hab‘ ich es ja auch gemeint“, erwidert sie.

„Sollte ich dich je wieder dabei erwischen, du kleiner Bastard, schlage ich dich windelweich“, schreit er Micah an.

„Meinen Jungen verprügeln Sie nicht!“, verteidigt sie ihren Sohn. „Dazu haben Sie kein Recht! Er hat so etwas noch nie gemacht. Außerdem muss es nicht er gewesen sein. Wie viele Leute wohnen hier sonst noch in diesem Haus, Mr. Venihal?“

Venihal blickt sie erstaunt an. So resolut kennt er die junge Frau nicht. Aber typisch, wenn es um ihre Balgen geht, werden sie immer zu Löwinnen. „Schon gut“, meint er schließlich. „Sehen Sie nur zu, dass die Tür sauber wird.“

Die Mutter nickt bestimmt und versucht so gut wie möglich, die Überraschung über ihre eigene heftige Reaktion zu verbergen.

Venihal hat sich bereits abgewandt. Er bewegt sich auf die Treppe zu und beginnt sie, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hinunterzusteigen. Das Geräusch seiner Sohlen auf der desolaten Treppe verliert sich zusehends im dämmrigen Halbdunkel des Treppenhauses.

Micahs Mutter sieht ihm wütend hinterher, dann zieht sie Micah in die Wohnung und schließt die Tür. „Was hast du dir dabei gedacht“, fragt sie ihn zornig.

Micah schüttelt energisch den Kopf. „Ich..ich...“ Er hält inne. Immerhin bin ich schuld daran, dass die Sigil auf die Tür gemalt wurde. Verzweifelt blickt er zu seiner Mutter hoch. „Mummy...“

„Ja?“

Vor einem Moment noch wollte Micah sie dazu drängen, aus dieser Stadt zu ziehen, doch dann ist ihm wieder eingefallen, dass sie wahrscheinlich nirgendwo sonst eine günstigere Wohnung finden würden. Er erinnert sich an die mühsame Wohnungssuche seiner Mutter. Das Geld langt ja jetzt schon fast nicht mehr... Micah schüttelt den Kopf. „Ich mach’s ab“, sagt er nur. „Wo ist der Spiritus?“

„Nein, Micah. Du gehst jetzt ins Bett. Ich kümmere mich darum. Los, geh‘ jetzt!“, befiehlt sie ihm, als er keine Anstalten macht, sich in Bewegung zu setzen.

Sie wechseln besorgte Blicke.

Die Mutter versteht nicht, was in ihren Sohn gefahren ist. Schließlich geht sie vor ihm in die Hocke, legt ihre Hände auf seine Schultern. „Micah, ich weiß, du bist hier nicht glücklich, aber wir können uns woanders nun mal keine Wohnung leisten. Verstehst du das? Wir müssen das hier zusammen durchstehen. Zumindest so lange, bis es unserer kleinen Familie ein klein wenig besser geht.“

Micah nickt eifrig.

„Los, geh‘ jetzt ins Bett. Ich mach‘ das schon.“

Langsam nickt Micah. Bedrückt bewegt er sich auf sein Zimmer zu. Er denkt an Marcus. Micah ist sich sicher, dass er die Sigil auf die Tür gemalt hat. Er muss es getan haben, nachdem ich die Haustür abgeschlossen habe ...das heißt, er ist noch irgendwo hier im Haus!, vermutet er mit Bangen. Sein Herzschlag beschleunigt sich. Micah hat Angst, dass Marcus seiner Mutter etwas antun könnte, mehr noch als dass ihm selbst etwas zustoßen könnte. Für sein Alter ist Marcus ungewöhnlich groß und kräftig. Was für eine beschissene Idee, die Haustür zuzusperren! Jetzt hab‘ ich ihn bei uns eingeschlossen! Mechanisch geht Micah weiter, betritt sein Zimmer. Nach draußen zu gehen, wagt er jetzt nicht mehr. Seine Mutter ist ohnehin schon sauer auf ihn. Aber er wird kein Auge zutun, ehe er nicht hört, wie die Wohnungstür geschlossen wird - von innen -, ehe er sie nicht wieder sicher in ihrer beider Wohnung weiß...

 

Als Micah am nächsten Tag die Schule verlässt, ist es bereits dunkel. Eilig überquert er die Straße und schlägt wieder den Weg zur Allee ein, um wieder für sich sein zu können. Marcus hat auch in der Klasse gesessen, als wäre nichts gewesen. Entweder hat er Micahs Haus auf einem anderen Weg verlassen, oder er hat es gestern nie betreten. Aber wer sonst könnte sich so einen Streich ausgedacht haben? Micah hat Marcus nicht auf die Sigil angesprochen und auch sonst den ganzen Tag versucht, ihn zu ignorieren, ist ihm dabei aber nicht direkt aus dem Weg gegangen, um weder Angst noch Schwäche zu zeigen. Micah will ihm vermitteln, dass ihm Sidmawuk und die Sigil keine Angst machen. Sidmawuk erhält sonst nur Macht über mich. Deine Worte, Arschloch! Aufmerksam wandert sein Blick die Alleebäume hoch. Ein Lächeln gleitet über seine Lippen. Ihm gefällt die Allee bei Dunkelheit. Es ist viel ruhiger hier um diese Zeit, und außerdem gibt es in dieser Allee keine lärmenden Autos. Und keine lästigen Mitschüler, fügt er schmunzelnd hinzu.

Im nächsten Augenblick verschwindet das Licht der Straßenlaternen. Micah spürte noch Leinen über seine Haut gleiten, und noch ehe er begreift, was geschehen ist, presst eine kräftige Hand das Sackleinen auf seinen Mund. Zeitgleich schlingt sich ein Arm um seine Hüfte und klemmt beide Arme ein. Micah will schreien, doch die Hand erstickt den Schrei und presst nur noch fester auf seinen Mund, dass er das Gefühl hat, sein Gebiss werde eingedrückt. Daraufhin beginnt er mit den Beinen um sich zu schlagen, doch diese werden schnell festgehalten - von einer zweiten Person -, und Micah wird in die Waagrechte verlagert. Im Laufschritt bewegen sich die beiden Männer mit Micah zwischen ihnen zurück zu einem dunklen Wagen, der unauffällig an einer finsteren Stelle geparkt ist. Dort angelangt, fesselt der Mann, der Micahs Beine festhält, diese mit einem Strick. Der andere lässt sich mit Micah auf der Rückbank nieder, seine Hand hat er immer noch auf Micahs Mund gepresst, während sein anderer Arm Micahs Oberkörper mitsamt den Armen fest umschlossen hält. Der Fahrer wirft die Türe zu, setzt sich ans Steuer und startet den Wagen, legt den Rückwärtsgang ein und verlässt in hohem Tempo die Allee. Kurz darauf erreichen sie die Hauptstraße.

Micahs Herz schlägt rasend schnell. Obwohl er nichts sehen kann, sind seine Augen unter dem Leinensack dennoch weit aufgerissen. Panische Angst hat ihn erfasst.

 

Nach etwa einer dreiviertel Stunde rasanter Fahrt scheinen die Männer ihr Ziel erreicht zu haben. Der Wagen hält. Während der gesamten Strecke, die sie zurückgelegt haben, ist kein Wort gesprochen worden. Erst jetzt will der Mann, der Micah immer noch fest an sich gedrückt hält, vom Fahrer wissen: „Wann will der Boss hier sein?“

Der Fahrer blickt auf seine Uhr. „In etwa in einer Stunde.“

Im Gesicht des Mannes auf der Rückbank zeichnet sich ein Grinsen ab. „Dann haben wir noch genug Zeit. Bist du dabei?“

Der Fahrer blickt nervös um sich. „Ja, ich bin dabei, aber wir sollten uns trotzdem beeilen.“

Der Mann auf der Rückbank lässt seinen Blick umherschweifen, schließlich bleibt er bei dem angrenzenden Wald hängen. „Wir gehen da rein“, sagt er und zeigt auf den Wald.

Der Fahrer runzelt die Stirn. „Es ist Winter.“

„Na und? Brauchst ja nur deinen Schwanz rausholen. Der Junge erfriert schon nicht. Der muss noch ganz andere Sachen durchstehen.“

Ängstlich folgt Micah dem Gespräch der beiden. Obwohl es im Wagen kühl ist, schwitzt er unter dem Sack, den man ihm über den Kopf gestülpt hat. Hektisch zieht er Luft durch seine Nase ein, der Stoff scheint sich dabei nur mehr an Micahs Gesicht zu heften und ihm das Atmen zu erschweren. Micah fragt sich, was wohl das schlimmere Schicksal sei: Beim Versuch, nach Hilfe zu schreien, zu ersticken, oder das durchzustehen, was die beiden Männer mit ihm vorhaben.

Der Mann neben ihm öffnet die Wagentür und zerrt ihn beim Aussteigen mit. Der Fahrer hat das Fahrzeug bereits verlassen und gesellt sich zu ihnen. Die frische Winterluft fühlt sich für Micah beinahe angenehm an. Der Mann, der ihn umfasst hält, macht Anstalten, ihm den Sack vom Kopf zu reißen.

„Was machst du da“, ruft der Fahrer.

„Ich will das Gesicht dieses hübschen Kerlchens sehen, wenn wir Spaß mit ihm haben“, antwortet dieser.

„Aber dann erkennt er uns wieder. Wir müssen die Masken aufsetzen.“

„Wem soll er was erzählen? Der kommt doch da sowieso nicht mehr raus, das weißt du so gut wie ich.“ Micah beginnt zu schluchzen. Der Mann schüttelt ihn. „Reiß‘ dich zusammen!“

„Aber du weißt doch, die Vorschriften...für das Ritual... der Boss will es so“, stammelt der Fahrer.

„Du Angsthase! Das hier hat nichts mit dem Ritual zu tun. Das ist unser Vergnügen, das haben wir uns verdammt nochmal verdient“, zischt der Mann hinter Micah. „Aber wenn du nur so auf Touren kommst, von mir aus...“

Micah hört ein Rascheln aus der Richtung, wo er den Fahrer vermutet. Plötzlich wird er nach vorn gestoßen, der andere Mann fängt ihn geschickt auf und fixiert ihn auf dieselbe Weise. Dann hört Micah ein Rascheln aus der anderen Richtung, ehe mit einem Ruck der Sack von seinem Kopf gerissen wird. Er hat das Gefühl, als werde seine Gesichtshaut gleich mit ausgerissen.

Das erste, das Micah sieht, ist die weiße Maske, deren Augenbereich schwarz und sternförmig geprägt ist. Auf der Stirn sitzt ein schwarzes, verkehrtes Dreieck. Eine ebene Fläche ersetzt den Mund. Sofort erkennt Micah das Motiv wieder - er hat es im Schlaf gezeichnet und jemand hat ihre Wohnungstür damit verziert. Die beiden Männer packen ihn jetzt zu zweit, eilig bewegen sie sich auf den Wald zu und schleifen Micah, dessen Beine immer noch gefesselt sind, zwischen ihnen mit.

„Ich mach‘ zuerst“, hält der Fahrer fest, der sich inzwischen gefasst hat.

Der andere nickt zwar, ist aber sichtlich ernüchtert.

Als sie den Wald erreicht und eine geeignete Stelle mit einem umgeknickten Baumstamm ausgemacht haben, meint der Fahrer, in dessen Stimme sich nun merkliche Erregung mischt: „Los jetzt, legen wir ihn auf den Baum, und du hältst ihn fest.“

Grunzend drapiert der andere Mann den Jungen auf den Baumstamm und setzt sich rittlings auf dessen Rücken, die Arme des Jungen zieht er dabei nach hinten. Der Junge schreit lauthals um Hilfe.

„Schrei nur, hier hört dich keiner außer uns, und je mehr du schreist, desto geiler macht es uns“, sagt der Mann auf ihm in sarkastischem Tonfall.

Der Fahrer geht vor Micah in die Hocke. Er löst die Fessel von dessen Beinen, dann will er Micahs Hose öffnen, als Micah plötzlich mit den Beinen wild um sich zu schlagen beginnt. „Heyheyhey!“ Er richtet sich wieder auf. Zornig blickt er auf Micah hinunter, während er eine Pistole aus seinem Schulterhalfter zieht. „Wenn du noch einmal versuchst, nach mir zu treten, jage ich dir stattdessen eine Kugel in den Arsch, alles klar?“ Zum Beweis drückt er den Lauf seiner Waffe gegen Micahs Hose.

„Und wenn du ihn nicht bald fickst, erschieß‘ ich dich“, kichert der Mann, der auf Micah sitzt.

Tränen schimmern in Micahs Augen. Er hat höllische Angst, aber er wagt nicht mehr, sich zu wehren. Schließlich hockt sich der Fahrer wieder vor Micah hin, startet einen neuen Versuch, Micahs Hose zu öffnen. Sichtlich eingeschüchtert lässt Micah es mit sich geschehen. Mit einem Ruck zieht der Mann ihm die Hose von den Beinen. Das Keuchen unter seiner Maske wird stärker. Er packt Micah an den Unterschenkeln, spreizt seine Beine und kniet sich dazwischen. „Da ist ja schon ganz schön was dran. Niedlich“, scherzt er abfällig und schließt Micahs kleinen Hoden in seine Hand. Micah fährt bei der Berührung zusammen. Ein Schauer läuft ihm über den Rücken.

Der Fahrer scheint vollkommen in seine Tätigkeit versunken zu sein, seine Aufmerksamkeit ist einzig und allein auf Micahs Geschlechtsorgane gerichtet. Er streichelt sie, schließt sie in seine Hand, lässt sie wieder los, streicht mit Zeige- und Mittelfingerrücken über Micahs Penis. Micah keucht. Er steht Todesängste aus. Schließlich öffnet der Fahrer seine Hose und streift sie ein Stück nach unten. Micah, der bereits ahnt, was gleich geschehen wird, fängt zu wimmern an. Der Mann auf ihm verstärkt seinen Griff um Micahs Arme, im nächsten Moment fährt Micah schmerzhaft zusammen. Er presst die Lider aufeinander, stößt gequälte Schreie aus. Ein Wimmern dringt gepresst zwischen seinen Lippen hervor. Tränen laufen über seine Wangen. Seinen Körper durchläuft ein Beben, ehe er sich versteift, was das hartnäckige Bedürfnis des Fahrers aber in keiner Weise bremst. Er stößt lediglich fester zu. Jeder Stoß lässt ihn ein kleines Stück weiter in Micah eindringen. Als Micah vor Schmerz den Rücken wölbt, nutzt er die Gelegenheit und dringt mit der ganzen Länge seines Geschlechtsorgans in Micah ein. „Ja, so ist’s gut“, keucht er, während er noch einmal fest zustößt. Micahs Kehle verlässt ein pfeifender, hoher, undefinierbarer Schmerzenslaut, und plötzlich spürt der Fahrer kaum mehr Widerstand, als bewege er sich in einer Flüssigkeit, er schließt genussvoll die Augen. „Er ist gerissen“, flüstert er keuchend, mehr zu sich selbst. Immer schneller und energischer bewegt er sich nun in Micah. Nur kurz darauf ergießt er sich heftig schnaufend in ihm. Immer noch schnell atmend, belässt er sein Geschlechtsteil noch eine Weile in dem Jungen, bewegt es noch etwas vor und zurück, um das Gefühl des Höhepunkts und sein Verblassen so lange wie möglich hinauszuzögern. Schließlich zieht er es langsam heraus und erhebt sich ungelenk, immer noch zitternd von den Nachwirkungen seiner heftigen Ejakulation. Blut tropft aus Micahs Anus, ebenso ist der immer noch erigierte Penis des Fahrers voller Blut. Der andere Mann auf Micah dreht sich zum Fahrer um.

„Nun mach‘ schon, rauf mit dir. Jetzt bin ich an der Reihe. Hoffentlich hast du mir was übrig gelassen.“

„Ja, ja, schon gut“, flüstert der Fahrer, während sie die Positionen wechseln. Der Fahrer macht sich keine Mühe, seine Hose hochzuziehen, und begibt sich auf Micah, schließt seinen Arm um dessen Brust.

Micah atmet schwer. Er hat seine Augen noch immer fest geschlossen. Er hat schlimme Schmerzen im Unterleib. Sein Kopf neigt sich ein Stück zur Seite. Ein paar seiner langen, blonden Dreadlocks haben sich aus dem Haarband gelöst und hängen ihm ins Gesicht. Während der andere Mann sich zwischen seinen Beinen niederlässt, zieht der Fahrer auf ihm erneut seine Waffe. Er drückt sie Micah fest an die Schläfe und entsichert. Micah fährt zusammen, reißt die Augen auf und fängt ängstlich an zu wimmern. Der Fahrer grinst. „Weißt du, was passiert, wenn ich dir in die Schläfe schieße“, fragt er Micah.

Micah keucht lediglich.

„Die Kugel zerfetzt deine Augen und einen Teil deines Gehirns. Du wirst nicht sterben, aber du wirst blind und behindert sein.“ Der Fahrer kann sich nicht beherrschen. Gurgelndes selbstgefälliges Gelächter ertönt.

Neue Tränen laufen Micah unter schwerem Schluchzen über die Wangen.

Der Fahrer fährt mit dem Lauf die Wange des Jungen entlang, führt ihn zu dessen Lippen, er will ihn Micah in den Mund schieben. Als Micah stöhnend sein Gesicht abwendet, holt der Fahrer mit der Waffe aus und schlägt sie dem Jungen gegen den Kopf. Micah wird für einen Moment schwarz vor Augen. Benommen pendelt sein Kopf hin und her. Der Mann auf seinem Rücken umfasst mit der linken Hand beide Wangen, drückt ihm so den Kiefer auseinander und schiebt die Waffe kurzerhand in seinen Mund. Schlagartig kehrt Micahs Bewusstsein zurück. Seine Augen werden weit. Heisere verängstigte Laute verlassen stoßartig seine Lippen. Grinsend schiebt der Fahrer die Waffe tiefer in seinen Mund, während seine andere Hand Micahs Kinn fest umschlossen hält, bis Micah zu würgen anfängt.

Dem anderen Mann bleibt dies nicht verborgen. „Verdammt nochmal, was soll denn das?“

„Was denn? Ich verhindere doch nur, dass er nach dir tritt“, grinst dieser selbstgefällig. Er hat mittlerweile seine helle Freude daran, dem Jungen panische Angst einzujagen.

Micah würgt und röchelt, er zittert am ganzen Körper vor Angst und Kälte, sein Unterleib schmerzt, ein Brennen, das sich von der schneidenden Kälte stark unterscheidet. Er ist blass, seine Lippen bereits blau verfärbt. Hektisch zieht er die kalte Luft ein, während der Mann hinter ihm seine Hose nach unten gleiten lässt. Er umfasst die immer noch gespreizten Beine des Jungen, welcher in dieser Stellung erstarrt zu sein scheint, kniet sich in den blutigen Schnee dazwischen, umfasst Micahs Hintern mit beiden Händen, hebt ihn ein Stück an, um sich das Eindringen zu erleichtern. Beinahe mühelos gleitet sein Penis in Micahs gerissenen Darm. Schlürfende Geräusche bekunden, dass er sich bereits mit Blut gefüllt hat. Gequältes Keuchen verlässt stoßweise Micahs Kehle. Tränen schimmern aufs Neue in seinen Augen. Der Fahrer presst Micah mit der Kehle gegen seine Brust, während er den Lauf in Micahs Rachen belässt. Der andere Mann, dessen Penis inzwischen tief in Micah steckt, hat an diesem Anblick Gefallen gefunden. Er schließt die Augen, lässt seinen Penis rhythmisch vor- und zurückgleiten. Seine Hände umfassen immer noch Micahs Po. Bald gehen die ruckelnden Bewegungen schneller vonstatten. Er fängt zu keuchen an. Als er sich seinem Höhepunkt nähert, krallt er seine Finger regelrecht in Micahs Gesäß, stößt immer fester, immer schneller, bis auch er sich schließlich mit lautem Stöhnen im Darm des Jungen entlädt. Erschöpft von der Heftigkeit seines Ergusses, lässt er seinen Kopf wie in Meditation sinken, verweilt noch einen Moment in dem Jungen.

„Wow! Der muss aber sauber gewesen sein“, verkündet der Fahrer lautstark.

„Kannst wohl sagen...“ Der Mann hebt seinen Kopf, stoßweise hört man seinen Atem unter der Maske. „Los, hoch mit dem Jungen!“

Der Fahrer stellt den Jungen mit einem Ruck auf und muss ihn stützen, da er offensichtlich Probleme mit dem Stehen hat. Micahs Augen sind glasig und starr. Der Mann, der zuletzt in ihm war, streichelt ihn im Gesicht. „Mich wundert’s ja nicht, dass der Boss diesen Jungen ausgesucht hat. ...Kannst dir sicher sein, das war nicht das letzte Mal“, sagt er zu Micah und kichert, während er den Kopf senkt und ihn anschließend laut lachend in den Nacken wirft. Er streichelt den Jungen unterm Kinn und seine Wange.

„Lass‘ uns jetzt zurückgehen“, sagt der Fahrer, mittlerweile wieder mit einem verunsicherten Unterton. „Der Boss wird bald hier sein.“

„Na gut.“ Er erhebt sich, zieht seine Hose hoch und schließt den Reißverschluss.

„Was wird der Boss dazu sagen, dass wir ihn genommen haben? Lässt sich doch wohl schwer verheimlichen.“ Der Fahrer deutet mit einem Blick das Blut im Schnee und auf dem Gesäß des Jungen an.

Der andere zuckt die Schultern. „Ich denke nicht, dass das eine große Rolle spielt, woll‘n wir wetten?“ Er grinst ihn auffordernd an, während er seinen Gürtel schließt.

„Wir werden sehen“, meint dieser lediglich. Er steckt die Waffe zurück in den Halfter, packt den Jungen unter den Armen und stößt ihn vorwärts.

„Was ist mit der Hose“, will der andere Mann wissen.

„Ach ja... hätt‘ ich glatt vergessen“, meint der Fahrer und macht Anstalten, Micahs Hose aufzusammeln.

„Ich habe deine gemeint“, grinst der andere.

Jetzt erst bemerkt der Fahrer, dass seine Hose ihm immer noch um die Knie hängt. Beinahe peinlich berührt, lässt er den Jungen kurz los und zieht sich seine Hose hoch. Anschließend stapfen sie zum Auto zurück. Als sie den Jungen, der nun keinerlei Anzeichen mehr von Widerstand und auch sonst keine Regungen mehr zeigt, auf die Rückbank legen, stülpen sie ihm wieder den Sack über und nehmen die Masken von ihren Gesichtern herunter. Der Fahrer hat dabei das Gefühl, als werde ihm ein Teil seiner Persönlichkeit weggenommen, jener Teil, der sich für das, was sie dem Jungen angetan haben, nicht schämt, ja sogar noch mehr verlangt. Es liegt an diesen verdammten Masken, das ist nicht nur Spielerei, da ist was dran, denkt der Fahrer, während er den Wagen startet, den Gang einlegt und in die Nacht davonfährt, zu ihrem vereinbarten Treffpunkt - der alten Fabrik.

 

Als sie sich der Fabrik nähern, erkennen sie ihren Boss davor, der sie bereits erwartet. Er hat beide Hände in die Hüfte gestemmt, blickt in die Richtung der beiden Männer.

Diese steigen eilfertig aus dem Wagen und zerren den Jungen heraus. „Hallo, Boss“, begrüßt ihn der Fahrer.

Dieser nickt lediglich. Sein Gesicht, von derselben Maske verschleiert, ist dem Jungen zugewandt, der ab der Hüfte nackt ist und dessen Gesäß blutverschmiert ist.

„Wir konnten nicht länger warten. Nichts für ungut.“

„Schon gut“, meint ihr Anführer. Seine Stimme ist künstlich verzerrt. „Wichtig ist nur, dass ihr die Maske dabei getragen habt. Gebt mir den Jungen.“ Nachdem sie ihm den Jungen ausgehändigt haben, hebt ihn ihr Anführer hoch, hilflos liegt er in dessen Armen.

„Kommt“, sagt die verzerrte Stimme, dabei dreht er den Kopf in Richtung der Fabrik. „Ihr könnt mir eventuell behilflich sein. ...Und nehmt eure Masken mit.“

Die beiden Männer nicken, holen ihre Masken aus dem Wagen und stapfen ihrem Boss eilig hinterher, zum Hintereingang der Fabrik, der einen direkten Zugang zu dem Raum bietet, der Micahs neues Zuhause werden soll.

 

In der Zelle ist bereits alles für Micah vorbereitet. Der Boss betritt sie und legt Micah in die Mitte auf den Boden, wo eine große Sigil aufgemalt ist. Er blickt zu den Männern: „Setzt eure Masken auf.“ Nachdem diese seiner Aufforderung nachgekommen sind, zieht er Micah den Leinensack vom Kopf und mustert den Jungen. Dessen Blick ist abwesend und starr. Der Mann wedelt mit der Hand vor Micahs Gesicht. Die Augen des Jungen folgen den Bewegungen nicht. Sein Blick wandert zum Schritt des Jungen, der blutverschmiert ist. Der Boss dreht Micah auf den Bauch und spreizt ihm die Beine. Auf dem Gesäßbereich ist deutlich mehr Blut zu erkennen. Er führt seinen Mittelfinger in Micahs After ein. Micah zuckt zusammen. „Schon gut, ganz ruhig“, sagt der Boss in einem freundlichen Tonfall. Er tastet mit dem Finger Micahs Darmwand ab. Dabei richtet sich sein Blick auf die beiden Männer, die draußen vor der Zelle stehen. Diese sehen ihm teilnahmslos zu. Der Boss seufzt nachdenklich, als er feststellt, dass Micahs Darm gerissen ist. Schließlich dreht er den Jungen wieder auf den Rücken, zieht im Jacke und T-Shirt aus, sodass er vollkommen nackt ist, dann nimmt er dessen Arme. Der Boss will ihm die Metallriemen anlegen, die im Boden eingelassen sind, als der Junge plötzlich völlig außer sich mit Armen und Beinen um sich zu schlagen beginnt. Dabei trifft seine zu einer Faust geballte Hand den Boss direkt unter dem rechten Auge und sein rechtes Bein schlägt in dessen Unterleib. Der Boss stößt einen gedämpften Schmerzenslaut aus, während er instinktiv den Oberkörper zurücklehnt und aufspringt. Wutentbrannt blickt er auf den Jungen hinunter. Er hält sich Schritt und Wange, ohne die Maske abzunehmen. Unaufgefordert kommen die beiden Männer in die Zelle. Der Fahrer tritt hinter den Kopf des Jungen, packt mit beiden Händen dessen linken Arm, platziert seinen Fuß in der Achsel und zieht an dem Arm, während er gleichzeitig Micahs Körper mit dem Fuß wegdrückt. Der Oberarmknochen springt mit einem lauten Knacken aus dem Gelenk. Micah fängt laut zu schreien und zu weinen an, er rollt sich auf die Seite und hält mit seiner rechten den ausgekugelten linken Arm.

„Das hast du davon, dämlicher Junge! Du wirst noch viel lernen müssen“, brüllt er Micah an. Zu seinem Anführer: „Bei mir hat er das gleiche versucht. Daraufhin hab‘ ich ihm meine Waffe in den Mund geschoben. Hat ihm eine Heidenangst gemacht“, lacht er.