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Janas größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Sie ist mit ihren Eltern auf den Reiterhof ihrer Oma gezogen und kann nun jeden Tag bei ihrem Einhorn Silberwind sein. Schon bald stecken die beiden in einem aufregenden Abenteuer, denn ihr Freund Jörgo ist verschwunden! Eine Spur führt Jana und Silberwind zum alten Feuerberg, der ein lang gehütetes Geheimnis birgt … Eine Geschichte wie ein Märchen: Silberwind, das schneeweiße Pferd vom Reiterhof, ist etwas ganz Besonderes, denn es ist ein Einhorn. Zwischen ihm und Jana entsteht eine große Freundschaft, denn nur sie kennt sein Geheimnis. Gemeinsam erleben sie jede Menge spannende Abenteuer. Ein Buch mit vielen bunten Bildern für Kinder ab 7 Jahren zum Vorlesen und ersten Selberlesen.
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Seitenzahl: 35
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Inhalt
Zu Hause auf dem Reiterhof
Die Baustelle am Feuerberg
Gemeinheit!
Der alte Feuerberg
Quecksilber, Silber oder was?
Aufregung um Jörgo
Jörgo braucht Hilfe
Zu Hause auf dem Reiterhof
„Dürfen Kinder überhaupt so schwer schuften?“ Jana schüttelte ihren rechten Arm aus, der vom vielen Tapetenabkratzen schon ganz lahm geworden war.
Ihr Vater lachte. „Na, ein bisschen was wirst du schon dafür tun müssen, wenn du auf dem Reiterhof deiner Oma wohnen willst!“ Er reckte sich wieder nach oben, um an der Decke eine Lampe aufzuhängen.
Jana schnitt heimlich eine Grimasse. Natürlich wollte sie bei ihrer Oma wohnen! Das war ihr größter Wunsch, seit sie in den letzten Sommerferien eine Woche hier verbracht hatte. Sie ging zum offenen Fenster und sah über den Hof zum großen Wohnhaus ihrer Oma. Zwischen den Pflastersteinen blühten noch einige Blumen und es lagen schon viele herbstlich rote Blätter von der großen Blutbuche herum, die mitten im Hof stand. Es war einfach unglaublich schön hier. Plötzlich hörte Jana ein Fahrradklingeln. Schon sausten Maja und Kim, zwei Mädchen aus ihrer Klasse, am Haus vorbei. Sie entdeckten Jana am Fenster und hielten an.
„Hey Jana, wir wollen ausreiten. Kommst du mit?“, rief Maja und winkte.
Jana sah schnell zu ihrem Vater hoch. „Darf ich?“, bettelte sie.
Herr Fittje seufzte. „Na gut, ja, ja, geh schon“, brummte er. „Wie soll dieses Haus nur fertig werden, wenn ich immer alles allein machen muss?“ Er brummelte weiter, aber Jana riss sich schon die Schürze über den Kopf und rannte zum Stall. Maja und Kim waren bereits zu ihren Lieblingspferden gegangen. Jetzt begannen sie, das Putzzeug zusammenzusuchen.
„Wann zieht ihr denn ins Nebenhaus um?“, fragte Maja neugierig.
„Weiß nicht.“ Jana zuckte mit den Schultern. „Aber in einer Woche kommen die Möbel, da muss das meiste fertig sein.“
Jana dachte an ihre alte Wohnung in der Stadt. Sie vermisste sie gar nicht. Auch aus der Schule vermisste sie niemanden. Jana glaubte, dass sie schon immer hierher gehörte – nur, dass sie das leider bisher nicht gewusst hatte. Hier gab es Jörgo, den Sohn des Pferdepflegers, der auch auf dem Hof wohnte und der inzwischen ihr bester Freund geworden war. Und Maja und Kim kannte sie auch schon ganz gut. Sie kamen oft auf den Reiterhof und ritten gemeinsam mit ihr und Jörgo aus. Und dann, ja, dann war da ja noch …
„… Silberwind?“, hörte Jana Kim sagen.
„Hm?“, machte Jana, denn sie hatte nicht zugehört.
„Reitest du auf Silberwind?“, fragte Kim noch einmal.
„Ja, klar“, sagte Jana. Sie griff nach dem wunderschönen weißen Sattel, dessen Glitzersteine sogar im trüben Stalllicht funkelten. „Ich treffe euch hinten am Feldweg“, murmelte Jana. „Sagt ihr Jörgo Bescheid?“
Kim nickte. Jana schnappte sich ihre Box mit dem Putzzeug und ging zum Park hinter Oma Fittjes Haus.
Silberwind stand bereits am Zaun. Sein weißes Fell schimmerte silbrig in der Sonne und Janas Herz hüpfte vor Freude.
„Hallo, Silberwind!“, rief sie liebevoll. Sie stellte Sattel und Putzbox auf den Boden und schmuste erst einmal ausgiebig mit ihrem Pferd. Nein – mit ihrem Einhorn! Jana konnte sich immer noch kaum an den Gedanken gewöhnen, dass Silberwind ein Einhorn war. Und dass es sie als Freundin und Gefährtin ausgewählt hatte! Sie putzte Silberwind ausgiebig und führte ihn dann zum Feldweg.
Die Baustelle am Feuerberg
Die anderen warteten schon, als Jana mit Silberwind herantrabte.
„Silberwind ist immer so unglaublich sauber“, sagte Kim und sah bewundernd zu Jana hinüber. „Sein Fell glitzert wie frisch gefallener Schnee.“
Jana zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab ihn auch grad geputzt!“ Sie lächelte leicht in sich hinein. Kim konnte ja nicht wissen, dass Silberwind ein Einhorn war. Das musste ihr Geheimnis bleiben – ihres und Jörgos.
Sie ritten eine Weile langsam am Deich entlang. Dann hob Jana plötzlich den Arm.
„Seht mal!“
Sie zeigte mit dem Finger auf einen großen bewaldeten Hügel hinter der Stadt. Direkt zwischen den letzten Häusern und den ersten Bäumen standen Bagger und hohe Kräne und drum herum waren dunkle Erdhaufen aufgeschüttet.
„Was machen die denn da?“ Jörgo versuchte, mit zusammengekniffenen Augen etwas zu erkennen.