Slowakei Reiseführer Michael Müller Verlag - André Micklitza - E-Book

Slowakei Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

André Micklitza

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Beschreibung

Reiseführer Slowakei André Micklitza   - 6. Auflage, 400 Seiten, 189 Farbfotos - 43 Karten - 32 GPS-Wanderungen und Touren - Ökologische, regionale & nachhaltige Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert & ausprobiert - Viele Kurz-Essays  Bücherrevue schreibt: "(…) der beste Reiseführer über die Slowakei (...)"   Anders reisen und dabei das Besondere entdecken   Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Abenteuer Slowakei   Barock & Moderne in Bratislava, Heilschlamm & Krückenbrecher in Pieštany, Gespenster im Märchenschloss Bojnice, Gold & Silber in Banská Štiavnica, Wildwasser im Nationalpark Pieninen, in Košice wartet ein Goldschatz, in Medzilaborce locken Pop-Art und Holz-Kirchen, und und und …   Mit André Micklitzas Geheimtipps in unserem Reiseführer "Slowakei" entdecken Sie neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel "Nachlesen und Nachschlagen": Landschaft & Geologie, Pflanzen & Tiere, Geschichte, Kunst & Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima & Reisezeit, Übernachtung & bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend – die MM-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als "nur" Reiseführer.    

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Seitenzahl: 728

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit André MicklitzaOrientiert in der SlowakeiDie Slowakei ist ...Die GebirgeErlebnis KulturDie Slowakei mit der FamilieUnterwegs in der SlowakeiBratislava (Pressburg)Was anschauen?Was unternehmen?Wo essen und trinken?Was sonst?GeschichteBratislava heuteStadtrundgangDie AltstadtAn der DonauZur BurgIn der Umgebung von BratislavaDer DonauradwegBurgruine DevínRusovceDanubiana Meulensteen Art Museum in ČunovoWestslowakeiKeimzelle der SlowakeiWein und WasserRoutenführung im BuchWas anschauen?Was unternehmen?Wo essen und trinken?Die ZáhorieVeľké LeváreWallfahrtskirche von Šaštín-StrážeHolíčSkalicaDie Kleinkarpatische WeinstraßeSvätý JurPezinokModraPiesokBibersburgSmoleniceDie DonautiefebeneKomárnoŠtúrovoBíňaIm WaagtalTrnavaDolná KrupáPiešťanyRund um PiešťanyTrenčínKurort Trenčianske TepliceDie Burgen zwischen Trenčin und ŽilinaŽilinaRajecké TepliceSlowakisches Bethlehem in Rajecká LesnáAbstecher in die Mittleren BeskidenEntlang der NitraNitraÖstlich von NitraBergbaumuseum Hornonitriansky banský skanzenMärchenhaftes Schloss WeinitzČičmanyMittlere SlowakeiBerge, Höhlen, Gold und SilberRoutenführung im BuchWas unternehmen?Was anschauen?Was essen und trinken?Das ArwatalDer Arwa-StauseeHolzkirche von TvrdošínPodbieľDie ArwaburgDolný KubínArtikularkirchen von Istebné und LeštinyKleine FatraTerchováDas VrátnatalStrečnoMartinGroße FatraRužomberokVlkolínecDonovalyŠpania DolinaVom Grantal bis zur GrenzeBanská BystricaHolzkirche von HronsekZvolenDetvaKremnicaTurčianske TepliceBanská ŠtiavnicaSchloss Svätý AntonPočúvadloSklené TepliceDudinceHöhlenwohnungen von BrhlovceDas Zentrum der LiptauLiptovský MikulášKvačianska dolinaArtikularkirche von Svätý KrížRund um den Liptovská MaraLiptovský JánLiptovský HrádokVýchodnáVažecNiedere TatraDemänova-Eishöhle und FreiheitshöhleJasnáHöhle von BystráTelgart und der KönigsbergBurg MuráňHistorische Waldbahn bei Čierny BalogWestliche TatraZuberecRoháčska dolinaMuseum des Arwa-Dorfes (Múzeum oravskej dediny)OravicePribylinaOstslowakeiNoch mehr Berge und viel KunstRoutenführung im BuchWas unternehmen?Was anschauen?Wo essen und trinken?Die Hohe TatraPodbanskéŠtrbské PlesoStarý SmokovecTatranská LomnicaTatranská Kotlina und Belaer TropfsteinhöhleŽdiarDie ZipsPoprad und Spišská SobotaKežmarokSpišská Belá und das Schloss von StrážkyVyšné RužbachyČervený Kláštor und sein Rotes KlosterAusflüge nach PolenFloßfahrt auf dem DunajetzStará ĽubovňaChmeľnicaLevočaSpišské Podhradie und die Zipser BurgDas Zipser KapitelTropfsteinhöhle Zlá Diera(Lipovce)Spišská Nová VesSlowakisches ParadiesDedinkyDobschauer Eishöhle​Wanderungen im Slowakischen ParadiesSlowakischer KarstRožňavaKrásnohorské Podhradie mit Burg und Andrássy-MausoleumAchtener AragonithöhleGombasecker Höhle und EisschluchtDomica-HöhleJasov mit Höhle und KlosterMedzevDer äußerste Osten der SlowakeiKošiceAusflug zum Herleiner Geysir (Herliansky gejzír)PrešovBardejovBardejovské KúpeleSvidníkMedzilaborceHumennéMichalovceNachlesen & NachschlagenLand und LeuteAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenSport, Kuren und FreizeitEinkaufenReisepraktisches von A bis ZEtwas SlowakischEinige AusspracheregelnZahlenGrundlegende Wörter und SätzeArztbesuchEssen und TrinkenFrühstückMittag- und AbendessenBeilagenGetränkeUnterwegsWetterWochentageMonatsnamenÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungSlowakei WestenSlowakei OstenIndex
Alles im Kasten
Veranstaltungskalender – die HöhepunkteMusik liegt in der LuftWie kommt der heilige Georg ins Stadtwappen?Wassermühlen in der DonautiefebenePiešťany – ein Kurort mit langer TraditionDie BlutgräfinNosferatu und die ArwaburgJuraj Jánošík, ein slowakischer VolksheldDer Slowakische Nationalaufstand 1944Wo liegt die Mitte Europas?Regionale Spezialität – der LiptauerNationalpark Hohe TatraPicknick mit Bären?GoralenImre Thököly, Graf von Käsmark, Fürst von Oberungarn und SiebenbürgenArtikularkirchen – Gotteshäuser aus Holz und ohne NagelDer Nationalpark Pieninen (Pieniny)Hopgarten – ein Dorf widersetzt sichEin König in NotHolzkirchen rund um BardejovAndy Warhol – Universalgenie und König der Pop-ArtBratislava? Pressburg? Oder Pozsony?Tourenvorschlag für eine Fahrradrundfahrt
Kartenverzeichnis
BratislavaSlowakei WestenSkalicaWeinstraße der Kleinen KarpatenPezinokKomárnoTrnavaPiešťanyTrenčínTrenčianske TepliceŽilinaNitraMittlere SlowakeiWanderung 3 und 4 Wanderung 6 Banská BystricaBanská ŠtiavnicaLiptovský MikulášWanderung 7 Wanderung 8 Wanderung 9 und 10 Slowakei OstenWanderung 12 und 13 Wanderung 14 und 15 Wanderung 16 bis 19 Wanderung 20 und 21 KežmarokWanderung 22 LevočaSpišská Nová VesWanderung 23 bis 25 Wanderung 26 bis 29 KošicePrešovBardejovHöhlen in der SlowakeiZeichenerklärungSlowakei WestenSlowakei Osten
Tourenverzeichnis
Wanderung 1: Auf den Kamzík (Gemsenberg)Vom Busplatz unter der Neuen Brücke (Nový most) nehmen Sie den Stadtbus Nr. 30 oder 37, steigen an der Haltestelle Patrónka aus und wechseln in den Bus Nr. 43 Richtung Lesopark, der entlang der Weidritz (Vydrica) fährt.Wanderung 2: Von Devín auf den Berg Devínska Kobyla (Theben und Thebener Kogel)Ein rot markierter Wanderweg führt vom Stadtteil Devín zum Berg Devínska Kobyla (Thebener Kogel), einem Naturschutzgebiet, in dem Wärme liebende Fauna und Flora gedeihen.Wanderung 3: Von Štefanová in die Felsschluchten Dolné diery und Nové dieryFolgen Sie von Štefanová aus auf einem Wiesenhang anfangs der gelben Markierung, die Sie auf einem lehmigen Pfad bergauf führt bis zum Bergsattel Vrchpodžiar (745 m).Wanderung 4: Tageswanderung auf den Gipfel des Veľký RozsutecAchtung: Nur Juli bis Sept.Wanderung 5: Schöne Tageswanderung von Štefanová auf den Berg StohAchtung: Nur bei trockener Witterung (Rutschgefahr!).Wanderung 6: Bergwanderung auf dem Hauptkamm der Krivánská Malá Fatra von Strečno zum Vrátnatal (Vrátna dolina)Als Zweitagestour mit Übernachtung in der Berghütte Chata pod Suchým ist die Wanderung ein Genuss, als Tagestour wegen der großen Höhenunterschiede sehr anstrengend!Wanderung 7: Auf dem Hauptkamm der Niederen TatraDiese Wanderung führt zum meistbesuchten Teil des Nationalparks Niedere Tatra.Wanderung 8: Von Žiar zur Hütte Žiarska chata und über den Hauptkamm nach Zuberec in das Tal Roháčska dolinaStart dieser Tour in die Westliche Tatra ist das Tal Žiarska dolina.Wanderung 9: Vom Tal Roháčska dolina zu den Bergseen von Roháče (Roháčske plesa) und zurück über die Ťatliakova chataStartpunkt der Wanderung ist das allein stehende Hotel Osobitá an der Straße im Tal Roháčska.Wanderung 10: Vom Tal Roháčska dolina auf den Hauptkamm von RoháčeEine überaus schwere Hochgebirgstour für Fortgeschrittene, ohne Einkehrmöglichkeit, mit einigen Klettereinlagen.Wanderung 11: Rundwanderung von Oravice durch das „Stille Tal“ (Tichá dolina)Zuerst geht man auf dem rot markierten Weg auf der asphaltierten Straße (auch mit Inlineskater, Wave- bzw. Skateboards zu befahren) etwa 1 Std. durch das Tichá dolina.Wanderung 12: Von Podbanské auf den Kriváň und Abstieg nach Štrbské PlesoAchtung: Nur von Juli bis Oktober möglich.Wanderung 13: Von Podbanské durch das Stille Tal (Tichá dolina) zum Kasprov vrch und zurück durch das Diller Tal (Kôprová dolina)Die Rundwanderung führt größtenteils durch Täler, ist aber wegen ihrer Länge (30 km) recht anspruchsvoll.Wanderung 14: Von Štrbské Pleso auf den Gipfel des Predné Solisko Nördlich des Sportareals am Hotel FIS verkehrt im Winter täglich von 8.30 bis 16 Uhr und im Sommer bis 18 Uhr ein Sessellift zur Berghütte Chata pod Soliskom auf 1840 m.Wanderung 15: Von Štrbské Pleso zum Poppersee (Popradské pleso) und zurückEine angenehme Wanderung ohne große Anstrengungen, als Halbtagestour ein Genuss!Wanderung 16: Zum Berghotel Sliezsky dom und Abstieg nach Tatranská PoliankaVon Starý Smokovec fährt man mit der Standseilbahn zur Bergstation des Hrebienok (tgl. 7.30–19 Uhr).Wanderung 17: Vom Hrebienok zur Räuberhütte (Zbojnícka chata) und zurückÜbernachten/Essen Zbojnícka chata, typische Berghütte, tgl. 9–21.30 Uhr.Wanderung 18: Vom Hrebienok zur Téry-Hütte (Téryho chata) und über den Sattelpass (Sedielko) nach Tatranská JavorinaVom Hrebienok zur Téry-Hütte (Téryho chata) und über den Sattelpass (Sedielko) nach Tatranská Javorina.Wanderung 19: Zum Steinbachsee (Skalnaté pleso)Zum Steinbachsee (Skalnaté pleso) führt von Tatranská Lomnica auch ein grün markierter Wanderweg unterhalb der Seilbahntrasse.Wanderung 20: Von Tatranská Kotlina zur Grünseehütte (Chata pri Zelenom plese) und weiter zum Steinbachsee (Skalnaté pleso)Achtung: Der Weg von der Grünseehütte bis zum Steinbachsee ist nur vom 16.6. bis Ende Oktober geöffnet.Wanderung 21: Durch die Belaer Kalkalpen (Belianske Tatry) von Ždiar nach Tatranská JavorinaAchtung: Der Naturlehrpfad Monkova dolina/Kopské sedlo darf nur in einer Richtung begangen werden – mit Ždiar als Ausgangsort (aufwärts)! Nur vom 16.6. bis 31.10. geöffnet.Wanderung 22: Vom Roten Kloster Richtung Lesnica und zurückHinter dem Campingplatz Dunajec nähert sich der rot markierte Weg dem Ufer des Dunajetz.Wanderung 23: Im Kundertdurchbruch (Prielom Hornádu)Achtung: Nur von Juli bis Oktober möglich und nur bei trockener Witterung zu empfehlen!Wanderung 24: Von Spišské Tomášovce zum ZufluchtsteinAm Fensterchen-Wasserfall in der Schlucht Suchá Belá.Wanderung 25: Durch die Schlucht Suchá BeláAchtung: In der Hauptsaison sollte man vor 7 Uhr aufbrechen, um die Schlucht für sich allein genießen zu können, ansonsten Massenandrang!Wanderung 26: Durch die Schlucht Veľký SokolNahe dem Parkplatz an der Straße wird Eintrittsgeld kassiert (1 €).Wanderung 27: Von Dedinky auf den Geravy und zurückDiese Tour eignet sich sehr gut als Generalprobe für größere Unternehmungen im Nationalpark.Wanderung 28: Vom Geravy zum Plateau Havrania skala und zurück An der Badestelle Stratenská Píla.Wanderung 29: Von Stratená zur Dobschauer EishöhleVom Bahnhaltepunkt Stratená läuft man durch die Bahnunterführung (blau markiert) geradewegs in das Engtal des Baches Tiesňavy.
Unterwegs mit André Micklitza
André Micklitza (Jahrgang 1961) lebt und arbeitet als Reisebuchautor in Cottbus - und hat zusammen mit seiner Frau Kerstin mehrere Reiseführer in mehreren Verlagen über Polen, Tschechien und seine Heimat, den Spreewald und die Lausitz, veröffentlicht. Mit der Slowakei verbindet den Autor eine über fünfzigjährige Freundschaft: Schon mit 10 Jahren wanderte er mit seinem Vater viele Sommer lang durch die Berge der Hohen Tatra, Land und Leute wurden ihm so fast zur zweiten Heimat.
Es war in den 1970ern. Meine Liebe zur Slowakei begann am Fuße der Tatra. Das Goralendorf Ždiar erschien damals noch wie ein Skansen, ein bewohntes Freilichtmuseum. Jedes Rindvieh kannte seinen Hof und wurde abends von der Bäuerin begrüßt: Die wenigen Autofahrer hatten das Nachsehen - sie mussten so lange Schritttempo fahren, bis alle Tiere von der Straße waren. In den holzschindelgedeckten Blockhausgehöften mit Fremdenbetten gab es zwar Strom, aber kein fließendes Wasser. Morgenwäsche mit Brunnenwasser oder im eiskalten Bach war aber sehr belebend und prägend. Zum Gottesdienst trugen die Dörfler bunt bestickte Trachten ...
Heute findet man in Ždiar kaum noch ein intaktes Blockhausgehöft. Die Slowakei ist ein sehr modernes Land geworden. Im Bächlein wäscht sich niemand mehr, die vielen Hotels und Pensionen unterscheiden sich nur in Nuancen von denen in den Alpen. Doch vom Massentourismus ist in den meisten Gegenden der Slowakei selbst in der Hochsaison nichts zu spüren, denn es hat sich noch immer nicht herumgesprochen, was für ein schönes und sicheres Reiseland in der Mitte Europas verborgen liegt.
Wer in die Slowakei reist, der wird reich belohnt, denn viele Kunst- und Naturschätze sind, auch im europäischen Maßstab betrachtet, tatsächlich außergewöhnlich.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: André Micklitza, Stichwort „Slowakei“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert in der Slowakei
Das Land im Profil
Die Slowakei ist ...
Das kleine Land zwischen Donau und Karpaten zählt zu den am meistunterschätzten Reisezielen der Welt! Hier sind nicht nur einzigartige Kulturschätze zu bewundern, hier strebt auch das kleinste Hochgebirge auf Erden himmelwärts.
♦ Fläche: 49.034 km² (etwa so groß wie Niedersachsen oder die Schweiz).
♦ Einwohner: 5,4 Mio. (110/km²).
♦ Durchschnittsalter: 41,5 Jahre (Deutschland 45,7, EU 43,9).
♦ Hauptstadt: Bratislava (475.000 Einwohner).
♦ Zweites Zentrum: Košice im Osten mit 227.500 Einwohnern.
♦ EU- und Nato-Mitglied seit 2004.
♦ Platz 45 auf dem UN-Index der menschlichen Entwicklung (2021) und damit im Mittelfeld der Spitzengruppe.
... Mitteleuropa
Auch wenn viele die Slowakei tief im Osten verorten - das Land, nicht zu verwechseln mit Slowenien oder Slawonien, liegt im Herzen Mitteleuropas!
... zu zwei Dritteln Karpaten
Bis auf kleine Flächen ganz im Südwesten und im äußersten Südosten ist die Slowakei ein Berg- und Hügelland. Die Karpaten ziehen sich als langgezogener Bogen bis nach Rumänien. Ihren Anfang haben diese als Kleine Karpaten am Nordrand der Hauptstadt Bratislava. In weiteren Verlauf wird die komplette Nordgrenze zu Polen durch die Karpaten geformt. Die „Krone der Slowakei“, die Hohe Tatra, ist gleichzeitig auch der höchste Teil des über 1300 Kilometer langen Karpatenbogens.
... Bratislava und der Rest
Es gibt nur zwei große städtische Zentren: Bratislava und das unbekanntere Košice ziemlich weit im Osten. Ansonsten findet man mit westeuropäischen Verhältnissen verglichen nur Mittel- und Kleinstädte und noch viele weltabgeschiedene Dörfer vor.
... touristisches Neuland
Zumindest für die Westdeutschen ist das Land so etwas wie eine größtenteils unbekannte Zone! Die Slowakei stand - anders als das benachbarte Tschechien - nie im Fokus der Tourismusbranche. Lediglich die Bergfexe aus der DDR fanden in der Hohen und Niederen Tatra ihr Refugium, da sie nicht in die Alpen reisen durften, und sie stürmten im Sommer das Land zu Hunderttausenden. Heute entdecken Bergsportbegeisterte von überall, aber auch Kulturinteressierte, eines der unbekanntesten Länder der Welt für sich.
... Wintersportregion
Die Hohe und Niedere Tatra, Kleine Fatra und die Beskiden sind Wintersportzentren mit westlichem Komfort und in der Hochsaison auch ähnlichen Preisen - der attraktive Ostbonus ist seit der Euroeinführung leider passé!
... grün
Knapp die Hälfte des Landes (41 %) ist bewaldet, zumeist mit Fichten, in den Kleinen Karpaten und ganz im Osten auch mit Buchen. Der Westen ist dichter besiedelt (110 Einwohner/km²), im Osten ist es oft weniger als die Hälfte davon. 30 % der Landesfläche ist Acker-, knapp 20 % Weideland.
... ein Land der kurzen Wege
Ob mit dem Auto oder den preiswerten öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Slowakei sind die Distanzen überschaubar. Was nicht heißt, dass man immer schnell voran kommt. An einer durchgehenden Autobahn zwischen Bratislava und Košice, der östlichen Metropole, wird seit vielen Jahren gebaut, noch ist die Magistrale nicht komplett. Schneller ist der Reisende derzeit mit der Bahn - ein eigenes Erlebnis für sich bei den vielen herrlichen Gebirgslandschaften! Da auch die Slowaken in der Mehrzahl aufs Auto setzen, sind die Straßen voll, dazu kommt noch der Schwerlastverkehr - Fahrradfahrer haben meist schlechte Karten, für sie bleiben nur wenige Nebenstraßen ungefährlich. Vom Autor ausgewählte Strecken finden Sie zum Gratis-Download unter www.michael-mueller-verlag.deauf der Seite zu diesem Buch.
... süß
Die in der Pfanne gebackenen Palatschinken (palacinky), das Vorbild für die berühmten Wiener Mehlspeisen, sind allgegenwärtig und fast überall als leckerer Nachtisch zu genießen. Das berühmte, 1599 erfundene Pressburger Kipferl (Bratislavské rožky) können Sie beispielsweise mit Mohnfüllung im Schokocafé Maximilian (Bratislava, Hlavné nám. 1) genießen.
... Weinland
Die besten Weine stammen aus den Kleinen Karpaten, so der dominante Welschriesling mit feinem Blumenduft oder der Grüne Silvaner. Die beliebteste Rotweinsorte ist der Svätovavrinecká (Saint Lorent) mit angenehmen Fruchtaromen. Sehr gute Weine kommen auch aus der Region Nitra. Und ganz im Südosten reift echter Tokajer.
... und Bierparadies
Zlatý Bažant („Goldfasan“) heißt das bekannteste Pils, darüber hinaus werden Biergenießer auch die vielen regionalen Sorten, auch aus Mini-Brauereien mögen. Für Autofahrer werden alkoholfreie Biere ausgeschenkt. Fassbiere kosten in der Regel etwas weniger als in Deutschland.
Von Bratislava bis Rožňava
Die Gebirge
Die Slowakei ist ein Bergland. Neun Bergregionen besitzen Nationalpark-Status, daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Schutzgebiete. Insgesamt steht rund ein Viertel des Landes unter Schutz!
Nationalpark-Info
♦ Eintritt frei! Erfreulicherweise wird für die slowakischen Nationalparks kein Eintritt kassiert.
♦ Die Wanderwege sind bestens markiert und dürfen nicht verlassen werden. Bis Ende Oktober herrscht meist ideales Wanderwetter.
♦ Einige Hochgebirgspässe und Gipfel in der Hohen Tatra, der Westtatra und der Kleinen Fatra sind nur von Juli bis Oktober geöffnet.
♦ Die Monate Dezember bis März sind in den Skigebieten relativ schneesicher.
Tatra und Fatra - niedrig und hoch
... das sind nur zwei der vielen Gebirge, deren Namen man schon auf Deutsch gerne und leicht verwechselt. Zur Orientierung werden hier die schönsten Gebirgslandschaften vorgestellt.
Kleine Karpaten (Malé Karpaty)
Wir sind ganz im Westen des Karpatenbogens: Laubwälder bedecken das langgestreckte schmale Mittelgebirge, dessen südliche Ausläufer bis in die Hauptstadt reichen. Keine spektakulären Superlative, eher ein sehr erholsames, stilles Wanderrevier. Am schönsten ist es in der Umgebung des Berghotels Zochova chata (→ Link). Vorhangartiger Sinterschmuck ist in der Höhle Driny (→ Link) zu bewundern.
Kleine Fatra (Malá Fatra)
Klein sind die Berge im Nordwesten des slowakischen Karpatenbogens nicht! Der Veľký Kriváň (→ Link) bringt es immerhin auf über 1700 Meter, und die Besteigung des kronengleichen Gipfels Veľký Rozsutec (→ Link) ist ein anspruchsvolles Tagesunternehmen. Naturfreunde können im Nationalpark über aussichtsreiche Bergwiesen streifen und sich über den Artenreichtum freuen. Die Grundlage dafür ist der nährstoffreiche Lehmboden, welcher sich bei Nässe auch schnell in abenteuerliche Rutschbahnen verwandeln kann - Stöcke sind hier und in allen anderen Gebirgen auch beim Abstieg sehr zu empfehlen.
Niedere Tatra (Nízke Tatry)
Das südwestliche Gegenüber der Hohen Tatra ist mit einer Fläche von über 800 Quadratkilometern und einem Hauptkamm von 80 Kilometern der größte Nationalpark. Die reiche Flora basiert auf der mannigfaltigen Geologie. Auf Kalkstein kommen Edelweiß, Alpen-Aster oder Großblütiger Enzian vor. Nur der Hauptkamm und einige felsige Gletscherkessel sind unbewaldet. Gämsen und Murmeltiere sind zahlreich vertreten, und auch Meister Petz tappt nachts mancherorts nahe der Hotels umher.
Die meisten Touristen wollen auf den Gipfel des Chopok (→ Link), welcher auch per Gondel erreichbar ist. Am Nordfuß tauchen die Besucher in zwei bezaubernde Unterwelten ab, in die Demänova-Eishöhle (→ Link) und die Freiheitshöhle (→ Link).
Westtatra (Západné Tatry)
Die westliche „Schwester“ der Hohen Tatra erhebt sich unmittelbar in ihrer Nachbarschaft. Es ist eine eher ruhige Gegend, zwar mit vielen Wanderpfaden, aber nur einer einzigen Berghütte, der Žiarská chata (→ Link) auf der Südseite. Am Nordfuß liegt das Bergsportzentrum Zuberec (→ Link), von wo auch die malerischen Bergseen von Roháče (→ Link) zu erreichen sind.
Hohe Tatra (Vysoké Tatry)
Der höchste Teil des Karpatenbogens ist das touristische Aushängeschild der Slowakei und an Wochenenden in den Sommerferien restlos überlaufen! Viele Gipfel sind nur mit Bergführer zugänglich, aber den Kriváň (→ Link) oder Rysy (→ Link) können Sie auf eigene Faust erklimmen. Über 1300 Gefäßpflanzen (z. B. Bärlappartige und Farne) sind hier beheimatet, Schwalbenwurzenzian, Silberdistel oder die drollige Tatraglockenblume setzen Farbtupfer am Wegesrand. Die Tatragämse, das Symbol des Nationalparks, ist nicht menschenscheu und lässt sich öfters sehen und beobachten. Murmeltiere sind da vorsichtiger und oft nur durch ihre Pfiffe zu orten. Mit etwas Glück sieht man einen Adler seine Kreise ziehen oder sogar einen Bären!
Pieninen
... nordöstlich der Hohen Tatra und mit nur knapp über 20 Quadratkilometern der kleinste Nationalpark. Spektakulär ist der Dunajetz-Durchbruch durch ein Kalksteingebirge an der slowakisch-polnischen Grenze. Touristen überlassen die körperlichen Aktivitäten hier anderen: Die meisten erleben die herrliche Natur in sitzender Perspektive auf Holzflößen, die von den Flößern in den bunt bestickten Westen geschickt durch die Stromschnellen geleitet werden. → Link
Slowakischer Karst (Slovenský kras)
An der Grenze zu Ungarn in der südöstlichen Slowakei stehen gleich vier Höhlensysteme mit Tropfsteinen auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste: die Achtener Aragonithöhle (→ Link), die Gombasecker Höhle (→ Link), Domica-Höhle (→ Link) und die Höhle von Jasov (→ Link). Eine Wanderung durch das Zádielska-Tal offenbart auch bei Tageslicht zerklüftete Karstwände (→ Link).
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Die Kunstschätze der Slowakei sind in Europa bislang noch kaum bekannt, obwohl viele Weltrang besitzen. Für feinsinnige Besucher hat dieses „Manko“ nur Vorteile: Die Highlights sind nicht überlaufen und die Preise noch moderat.
♦ Eintritt: etwa 1-5 €, in Bratislava oft das Doppelte.
♦ Ermäßigungen: 6-14 Jahre 50 %, Behinderte, Studenten, Senioren 30-50 %.
♦ Museen und Galerien sind an Montagen geschlossen.
♦ Burgen und Schlösser sind von Nov. bis März zu, haben dafür im Juli/Aug. auch montags auf.
♦ Sprache: Erläuterungen meist auch auf Englisch, seltener auf Deutsch.
Welterbe-Städte
Gleich mehrere Stadtkerne konnten ihren mittelalterlichen Charakter bewahren und wurden ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Banská Štiavnica, das alte Schemnitz war europäisches Bergbauzentrum und liegt in der südlichen Landesmitte. Levoča (Leutschau)wurde mit der deutschen Besiedlung bedeutsam(→ Link), und Bardejov in der Ostslowakei ist der Inbegriff einer befestigten mittelalterlichen Handelsstadt (→ Link).
Burgen & Märchenschloss
An der Ostflanke der Kleinen Karpaten thront die Bibersburg der Fugger, die später zum luxuriösen Herrensitz umgebaut wurde. Die riesige FestungKomárno, im 16. Jh. erweitert, ist Anwärter auf den Welterbestatus (→ Link).
In Nitra lockt die Burg mit der Bischofskathedrale St. Emeram viele Besucher an (→ Link).
Das Zipser Kapitel gegenüber der Zipser Burg ist eine Kirchenfestung und war über Jahrhunderte das Zentrum der Deutschen in der Zips. Das authentisch erhaltene Areal steht ebenfalls unter Welterbeschutz (→ Link).
Als „Slowakisches Neuschwanstein“ zählt das Märchenschloss Weinitz zu den Top-Sehenswürdigkeiten (→ Link).
2021 kam der westliche Donaulimes mit den Relikten zweier römischer Militärlager, Celemantia und Gerulata, neu in die Weltkulturerbe-Liste (→ Link).
Pop-Art and Friends
Andy Warhol, die Ikone des Pop-Art, hat seine Wurzeln in der Slowakei. In Medzilaborce, der elterlichen Heimat, eröffnete aus diesem Grund das einzige Pop-Art-Museum in Europa (→ Link).
Freunde neuer experimenteller Kunststile zieht es von Bratislava flussabwärts zu den Wechselausstellungen ins Danubiana Meulensteen Art Museum (→ Link), errichtet auf einer aufgeschütteten Landzunge in der Donau. Mit Skulpturenpark!
Nationalkunst und Charakterköpfe
Die eigentliche Heimat der Slowakischen Nationalgalerie, die Wasserkaserne an der Donau, ist seit Jahren eine Dauerbaustelle. Als Interimslösung sind im benachbarten Esterházy-Palais die herausragendsten Werke zu bewundern, darunter 12 Kopien der grotesk-realistischen Büsten von Franz Xaver Messerschmidt (→ Link).
Dorfschönheiten
Das nationale Herz des Landes schlägt im mittelslowakischen Martin, wo sich gleich drei „Heiligtümer“ versammeln: Slowakisches Nationalmuseum, Nationalfriedhof und das Museum des Slowakischen Dorfes - der größte Skansen im Land (→ Link).
Die unverfälschte bäuerliche Architektur von Vlkolínec steht sogar unter UNESCO-Schutz (→ Link).
Weltweit einzigartig sind die bemalten Holzhäuser im Bergdörfchen Čičmany im Nordwesten des Landes (→ Link).
Industriekultur
Eine der ältesten Münzprägestätten des Kontinents ist in Kremnica noch immer in Betrieb (→ Link).
Um Banská Štiavnica ist ein einzigartiges Wasserspeichersystem für den mittelalterlichen Bergbau erhalten, dessen Teiche dem Antrieb der Pumpen und Hüttenwerke dienten. Das schönste dieser Gewässer ist der Ottergrundteich mit Panoramaaussicht. Südlich der Stadt kann man im Bergwerkfreilichtmuseum in einem echten Stollen einen Hauch von finsterem Mittelalter spüren (→ Link).
Holzkirchen mit Nägeln
Ganz im Osten steht über ein Dutzend griechisch-katholischer Holzkirchlein scheinbar abseits dieser Welt. Absolut besuchenswert ist die anmutige Kirche von Hervartov mit fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Wandmalereien. Sie ist die älteste und am besten erhaltene Holzkirche des Landes (→ Link).
Holzkirchen ohne Nägel
Den Protestanten des 17. Jh. verdankt die Slowakei ihre einzigartigen Artikularkirchen. Was eigentlich nur Provisorien ermöglichen sollte - die Vorschriften sahen Bauten ohne Steine, Ziegel und Eisennägel vor - führte zu kreativen und sehr langlebigen Ergebnissen. Ein Prachtexemplar steht in Kežmarok und zählt zum UNESCO-Welterbe (→ Link).
Gotische Altäre
In Levoča schnitzte Meister Paul von Leutschau, kongenialer Bildhauerkollege von Tilman Riemenschneider und Veit Stoß, den höchsten gotischen Holzaltar der Welt. Dieser Hochaltar steht mit stolzen 18,62 m in der Jakobskirche im Zentrum der Stadt (→ Link).
In der Ägidiuskirche von Bardejov sind gleich elf gotische Flügelaltäre erhalten. Der Altar „Geburt des Herren“ soll aus der Krakauer Werkstatt von Veit Stoß stammen (→ Link).
Aktiv unterwegs
Die Slowakei mit der Familie
Die Slowaken sind sehr kinderlieb. Reisende mit Nachwuchs werden überall freundlich aufgenommen. Die Slowakei wird vor allem sportliche Kinder ansprechen, die gerne draußen unterwegs sind.
♦ Das Hotelpersonal stellt für einen Obolus ein Beistellbett (prístelka) auf, und Kinder bis drei Jahre übernachten meist gratis.
♦ Es gibt zwar nicht immer eine Kinderkarte, aber es werden halbe Portionen (polovičná časti/detské porcie jedla) serviert.
♦ Landesweit gilt eine Helmpflicht für Radfahrer - für Kinder bis 15 Jahre überall, für alle älteren sowie Erwachsene außerhalb geschlossener Ortschaften!
Wilde Natur erfahren
Abenteuertouren durch Schluchten mit Kraxel- und Klettereinlagen im Slowakischen Paradies (→ Link) können zum coolsten Ferienerlebnis avancieren. Hier sind Mut und Geschicklichkeit zu beweisen, und am Abend fallen alle von allein in die Betten. Ab 10 Jahren, der Autor kann es aus eigener Erfahrung bestätigen, sind gemeinsame Bergtouren mit den Eltern in der Hohen Tatra eine „Schule der Natur“. Sind mehrere Kinder dabei, sind sie oft schneller als die Älteren, was das Selbstwertgefühl erheblich steigert. Eine anspruchsvolle Besteigung der Gipfel Kriváň (→ Link) und Rysy (→ Link) werden alle ihr Leben lang in Erinnerung behalten.
Wandern mit Kindern
Wanderungen über Blumenwiesen mit Schmetterlingen im Nationalpark Kleine Fatra (→ Link) begeistern ebenso wie die zuckersüßen Blau- oder Himbeeren am Wegesrand.
Von Juni bis September empfehle ich für Eltern mit naturbegeisterten und sportlichen Kindern ab 6 Jahren Wanderung Nr. 6 in der Malá Fatra (2-Tage-Tour mit Hüttenübernachtung; → Link). Die Wanderung Nr. 15 von Štrbské Pleso zum Poppersee in der Hohen Tatra ist eine einfache Halbtagestour (3-4 Std.; → Link). Außerdem kann in der Hohen Tatra die sehr gut ausgebaute Tatramagistrale von Kindern ab 10 Jahren in mehreren Tagesetappen bewältigt werden. Eine schöne Runde gibt es um Dedinky mit Bademöglichkeit im Stausee Palcmanská Maša (4-5 Std.; → Link).
Mit Snowboard und Schlitten
Kinderskikurse werden in sämtlichen Skigebieten angeboten. So kostet der günstigste 4-tägige Kurs von 6-11 Jahren (jeweils 2 Std. pro Tag) in der Hohen Tatra/Tatranská Lomnica ab 99 €. Deutschsprachige Kurse sind nicht überall verfügbar, Englischkenntnisse sind sinnvoll. Ein Tipp ist z. B. die Skischule Tatry Motion, Tatranská Lomnica, Tel. 00421/911697948, www.vt.sk.
Warmwasser mit Nervenkitzel
Die Slowakei ist reich mit Thermalquellen gesegnet. Während die Eltern was für die Gesundheit tun, kann sich der Nachwuchs an Riesenrutschen austoben. Die längsten findet man im Aquapark Tatralandia (→ Link), auch der Wasserpark Bešeňova (→ Link) sorgt mit gewagten Rutschen für Spaß.
Über die Gischt schaukeln
Im Nationalpark Pieniny nahe der Ortschaft Červený Kláštor steuern erfahrene Flusskapitäne ihre Flöße mit Touristen auf über 10 Kilometer Länge durch ein wildes Bilderbuchtal - die Floßfahrt auf dem Dunajec ist für Groß und Klein das Urlaubs-Highlight! Die Flößer sprechen oft auch Deutsch, und so erfährt man Geschichten über den legendären Räuberhauptmann Jánošík, der als slowakischer Robin Hood gilt (→ Link).
Tief in der Erde
Die herrlichsten farbigen Tropfsteine finden sich in der Freiheitshöhle im Demänovatal - allerdings herrscht meist Hochbetrieb (→ Link).
Noch nicht so überlaufen ist die Belaer Tropfsteinhöhle am Ostrand der Hohen Tatra (→ Link).
Wenn es der Familie im Sommer zu heiß wird, findet sie in der DobschauerEishöhle im Slowakischen Paradies garantiert Abkühlung (→ Link).
Geheimnisse in Bratislava
Welche Geheimnisse verbergen die Gassen von Bratislava? Wer war der „Schöne Náci“ oder warum lehnt noch heute Kaiser Napoleon I. über eine Sitzbank auf dem Hauptplatz? Weshalb besitzt das Rundfunkgebäude die Form einer Pyramide? Wo ist das UFO von Bratislava gelandet? All das klärt sich bei einer Fahrt mit einem der vielen rot lackierten historischen Fahrzeuge auf, hier heißen sie Prešporáčik (→ Link).
Gruselburgen und Märchen
Die Arwaburg (→ Link) war echte Kulisse für einen der ersten Gruselstreifen der Filmgeschichte und auf der Schächtitzer Burg (→ Link) trieb ein weiblicher Dracula sein blutiges Unwesen.
Die Zipser Burg (→ Link) ist eine der größten Festen Europas, hier und auch im Weinitzer Schloss (→ Link) finden im Sommer Mittelalterspektakel mit Fechtwettkämpfen statt, in Weinitz dazu noch ein internationales Gespensterfestival.
Das Donovalkovo ist eine fantasievolle kleine Welt am Rande von Donovaly (→ Link), die von slowakischen Volksmärchen inspiriert wurde. Hier gibt’s kein Internet, kein Tablet, kein Telefon, nur Spielzeug. Das Ganze sieht ein bisschen aus wie das Auenland aus den Herr-der-Ringe-Filmen.
Unterwegs in der Slowakei
Bratislava (Pressburg)
Die sonnenverwöhnte, beschaulich charmante Hauptstadt liegt im äußersten Westen des Landes - zur Nachbarmetropole Wien sind es keine 55 km Luftlinie.
Seine Blütezeit erlebte Bratislava unter den Habsburgern, der K.-u.-k.-Monarchie verdankt es auch die meisten Bauten in der sympathischen Altstadt.
Billig war gestern
Bratislava ist längst kein Billigreiseziel mehr, bei den Übernachtungspreisen hat man westeuropäisches Niveau erreicht.
Nur der Restaurantbesuch ist noch etwas günstiger als zu Hause, preiswerter sind Eintrittskarten für Kunst und Kultur.
In der Altstadt laden Restaurants, Weinstuben und Cafés zum Genießen ein, darüber thront als Wahrzeichen die Pressburg (Bratislavský hrad). Ans nordwestliche Stadtgebiet schmiegen sich die Ausläufer der Kleinen Karpaten. Im Südwesten grenzen die Vororte an Österreich, auch Ungarn ist nicht weit. Die mächtige Donau trennt die nördliche Altstadt vom südlichen Trabantenstadtteil Petržalka.
Seit 1919 ist Bratislava mit Unterbrechungen slowakische Hauptstadt, vorher gehörte es über Jahrhunderte zum ungarischen Königreich (dem zweiten K in „K. und k.“), dessen Hauptstadt es auch zeitweise war. Während des Zweiten Weltkrieges zerstörten Bomben Teile des historischen Zentrums. Anfang der 1970er-Jahre veränderten die sozialistischen Planer das Stadtbild nachhaltig: Dem ehrgeizigen Verkehrsprojekt der Donauhängebrücke Nový most fiel beinahe das gesamte Jüdische Viertel zum Opfer.
Ende 2022 lebten in der Metropole im Dreiländereck etwa 475.000 Menschen. Bratislava ist als slowakische Hauptstadt Regierungssitz und kulturelles Zentrum des Landes mit mehreren Universitäten, Museen und Bühnen und nicht zuletzt der konjunkturelle und technologische Motor. 25 % des gesamten slowakischen Bruttoinlandsprodukts werden in und um Bratislava erwirtschaftet.
Was anschauen?
Die gesamte Altstadt: Nehmen Sie sich Zeit für einen ausführlichen Bummel durch die Gassen im filmreifen Habsburgerbarock. → Link
Pressburg: Entzückend ist die Aussicht vom Burghügel selbst. Daneben lädt der neu geschaffene Barockgarten zumromantischen Bummel ein. → Link
Martinsdom: Hier fanden nicht weniger als 19 Krönungszeremonien statt, darunter die von Maria Theresia zur ungarischen Königin. → Link
Johanneskapelle: Nahe der Franziskanerkirche versteckt sich der wichtigste gotische Bau des Landes. → Link
Haus Zum guten Hirten: Das schmalste Pressburger Haus zählt zu den hübschesten Rokokogebäuden Mitteleuropas. Im hiesigen Museum ticken historische Uhren, Reminiszenz an die lange Uhrmachertradition. → Link
Blaue Kirche: Die Kirche der Hl. Elisabeth im ungarischen Jugendstil ist ein Juwel! → Link
Danubiana Meulensteen Art Museum: extravagante Ausstellungen moderner Kunst südöstlich der Hauptstadt auf einer aufgeschütteten Landzunge. Ringsherum viele Plastiken in einer Freiluftgalerie. → Link
Slowakische Nationalgalerie: an der Donau, ein Zwitter aus Klassizismus und realsozialistischer Moderne, beherbergt erstklassige Kunst des 19. und 20. Jh. sowie der Gotik, ist aber seit Jahren im Umbau. Ab Ende 2022 werden nach und nach alle Bereiche der Nationalgalerie für das Publikum wiedereröffnet. → Link
Was unternehmen?
Spaziergang mit Aussicht: Vom Hviezdoslav-Platz mit seinen schattigen Bäumen vorbei an plätschernden Wasserspielen zum Fischplatz und hinauf zur Pressburg. Von der Aussichtsgalerie genießen Sie den Panoramablick auf Altstadt und Donau bis hinüber nach Österreich.
Ausflug zur Burgruine Devín: Am schönsten per Schiff - vom Anleger bis zum Burgplateau läuft man sehr bequem und keine Viertelstunde. → Link
Wo essen und trinken?
Au-Café: Stoßen Sie auf der idyllischen Gartenterrasse mit Blick auf Burg und Donauufer auf Bratislava an - mit slowakischem Pils oder einem guten Rotwein aus den Kleinen Karpaten. → Link
Einstiger Hoflieferant - Café Mayer: Eines der traditionsreichsten Kaffeehäuser auf dem Hauptplatz (Hlavné námestie) lädt zum Verweilen ein. Klasse Kaffee, verführerische Kuchen und Torten! → Link
Houdini Restaurant: In Marrol’s Boutique Hotel zu finden und heute eines der Lieblingslokale der Einheimischen. Internationale Küche und slowakische Spezialitäten aus regionalen Produkten. → Link
Was sonst?
Ein Ballett- oder Opernabend im prächtigen alten Slowakischen Nationaltheater würde alleine schon die Reise lohnen. Tausende Wiener Musikfreunde kommen alljährlich nach Bratislava, um „Aida“ oder „Carmen“ zu erleben. Eintrittskarten kaufen Sie im Internet auf www.snd.sk/de, einen Vorverkauf finden Sie im Stadtplan. → Link
Geschichte
Schon in der jüngeren Steinzeit (etwa seit 5000 v. Chr.) müssen hier, am Fuße der Kleinen Karpaten, Menschen gelebt haben, wie Archäologen herausfanden. Etwa 100 v. Chr. befand sich auf dem heutigen Stadtterritorium eine wichtige keltische Siedlung. Einige Jahrzehnte später drangen römische Legionen bis zu dieser Siedlung vor. Die Römer erkannten schnell die strategische Bedeutung des Ortes an einer Donau-Furt und errichteten einen befestigten Wachturm. So entstand eine wichtige Station auf der Handelsroute von der Adria zum Baltikum, die auch als Bernsteinstraße bekannt ist.

An der Donau um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert

Eine slawische Besiedlung ist bereits seit dem 5. und 6. Jh. nachweisbar, im 9. Jh. entwickelte sich die Siedlung dann zu einem wichtigen Bestandteil des Großmährischen Reiches. Der Vorläufer der heutigen Burg stammt aus dieser Zeit. Nachgewiesen wurde ein erster Burgwall, der vermutlich Teil einer größeren Befestigungsanlage war. In den Salzburger Annalen von 907 findet sich schließlich die erste namentliche Erwähnung des Ortes: Brezalauspurc.
Nach dem Ende des Großmährischen Reiches gerieten die Slowaken unter die Herrschaft der Könige von Ungarn, die z. T. ihren Sitz auf der Burg nahmen und von dort aus ihr Reich regierten. Vom 10. bis 12. Jh. wurden unterhalb der Burg immer mehr Häuser gebaut. Es entstand eine Stadt, die jedoch immer wieder von verschiedenen Seiten bedroht wurde. 1242 drangen beispielsweise die Tataren bis zum Fuße der Burg vor. Die Feste konnten sie nicht erobern, aber sie brandschatzten fast alle Häuser. 1291 erklärte der ungarische Regent Andreas III. die wieder aufgebaute Siedlung zur königlichen Freistadt und bedachte die Bürger mit zahlreichen Privilegien. Es folgte eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. In jener Zeit kamen auch viele deutsche Zuwanderer, v. a. Handwerker und Kaufleute. Auf sie geht der deutsche Name der Stadt zurück: Pressburg. Die Ungarn nannten die Stadt dagegen Pozsony.1465 folgte der nächste Meilenstein in der Geschichte der Stadt: König Matthias Corvinus gründete die Academia Istropolitana, die erste Universität auf dem Gebiet Ungarns und der Slowakei.
In der Schlacht von Mohács erlitt das ungarische Heer 1526 eine vernichtende Niederlage. Nun fielen die Osmanen in Europa ein. Als 1531 auch der Sitz des ungarischen Königs sowie seiner Verwaltung von türkischen Heeren bedroht war, wurde Pressburg zur Haupt- und Krönungsstadt des ungarischen Reiches und beherbergte auch die königlichen Behörden. Die Niederlage gegen die Türken hatte zur Folge, dass Ungarn seine Selbstständigkeit verlor. Der nicht von den Türken eroberte Teil des Landes sowie die ungarische Königskrone fielen an die Habsburger. Im Martinsdom wurden zwischen 1563 und 1830 elf königliche Häupter gekrönt, unter ihnen Kaiserin Maria Theresia, dazu noch acht königliche Gemahlinnen. Die Habsburgerregentin förderte in ihrer Regierungszeit von 1740 bis 1780 das Wachstum der Stadt im besonderen Maße. Sie hielt sich selbst viel in Pressburg auf - sogar lieber als in Wien - und residierte währenddessen auf der Burg. Der Adel ließ herrliche Paläste und Herrenhäuser erbauen, von denen heute noch einige das Bild der Altstadt prägen. Die Blütezeit endete im Jahre 1783, als Kaiser Joseph II. die ungarische Regierung und Verwaltung zurück nach Ungarn beorderte. Pressburg verlor den Status einer Hauptstadt, und die unmittelbare Nähe zu Wien degradierte die Stadt praktisch zu einem provinzialen Vorort der österreichischen Kapitale.
Industrie und Handel sorgten dann Anfang des 20. Jh. für einen neuen Aufstieg. Um die vorletzte Jahrhundertwende besaß Pressburg ca. 60.000 Einwohner, etwa die Hälfte von ihnen waren Deutsche. Mit der Auflösung des Habsburgerreiches nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Tschechoslowakei aus der Taufe gehoben. Die Bevölkerung der Stadt sprach sich jedoch mehrheitlich gegen den neuen Staat aus, denn sie fühlte sich stärker mit Ungarn und Österreich verbunden bzw. legte Wert auf ihre Unabhängigkeit. Im Januar 1919 rückte die tschechoslowakische Armee in Pressburg ein und beendete alle Hoffnungen auf einen eventuellen Anschluss an Ungarn oder Österreich. Bratislava, so nun der offizielle Name der Stadt, wurde zur Hauptstadt der Slowakei erklärt. Diesen Status behielt sie auch nach der Souveränitätserklärung der Slowakei von 1939 bei. Die profaschistische Haltung der Regierung von Jozef Tiso hatte weitreichende Folgen für die jüdischen Einwohner der Stadt. Im Frühjahr 1942 setzte die Deportation nach Deutschland ein, wurde aber im Herbst von Präsident Tiso wieder gestoppt, nachdem KZ-Flüchtlinge über die Existenz von deutschen Vernichtungslagern berichtet hatten. Insgesamt starben jedoch 60.000 slowakische Juden in deutschen Konzentrationslagern, etwa 30.000 blieben dank eines Schutzbriefes verschont.
Nach dem Einmarsch sowjetisch-tschechoslowakischer Truppenverbände und dem Wiederentstehen der Tschechoslowakei gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war Bratislava nur noch slowakischer Regierungssitz. Erst 1969, als im Zuge von Reformen ein formell gleichberechtigter Bundesstaat Slowakei entstand, erhielt Bratislava wieder eine Art Hauptstadtstatus. Seit der Auflösung der Tschechoslowakei 1993 ist sie die „echte“ Hauptstadt der Slowakei.
Bratislava heute
Bratislava ist heute eine lebendig-moderne Großstadt mit viel historischem Flair. Doch die Vielvölkeratmosphäre der Vorkriegszeit gehört nach dem Holocaust und der Vertreibung der Deutschen der Geschichte an. 8 % der Gesamtbevölkerung der Slowakei leben hier. Von 1945 bis heute hat sich die Bevölkerungszahl annähernd verdreifacht. Die rasante Entwicklung ließ die Donaumetropole aus allen Nähten platzen. Durch den Aufbau riesiger Wohnviertel vergrößerte sich das Stadtterritorium auf etwa 370 km². Insgesamt dominieren in Bratislava die jungen Slowaken - das Durchschnittsalter der Bewohner beträgt 41,5 Jahre -, darunter viele Studenten. Es handelt sich um eine sichtbar prowestliche Generation.
Veranstaltungskalender - die Höhepunkte
März:Internationales Filmfestival, dieser Filmwettbewerb startet seit Ende der 1990er-Jahre Mitte des Monats und läuft über sieben Tage. Ziel ist es, Filmemacher und Publikum aus Ost und West einander näherzubringen. Programm unter www.febiofest.sk/en/febiofesten.
Mai:Weg der Freundschaft (Cyklotúra Cesta priateľstva), Fahrradtour über 130 km von Bratislava über Nickelsdorf in Österreich und weiter über Ungarn nach Hegyeshalom, Mosonmagyaróvár und Lipót. Infos unter www.starz.bratislava.sk (nur Slowakisch).
Juni:Burgfestspiele, Klassikkonzerte im Burghof und im Musiksaal. Festival der Krönungszeremonie mit Ritterturnieren, Konzerten und Ausstellungen.
Juli/August:Kultursommer, ein Mix aus Theater, Konzerten und verschiedenen Rahmenveranstaltungen. Musik aller Stilrichtungen erklingt in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt, im Rathaushof sowie auf der Burg und am Donauufer. Dazu gehören aber auch Weinproben, Sportveranstaltungen und Programme speziell für Kinder. Außerdem Tage der Orgelmusik, Infos unter goout.net/sk/bratislava/akcie/lezxefnnne.
September/Oktober:Weiße Nacht/Nuit Blanche (das größte slowakische Festival der Gegenwartskunst) Mitte Sept. bis Anf. Okt. Bratislava Jazz, nationale und internationale Musiker kommen an die Donau, vorletztes Wochenende im Oktober.
Dezember: Mehrere Weihnachtsmärkte in der Altstadt, hier findet man garantiert ein kleines Geschenk für die Lieben daheim.
Veranstaltungsplan im Internet: www.visitbratislava.com.
Der Großraum Bratislava gehörte schon vor dem EU-Beitritt im Jahr 2004 zu den wirtschaftlich dynamischen Gebieten in Europa. Über 10 % der slowakischen Industrieproduktion werden hier gefertigt. Auch die deutschen Automobilkonzerne VW und Porsche vertrauen auf die Qualitätsarbeit hiesiger Fachkräfte. In der Region Bratislava herrscht de facto Vollbeschäftigung.

Blick auf Bratislava vom Südufer der Donau

Bratislava ist nur 55 km (Luftlinie) von Wien entfernt - damit liegen die beiden Hauptstädte so nah beieinander wie sonst nirgendwo auf der Welt. Die österreichischen Grenzgemeinden Hainburg und Wolfsthal sind in den Stadtverkehr von Bratislava eingebunden. Zwei Donaubrücken verbinden das Grenzgebiet: eine Straßenbrücke zwischen Záhorská Ves und Angern sowie ein Fußgänger- und Fahrradsteg zwischen Devínska Nová Ves und Schlosshof.
Seien Sie auf einen ersten weniger schönen Anblick der Stadt gefasst, wenn Sie auf der Autobahn von Wien in Bratislava ankommen. Am rechten Donauufer, nahe der Grenze zu Österreich, wohnen in der Schlafstadt Petržalka etwa 114.000 Menschen, ein Viertel der Hauptstadtbevölkerung.
Stadtrundgang
Nimmt man sich drei bis vier Tage Zeit, sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Bratislava mühelos zu Fuß und ohne Hektik zu besichtigen.
Mein Vorschlag für einen Stadtrundgang ist in drei Abschnitte unterteilt. Er beginnt in der Altstadt, in der sich einige wichtige historische Sehenswürdigkeiten, allen voran der Martinsdom, die Krönungskirche der ungarischen Könige sowie der Hauptplatz (Hlavné nám.) mit dem Alten Rathaus befinden. Hinzu kommen zahlreiche schön renovierte Paläste aus dem 18. Jh., malerische Innenhöfe und Gassen, Kaffeehäuser, lauschige Kneipen und vornehme Restaurants. An der Donau bilden die umfangreichen Sammlungen des Slowakischen Nationalmuseums sowie hochkarätige Kunst in der Slowakischen Nationalgalerie die Höhepunkte. Etwas entfernt von der Donau liegen die Reste des Jüdischen Friedhofs. Der letzte Abschnitt des Rundgangs führt auf die Burg hinauf. Man benötigt für die gesamte Besichtigungstour gute 3-4 Std. Dabei ist die Zeit für den Besuch von Ausstellungen und Museen nicht berücksichtigt. Hier sollte man je nach individuellem Interesse eine Auswahl treffen. Für die Burg und ihre Umgebung empfiehlt es sich - wenn man genügend Zeit hat - einen eigenen Tag einzuplanen.
Die Altstadt
Unser Rundgang startet am westlichen Rand der Altstadt an der Neuen Brücke. Auf einer Marmorplatte ist ein Abbild der Synagoge zu sehen, die Ende der 1960er-Jahre dem Straßenneubau weichen musste. Der Grundstein für den Martinsdom (Dóm sv. Martina) wurde im 14. Jh. gelegt. Auf der 85 m hohen Turmspitze des Doms glitzert eine vergoldete Kopie der ungarischen Königskrone des heiligen Stephan in der Sonne, sie ist auf ein 2 x 2 m großes Kissen gebettet und wiegt 300 kg. Der Dom wurde zur Bauzeit in das Verteidigungssystem der Stadt eingebunden, der Turm stand außerhalb der eigentlichen Stadtmauer. Seine Glanzzeit erlebte das Gotteshaus zwischen 1563 und 1830, denn in diesen knapp drei Jahrhunderten war es würdevolle Kulisse für 18 Krönungszeremonien, darunter im Jahre 1741 für die Krönung Maria Theresias zur ungarischen Königin und 1790 für ihren Sohn Leopold II. Die Namenszüge jener Regenten und königlicher Gemahlinnen stehen an der Nordwand des Chorraumes, linker Hand vom Presbyterium. Die Kirche wirkt im Inneren sehr schlicht. 27 Altäre gab es vor dem neogotischen Umbau im 19. Jh., bis heute blieben nur drei Seitenaltäre und ein kleiner Hauptaltar erhalten. Das schön geschnitzte Chorgestühl zieren fantasievolle Menschen- und Tiergestalten. Die Bleiglasfenster stammen aus dem 19. Jh. Von früherer Herrlichkeit zeugt in einer Ecke des Langhauses die Reiterstatue des heiligen Martin mit dem Bettler, die vom Wiener Bildhauermeister Georg Raphael Donner (geb. 1693 in Essling, heute zu Wien gehörend) in Bleiguss gefertigt wurde. Der heilige Martin trägt hier die Uniform eines ungarischen Husaren. Ursprünglich bildete diese Statue den Mittelpunkt des Hochaltars, aber ein Priester ließ das Meisterwerk im Zuge der Regotisierung vor die Kirche schaffen (die anderen Kleinwerke wie Vasen und Engel wurden verkauft oder entsorgt). Später besann man sich des Wertes und brachte sie in das Gotteshaus zurück. So ist vorn im südlichen Seitenschiff ein herrliches gotisches Taufbecken aus Bronze zu sehen.

Hauptaltar im Martinsdom

Ob Donner auch die prächtige Kapelle des heiligen Johannes des Almosengebers schuf, ist nicht sicher. Als Meister kommt auch Fischer von Erlach in Frage. In einem Sarkophag ruhen die Gebeine des Heiligen. 2003 schenkten die fünf Nachbarstaaten der Slowakei je eine neue Glocke für den Dom.
♦ Mo-Fr 9-11.30 und 13-18, Sa 13.45-18 und So 13.30-16 Uhr. Eingang an der Nordwestecke. Das Hauptschiff und drei Kapellen sind für Einzeltouristen kostenlos zugänglich, Schatzkammer, Pfarrsakristei, Chorherrenkapelle und linker Teil des Chores kosten 4,20 € Eintritt. dom.fara.sk.
Wer den historischen Weg der gekrönten Häupter vom Dom über die Franziskanerkirche bis zum Krönungshügel gehen möchte, folgt den 178 kleinen Messingkrönchen im Straßenpflaster. Er führt zunächst durch die Altstadtgassen zum Hauptplatz (Hlavné nám.), weiter zur Franziskanerkirche, durch das Michaelertor auf ein früheres großes Freigelände (heute vor dem Kloster der Barmherzigen Brüder), dann entlang der einstigen Stadtmauer durch die Gasse Klobučnická und über den Hviezdoslav-Platz zum ehemaligen Krönungshügel am Donauufer.
Südlich des Doms befindet sich die kleine Grünanlage am Rudnayovo námestie. Hier erinnern Büsten an den Aufenthalt dreier berühmter Persönlichkeiten in Bratislava: GeorgRaphael Donner (Bildhauermeister), Anton Bernolák (Stammvater der slowakischen Grammatik: „Schreib, wie du sprichst“) und Franz Liszt (→ Musik liegt in der Luft). In der sich anschließenden Straße Panská haben sich reiche Ungarn mehrere Paläste bauen lassen. Unter die Magyaren mischte sich die bulgarische Familie Keglevich im Gebäude Nr. 27. Der Hausherr engagierte keinen Geringeren als Ludwig van Beethoven als Klavierlehrer für seine verheiratete Tochter Babette. Als ihr Ehemann zum Militärdienst eingezogen wurde, gab es zwischen Musiker und Strohwitwe angeblich eine heiße Affäre. Der Vater soll von der Liebschaft gewusst haben, schritt aber nicht ein. Später widmete Beethoven seiner Angebeteten vier Klaviersonaten! Heute ist Haus Nr. 27 Sitz der Dänischen Botschaft.

Straßenmusikant in der Michalská

Von der Panská biegen wir links in die Ventúrska ab, hier wie in der nördlich gelegenen Michalská laden viele Straßencafés und Restaurants ein, abends bleibt kaum ein Platz frei. Auf der linken Straßenseite trifft man zunächst auf das eher unscheinbare Gebäude der Academia Istropolitana, Ventúrska 5-7. Die Akademie war die erste Universität auf dem Gebiet der heutigen Slowakei - 1465 von König Matthias Corvinus gegründet - und beherbergt heute eine Hochschule für Musik und Schauspiel. Schräg gegenüber steht das Pálffy-Palais (Pálffyho palác), errichtet für einen österreichischen General. Stolz auf seinen Job, ließ der Hausherr auf Tür und Portal viele Waffen abbilden. Eine Gedenktafel verrät: „Hier konzertierte Mozart 1762 als Sechsjähriger.“ Für Besucher irritierend: In der Panská 19 steht ein zweites Palais Pálffy. Dieses wurde ebenfalls im Auftrag des Grafen Johann Pálffy erbaut - nicht verwunderlich, war er doch damals die höchste Amtsperson der Stadt. Heute sind in Letzteren Sammlungen der Städtischen Galerie, u. a. gotische Glasmalereien und Gemälde (17.-19. Jh.) zu sehen.
In der Ventúrska und Panská wurden viele Innenhöfe restauriert. Manche sind frei zugänglich. Hier sieht man auch die typischen Pawlatschen, umlaufende Balkone, die oft kunstvoll verziert sind. Ein besonders romantischer Innenhof befindet sich im klassizistischen Zichy-Palais (Ventúrska 9), heute das Standesamt. Im Durchgang liegt etwas versteckt eine Teestube (čajovna v Podzemí, tgl. 14-22 Uhr). Im Krönungskammerhaus, heute Universitätsbibliothek, tagte von 1802 bis 1848 der Ungarische Landtag. An dieser Stelle geht die Ventúrska in die Michalská über.
Am Ende der Michalská steht das Michaelertor (Michalská brána), ein Rest der Stadtbefestigung aus dem 14. Jh. Kaiserin Maria Theresia ordnete eine Renovierung an, die anderen drei Stadttore ließ sie schleifen. Der Michaelerturm wurde zum Schutz vor Türkeneinfällen z. T. mit Grabsteinen des Alten Friedhofs erbaut, ein Grabstein ist in der Mitte des Turmes noch zu sehen. Im Turmdurchgang befindet sich der Nullkilometer: Von hier aus berechnet, sind Entfernungen in ausgewählte Städte der Welt und zu den Polen angegeben, die Entfernung zum Südpol ist aber offensichtlich falsch (4667 km). Heute ist im Turm ein Waffen- und Stadtbefestigungsmuseum (Múzeum zbraní) zu besichtigen. Über fünf Stockwerke verteilt ist eine Sammlung historischer Waffen, auch aus dem Orient, zu sehen. Bei schönem Wetter lohnt ein Aufstieg bis zum Aussichtsumgang in der sechsten Etage.
♦ Wegen umfangreicher Reparaturarbeiten auf unbestimmte Zeit geschlossen. Aktueller Stand: www.muzeumbratislava.sk/muzeum-zbrani.
Vor dem Michaelertor steht das schmalste Pressburger Haus, es ist nur 1,30 m breit. Die Baulücke entstand nach dem Niederreißen der Stadtmauern. Einen Besuch wert ist auch das nahe Eckgebäude, einst die Apotheke „Zum Roten Krebs“, gegründet angeblich im 14. Jh. Hier befindet sich heute ein kleines Pharmaziemuseum mit originaler Einrichtung aus dem 19. Jh. Insbesondere gefällt die farbenprächtige barock-klassizistische Deckenmalerei, welche als Thema auch die Heilkunde aufgreift.
♦ Do-So 11-17 Uhr, Michalská 26.
Vom Michaelertor lohnt sich ein kurzer Abstecher in nördliche Richtung über den Platz Hurbanovo nám. und die Straße Suhé mýto zum Hodžovo nám. Hier residiert im fein herausgeputzten Grassalkovich-Palast der slowakische Präsident. Erbaut wurde das dekorative Gebäude als Rokokosommerschloss für den Grafen Anton Grassalkovich, den Vorsitzenden der Ungarischen Königlichen Kammer und Berater von Kaiserin Maria Theresia. Besucher dürfen im Garten lustwandeln und treffen hier auf eine Statue der österreichischen Kaiserin Maria Theresia sowie den Brunnen der Jugend mit drei splitternackten Grazien.
♦ Garten am Grassalkovich-Palast: April-Sept. 9-21 Uhr, Okt.-März 10-18 Uhr (Eintritt frei).
Musik liegt in der Luft
Klassische Musik besitzt in Bratislava einen hohen Stellenwert. Fast jeden Abend findet der Besucher eine hochkarätige Veranstaltung. Das hat eine lange Tradition, denn Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Joseph Haydn - sie alle waren hier und haben ihre Werke aufgeführt. Mozart konzertierte bspw. 1762 im Pálffy-Palais, während Beethoven im St.-Martins-Dom dirigierte. Eine besonders enge Beziehung bestand zwischen dem ungarischen Komponisten Franz Liszt (1811−1886) und der Stadt. Er startete in Pressburg mit neun Jahren seine Karriere als Pianist. Im Jahre 1840 trat er als Domdirigent in Erscheinung. 1884 dirigierte Liszt seine Krönungsmesse im St.-Martins-Dom. Seine Büste ist aus diesem Grunde auch in dem kleinen Park am Rudnayovo námestie zu sehen.
Die 1990er-Jahre brachten einen weiteren Aufschwung, eine Renaissance der Kultur, wie sie wohl auch zu Zeiten der Kaiserin Maria Theresia nicht glanzvoller war: Die 1946 in Bratislava geborene und am hiesigen Konservatorium ausgebildete Operndiva Edita Gruberová, die „slowakische Nachtigall“, war die berühmteste Koloratursopranistin der Welt, sie beendete ihre Gesangskarriere im Herbst 2020 und starb ein Jahr später (18.10.2021). Gruberová und der Pantomime Milan Sládek (geb. 1938) sorgten von Bratislava aus auf internationalen Bühnen für Furore und hoben damit den Bekanntheitsgrad der slowakischen Kulturszene. Milan Sládek, der nach dem Ende des Prager Frühlings seine Heimat verließ, kehrte 1992 nach Bratislava zurück und baute das traditionsreiche Theater Aréna zu einer weltweit angesehenen modernen Bühne für Theater und Pantomime auf. Schon lange vor der Wende wurden die Musikfestspiele klassischer Musik ins Leben gerufen, die alljährlich im Herbst stattfinden. Inzwischen ziehen auch sie viele Besucher aus dem Ausland an.
In der Donaustadt kann der Besucher außerdem hochklassige Jazz- und Rockkonzerte erleben. Das häufig jugendlich-studentische Publikum geht dabei begeistert mit. Höhepunkt sind die inzwischen legendären Jazztage, die von dem Jazzsänger Peter Lipa bereits 1975 unter schwierigen Bedingungen begründet wurden und alljährlich im Oktober stattfinden. Hier hat man die Möglichkeit, neben einheimischen Musikern auch weltbekannte Größen des Jazz live zu hören.
In der Heydukova (ca. 500 m nordöstlich) steht die einzig verbliebene Synagoge (synagóga) der Stadt, sie wurde 1923-26 im Stil des Kubismus erbaut. Jetzt ist das Obergeschoss Heimstatt des Neuen Museums der jüdischen Gemeinde. Zu sehen ist die Dauerausstellung „Juden in Bratislava und ihr kulturelles Erbe“, die einen Bogen vom 18. Jh. bis heute spannt. Gezeigt werden seltene rituelle Gegenstände, wertvolle Artefakte, aber auch ein seltenes Foto mit Studenten der einstigen Rabbinerschule. An einer Wand sind die Familiennamen von 3000 jüdischen Bewohnern vermerkt, die im Jahre 1940 in Bratislava gelebt haben.
♦ Neues Museum der jüdischen Gemeinde, 21. Mai bis 8. Okt. Fr und So 10-16 Uhr, Heydukova 11-13, www.synagogue.sk.

Der Grassalkovich-Palast ist Amtssitz des slowakischen Präsidenten

Vor dem Michaelertor führt rechter Hand die Schlossgasse (Zámočnícka) zum Franziskanerplatz (Františkánské nám.). Auf dem Weg dorthin trifft man auf den prächtigen, zwischen 1768 und 1770 im Rokokostil erbauten Mirbach-Palast (Mirbachov palác), in dem heute die Städtische Galerie mit einer Dauerausstellung mitteleuropäischer Barockmalerei, Plastik und Grafik ihren Platz gefunden hat. Besonders sehenswert sind die knapp 300 grafischen Blätter, eingefasst in die Holzkassettenverkleidung der Wände im ersten Stock.
♦ Di und Do-So 11-18, Mi 13-20 Uhr, Eintritt 4 € (nur Barockausstellung 2 €), erm. 2 €, www.gmb.sk.
Gegenüber vom Palast befindet sich die frühgotische Franziskanerkirche (Františkánsky kostol), der älteste erhaltene Sakralbau der Stadt. Während der Krönungsfeierlichkeiten wurden hier ausgewählte Adelige vom neuen König zu „Rittern des Goldenen Sporns“ geschlagen. Durch das Erdbeben von 1897 geriet die Statik aus dem Gleichgewicht, weshalb der Turm abgetragen werden musste. Er steht heute im Aupark. Hinter den Kirchenmauern überrascht der schöne gotische Arkadenkreuzgang (Juli/Aug. Mo-Fr 11-16 Uhr). Von der Franziskanerkirche ist auch der repräsentative Anbau der Johanneskapelle (kaplnka sv. Jána Evanjelistu) zugänglich, 1360-1380 als Grabkapelle für die Stadtrichterfamilie Jakob errichtet. Sie gilt als das bedeutendste gotische Baudenkmal der Slowakei, weil hier die Grundelemente der Gotik besonders markant umgesetzt wurden. Sie wurde als Kopie der französischen Königskapelle in Paris gestaltet und blieb unverändert erhalten.
Die Jesuitenkirche (Jezuitský kostol) an der Nordseite des Platzes war einst die Kirche der deutschen Protestanten und wurde 1636-1638 erbaut. Weil sich die Gläubigen aber an einem Aufstand gegen die Habsburger beteiligten, wurde die Kirche zum Eigentum der Katholiken erklärt, die sie dem Jesuitenorden übergaben. Die Mariensäule vor der Kirche ließ Kaiser Leopold I. im Jahre 1675 errichten, nachdem er einen Sieg über türkische Heere errungen hatte.
Der Franziskanerplatz geht in den Hauptplatz (Hlavné nám.) über, das mittelalterliche Herz von Bratislava. Die Französische Botschaft ist im Palais Kutscherfeld ansässig und leicht zu erkennen, denn vor dem Gebäude beugt sich Kaiser Napoleon als Bronzeplastik über eine Sitzbank. Schräg gegenüber steht der Wachsoldat in einem Häuschen. Am Hauptplatz befinden sich auch die beiden ältesten Kaffeehäuser der Stadt, das Café Mayer sowie das Café und Restaurant Roland. Am Café Mayer steht die silbern glänzende Statue des „Schönen Náci“, eines Pressburger Originals: Der jüdische Bettler Ignatius Lamar (1897-1967) verkleidete sich gern als eleganter Mann mit Frack, Hut, Schal und Stock und zog durch seine Erscheinung viel Kundschaft an. Daher war er gern gesehen. Wenn er eine noble Dame erblickte, zog er seinen Hut und rief „Schöne, Schöne“ - daher der ungewöhnliche Spitzname „Schöner Náci“.
In der Mitte des Hauptplatzes plätschert die Maximilianfontäne. Der älteste Brunnen der Stadt wurde 1572 von Steinmetz Andreas Luttringer im Renaissancestil geschaffen und hat eine dramatische Vorgeschichte: 1563 krönte man Kaiser Maximilian in Pressburg zum ungarischen König, was der Regent zum Anlass nahm, Ochsen auf dem Platz braten zu lassen. Funkenflug verursachte daraufhin einen kleinen Stadtbrand, auch weil es kein Wasser zum Löschen gab. Maximilian II. gab nach dem Desaster die Order zum Bau dieses Brunnens.

Termin mit dem „Schönen Náci“

Das Alte Rathaus (Stará radnica) aus dem 14. Jh. war ursprünglich ein gotisches Haus mit Turm für den damaligen Stadtrichter. Etwa 100 Jahre später wurde es mit benachbarten Häusern verbunden und diente fortan als Rathaus. In der Folgezeit gab es einige stilistische Änderungen, so im Zeitgeschmack der Renaissance und des Barock. Vor dem Durchgang vom Hauptplatz sieht man eine Hochwassermarke (5. Februar 1850) sowie eine Kanonenkugel, abgefeuert von napoleonischen Truppen im Jahre 1809. Im Innenhof sind die Renaissancearkaden sehenswert, die Ostseite ist eine perfekte bauliche Zutat aus dem Jahre 1914. Im ersten Stock des Alten Rathauses ist das Museum der Stadtgeschichte beheimatet. Als wertvollste Exponate gelten eine Madonnenfigur aus dem 14. Jh. sowie eine gotische Lampe aus Walrosszähnen. Einige Räume blieben, im Unterschied zur Fassade, im ursprünglichen gotischen Stil erhalten. Auch der Ratssaal mit seiner prächtigen Kassettendecke und der Gerichtssaal mit barockem Stuck sowie Wandmalereien aus dem 17. Jh. sind sehenswert. Im benachbarten Palais Apponyi werden im Museum für historisches Interieur wertvolle Möbel gezeigt und im Weingärtnermuseum die regionale Geschichte des Rebenanbaus dargestellt. Im Erdgeschoss befindet sich auch der Nationale Weinsalon mit der Möglichkeit, aus den jährlich 100 besten slowakischen Weinen den persönlichen Favoriten auszuwählen.
♦ Museum für Stadtgeschichte, Museum für historisches Interieur und Weingärtnermuseum, geöffnet Di-Fr 10-17, Sa/So 11-18 Uhr, Eintritt 6 €, erm. 3 € bzw. 7 und 4 € (großer Rundgang, beide Ausstellungen kombiniert), Radničná 1. Weinsalon, Di-Sa 10-18 Uhr, Weinverkostung: 2 Weine 6 €, 6 Weine 49 €, „72 Weine in 100 Minuten“ - das beliebteste Programm - kostet 30 €. www.salonvin.sk/de.

Das Primatial-Palais, heute städtische Galerie

Wer durch den Innenhof des Alten Rathauses hindurchgeht, steht sogleich vor dem klassizistischen Primatial-Palais (Primaciálny palác). Der Prachtbau wurde 1778-1781 nach Plänen von Melchior Hefele als Wintersitz für den Erzbischof von Esztergom erbaut. Wenn man kurz vor dem Hineingehen in das Palais nach oben zum Erzbischofswappen mit einem Hut des Kardinals schaut, erblickt man mit etwas Fantasie den „größten Busen“ von Bratislava. Allein die Kopfbedeckung wiegt 156 kg. Im Innenhof plätschert ein Brunnen mit dem Abbild des heiligen Georg als Drachentöter. Seit 1903 wird die Residenz als Neues Rathaus und seit den 1990er-Jahren als Galerie der StadtBratislava genutzt. Über einen herrlichen Treppenaufgang erreicht man die Repräsentationsräume mit funkelnden Kronleuchtern aus Kristallglas und kunstvollen Öfen im ersten Stock. Ein riesiges Gemälde von 1742 zeigt Kaiserin Maria Theresia und ihren Sohn Joseph II. Unter den Sammlungen alter europäischer Kunst ragt eine weltweit einzigartige sechsteilige Gobelinserie englischer Herkunft heraus. Sie stammt aus dem 17. Jh. und stellt die griechische Sage über die Liebe zwischen der Venuspriesterin Hero und dem griechischen Jüngling Leander dar. Das Kunstwerk wurde 1903 bei Renovierungsarbeiten zufällig hinter Tapeten entdeckt, wie es nach Pressburg gelangte, blieb bis heute ungeklärt. Von oben ist ein Blick in die Kapelle des heiligen Ladislaus möglich. Im 12 m hohen Spiegelsaal schrieb man Weltgeschichte: Nach der Dreikaiserschlacht von Austerlitz wurde hier am 26. Dezember 1805 der „Pressburger Frieden“ geschlossen, welcher den Sieg Kaiser Napoleons bestätigte. Rechts in der Einfahrt zum Palais befindet sich eine deutschsprachige Gedenkplatte.
♦ Di und Do-So 11-18, Mi 13-20 Uhr, Eintritt 4 €, erm. 2 €.

Čumil - der „Unterrockgucker“ und das entsprechende Verkehrsschild

Ein kurzer Gang führt vom Primatialplatz (Primaciálne námestie) in die Hutterergasse (Klobučnícka 2). Hier wurde der bekannte Komponist und Klaviersolist Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) geboren, welcher auch als „Kleiner Mozart“ bekannt ist, da er ein Lieblingsschüler des Meisters war. Seinem Schaffen ist das kleine Hummel-Museum gewidmet. Man bekommt Musikinstrumente aus Hummels Hinterlassenschaft, einige originale Notenblätter sowie seine Totenmaske zu sehen. Obwohl er als Österreicher Deutsch sprach, sind heute alle Beschriftungen/Erklärungen nur auf Slowakisch und Englisch zu finden. Hummel verbrachte seine letzten Lebensjahre in Weimar und liegt dort auch begraben.
♦ Di-Fr 10-17, Sa/So 11-18 Uhr, Eintritt 3 €, erm. 1,50 €.
Um die Ecke (Nedbalova 17) befindet sich die Galerieder modernen Kunst mit zeitgenössischen Werken slowakischer Künstler. Die Gasse vor dem Gebäude war im Jahr 2022 zum fünften Mal mit vielen Schirmen saisonal „überdacht“.
♦ Di-So 13-19 Uhr, Eintritt 5 €, erm. 3 €. www.nedbalka.sk.
Zurück auf dem Hauptplatz biegt man am besten am Rathaus vorbei links in die Radničná ein. An der Kreuzung Panská/Rybárska brána schaut der „Man at work“, der Kanalarbeiter Čumil, aus dem Gullyloch. Die Einheimischen nennen ihn auch scherzhaft den Unterrockgucker: Als er in den 1960/70er-Jahren hier beschäftigt war, standen um ihn herum oft Mädchen und Frauen im Minirock. Dreimal wurde der Arbeiter schon von Autos angefahren und beschädigt, daher hat man für ihn ein eigenes Verkehrsschild entworfen und aufgestellt.
Das Palais Pálffy wurde Mitte des 19. Jh. für den zu jener Zeit ranghöchsten Pressburger Beamten, Graf Johann Pálffy, erbaut. Heute ist hier die Städtische Galerie mit gotischer sowie mitteleuropäischer Malerei und Skulpturen (1800-1918) zu sehen. Eine moderne Attraktion ist die „Passage“, welche die Illusion eines unendlichen Raums erschafft, entstanden aus 15.000 Büchern und Spiegeln, ein Werk des slowakischen Künstlers Matej Krén. Die Installation wurde mehrfach prämiert.
♦ Di-So 11-18 Uhr, Eintritt 4 €, Panská 19.
Weiter durch die Gasse Rybárska brána erreicht man den Hviezdoslav-Platz (Hviezdoslavovo námestie). Er trägt den Künstlernamen des slowakischen Dichters Pavol Országh (1849-1921), der übersetzt „Stern der Slawen“ bedeutet. Ein Denkmal gegenüber der US-Botschaft (s. u.) erinnert an den Dichter. Die große Standuhr ist eine Kopie der originalen Uhr, an der sich einst Generationen von Verliebten zum ersten Rendezvous trafen. An der Ostseite des Platzes steht das Slowakische Nationaltheater (Slovenské národné divadlo). Es wurde 1884-1886 nach einem Plan des Architekten Ferdinand Fellner (Teilhaber des Wiener Büros Fellner & Helmer) im Stil der Neorenaissance erbaut und präsentiert heute Opern- und Ballettaufführungen. Der Lüster im Bühnensaal mit 2532 Glühlampen erzeugt fantastische Lichteffekte, 22 Mio. Lichtkombinationen sind möglich. Vor dem Gebäude gefällt die Ganymed-Fontäne, 1888 von Viktor Tilgner geschaffen. Der Pressburger Bildhauer Tilgner fertigte auch die fünf hübschen allegorischen Plastiken auf der Attika des Theaters (sowie das Mozart-Denkmal in Wien). Links vor dem Theater sind Reste des abgetragenen Fischertores konserviert und unter einem Glasdach zu besichtigen. Auf der Südseite strahlt die Fassade des Hotels Radisson SAS Carlton.