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Dieses Buch zeigt eine sensationell einfache Methode, mit der Anfänger und fortgeschrittene Strickerinnen Socken passgenau anfertigen können. Gestrickt wird von den Zehen zum Schaft, der so genau die gewünschte Länge erhält. Zur Auswahl stehen 20 Sockenmodelle, die Spaß am Stricken garantieren, und dazu gibt es noch verschiedene Anschlag-, Spitzen- und Fersenlösungen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 150
EINFÜHRUNG
TEIL 1: TOE-UP-GRUNDLAGEN
Strickzubehör für Socken
Garne zum Sockenstricken
Techniken
Spitzen stricken
Techniken zum Sockenstricken mit verschiedenen Nadeln
Techniken zum Ausarbeiten der Fersen
Abschlüsse
TEIL 2: SOCKENMODELLE
Basismodelle
Basismodell: Spitze und Ferse mit verkürzten Reihen
Basismodell: mit Zwickel-Ferse
Basismodell: mit Hebemaschen-Ferse
Lochmuster
Streifen-Lochmuster
Rippen-Lochmuster
Schrägstreifen-Lochmuster
Tic-Tac-Toe-Up Socken
Schmetterlings-Socken
Warteschleifen-Socken
Geriffelte Rippen
Trilobit-Socken
Herzen und Blumen
Lochmuster mit Zöpfen
U-Bahn-Socken
Sheris Sträußchen
Guernsey-Socken mit Struktur
Guernsey-Rautenmuster
Herzige Toe-up-Socken
Klassische Guernsey-Socken
Zopfmuster
Falsche Zöpfe
Bayerische Zöpfe
Dicke Socken
Zacken-Lochmuster
Labyrinth-Socken
Schlangenmuster
Abkürzungen
Definitionen
Tipps und Hilfen
Danksagung
Register
ISBN 978-3-641-30999-2V001
© 2023 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
© 2011 der deutschen Erstausgabe by Bassermann Inspiration, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
© 2009 der englische Originalausgabe by Wendy D. Johnson. Alle Rechte vorbehalten. Die englische Originalausgabe wurde unter dem Titel Socks from the toe up erstmals in den USA bei Potter Craft veröffentlicht, einem Imprint von Random House, einem Unternehmensbereich von Penguin Random House LLC
Design: La Tricia Watford
Fotos: Alexandra Grablewski
Illustrationen: Kara Gott Warner
Übersetzung: Regine Felsch
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
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Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.
Projektleitung dieser Ausgabe:
Sibylle Lehmann
Covergestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling
Herstellung: Franziska Polenz
Die Informationen in diesem Buch sind vom Verlag und Autor sorgfältig geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Verlags und seiner Beauftragten sowie des Autors für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Selbstmusternde Garne, die es seit einigen Jahren gab, verführten mich als junges Mädchen zum Sockenstricken, denn alles, was wie Zauberei aussah, machte mir Freude. Daher verfiel ich dem Stricken, nachdem ich Sockengarn erspähte, das beim Stricken Tigerstreifen bildete.
Ich wollte meine Socken von den Zehen aus nach oben arbeiten. Warum Toe-ups stricken? Ganz einfach: Ich konnte Maschenstiche nicht ausstehen. Ideal ist diese Methode auch für ein begrenztes Garnkontingent. Ich stricke bis der Faden zu Ende ist – ohne Angst, dass ich die Socken nicht fertigstellen kann.
Als ich dann täglich mit der Bahn zum Büro pendelte, nutzte ich die Fahrzeit fürs Sockenstricken. Möglichst unkompliziert wollte ich es gestalten, daher beschäftigte ich mich mit dem Stricken von der Spitze aus und verlegte mich auf Techniken, die am einfachsten schienen: der offene Anschlag, die Spitze und die Ferse mit verkürzten Reihen. Gemäß diesen Techniken erarbeitete ich ein Modell und merkte mir das Schema.
Später entwickelte ich eine verbesserte Grundanleitung für Toe-up-Socken und stellte sie als Muster für jegliche Modelle und Garnstärken auf meine Homepage. Zahllose Strickerinnen haben diese Anleitung, auf ihre Garnstärke und Fußgröße abgestimmt, inzwischen genutzt.
Doch die Lust am Sockenstricken verließ mich für etwa zwei Jahre, bis ein Freund sich ein handgestricktes Paar wünschte. Ich holte meine Grundanleitung hervor, strickte die Socken und war dem Zauber sofort wieder verfallen. Frohgemut strickte ich etwa ein Jahr nach meinem Schema weiter.
Vor einigen Jahren änderte sich alles. Meine verkürzten Reihen langweilten mich, ich testete andere Techniken für Ferse und Spitze. So erstellte ich neue Grundanleitungen für zwei verschiedene Zwickelfersen, die so aussahen, als wären die Strümpfe von oben nach unten gestrickt. Nun entstanden meine Toe-up-Socken nach diesen Grundanleitungen.
Kurz darauf hörte ich von einem Projekt der Online-Strickwelt: »The Summer of Socks 2007«. Nach dieser Idee sollte der Sommer im Zeichen des Sockenstrickens stehen. Ob man nur Socken strickte oder sie mit anderen Arbeiten kombinierte, konnten die Teilnehmer selbst entscheiden. Es würde Wettbewerbe, Spiele und andere Veranstaltungen geben. Das klang nach Spaß, es gab nur wenige Regeln – und so meldete ich mich an.
»Hey! Nur zum Spaß – mal sehen, wie viele Modelle ich selbst entwerfen und im Sommer der Socken stricken kann«, dachte ich, holte Millimeterpapier und Bleistifte heraus und legte los.
Am Ende des Sommers hatte ich neunzehn Sockenpaare fertig. Von diesen Modellen entstanden achtzehn nach meinem eigenen Design.
Doch ich begnügte mich nicht mit dem Entwurf von Socken. Ich schrieb weitere Anleitungen für Toe-up-Modelle und strickte sie. Und so entstand dieses Buch.
»Socken stricken andersrum« enthält eine Bandbreite von einfachen bis fortgeschrittenen Ideen, von Loch-, Zopf- und Strukturmustern. Auch zeige ich drei einfache Basismodelle mit den drei verschiedenen Fersen, die mir am besten gefallen. Nehmen Sie sie als Ausgangspunkt für ganz individuell entwickelte Muster. Mein Ziel: Die Socken sollen Ihnen schon beim Stricken Spaß machen, schön anzuschauen und bequem zu tragen sein. Ich hoffe, Sie genießen das Stricken genauso wie ich das Entwerfen.
STRICKZUBEHÖR FÜR SOCKEN
Sie möchten Socken stricken? Für einen gelungenen Start brauchen Sie gutes Werkzeug. Es sind wirklich nicht viele und keine teuren Dinge nötig, um Socken anzufertigen. Doch Sie sollten das Zubehör sorgfältig auswählen, damit Ihnen das Stricken gut von der Hand geht.
Das wichtigste und wirklich notwendige Zubehör für Sockenstricker? Stricknadeln – was niemand wirklich wundert!
Stricknadeln sind in verschiedensten Materialien erhältlich, etwa aus Bambus, Holz, Metall und Kunststoff. Entscheiden Sie einerseits nach persönlicher Vorliebe, andererseits nach der Anwendung. Als Strickneuling oder wenn Sie sich erstmals an Socken heranwagen, probieren Sie hölzerne Nadeln aus, denn sie fühlen sich griffig an und halten die Maschen gut fest. Auch können die Maschen bei sehr glattem Garn (etwa Seidenmischungen) weniger leicht von den Holznadeln herabrutschen. Möchten Sie als erfahrene Strickerin das Tempo beschleunigen, wechseln Sie zu schnellen Metallnadeln. Dank ihrer glatten Oberfläche gleiten die Maschen schnell und glatt über die Spitzen. Für strukturierte Garne, beispielsweise Baumwoll-Synthetik-Mischungen, sind Metallnadeln ebenfalls ideal, da die Maschen an der glatten Oberfläche nicht haften. Wenn Ihnen Holznadeln öfter entzweigehen, testen Sie Metallnadeln – diese werden Sie nur schwer zerbrechen können. Empfinden Sie Metallnadeln als zu kühl? Dann wählen sie welche, die sich durch die Körpertemperatur erwärmen, so wie Holz- oder Kunststoffnadeln. Es gibt keine Regel, dass Sie all Ihre Socken mit denselben Stricknadeln anfertigen müssen; wählen Sie solche, die sich am besten fürs Garn eignen.
Socken können Sie auf dreierlei Arten in der Runde stricken: mit einem Nadelspiel, mit zwei Rundstricknadeln oder mit nur einer Rundstricknadel mithilfe der sogenannten Zauberschlinge. Diese drei verschiedenen Methoden werden detailliert im Technikkapitel ab hier beschrieben.
Die kurzen Stricknadeln zum Rundstricken haben eine Spitze an beiden Enden und werden üblicherweise in Sets mit je fünf Nadeln angeboten; man nennt solch ein Set Nadelspiel. Mit diesen fünf Nadeln kann man sehr bequem arbeiten, indem man die Maschenrunde auf vier Nadeln verteilt und die fünfte Nadel zum Abstricken verwendet. So lassen sich nicht nur die Fersenmaschen besser von den Oberfußmaschen unterscheiden, sondern auch im Gestrick zu viele lockere Maschen oder gar ganze »Leitern« an den Übergängen von einer Nadel vermeiden, weil an diesen Stellen die Fadenspannung geringer ist.
Nadelspiele gibt es in diversen Längen zwischen 15 cm und 44 cm. Ich besitze zufällig mehrere 35,5 cm lange Nadelspiele aus Stahl und in sehr geringer Stärke, sie sehen sehr gefährlich aus. Ich empfehle sie Ihnen nicht als Socken-Stricknadeln, außer wenn Sie sie gleichzeitig als Waffen nutzen wollen – zu leicht wird jemand verletzt, der sich Ihnen nähert, während Sie beim Stricken sind!
Ich meine, dass sich Socken mit 15 cm langen Nadeln am einfachsten stricken lassen. Sind die Nadeln kürzer, piekse ich mir zu leicht in die Handinnenflächen. Mit längeren Nadeln arbeite ich zu langsam und ärgere mich darüber, dass ich ständig das Gestrick von einem Ende der Nadeln zum anderen schieben muss.
Socken auf zwei Rundstricknadeln zu stricken, das wurde meine Lieblingsmethode. Sie brauchen dazu zwei Rundstricknadeln gleicher Stärke (etwa 2 mm), aber nicht unbedingt gleicher Länge. Einige Strickerinnen bevorzugen sogar Nadeln mit unterschiedlich langen Kunststoffseilen, so können sie auf Anhieb beide Nadeln unterscheiden.
Einige Menschen bevorzugen kurze Rundstricknadeln (etwa 40 cm), andere finden es bequemer, mit mindestens 60 cm langen Stricknadeln zu arbeiten. Die Länge ist wirklich eine Frage der persönlichen Vorliebe und kann auch davon abhängen, welches Exemplar sie zufällig im Haus haben.
Bei der Sockenstrickmethode mit der Zauberschlinge brauchen Sie nur eine einzige lange Rundstricknadel. Zum Erlernen dieser Technik verwenden Sie eine mindestens 100 cm lange Nadel, besser geeignet ist gar eine 120 cm lange.
Einige Leute kommen zwar auch mit einer kürzeren zurecht, doch mit einer ausreichend langen Rundstricknadel ist es zu Beginn viel leichter. Damit sich später das Mittelteil gut biegen lässt, achten Sie darauf, dass das Kunststoffseil sehr flexibel ist und einen glatten Übergang zu den festen Nadeln aufweist.
Auch wenn Stricknadeln natürlich die allerwichtigsten Utensilien zum Sockenstricken sind, gibt es doch auch noch weiteres Zubehör, das Ihnen das Leben erleichtert.
Im Prinzip benötigt man zum Sockenstricken keinen Maschenmarkierer, um den Beginn der Runden zu kennzeichnen. Denn dieser befindet sich genau dort, wo zwei Nadeln aneinanderstoßen. Dennoch können Maschenmarkierer praktisch sein. Falls Ihr Sockenmuster Wiederholungen aufweist (Rapport) oder kompliziert ist, können Sie mit Maschenmarkierern für Klarheit sorgen. Zur Not stecken Sie kleine Ringe, die sie von Plastikstrohhalmen abschneiden, auf die Nadel oder binden einen auffälligen Kontrastfaden mit einer Schlaufe an ihr fest.
Obwohl es nicht immer nötig ist, beim Sockenstricken die Reihen zu zählen, hilft es Ihnen vielleicht, bei der Arbeit den Überblick über jeden Schritt zu behalten. Außerdem sorgt das Reihenzählen dafür, dass die zwei Socken eines Paares genau gleich groß werden.
Wenn Sie ein Muster stricken, dass sich nach einer bestimmten Anzahl von Reihen wiederholt, finden Sie einen Reihenzähler vermutlich ebenfalls praktisch. Am besten nehmen Sie einen Klickzähler (Handzähler), den man sich auch umhängen kann. Ein kleiner zylindrischer Zähler, den man auf die Stricknadel aufsteckt, ist im Prinzip nützlich, weil er immer am Gestrick bleibt. Doch beim Sockenstricken in Runden behindert er die Arbeit, weil man ihn ständig umstecken muss.
TIPP: Sollten Sie nur einen zylindrischen Reihenzähler zum Aufstecken besitzen, befestigen Sie ihn besser mit einer riesigen Sicherheitsnadel am Gestrick.
Sollten Sie keine Reihen mit dem Reihenzähler zählen, benötigen Sie etwas zum Messen, etwa ein Maßband oder ein Lineal. Auf Reisen mit Ihrem Strickzeug sollten Sie stets ein Maßband als Standardgepäck in Ihrer Tasche mitführen. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie oft ich schon unterwegs ein Messutensil vermisst habe, aber dringend gebraucht hätte. Fast hätte ich einmal in meiner Not mir ein Lineal mit Inches und Zentimetern auf den Arm tätowieren lassen, mein gesunder Menschenverstand hat letztlich jedoch gesiegt. Aus Schaden wird man klug, und daher habe ich nun in all meine Beutel und Handtaschen ein billiges Maßband oder kurzes Lineal getan.
TIPP: Eine Visitenkarte ist meist 85 x 55 cm groß und kann zum handlichen Lineal werden: Zeichnen Sie einfach eine praktische Zentimeter-Skala auf eine Ihrer Visitenkarten. Sollten Sie dieses Exemplar aus Versehen bei einem Geschäftskontakt weitergeben, fertigen Sie sich eben ein neues Minilineal an!
Auch Maschenraffer (lange Sicherheitsnadeln ohne Spirale) nutze ich zum Messen. Als Socken strickende Berufspendlerin wechsle ich ständig Beutel und Handtaschen, weshalb mir trotz guter Vorsätze manchmal ein Lineal fehlt. So messe ich vor dem Verlassen des Hauses oder Büros mein Gestrick aus und markiere bestimmte Messstellen mit dem Maschenraffer. Beim Anfertigen eigener Socken stricke ich beispielsweise immer 18 cm, bevor ich mit der Fersenzunahme beginne. Wenn ich mehr als 12 cm gestrickt habe, kennzeichne ich diese Stelle mit der Nadel. Weil ich meine Maschenprobe fürs jeweilige Garn kenne, weiß ich dann genau, wie viele Reihen ich ab hier noch bis zum Erreichen von 18 cm stricken muss. Auch den Beginn der Fersenzunahme können Sie markieren, um das Abzählen aller Zunahmereihen zu erleichtern. So dienen Maschenraffer nicht nur zum Halten stillgelegter Maschen, sondern helfen auch beim Markieren.
Möchten Sie Zopfmustersocken stricken? Und gehören Sie nicht zu denen, die hier grundsätzlich ohne Hilfsmittel auskommen? Dann helfen Ihnen Zopfnadeln (Zopfmusternadeln) weiter. Zur Not tut es auch ein Zahnstocher – der sich dann jedoch selten finden lässt.
Das Schöne an Toe-up-Socken ist, dass man hier keine Maschenstiche braucht. Dennoch muss man an zwei Stellen den Faden vernähen: am Anfang und Ende der Socken. Auch wenn Sie das Bündchen italienisch abketten, ist eine vorn abgerundete Sticknadel oder eine dicke Stopfnadel vonnöten.
Schließlich brauchen Sie eine Schere, um den Faden am Ende der Strickarbeit abzuschneiden. (Ich war dafür bekannt, dass ich das Garn durchbiss, wenn ich keine Schere zur Hand hatte. Aber weder empfehle ich es, noch bin ich stolz darauf. Außerdem erntet man vor allem befremdliche Blicke von den Mitreisenden in der Bahn.)
Zu einem Ihrer wertvollsten Hilfsmittel könnte ein Notizbüchlein werden, worin Sie den Ablauf des Sockenstrickens festhalten. Ich notiere gern etwas auf Haftnotiz-Zetteln, klebe sie auf meine Anleitung und habe so alle Information parat, wenn ich die zweite Socke beginne.
Sie dienen dazu, die Socken nach der Wäsche in Form zu bringen. Doch ehrlich gesagt: Ich spanne meine Socken nicht nach der Wäsche. Ich meine, dass Sie sich bestens am Fuß ausformen. Möchten Sie aber, so wie ich, Ihre gestrickten Socken hin und wieder fotografieren, können Sockenspanner äußerst praktisch für die Präsentation Ihrer Meisterstücke sein.
GARNE ZUM SOCKENSTRICKEN
Ein Motto von mir lautet: »Sockengarn wird nicht weggeräumt.« Und ich werde es verteidigen - trotz aller gegenteiligen Meinungen.
Sockengarn ist mein liebster Luxus. Und ein erschwinglicher dazu, denn Sie brauchen sich nur ein bis zwei Knäuel oder Stränge zu kaufen, um ein Sockenpaar zu stricken. Der Anblick meiner Sockengarne erinnert mich an kleine Juwelen und Kostbarkeiten, die in allen Farben leuchten und mich glücklich machen. Im Wohnzimmer arrangiere ich die Wolle dekorativ in Körbe und Schalen.
Noch vor einigen Jahren gab es nur wenige Sockengarne zu kaufen: einfarbig und in robusten Wolle-Synthetik-Mischungen, die rau und praktisch waren. Dann eroberten selbstmusternde Garne mit Streifeneffekt die Szene. Kürzlich tauchten handgefärbte Sockengarne von »Indie Dyers« in kleinen Onlineshops auf. Inzwischen gibt es Sockengarne in allen Regenbogenfarben und aus unterschiedlichsten Fasern.
Was können Sie von Sockengarnen erwarten? Für Einsteiger ist ein pflegeleichtes Garn ideal. Superwash- Wolle ist eine gute Wahl, damit überstehen Ihre Socken die Maschinenwäsche. Oftmals werden diese Socken von Hand gewaschen, ich hingegen gebe sie in den Schonwaschgang der Maschine. Wenn ich es eilig habe, kommen sie sogar in den Wäschetrockner, wobei ich sie meist noch leicht feucht herausnehme. Zum Stricken möglichst langlebiger Socken empfehle ich ein Mischgarn mit Polyamid-Anteil. Wünschen Sie ein sehr weiches Garn, bietet sich Merinowolle an. Ein fest gezwirntes Garn ist natürlich haltbarer als eine eher locker gesponnene Sorte.
Sockengarn gibt’s in diversen Fasern und Mischungen wie Schurwolle, Alpaka, Kaschmir, Seide, Bambus und Baumwolle. Leben Sie in einer warmen Region, eignet sich Baumwollgarn für handgestrickte Socken. Es sollte aber elastisch sein, etwa durch beigemischte Synthetikfasern, so halten die Socken ihre Form und sacken nicht faltig am Bein herab.
Viele Universalgarne, das sollte hier angemerkt werden, halten auch den Anforderungen eines Sockengarns stand. Sie sollten das Garn aber dichter verstricken, als auf der Banderole in der Maschenprobe angegeben ist. Zum Beispiel verarbeite ich gern eine dickere Wolle: jedoch nicht mit den angegebenen 20 oder weniger Maschen pro 10 cm, sondern mit 24 Maschen, wie für dünneres Garn empfohlen. Denn durch festeres Stricken und engere Maschen wird das Gestrick kräftiger, dichter und dadurch haltbarer.
Doch Vorsicht bei handbemalten und -gefärbten Sockengarnen: Je komplizierter Ihr Strickmuster ist, umso weniger kontrastreich sollte Ihre Garnfarbe sein. Denn ein akribisch gestaltetes, kompliziertes Lochmuster, das in der wilden Farbpalette des Garns gar nicht sichtbar ist, ist doch mehr als enttäuschend! Es gibt viele wunderbare einfarbige, nur leicht schattierte, melierte und fein gesprenkelte Sockengarne. Während viele der in diesem Buch gezeigten Modelle in ruhiger Farbgebung am besten aussehen, wirken andere Socken auch in den lebendigsten handgefärbten Mustergarnen toll, was in der jeweiligen Anleitung erwähnt ist.
Die meisten Garne dieses Buches stammen aus den USA, einige davon können auch in Deutschland übers Internet bestellt werden (hier). Ansonsten wählen Sie sich anhand der angegebenen Lauflängen und Maschenproben ein eigenes Garn aus, das Ihren Vorstellungen am ehesten entspricht. Lassen Sie sich am besten in einem Wollfachgeschäft beraten. Sie werden viel Freude dabei haben, die verschiedensten Garne beim Sockenstricken auszuprobieren – und genauso viel Spaß beim Sammeln all der Knäuel. Sie wissen ja: Sockengarn wird nicht weggeräumt!
WIE MAN EIN WOLLKNÄUEL IN ZWEI GLEICHE TEILE AUFTEILT
Ein Vorteil der Toe-up-Methode: Man kann von den Zehen aus so weit hinauf stricken, bis das Garn zu Ende ist. Aber was tun, wenn ein dickes Wollknäuel oder ein Strang gleich für zwei Socken reicht? Man halbiert den Garnvorrat einfach schon zu Beginn. Sie benötigen nur einen kleinen Apparat – einen Knäuelwickler – oder Ihre Hände sowie eine Waage (zum Beispiel eine preiswerte Küchen-Digitalwaage, die auch kleine Mengen anzeigt.)
Einen Strang wickeln Sie zuerst zu einem Knäuel (entfällt bei einer als Knäuel gekauften Wolle). Wiegen Sie dann das Gesamtgewicht des Knäuels, notieren Sie sich diese Zahl und dividieren Sie sie durch zwei. Dann wickeln Sie das Garn zu einem neuen Knäuel ab, wobei Sie ab und zu das große Knäuel wiegen. Ist die Hälfte des Ausgangsgewichts erreicht, schneiden Sie den Faden durch – und Sie haben nun zwei gleich schwere Knäuel. Bei selbstmusterndem Garn sollten Sie jetzt auch das Ausgangsknäuel zu einem neuen Knäuel wickeln, damit der Faden in beiden Fällen in der gleichen Richtung verläuft. Sonst würde später die Farbstreifenabfolge in einer der Socken umgekehrt erscheinen.
TECHNIKEN
Wie strickt man Toe-up-Socken? Sie ahnen es: Man beginnt an der Spitze, arbeitet sich am Fuss entlang, strickt die Ferse und dann das Bein. Doch zu Beginn müssen Sie einige Leitmasse vom Fuss des späteren Trägers abnehmen, damit die Socken später passgenau sitzen.