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Sommergras ist die alle drei Monate erscheinende Zeitschrift der Deutschen Haiku Gesellschaft (DHG). Die Ausgabe 134 (September 2021) hält viele interessante Beiträge parat. Die DHG stellt ihre neu erschienen Haiku-Agenda 2022 und ihre Anthologie "Die Sonne reifer Äpfel" vor. Das Heft enthält wie gewohnt Haiku, Haibun, Tan-Renga, Rengay, Kettengedichte und Haiga der Mitglieder sowie Aufsätze und Rezensionen. In der Rubrik KreAktiv wird dazu aufgerufen, ein Haiku zu einem Herbst-Foto zu schreiben.
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Seitenzahl: 113
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Die Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.1 unterstützt die Förderung und Verbreitung deutschsprachiger Lyrik in traditionellen japanischen Gattungen (Haiku, Tanka, Haibun, Haiga und Kettendichtungen) sowie die Vermittlung japanischer Kultur. Sie organisiert den Kontakt der deutschsprachigen Haiku-Dichter untereinander und pflegt Beziehungen zu entsprechenden Gesellschaften in anderen Ländern. Der Vorstand unterstützt mehrere Arbeits- und Freundeskreise in Deutschland sowie Österreich, die wiederum Mitglieder verschiedener Regionen betreuen und weiterbilden.
Anschrift
Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V., z. Hd. Stefan Wolfschütz, Postfach 202548, 20218 Hamburg
Vorstand
Info/DHG-Kontakt und Redaktion
Horst-Oliver Buchholz,
Redaktion
Eleonore Nickolay,
Kassenwartin
Petra Klingl,
Website
Stefan Wolfschütz,
Claudia Brefeld,
Internationale Kontakte
Klaus-Dieter Wirth,
Peter Rudolf,
Tony Böhle,
Bankverbindung:
Landessparkasse zu Oldenburg, BLZ 280 501 00, Kto.-Nr. 070 450 085 (BIC: SLZODE22XXX, IBAN: DE97 2805 0100 0070 4500 85)
1 Mitglied der Federation of International Poetry Associations (assoziiertes Mitglied der UNESCO), der Haiku International Association, Tokio, Ehrenmitglied der Haiku Society of America, New York.
Liebe Leserinnen und Leser,
was über das Jahr gesät, gehegt und gepflegt worden ist, das wird nun vielerorts als Ernte eingefahren – Lohn der Arbeit und Vorrat für karge Winterzeiten. So hat auch die DHG wieder etwas zur Reife gebracht, das den Vorrat der Mitglieder an Schöngeistigem bereichern soll: die neue Anthologie der Deutschen Haiku-Gesellschaft, die unter dem Titel „Die Sonne reifer Äpfel“ im Sommer erschienen ist. Erfreulich waren die Reaktionen, die Redaktion und Vorstand erreicht haben, für die wir uns bedanken und die uns ermutigen, bald wieder neue Saat auszubringen.
Unterdessen ist über den Sommer bereits ein weiteres Werk der DHG hervorgesprossen und schon in die Welt entlassen: die „Haiku-Agenda 2022”, der traditionelle Kalender der DHG, der mit jahreszeitlichen Haiku durch das nächste Jahr begleiten soll. Einige Früchte präsentieren wir schon in diesem Heft.
Nun also der Herbst. Interessanterweise die Jahreszeit, die wie keine andere zum Dichten einlädt. Denn tatsächlich gibt es in der deutschsprachigen Lyrik keine Jahreszeit, der so viele Gedichte gewidmet sind. Fleißige Germanisten haben das herausgefunden. Wir laden Sie in diesem Heft gerne ein, sich eigene Gedanken zum Herbst zu machen und in ein Haiku fließen zu lassen.
Und nun lesen und erleben Sie, welchen bunten Blätterstrauß wir in diesem Heft für Sie gebunden haben. Bleiben Sie gesund vor allem und achtsam, was der Herbst an Schönem ins rechte Licht setzt.
Septembertage
was vom Sommer blieb
nun steht´s in Reife
Ihr
Horst-Oliver Buchholz
Editorial
Horst-Oliver Buchholz: Die neue Anthologie der DHG
Eleonore Nickolay: Die neue Haiku-Agenda
KreAktiv
Aufruf
Haiku-Kaleidoskop
Klaus-Dieter Wirth: Grundbausteine des Haiku (XLIV) Teil 2
Eleonore Nickolay: Französische Ecke
Haiga: Christof Blumentrath
Moritz Wulf Lange: Die Anfänge des deutschsprachigen Haiku
Teil 3 – Die ersten deutschsprachigen Haiku (1
)
Haiga: Christof Blumentrath und Claudia Brefeld
Neue DHG-Mitglieder
HaiQ
Auswahlen
Haiku- und Tanka-Auswahl
Haiga: Christof Blumentrath
Mitgliederseite
Haiga: Paul Bernhard und Claudia Brefeld
Haibun
Tan-Renga
Rengay
Tanbun
Kettengedichte
Haiga: Angelika Holweger
Rezensionen/Besprechungen
Gisela K. Wolf: 100 Kurzgedichte zu Sophie Scholl von Peter Rudolf, Mitautoren, Ingo Cesaro, Bernhard Haupeltshofer und Moritz W. Lange
Erich Meyer: AUF DER SUCHE NACH LICHT von Christiane Haen-Ranieri
Brigitte ten Brink: Straßen. Leben Street. Life Rues. Vie Calles. Vida. Haiku und Senryû von Rita Rosen
Brigitte ten Brink: ZENtrifugal. Haiga Haibun Tanka Tanbun-Sequenz von Gabriele Hartmann
Brigitte ten Brink: tango von Gabriele Hartmann
Horst-Oliver Buchholz: Thanks for the Dance. Doppel-Tanbun. Eine Hommage an Leonhard Cohen von Brigitte ten Brink und Gabriele Hartmann
Rüdiger Jung: Haiku 2020 von Martin Berner
Horst-Oliver Buchholz: Werkstattgespräch mit Deborah Karl-Brandt
Haiga: Michael J. Deisenrieder
Berichte
Peter Rudolf: Kunstperformance „100 weiße Rosen. 100 DenkOrte“
Marion Panizzon: Der weite Weg zum Haiku: Workshop von Peter Rudolf in Bern
Mitteilungen
Impressum
Über 400 Haiku aus fünf Jahren, dazu etwa 60 Tanka und Haibun, erdacht und gedichtet von 90 Poetinnen und Autoren: Mit „Die Sonne reifer Äpfel“ hat die Deutsche Haiku-Gesellschaft eine Anthologie vorgelegt, die ein ebenso vielfältiges wie umfassendes Bild deutschsprachiger Haiku-Dichtung und verwandter Formen in der Gegenwart zeichnet. Ende Juni ist das Buch erschienen. Formal wie auch inhaltlich spannen die Texte einen weiten Bogen: von Traditionellem bis sehr Persönlichem, von Emotionen bis Zeitgeschehen.
Und groß war die Resonanz auf das Werk der DHG, vielfältig und durchaus erfreulich: „Schon beim Aufschlagen der Anthologie spürte ich die Sorgfalt eurer Arbeit. Ein Cover, das zum Betrachten einlädt, das angenehme Papier, das weich durch die Finger gleitet. ‚Welches Lied mag erklingen?‘ Ich werde darüber nachdenken!“, schrieb Ute Kassebaum. Ein Dank kam auch vom Bodensee, ausgesprochen von Brigitte ten Brink: „Vielen Dank für das Zustandekommen dieser schönen Anthologie und ihr Ankommen bei den DHG-Mitgliedern. Eine gute Idee war es, auch Tanka und Haibun mit aufzunehmen. Die Vielzahl und die Bandbreite der abgedruckten Werke geben einen tiefen Einblick in die Szene […] Euer Einsatz hat sich gelohnt! Denn ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn ich das Buch in die Hand nehme und darin lese.“
Die Macher der Anthologie freuen sich ihrerseits über die vielen positiven Nachrichten und bedanken sich bei all jenen, die das Buch mit ihren Werken erst möglich gemacht haben: bei den Mitgliedern der DHG!
„Die Sonne reifer Äpfel“, Deutsche Haiku-Gesellschaft (Hrsg.), 156 Seiten, Norderstedt 2021, ISBN 978-3-7543-0448-8
Horst-Oliver Buchholz
Vermutlich durch einen technischen Fehler, genau lässt es sich nicht mehr ermitteln, sind während der Redaktion der Anthologie die Haiku von Elisabeth Kleineheismann verloren gegangen. Wir bedauern das sehr. Mit Einverständnis der Autorin dokumentieren wir hier gerne ihre fünf Haiku für die Anthologie.
goldenes Morgenlicht Amselgesang begleitet meine Meditation
kein Regen im April ach, wie viele Haiku darüber hätte ich gehabt
Krötenwanderung immer länger die Schlange vor der Sparkasse
Start in den Urlaub das Navi übernimmt unser Gespräch
Herbstanfang auf meiner Leinwand steigern sich die Farben
Eleonore Nickolay
Es ist ein inzwischen gut eingespieltes sechsköpfiges Team, das sich in den Sommermonaten um die Erstellung der beliebten Haiku-Agenda bemüht.
Die Juroren Horst-Oliver Buchholz, Petra Klingl und Klaus-Dieter Wirth konnten für die eingereichten 188 Haiku von 50 Autoren und Autorinnen und 7 Cover-Vorschläge von 4 Fotografen und Fotografinnen 1 bis 3 Punkte vergeben. Peter Rudolf nahm zuvor die Beiträge entgegen und anonymisierte sie.
Dem Koordinator und den Juroren sei herzlich für ihre Arbeit gedankt.
Das Schmetterlingsfoto von Claudia Brefeld erreichte mit 8 Punkten die höchste Punktzahl und schmückt damit unsere Haiku-Agenda 2022. Herzlichen Glückwunsch an die Fotografin!
Die höchste Punktzahl 9 erreichten das Neujahr-Haiku von Peter Rudolf:
dein Lächeln
an diesem Morgen
nicht ein Jahr älter
und das Sommer-Haiku von Friedrich Winzer:
Sommerabend
der Springbrunnen füllt
unser Schweigen
8 Punkte gingen an das Weihnachts-Haiku von Deborah Karl-Brandt:
Stern von Bethlehem
In ihrer Erinnerung
sein Licht heller
sowie an das Sommer-Haiku von Eleonore Nickolay:
Strandtag
das Kind schaufelt ein Loch
für den Ozean
Folgende Haiku erreichten 7 Punkte:
Frühling
Sommer
Kuckuckrufe
Verwilderter Weg.
ich fange sie ein
In den Espen
mit dem Smartphone
flüstert der Sommer.
Christa Beau
Reinhard Dellbrügge
Frühlingsbrise
das gelbe Summen
die alte Dame sucht
der Kürbis-Blüten
ihren Lippenstift
Sommerende
Petra Fischer
Gérard Krebs
Herbst
Winter
Herbstmorgen
kiss-and-cry-zone
die Landschaft
geglückter paarlauf
entzerrt sich
auf dünnem eis
Friedrich Winzer
Annika Carmen Schmidt
Weitere 11 Haiku erreichten 6 Punkte, 20 Haiku 5 Punkte und 37 Haiku 4 Punkte.
Für einen Platz auf einer der Kalenderwochenseiten wurde jeweils ein Haiku aus den Haiku mit der höchsten Punktezahl je Autor/-in ausgewählt. Mindestens 4 Punkte mussten dazu erreicht werden. Eleonore Nickolay nahm die Auswahl und Verteilung auf die Kalenderwochenseiten vor. Um alle 53 Kalenderwochen den Jahreszeiten entsprechend füllen zu können, griff sie auf 16 Haiku aus vorangegangenen Haiku-Auswahlen von SOMMERGRAS zurück.
Ein besonderer Dank gilt in diesem Jahr Ramona Linke für ihre Tuschezeichnungen, die weitere 16 Jahreszeiten-Haiku unserer DHG-Mitglieder zieren.
Somit sind in der neuen Agenda insgesamt 69 Autoren und Autorinnen vertreten. Allen sei herzlich gratuliert!
Ein herzliches Dankeschön auch an Stephanie Mattner (Satz) und Petra Klingl, die sich um die verlegerischen Belange kümmerte.
Der DHG-Vorstand wünscht viel Freude mit der neuen Haiku-Agenda. Sie ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
BoD – Books on Demand, Norderstedt 2022. ISBN: 978-3-7543-1874-4
Die Reaktionen mancher Dichterinnen und Dichter machten es deutlich: Die Aufgabe war nicht eben leicht, von einer „besonderen Herausforderung“ sprach einer der Einsender und gab damit den allgemeinen Tenor der Kommentare wieder. Die etwas knifflige Aufgabe war es gewesen, ein kontrastierendes Haiku zu dichten, in dem ein spanungsreicher oder auch subtil angelegter Gegensatz seinen Ausdruck findet. Uns haben 36 Haiku erreicht, was zeigt, dass die Herausforderung durchaus lebhaften Zuspruch fand. Den größten Zuspruch der Juroren fand nach sorgfältiger Auswahl schließlich ein Haiku von Ruth Guggenmos-Walter. Es lautet:
gefundene federn –
die wolken
berührt
Ein höchst offenes Haiku, so weit offen, dass es Rätsel aufgibt, oder sagen wir: unbestimmt bleibt, geheimnisvoll. Es ist sehr atmosphärisch, keine Frage, fein gesetzt, es kommt mit Wirkung auf uns zu. Die Federn, sie wurden am Boden gefunden, so dürfen wir annehmen. Die Wolken ziehen am Himmel. Dies mag der sehr subtil gesetzte Gegensatz sein. Zugleich sehen wir Gemeinsames, das den Gegensatz umschließt: die Leichtigkeit einer Feder und die scheinbare Schwerelosigkeit, mit der Wolken am Himmel ziehen. Die Feder, mit der sich ein Vogel zum Himmel aufgeschwungen hatte, den Wolken entgegen, hier zeigt sich eine weitere Verbindung. Die wird gleichfalls nicht ausgesprochen, sie erschließt sich erst im Nachhall der Zeilen; ein Nachhall, der Raum benötigt, auch Zeit. Das Haiku wirkt leicht, federleicht möchte man sagen, und so schwebt es durch den Raum, den es selbst erzeugt. Lassen wir es ziehen in der eigenen Weite und in eigner Weise. Angekommen im Herzen des Lesers ist es schon.
Kommentiert von Horst-Oliver Buchholz
Und hier dokumentieren wir weitere Haiku, die die Juroren für gelungen befunden haben.
Brief mit schwarzem Rand.
die Hand des Enkels
Während sie langsam öffnet
in meiner alten
blühen Maiglöckchen
so klein und warm
Eva Beylich
Brigitte ten Brink
Sonntagsmesse
Saharahitze
die abwesenden Gebete
das Lesebändchen schleicht sich
der Anwesenden
zum Winter-Haiku
Maya Daneva
Petra Fischer
Ampelstopp
Traueranzeige
die coole Fahrerin kaut
ein Windstoß hüllt sie
Fingernägel
in Blütenstaub
Sigrid Mertens
Ruth Karoline Mieger
Totensonntag
zenmeditation –
auf der alten Kommode
der grasmücke
steht ein neues Bild
morgenlied
Tim Reichert
Helga Stania
Einsamer Abend
unverhofft
vor einem Jahr noch
im hitzigen Streit
haben wir gelacht
eisige Stille
Birgit Wendling
Friedrich Winzer
Eine Herbstszene, menschenleer, doch verweisen Stühle und Laubbesen auf menschliche Gegenwart. Die Stühle, ein Zeichen von Verweilen und Ausruhen, der Besen, ein Sinnbild für Bewegung und Arbeit. Manches lässt sich erblicken in diesem Bild, nicht wahr? Was sehen Sie, welche Gedanken und Assoziationen setzt das Bild frei? Unsere Einladung: Schreiben Sie ein Haiku zum Bild, sodass wir ein Haiga daraus gestalten können. Das Haiga und eine Auswahl der eingereichten Haiku präsentieren wir im nächsten SOMMERGRAS. Alle Einsendungen, die es nicht in die Auswahl schaffen, veröffentlichen wir auf der Internetseite der DHG.
Bitte schicken Sie ein Haiku an
Stichwort: Haiku KreAktiv
Einsendeschluss: 15. Oktober 2021
Klaus-Dieter Wirth
dargestellt an ausgewählten Beispielen
Formsprache
Teil 2
Das Einsetzen der Form zu besonderen Effekten hat, wie schon in einem ersten Teil im SG 133 dargelegt, auch vor dem Haiku nicht Halt gemacht, was umso erstaunlicher ist, als doch gerade dieses Genre mit Bezug auf sein äußeres Erscheinungsbild als ausgesprochen gefestigt gilt. So kann man eigentlich nur staunen, was am Ende alles für möglich gehalten wird.
butterfly lands
ein Schmetterling landet
on a wall of graffiti
auf einer Wand mit Graffiti
and blends
verschwindet darin
Andrew Detheridge (GB)
Leider kann in diesem Beispiel nicht die bedeutsame Funktion der zusätzlichen Identifizierung durch den Kreuzreim in der Übersetzung eingefangen werden.
( )
( )
my life
mein Leben
without her
ohne sie
Thomas Dougherty (US)
my footprints on sand
meine Trittspuren im Sand
another wave
noch eine Welle
another wave
noch eine Welle
Betty Drevniok (CA)
prone on the bridge our guide meaSures thE creek’s dEpth with his walking stick
Michael Dudley (CA)
bäuchlings auf der Brücke unser Führer misst die Bachtiefe mit seinem Wanderstock
Hier ergibt sich, durch die eingefügten Großbuchstaben herausgestellt, nach und nach das Wort see (= sehen), um die Bedeutsamkeit der Maßnahme in dieser besonderen Situation abzusichern. Auch hier kann die Übersetzung dem nicht gerecht werden!
manoeuvring Mt.
zurechtrücken den
Fuji and ourselves into
Fudschi und uns selbst ins
the same photograph
selbe Foto
Michael Fessler (US/JP)
waking blackbird
aufwachende Amsel
on a brok
auf einem gebroch
en bough
enen Zweig
LeRoy Gorman (CA)
blank marble slab
blanke Marmorplatte
IN LOVING MEMORY
IN LIEBENDER
blank spaces wait
blanke Marmorplatte IN LIEBENDER ERINNERUNG
Arch Haslett (CA)
leere Stellen warten
Alzheimer’s
Alzheimer
she asks if she repeated
sie fragt, ob sie sich wiederholte
if she repeated
ob sie sich wiederholte
John Hawkhead (GB)
ripples
feine Wellen
the pond stars move
die Sterne im Teich bewegen sich
away, away
weiter weg weg
Jim Kacian (US)
rook rook rook
Krähe Krähe Krähe
all along the fence
den ganzen Zaun entlang
one peck apart
einen Picker getrennt
David J. Kelly (GB)
Rook heißt genauer »Saatkrähe«. Mit dieser speziellen Wortwahl statt des allgemeineren crow wird über die präzise Aufreihung der Vögel hinaus einmal mehr lautmalerisch auf sie aufmerksam gemacht.