Sonnenpillen - Axel Rheineck - E-Book

Sonnenpillen E-Book

Axel Rheineck

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Beschreibung

Freunde von Satire, Karikatur und Nonsens haben das Glück, das Leben durch eine Humor beschichtete Brille zu filtern. So gelingt es leichter, mit Krisen und Tiefschlägen umzugehen. Ob es Regierungen, Obrigkeiten und Regime sind, ob es sich um Dieselqualm oder Energie- und Umweltprobleme handelt, - ein wenig Humor und Ironie, - schon lassen sich Elend, Desaster und Zukunftsängste leichter ertragen. Allein über zwanzig Corona-Pandemie-Gedichte in diesem Buch zeigen, wie Lachfältchen erhalten werden können, selbst wenn Skylla und Charybdis drohen. So wird der Leser selbst in Zeiten einer Isolation reimvollendet beruhigt: "Wenn ihr zwei, drei Wochen mieft / im Isolationsquartiere, / hat sich's endlich ausgeschnieft. / Schließlich ist als Heil verbrieft: / Furz, der Urknall der Satire."

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Seitenzahl: 74

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Für Uschi

Inhalt

Jahr für Jahr

Weiße Träume

Einmal im Jahr

Karneval – Endlich frei

Auf zum Narrensprung

Narrensprung und danach

Narrenfrist

Fastnachtresümee

Was bleibt

Dank an die Jahreszeit

Fastenedikt

Alles Märchen?!

Leichtsinn im Frühling

Mai

Maienreize

Mein Freund, der Mai

Löwen-Zahn

Spargel treibt

Juli

Urlaubsbräune

Sonne

Apfelwochen

Septembererkenntnis

Herbstgeruch

Besinnung im Herbst

November-Blues

Wetterprognose

Himmlische Geschenkidee

Weihnachtlicher Reigen

Weihnachtsstimmung

Humaner Dunstkreis

Vorsatzstrategie

Werdegänge

Endlich Ordnung

Prüfung

Zum Glück

Erfahrung

Der Hausmann

Abend mit Freunden

Feine Nasen

Feine Aquarelle

Sommermorgen

Mein schönstes Hemd

Obrigkeit und Untrigkeit

Zeit

Finanzen

Früher – heute

Blätter

Alternativen

Furcht – bar

Warum - darum

Satire

Ältesten Rat

Beim Onkel Doktor

Problembezwinger

Global +

Sommerherzen

Anweisung vom Chefredakteur

Medien-Wirrwarr

Gedichte in einem Amtsblatt???

Das Lokalblättchen

Die Falle

Der Teufel spricht

Die Krux ….. und kracks!!!

Corona Satire

Seelenorte

Quarantäne

Krisen-Fest

Corona-Medizin

Auf zur Demo!

Chance der Pandemie

Askese-Hilfe

Feuchter Brodem

Maskenträger im Garten

Zu hoch gestapelt?

Alt und Jung im Vakuum

Umgang mit der Zukunft

Segen der Pandemie

Endlich kuriert?

Idylle am See in Corona-Zeiten

Corona Fernreisestorno

Ein Unverbesserlicher

Reisewelten

Dreimal A

Lyrik in Corona-Zeiten

Immun???

Das Pandemie-Spiel

Hilfe!

Reimwerkerei

Reimerei

Bescheidenheit

Berichte plus Gedichte

Versfüße

Reimfall im Urlaub

Gedanken bei einem Glas Bier

Erfahrung eines Biertrinkers in Reimform

Einfach tierisch!

Flohbefall

Fred, die Mücke

Musca Domestica

Marienkäfer

Bienchen – “sum, sum, sum”

Frühlingsmahlzeit

Der Ohrenkneifer

Tausendfüßlers Begegnung

Die Heuschrecke (vormals Heupferd)

Mistkäfer

Chamäleon

Schneckenlust und Schneckenfrust

Irrtum des Wetterfroschs

Der Froschkönig

Die Nebelkrähe

Stockenten

Gänse

Katzenlied

Frieden bei Stachelschweins

Der Stachelbär

Muhkuh

Brommebar oder Dromedar?

Hippopotamus Amphibius

Drama im Affenkäfig

Aus die Maus

Schlusswort

Anhang: Ein Schicksal in Deutschland

Jahr für Jahr

Weiße Träume

Meine Schneeschuh‘ sind bereit

für die weiße Einsamkeit.

Abfahrt– oder Langlaufski

warten auf die Schneepartie.

Durch die Wälder, durch die Fluren

werd‘ ich meine Loipen spuren,

Pisten werde ich veredeln

durch mein tänzerisches Wedeln;

ebenso ist unbestritten

das Vergnügen auf dem Schlitten,

oder ich zieh’ auf dem Eis

schlittschuhlaufend Kreis um Kreis.

Allerdings hier im Karree

liegt noch unberührter Schnee. -

Obligat und guter Ton

zweifellos die Räumaktion.

Vor dem Haus und der Garage

ist es Pflicht, noch die Passage

mit der Schaufel frei zu schippen

und zum Nachbarn hin zu kippen.

Eh mich der dabei ertappt,

hab ich grad noch aufgeschnappt

ein entrüstetes Gebrumm;

dreh‘ mich auf dem Absatz um,

rutsch auf einem Eisblock aus…

Quintessenz: ich bleib zu Haus. -

Dass im Kopf ich nichts versäume,

träum‘ ich jetzt die Winterträume.

Einmal im Jahr

Fastnacht, Fasching, Karneval,

Bombenstimmung überall!

Heiter flieh‘n wir aus der Schiene

unsrer Tretmühlenroutine.

Hadert man mit Macken, Lücken,

kann man jetzt Perücken zücken.

Katzgesichter, Cowboyhüte,

Liebliches mit Lotusblüte,

Robe, Amtstracht und Ornat,

Orden, Turban, Clown, Pirat,

Mohrenköpfe und Chinesen,

Narrenschellen, Hexenbesen,

Schlägermützen, Pickelhauben,

Henkerbeil zum Leben Rauben,

Schweinsgesichter, Hasenohren,

und im Trubel nicht verloren

geht manch grottenarmer Tropf

mit gummiertem Promikopf.

Lieblich Zartes locker lustig

macht die Weiblichkeiten knusprig,

frisch das Blut in Venen wallt,

jünger wird, wer eher alt.

Ärmchen hier und Küsschen da,

heißer Tanz und Trallala.

Prinzengarde hüpft noch mal,

Fastnachtsglück verlässt den Saal.

Bald wird man die Fastnacht missen.

Kreuze rufen und‘s Gewissen,

Aschermittwoch ist dann gut,

wenn sich‘s Mütchen legen tut.

Karneval – Endlich frei!

Kämpfen für und kämpfen gegen,

Kampf für Geld, für Rang und Segen,

Kampf auf den Karriere Sprossen,

hier Rivalen, dort Genossen,

ob kleinkariert, ob hohes Tier,

ob Kriecher, Macher, Pionier, –

ob Duckmäuser, ob edler Streiter

auf zwanghafter Karriereleiter, -

die Tretmühle, sie dreht und dreht,

manch guter Vorsatz kommt und geht.

Ob du schon reif bist oder probst,

dem Schicksal zürnst, das Schicksal lobst, -

willst dich vom Einerlei befrei’n,

gibt es die Zeit, da kann es sein:

Du trittst dir selber ins Gesäß,

grabschst Kostümierung, Maske, Häs,

schmeißt ungeniert, beschwingt und keck

den schnöden Alltag einfach weg.

Du sitzt der Narrheit auf dem Schoß,

die Welt wird heiter, frei und groß:

Für dich ist Gaudi überall,

s‘ist Fastnacht, es ist Karneval!

Auf zum Narrensprung

Ob Eis, ob Schnee, ob Sturm, ob Sonne,

Sonntag geht's zum Narrensprung!

Kloppt den Alltag in die Tonne,

Werft euch in die Fastnachtswonne!

Raus aus der Verkabelung!

Abgrundtief sind Hochgefühle,

Und das Leben höhepunktet,

Wenn statt Alltagsknochenmühle

Man im heißen Festgewühle

Sich als Hex' und Narr adjunktet.

Welt war immer schon verrückt,

heute ist sie noch verrückter.

Bist mit Handys nicht bestückt,

Bist dem Arbeitstrott entrückt

Und für eine Zeit beglückter.

Narrensprung und danach

Mir wird gruselig und flau,

wenn ich an mir runter schau:

Ein gedunsen dickes Wesen,

in der Kralle Hexenbesen,

überm Klumpschuh Tüll mit Spitze, -

wie ich dampfe, wie ich schwitze

unterm vorgetäuschten Bauch.

Achtung, jetzt genügt mein Hauch,

du kriegst Hunger, du kriegst Durst

denn nach Glühwein, Currywurst

riecht dem Mäschkerle sein Fell,

und jetzt tön‘ ich laut und grell

aus dem Loch in der Grimasse:

„Hoppla Ho!“ und „Hoch die Tasse!“

Hexe, Clown und Pierrot,

alles Outfit, alles Show,

und mein klotziges Gesäß

riecht nicht sondern ist mein Häs.

„Allweil No!“ und „Sowieso!“

Drunter steckt ein smarter Beau:

Schicke Hexen, ihr habt Schwein,

ich könnt‘ euer Mannsbild sein!

Wenn ich mich daheim entkleide,

bin ich eine Augenweide.

Narrenfrist

Bumsfidel fiderallala, -

die Hast der Zeit - kein Witz!

Schon ist die Fastnacht wieder da,

so schnell als wie der Blitz.

Tatüf, tatüf, tata!

Her mit den Narrenkappen!

All Greuel- und Gewalt-Trara

ist längst zum Überschnappen.

Gaggeli, Gaggelo, Gaggela!

Komm spielen wir verrückt

Spottlieder mit Harmonika,

damit die Blindheit glückt.

Buddhismus, Christentum, Islam ….

was braucht die Menschheit mehr? -

Das klärt sich endgültig infam

mit Sprengsatz und Gewehr.

Tschingbum, Tschingbum, Tschingbum!

Die Fastnacht spielt ja nur.

Humorgeschoss schmeißt uns nicht um,

doch bombig läuft die Uhr.

Fastnachtsresümee

Auf der Stirne Aschenreste

zeugen von den tollen Tagen,

von dem buntesten der Feste,

als sich Insider und Gäste

heiter in den Armen lagen.

Schicksalsschläge, Katastrophen,

Kümmernis und Leid und Schrecken, -

hilflos sind selbst Philosophen,

niemand kann sich hinterm Ofen

vor der Medienflut verstecken.

Fastnacht, Fasching, Karneval,

Masken, Schminke, Clowns und Pagen, -

Narrenvolk in Überzahl

hielt witzig heitres Tribunal

über Chefetagen.

Ist die Fastnacht jetzt vorbei,

kommt’s Ostereierlegen.

Nun, welche Jahreszeit’s auch sei,

die fünfte schenkt uns zweifelsfrei

bunten Konfettiregen.

Was bleibt

Glocken schlugen wild Alarm, -

und im frohen Festgetümmel

gab es Wein, Bier, Schnaps und Kümmel,

und gar mancher fesche Lümmel

hielt die Mädchenherzen warm.

Endlich war der Teufel los!

Kehlen grölten, Münder sangen,

Liedgut, Gassenhauer klangen,

Beine hüpften, Brüste sprangen,

und es hopsten die Popos.

Portemonnaie nach viel Erregung

ging allmählich in die Knie.

Bier, das Lust und Kraft verlieh,

sah fast aus wie Rosspipi

und verweigerte Belebung.

Schwarz gekreuzte Amnestie

steht nun Narren auf der Stirne.

Weich gefeiert ist die Birne,

doch es bleibt im Herz und Hirne

schönste Festtagszenerie.

Fastnacht, Fasching, Karneval, -

Hektik machte mal ein Päuschen,

Menschen waren aus dem Häuschen,

und fürs Anderssein Appläuschen, -

welch‘ ein heitres Ritual!

Dank an die Jahreszeit

Als noch die letzten Tage januarten,

da februarte es bereits

und alle Tage offenbarten

das Fortschreitende und seinen Reiz.

Wer jetzt geduldig in den Himmel horcht,

hört Tackern, sieht ein sanftes Kreisen,

weil es dort droben bereits storcht

mit Botschaften von langen Reisen.

Kaum lag der Februar in letzten Zügen,

da märzelt es in der Natur,

die freut sich nachsichtig auf all die Lügen

des Herrn April bei seiner Tour.

Der spannt den Wankelmut vor seinen Karren

und macht, weil ihm die Bosheit so gefällt,

die ganze schöne Welt zum Narren,

wenn die Schikane auch nur Tage hält.

Und dann die Aussicht auf die Maienpracht,

wenn Biotope wie auch Sinne sprießen,

wo Lüste keimen, dass es kracht,

und auch Gedankenflüsse fruchtbar fließen.

So freuen wir uns zwar schon vor,

doch lasst uns danken für das Jetzt der Zeit.

Es zu genießen, sei das Herz bereit,

und wenn es böse wettert, mit Humor.

Fastenedikt

Gewissen und strenger Verstand,

sie fesseln die lechzende Hand.

Wann endlich endet die Zeit

und das trübe Verzichtenleid!

Wo bleiben nur Spielraum und Gnade,

wo Schmankerl statt Festmahlblockade!

Warum mach ich‘s mir nur so schwer,

mit dröge geschrumpftem Verzehr!

Ein kleines zum Bierchen Gehöpfeltes,

ein himmlisch‘ Likörchen Getröpfeltes,

erlesenes Rotwein Geschlürftes,

ein Digestif’le Gedürftes,

ein winziges Trüffel Gekröntes,

mit Tiramissüchen Verwöhntes,