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Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt hat mehr als 500.000 Leser an den Rand der Flugangst getrieben. Aber die Turbulenzen sind noch lange nicht überstanden. Denn die erweiterte Jumbo-Ausgabe enthält über 50 neue beängstigende Wahrheiten aus dem Cockpit – und wertvolle Tipps für Passagiere: »Sollte es einen Notfall geben - hören Sie bitte auf zu schreien!«
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Das Buch
Hunderte Leser haben ihre skurrilsten und lustigsten Erlebnisse und Anekdoten an SPIEGEL ONLINE geschickt. Die besten sind in diesem Doppelband versammelt.
Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt
Vergessene Triebwerke, Piloten ohne Orientierung, Kühe auf der Landebahn: So manche Durchsage an Bord eines Flugzeugs treibt selbst erfahrenen Passagieren die Schweißperlen auf die Stirn. Also schnallen Sie sich an, klappen Sie die Tische hoch, und stellen Sie die Sitzlehnen aufrecht!
Sorry, wir haben uns verfahren
Wirre Durchsagen, verfehlte Bahnhöfe, nervige Mitreisende: Wer viel mit der Bahn unterwegs ist, erlebt überall auf der Welt jede Menge Schikanen auf Schienen, aber manchmal auch erfrischend schlagfertiges Personal. Hier ist die perfekte Lektüre für lange und kurze Zugfahrten!
Die Autoren
Stephan Orth, Jahrgang 1979 studierte Anglistik, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Journalismus. Er hat von 2008 bis 2015 bei SPIEGEL ONLINE gearbeitet und ist inzwischen als freier Autor und Journalist tätig.
Antje Blinda, Jahrgang 1967, ist seit 1998 bei SPIEGEL ONLINE tätig, wo sie das Ressort »Reise« leitet.
Von Stephan Orth und Antje Blinda sind in unserem Hause bereits erschienen:Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt. Kurioses aus dem CockpitSorry, wir haben uns verfahren. Kurioses aus der BahnSorry, Ihr Hotel ist abgebrannt. Kurioses aus dem Urlaub
Stephan Orth / Antje Blinda
Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt
Kurioses aus dem Cockpit
Sorry, wir haben uns verfahren
Kurioses aus der Bahn
Mit Cartoons von Hauck & Bauer
Ullstein
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ISBN 978-3-8437-1573-7
© für Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2010/2013In Kooperation mit SPIEGEL ONLINE, Hamburg© für Sorry, wir haben uns verfahren by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2012In Kooperation mit SPIEGEL ONLINE, HamburgUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®, MünchenCartoons und Abbildungen im Innenteil: Hauck & Bauer, www.hauckundbauer.de
E-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin
Alle Rechte vorbehalten
Kurioses aus dem Cockpit
Einleitung
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Bonuskapitel
Interview mit dem Flugpsychologen Reiner W. Kemmler
Internet-Tipps
Danksagung
Ein kleiner Flughafen in China in den achtziger Jahren: Das Flugzeug startet die Motoren, um vom Gate zur Startbahn zu rollen. Doch plötzlich schaltet der Kapitän die Triebwerke der Douglas DC-3 ab und macht die folgende Durchsage: »This plane ill! We take other plane!« (»Dieses Flugzeug krank! Wir nehmen anderes Flugzeug!«) Sämtliche Passagiere müssen in eine andere DC-3 umsteigen. Wieder starten die Triebwerke, werden aber kurz darauf abgeschaltet, und der Kapitän meldet sich erneut: »This plane even more ill! We take first plane!« (»Dieses Flugzeug noch kränker! Wir nehmen erstes Flugzeug!«)
Diese Luftfahrtlegende kursiert im Internet. Und wer sie liest, der wird amüsiert sein und zugleich froh, nicht an Bord dieser Maschine gewesen zu sein. Zu gut kann man sich vorstellen, was die Passagiere gefühlt haben müssen. Denn die lapidaren Feststellungen lösen Todesängste aus. Und sosehr das Fliegen heute auch zum Alltag gehört, so bleibt die Reise durch die Luft doch für viele unheimlich und faszinierend zugleich. Aufgrund der dramatischen Bilder in den Medien verankern sich die wenigen Flugzeugkatastrophen tief im Gedächtnis – wie im Januar 2009 das »Wunder vom Hudson River«, die glimpflich ausgegangene Notwasserung vor Manhattan, oder das Rätsel des wenige Monate später in den Atlantik abgestürzten Airbus A330 der Air France.
Außerdem ist es für Laien schwer zu begreifen, wie die tonnenschweren Maschinen der Schwerkraft trotzen können. Im Großraumflugzeug Airbus A380 etwa können über 500 Menschen mit einer Geschwindigkeit von über 600 km/h in mehr als zehn Kilometer Höhe um den Globus rasen. Vor nur wenigen Jahrzehnten war das noch kaum vorstellbar, genauso wie die Zahl der Passagiere, die Tag für Tag weltweit einen Linienflug nutzt: sechs Millionen.
Geht dann bei Durchsagen etwas schief, weckt das selbst Vielflieger aus ihrer Lethargie. Etwa wenn nach einer abgebrochenen Landung aus dem Cockpit zu hören ist: »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«, erstarren die Fluggäste vor Schreck. Dabei müssten Piloten eigentlich Meister der Kommunikation sein – und erheblich redegewandter, als ein in der Branche kursierendes Bonmot erahnen lässt: »Worüber unterhalten sich Piloten im Flugzeug?« – »Über Frauen.« – »Und worüber sprechen Piloten, wenn sie mit Frauen zusammen sind?« – »Natürlich übers Fliegen.«
Wer im Cockpit sitzt, muss technisch wie sprachlich versiert sein. Piloten müssen ein Sprechfunkzeugnis besitzen, Morsealphabet und Radarfachtermini beherrschen. Sie wissen, was SSR, VMC, IFR und UTC bedeutet. Sie können die Start-up-Clearance (Erlaubnis zum Starten der Triebwerke) von der Take-off-Clearance (Erlaubnis zum Flugzeugstart) unterscheiden. Sie kennen Hunderte Flughafen-Codes auswendig. Und sie wissen, dass in einer Notsituation sprachliche Missverständnisse mit dem Tower oder dem Co-Piloten fatal sein können.
Die hohe Kunst bei der Kommunikation mit den Laien in der Kabine besteht hingegen darin, komplexe Zusammenhänge in eine Sprache zu übersetzen, die nicht zu technisch sein darf (»Meine Damen und Herren, wir mussten den VOR Approach intercepten, weil laut den ATC NOTAMs der Glide Slope inop ist.«), aber auch nicht zu stark vereinfachen sollte (»Sie müssen sich das vorstellen wie bei einem Windows-Computer.«).
»Die Wahrheit ist, dass Piloten und Mikrofone nicht immer eine gute Kombination sind«, schreibt Flugkapitän Patrick Smith in seiner Kolumne »Ask the Pilot« auf der Website www.salon.com. »Wenn wir technischen Jargon vermeiden wollen und versuchen, komplizierte Situationen in für jedermann verständlichen Sätzen zu erklären, haben wir die Tendenz, zu stark zu vereinfachen. Und eine Neigung zu angsteinflößender unfreiwilliger Komik.«
Unfreiwillige Komik hat jedoch schon manches Flugerlebnis zur einmaligen Anekdote gemacht, die – wenn wieder mal alles gutgegangen ist – ein Leben lang erzählt wird. Die Reiseredaktion von SPIEGEL ONLINE hat Leser aufgerufen, über ihre schlimmsten und amüsantesten Erlebnisse an Bord eines Flugzeugs zu berichten. Die Resonanz war eine Flut von Einsendungen, wie es sie in der Geschichte des Nachrichtenportals nur selten gegeben hat: Hunderte Zitate von Crew-Mitgliedern und Passagieren, die haarsträubend und lustig zugleich sind.
Die Erlebnisberichte zeigen auch, wie Piloten alltägliche und weniger alltägliche Situationen ihres Arbeitslebens mit Humor und Chuzpe meistern und wie Flugbegleiter mit Turbulenzen aller Art umgehen. So soll diese Sammlung kein Angriff auf den Berufsstand der Flugprofis sein, die täglich Millionen Menschen sicher von A nach B bringen. Trotz skurriler Situationskomik, trotz zahlreicher verbaler Ausrutscher – die folgenden Seiten sind auch eine Liebeserklärung an die wunderbare Welt der Fliegerei, der »ein bisschen mehr Humor« nicht schaden könnte, wie Flugexperte Reiner Kemmler sagt.
Wir wollen Ihnen die Lesererlebnisse nicht vorenthalten und nehmen Sie in diesem Buch mit auf eine Flugreise, bei der schon vor dem Start (Kapitel 1) die ersten Irritationen auftreten. Etwa wenn verkündet wird, dass unbeaufsichtigte Kinder entfernt und möglicherweise zerstört werden. Kurioser wird es noch, wenn bei der Sicherheitsvorführung (Kapitel 2) ein Utensil zum Anlocken von Haien vorgeführt wird und sich der Kapitän bei Turbulenzen (Kapitel 3) auf »Rock ’n’ Roll« freut. Zur Beruhigung beim Auftreten technischer Probleme (Kapitel 4) trägt nicht bei, wenn die Stewardess Folgendes empfiehlt: »Beten!«
Wer sich in fernen Ländern ins Flugzeug setzt (Kapitel 5), muss sich schon mal auf Kühe, Kängurus und Krokodile auf der Landebahn gefasst machen. Auf Reiseflughöhe (Kapitel 6) angelangt, ist das Schlimmste bereits geschafft – wenn nicht plötzlich eine Stewardess schreiend durch die Kabine rennt. Oder Gewitter und Nebel (Kapitel 7) das Flugvergnügen trüben, während die Cockpit-Crew beginnt, die Nieten der Tragflächen zu zählen. Auch die Passagiere sorgen manchmal für Aufregung (Kapitel 8), wenn sie etwa in einem völlig intakten Flugzeug voller Überzeugung verkünden, dass das Fahrwerk brennt.
Kommentiert schließlich die Stewardess eine harte Landung (Kapitel 9) bei Regen mit einem »Soeben haben wir Paris getroffen – und versenkt«, ist das Ziel erreicht. Aber erst sobald Kapitän und Tower sich über das Gate geeinigt haben und der Fluggast sein Gepäck auf dem Band entdeckt (Kapitel 10), dann hat auch diese amüsante Reise ein Ende gefunden.
Wir danken allen Einsendern der Zitate und Erlebnisse, ohne die diese Reise nicht möglich gewesen wäre.
Stephan Orth und Antje Blinda
Was haben Sie auf Flugreisen erlebt? Bei welchen Ansagen aus dem Cockpit verschlug es Ihnen den Atem, wann mussten Sie schmunzeln?
Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen – und mailen Sie sie an [email protected]. Die besten Einsendungen werden auf SPIEGEL ONLINE veröffentlicht. Mit der Einsendung erklärt der Absender, dass er die Rechte an dem Material besitzt und mit der Veröffentlichung einverstanden ist.
Vor dem Start: »Den Rest der Strecke fliegen wir«
Blinkende Anzeigetafeln, piepsende Metalldetektoren, stechender Kerosingeruch: Für die meisten Passagiere machen die vielfältigen Sinneseindrücke den Aufenthalt am Flughafen immer noch zur Ausnahmesituation.
Die damit einhergehende Angespanntheit zeigt sich immer wieder am seltsamen Verhalten erwachsener Menschen in den Terminals. Da stellen sich Passagiere trotz Platzreservierung schon 30 Minuten vor dem Boarding an den Schalter, statt noch in Ruhe im Sitzen ein Buch zu lesen. Oder sie beschweren ihr Reisegepäck mit Chivas Regal und Chanel No. 5 aus dem Duty-free-Shop, obwohl beides manchmal keinen Cent billiger ist als zu Hause.
Es geht aber noch schlimmer: Zwei deutsche Senioren hielten es im Februar 2009 am brasilianischen Flughafen von Salvador für eine gute Idee, vor dem Einchecken noch kurz ihre Kleidung zu wechseln. Nachdem sie mitten in der Wartehalle ihre Hosen ausgezogen hatten, nahm die Polizei sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses fest, zwei Stunden lang wurden die Männer verhört – und verpassten deshalb ihren Heimflug.
Am Amsterdamer Flughafen Schiphol versuchte im Juli 2009 ein Deutscher, mit einer geladenen Pistole im Handgepäck an Bord zu gelangen. Nachdem die Sicherheitskräfte zu dem Schluss gekommen waren, dass er keinen terroristischen Anschlag im Sinn hatte, bezeichneten sie seinen Versuch als »sehr dämlich«.
Ein Ehrenplatz in der Liste der Flughafen-Verwirrten gebührt dem ukrainischen Innenminister Juri Luzenko. Zusammen mit seinem 19-jährigen Sohn pöbelte er im Mai 2009 beim Zwischenstopp in Frankfurt offensichtlich sturzbetrunken gegen Lufthansa-Mitarbeiter und schmiss sein Handy umher, als die Polizisten eintrafen.
Wenn schon der Aufenthalt im Flughafen Männer und Frauen an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt, wie muss dann erst die Enge einer Flugzeugkabine ihr Gemüt belasten? Sind sich Piloten und Flugbegleiter bewusst, wie wichtig psychologische Feinfühligkeit bei ihren ersten Worten an die Fluggäste ist? Wohl nicht immer, wie dieses Kapitel zeigt – denn manchmal kann schon eine unpassende Filmmusik aus den Lautsprechern Angstzustände auslösen.
Auf einem Flug von Bremen nach Frankfurt rollte das Flugzeug beim Start die ersten zweihundert Meter in Schlangenlinien und stoppte. Dann bog es wieder auf den Rollweg und fuhr erneut zur Startposition. Durchsage des Piloten: »Verehrte Fluggäste – mein Stuhl war nicht richtig fest und ist beim Beschleunigen nach hinten gerutscht. Ich habe den Stuhl nun richtig eingestellt, und wir können starten.«
Jörg Hertel, Bremen
Wir waren alle sehr überrascht, im startbereiten Air-France-Flugzeug auf dem Weg von Straßburg nach Paris die Melodie von »Spiel mir das Lied vom Tod« zu hören.
Achim Geiler, St. Louis, USA
Vor dem Start unserer American-Airlines-Maschine von Dallas nach Wichita Falls machte der Steward diese Durchsage: »Willkommen auf dem 25-minütigen Flug. Wir starten in wenigen Minuten, werden kurz danach unsere Reisehöhe erreichen und wenige Minuten später nach einem 45-Grad-Sturzflug auf dem Flughafen in Wichita Falls landen.« Dann fügte er noch hinzu: »Sie brauchen nicht nervös zu sein, der Kapitän ist es auch nicht – und der macht den Anflug zum ersten Mal!«
Michael Renemann, Spelle
Vor zehn Jahren wollte ich von Dallas nach Memphis fliegen, um dort meinen Anschlussflug nach Europa zu nehmen. Die Anzeigetafel in Dallas zeigte aber, dass mein Flug gestrichen sei. Leicht ungehalten fragte ich das Bodenpersonal, woran das denn bitte schön liege. Ob das Flugzeug nicht da sei? Die Antwort war niederschmetternd: »Nein. Der vorgesehene Pilot ist mit seiner Privatmaschine abgestürzt.«
Carolin Reese, Berlin
Vor dem Start unserer Air-Berlin-Maschine in Nürnberg machte der Pilot die folgende Durchsage: »Meine Damen und Herren, leider ist unser linkes Triebwerk ausgefallen, der Abflug verspätet sich daher, bis der Techniker den Fehler behoben hat.« Zu seinem Co-Piloten sagte er dann, bei versehentlich eingeschaltetem Mikrofon: »Mist, schon das dritte Mal diese Woche!«
Bastian Königsmann, Erlangen
Auf einem Flug von München nach Hamburg fiel die ursprünglich bereitgestellte Maschine aufgrund technischer Probleme aus. Mit Bussen wurden wir vom Terminal zu einem Hangar der Fluglinie gebracht. Hier stiegen wir dann in einen davor abgestellten Airbus A320 ein. Der Kapitän sagte: »Bei diesem Airbus ist eigentlich der C-Check fällig, aber bis Hamburg schafft er es auch noch.« Zum Glück arbeite ich bei Airbus und habe volles Vertrauen in unsere Produkte.
Malte Schön, Hamburg
Vor einem Flug von Chicago nach Las Vegas wurde wegen eines technischen Problems eine Verspätung angekündigt. Vom Warteraum aus konnte man sehen, wie irgendetwas im Triebwerk der Boeing 737 repariert wurde. Ein Mechaniker nahm dabei eine Coladose in die Hand, schnitt mit einer Blechschere ein Stück heraus und verbaute dieses im Triebwerk. Wir sind dann mit diesem Flugzeug geflogen. Das Triebwerk hat gehalten.
Dirk Fleckenstein, Frankfurt
Vor dem Start einer Maschine von Düsseldorf nach Berlin hieß uns die Stewardess willkommen: »Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie auf unserem Flug nach München.« Als sich schon Panik ausbreitete, meldete sich der Pilot: »Auch aus dem Cockpit einen guten Morgen. Pilot, Co-Pilot und Autopilot wollen lieber nach Berlin statt nach München. Wer will mit? Tja, wir sind ja schon zu dritt, dazu die Passagiere – ich denke, die nette Stewardess ist überstimmt. Also auf nach Berlin!« Die Stewardess hat sich dann bei allen Passagieren entschuldigt.
Hans Giesers, Bocholt
Nach langem Warten auf dem Flughafen der Insel Kos wurden wir mit dem Bus zu unserer TUIfly-Maschine gefahren. Als das Flugzeug bereits zur Startbahn unterwegs war, teilte uns der Flugbegleiter leicht verunsichert mit: »Meine Damen und Herren, ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Dieses Flugzeug fliegt nicht nach Stuttgart!« Man hatte die Passagiere der Flüge nach Stuttgart und Bremen zum jeweils anderen Flieger gebracht. Hätte nicht ein Passagier nach dem Wetter in Stuttgart gefragt, wäre das vermutlich nicht mehr rechtzeitig aufgefallen. Der Flugbegleiter sagte dann beim Aussteigen: »Nun, wir sind nicht die Bahn. Da steht außen wenigstens dran, wohin es geht.«
Carsten Petsch, Pforzheim
Vor einem Flug von Berlin nach Sofia standen wir 15 Minuten auf der Startbahn und rollten dann wieder zurück ans Gate. Aus dem Cockpit ertönte die Durchsage: »Leider gibt es technische Probleme. Wir wissen noch nicht genau, was es ist.« Ein paar Techniker, die an der Maschine arbeiteten, waren zu sehen. Danach rollten wir wieder in Richtung Startbahn, und es kam die Durchsage: »Das technische Problem scheint gelöst zu sein. Wir versuchen zu starten.« Nach dem lauten Raunen in der Passagierkabine korrigierte sich der Pilot nach einem Räuspern: »Entschuldigung: Das technische Problem ist gelöst. Wir starten.«
Matthias Kalbe, München
Vor dem Start unseres kurzen Inlandfluges mit einem kleinen Turboprop-Flieger der Finnair von Helsinki nach Turku erklärte der Pilot ganz trocken: »Ladies and gentlemen, we have a balance problem. Would two passengers please be so kind to sit in the back?« (»Meine Damen und Herren, wir haben ein Gleichgewichtsproblem. Würden sich bitte zwei Passagiere weiter nach hinten setzen?«) Der Abflug erfolgte erst, nachdem zwei Herren aus den vorderen Reihen in der letzten Reihe Platz genommen hatten.
Alex Hofmann, Stockholm, Schweden
Als wir eine ganze Weile in Berlin-Tempelhof auf unseren Abflug warten mussten, erklärte eine Stewardess: »Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, aber der Pilot musste sich erst noch mit dem Flugzeugtyp vertraut machen.«
Norbert Busche, Bad Tölz
Vor dem Start einer United-Airlines-Maschine von Amsterdam nach Chicago begründete der Pilot die Verzögerung mit den Worten: »Coming in to Amsterdam we lost a door and we still need to fix that.« (»Auf dem Flug nach Amsterdam haben wir eine Tür verloren. Das müssen wir noch reparieren.«) Der Flug – mit Tür – verlief dann reibungslos.
Jutta Voigt, Frankfurt
Nachdem wir am Frankfurter Flughafen über eine Stunde im Flugzeug auf den Start gewartet hatten und endlich losgerollt waren, machte ein Steward diese Durchsage: »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist: Punta Cana ist 7000 Kilometer entfernt. Und die gute ist: Wir haben die ersten 300 Meter hinter uns!«
Udo Meyer, Santo Domingo, Dominikanische Republik
Mich hat folgende Durchsage auf einem deutschen Inlandsflug recht nervös gemacht: »Guten Morgen, meine Damen und Herren! Willkommen an Bord! Sie haben das Vergnügen, mit Kapitän Schulze (Pseudonym) zu reisen, der heute – im Rahmen seiner Ausbildung – erstmals ein Flugzeug ›live‹ fliegen wird.« Der Flug war problemlos, dennoch war ich bis zur Ankunft am Gate nicht sonderlich entspannt. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte diese Information erst nach der erfolgten Landung erhalten.
Regina Weigand, Leonberg
Nach dem Einsteigen in die Maschine der Delta Air Lines, mit der ich von Zürich nach Atlanta fliegen wollte, kam folgende Durchsage des Piloten: »In unserer Avionik sind drei von fünf Lüftern ausgefallen. Damit dürfen wir nicht starten. Das Ersatzteil wird aus Paris eingeflogen.« Nach zweieinhalb Stunden Warten im Flugzeug folgte die nächste Durchsage des Piloten: »Nachdem nun die Lüfter eingebaut sind, haben wir festgestellt, dass sich die Landeklappen nicht ausfahren lassen. Wir bitten Sie noch um etwas Geduld, bis das Problem behoben ist.« Mein Sitznachbar, ein Pilot der damals noch existenten Crossair auf dem Weg in die Ferien, hatte diese Geduld nicht. Er rief lauthals: »Scheiß auf die Landeklappen! Die brauchst du nicht zum Starten!« Nach zwei weiteren Stunden ging es endlich los, der Flug verlief völlig ereignislos.
Thomas Tröscher, Freiburg
Vor einem Flug mit Austrian Airlines von Brüssel nach Wien stand die Maschine eine ganze Weile auf der Startbahn, ohne dass etwas passierte. Dann wandte sich der Pilot an die Passagiere: »Meine Damen und Herren, der Flughafensicherheitsdienst hier in Brüssel hat Gegenstände auf der Startbahn gemeldet. Der Take-off verzögert sich daher um ein paar Minuten, bis die Gegenstände weggeschafft worden sind. Sollte Ihnen das zu lange dauern, können Sie gerne aussteigen und mit anpacken.« Nach etwa zehn Minuten (und ohne Hilfe seitens der Passagiere) war die Startbahn frei, und der Rest des Fluges verlief normal.
Tobias Ertmann, Antwerpen, Belgien
Nachdem unsere Maschine der Delta Air Lines vor dem Flug von Philadelphia nach Frankfurt über eine halbe Stunde das Gate nicht verlassen hatte, meldete sich der Kapitän kurz zu Wort: »I have good news and bad news: We have only minor technical problems but they will cause a major delay.« (»Ich habe gute und schlechte Neuigkeiten: Wir haben nur ein kleines technisches Problem. Aber es wird eine große Verspätung verursachen«)
Matthias Müller, München
Nachdem fast 25 Minuten vergangen waren, bis unser Airbus der Lufthansa endlich die zugewiesene Startposition am Frankfurter Flughafen erreicht hatte, sagte der Kapitän: »Meine Damen und Herren, das Schlimmste auf unserem heutigen Flug nach Barcelona ist überstanden: Wir haben die Startbahn gefunden.«
Jürgen P. Dreyer, Phuket, Thailand
Als wir schon über eine halbe Stunde in unserer Maschine auf dem Flughafen in Marseille auf den Start warteten, meldete sich der Pilot: »Meine Damen und Herren, die Verzögerung kam aufgrund technischer Probleme zustande. Zwei Techniker waren hier. Jetzt sind sie wieder weg.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Das heißt nicht, dass die Probleme behoben sind. Aber wir starten jetzt.« Selten habe ich so viele Menschen (mich eingeschlossen) gleichzeitig nervös lachen hören. Dann wurde es aber wieder ruhig, wir starteten und hatten einen problemlosen Flug.
Peter Schottes, Honigsee
Anfang Juni in Lissabon, ein nasskalter, trüber Tag. Unsere Lufthansa-Maschine nach Frankfurt konnte erst mit Verspätung die Parkposition verlassen. Bevor die Maschine endlich zur Startbahn rollte, sagte der Pilot: »Sehr verehrte Damen und Herren, unser Abflug verzögert sich leider um wenige Minuten. Wir haben noch ein paar portugiesische Flugzeugmechaniker am Fahrwerk hängen – und die möchten wir lieber hier lassen. Wir können ihnen ja nicht das schlechte Wetter in Frankfurt zumuten: 25 Grad und Sonnenschein.«
Katrin Faludi, Bad Vilbel
Morgens um 5 Uhr am Flughafen Köln/Bonn, kurz vor dem Start nach Korfu. Das Licht ging aus, das Licht ging an, das Licht ging wieder aus. Die kleinen Bildschirme, die über jeder zweiten Sitzreihe angebracht sind, klappten ein, klappten aus, klappten wieder ein. Und dann, als habe jemand den Stecker gezogen, soffen die Triebwerke ab. Dunkelheit, Stille im Flugzeug. Dann die Durchsage des Kapitäns: »Wie Sie sehen, haben wir Probleme mit der Technik. Nichts Tragisches. Sie müssen sich vorstellen, Ihre Autobatterie hat den Geist aufgegeben. Gleich kommt ein Fahrzeug, das dockt an, lädt uns sozusagen wieder auf. Dann starten wir. Und bis Korfu ist dann voraussichtlich alles wieder in Ordnung.«
Rüdiger Dittrich, Gießen
Als ich mit meiner Familie in einem vollbesetzten Flugzeug auf dem Flughafen von Salt Lake City auf den Start wartete, kam eine Durchsage der Stewardess: »Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Pilot möchte nicht starten, weil die Maschine überladen ist.« Die Nachricht war an sich schon etwas ungewöhnlich, aber viel schlimmer war dann die »Entwarnung« eine halbe Stunde später: »Wir können jetzt starten, wir haben einen neuen Piloten!«
Hendrik Dahlhaus, Neckargemünd
Flug von Chicago nach München: 20 Minuten nach Verlassen des Gates rollte die Maschine immer noch Richtung Startbahn. Dann die Durchsage des Flugkapitäns, leicht genervt: »Meine Damen und Herren, Sie meinen sicher, wir rollen heute nach München, ich kann Ihnen aber versichern, dass wir heute noch abheben werden.«
Clifford Waybill, San Diego, USA
Bevor ich in London-Gatwick in ein kleineres Flugzeug nach Hannover stieg, kam noch im Gate die Durchsage: »Meine Damen und Herren, das Flugzeug, das Sie gleich betreten werden, verhält sich vorzüglich in der Luft, hat aber leider am Boden die Angewohnheit, nach hinten überzukippen, wenn man das Heck zuerst belädt. Daher würden wir gerne Passagiere in den Reihen eins bis zehn zuerst einsteigen lassen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!«
Mirko Kamann, Keymer, Großbritannien
Vor dem Start eines Linienfluges der Debonair von München nach Mönchengladbach im Jahr 1998 saßen meine Frau und ich zusammen mit nur einem weiteren Fluggast an Bord einer BAe 146, die 80 bis 100 Plätze hat. Die Besatzung schaute immer wieder nach, ob noch ein Shuttle-Bus mit weiteren Passagieren käme, aber vergeblich. Schließlich startete die Maschine mit drei Passagieren. Der Kapitän meldete sich: »Wir begrüßen Sie auf unserem Flug nach Mönchengladbach. Als besonderen Service bieten wir heute jedem Gast seinen persönlichen Flugbegleiter.« Ein Jahr später war die Airline pleite. Kein Wunder bei dem exklusiven Service.
Stefan Mayer, Utting
Als ich von Broome nach Darwin fliegen wollte und alle Passagiere bereits im Flugzeug saßen, kam die Durchsage: »Meine Damen und Herren, leider müssen Sie die Maschine wieder verlassen, da Sie im falschen Flugzeug sitzen. Ich weiß leider nicht, wo Ihr Flugzeug ist, aber mit mir dürfen Sie heute leider nicht fliegen.«
Julia Dietlinger, Penzberg
Auf dem Weg zur Startbahn für einen Flug von Berlin nach Stuttgart krachte es schon nach wenigen Metern, und das Flugzeug kam abrupt zum Stehen. Kurz darauf teilte der Pilot mit: »Tja, meine Damen und Herren, Sie kennen das ja von zu Hause: Das Ein- und Ausparken mit dem Auto ist nicht immer einfach. Mit so einem Airbus ist das leider noch ein bisschen schwieriger. Ich habe dummerweise beim Ausparken einen der Landescheinwerfer beschädigt. Wir werden den Scheinwerfer austauschen, dann geht es weiter.« Nach einer halben Stunde meldete sich der Pilot erneut: »Leider hatte die Technik keinen Ersatzscheinwerfer auf Lager, aber die Kollegen haben den Schaden mit Klebeband fachmännisch versorgt. Ich habe mir das angesehen, das ist in Ordnung. Lassen Sie uns einfach losfliegen, dann kommen wir noch im Hellen nach Stuttgart und brauchen den ohnehin nicht.«
Alexander Becker, Pfinztal
Nachdem sich der Start auf Samos schon einige Zeit verzögert hatte, ließ der Pilot die Passagiere wissen: »Liebe Fluggäste, das linke Triebwerk lässt sich nicht starten. Wir könnten auch mit nur einem Triebwerk fliegen, trotzdem warten wir auf ein Ersatzteil, denn die Besatzung möchte auch heil zurück.«
Joachim Meyer, Bremen
Unmittelbar nach den Anschlägen am 11. September wurden im portugiesischen Faro sämtliche Flüge eingestellt. Als wir am nächsten Morgen eine der ersten Maschinen bestiegen, die überhaupt wieder startete, begrüßte uns der Kapitän mit den üblichen Angaben über voraussichtliche Reisedauer und Temperatur am Ankunftsort und fügte hinzu: »Wenn alles gut läuft, werden wir Berlin lebend erreichen.« Richtig lustig fand ich das damals nicht.
Melanie Rau, Berlin
Vor einigen Jahren flog ich vom Flughafen Paderborn/Lippstadt abends zurück nach München. Ich war etwas spät dran, und alle anderen Passagiere warteten schon am Gate, so war ich der Einzige an der Security-Kontrolle. Die zwei netten Beamten, eine junge Frau und ein junger Mann, fragten mich wie üblich, ob ich noch Kleingeld oder Schlüssel in den Hosentaschen hätte, wenn ja, sollte ich alles aufs Band legen. Ich wollte einen kleinen Scherz machen und sagte, ich habe nur Großgeld dabei. Ich ging also durch den Metalldetektor und wartete auf der anderen Seite auf mein Handgepäck und die Kiste mit dem Sakko, die durch den Röntgenapparat gefahren wurden. Plötzlich sagte der Beamte zu seiner Kollegin, sie solle sich das mal ansehen. Beide starrten mit ernstem Blick auf den Monitor. Ich wurde nervös, war mir allerdings keiner Schuld bewusst.
Nachdem die beiden die Situation einige Sekunden ausgekostet hatten, kam meine Kiste aus dem Röntgengerät heraus, doch »hoppala« – oben auf dem Sakko lag plötzlich eine Pistole. Die junge Frau schaute mich ernst an und fragte streng, ob das meine wäre. Ich wurde wahrscheinlich etwas blass um die Nase. Aber noch bevor ich antworten konnte, fingen die beiden schallend an zu lachen. Da hatten die Spaßvögel doch heimlich eine Spielzeugpistole auf mein Sakko gelegt! Das nennt man dann wohl Revanche!
Marc Hillebrecht, Gleichen
In einer Air-Berlin-Maschine vor einem Flug von Palma de Mallorca nach Hamburg: Unser Flugzeug rollte langsam zur Startbahn, drehte dann aber um und rollte wieder zurück Richtung Terminal. »Meine Damen und Herren, es tut mir leid, wir haben ein kleines technisches Problem. Eine Warnlampe unserer Scheibenwischer will einfach nicht ausgehen.« Noch bevor wir das Terminal-Gebäude erreichten, drehte der Pilot erneut um und rollte wieder zur Startbahn. »Wie Sie gemerkt haben, hat sich das Problem erledigt. Wir haben einfach unsere Computer neu gestartet. Sie kennen das ja: Control-Alt-Delete – bei uns funktioniert das ähnlich wie bei Windows.« Bei den Passagieren löste diese Anmerkung besorgtes Gemurmel aus.
Jan Marks, Palma de Mallorca, Spanien
Unser Flug von Riga nach Tallinn hatte große Verspätung. Das Flugzeug war noch nicht einmal in Riga eingetroffen. Das Bodenpersonal erklärte uns, dass die Maschine leider heute Morgen in St. Petersburg von der Landebahn abgekommen sei. »Aber wenn sie wieder frei ist, wird der Pilot sofort nach Riga kommen, um Sie zu fliegen!« Wir haben dann einen Mietwagen vorgezogen und sind die Strecke gefahren.
Olaf Stüwe, Neuenstein
Während wir mit unserer Maschine in Dalaman auf dem Weg nach Köln/Bonn zur Startbahn rollten, konnten wir rechts ein Flugzeug im Landeanflug sehen. Trotzdem begann unser Pilot mit dem Start und beschleunigte. Ein paar Sekunden später brach er den Startvorgang ab, wir wichen nach links in Richtung Gras aus und bekamen dank der Außenkamera noch mit, wie dicht das landende Flugzeug über uns hinwegflog. Der Kommentar des Piloten dazu war: »Da gab es wohl ein kleines Missverständnis zwischen dem Tower und uns. So etwas kommt schon mal vor!«
Philipp Blum, Aachen
Auf dem Weg zur Startbahn bei einem Olympic-Airlines-Flug von Athen nach Singapur kam diese beunruhigende Durchsage: »Sehr geehrte Passagiere, wir begrüßen Sie an Bord. Unsere 747 ist bis auf den letzten Platz besetzt. Die Zuladung der Maschine ist vollkommen ausgereizt. Alle Tanks sind randvoll. Wir haben das maximale Startgewicht, das für dieses Flugzeug zulässig ist. Wir werden bis zum hintersten Ende der Runway fahren, weil die Startbahn leider sehr kurz ist.« In diesem Stil sprach der Kapitän bis zum Start weiter, während die Passagiere unruhiger wurden. Die Maschine ist dann auch sehr spät und langsam hochgekommen.
Martin A. Wielebinski, Halle
Im Jahr 2007 flog ich vom Flughafen Schiphol in Amsterdam nach München. Der Flughafen dort hat fünf Startbahnen, unserer Maschine wurde die zugewiesen, die am weitesten vom Terminal entfernt war. Es dauerte rund 20 Minuten, bis wir in Startposition waren. Der Pilot sagte trocken: »Den Rest der Strecke fliegen wir jetzt.«
Gerhard Greif, Freising
Durchsage auf dem Flughafen London-Stansted: »Please do not leave any children unattended. Unattended children will be removed and may be destroyed.« (»Bitte lassen Sie Ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt. Unbeaufsichtigte Kinder werden entfernt und möglicherweise zerstört.«)
A. Kleinke, Leipzig
Ansage des Kapitäns, kurz nachdem Northwest Airlines Insolvenz angemeldet hatte: »Ladies and gentlemen, Sie haben die Wahl, mit welcher bankrotten Airline Sie fliegen wollen. Vielen Dank, dass Sie sich für unsere entschieden haben.«
Sören Papsdorf, Washington, USA
Flug von Denver nach Jackson Hole in den USA, eine kleine Maschine mit circa 20 Plätzen. Alle Plätze waren belegt. Der Pilot hatte gerade seine Außenbesichtigung des Flugzeugs abgeschlossen, betrat die Maschine und fragte die einzige Stewardess: »Passengers or cargo today?« (»Haben wir heute Menschen oder Fracht?«)
Reinhard Edelmann, Berlin
INFOBOX: Was bedeuten die Geräusche beim Fliegen?
Neben dem gewöhnlichen Dröhnen während des Fluges rumst, klingelt, scheppert und summt es an Bord. Vielflieger sind mit sämtlichen Sounds vertraut, doch was sie bedeuten, wissen die wenigsten. Hier ein Überblick:
Vorm Abfliegen: Der bordeigene Stromgenerator summt, Fracht wird mit einem Rumpeln geladen, und die Frachttür schließt sich polternd, die Crew verstaut scheppernd und rumsend Essenscontainer in der Bordküche. Die Triebwerke starten mit einem Dröhnen. Auf dem Weg zur Startbahn rumpeln die Räder über Unebenheiten, quietscht und knarrt die Verkleidung des Flugzeugs.
Beim Start: Kurz vor dem Abheben fahren die Triebwerke auf Hochleistung. Dröhnend löst sich das Flugzeug vom Boden, mit einem dumpfen Schlag lösen sich die Räder vom Boden, mit einem Rumpeln fährt das Fahrwerk ein, und die Abdeckklappen des Fahrwerkschachts schließen sich, surrend fahren die Landeklappen per Hydraulikantrieb ein. Das Triebwerk wird leiser.
Beim Fliegen: Mit Klingeln und Gongs kommunizieren die Piloten mit der Crew (»Kaffee!«), die Passagiere mit den Flugbegleitern (»Decke!«), und das Cockpit mit den Passagieren (»Anschnallen!«). Die Triebwerke dröhnen, der Wind strömt pfeifend über die Außenhaut.
Beim Landeanflug: Die Triebwerke werden leiser, da der Pilot Schub wegnimmt. Die Landeklappen werden ausgefahren, das Fahrwerk rumpelt nach draußen. Kurz vor dem Aufsetzen heulen die Triebwerke auf, der Pilot nimmt so letzte Korrekturen vor.
Bei der Landung: Die Räder setzen auf, die Bremsklappen springen hoch, grollend startet die Schubumkehr, um das Flugzeug abzubremsen. Die Maschine rollt klappernd über die Markierungslampen auf der Rollbahn. Die Gangway wird mit einem Wumm angedockt. Angekommen!
Sicherheitseinführung: »Drücken Sie die Stewardessfest auf Mund und Nase«
Sie schwenkt die Arme, lässt Gurtschnallen zuklicken, pustet andeutungsweise ins Röhrchen: Die Stewardess ist zum »Sicherheitsballett« angetreten, wie Vielflieger die Einweisung vor Flugbeginn bezeichnen. Mit ausgeklügelter Choreographie und leicht gequältem Lächeln ringt sie um die Aufmerksamkeit eines wenig dankbaren Publikums. Dieses vertreibt sich die Wartezeit bis zum Start hinter raschelnden Zeitungen, mit einem Schwatz unter Kollegen oder versucht, mit angstfeuchten Händen die Fassung zu bewahren. Eine Szene, die sich tagtäglich unzählige Male auf Flughäfen abspielt.
Der Crew auf einem Flug von Köln nach Manchester jedoch gelang es, ihre Fluggäste aus der Routine zu reißen. »Ihre Schwimmweste verfügt über eine neckische Leseleuchte, die beim Kontakt mit Wasser automatisch aufleuchtet«, blödelte eine der Flugbegleiterinnen, »sowie über eine Pfeife, um Haie anzulocken.« Sie zog sich den gelben Rettungskragen über und zupfte vor einer amüsierten Zuhörerschaft an den Strippen.
Die grellfarbene Weste ist oft der Höhepunkt dieser Ballettaufführung an Bord eines Flugzeugs – auch wenn von Meer, Fluss oder See weithin nichts zu sehen ist und etwa in Europa die wenigsten Flüge über größere Wasserflächen führen. Aber auch wenn es über den Ozean geht oder auf einer Piste am Meer gelandet wird, ist die Wahrscheinlichkeit, nach einem Absturz im Wasser zu treiben, im Jet-Zeitalter verschwindend gering. Und damit auch die Sicherheit, die eine Weste bieten kann.
Bei Flügen über Land sind europäische Fluggesellschaften nicht verpflichtet, Rettungswesten mitzuführen. Aber sie tun es, obwohl das Gewicht der Westen den Treibstoffverbrauch erhöht. Logistisch wäre das Aus- und Umpacken zu aufwendig, heißt es, doch noch ein Faktor könnte eine Rolle spielen: Der Kontrollgriff nach dem Paket unter dem Sitz wirkt beruhigend auf flugängstliche Passagiere. Die zwar nicht der Hochtechnologie des millionenteuren Flugzeugs vertrauen, aber ihre Hoffnungen in das dünnschichtige Nylon-Utensil setzen – samt Pfeifchen, Lämpchen und Aufblasautomatik.
Der Glaube an die Rettungsweste ist so groß, dass Air Canada Jazz im August 2008 einen Sturm der Entrüstung entfachte, als sie – mit den Gesetzen ihres Landes konform – beschloss, auf Rettungswesten zu verzichten, und Sitzkissen als Schwimmhilfen deklarierte: Die kanadische Regionalfluglinie wollte Kerosin und Kosten sparen. Dass sie damals praktisch ausschließlich über Festland flog, beruhigte wenig. »Wie sollen sich denn Arthritis-Patienten an ein Kissen krallen«, entsetzte sich eine Frau im Fernsehen und sah sich ihrer Sicherheit an Bord beraubt.
Da nehmen viele Fluglinien wie Lufthansa, Alitalia oder Singapore Airlines mehr Rücksicht auf die Gefühle ihrer Kunden: Sie verzichten sogar in ihren Flugzeugen auf die Sitzreihe 13 – damit Flugangst und Aberglaube sich nicht potenzieren.
Auf einem Flug von Bangkok nach Malaysia war die Maschine der Malaysia Airlines personell nur sehr dünn besetzt. Da der Flug zudem kurz war, fragte die Stewardess, ob wir einverstanden wären, auf die Sicherheitshinweise zu verzichten. Alle waren es, bis auf eine ältere amerikanische Dame. Daraufhin ging die Stewardess zu ihr und sagte: »Listen Lady, it’s very easy: we crash, you die!« (»Hören Sie zu, es ist ganz einfach: Wir stürzen ab, Sie sterben!«)
Michael Holtz, Würselen
Auf einem Lufthansa-Flug von Hamburg nach Frankfurt erklärte die Crew: »Bei einem Druckverlust ziehen Sie eine der Stewardessen ganz zu sich heran und drücken Sie sie fest auf Mund und Nase.« Da schauten sogar die vielen Geschäftsleute und Vielflieger morgens kurz nach 6 Uhr lächelnd hinter der Zeitung hervor.
Dirk Hüttemann, Berlin
Bei der Sicherheitseinweisung vor unserem Flug teilte die Stewardess mit: »Auch in den Toiletten fallen zwei Sauerstoffmasken herunter, was aber nicht bedeutet, dass Sie zu zweit auf Toilette gehen dürfen.«
Frank Ahland, Monheim
Auf einem Flug von Budapest nach Frankfurt sprach der Kapitän nur in Reimen. Nach dem Boarding sagte er: »Da nun alle sind an Bord, fliegen wir nach Frankfurt fort. Nun machet alle Luken dicht, vergesset mir die Treppe nicht.«
Heinz Rothermel, Beerfelden
Vor einem Flug während des Orkans »Kyrill« wurden wir nach dem Boarding mit der Ansage begrüßt: »Sehr geehrte Damen und Herren, wie Sie sehen, haben wir eine alte Maschine, aber das ist gut so, die ist nämlich stabiler als die neuen. Wir bringen Sie sicher nach Frankfurt. Außerdem können Sie froh sein, in einem Flugzeug zu sitzen. Momentan ist es in der Luft nämlich sicherer als auf dem Boden.«
Jörg Schmid, Frankfurt
Auf einem Hapag-Lloyd-Express-Flug von Köln nach Manchester gab es diese Sicherheitseinweisung: »Ihre Schwimmweste verfügt über eine neckische Leseleuchte, die beim Kontakt mit Wasser automatisch aufleuchtet, sowie eine Pfeife, um Haie anzulocken.«
Tobias A., Sinn
Während eines Ryanair-Fluges auf dem Weg von Cork nach London wurde folgende Bitte an die Passagiere über das Lautsprechersystem geäußert: »In case of an emergency – stop screaming.« (»Sollte es einen Notfall geben – hören Sie auf zu schreien«)
Andreas Kleinke, Leipzig
Auf einem Flug mit Air France von Paris nach Washington hat ein Steward die Sicherheitseinweisung pantomimisch vorgeführt. Um die Benutzung der Sauerstoffmasken zu erklären, ließ er sie andeutungsweise aus der Decke fallen, setzte sie sich auf den Kopf, schnitt eine Grimasse und wackelte mit dem Zeigefinger: So nicht! Dann hielt er die Maske an sein Ohr, tat, als ob er telefoniere, und wackelte wieder mit dem Finger: Nein, so auch nicht! Dann setzte er die Sauerstoffmaske auf den Mund, hielt den Daumen hoch und grinste breit: Ja, so ist’s richtig!
Andrea Parkhouse, Hamburg
Ein 40-Minuten-Flug mit Southwest Airlines von Las Vegas nach San Diego: Bei der Sicherheitsansage erläuterte die Stewardess, was zu tun ist, wenn die Sauerstoffmasken aus der Klappe in der Decke fallen: »Ziehen Sie diese bitte über den Kopf und atmen Sie ganz normal. Wenn Sie mit einem Kind reisen, ziehen Sie bitte zuerst selbst die Maske auf und helfen Sie dann Ihrem Kind. Wenn Sie mit zwei Kindern reisen, dann ziehen Sie bitte zuerst selbst die Maske auf, entscheiden dann, welches Kind eine höhere Chance auf einen Universitätsabschluss hat, und ziehen Sie diesem die Maske als Nächstes auf.«
Beim Anrollen auf der Startbahn schnappte sie sich das Mikrofon und erklärte, dass sie während des kurzen Fluges keine Zeit habe, alle mit Erdnüssen zu versorgen, weil das Flugzeug voll sei. Deshalb solle sich jeder etwas vom Boden nehmen. Ihre Ansage sorgte für leichte Verwunderung. In dem Moment hob die Maschine ab und begann den Steigflug. Die Stewardess ließ von ihrem Sitz ganz vorn Erdnusspäckchen auf den Boden fallen, die langsam den Gang entlang nach hinten glitten. Unter lautem Gelächter bedienten sich die Passagiere, die am Gang saßen und gaben die Päckchen weiter.
Kurz vor der Landung sang sie noch unter lautem Beifall die Southwest-Hymne übers Bordmikrofon. Ein unvergesslicher Flug, im sehr positiven Sinn.
Clifford Sykes, San Diego, USA
Vor etwas mehr als zehn Jahren habe ich bei einem Flug der Deutschen BA wirklich gute Ansagen gehört. Bei den Sicherheitshinweisen sagte die Stewardess, dass »elektrische Geräte wie Waschmaschinen und Haartrockner« ausgeschaltet werden und während des Fluges ausgeschaltet bleiben sollten. Es war das einzige Mal, dass ich bei der Sicherheitseinweisung richtig zugehört habe.
Carl Dammermann, Berlin
Zu Beginn eines kurzen Inlandfluges von Berlin nach Düsseldorf sagte die Flugbegleiterin während der Sicherheitsanweisungen mit einem Augenrollen: »Ich weiß, dass es eigentlich Blödsinn ist, Ihnen das auf diesem Flug zu erklären, aber trotzdem befinden sich unter Ihrem Sitz die Schwimmwesten, die Sie im Notfall folgendermaßen anlegen …«
Heidemarie Kück, Berlin
Bei einem Flug mit der Deutschen BA von Düsseldorf nach München demonstrierte das Kabinenpersonal die Sicherheitsausrüstung. Die Stewardess kündigte die Prozedur in bestem Kölner Dialekt an: »Wir machen Ihnen jetz dat Sischerheitsballett.« Und etwas hochdeutscher fuhr sie fort: »Und wir würden Ihnen empfehlen, mal hinzuschauen, denn wir wissen, wie wir hier rauskommen!«
Ulrich Zillmann, Düsseldorf
Auf unserem Flug von Prag nach Frankfurt teilte der Pilot mit: »Meine Damen und Herren, soeben erreichte uns ein Anruf aus Prag, dass Teile eines Fahrwerks auf der Startbahn gefunden wurden. Das kann bei einer Lufthansa-Maschine aber gar nicht sein. Trotzdem müssen wir zwei- bis dreimal in Sichthöhe am Tower in Frankfurt vorbeifliegen.« Nach dem Vorbeiflug meldete der Kapitän dann: »Die Kollegen aus Prag scheinen recht zu haben. Das bedeutet, wir könnten bei der Landung die Landebahn verlassen. Unser Kabinenpersonal wird Sie nochmals mit den Sicherheitshinweisen vertraut machen.« Wohl selten hat das Schwimmwestenballett mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Michael Steinau, Oppenheim
Auf einem Flug von Hamburg nach Mallorca sagte die Stewardess bei der Sicherheitseinweisung: »Da wir heute über Wasser fliegen, müsste ich Ihnen normalerweise noch Hinweise zur Wasserlandung geben. Laut Statistik beträgt die Chance, eine solche Landung zu überleben, weniger als ein Prozent. Daher spare ich mir heute die Gymnastik.«
Markus Schmidt, Schenefeld
Eine Stewardess auf einem Flug mit Alaska Airlines hat diese Durchsage zu den Sicherheitsvorrichtungen gemacht: »Folks, there are sixty ways to leave your lover, but only six ways to leave this aircraft.« (»Leute, es gibt 60 Wege Ihren Liebhaber loszuwerden – aber nur sechs Wege aus diesem Flugzeug«)
Steffen Albrecht, Ludwigsburg
Auf einem Air-Berlin-Flug von Alicante nach Berlin sagte ein Steward Folgendes durch: »Sehr geehrte Damen und Herren, das Flugzeug verfügt über drei Toiletten, zwei im hinteren und eine im vorderen Bereich. Alle drei Toiletten sind mit Kameras ausgestattet.« Als ein Raunen durch die Kabine ging, korrigierte er sich: »Verzeihung, ich meinte Rauchmelder.«
Udo Henn, Alicante, Spanien
Auf einem Flug mit British Airways von New York nach Paris meldete sich der Pilot mit den allgemeinen Fluginformationen. Zum Thema Rauchen erklärte er: »Außerdem möchte ich Sie darauf hinweisen, dass unsere Flüge Nichtraucherflüge sind. Gehen Sie deshalb zum Rauchen bitte vor die Tür.« Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: »Die Außentemperatur beträgt zurzeit minus 35 Grad Celsius.«
Julian Budke, Bergisch-Gladbach
Durchsage vor dem Abflug: »Im Fall eines plötzlichen Druckabfalls ziehen Sie die Sauerstoffmasken zu sich heran und seien Sie optimistisch!«
Dirk Jung, Berlin
Ansage eines Stewards bei Ryanair während der Sicherheitseinweisung: »Im Falle einer Evakuierung oder sollten Sie vor meinen Kolleginnen fliehen wollen, hat diese 737 mehrere Notausgänge.«
Christian Wolf, Hamburg
Auf einem Flug von Paris nach Hannover waren mein Kollege und ich die einzigen Passagiere in einem Flugzeug mit über hundert Sitzplätzen. Die Stewardess fragte uns: »Fliegen Sie diese Strecke öfter?« Wir bejahten. Daraufhin übersprang sie die Sicherheitshinweise mit den Worten »Dann kennen Sie das ja schon«, gab jedem eine Flasche Wasser als Verpflegung und legte sich in der letzten Sitzreihe bis zur Ankunft in Hannover schlafen.
Wolfgang Botsch, Pattensen
Während der Sicherheitseinführung auf einem Flug von Hamburg nach Nürnberg sagte der Steward: »Hier sehen Sie, wie man die Rettungsweste anlegt. Sollten wir allerdings auf diesem Flug ins Wasser stürzen, ist schon bei der Routenplanung etwas extrem schiefgelaufen!«
Daniel Michalczyk, Oslo, Norwegen
Vor einem Flug nach London wurde das Abdunkeln der Kabine angekündigt: »Und nun werden wir zum Start noch die Kabine gemütlich machen. Verheiratete Frauen und Männer behalten bitte ihre Hände bei sich!«
Dirk Beerbohm, Friedrichsdorf
Vor dem Rückflug von Kreta nach Deutschland mit einer Transall C-160 der Luftwaffe wies der Lademeister die Soldaten an, wie sie sich während des sechsstündigen Fluges zu verhalten hätten: »Und für die Nikotinsüchtigen – bitte zum Rauchen nicht vor die Tür gehen, bisher ist davon noch keiner zurückgekehrt!«
Florian Neumann, Schweinitz
Vor dem Flug mit einer kleinen, neunsitzigen Propellermaschine begrüßte uns der Pilot: »Guten Morgen, wir fliegen jetzt gleich los – sollte jemand ein Problem feststellen, melde er sich bitte jetzt!« Auf meinen Hinweis, dass am Seitenfenster neben mir Öl herunterlaufe, direkt im Rotationsbereich des Propellers, meinte er: »Halb so schlimm – die Maschine ölt seit zwanzig Jahren an dieser Stelle, und bisher ist noch nichts passiert.«
Günter Rauter, Ingolstadt
Vor dem Start eines Fluges von Oakland nach Frankfurt meldete der Pilot aus dem Cockpit: »Leider ist unser fünftes Triebwerk ausgefallen, wir werden aber trotzdem starten.« Eine Stewardess erklärte dann aber, dass nur die Klimaanlage ausgefallen sei, der Pilot mache gern Späße. Das Problem mit der Klimaanlage sei ganz einfach zu lösen – indem während des Fluges ein Schlauch herausgelassen werde.
Lukas Klumpp, Leinfelden-Echterdingen
In einem Jumbolino saßen wir ganz hinten, und die Stewardess bat uns, beim Landeanflug die Sonnenblende geöffnet zu lassen. Wir wollten wissen, warum, und die Antwort war: »Ich kann dann sehen, wenn ein Triebwerk brennt. Vom Cockpit aus geht das nicht.«
Dirk Schäfer, Bad Vilbel
Auf einem Flug von Dubai nach München wurde ein neuer A 340-600 eingesetzt, die Besatzung kam offenbar mit den Neuheiten noch nicht gut klar. Eine Stewardess versuchte mehrmals, eine Ansage zu machen. Sie dachte, es würde nicht funktionieren. Aber die Passagiere konnten alles hören: »Eins, zwei, Test, Test. Hallo? Scheißtechnik.« Als sie merkte, dass die Passagiere ihren Kommentar mitbekommen hatten, entschuldigte sie sich und meinte: »Hoffentlich kommen die Jungs vorne im Cockpit mit dem neuen Flieger besser klar als ich.«
Werner Portner, Berlin
Vor dem Start eines Fluges mit der Deutschen BA von Köln/Bonn nach Berlin-Tegel machte der Steward folgende Durchsage, während draußen die Sonne unterging: »Meine Damen und Herren, wie Sie gleich sehen werden, passen wir in wenigen Sekunden die Innen- der Außenbeleuchtung an. Erschrecken Sie nicht und entspannen Sie sich. Wer von Ihnen keinen Sitznachbarn zum Kuscheln hat – ein kurzes Drücken des Knopfes über Ihnen genügt, und unsere freundlichen und dienstbereiten Damen stellen sich gern zur Verfügung!« Weil viele Passagiere von dem Knopf Gebrauch machten, bat allerdings einige Zeit später eine Stewardess via Bordfunk darum, die vorherige Ansage als Scherz aufzufassen.
Carsten Seidel, Berlin
Auf einem Flug von Stuttgart nach Madrid hat der Kapitän uns mit folgenden Worten begrüßt: »Meine Kolleginnen werden Sie nun mit den Sicherheitshinweisen vertraut machen, denn: Alle Wege führen nach Rom, aber nur vier aus dem Flugzeug.«
Alexander Baur, Augsburg
INFOBOX: Was hilft gegen Flugangst?
Repräsentative Umfragen haben ergeben, dass sich ein Drittel bis die Hälfte der Flugpassagiere an Bord nicht wohl fühlen oder sogar unter Angstzuständen leiden. Ein paar einfache Tricks können helfen:
1. Vermeiden Sie Stress schon vor dem Abheben: Kommen Sie möglichst früh vor dem Abflug zum Flughafen.
2. Fragen Sie beim Check-in nach einem Gangplatz im vorderen Flugzeugteil. Hier fühlt man sich oft weniger beengt, und Sie können sich einfacher Bewegung verschaffen.
3. Vermeiden Sie Koffein (Tee, Kaffee, Cola), das den Blutdruck erhöht, und Alkohol, der in der Höhe stärker wirkt und Ihnen das Gefühl gibt, keine Kontrolle mehr zu haben. Nehmen Sie ablenkende Unterhaltung oder Dinge mit an Bord, die Sie entspannen: Sudoku, Bücher, Musik, beruhigende ätherische Öle – oder reden Sie mit Ihrem Sitznachbarn.
4. Machen Sie eine Entspannungsübung aus der Progressiven Muskelrelaxation: Drücken Sie Ihr Kinn gegen die Brust und die Fersen gegen den Boden, ballen Sie die Fäuste, spannen Sie die gesamte Muskulatur für einige Sekunden an, dann wieder entspannen.
Turbulenzen: »Willkommen in der Achterbahn«
Wenn der Jumbojet sich in einen hoppelnden Gaul verwandelt, der Airbus A320 einem Achterbahnwagen gleicht und in der Cessna Fahrstuhlgefühl entsteht, dann ist das Flugzeug in Turbulenzen geraten. Solche Luftwirbel sind vorhersagbar, wenn sie in Schlechtwetterzonen liegen, und damit leicht zu umfliegen. Sie können aber auch aus und bei heiterem Himmel Piloten und Passagiere überraschen – und so unvermittelt auftreten, dass sogar Löcher in der Kabinenverkleidung entstehen.
So geschehen auf dem Flug einer Boeing 747 der Northwest Airlines im Februar 2009: Vor der Landung auf dem Tokioter Flughafen Narita kreiste der Riesenflieger in der Warteschleife über dem Meer, als er plötzlich absackte und sofort wieder hochgerissen wurde. Ein Passagier berichtet, wie die Insassen und Crew-Mitglieder in die Höhe geschleudert wurden: »Sie stießen zweimal hart gegen die Decke, in der Verkleidung blieben mindestens drei Löcher zurück.« Von den 422 Menschen an Bord wurden 43 verletzt. Trotz aufleuchtender Anschnallzeichen hatten sich viele Fluggäste nicht gesichert.
Meist aber verlaufen die Luftwirbel und die Ab- und Aufwinde für die Insassen an Bord glimpflicher. Mal macht sich ein Kaffeebecher selbständig oder die Sauerstoffmasken fallen ungewollt aus der Decke – den Passagieren aber hängt höchstens der Magen in der Kehle, so dass sie die Spucktüte aus der vollgepackten Sitztasche fummeln müssen. Für den fliegenden Koloss dagegen sind »Luftlöcher« eine leichte Übung. Mit Tragflächen, die bis zu zehn Meter ausschlagen können, windet sich ein modernes Flugzeug durch solche Widrigkeiten hindurch – so wie Schiffe mit Wellen fertig werden und Eisenbahnen Kurven ertragen. Im Übrigen: Noch nie ist in der Jet-Luftfahrtgeschichte ein Flügel abgebrochen.
Es soll sogar Kapitäne geben, denen solche Rodeoritte oft besonderen Spaß machen, wie die folgenden Zitate zeigen – wenn ihnen nicht gerade schlecht wird.
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