Spannende Abenteuer mit Daniel und Sabrina - Beatrix Petrikowski - E-Book

Spannende Abenteuer mit Daniel und Sabrina E-Book

Beatrix Petrikowski

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Beschreibung

Die Geschwister Daniel und Sabrina sind zwölf und zehn Jahre, als sie das erste Mal alleine zu Hause bleiben, und prompt werden sie Zeuge einer Entführung. Ein anderes Mal müssen sie sich vor Einbrechern schützen oder nehmen es mit einer Bande von Tierfängern auf. Während eines Urlaubs in Spanien verirren sie sich, und schließlich nimmt ein Rodelausflug ein unerfreuliches Ende. Fünf abgeschlossene Geschichten sorgen für Spannung bei den jungen Lesern und vermitteln ihnen darüber hinaus auch noch eine Menge an interessantem Hintergrundwissen.

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Seitenzahl: 98

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Inhaltsübersicht

Die Entführung

Der Einbruch

Die Tierfänger

Der Urlaub am Meer

Der Rettungseinsatz

Die Entführung

Heute bleiben Daniel und Sabrina das erste Mal einen Abend alleine zu Hause. Ihre Eltern gehen ins Theater und haben sich Karten für eine Oper besorgt, auf die sie sich schon lange gefreut haben. Wenn die Eltern in der Vergangenheit zu einer Feier bei Freunden eingeladen waren, kam immer ihre Oma Hanni zu Besuch und passte auf die beiden Kinder auf. Doch vor wenigen Wochen ist Oma ganz plötzlich verstorben. Die Eltern wollten sich schon an der Theaterkasse erkundigen, ob sie ihre Eintrittskarten zurückgeben können. Aber der zwölfjährige Daniel konnte sie davon überzeugen, dass er und Sabrina schon alt genug und vernünftig sind, um einen Abend alleine bleiben zu können. Seine Schwester wird immerhin auch schon bald ihren zehnten Geburtstag feiern. Nachdem die Familie zusammen zu Abend gegessen hatte, schauen die Kinder zu, wie der Vater einen Mantel aus dem Schrank holt und ihn der Mutter reicht.

„So“, sagt Mutter, während sie sich zu Sabrina herunterbeugt und ihr ein Küsschen auf die Wange gibt, „wir wären dann so weit. Mach du bloß keinen Quatsch und hör auf das, was dein Bruder sagt. Vor allem aber, zankt euch nicht!“

Und zu Daniel gewandt meint sie: „Ich verlasse mich auf dich. In der Küche steht für euch eine Flasche Saft und wenn ihr möchtet, dürft ihr euch aus dem Schrank noch eine Tüte Chips oder auch Nüsse holen. Vergesst nicht, euch vor dem Schlafengehen…“

„die Zääähhne zu putzen“, fallen die Kinder der Mutter lachend ins Wort.

„Genau! Und sollte etwas sein,“, fährt Mutter fort, „ihr wisst ja, dann könnt ihr uns eine Nachricht auf mein Smartphone schicken. Anrufen geht nicht…“

„Ja, ja, ich weiß“, unterbricht sie Daniel schmunzelnd, „während der Vorstellung im Theater müsst ihr eure Handys lautlos stellen. Deshalb siehst du auch immer einmal zwischendurch auf das Display und rufst in dem Fall zurück, wenn wir euch erreichen wollten.

Macht euch nicht immer so viele Sorgen um uns, wir sind doch schon groß.“

Zum Abschied ermahnt der Vater seine Kinder, spätestens um zehn Uhr auf ihren Zimmern zu sein. Jeder darf dann höchstens noch ein paar Seiten in einem Buch lesen, bevor sie sich schlafen legen sollen.

Nachdem sich die Eltern von Daniel und Sabrina verabschiedet haben, laufen die Kinder schnell zum Fenster und sehen zu, wie die Eltern in ihr Auto steigen. Sie drücken ihre Nasen an die Fensterscheibe und winken ihnen nach, bis sie hinter der nächsten Ecke verschwunden sind. Dann machen sie es sich auf dem breiten und gemütlichen Sofa im Wohnzimmer bequem. Als erstes spielen sie „Stadt, Land, Fluss“, aber dabei hat Sabrina gegen ihren Bruder, der schon viel mehr Städte und Länder als sie kennt, keine Chance. Deshalb schlägt sie als nächstes Spiel Kniffel vor, ein Würfelspiel, bei dem man zwar durch Geschick den Verlauf beeinflussen kann, zum Sieg aber auch Glück haben muss. Während des Spiels laufen sie zwischen den einzelnen Runden immer wieder in die Küche, um sich ein Glas Saft zu holen. Denn von den würzigen Chips, die ihnen die Mutter erlaubt hat, haben sie mächtigen Durst bekommen.

„Hast du noch Lust zum Spielen?“, fragt Daniel gelangweilt.

„Nee, das reicht mir jetzt auch“, meint Sabrina. „Sag mal, hast du noch dieses Buch aus der Bücherei? Das über das Wetter, meine ich. Darin würde ich auch gerne mal blättern. Vielleicht kann ich ein paar nützliche Informationen daraus später einmal für die Schule gebrauchen.“

„Hört, hört – meine Schwester! Aber im Ernst. Das kann nicht schaden. Da erfährst du, wie Wolken und Gewitter entstehen und alles ist prima erklärt. Warte kurz, ich hole es dir.“

Daniel springt sofort auf und geht in sein Zimmer. Doch auf halbem Weg hält er plötzlich inne und spitzt seine Ohren. Hat sich das eben nicht wie ein unterdrückter Schrei angehört?

„Du, Sabrina, sei mal leise. Ich habe da gerade merkwürdige Geräusche gehört. Draußen muss irgendetwas los sein“, flüstert er. Sabrina ist sofort alarmiert und bekommt heftiges Herzklopfen.

Daniel schleicht in sein Zimmer und achtet auf jedes verdächtige Geräusch. Ohne das Licht einzuschalten, geht er leise ans Fenster. Von hier hat er einen guten Überblick auf die Straße vor ihrem Wohnhaus. Erschrocken hält er sich die Hand vor den Mund, denn was er sieht, verschlägt ihm den Atem.

„Was ist los“, will seine Schwester wissen, die auf dem Weg zu ihm ist.

„Komm schnell zu mir ans Fenster, aber lass um Himmels Willen das Licht aus. Sonst können wir von draußen gesehen werden!“

Gebannt sehen die Geschwister auf die gegenüberliegende Straßenseite zu dem Wohnhaus, in dem Martina wohnt. Sie besucht dieselbe Klasse wie Sabrina und ist ihre Freundin. Gerade wird Martina von einem kräftigen Mann aus dem Haus gezerrt.

„Ich glaube, ich spinne“, sagt Daniel zu seiner Schwester. „Was geht denn da vor sich? Das sieht ganz nach einer Entführung aus. Aber wie ist denn das möglich? Ihre Eltern müssen doch zu Hause sein und müssten ihr zu Hilfe kommen.“

„Du hast Recht. Ich verstehe das auch nicht, was da vor sich geht“, stimmt ihm Sabrina zu. „Wieso helfen ihr ihre Eltern nicht?“

Die Geschwister beobachten, wie Martina zappelt unf sich mit Händen und Füßen loszureißen versucht. Aber natürlich ist der Mann viel stärker als sie. Er muss ihr auch etwas in den Mund gestopft haben, kombiniert Daniel, denn sonst müssten von ihr ja Schreie zu hören sein. Grob wird das Mädchen weiter bis zum Auto gezerrt. Daniel und Sabrina läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken und vor Schreck halten beide die Luft an. Wie gelähmt beobachten sie, was mit Martina passiert, ohne ihr im Moment helfen zu können. Aber Daniel ist zum Glück so geistesgegenwärtig und prägt sich das Autokennzeichen ein. Draußen ist es zwar schon dunkel, aber das Licht der gegenüberliegenden Straßenlaterne fällt genau auf das Nummernschild.

Augenblicklich dreht er sich vom Fenster weg und macht einen Schritt in Richtung seines Schreibtisches. Er fühlt die Oberfläche aus Holz und tastet blind nach einem Zettel. Mit einem Stift, den er langsam aus der obersten Schublade zieht, geht er vorsichtig in die Küche. Da kann er endlich das Licht einschalten, weil die Küche zur anderen Seite, in Richtung zum Garten liegt. Schnell notiert er das Autokennzeichen, bevor er es vergisst.

„Aua!“, schreit er kurz auf, als er sich auf dem Rückweg in seiner Aufregung zu allem Unglück sein Knie stößt.

„Was ist los?“, fragt Sabrina alarmiert. Sie befürchtet sofort, dass auch in ihre Wohnung jemand eingedrungen ist, der ihren Bruder gefangen genommen hat.

„Ist schon gut“, beruhigt Daniel seine Schwester, „ich bin nur vor die verdammte Kommode gelaufen, weil ich kein Licht machen durfte.“

Während Sabrina weiterhin vom Fenster aus beobachtet, wie das Auto mit ihrer entführten Klassenkameradin davon rast, kommt Daniel mit dem Zettel zurück, auf dem er sich das Autokennzeichen notiert hat. „Wir müssen sofort zur Polizei und die Entführung melden. Je eher die mit der Suche beginnen, umso besser sind die Chancen, Martina zu finden.“

„Meinst du wirklich?“, fragt Sabrina unsicher. „Können wir nicht bei der Polizei anrufen und sagen, was wir gesehen haben?“

„Weiß ich nicht, besser wird es sein, wenn wir sofort zur Polizei gehen. Am Telefon glauben sie uns bestimmt nicht und denken, dass wir uns einen Scherz erlauben. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Der Fall muss richtig von einem Beamten aufgenommen werden, in einem Protokoll oder so.“

Bei der Erwähnung eines Protokolls macht Sabrina ganz große Augen. Aber von der Notwendigkeit, spät am Abend die sichere Wohnung zu verlassen, ist sie immer noch nicht überzeugt. Zumal sie sich fürchtet und vor Angst schon zittert.

„Wir dürfen doch nicht mehr nach draußen gehen, wenn es dunkel ist. Das haben uns die Eltern doch verboten“, jammert Sabrina und hofft, damit auf Verständnis bei Daniel zu stoßen.

Doch diesen Einwand lässt er nicht gelten: „Quatsch! Die konnten doch gar nicht vorhersehen, dass wir einmal in so eine Situation geraten. Das ist jetzt ein Ausnahmefall, da gelten andere Regeln. Jetzt geht es um Leben und Tod. Wer weiß, was die Entführer mit Martina anstellen. Die geben ihr bestimmt nichts zu essen und zu trinken. Aus den Nachrichten habe ich schon einmal gehört, dass Mädchen sogar verkauft werden und…“

„Hör auf!“, schreit Sabrina, „ich will das gar nicht hören.“

Sie zittert schon bei dem Gedanken, um diese Zeit das Haus verlassen zu müssen und versucht es noch einmal: „Sollten wir nicht wenigstens bei Mama und Papa anrufen und Bescheid sagen? Oder sie fragen, was wir machen sollen?“

„Nein, anrufen geht nicht. Du weißt doch, dass sie während der Vorstellung im Theater ihre Handys lautlos stellen, so, dass kein Ton mehr zu hören ist. Das würde doch die anderen Besucher stören. Und wenn ich Mama eine Nachricht schicke, dass wir zur Polizei gehen, machen sich unsere Eltern viel zu viele Sorgen. Die verlassen glatt mitten in der Vorstellung das Theater und kommen nach Hause. Dabei haben sie sich so auf diesen Abend gefreut. Nein, los komm, wir ziehen uns an und gehen“, entscheidet Daniel.

Vorsichtshalber hinterlässt Sabrina noch eine kurze Notiz auf dem Küchentisch für ihre Eltern. Nur für den Fall, dass sie früher als erwartet nach Hause kommen. So unwahrscheinlich das auch ist. Dann müssen sie sich wenigstens keine unnötigen Sorgen um ihre Kinder machen, wenn die nachts nicht in ihren Betten liegen.

Daniel hat bereits seine Schuhe angezogen und holt seine warme Winterjacke aus dem Schrank, als auch seine Schwester ganz schnell in ihre Stiefel schlüpft und ihren Anorak überzieht.

„Warte noch kurz“, hört er sie sagen und sieht Sabrina gleichzeitig in ihrem Zimmer verschwinden. Zurück kommt sie mit ihrem Teddy, den sie in einer Hand hält.

„Guck mich nicht so an, aber ohne meinen Teddy habe ich noch mehr Angst.“

Daniel verkneift sich ein Grinsen und meint nur ungeduldig: „Schon gut, aber jetzt komm endlich.“

Gewissenhaft schalten sie das Licht aus, schnappen sich den Wohnungsschlüssel, treten in die nächtliche Kälte und schließen rasch die Tür ab. Obwohl Daniel auch ein mulmiges Gefühl hat, will er das natürlich nicht vor seiner jüngeren Schwester zeigen. Vor ihr möchte er der obercoole Bruder sein und überspielt seine Ängste.

Auf der Straße sieht sich Sabrina immer wieder zu allen Seiten zitternd vor Angst um. Ihr ist unheimlich zumute. Zögerlich ergreift sie die Hand ihres älteren Bruders, bei dem sie sich geborgen fühlt. Um diese Zeit sind kaum noch Menschen in den Seitenstraßen unterwegs. Die meisten Rollos an den Fenstern sind bereits heruntergelassen, so dass nur ganz vereinzelte Lichter von den Wohnungen auf die Bürgersteige fallen. Plötzlich hören sie aus der Ferne lautes Lachen und Grölen, das näher zu kommen scheint. Sabrina hält die Hand ihres Bruders ganz fest umklammert und blickt ängstlich zu ihm auf. Als sie um die nächste Ecke biegen, sehen sie eine Gruppe junger Leute.

„Komm“, entscheidet Daniel mit einem flauen Gefühl im Magen, „wir wechseln lieber die Straßenseite. Die haben bestimmt einiges getrunken. Nicht, dass die uns noch Ärger machen.“

Sabrina weiß schon gar nicht mehr, ob sie vor Kälte oder vor Angst mit den Zähnen klappert. Doch bevor die Gruppe die beiden verängstigten Kinder entdeckt, haben diese schon die andere Straßenseite erreicht. In leicht gebückter Haltung schleichen sie im Schutz der geparkten Autos weiter. Die Gruppe junger Leute scheint Daniel und Sabrina zum Glück gar nicht bemerkt zu haben. Erleichtert atmen die Kinder auf.

Endlich erreichen sie die breite Hauptstraße, auf der auch zu dieser Abendstunde noch Autos unterwegs sind. Das gibt ihnen ein Ge