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Stephanie Garber

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Beschreibung

Schneeflocken rieseln vom Himmel, Magie weht durch die Straßen des Meridianreichs, und die ersten Einladungen zum Großen Weihnachtsfest der Kaiserin Scarlett liegen in den Briefkästen. Bis zum Beginn der Feierlichkeiten braucht Donatella, die Schwester der Kaiserin, ein perfektes Geschenk, um dem geheimnisvollen Caraval-Master Legend ihre Liebe zu beweisen. Ihre Suche führt sie auf rätselhafte Pfade: Zwischen so bunten wie giftigen Weihnachtsleckereien, finsteren Tunneln und unerklärlichen Wundern geht Donatella große Risiken ein, um ihr Ziel zu erreichen. Oder ist alles nur ein weiteres magisches Spiel?

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Stephanie Garber

SPECTACULAR

Eine Caraval-Novelle

Aus dem Amerikanischen von Diana BürgelIllustriert von Rosie Fowinkle

Gedruckt in Valenda, Hauptstadt des Meridianreichs, im zweiten Jahr der Scarlett-Dynastie. Erschienen beim Verlag für legendäre Schriften.

Festmuffel oder Leute, die empfindlich auf Feierlichkeit, Fantasie, Romantik, Träume und Festtagsmagie reagieren, sollten dieses Buch lieber sofort weglegen. Es ist schon vorgekommen, dass diese Geschichte ihre Leser mit Festtagsstimmung angesteckt hat oder mit Träumen, die einen einfach davontragen. Ein paar Leser sollen sogar spontan angefangen haben, zu singen oder Plätzchen zu backen.

Ganz gleich, ob dieses Buch gekauft, verschenkt oder geliehen worden ist, unter keinen Umständen dürfen Abschriften davon in den Fantastischen Norden gebracht werden. Die Magie dieser Erzählung verträgt sich nicht gut mit dem Geschichtenfluch des Fantastischen Nordens, und sollten sie je aufeinandertreffen, übernimmt der Verlag für legendäre Schriften keine Verantwortung dafür, was geschehen könnte.

Widmung

Das hier ist für meine Schwester.

Tella und Scarlett gäbe es nicht, wenn es nicht zuerst Stephanie und Allison gegeben hätte.

Valenda (Karte)

Einleitung

Die Einladungen werden in Kästchen geliefert. Sie erscheinen um Punkt zwölf Uhr – mittags, nicht um Mitternacht. Es wäre wirklich eine Schande, sollten diese Einladungen verloren gehen oder in der Dunkelheit von den gierigen Sternen gestohlen werden.

Die Kästchen sind makellos schneeweiß und etwa so groß wie eine einzelne Seite.

Ohhs erfüllen die Luft, als die Überraschungen auf Türschwellen und Fensterbänken in der ganzen Stadt gefunden werden. Auf jeden Deckel ist eine Schneeflocke eingraviert, und die Namen der Empfänger stehen an den Seiten.

Zuvor war die Luft kalt und neblig, nun jedoch ist sie erfüllt vom Zauber dessen, was sein könnte.

Ein paar öffnen ihre Kästchen sofort, lösen rasch die roten Samtbänder, die das Holz anstelle eines Schlosses versiegeln. Andere lassen sich Zeit. Solche Überraschungen sind in Valenda noch nie zuvor aufgetaucht. Viele möchten den Moment auskosten und bringen ihre hübschen Kästchen in ihre Häuser, Schlösser und Wohnungen, aus denen man auf weißverschneite Straßen voller Händler hinausblicken kann, die nun alle rasch nach Hause wollen, um zu sehen, ob auch sie ein solches Kästchen bekommen haben.

Dieses Wünschen, diese freudige Erwartung ist es, die in das Holz sickert und auf die Einladung darin herabtropft, sodass die Seite zuerst leer aussieht, wenn der Deckel angehoben wird.

Dann …

Das Blatt beginnt zu knistern wie ein Holzscheit im Kaminfeuer, das gleich zerbirst. Ein Funke, ein Zischen und ein winziger Lichtblitz genau in der Mitte der Seite. Wie ein Feuerwerk breitet sich das Licht aus, bis eine schimmernde goldene Schrift das Papier bedeckt:

Inhalt

1. Schneekugeln und Großmutters Plätzchen

2. Der Große Festvorabendvorabend

3. Es ist eben nicht der Gedanke, der zählt

4. Wenn nur …

5. Willkommen in der Garlandgasse

6. Wie man die Liebe seines Lebens nicht verliert

7. Nimm niemals Süßigkeiten von einem Aufziehjungen an

8. Du siehst aus wie ein Festtagself

9. Grün war nicht Tellas Farbe

10. Einige Legenden sind besser als andere

11. Das perfekte Geschenk

12. Der Hochstapler

13. Ein frohes Fest euch allen (außer Donatella)

14. In der Liebe und bei Entführungen ist alles erlaubt

15. Heißt das jetzt, ich kriege keine Kekse?

16. Die eine Nacht des Jahres, in der die Träume ausreißen

17. Trink einen Eierpunsch, das hilft

18. Bereit zu spielen?

19. Eine Schneekugel in einer Schneekugel

Die Wispergazette

Sonderfesttagsausgabe

Eine Geschichte voller Wunder gibt eine wundervolle Geschichte ab

Von Kutlass Knightlinger

Manche sagen, die Gilde der Spielzeugmacher hätte das Große Fest erfunden. Andere sagen, es wären die Schneiderinnen und Anzugmacher gewesen, die sich zusammengetan und ein Komplott geschmiedet hätten, um einen Tag zu ersinnen, an dem sie Kleider und Handschuhe und seidene Krawatten verkaufen, die alle nur ein einziges Mal getragen werden. Und dann gibt es natürlich noch diejenigen, die behaupten, es wäre die honigsüße Idee der Zuckerbäcker gewesen.

In Wahrheit jedoch wurde das Große Fest von der Prinzessin des Nordens Infinity Larkspur ins Meridianreich gebracht, die im siebten Jahr der Xavier-Dynastie den Kaiser Xavier Xavier IV. geheiratet hat.

Nach ihrem Umzug ins Meridianreich war Prinzessin Infinity offenbar überaus erschrocken darüber, dass es für ihre Untertanen nur so wenige Tage gab, an denen sie einfach feiern konnten – um Freude, Glück und Liebe zu verbreiten.

Sie glaubte daran, dass die Menschen diese frohen Zeiten brauchten. Die Vorfreude. Die Wünsche. Das Schenken.

Und so entstand das Große Fest.

Danach wurden auch noch weitere Feiertage erschaffen. Prinzessin Infinity verwandelte alte Mythen und Legenden mit derselben Leichtigkeit in Feiertage, mit der andere Mitglieder der Königsfamilie Indiskretionen zu Skandalgeschichten umdichteten.

Richtig, die Schneiderinnen und Spielzeugbauer und Zuckerbäcker profitieren sehr von der Erschaffung dieses Festtages.

Aber gilt das nicht für uns alle?

Ich selbst bin für Spielzeug inzwischen vielleicht schon ein bisschen zu alt, aber ich hoffe, dass ich für Freude und schöne Kleider und fürs Schenken niemals zu alt werde.

Dieses Jahr gibt es für mich, wie ich gestehen muss, keinen ganz besonderen Menschen, dem ich etwas schenken kann. Aber mein Geschenk liegt bereit, nur für den Fall, dass mir auf Kaiserin Scarletts Ball jemand ins Auge fällt.

1 Schneekugeln und Großmutters Plätzchen

Später würde offensichtlich werden, dass in Valenda erstaunliche Dinge geschehen waren. Die meisten Bewohner der berühmten Stadt konnten nicht sehen, was vor sich ging, aber wie so oft im Leben war es für jene, die alles von außen betrachteten, vollkommen offensichtlich.

Nachdem das Große Fest vorüber war, würden die Schiffskapitäne, die auf See gewesen waren, sagen: »Es sah aus, als hätte sich eine gewaltige Glaskuppel über die Stadt gesenkt und sie in eine riesige wirbelnde Schneekugel verwandelt. Das schwöre ich beim Gebiss meines Großpapas!«

Auch wenn ein solcher Schwur gar nicht nötig wäre.

Schon vor Beginn des Großen Fests liefen keine Schiffe mehr im Hafen von Valenda ein. Was inmitten des Festtagsgetümmels und der allgemeinen freudigen Erwartung allerdings nur sehr wenigen auffiel.

Bloß ein junger Matrose bei den Docks hielt sich selbst für viel zu vernünftig für diesen ganzen Feiertagstrubel. Er war zwar erst siebzehn, trug aber eine schicke Seemannsmütze, die ihn volle zwei Zoll größer wirken ließ.

Im Gegensatz zum ganzen Rest der Stadtbewohner, die ihren Kopf in dicke Zuckerwattewolken gesteckt hatten, waren diesem vernünftigen Matrosen die fehlenden Schiffe aufgefallen, und er hatte sich aufgemacht, noch jemanden zu finden, der sachlich geblieben war und dem er davon erzählen konnte. Wichtigtuerisch marschierte er durch den verstörend festlichen Hafen mit einer Liste jener Schiffe in der Hand, die nicht eingelaufen waren.

Er würde sich nicht ablenken lassen von den riesigen Zuckerstangen, die nun die Straßen säumten, von den Ständen, an denen man Gewürzwein kaufen konnte und die auf einmal einfach überall zu sein schienen, oder von den Leuten, die ständig anfingen zu singen.

Doch dann sah er es. Mitten auf der Straße stand ein riesiges Lebkuchenhaus, aus dessen mit weißem Zuckerguss kunstvoll verziertem Kamin Zimtrauch quoll.

Wie angewurzelt blieb der Matrose stehen.

Das hier sah genauso aus wie die Lebkuchenhäuser, die seine Großmutter immer gebacken hatte – auch wenn es bei seiner Großmutter keinen magischen Zimtrauch gegeben hatte und ihre Lebkuchenhäuser immer viel zu klein gewesen waren, als dass man sie hätte betreten können. Aber alle anderen Details waren da. Die pastellfarbenen Gummibonbons auf dem riesigen Dach, der funkelnde Puderzucker auf den großen Fenstern, die rot-weiß verwirbelten Pfefferminzbonbons als Rahmen um die gewaltige Tür.

Eine volle Minute lang konnte er sich nicht vom Fleck rühren.

Zwei Große Feste waren schon verstrichen, seit seine Granny gestorben war. Und es war leichter, einfach so zu tun, als gäbe es überhaupt kein Großes Fest, als es ohne sie zu feiern.

Der Matrose schüttelte sich und rief sich in Erinnerung, was er zu tun hatte. Er musste jemandem von den fehlenden Schiffen erzählen. Dann jedoch schwang die Lebkuchentür einen Spaltbreit auf, und er schwor, dass es die Stimme seiner Großmutter war, die er hörte: »Komm rein, raus aus dem Schnee, Pierre. Ich habe frische heiße Schokolade und deine Lieblingsplätzchen für dich.«