Spiel für mich weiter - Danka Todorova - E-Book

Spiel für mich weiter E-Book

Danka Todorova

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Beschreibung

Die junge Architekturstudentin Katerina spielt oft Klavier auf der Straße in Karlsruhe. In ihrem Praktikum unterstützt sie die Renovierung eines Hauses. Seitdem beginnen ihre Albträume. Ihre Sensitivität wächst. Nur das Klavierspielen lenkt sie etwas ab. Sie kann dabei entspannen und hofft, dann keine Albträume und Probleme mehr zu haben. In einer Bar bekommt sie das Angebot, Gäste mit ihrer Musik zu unterhalten. Dort begegnet Katerina der Architekt Johannes und sie verliebt sich in ihn. Durch ihren Besuch bei einer Rückführungstherapeutin erhofft sich Katerina, ihre Albträume loszuwerden. Was sie dort über sich erfährt, schreckt Johannes ab. Unter den Passanten, die ihrer Musik zuhören, sind Rita und Gregor. Ihre Schicksale geben ihr Hoffnung, weiter ihren Weg zu gehen. Was wird Katerina auf Kreta erleben? Wird sie ihre Liebe leben?

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INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Über die Autorin

Weitere Bücher der Autorin

KAPITEL 1

Endlich bin ich da, wo ich immer sein wollte. Noch habe ich fünf Minuten, bis die Straßenbahn kommt. Das reicht mir, um ein bisschen Klavier zu spielen.

Ich springe vom Fahrrad und eile zum Schreibwarengeschäft Papier Fischer, vor dem ein Klavier auf der Straße aufgestellt ist.

Meinen Rucksack werfe ich im Bogen, er landet neben dem Fahrrad auf dem Boden. Während mein Blick die Umgebung abtastet, finde ich die richtige Sitzposition zum Spielen.

Ich spiele mein Lieblingsstück und hoffe, dass sich ein Gefühl der Erleichterung einstellt. Es sei denn, die Töne wüssten, was gerade mit mir los ist und hätten eine Lösung für mich parat.

Katerina, Katerina, schau mal auf die Uhr!, ermahnt mich wie aus dem Nichts eine innere Stimme und ich breche das Spielen ab. Ich hole das Handy aus der Tasche und schaue auf die Uhr.

»Verdammt, ich komme wieder zu spät zur Vorlesung, dabei darf ich sie nicht verpassen«, murmle ich, schnappe mir den Rucksack und das Fahrrad und sehe, wie sich die Bahn in Richtung Uni in Bewegung setzt. Zu spät!

Dabei wollte ich heute unbedingt pünktlich sein. Nun radle ich wie ein Teilnehmer an der Tour de France durch die Straßen von Karlsruhe.

Es ist ein Sommermorgen und meine erste Vorlesung heute ist das Fach Zeichnen und Gestalten.

Vor zwei Semestern wusste ich noch nicht, dass Technisches Zeichnen eines der wichtigsten Fächer des Architekturstudiums ist. Zeichnen und Gestalten Teil eins habe ich mit der Note Eins bestanden, in Teil zwei bin ich durchgefallen.

Wie bei einem Wettkampf bleiben mir nur noch zwei Versuche, den Widersacher Technisches Zeichnen zu besiegen.

In zwei Tagen ist mein Prüfungstermin.

Verschwitzt, die Haare zerzaust, öffne ich mit zitternden Händen die Tür zum Vorlesungssaal und stecke zuerst den Kopf durch den Spalt, um wie ein Spion die Lage zu erkunden.

Der Professor schreibt Formeln an die Tafel und sieht mich nicht. Jetzt ist der Moment, denke ich und trete ein.

Professor Walter ist ein eleganter Mann, Mitte vierzig. Manchmal habe ich das Gefühl, seine Brillen sind nicht nur Sehhilfen, sondern dienen ihm auch zum Schutz der Augen und vor uns. Seinen Armani-Anzug trägt er nur, wenn wichtige Termine in unserem Dekanat anstehen.

»Guten Morgen, Frau Anasta - Anastassol - ssopoulos«, begrüßt er mich und die Studenten lachen. Einige laut, andere leise.

Alle Blicke wandern zu meinem verschwitzten Gesicht. Zwar nur kurz, doch das reicht, um mich zu verunsichern und mir den Tag zu vermiesen. Warum nur haben alle mitbekommen, dass ich mal wieder zu spät bin?

»Guten Morgen, Professor Walter«, meldet sich wie von selbst meine Stimme.

»Wir wollen doch das zweite Modell nicht versäumen, nicht wahr?«

Er macht einen Schritt zur Tafel und lässt mich und meine Kommilitonen in Ruhe. Keiner sieht mich mehr. Der Platz in der letzten Reihe neben Moni ist frei. Ich setze mich vorsichtig und versuche, keine Geräusche mehr zu machen.

Es ist still.

Wenn der Professor redet, beherrscht er mit seinen Worten die Luft wie ein Schwan das Wasser, wenn er majestätisch durch einen See gleitet.

Meine Freundin Moni grüßt mich flüchtig und konzentriert sich auf die Zeichnung an der Tafel. In meinem Zeichenblock skizziere ich Säule um Säule, und keine davon ist dem Modell ähnlich. Der Stift hinterlässt Spuren im Labyrinth der Formeln, Wörter und Formen auf dem Blatt.

Die Köpfe der Studierenden sind nach unten gerichtet. Meiner auch. Bei einer Durchfallquote von fünfzig Prozent sind Stille und Disziplin angesagt. Ebenso für mich.

Während ich meinen Blick auf die Zeichnung an der Wandtafel richte, tauchen vor meinem inneren Auge plötzlich Bilder wie aus einem Film auf.

Ich sehe mich, wie ich Treppen hochsteige, langsam eine Holztür öffne und in einen Raum gelange, der vollgestopft mit alten Möbelstücken ist. Es scheint ein Wohnzimmer zu sein. Die Wandfarbe ist giftgrün mit silbernen Blumenmotiven, die ich nicht genau erkenne. Mein ganzer Körper versteinert. Ich kann keinen Schritt machen.

»Katerina, was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut?«, meldet sich Moni.

»Alles in Ordnung«, sage ich und komme wieder zu mir. Was war das gerade? Was für ein Haus war das? Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren.

Als wir fertig sind, lese ich an der Tafel im Flur vor dem Vorlesungsraum, wo ich mein Praktikum absolvieren werde. Neben meinem Namen stehen zwei Wörter: Hohenwettersbach und Bremgartner.

Jeder von uns muss ein Praktikum in einem Architekturbüro nachweisen können.

Es war reiner Zufall, dass ich auf einer Party Volker traf. Damals wusste ich noch nicht, dass ich ein Praktikum brauche. Als er sagte, er arbeite in einem Architekturbüro in Karlsruhe, habe ich gelacht. Genau richtig, dachte ich. Er bot mir seine Hilfe an, falls ich Probleme im Studium hätte. Die Erinnerung an die Nacht danach ist verschwommen. Er meldete sich mit SMS und Telefonaten. Ich nahm mir vor, ihn anzurufen und als ich nach Karlsruhe kam, erinnerte ich mich an ihn.

»Kein Problem. Du kommst zu uns, wir haben hier reiche Kunden«, meinte er, und ich war froh, einen Praktikumsplatz zu haben. Um die Adresse zu erfahren, rief ich an. Mit dem Fahrrad musste ich eine ordentliche Steigung bewältigen, um zum Büro zu gelangen. Und meine sportlichen Aktivitäten sind begrenzt - Radfahren und etwas Training im Fitnessstudio. Durchgeschwitzt betrat ich das Architekturbüro.

Mein Leben dreht sich derzeit um sich selbst. Ich habe das Gefühl, jeden Tag kommt etwas Neues dazu, noch bevor ich das Alte erledigen kann.

Gestern klingelte die nette Nachbarin von unten an meiner Tür. Die alte Dame grüßte mich von Anfang an, seit ich eingezogen war. Diesmal trug sie zwei schwere Taschen, wie die Gewichte im Fitnessstudio, die den jungen Männern helfen, ihre Körper in die Apollos zu verwandeln.

»Warten Sie mal, ich helfe Ihnen«, ich nahm ihr die Last ab. »Wenn Sie möchten, kann ich für Sie Einkäufe erledigen«, bot ich ihr höflich an.

Die nette Nachbarin, Frau Knopp, erinnert mich an meine verstorbene Oma Eleni in Griechenland. Meiner Oma verdanke ich die Freude am Lesen, mein Geschick im Kopfrechnen und das Musizieren.

Oma hatte in ihrem Zimmer einen alten Flügel. Darauf stand die Statue einer Göttin, deren Name ich nicht wusste.

»Schau, Katerina, das ist Clio, die Muse der Musik und der Geschichte. Sie hört zu, was wir spielen, und erzählt mit Tönen Geschichten. So wirst du auch Geschichten mit deiner Musik erzählen«, prophezeite sie.

»Oma, zeig mir, was die Muse macht«, höre ich mich heute noch sagen und sehe das Gesicht meiner geliebten Oma vor mir. Ich war drei und meine Füße reichten noch nicht vom Hocker vor dem Flügel auf den Boden. Meine Hände lagen wie im Mutterschoß sicher auf den Tasten und ich tauchte in eine andere Welt ein – von Göttern, dem Meer, Booten und Menschen, die ein Land bewohnten, in dem alles möglich war. Alles federleicht und aufregend.

Clio, die weiße Statue aus meiner Kindheit, steht nun bei mir in der Wohnung in Karlsruhe am Fenster. Sie blickt nach draußen in der Erwartung, das Blau des Meeres zu sehen, die leichte Brise zu spüren und die Töne zu hören. Immer, wenn ich die Muse sehe, weiß ich, dass meine Oma bei mir ist.

Sie sagte mir damals: »Katerina, die Muse ist in dir und mir. Wenn du sie siehst, bin ich bei dir.«

Ich war tagelang sehr traurig und konnte nicht verstehen, warum meine Oma Eleni nicht mehr da war. Keiner sagte mir, wo sie geblieben war. Darüber redeten die Menschen in Griechenland nicht.

»Sie ist bei der Göttin«, sagte ich mir, »hoffentlich geht es ihr gut«.

Kurz danach kam ich mit meinen Eltern nach Deutschland.

An der Küste wartet das Haus meiner Oma geduldig ein ganzes Jahr, bis wir wiederkommen. Wir fahren jeden Sommer, fast jeden Sommer.

Doch diesen Sommer bleibt das Haus an der Küste unbewohnt.

Heute früh hetze ich mich ab, um die Tram Linie 1 in Richtung Durlach zu erreichen, wo ich Anschluss nach Hohenwettersbach habe. Heute sehe ich meinen Praktikumsplatz zum ersten Mal.

Mein schönes gelbes T-Shirt ist schweißnass und ich ärgere mich, weil ich kein Ersatzshirt dabei habe.

Tausend Gedanken schwirren in meinem Kopf. Diesmal hat die Bahn eine kleine Verspätung. Ich ergattere einen Platz am Fenster und versinke wieder in meiner Welt. Meiner inneren Welt, die keiner sieht und kennt.

Warum tauchte dieses Haus bei der Vorlesung auf?

Was hat das zu bedeuten? Soll ich das Haus in der Realität sehen oder war das nur eine Täuschung?

Das schreiende Kind auf dem Platz mir gegenüber stellt meine Nerven auf eine Geduldsprobe. Solche Schreihälse kann ich nicht leiden. Etwas läuft schief bei dieser Mutter. Der Gedanke kommt mir plötzlich und ich bin mir nicht sicher, woher das rührt.

Am Gottesauer Platz steigt die Mutter mit ihrem schreienden blonden Wonneproppen aus und ich atme tief durch.

Die Bahn rollt in Richtung Turmberg, der letzten Haltestelle. Dort bekomme ich den Bus nach Hohenwettersbach.

Ich schaue schnell auf meine Verkehrsapp, wann der nächste kommt, und nutze die verbleibenden Minuten, um mir am Kiosk an der Endstation eine Brezel und ein Croissant zu holen.

Die Aufgaben bei diesem Praktikum bestehen darin, ein Modell der Innenausstattung anzufertigen und den Architekten zu unterstützen. Es gibt noch ein paar weitere Aufgaben, die ich in einer Ecke meines Gedächtnisses als selbstverständlich speichere, ohne ihnen große Bedeutung zu geben. Ich bin verpflichtet, an zwei Wochentagen vor Ort zu sein.

Von außen scheint das Haus klein zu sein. Als ich den Garten betrete, sehe ich, dass sich unten noch zwei Stockwerke befinden. Die Blumen und Büsche im Garten erinnern mich an eine toskanische Landschaft. Wer wohl ist der Toskana-Fan, der Gatte, seine Frau oder der Gärtner, frage ich mich und gehe langsam die Treppen hoch.

Mein Hals ist trocken und die Hände fangen mir zu zittern an. Was ist mit mir los? Ich balle sie zu Fäusten, öffne sie wieder und wiederhole das ein paarmal. Das Zittern hört nicht auf.

Ich bin verzweifelt. Vor mir ist eine unsichtbare Barriere, die ich überwinden muss. »Kati, komm schon«, sage ich mir und öffne die Holztür.

Im Flur ist niemand zu sehen. Die dunkelbraune Wandfarbe, die zwei Lampen an der Decke, das alte schwarze Telefon machen mich sprachlos.

Was war hier geschehen? Warum lassen die Besitzer dieses Haus komplett neu einrichten? Die Aufgabe bei diesem Praktikum besteht darin, ein Modell der Innenausstattung anzufertigen und den Architekten zu unterstützen. Es gibt noch ein paar weitere Aufgaben, die ich in einer Ecke meines Gedächtnisses speichere, ohne ihnen große Bedeutung zu geben. Ich bin verpflichtet, an zwei Wochentagen vor Ort zu sein. Der Besitzer des Hauses ist ein wohlhabender Mann, der sich ein schönes Zuhause wünscht und dafür ordentlich Geld springen lässt. Was wird passieren, wenn seine hübsche Gattin in ein paar Jahren einen Liebhaber findet, der das ganze Wunschprogramm des Mannes durcheinanderbringt? Der Knoten in meinem Hals wird stärker. Ich fühle mich wie gelähmt.

»Frau Anastassopoulos, kommen Sie doch rein«, höre ich wie hinter einem Vorhang die Stimme des Architekten. »Guten Tag, schön, dass Sie hergefunden haben. Kommen Sie, es ist viel zu tun.« Er reicht mir zur Begrüßung die Hand.

Ich erwidere etwas, das wie »guten Tag« klingen soll und verberge, was mit mir los ist.

Er öffnet eine Tür und zeigt mir ein Zimmer, das ich schon kenne. Blumenmotive an den Wänden auf giftgrünem Hintergrund. Ein Fenster zur rechten Seite lässt spärliches Licht herein. Die Möbel fehlen. Nur ich, der Architekt und das giftige Grün an den Wänden sind da.

»Der Kunde wünscht sich hier eine neue Stilrichtung. Es soll modern und mediterran wirken. Schaffen Sie es, bis Montag entsprechende Vorschläge auszuarbeiten?«, fragt der Architekt direkt.

Ich mache unsicher zwei Schritte zurück in Richtung Tür und bringe keinen Ton heraus.

»Frau Anastassopoulos, geht es Ihnen nicht gut?« Er sucht meine Augen, die auf die Wände gerichtet sind.

Ich staune wie hypnotisiert, ohne den Kopf zu bewegen. In meinem Magen breitet sich ein flaues Gefühl aus, mir wird schlecht.

»Soll ich Ihnen Wasser holen?«, fragt Herr Bremgartner.

»Es geht schon, danke«, höre ich wie aus einer anderen Welt meine eigene Stimme. Tief ein- und ausatmen. Noch mal und noch mal, Katerina, sage ich mir. Diese Atemtechnik praktiziere ich vor jeder Prüfung, um meine Angst zu verscheuchen. Ich weiß, dass es hilft. Ich wende es an.

Jedes Mal, wenn ich weiß, es geht um mein Leben und meine Noten, setze ich diese Atemtechnik ein.

Und jetzt brauche ich Konzentration, um die Aufgaben nach Wunsch des Architekten zu erledigen. Denn ich brauche gute Noten, die meinen Lernerfolg beweisen. Ich atme.

Der Rest meines ersten Praktikumstags bleibt wie im Nebel und ich höre mich tief atmen, als ich nachmittags gegen fünf Uhr in Richtung Bushaltestelle laufe.

»Ich will jetzt spielen«, sage ich mir erleichtert. Der Abendverkehr rauscht vorbei, die Bahn ist voll mit Menschen, die nur ein Ziel haben, ihr Zuhause so schnell wie möglich zu erreichen. Ich will auch mein Ziel erreichen, das Klavier auf der Kaiserstraße in der Innenstadt.

Auf ihm steht ein Schild mit der Aufschrift Spiel mich. Es war wie eine Eingebung, als ich die Aufforderung zum ersten Mal las. Für mich persönlich, dachte ich. Jemand wusste, was ich brauche und machte mir dieses Geschenk. Bloß, wer macht Geschenke, ohne etwas zu erwarten? Wer wusste, dass ich es brauche? Dass ich meine Musik darauf spielen wollte?

Später an dem Tag, als ich das Klavier entdeckt hatte, suchte ich online, was dieses Spiel mich bedeutet.

Ich las: Eine Privatinitiative schenkte Klaviere zum Stadtgeburtstag. Sie wurden dort frei aufgestellt, wo der Baulärm sich mit der Musik und den vorbeieilenden Menschen vermischte. Ein Stadtsound nur für Karlsruhe. Und für mich. Mehr als zwölf Klaviere auf der Straße sind genug für meine Sehnsucht zu spielen, dachte ich.

Nun bin ich da und spiele Frédéric Chopin. Seine Stücke schenken mir Freude. Die Töne tragen mich wie die Flügel eines großen Vogels, der über einen Canyon fliegt und das sieht, was das menschliche Auge nicht entdecken kann. Ich bin oben und schaue wie ein winziger Punkt aus. In der Ferne sehe ich, wie Wasser die Sonnenstrahlen reflektiert. Ich will unbedingt dahin. Die Dauer des Musikstücks reicht nicht aus, um Schmerz und Probleme in mir verschwinden zu lassen.

Jemand klatscht, ich höre »Bravo« und schaue auf. Zwei Meter von mir entfernt lächeln ein paar Menschen. Sie wollten meine Musik hören.

Ich stehe auf, verbeuge mich, lächle ebenfalls. Mein »Danke« ist sehr leise. Für kurze Zeit vergesse ich das Chaos in meinem Leben, das unheimliche Haus von vorhin, die unbezahlten Rechnungen, die Trennung von meinem Freund - oder eher, verlassen worden zu sein -, die kommende Prüfung.

»Schluss jetzt, Katerina, geh nach Hause«, sage ich mir.

In der Wohnung im dritten Stock sind wir zu dritt. Timo, Fabrizio und ich. Timo ist ein Informatikstudent aus Freiburg, Fabrizio kommt aus Bielefeld und ist in Italien geboren. Ich komme mir komisch vor, weil ich mich um die wichtigsten Sachen kümmern muss: Miete, Nebenkosten und so. Die anderen zwei übernehmen nur ab und zu den Putzplan, was die Sache nicht leichter macht.

»Cara mia, mach dir keinen Kopf«, sagt Fabrizio immer, wenn er sieht, dass ich eine finstere Miene aufgesetzt habe. »Alles wird gut«.

»Nichts ist gut. Wann gibst du mir das Geld für die Miete?«

»Katerinchen, komm mal her, ich habe Spaghetti gekocht, schau mal. Riecht das nicht gut?«, weicht er meiner Frage aus. Er weiß immer, wie er mich besänftigen kann. Und er glaubt, er könne ein Geheimnis vor mir verbergen. Nein, er ist nicht schwul.

Doch eines Abends sah ich ihn ein Haus verlassen. Casino stand auf dem Schild über dem Eingang. Eine nette blonde Begleitung war dabei. Beide konnten mich nicht sehen.

Die Dunkelheit ist das Reich von Menschen, die Probleme haben, nicht schlafen können oder vor einer Entscheidung stehen. Ich bin verlassen worden. Mehrere Nächte danach zählte ich vor dem Einschlafen Schafe, die bis um vier Uhr morgens auf meiner grünen, schlaflosen Wiese standen. Die Gedanken kreisen um die vergangenen Monate mit Robert. Wie hatte mir das nur passieren können? Was habe ich falsch gemacht? Die endlose Schleife des Selbstmitleids hinterließ ihre Spuren.

»Du hast schon besser ausgesehen«, bemerkte Moni vor einer Vorlesung.

»Was meinst du damit?«, fragte ich verständnislos.

»Hast du Schluss gemacht?«

»Sie ist blond. Und um es klar zu stellen, er hat mich verlassen.«

»Was? Aber er war so verliebt in dich. Katerina, es tut mir sehr leid«, sagte sie, umarmte mich und blieb eine Weile so. »Ich kann das verstehen.«

Ich schaute zu ihr hoch, sie ist größer als ich. »Du?«

»Ich hatte letztes Jahr so einen Mistkerl. Gott sei Dank, habe ich nur eine Woche geweint. Danach habe ich ihn vergessen.«

»So schnell?«, ich wunderte mich, »keine Ahnung, wie lange es bei mir dauert«.

»Ich erzähle es dir nach der Vorlesung, lass uns jetzt reingehen.«

Wir gingen in den Hörsaal und ich hatte das Gefühl, mit meinem Kummer nicht mehr alleine zu sein.

Nach der Vorlesung fühlte ich mich trotzdem wie am Boden zerstört. Was macht er jetzt?, fragte ich mich und was hätte passieren müssen, damit er bei mir bleibt? War ich nicht gut genug für ihn? Zählte für ihn nur der schöne Körper? Er war doch so verliebt. Wir haben so viel Gemeinsames erlebt. Was passiert, wenn er nicht lange bei der Neuen bleibt? Soll ich zu ihm gehen? Es hatte sich doch richtig angefühlt. Nur Lügen, alle diese Worte, nur um mich ins Bett zu kriegen? Es war doch keine Liebe. Wenn Robert mich geliebt hätte, wäre er bei mir geblieben. Das alles kreiste in meinem Kopf.

»Katerina, lass uns was trinken gehen«, schlug Moni damals vor und nahm mich an die Hand. Ich hatte nichts dagegen. »Wir gehen in die Zwiebel, heute spielt eine irische Band. Es wird dir gefallen.«

»Na gut, aber nur weil du es bist«, stimmte ich zu und wir gingen in die Oststadt, wo meine Kommilitonin wohnt.

Sie liebt dieses Viertel von Karlsruhe. »Eine runde Sache bringt mehrere runde Sachen zusammen«, scherzte sie oft.

»Eine runde ...«

»Sache«, beendete ich ihren Satz und schon sah die Welt anders aus.

Die Zwiebel ist eine Kultkneipe in Karlsruhe. Viel besucht und beliebt. Wir tranken Bier und versuchten unsere Beziehungspleiten zu vergessen. Nach zwei Gläsern war mein Kummer nicht weg, aber zumindest dachte ich kaum noch an mein Verlassen-geworden-zu-sein-Leid.

Doch je mehr Zeit vergeht, umso wilder drehte sich das Gedankenkarussell und meine Laune machte den Mitmenschen zu schaffen. Sie verstehen mich nicht. Trotzdem geben sich Timo und Fabrizio Mühe, mit mir vorsichtig umzugehen, so als ob ich krank wäre.

Heute treffe ich in der gemeinsamen Küche auf Timo, der sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank holt.

»Willst du auch eine?«, fragt er und schaut mich erwartungsvoll an. Er öffnet erneut die Kühlschranktür.

»Hier, für dich.« Er gibt mir die Flasche und wir stoßen an.

»Salute, noch eine Klausur ist geschafft«, verkündet er.

»Salute.«

Seit Fabrizio bei uns wohnt, hat er viele italienische Wörter in unser gemeinsames Leben in der WG eingeführt. Anstoßen nach italienischer Tradition ist eines davon. Wir essen oft Pasta und trinken Wein aus Sizilien oder der Toskana.

Während Timo erzählt, wie er seine Prüfung bestanden hat, denke ich, wie sehr ich mir wünsche, dass auch ich mein Examen im Technischen Zeichen bestehe. Beide Mitbewohner wissen nicht, dass ich durchgefallen bin. Diesmal werde ich es packen und dann erfahren sie es. Wir werden danach groß feiern, das nehme ich mir vor.

Die Glocke der Kirchenturm schlägt elf Uhr nachts und ich gehe ins Bett. Mein Zimmer habe ich nach der Farbenlehre und Feng Shui eingerichtet. Timo und Fabrizio gefiel, wie ich meine Kreativität da hineingesteckt habe.

»Muss das sein?«, fragte Robert aber lustlos, als er den Rosenbettbezug sah.

»Rosen sind für die Seele. Das sagt die bekannte Floristin aus der Oststadt, bei der ich oft Blumen kaufe«, verteidigte ich mein Rosenreich.

»Ich kaufe dir einen KSC Bettbezug, Baby«, erwiderte er und damit war die Sache für ihn erledigt. Nach unserer Trennung holte ich als Erstes meinen Lieblingsbettbezug wieder hervor. Auch mein Yogafrosch geriet unter Roberts Beschuss.

»Fritz heißt er, mein Yogafrosch.«

»Du küsst jetzt deinen Prinzen«, sagte er damals, stellte den Yogafrosch auf den Boden, stieß ihn um und küsste mich.

Damit war die Sache mit meinem kleinen Entspannungshelfer erledigt.

Wieso erinnere ich mich jetzt an diese Details? Eigentlich sprachen sie für sich. Doch ich überhörte die Signale und reagierte nicht.

Jeder dieser kleinen Vorfälle sprach für sich und gab mir Hinweise, was mein Freund von mir und meiner Welt hielt. Ich war bloß blind und verstand das nicht. Robert hatte für jede Kleinigkeit, die ihm nicht gefiel und passte, einen Einwand oder eine bissige Bemerkung. Das hätte ich doch merken müssen. War ich wirklich so verliebt, dass ich nichts davon mitbekam?

Wie der Nebel sich manchmal plötzlich lichtet, fallen mir mehr und mehr solcher Vorkommnisse aus unserer gemeinsamen Zeit ein.

Obwohl ich schnell einschlafen möchte, kommen die störenden Bilder von dem Haus, in dem ich heute war.

Ich wusste von den Farben und Motiven hinter der Holztür. Nur die Möbel waren nicht da. Das Haus fühlte sich wie zäher Schleim an. Eine klebrige Substanz, ähnlich dem Teer oder Pech, die man benutzt, um Schiffe abzudichten. Unheimlich ist es, denke ich und allmählich verschwinden die Bilder hinter einem Vorhang.

KAPITEL 2

»Lasst mich los«, schreie ich und kämpfe gegen die Hände von zwei Männern, die sich zwischen meine Beine drängen.

»Renn, Filomena, renn«, kreischt eine Frauenstimme hinter mir. Die Hände halten mich eisern fest und ich ringe nach Luft. Die Kräfte schwinden mir. Mit letzter Anstrengung schlage ich ins Gesicht des einen Mannes und treffe sein Auge. Er schreit und lässt mich für einen kurzen Augenblick los. Ich springe hoch und sehe der Mann zu sich kommt, mache ich die ersten unsicheren Fluchtschritte.

»Filo, renn«, höre ich noch mal den lauten Schrei einer Frau, die auf dem Boden liegt. Ich nehme wie im Traum wahr, dass sie mit drei Männern kämpft, um sich zu befreien.

Mich packt panische Angst, renne los, als ich sehe, dass der Mann hinter mir nach einem Messer greift.

Ich ringe nach Luft und atme den Staub ein, den meine Füße aufwirbeln. Die Sonne brennt mir auf den Kopf. Mein Mund ist trocken. Die Frau hinter mir ist nun still.

Ich sammle die letzten Kräfte und laufe schneller und schneller. Hinter mir spüre ich Keuchen und schon greift eine Hand nach meinem Haar, der Mann schreit in einer unbekannten Sprache. Es hört sich wie »Ich habe dich gleich, du Schlampe« an. Er packt mich am Hinterkopf, reißt an den Strähnen und der Schmerz raubt mir das Bewusstsein.

Ein Klingelton dringt in mein Gehirn. Langsam und verwirrt öffne ich die Augen. Mein ganzer Körper klebt, das Gesicht ist verschwitzt und ich versuche herauszufinden, wo ich bin. Kein Weg, kein Mann, kein Messer.

Allmählich begreife ich, dass ich aufwache und dass alles ein scheußlicher Albtraum war. Mein Körper ist taub und steif. Die ersten Sekunden gelingt es mir nur schwer, Arme und Beine zu bewegen.

Ein Sonnenstrahl reflektiert sich flimmernd im Spiegel des Kleiderschranks. Es ist still. Keine Stimmen. Plötzlich kommt mir in den Sinn, dass ich heute Prüfung habe.

Ich springe aus dem Bett, berühre meinen Yogafrosch und sage wie jeden Morgen »Guten Morgen, Fritz.« Er sitzt so ruhig und gelassen da, dass ich immer lachen muss, wenn ich ihn sehe. Ich habe Fritz zu meinem 21. Geburtstag bekommen und bin sehr glücklich darüber. Wer diese Idee hatte, so einen Prinzen in die Welt zu setzen, der hat ein Herz und Verständnis für die Menschen. Solche jungen Geschöpfe wie ich sind vielleicht für manche Leute kindisch, aber ich spreche morgens und abends mit ihm. Meine rosa Hausschuhe machen leise Geräusche auf dem cremefarbenen Fliesenboden, der zum Bad führt. An der Tür sehe ich Timo, der eilig sein T-Shirt überstreift, mich flüchtig grüßt und in Richtung Küche steuert, wo er jeden Morgen sein Butterbrot macht und akkurat in einer Plastikbox verstaut.

Ich erledige schnell meine Morgenrituale, schminke mich und sage zum Spiegel: »Kati, du siehst gut aus. Du bestehst die Prüfung.« Trotz dieses Selbstgesprächs steigt die Nervosität in mir. Ich ziehe schnell eine blaue Jeans und weiße Bluse an, packe meine Sachen in den Rucksack, mache ein paar Schritte und kehre wieder um. Ich habe mein Schokocroissant vergessen. Hastig öffne ich den Küchenschrank, in dem meine Lebensmittelvorräte sind, schnappe eine Packung und reiße sie mit den Zähnen auf. Kaffee werde ich aus dem Laden in der Nähe der Uni an der Kreuzung zur Bismarckstraße holen. Der Syrer macht jeden Morgen einen extra starken Kaffee für mich.

Das Fahrrad wartet im Erdgeschoss. Ich fahre über den Ludwigsplatz zum Europaplatz, überquere die Kreuzung dort, fahre am Saturn-Markt vorbei und erreiche die Kreuzung an der Sofienstraße. Ich weiß, dass die Ampel dort in acht Sekunden umschaltet. Ich nutze die kleine Pause, um tief durchzuatmen, und radle weiter zu meinem Kaffee.

Der Syrer sieht mich vom Fenster und stellt den Becher unter den Auslauf der Kaffeemaschine. Während der Espresso läuft, bezahle ich. Mit dem Muntermacher tauche ich wieder in den Sommertag ein. Noch ein paar Meter, eine letzte Kreuzung und die Uni ist in Sicht. Ich radle zu den Fahrradständen vor dem Gebäude, wo die Prüfung stattfindet, stelle mein Fahrrad ab und finde mit zittrigen Händen das Schloss, um abzuschließen.

Obwohl ich gut vorbereitet bin, fühle ich mich unsicher. Die Gegenwart des Professors macht mir Angst. Eine leise Vorahnung sagt mir, dass es für mich nicht gut ausgehen wird.

Die Treppen zum zweiten Stock sind leer. An Ende des Flurs sehe ich fast die Hälfte der Studenten unserer Gruppe und grüße sie. Moni entdecke ich auch; sie lehnt an der Wand und blättert in einem Buch.

»Na, wie läuft’s?«, frage ich und weiß die Antwort schon.

»Mal sehen, ich habe kein gutes Gefühl«, meint sie und wirft mir einen Blick zu. »Schöne Bluse, wo hast du die her?«

»Aus der Konditorei«, scherze ich.

Sie schaut mich fragend an.

»Es war ein Spaß, Moni, aus dem ECE Center.«

»Lass mich jetzt, ich muss mich konzentrieren«. Sie blickt gereizt in ihr Buch.

Meine Hände zittern und sind kalt. Ich suche fiebrig meine Notizen und blättere noch mal die Themen durch, von denen ich weiß, dass sie bevorzugte Prüfungsgegenstände sind. Nach zweieinhalb Stunden des Zitterns komme ich dran.

Hypernervös öffne ich die Tür, gehe hinein und grüße die Prüfungskommission. Hinter einem Tisch im Zentrum des Raumes sitzt der Professor links und rechts von ihm zwei unbekannte Dozenten. Ich gebe dem Professor meine Prüfungsmappe, in der sich die Fotos von meinen Modellen befinden, und warte auf die Aufgabe. Eine davon ist, eine Zeichnung nach Funktionalität, Form und Volumen innerhalb von zwanzig Minuten anzufertigen. Die Prüfer sichten meine Mappe und unterhalten sich so leise, dass ich nichts verstehe. Sie sind ein eingespieltes Team. Als mir ein Zeichen gegeben wird, dass die Zeit abgelaufen ist, stehe ich langsam auf, gehe zur Kommission und gebe mein Aufgabenblatt ab.

Im selben Moment sehe ich, wie das Gesicht des Professors blass wird, und mein Herz fühlt sich an, als würde es von einem eisernen Griff gepackt.

»So, Frau Anastassopoulos, schauen wir mal, was Sie da haben.« Ich setze mich hin und fange an, die Aufgabenlösung zu erläutern. Es ist still und ich höre nur meine Worte. Als ich fertig bin, kann ich meinen Augen und Ohren nicht trauen.

»Ist Ihnen klar, dass Sie in der Prüfung nicht abschreiben dürfen?«

»Ich habe die Detailzeichnung selber vor Ihren Augen zu Papier gebracht, Herr Professor«, verteidige ich mich, während in mir eine Welle von schlechten Gefühlen aufsteigt.

»Es ist unmöglich, so eine detaillierte und genaue Zeichnung in der kurzen Zeit anzufertigen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder haben Sie abgeschrieben oder Sie haben alles auswendig gelernt. Gehen Sie jetzt.«

»Aber...«

»Gehen Sie!«, brüllt er und ich habe panische Angst, dass er mich packt und aus dem Raum wirft.

Ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken, als mir klar wird, ich bin durchgefallen. So eine Ungerechtigkeit! Wie kann er behaupten, ich hätte abgeschrieben oder auswendig gelernt? Ich kann nicht auswendig lernen. Kann es sein, dass meine Zeichnung gut war und er mir eine solche Leistung nicht zutraute? Vielleicht traut er auch niemandem zu, eine vorbildliche Zeichnung abzuliefern.

Als ich rausgehe, knallt die Tür hinter mir zu. Es ist keiner im Flur, der mich trösten kann. Ich bin noch mal durchgefallen. Was mache ich jetzt?

Im Schneckentempo gehe ich auf die Toilette und lasse den Wasserhahn laufen. Die Wassertropfen vermischen sich mit meinen Tränen. Auch das noch. So habe ich mir das Studium nicht vorgestellt. Was hat Professor Walter gegen mich? Warum behandelt er seine Studenten so? Ist das die Bestrafung, weil ich zu jeder seiner Vorlesungen zu spät komme? Er kann froh sein, dass ich überhaupt komme. Es gibt tausend schöne Sachen, die ich in dieser Zeit machen könnte. Hat er ein Auge auf mich geworfen und fühlt sich abgewiesen? Das scheint mir unwahrscheinlich; ich denke, bin nicht sein Typ. Was auch immer der Grund war, das herauszufinden, ist für mich jetzt zu spät.

Ich musste jetzt die anderen Klausuren anpacken und mein Praktikum in diesem Haus hinter mich bringen.

»Katerina, Katerina«, ruft Moni hinter mir. »Warte mal, wie ist es gelaufen?«

»Durchgefallen.«

»Was? Ne, oder?«

»Doch.«

»Du hast doch alles gewusst, hast du es gezeigt?«, bohrt sie nach.

»Lass mal, ich habe jetzt keine Lust, darüber zu reden, ich fahre nach Hause.«