Sri Lanka, Ayurveda, Palmblattbibliothek oder Notizen unterwegs - Danka Todorova - E-Book

Sri Lanka, Ayurveda, Palmblattbibliothek oder Notizen unterwegs E-Book

Danka Todorova

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Beschreibung

Sri Lanka- vielfältig, bunt und widersprüchlich. So erlebt die Autorin Sri Lanka in ihrer ersten Fernreise mit einer Reisegruppe. Die Südwestküste der Insel bietet ihrer Bewunderer sowohl die Ayurveda- Kur Tagen als auch vielfältige Ausflugszielen: Kräutergarten, Zimtplantagen, Schildkrötenfarm, Fischmarkt und vielen Anderen. Authentisch und ergreifend beschreibt die Autorin die Bauwerke, Pflanzenreichtum, das Essen bei der singalesischen Familie. Die besonderer Erlebnisse wie der Besuch in der Palmblattbibliothek in Colombo, Ayurveda-Kur und der Zyklon widmet die Autorin ihre volle Aufmerksamkeit und lässt Leser mitfiebern und miterleben. Reihe Notizen unterwegs: Sri Lanka- Band 1 Sizilien- Band 2 Kroatien- Band 3

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Seitenzahl: 60

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Inhaltsverzeichnis

Der Traum oder Wörterbuch im Koffer

Qatar Airways oder es riecht anders im Flieger

Ypsylon Resort oder Jesus Sandalen

Ayurveda oder Banana Queen

Der Tempel Kande Vihara

Der Zyklon

Der Swami in der Palmblattbibliothek

Mittagessen bei der Familie - Eis aus dem Supermarkt

Kräutergarten oder Massage gratis inklusiv Teetrinken

Abschied

DANKSAGUNG

1. Der Traum oder Wörterbuch im Koffer

»Das muss ich unbedingt fotografieren«, sagte mein Sohn, als er vorbeilief und meinen leeren Koffer sah. Darin lag bis jetzt nur ein Wörterbuch. Der junge Mann hörte nicht auf zu lachen, ging in sein Zimmer und holte sein Profi Fotoequipment, um ein Bild zu machen.

»Hey, lach nicht so, mein Englisch ist gar nicht so schlecht, aber der Doc im Ayurveda Zentrum benutzt die medizinische Fachsprache und davon habe ich herzlich wenig Ahnung.« Ich lachte auch und verzieh meinem Sohn alles. Wichtig war nur, auch die kleinen schönen Momente des Lebens erkennen zu können und sie zu genießen.

Es war ein langer Weg zu dieser Reise. Die erste Fernreise meines Lebens.

Wie alles begann? Mit einem Traum.

Ich sitze in einem Zimmer. Mir gegenüber sitzt ein Mann, der ein Palmblatt liest. Es ist mein Palmblatt. Dort ist mein Leben niedergeschrieben. Als ich begreife, dass ich in einer Palmblattbibliothek sitze, spüre ich, wie meine Tränen den Weg nach unten zu meinem Herzen suchen. Alles war so real.

Natürlich erzählte ich den Traum meiner Freundin Maria.

»Weißt du, liebe Doro, ich denke, dass dein Traum wahr werden kann. Ich habe eine Frau kennengelernt, die in Sri Lanka ein Hotel mit Ayurveda Zentrum hat. Mal sehen, was sich daraus ergibt«, sagte sie abschließend, und ich wusste, dass ich dorthin fliegen würde. Wann und für wie lange, wusste ich noch nicht.

Dieses Gefühl, etwas zu wissen, ohne zu versuchen alles zu erklären, begleitet mich seit Jahren. Einige nennen es Vorahnung, andere Intuition oder Vorhersehen.

Damals wusste ich nicht, dass ich die Reise absagen musste. Ich war voll im Prüfungsmodus, hatte viele Facharbeiten zu schreiben und Fristen einzuhalten.

Ich stornierte die Reise nach Sri Lanka, meine Urlaubskasse wurde leichter, und das Einzige, was ich wusste war, dass ich irgendwann dorthin fliegen würde. Wenn die Zeit gekommen ist.

Maria schaffte es tatsächlich, eine Verbindung zu der Besitzerin des Hotels in Sri Lanka herzustellen, und ihre zweite Reisegruppe war bereits in der Planung.

Ich hatte alle Prüfungen bestanden und freute mich auf die Fernreise nach Sri Lanka. Die Flugtickets wurden von einem Reisebüro gebucht.

»Wir fliegen im November, ich gebe dir die alle Informationen in einer E-Mail«, schrieb mir Maria.

»Mit uns fliegen noch vier Frauen, die kennst du nicht. Wir sind eine gute Truppe«, sagte mir Maria am Telefon. Sie ist perfekt in Planung und Organisation und ich hatte keine Bedenken, dass alles gut funktionieren würde.

Wir wussten noch nicht, dass uns auch schwierige Situationen begegnen würden, in denen wir uns schnell entscheiden mussten, wie zu handeln war.

Zwei Tage vor dem Abflug bereitete ich meinen Koffer vor und kaufte Geschenke für die singhalesische Familie und für die Hotelbesitzerin Kaffee und Filter. Die Besitzerin des Hotels hat sich deutschen Kaffee gewünscht, da Kaffee in Sri Lanka sehr teuer ist.

Ich nahm mir ein paar Stunden und recherchierte, was ich noch brauchte, um die Sachen rechtzeitig zu besorgen.

Eine Woche vorher besuchte ich meinen Hausarzt, um die fehlende Impfung zu bekommen.

Meine andere Freundin Uli erzählte mir von den Reisen ihres verstorbenen Mannes. Seine erste Reise nach Sri Lanka hatte ihn begeistert. Danach besuchte er die Insel noch dreimal und zwar in dieser Gegend, wo ich jetzt mit der Gruppe sein werde.

Sie rät mir, eine Salbe zum Schutz vor Insekten mitzunehmen, nichts zum Essen an Straßenständen zu kaufen und auf mich aufzupassen.

Auf ihren Rat hin vertraute ich meinem Sohn alles an, was er wissen musste, falls mir etwas zustoßen sollte - Konten, Unterlagen und alles Wichtige. »Es wird nichts passieren«, sagte mein Sohn, hörte aber meinen Instruktionen trotzdem aufmerksam zu.

Mir kam der Gedanke, dass die Menschen in früheren Jahrhunderten ihr Testament machten, bevor sie sich auf eine Reise mit der Postkutsche begaben, von Station zu Station. Damals waren dunkle Zeiten und die Reisenden wussten nicht, ob sie überhaupt an ihr Ziel gelangen würden. Sie schwankten zwischen Angst und Hoffnung und wagten es trotzdem, eine Reise zu unternehmen.

Im Koffer neben dem Wörterbuch landeten leichte Sommerbekleidung, Schuhe und die gekauften Geschenke.

Ich besorgte auch eine Flasche Weißen Burgunder aus der Region Baden für den 4. Dezember, den Tag der Heiligen Barbara. Dies ist auch der Tag zum Andenken an meine schon vor langer Zeit verstorbene Mutter. Daneben landete noch eine Packung Zimtsterne. Diese schenkte ich am Ende des Aufenthalts der Therapeutin, die bei mir Shirodhara (Stirnölguss Massage) durchgeführt hat.

Alle elektronische Geräte, den kleinen Laptop, Kamera und Handy, Bustickets und Reiseunterlagen verstaute ich in meiner großen Handtasche.

So reiste ich nur mit einem Koffer und einer Tasche.

Mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, hat seine Vorteile. In den Unterführungen in Berlin gibt es nicht immer Aufzüge und so sind die Reisenden gezwungen, ihre Muskelkraft einzusetzen, denn sie müssen ihr Gepäck schleppen. Auch in der S-Bahn und im Bus.

Zwei Monate vor der Reise kaufte ich die Tickets für den FlixBus. Wir würden alle von Berlin Tegel aus fliegen. Ich war die Einzige aus dem Süden Deutschlands und hatte einen langen Weg vor mir.

Mit dem Auto wollte ich nicht fahren. Außerdem liebe ich es im Bus zu sitzen und für mich allein zu sein. In der Nacht kann ich sehr gut im Bus ein Nickerchen machen und so vergeht die Zeit schnell.

Ich kam an der Internationalen Bus Station in Berlin an, und bis zum Berliner Hauptbahnhof waren es noch ca. zwanzig Minuten Fahrt mit der S-Bahn von Kreuzberg bis zum Zentrum der Stadt.

Ich musste zuerst die Linie S 41 nehmen, dann in die S 5 umsteigen. Schließlich war ich drei Stunden früher am vereinbarten Treffpunkt – dem kleinen Café direkt rechts vom Bahnhofseingang. Maria hatte vergessen uns zu sagen, wie das Café heißt, aber sie war sich sicher, dass wir es finden würden.

Unser Treffen war um 11.30 Uhr angesetzt. Ich saß auf einer Bank an Gleis 15 und hatte die Möglichkeit, die Reisenden zu beobachten. Danach spazierte ich durch den ganzen Bahnhof und merkte mir, wo es was gibt. Ich mache immer meine innere Landkarte mit den Standorten der wichtigsten Einrichtungen, die einem nützlich sein können.

Für einen Reisenden ist es von Bedeutung zu wissen, wo sich Toiletten, Cafés, Information, Buchläden und andere Geschäfte befinden, in denen man günstig einkaufen kann.

Jetzt muss ich schmunzeln, weil ich mich daran erinnere, dass ich in Venedig in einem WC einen Stadtplan bekam, auf dem die öffentlichen Toiletten verzeichnet waren.

So viele Touristen besuchen Venedig, dass die Stadtverwaltung einen hohen Aufwand betreiben muss, um die Stadt sauber und ordentlich zu halten. Dazu zählt eben auch der Service, den Reisenden die Suche nach einer Toilette mittels des Plans zu erleichtern.

Das Café hieß Einstein und war momentan leer, stellte ich fest. Dabei hatte ich immer das Gefühl, dass meine Mitreisenden früher als vereinbart eintreffen würden.