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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Neuere deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Deutsch in der Welt, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Diese Ansichten sind heute überholt. Die neuere Literaturforschung relativierte die überspitzten Darstellungen und erkannte die vorrangige Zielsetzung der Gesellschaft in dem Versuch, deutsche Kultur, Literatur und Sprache im Vergleich zu anderen (damals in diesen Bereichen überlegenen) europäischen Länden zu stärken. Diese Aufgabe haben ihre Mitglieder auf äußerst vielfältige Weise zu bewältigen versucht. Die vorliegende Arbeit möchte die unterschiedlichen Wege aufzeigen, die die Fruchtbringende Gesellschaft im Rahmen der ‚Spracharbeit’ gegangen ist. Jedes der drei Oberhäupter der Gesellschaft prägte ihr Wesen sehr stark. Das erste Oberhaupt und Gründungsmitglied Fürst Ludwig zu Anhalt-Köthen legte größten Wert auf die konfessionelle und ständische Offenheit der Vereinigung. Nach seinem Tod im Jahre 1650 wandelte sich die Struktur der Gesellschaft unter dem Oberhaupt Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar mehr in Richtung eines Ritterordens. Ihre Bedeutung in literarischen und poetologischen Belangen nahm ab. Deshalb konzentriert sich diese Hausarbeit auf die Struktur und die konkrete ‚Spracharbeit’ der Fruchtbringenden Gesellschaft unter Fürst Ludwig, also von 1617-1650. Die Fruchtbringende Gesellschaft selbst hat keine programmatischen Schriften, etwa Grammatiken oder Poetiken, herausgegeben. (Wenn man von dem Hauptwerk von Christian Gueintz: „Teutscher Sprachle hre Entwurf“ (1641) absieht. In gewisser Weise kann es als Gemeinschaftswerk der Fruchtbringenden Gesellschaft gelten, da es von Fürst Ludwig in Auftrag gegeben wurde und wie üblich vor dem Druck durch die Hände vieler Mitglieder ging.) In sprachtheoretischer Hinsicht produktiv waren vor allem gelehrte Mitglieder bürgerlicher Herkunft. Zu nennen sind hier etwa Augustus Buchner, der bereits erwähnte Christian Gueintz, Georg Philipp Harsdörffer und Justus Georg Schottelius. Auf den Letztgenannten will diese Arbeit ebenfalls eingehen. An seiner ‚Ausführlichen Arbeit von der Teutschen HaubtSprache’ lassen sich die typischen Legitimations-strategien der Spracharbeiter für die Verwendung der deutschen Sprache aufzeigen. Stimmen Schottelius’ Ansichten auch nicht in allen Details mit jenen der Fruchtbringenden Gesellschaft überein, so kann sein Hauptwerk in seiner Argumentation trotzdem als exemplarisch gelten.
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