Standortbilanz Lesebogen 20 Wasser und Kreislauf - Jörg Becker - E-Book

Standortbilanz Lesebogen 20 Wasser und Kreislauf E-Book

Jörg Becker

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Beschreibung

In Deutschland gehört Trinkwasser zu dem am strengsten überwachten Lebensmittel: trotzdem ist das Versorgungsnetz nicht gegen Unfälle, Verschleiß (oder gezielte Anschläge) gefeit. Jeder in Deutschland verbraucht etwa 120 Liter Wasser am Tag, nur drei davon trinkt er, ein Drittel wird durch die Toilette gespült. Das kostbare Nass ist damit auch ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor: obwohl Landwirtschaft und Industrie bereits vier Fünftel des Wassers verbrauchen schätzen Experten, dass der Bedarf in den kommenden Jahrzehnten noch weiter ansteigen wird. Dazu kommen immer häufiger extreme Wetterlagen mit mehr Überflutungen und Dürren. Die Reihenfolge der Nutzung des Wasserdargebots sollte so vorgesehen werden, dass Verbraucher mit den höchsten Qualitätserfordernissen auch zuerst entnehmen können, gefolgt von jenen Verbrauchern, die eine niedrigere Wasserqualität benötigen. In der Industrie können durch innerbetriebliches Recycling bis zu 90 Prozent des entnommenen Wassers wiederverwendet werden. Im Rahmen eines Schemas für Umweltkennzahlen gibt der Wiederverwendungsfaktor an, wie oft ein Kubikmeter Wasser innerbetrieblich genutzt wird. Dabei ist ein hoher Nutzungsfaktor anzustreben, d.h. somit das Verhältnis zwischen eingesetztem : genutztem Wasser maximiert wird. Es ist durchaus keine Utopie mehr, dass Trinkwasser eines Tages in Bilanzen, in Überweisungen und im Austauschkreislauf genauso schnell und sorgsam verwaltet werden wird, analog wie es heute Banken bereits mit unserem Geld handhaben.

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Inhaltsverzeichnis

1 Wasserprobleme müssen regional gelöst werden2 Wassermanagement mit Chaosforschung3 Standortprofil Wasserpreise4 Schema des Wasserkreislaufs5 Globales Wasserdargebot6 Abwasserkennzahlen ermittlen Belastung der Wasserströme7 Standortvermessung - Sinn und Zweck8 Anforderungsprofil für Indikatoren9 Umweltstrategie mit Querschnittsfunktion10 Umweltschutz verknüpft Ziele11 Sorge um Entsorgung12 Abfallmanagement13 Stoffbilanz mit In- und Outputs14 Wasser und Abwasser in der Umweltbilanz15 Abhängigkeit vom Wasserkreislauf16 Rahmenbedingungen der Wasserwirtschaft17 Potenziale Wasserförderung und -aufbereitung18 Stroffstromanalyse zu Abwasserinhaltsstoffen19 Stoffströme zu Wasserherkunft und -verbleib20 Urbane Flussräume21 Im Sprudelhof Bad Nauheim22 Friedrichsdorfer Grundwasserkontrolle23 Standortbilanzierung durchgängig bruchfrei24 Immer strukturiert und abstimmbar25 Positionierung im GesamtzusammenhangImpressum

1 Wasserprobleme müssen regional gelöst werden

Wasser als wirtschaftlich knappes Gut – Monetäre Bewertung und Handhabung -– Ansprüche an Qualität und Verfügbarkeit steigen – Beeinträchtigungen der natürlichen Beschaffenheit – Belastungen mit Schadstoffen: Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, d.h. ohne Wasser gibt es kein Leben, denn alle Lebensvorgänge sind abhängig vom Wasserkreislauf. Jedoch galt in der Menschheitsgeschichte Wasser immer als eine unerschöpfliche, frei verfügbare Ressource. Richtig ist aber vielmehr, dass aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und steigenden Verschmutzung erwartet werden muss, dass die Anzahl der Länder mit Wasserversorgungsproblemen weiter steigen wird. Diese Wasserprobleme müssen auch regional gelöst werden, da Wasser nur mit unverhältnismäßig hohen Kosten über große Entfernungen transportiert werden kann.

Mit steigendem Lebensstandard wird gleichzeitig der Anspruch an die Qualität und Verfügbarkeit des Wassers weiter zunehmen. Praktisch alle menschlichen Aktivitäten beeinträchtigen mittelbar oder unmittelbar die natürliche Beschaffenheit des Wassers und damit die direkt verfügbare Wassermenge. Zu direkten Belastungen der Gewässer mit Schadstoffen kommt noch die indirekte Verschmutzung über aus der Luft abgegebene Schadstoffe , die über den Niederschlag in das Wasser gelangen. Die weit verbreitete Anwendung von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln trägt immer mehr dazu bei, dass die Qualität des von Bewässerungsflächen abfließenden oder in den Untergrund versickernden Wassers zunehmend erheblich beeinträchtigt wird. Die optimale Nutzung des natürlichen Wasserdargebots wird u.a. erschwert durch mangelnde Kenntnis der einzelnen Elemente des Wasserkreislaufs wie Niederschlag, Verdunstung, Oberflächenabfluss, Bodenwasser oder Speicherung im Grundwasser. Ebenfalls hinderlich ist die unzureichende Nutzung von Technologien, um Wasser am Ort der Nutzung verfügbar zu machen. Wasser muss daher wie alle anderen knappen Wirtschaftsgüter monetär bewertet und gehandelt werden. Obwohl auf den ersten Blick Süßwasser weltweit in ausreichender Menge vorhanden zu sein scheint, gibt es in einzelnen Regionen wegen der räumlichen und zeitlichen Variation der Niederschläge erhebliche Unterschiede.

2 Wassermanagement mit Chaosforschung