Standortbilanz Lesebogen 38 Stellschrauben und Vernetzung - Jörg Becker - E-Book

Standortbilanz Lesebogen 38 Stellschrauben und Vernetzung E-Book

Jörg Becker

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Beschreibung

Im Standortwettbewerb werden auf Dauer nur die bestehen, die in der Lage sind, alle Kräfte zu bündeln, ein klares Profil zu entwickeln und auch die Stärken nach außen zu kommunizieren. Standort ist nicht gleich Standort: notwendige Grundstrukturen differieren mit unterschiedlichen Einwohnerzahlen, mit der Siedlungsstruktur und der administrativen Einbindung. Hierfür sind Instrumente notwendig, um zu einer ausgewogenen Betrachtung als Entscheidungsgrundlage zu kommen. Instrumente, mit denen man Entwicklungen steuern kann, die langfristig und damit nachhaltig in die richtige Richtung zeigen. Wenn also ein Unternehmen vor der Frage steht, ob es an einen bestimmten Standort zieht, stellt sich ihm immer auch die Frage, was sich an Informationen anbietet, um einen Standort angemessen beurteilen zu können. Zwischen Informationsproduzenten und -konsumenten werden neue Interaktionsformen realisiert, d.h. Standorte, die sich „informationalisieren“ können, werden besser dastehen als solche, die dies nicht können. Wenn sie darüber hinaus vorhandene Wissensbestände zu nutzen wissen, werden sie sogar noch stärker und erfolgreicher sein als die, die nur auf Informationen basieren. Im komplexen Geflecht eines Standortes wirken von Standortfaktor zu Standortfaktor zahlreiche Informationsaustauschbeziehungen mit mehr oder weniger starken Signalweiterleitungen. Daher muss es ein zentrales Anliegen sein, für das gesamte Geschehen immer den übergeordneten Zusammenhang, d.h. die dynamischen Wirkungsbeziehungen innerhalb der Standortfaktoren, im Blickfeld zu behalten. Es kommt darauf an zu erkennen, an welchen Stellen sich möglicherweise positive Hebeleffekte nutzen lassen und welche Position man einem Standortfaktor im Potentialbild des Gesamt-Standortes einräumt.

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Inhaltsverzeichnis

1 Richtige Dinge richtig tun2 Kommunikationsunterstützung für komplexe Zusammenhänge3 Akquisitionsschiene der Wirtschaftsförderung4 Bestandspflege mit Kundenbindung5 Innovationsprozesse als Stellhebel6 Gewerbesteuer kann standortentscheidend sein7 Wie ein Standort seine DNA definiert8 Heterogene Bevölkerung verlangt vieles9 Standortressourcen und Wissensintensität10 Gesundheitswirtschaft auf Wachstumskurs11 Regionalentwicklung standortübergreifend12 Bilanzierungsbereich Immobilienwirtschaft13 Standortspezifische Positionsbestimmung14 Standortfaktoren für ein Bilanzgerüst15 Erschwinglichkeitsindex im Fokus von Immobilienpreisen und Kaufkraft16 Umsetzung in Handlungsfelder17 Im Spannungsfeld der Wirkungen18 Standortmarketing - Größe und RelevanzImpressum

1 Richtige Dinge richtig tun

Managementinformation als Holschuld -– Erfolg ist ein Ergebnis richtiger Entscheidungen – Information ist noch nicht Wissen – Vernetzter Manager - Gläsernes Unternehmen – Entscheidungswissen personenbezogen und situationsbedingt: der Faktor “Information” als eine Holschuld. Manche verantwortliche Standortakteure arbeiten vielleicht mit Assistenten und greifen nur in Ausnahmefälle selbst auf die sogenannten Executive-Informationssysteme (EIS) zurück. Die Begründung, dass manche Verantwortliche den Faktor „Information“ nach wie vor als Bring- und nicht als Holschuld einschätzen oder aber ihre Entscheidungskriterien und damit ihre Informationsbedürfnisse nicht offenlegen wollten, ist kaum zutreffend.

Mögliche Erklärung sind u.U. konzeptionelle Defizite, beispielsweise:

dass die Potentiale, die Informationsbedürfnisse der Standortakteure umfassend und flexibel abzudecken, viel zu hoch angesetzt werden

dass die Potentiale, Standortverantwortliche wirkungsvoll zu unterstützen, bessere Entscheidungen schneller zu treffen, viel zu hoch angesetzt werden

dass die Vorstellung vom „vernetzten Entscheidungsträger“ oder „gläsernen Standort“ in der Realität als überzogen erscheint

dass in rein technikorientierten Ansätzen zu wenig berücksichtigt wird,

dass sich die Informationsbedürfnisse des Bürgermeisters einer kleineren Gemeinde und des Oberbürgermeisters einer Großkommune in wesentlichen Punkten unterscheiden und teilweise sogar widersprechen

dass die Einbindung externer -teilweise „weicher“- Umfelddaten zu wenig herausgestellt und auch betriebswirtschaftlich unterstützt wird

Nicht wenige fühlen, das alles, was in zahllosen Rechnern an Daten wahrgenommen und verarbeitet wird, nicht ausreichen wird, um für die Welt, in der wir uns bewegen, benötigtes Entscheidungswissen zu erzeugen. Der Versuch, fehlendes Wissen, durch Berücksichtigung von immer mehr Informationen zu kompensieren, führt in eine Endlosschleife. Was nötig ist, sich Grenzen des Wissens einzugestehen und sich nicht mit immer mehr Informationen über dessen Fehlen hinwegzutäuschen. Es braucht Personen, die den Mut haben, ohne Rechthaberei zu ihrem fragilen Wissen zu stehen.

2 Kommunikationsunterstützung für komplexe Zusammenhänge

Die Kommune steht in einem scharfen Wettbewerb, in dem sie langfristig nur durch einen gezielten Einsatz sämtlicher Instrumente und Kompetenzen bestehen kann. Ein professioneller Einsatz der Standortökonomie kann somit zunehmend zu einem kritischen Faktor für den Erfolg werden. Die hier angesprochenen Verfahren können neben direkten Unterstützungs- und Marketingmaßnahmen auch zur Verbesserung der Leistungs- und Kommunikationsfähigkeit der kommunalen Verwaltung eingesetzt werden. Standortfaktoren können nicht beliebig verbessert werden. Jeder Standort muss deshalb für sich herausfinden, auf welchen Feldern und Einflussfaktoren er relativ am meisten Gestaltungsspielraum hat. Das Medium Standortbilanz steigert die Servicequalität der Kommune und stellt für sie einen weiteren Kommunikationskanal dar, um die Ressourcen und qualitativen Vorteile des Standortes nach außen zu tragen.