Standortbilanz Lesebogen 56 Alltags- und Vogelperspektiven - Jörg Becker - E-Book

Standortbilanz Lesebogen 56 Alltags- und Vogelperspektiven E-Book

Jörg Becker

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Beschreibung

In den nächsten Jahren kann es zwischen Standorten zu weiteren Verschiebungen kommen, d.h. es wird dabei nicht nur Gewinner sondern auch Verlierer geben. Dabei wird zwischen den Kommunen der Wettbewerb um begehrte Gewerbesteuerzahler noch mehr zunehmen. Für die Standortwahl werden die ertragsunabhängigen Faktoren noch stärker als bisher ins Gewicht fallen. Es ist recht selten so, als ob über dem Standort ein Schleier von alles verhüllenden Standortfaktoren und undurchsichtigen Erfolgsgeheimnissen läge. Vielmehr ist es allzu oft ein eher lückenhaftes Netz aus unvollständigen oder in ihren dynamischen Wirkungsbeziehung noch eher unbekannten Prozessen. D.h. oft ist das eigentliche Standortgeschehen kaum für Schlüsselpersonen vor Ort und noch weniger für Außenstehende wie beispielsweise dringend benötigte Investoren durchschaubar: je nach einer der vielfältigen Standortfragen richtet man den Blick bzw. die Analyse immer nur auf einige hierzu herausgepickte Aspekte, lässt alles Andere außen vor oder überlässt es anderen Paralleluntersuchungen, -gutachten und -programmen. Die Begründung und Rechtfertigung hierfür klingen immer gleich oder ähnlich: andere Vorgehensweisen sind zu kompliziert, nicht machbar, zu aufwendig, nicht praktikabel usw. Wenn der Wettbewerb immer weniger über Faktoren wie Gewerbesteuern bestritten werden kann, muss nach anderen, tiefer liegenden, bisher noch ungenutzten Faktoren gesucht werden. Das Geschäftsumfeld wird dem Standort mit seinen Akteuren immer mehr eine positive Grundhaltung auch zu aufwendigen Analysen abverlangen. Wenn man nicht bereit ist, sich diesen Anforderungen zu stellen, werden es im Wettbewerb andere für einen tun. Es wird sich dann schnell herausstellen, wer Probleme lösen kann und wer nicht.

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Seitenzahl: 31

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Inhaltsverzeichnis

1 Leitbild Smart Industry2 Standort und Position3 Grundlagen für das, was am Standort geschieht4 Indikatoren auf Bundesebene5 Indikatoren auf Ebene der Bundesländer6 Indikatoren aus dem Umfeld des spezifischen Standortes7 Indikatoren vom Planungsverband8 Wahrnehmungen aus Alltags- und Vogelperspektiven9 Den Standort fühl- und erlebbar machen10 Segmentieren und rastern11 Beschreibung der Faktoren-Cluster12 Klärung einiger Standort-Grundsatzfragen13 Gesamtbild aus Quantität, Qualität und Systematik zusammenfügen14 Fragenkataloge generieren Bewertungs-Input15 Kennzahlen und was sie aussagen16 Standort Deutschland als Ganzes17 Wichtiges sollte auch hinterfragt werden18 Auswirkungen des demographischen Wandels auf Standortbedingungen19 Standortakteure und ProblemlösungskraftImpressum

1 Leitbild Smart Industry

Industriestandort Hessen – Digitale Infrastruktur – „Machine-to-Machine“ Kommunikation – Intelligente Produktionstechnologien - Unternehmensgründungen und Spin-offs – Innovationscluster.

Welche Vision hat der Standort für sich entwickelt ?

Beispiel: Bausteine einer Exzellenzvision Hessen. Nach den Vorstellungen der hessischen Unternehmerverbände wird Hessen im Jahr 2025 in Europa/Deutschland der bedeutendste Standort für Logistik. Dazu soll Hessen neben dem führenden Finanzplatz auch Kompetenzzentrum für die Medien- und Unternehmensberatungs-Branche, pharmazeutische Industrie, Medizintechnik sowie die Gesundheitswirtschaft (Reha- und Klinikdienstleistungen) werden.

Vgl. u.a. Standortanalyse und Wirtschaftsförderung

http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=190471

Das Land Hessen definiert als spezielle Ziele für Smart Industry u.a.:

Zusammenwachsen klassischer Industrie und Softwareengineering beschleunigen

Integriertes Management des gesamten Produktlebenszyklus fördern

Ausbau einer digitalen Infrastruktur, die eine hochvolumige Echtzeitkommunikation ermöglicht

Vgl. u.a. Leitbild Hessen Smart Industry

http://vhu.de/vhu/home/ueber_uns/initiative_industrieplatz_hessen/ein_leitbild_fuer_den_industriestandort_hessen/smart_industry_-__leitsatz_den_strukturwandel_fuer_neue_wertschoepfung_nutzen.de.html;jsessionid=0283B2F69C0FEEA88463A06E0890D37C

Die Universitäten werden sich zu Wissenschaftsunternehmen weiterentwickeln, die eigene Erkenntnisse aus dem reinen Wissenschaftsbetrieb über einen professionellen Vertrieb an die Wirtschaft weitervermarkten. Eine solche Entwicklung von Kompetenzzentren kann aber ohne eine in den Köpfen verankerte Vision nicht angestoßen und auf den Weg gebracht werden:

Entwicklung integrierter Lösungen für Machine-to-Machine Kommunikation.

Entwicklung intelligenter Produktionstechnologien

Vgl. u.a.

http://www.industrieplatz-hessen.de/Start

Förderung Forschung und Entwicklung, u.a.:

Gezielte Ansiedlung von Forschungsinstituten

Verstärkte Förderung von Unternehmensgründungen

Verstärkte Förderung von Spin-offs aus Universitäten und Fachhochschulen

Verbesserte Überleitung von Forschungsergebnissen in die Produktion

Regional gezielte Ansiedlungspolitik über Bildung von Innovationsclustern

Vgl. u.a.

http://www.xinxii.com/wirkungsbeziehungen-der-standortfaktoren-p-328664.html

Strukturwandel für Wertschöpfung nutzen:

Erste Antworten hierauf erhält man durch Definition einer Vision.

Diese muss konsequent durchdacht und präzise, d.h. nicht nur über Leerformeln festgehalten werden.

Auch für Dritte muss aus dieser Vision eine Leitidee deutlich sichtbar werden.

Es muss beantwortet werden: welches Leitbild passt am besten zum eigenen Standort ?

Vgl. u.a.

http://www.xinxii.com/die-non-financial-seite-des-standortes-p-331385.html

2 Standort und Position

Berichtswesen Standortbilanz – Standortprofil und Standortpotential – 360-Grad-Radar im Wettbewerb um Investoren – Früherkennung von Chancen und Risiken – Kommunikation und Handlungsempfehlungen. In einer Standortbilanz interessieren alle jene Kriterien, nach denen Unternehmen ihre Entscheidungen für und gegen Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen treffen. Es geht um ein Konzept, das beschreibt/vorgibt, wie sich der Standort anhand der ihn aus-/ kennzeichnenden (immateriellen) Faktoren positionieren will. Hierbei ist die Entwicklung des Standortes das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren.

Anhand von sowohl wachstumsbeschleunigenden als auch bremsenden Einflussfaktoren, muss jeder Standort für sich genau analysieren, ob er bisher langsamer oder schneller gewachsen ist, sich besser oder schlechter entwickelt hat, als die Standortfaktoren es ihm erlaubt hätten. Die Standortbilanz ist in diesem Zusammenhang ein Instrument, mit dessen Hilfe der Standort eine Schärfung seines Profils (sowohl in der Breite als auch in der Tiefe der Darstellung) im Wettbewerb um Investoren und Unternehmen bewirken kann. Die Standortbilanz funktioniert als 360-Grad-Radarschirm für verschiedene Beobachtungszwecke und -ebenen, mit dem insbesondere auch „weiche“ Standortfaktoren umfassend identifiziert, differenziert abgebildet sowie systematisch bewertet werden können.

Aus den Ergebnissen einer Standortbilanz (beispielsweise einem Potenzial-Portfolio) kann der Standort für sich fundierte, abstimmungsfähige  Maßnahmen- und Handlungsempfehlungen ableiten. Eine Standortbilanz unterstützt in dieser Form die Früherkennung künftiger Chancen und Risiken. Da eine reine Status-quo-Bewertung auf Dauer nicht ausreicht, muss man diese hinsichtlich künftiger Perspektiven des Standortes  erweitern können. Eine solche Standortbilanz ist auf einer auch in der Wirtschaft gängigen Systematik aufgebaut und kommt daher der Denkweise von potenziellen Investoren entgegen. Eine solche Standortbilanz könnte nicht zuletzt auch als breite Kommunikationsplattform für individuelle Entwicklungsmaßnahmen des Standortes eingesetzt werden.

3 Grundlagen für das, was am Standort geschieht