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In den nächsten Jahren kann es zwischen Standorten zu weiteren Verschiebungen kommen, d.h. es wird dabei nicht nur Gewinner sondern auch Verlierer geben. Dabei wird zwischen den Kommunen der Wettbewerb um begehrte Gewerbesteuerzahler noch mehr zunehmen. Für die Standortwahl werden die ertragsunabhängigen Faktoren noch stärker als bisher ins Gewicht fallen. Es ist recht selten so, als ob über dem Standort ein Schleier von alles verhüllenden Standortfaktoren und undurchsichtigen Erfolgsgeheimnissen läge. Vielmehr ist es allzu oft ein eher lückenhaftes Netz aus unvollständigen oder in ihren dynamischen Wirkungsbeziehung noch eher unbekannten Prozessen. D.h. oft ist das eigentliche Standortgeschehen kaum für Schlüsselpersonen vor Ort und noch weniger für Außenstehende wie beispielsweise dringend benötigte Investoren durchschaubar: je nach einer der vielfältigen Standortfragen richtet man den Blick bzw. die Analyse immer nur auf einige hierzu herausgepickte Aspekte, lässt alles Andere außen vor oder überlässt es anderen Paralleluntersuchungen, -gutachten und -programmen. Die Begründung und Rechtfertigung hierfür klingen immer gleich oder ähnlich: andere Vorgehensweisen sind zu kompliziert, nicht machbar, zu aufwendig, nicht praktikabel usw. Wenn der Wettbewerb immer weniger über Faktoren wie Gewerbesteuern bestritten werden kann, muss nach anderen, tiefer liegenden, bisher noch ungenutzten Faktoren gesucht werden. Das Geschäftsumfeld wird dem Standort mit seinen Akteuren immer mehr eine positive Grundhaltung auch zu aufwendigen Analysen abverlangen. Wenn man nicht bereit ist, sich diesen Anforderungen zu stellen, werden es im Wettbewerb andere für einen tun. Es wird sich dann schnell herausstellen, wer Probleme lösen kann und wer nicht.
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Seitenzahl: 31
Industriestandort Hessen – Digitale Infrastruktur – „Machine-to-Machine“ Kommunikation – Intelligente Produktionstechnologien - Unternehmensgründungen und Spin-offs – Innovationscluster.
Welche Vision hat der Standort für sich entwickelt ?
Beispiel: Bausteine einer Exzellenzvision Hessen. Nach den Vorstellungen der hessischen Unternehmerverbände wird Hessen im Jahr 2025 in Europa/Deutschland der bedeutendste Standort für Logistik. Dazu soll Hessen neben dem führenden Finanzplatz auch Kompetenzzentrum für die Medien- und Unternehmensberatungs-Branche, pharmazeutische Industrie, Medizintechnik sowie die Gesundheitswirtschaft (Reha- und Klinikdienstleistungen) werden.
Vgl. u.a. Standortanalyse und Wirtschaftsförderung
http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=190471
Das Land Hessen definiert als spezielle Ziele für Smart Industry u.a.:
Zusammenwachsen klassischer Industrie und Softwareengineering beschleunigen
Integriertes Management des gesamten Produktlebenszyklus fördern
Ausbau einer digitalen Infrastruktur, die eine hochvolumige Echtzeitkommunikation ermöglicht
Vgl. u.a. Leitbild Hessen Smart Industry
http://vhu.de/vhu/home/ueber_uns/initiative_industrieplatz_hessen/ein_leitbild_fuer_den_industriestandort_hessen/smart_industry_-__leitsatz_den_strukturwandel_fuer_neue_wertschoepfung_nutzen.de.html;jsessionid=0283B2F69C0FEEA88463A06E0890D37C
Die Universitäten werden sich zu Wissenschaftsunternehmen weiterentwickeln, die eigene Erkenntnisse aus dem reinen Wissenschaftsbetrieb über einen professionellen Vertrieb an die Wirtschaft weitervermarkten. Eine solche Entwicklung von Kompetenzzentren kann aber ohne eine in den Köpfen verankerte Vision nicht angestoßen und auf den Weg gebracht werden:
Entwicklung integrierter Lösungen für Machine-to-Machine Kommunikation.
Entwicklung intelligenter Produktionstechnologien
Vgl. u.a.
http://www.industrieplatz-hessen.de/Start
Förderung Forschung und Entwicklung, u.a.:
Gezielte Ansiedlung von Forschungsinstituten
Verstärkte Förderung von Unternehmensgründungen
Verstärkte Förderung von Spin-offs aus Universitäten und Fachhochschulen
Verbesserte Überleitung von Forschungsergebnissen in die Produktion
Regional gezielte Ansiedlungspolitik über Bildung von Innovationsclustern
Vgl. u.a.
http://www.xinxii.com/wirkungsbeziehungen-der-standortfaktoren-p-328664.html
Strukturwandel für Wertschöpfung nutzen:
Erste Antworten hierauf erhält man durch Definition einer Vision.
Diese muss konsequent durchdacht und präzise, d.h. nicht nur über Leerformeln festgehalten werden.
Auch für Dritte muss aus dieser Vision eine Leitidee deutlich sichtbar werden.
Es muss beantwortet werden: welches Leitbild passt am besten zum eigenen Standort ?
Vgl. u.a.
http://www.xinxii.com/die-non-financial-seite-des-standortes-p-331385.html
Berichtswesen Standortbilanz – Standortprofil und Standortpotential – 360-Grad-Radar im Wettbewerb um Investoren – Früherkennung von Chancen und Risiken – Kommunikation und Handlungsempfehlungen. In einer Standortbilanz interessieren alle jene Kriterien, nach denen Unternehmen ihre Entscheidungen für und gegen Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen treffen. Es geht um ein Konzept, das beschreibt/vorgibt, wie sich der Standort anhand der ihn aus-/ kennzeichnenden (immateriellen) Faktoren positionieren will. Hierbei ist die Entwicklung des Standortes das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren.
Anhand von sowohl wachstumsbeschleunigenden als auch bremsenden Einflussfaktoren, muss jeder Standort für sich genau analysieren, ob er bisher langsamer oder schneller gewachsen ist, sich besser oder schlechter entwickelt hat, als die Standortfaktoren es ihm erlaubt hätten. Die Standortbilanz ist in diesem Zusammenhang ein Instrument, mit dessen Hilfe der Standort eine Schärfung seines Profils (sowohl in der Breite als auch in der Tiefe der Darstellung) im Wettbewerb um Investoren und Unternehmen bewirken kann. Die Standortbilanz funktioniert als 360-Grad-Radarschirm für verschiedene Beobachtungszwecke und -ebenen, mit dem insbesondere auch „weiche“ Standortfaktoren umfassend identifiziert, differenziert abgebildet sowie systematisch bewertet werden können.
Aus den Ergebnissen einer Standortbilanz (beispielsweise einem Potenzial-Portfolio) kann der Standort für sich fundierte, abstimmungsfähige Maßnahmen- und Handlungsempfehlungen ableiten. Eine Standortbilanz unterstützt in dieser Form die Früherkennung künftiger Chancen und Risiken. Da eine reine Status-quo-Bewertung auf Dauer nicht ausreicht, muss man diese hinsichtlich künftiger Perspektiven des Standortes erweitern können. Eine solche Standortbilanz ist auf einer auch in der Wirtschaft gängigen Systematik aufgebaut und kommt daher der Denkweise von potenziellen Investoren entgegen. Eine solche Standortbilanz könnte nicht zuletzt auch als breite Kommunikationsplattform für individuelle Entwicklungsmaßnahmen des Standortes eingesetzt werden.