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Die detaillierte und umfassende Identifizierung aller erfolgswirksamen Standortfaktoren ist ein Muss, weil übliche Bilanzen nur die finanzielle/materielle Vergangenheit widerspiegeln. Ziel ist somit eine Erfolgssteigerung durch Ausschöpfung auch immaterieller Vermögenswerte, über die in der Regel wenige o. keine verlässliche Daten vorliegen. Der Standort muss eine klare Vorstellung davon erlangen, welche Stellhebel für seinen Erfolg von Bedeutung sind. Es geht darum, den Überblick über interne und externe Daten, Informationen und Fähigkeiten zu behalten. Denn mangelnde Transparenz führt zu Ineffizienzen, uninformierten Entscheidungen und Doppelspurigkeiten. Das wichtigste Kapital, das ein Standortbeobachter hierbei einbringen kann, ist seine absolute Unabhängigkeit. Er vertritt von niemand Interessen, gleich welcher Art. Er führt, in welchem Auftrag auch immer, keine eigenen Standortanalysen durch. Folgt ein Standortbeobachter dem Credo seiner Unabhängigkeit vergleicht er selbst auch keine Standorte und erstellt keine Rankings. Er gibt keine Bewertungen oder Handlungsempfehlungen ab. Interessenunabhängig heißt deswegen aber nicht meinungslos. Wer sich also anhand der von einem Standortbeobachter gesammelten Materialien informieren möchte, ist damit nicht gleichzeitig davon enthoben, sich selbst ein eigenes Urteil zu bilden und sich hierfür auch zusätzliche Analysen und Meinungen zu erarbeiten oder einzuholen. Denn es gibt keine guten oder schlechten Standorte, sondern immer nur geeignete oder ungeeignete Standorte. Von der Systematik her gleiche Standortbeobachtungen können somit unter verschiedenen Rahmenbedingungen zu unterschiedlichen Ergebnissen und Schlüssen führen. Ein wichtiger Faktor hierbei bleibt immer, aus welchem Blickwinkel und mit welcher Zielsetzung man auf den jeweiligen Standort schauen will. Wer seinen Standort offensiv und überzeugend vertreten will, kommt nicht umhin, sich detailliert Gedanken über eigene Bewertungen zu machen, die besten Argumente kann man sich nur selbst erarbeiten. Viele Kommunen, Regionen und Standorte, die ihr Profil weiter schärfen und kommunizieren möchten und hierbei gerne den Weg über eine individuelle Standortbilanz der immateriellen Vermögenswerte (mit Ausstrahlkraft nach innen und außen) gehen würden, haben zu wenig Informationen und genaue Hinweise darüber, wie diese im Detail zu gestalten wäre und welche konkrete Nutzenrelation dem zu erwartenden Aufwand gegenüberstehen könnte. Jede Kommunalverwaltung sol
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Seitenzahl: 20
Standort-Geschäftserfolge ergeben sich nicht automatisch, sondern müssen gezielt angestrebt werden: in diesem Fall geht es um mehr Transparenz über erfolgswirksame Standortfaktoren. Wer im Standortwettbewerb erfolgreich sein will, muss seine Erfolgshebel zuvor systematisch identifiziert haben. Standortentscheidungen werden aufgrund von
operativen Kriterien
allgemeinem wirtschaftlichen Umfeld
finanziellen Kriterien
getroffen. Unter operative Kriterien fallen jene Faktoren, die den geschäftlichen Ablauf unmittelbar beeinflussen können (Qualität der Infrastruktur mit Transport/Logistik, Qualifikation/Flexibilität der Arbeitnehmer, Verfügbarkeit von Gewerbeflächen u.a.). Unter Kriterien zum allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld fallen Faktoren wie soziale Struktur, regionale Kompetenzen, Lebensqualität. Finanzielle Kriterien beinhalten Aspekte, die einen direkten Einfluss auf die Kostenstruktur eines potenziellen Investments haben (z.B. Arbeitskosten, Steuerlast, Verfügbarkeit von Fördermitteln.
Weiterführend zur Definition/ Beschreibung der Kernprozesse des Standortes müssen die Faktoren identifiziert und beschrieben werden, mit denen diese Prozesse letztendlich zum Erfolg geführt werden können. Daraus folgt: Die Erfolgsfaktoren des Standortes leiten sich von den zuvor definierten Kernprozessen ab. D.h. Hauptfaktoren, die den Standort nach vorne bringen, an denen der Erfolg des Standortes festgemacht werden kann. Fragen: Welche sind die wichtigsten Standort-Erfolgsfaktoren ?, z.B. Gewerbesteuereinnahmen, Arbeitskosten, Kundenzufriedenheit (Standortimage, Wachstums-/ Ausbaupotential, Anpassungsgeschwindigkeit/ Innovations- und Reaktionsfähigkeit bezüglich Wandel der Rahmenbedingungen, Flexibilität hinsichtlich Kundenbedürfnissen u.a.).
Somit geht es bei den auch quantitativ zu bewertenden/messenden Erfolgsfaktoren des Standortes insbesondere um Zielerreichung (d.h. wie viel % der Standort-Zielplanung wurden -von der Startlinie Eröffnungsbilanz aus gemessen- erreicht ? Erfolgsfaktoren sind vor allem auch Erfolgspotentiale. Für die Messung werden daher Indikatoren zur %-Ausschöpfung der Erfolgspotentiale (Potentialausschöpfungs-Indikatoren) abgeleitet. Die Ermittlung von Potentialen zur Performanceverbesserung ist sowohl wesentlicher Bestandteil der Geschäftsprozessoptimierung als auch einer tragfähigen Prozesssteuerung. Die Ermittlung von Potenzialen erfolgt durch Gegenüberstellung des eigenen Ist-Wertes mit einem Referenzwert (Benchmark). Nach der Justierung des Benchmark-Wertes erhält man das realistische Potenzial, für das konkrete, umsetzbare Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden können.