4,99 €
Wird es gelingen, die Geiseln für den Frieden aus den Händen der Klingonen zu retten?
In einer Siedlung auf Vulkan leben die "Geiseln für den Frieden", Kinder hochrangiger Föderationspolitiker. Es sind mehr als Geiseln, denn sie symbolisieren auch den Geist der Verständigung und des Lernens.
Die Romulaner haben sich mit den Klingonen verbündet, um die Föderationswelten gegeneinander aufzuwiegeln. Sie entführen sechs der Bürgen von Vulkan. Die Föderation versucht mit allen Mitteln, ihren Aufenthaltzsort herauszufinden, allen voran die Enterprise. Doch die Zeit drängt, denn die Klingonen fassen den Plan, die Geiseln für tödliche Experimente zu benutzen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 530
In einer Siedlung auf Vulkan leben die »Bürgen des Friedens« – Kinder hochrangiger Politiker der Föderationswelten. Diese Bürgen stellen mehr dar als Geiseln, die eine friedliche Koexistenz garantieren. Sie symbolisieren den Geist der Verständigung und des gegenseitigen Lernens. In diese Oase des Friedens fallen die Romulaner ein und entführen sechs Bürgen.
Das Rihannsu-Reich hat sich mit den Klingonen verbündet, um die Welten der Föderation gegeneinander aufzuwiegeln. Aber auch private Rachegelüste stacheln die Romulaner an, und zwei Starfleet-Offiziere namens Spock und Kirk stehen ganz oben auf ihrer schwarzen Liste. Doch zunächst ist die Enterprise zu qualvollem Warten verurteilt: Niemand weiß, wohin die »Bürgen« verschleppt wurden.
MARGARET W. BONANNO
GEISELN FÜR DEN FRIEDEN
Star Trek™
Classic
Für Diane, t'hy'la:
»Der Schmerz des Grübelns gehörte allein mir,
Alle in diesem Buch verwendeten Informationen über die Klingonen und Rihannsu (Romulaner) verdanken ihre Genauigkeit den xenosoziologischen Forschungen zweier Experten auf diesem Gebiet. Die Autorin dankt John M. Ford (Der letzte Schachzug) und Diane Duane (Der Feind – mein Verbündeter),
Die Entscheidung wurde im Inneren Sanktuarium des präsidialen Sommerpalastes getroffen.
Bis auf den Thron des Prätors und sechs Diwane waren alle Plätze leer. Im matten Licht bildeten die anderen Sessel und Liegen vage Konturen – stumme Zeugen einer Unterredung, die unter allen Umständen geheim bleiben musste. Der Kammerherr hatte erst die Sänfte des Prätors hereingebracht, schaltete dann die Akustikdämpfer ein und ging wieder. Ganz gleich, welche Abhörgeräte und Lauschvorrichtungen zum Einsatz kamen: Allein die Sieben hörten, worüber man im Saal sprach.
Von den Sieben war nur der Prätor unsichtbar. Er saß hinter einem kunstvoll verzierten Spiegelschirm und beobachtete, ohne beobachtet zu werden. Die Xenoforscher berichteten, bei der Sieben handele es sich um eine mystische Zahl, nicht nur bei Vulkaniern und Terranern, sondern auch bei den Rihannsu. Nur die Klingonen erachteten die Sechs als magischer; es hatte irgend etwas mit ihrer Besessenheit in Bezug auf die Spiele zu tun. Nun, Klingonen mochten Verbündete sein, aber an ihrer abergläubischen Natur konnte kein Zweifel bestehen.
Seit einiger Zeit nutzte der Prätor das Privileg der Unsichtbarkeit recht häufig, und manche Leute vermuteten, er sei krank, vielleicht als Konsequenz des letzten Attentats auf ihn. Manche Rihannsu argwöhnten sogar, er sei dem Mordanschlag zum Opfer gefallen, und sein Neffe Dr'ell nehme als rechtmäßiger Erbe seinen Platz ein. Entsprechende Behauptungen erwiesen sich als völlig aus der Luft gegriffen, denn auch Dr'ell trat ein und gesellte sich den fünf als Sicherheitschef hinzu. Der Prätor mochte unsichtbar sein, aber er war nach wie vor der Prätor. Und wie immer ermöglichte die Stimme des Herrschers einen deutlichen Eindruck von seiner Persönlichkeit.
»Wenn der Plan fehlschlägt, darf niemand in der Lage sein, irgendeinen Vorwurf gegen uns zu erheben«, sagte der Prätor in einem rauen Tonfall, der sowohl auf seinen Heimatplaneten hinwies als auch den Clanstatus verdeutlichte.
»Er wird funktionieren!«, entfuhr es Hochadmiral Meru'th ungeduldig. Nur sie konnte es sich erlauben, so mit dem Reichsoberhaupt zu sprechen und dabei auch noch auf den Titel zu verzichten. Meru'th besaß eine gewisse Immunität: Sie war alt genug, um die Großmutter des Prätors zu sein, hatte sogar seinen Vater gestillt, als dessen Mutter während des Terranischen Krieges vor hundert Jahren an der Strahlenkrankheit litt. »Als Meisterwerk der Spionage und militärischen Kühnheit halte ich den Plan für völlig makellos. Meine Frage lautet: Ist es unbedingt notwendig, ihn in die Tat umzusetzen?«
»Es kann nur von Vorteil sein, die Schwächen der Föderation auszunutzen, Kleine Mutter«, erwiderte der Prätor, und diesmal vibrierte Zuneigung in seiner Stimme. »Die letztendliche Entscheidung liegt bei mir.«
»t'Lr m'th!«, zischte Meru'th. Sie entstammte der Marine-Tradition, und ihre Ausdrucksweise ließ keinen Zweifel daran. Verteidigungsminister Lefv kicherte hinter vorgehaltener Hand und versuchte, mit einem leisen Hüsteln darüber hinwegzutäuschen.
Der kalte Krieg zwischen dem Reich und der Föderation dauerte an, und schließlich musste auch Meru'th zugeben, dass der Plan einen Wandel zugunsten der Rihannsu versprach – vorausgesetzt natürlich, damit ließ sich tatsächlich das angestrebte Ziel erreichen. Ihr eigener Bericht und der des Sicherheitschefs Dr'ell betonten noch einmal, dass jede einzelne Phase der Mission von der nächsten unabhängig sein musste. Auf diese Weise konnte das Unternehmen jederzeit abgebrochen werden. Die Sieben stimmten ab, und es überraschte niemanden, als sich ein einstimmiges Resultat ergab.
»Wer soll mit dieser glorreichen Aufgabe betraut werden?«
Die Stimme des Prätors vermittelte Genugtuung, und die Verwendung einer solchen Redensart zeigte das Ausmaß seiner Zufriedenheit. Wenn er Gefallen an einem bestimmten Plan fand, sprach er immer von ›glorreichen Aufgaben und Missionen‹, obwohl sie oft viele Opfer verlangten und alles andere als ehrenhaft waren. Der Herrscher des Reiches beschränkte sich nur darauf, Befehle zu erteilen. Das Töten überließ er seinen Untergebenen – auch wenn er es manchmal genoss, bei Hinrichtungen zugegen zu sein.
Die Frage galt Meru'th und dem Neffen des Prätors. Eine Zeitlang beobachteten die alte, erfahrene Kriegerin und der junge Soldat ihre Spiegelbilder, und schließlich erwiderte Dr'ell:
»Delar, ehemaliger Zenturio der Fehde, Exzellenz. Seine Referenzen sind über jeden Zweifel erhaben. Er beherrscht die fremde Sprache völlig akzentfrei, und außerdem ist er dunkelhäutig genug, um in die Rolle eines Vulkaniers zu schlüpfen.«
»Gut«, sagte der Prätor und entließ die sechs.
Irgendwo im Bereich des Spiralarms, den die Klingonen Haktuth nannten, schloss ein Schlachtkreuzer-Kommandant namens Krazz seine Hände fest um die Armlehnen des Kommandosessels. Er verzog das Gesicht und hoffte, dass die Grimasse wie ein unterwürfiges Lächeln wirkte. Krazz wünschte sich Tolz Kenrans Hoden in einer Zwinge – alle drei. Er hätte nicht gezögert, den Schraubstock langsam zuzudrehen. Irgendwann einmal …
Tolz beendete seinen Vortrag, und daraufhin versteifte sich Krazz unwillkürlich. Man erwartete eine Antwort von ihm.
»Mit allem Respekt, Lord Tolz: Ich bin kein Babysitter.« Tolz nahm nur einen geringfügig höheren Rang ein, aber Krazz musste trotzdem sehr vorsichtig sein. »Ich habe meine Einwände zu Protokoll gegeben, doch ich werde gehorchen.«
»Bestätigung«, knurrte Tolz. »Sie werden gehorchen.« Während ihrer Zeit als Kadetten hatte er Krazz häufig als Narren oder Idioten bezeichnet, doch diesmal verzichtete er darauf. »Kennen Sie die Koordinaten für das Rendezvous mit den Rihannsu?«
Ri-hann-su, dachte Krazz. Hochmütige, glattstirnige Angeber. Wir sollten sie Roms nennen, wie die Menschen. Und sie alle zum Teufel schicken, fügte er in Gedanken hinzu, verwendete dabei einen terranischen Begriff, der Unheil bedeutete. Er dachte an das grüne Blut in den Adern der Romulaner, und plötzlich regte sich Unbehagen in ihm.
»Bestätigung, Lord. Sonst noch etwas?«
»Sie sollten lernen, wie man Winden wechselt.«
Tolz unterbrach die Verbindung und lachte über seinen eigenen Witz. Krazz' Finger bohrten sich so tief in die Polster der Armlehnen, dass es leise knirschte.
Ein Mehrzweckfrachter schwebte jenseits der orbitalen Anflugvektoren eines orangefarbenen Wüstenplaneten und wartete auf die Andockerlaubnis.
»Genehmigung erteilt«, meldete sich eine monotone Stimme von der Raumkontrolle. »Vulkan heißt Sie willkommen.«
Im Transporterraum standen drei Besatzungsmitglieder, die von den Menschen an Bord für Vulkanier gehalten wurden. Sie wechselten kurze Blicke.
Phase Eins erfolgreich abgeschlossen, dachte Delar, ehemaliger Zenturio der Fehde.
Sie waren gerade mit dem Ritual des Kräutersammelns beschäftigt, als es geschah.
Cleante rieb sich die Schläfe, und T'Shael glaubte, in ihren Zügen so etwas wie Verdruss zu erkennen.
»Ist Ihnen ein Fehler unterlaufen?«, fragte T'Shael und achtete sorgfältig darauf, nicht ›schon wieder‹ zu sagen. In dieser Hinsicht reagierten Menschen sehr empfindlich.
»Es tut mir leid!« Cleante seufzte, ließ sich in der Mitte des Kräutergartens auf die Fersen zurücksinken und faltete die Hände im Schoß. »Ich vergesse immer wieder die Reihenfolge.«
Mit der Geduld einer Vulkanierin gab T'Shael ihren Platz an den Trockenschalen auf und kniete neben der menschlichen Frau.
»K'rhtha, mah'ta, sh'rr, kh'aa«, sagte sie und griff nach jeweils drei Blättern, als sie die Namen nannte. »Lhm'ta, hla'meth, tri'hla.«
Cleante nickte und hörte stumm zu, während T'Shael den Segen sprach.
Das Ritual des Kräutersammelns für den Tee der Meister fand schon seit vielen Jahrtausenden statt, ging vielleicht sogar bis zum Ursprung der Meister zurück. Eigentlich mangelte es dieser Tradition an einer gewissen Logik: Die Blätter brauchten nicht unbedingt von Hand gepflückt zu werden, und eine bestimmte Ordnung war keineswegs erforderlich, denn später bildete man unterschiedliche Mischungen für die verschiedenen Teesorten. Die Zeremonie diente vielmehr als eine prämeditative Übung. Wenn man sie so oft wiederholte, dass sie einem in Fleisch und Blut überging, ermöglichte sie sogar Menschen eine kontemplative Trance.
Genau dieses Ziel strebte Cleante mit T'Shaels Hilfe an, doch der erhoffte Erfolg blieb aus.
»Ihre Aufgabe wäre vermutlich einfacher, wenn es um irdische Kräuter ginge«, sagte die Vulkanierin, und Cleante wusste, dass ihr T'Shael Trost anbot. »Für Sie handelt es sich um drei Bedeutungsebenen: das Ritual an sich, unbekannte Namen und eine ebenso unvertraute Flora. Vielleicht sollten Sie terranische Namen verwenden. Solche Bezeichnungen können natürlich nicht korrekt sein, aber …«
»›Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian‹«, murmelte Cleante leise. Es klang ein wenig traurig.
»Ich verstehe nicht«, sagte T'Shael.
»Ein altes Lied von der Erde«, entgegnete Cleante, die sehr gern sang. Sie setzte ihre Arbeit fort, flüsterte dabei die Namen der einzelnen Pflanzen und spürte, dass sie sich weitaus ungeschickter anstellte als T'Shael, die mit solchen Ritualen aufgewachsen war. Dennoch gab sie nicht auf.
T'Shael wartete, bis ihre Begleiterin eine Siebener-Folge vervollständigt hatte, legte die einzelnen Blätter dann in die entsprechenden Fächer der Trockenschalen. Schließlich nickte sie.
»Und nun der Segen, um den Pflanzen zu danken«, sagte sie sanft.
Cleante seufzte erneut.
»Auch das habe ich vergessen«, sagte sie und vollführte die Dankbarkeitsgeste.
Dieser Aspekt der vulkanischen Kultur faszinierte sie besonders. Alles schien einen ganz bestimmten Zweck zu erfüllen, und selbst Pflanzen verdienten Respekt.
»Wenn Sie Gelegenheit fänden, jenes Lied für mich zu singen …«, sagte T'Shael, als sie Seite an Seite arbeiteten. »Es wäre mir eine Ehre, Ihnen dabei zuzuhören.«
»Vielleicht morgen.« Cleante wischte sich einige kleine Schweißtropfen von der Oberlippe. Sie stammte aus dem Vorderen Orient der Erde, und daher ertrug sie das vulkanische Klima besser als andere Menschen. Aber diesmal setzte ihr die Hitze sehr zu. »Derzeit bin ich nicht in der richtigen Stimmung, um zu singen.«
T'Shael überlegte. Sie hatte Xenopsychologie studiert und sich dabei eingehend mit Menschen befasst, um für ihre Pflichten als Instruktorin in der Siedlung von T'lingShar gewappnet zu sein. Offenbar litt Cleante an sogenannten ›Depressionen‹.
»Ich habe den Eindruck, irgend etwas belastet Sie«, sagte die Vulkanierin vorsichtig. »Wenn Sie darüber sprechen möchten …«
Cleante schüttelte den Kopf.
»Es ist alles in Ordnung. Vielen Dank für Ihre Anteilnahme, Freundin.«
T'Shael zögerte, als sie das letzte Wort vernahm.
»Zweifellos halten Sie das Kräuterritual für närrisch«, fuhr sie nach einigen Sekunden fort, stand mit vulkanischer Geschmeidigkeit auf und wartete, bis Cleante eine weitere Siebener-Folge beendet hatte. Nach der Dankgeste fügte sie hinzu: »Ein derartiges Gebaren erscheint Außenweltlern häufig bizarr …«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!