Star Trek - The Next Generation: Planet der Schuldner - W. R. Thompson - E-Book

Star Trek - The Next Generation: Planet der Schuldner E-Book

W. R. Thompson

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Beschreibung

Picard entdeckt ein dunkles Geheimnis

Eine vulkanische Raumsonde entdeckt, dass die Ferengi den primitiven Planeten Megara binnen kürzester Zeit in eine Industriegesellschaft verwandelt haben. Doch die Ferengi wollen das geheimhalten und schießen die Sonde ab. Captain Picard erhält den Auftrag, die Enterprise unter das Kommando von Föderationsbotschafter Offenhouse zu stellen, doch dieser leidet an einem übersteigerten Selbstwertgefühl und droht, die diplomatischen Bemühungen zunichte zu machen. Also will der Captain der megarischen Herrscherin selbst einen Besuch abstatten - und wird dabei mit der Macht konfrontiert, die im Hintergrund die Fäden zieht ...

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Eine vulkanische Raumsonde entdeckt, dass die Ferengi den primitiven Planeten Megara binnen kürzester Zeit in eine Industriegesellschaft verwandelt haben. Doch die Ferengi wollen ihre Aktivitäten geheim halten: Sie schießen die Sonde ab.

Captain Jean-Luc Picard erhält den Auftrag, die Enterprise unter den Befehl des Föderationsbotschafters Offenhouse zu stellen. Der Botschafter soll die Vorgänge auf Megara untersuchen, leidet jedoch an einem übersteigerten Selbstwertgefühl. Picard muss befürchten, dass dieser Diplomat eine Katastrophe heraufbeschwört.

W. R. THOMPSON

PLANET DER SCHULDNER

Star Trek™

The Next Generation

Dieses Buch ist meiner Nichte Khela

Kapitel 1

Die Sonde wechselte in den Unterlichtflug und scannte den sie umgebenden Raum. Die ersten Messergebnisse entsprachen den Daten in ihren Speicherbanken: ein gelber Zwergstern mit mehreren Planeten. Das nächste weithin sichtbare Erkennungszeichen am Himmel: Weber 512. Der erste Planet gehörte der Klasse J an, war tot und ohne Atmosphäre, hatte sich seit dem letzten Besuch der Sonde nicht verändert. Der zweite Planet zählte zur Klasse M, erdähnlich, bewohnt von primitiven …

Nichtübereinstimmung der Daten. Energiemessungen hoher Intensität kitzelten die Sensoren der Drohne. Von einer Neugier angezogen, die so intensiv wie die ihrer Schöpfer war, flog die Sonde in das System. Die Abweichung wurde mit abnehmender Entfernung noch größer. Der Robot stellte eine intensive elektromagnetische Strahlung fest, die zu Signalen moduliert war. Neutrinoquellen wiesen auf Kernspaltungsreaktoren hin; Niedrigfrequenzstrahlungen bildeten ein elektrisches Verbundnetz. Objekte im niedrigen planetaren Orbit strahlten weitere Signale aus. Die Sonde schickte einen Subraumfunkspruch an ihre Schöpfer.

Plötzlich zuckte im hohen Orbit um den zweiten Planeten eine Verwerfung im Raumkontinuum auf. Die Drohne lokalisierte ein Raumschiff und identifizierte es als Schiff der Ferengi. Die Logik gebot Kontakt; die Sonde funkte das Schiff an. Grüße von der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften. Dieses Raumschiff ist eine Robotsonde auf einer Routinevermessung. Um vollständigen Zugriff auf meine Daten zu bekommen, antworten Sie bitte auf Subraumfrequenz J. Ein gegenseitiger Datenaustausch wird sich als vorteilhaft erweisen. Geheimhaltung war unlogisch; Kooperation war vernünftig.

Ferengi sind keine Vulkanier. Die Sonde wollte ihre Begrüßung gerade wiederholen, als das Ferengischiff seine Phaser abfeuerte und sie in einzelne Atome zerlegte.

Worf trug einen Behälter mit lebenden Gagh in der einen und eine Flasche Pflaumensaft in der anderen Hand. Er war auf dem Weg zu Will Rikers Quartier, als Data ihn auf dem Gang aufhielt. »Lieutenant«, sagte der goldhäutige Androide, »ich habe gehört, dass Commander Riker Sie eingeladen hat, sich mit ihm eine humorvolle Filmaufzeichnung anzusehen.«

»Das ist richtig«, sagte Worf.

»Darf ich mich zu Ihnen gesellen?«, fragte Data. »Ich wüsste die Gelegenheit zu schätzen, Commander Rikers Reaktion auf eine Komödie zu beobachten.«

Der klingonische Sicherheitsoffizier verzog unwillkürlich das Gesicht, eine Geste, die die Furchen auf seiner unbedeckten Kopfhaut noch tiefer wirken ließ. Er respektierte Data zwar, doch der Wunsch des Androiden, menschlich zu werden, verärgerte ihn. Dieser Wunsch schien alle anderen Spezies in der Galaxis, einschließlich seiner eigenen, herabzusetzen. »Commander Riker ist der Ansicht, die Aufzeichnung würde den klingonischen Sinn für Humor ansprechen«, sagte er in der Hoffnung, entmutigend zu klingen.

Doch so etwas wie Entmutigung kannte Data nicht. »Seine Reaktionen wären trotzdem sehr informativ.«

Worf kämpfte gegen ein Seufzen an. »Sie müssen Commander Riker fragen.«

»Natürlich.« Der Androide folgte Worf, als der Klingone seinen Weg fortsetzte. »Darf ich fragen, warum Sie Nahrung in Commander Rikers Quartier mitnehmen?«

»Der Commander hat es vorgeschlagen«, sagte Worf. »Es hat irgend etwas mit einer uralten irdischen Tradition zu tun.«

Worf hatte Rikers Tür erreicht und betätigte den Summer. »Herein«, sagte Rikers Stimme, und die Tür glitt auf. Worf und Data betraten die Kabine, in der der Erste Offizier der Enterprise sich in einen tiefen, gepolsterten Sessel lümmelte. In Reichweite stand eine Schüssel mit Popcorn auf dem Boden. »Setzen Sie sich, Worf«, sagte er.

»Danke.« Worf stellte das Gagh und den Saft neben einem leeren Stuhl auf den Boden. »Commander Data hat eine Bitte.«

Data nickte, als Riker zu ihm hochschaute. »Wenn es Ihnen recht ist, würde ich mir diese Komödie gern ansehen.«

»Nun ja …« Riker betastete seinen kurzgeschorenen Bart. »Sie finden den Humor vielleicht ein wenig … esoterisch.«

»Lieutenant Worf hat mich bereits gewarnt, dass der Humor auf ein klingonisches Publikum zugeschnitten ist«, sagte Data. »Aber gehe ich recht in der Annahme, dass Sie ihn ebenfalls humorvoll finden?«

»Das stimmt allerdings«, sagte Riker. Sein Bart konnte sein Lächeln nicht verbergen. »Aber auch ich betrachte ihn vom klingonischen Standpunkt.«

Data nickte. »Trotzdem bin ich der Ansicht, dass ich genug von Humor verstehe, um vorherzusagen, wann und warum Sie lachen werden. Ich möchte mein Verständnis gern überprüfen.«

Riker zuckte mit den Achseln. »Ziehen Sie sich einen Stuhl heran.«

Worf hatte bereits Platz genommen. Im Gegensatz zu Riker saß er ganz aufrecht da, mit einer Haltung, die seine natürliche Würde wahrte; der Stuhl schien nicht imstande zu sein, seinen muskulösen Körper zu stützen. »Sir«, sagte er zu Riker, »darf ich fragen, wo Sie eine klingonische Komödie gefunden haben?« Er wusste von keiner solchen Aufzeichnung. Wie die meisten Klingonen hielt Worf Humor für einen ärgerlichen fremden Brauch.

»Es ist keine klingonische«, erwiderte Riker. »Es ist ein Action-Abenteuer-Film von der Erde gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Ich dachte, er könnte Rohmaterial für ein Holodeck-Abenteuer liefern, aber nachdem ich ihn gesehen hatte … schon gut. Computer, Projektion abspielen.«

Das Licht in der Kabine wurde schwächer. Die Stühle standen einer leeren Wand gegenüber, auf der nun ein Bild erschien. Ein Mann in einer blauen Uniform ging eine dunkle, regennasse Großstadtstraße entlang. Als Worte auf dem Bildschirm erschienen – Missing Link 3: Urlaub in Armageddon – gesellte sich ein zweiter Uniformierter zu ihm. Sie hatten sich gerade begrüßt, als aus einem der Gebäude Schüsse abgefeuert wurden. Die beiden Männer sprangen hinter ein Räderfahrzeug. »Sie wollen uns umbringen, Link!«, rief der eine dem anderen zu. »Ach?«, erwiderte der genauso laut. »Da müssen sie sich aber mehr Mühe geben!« Ihr uralter Akzent machte die Worte fast unverständlich.

Metallkugeln durchbohrten das Fahrzeug, und die beiden Männer stürmten davon, kurz bevor dessen Kohlenwasserstoff-Kraftstoff explodierte. Während sie rannten, riefen sie sich immer wieder etwas zu. »Die werden uns umbringen!« – »Dann müssen wir sie zuerst umbringen!« – »Verdammt, Link, du benimmst dich, als hättest du die Tollwut!« – »Die Tollwut? Ich wurde tollwütig geboren!«

Die beiden Männer liefen in ein Gebäude, in denen Männer mit großen Gewehren ganze Kugelsalven auf sie abfeuerten. Der Mann namens Link erschoss mehrere Feinde mit seiner Pistole. Als er keine Munition mehr hatte, hob er ein dickes Metallrohr auf. Er schwang es vor sich hin und her und wehrte so die Kugeln ab, die sein letzter Gegner auf ihn feuerte. Als diesem Mann die Munition ausging, zog Link ihm das Rohr über den Kopf. Trotz seines kräftigen Körperbaus musste Link mehrmals zuschlagen, um den Mann kampfunfähig zu machen.

Riker lachte über die Szene und schaute dann zu Worf hinüber. »Gestehen Sie es ein, Worf«, sagte er. »Gerade hätten Sie fast gelacht!«

Worf grunzte unverbindlich. Riker hatte die Herausforderung angenommen, einen Klingonen zum Lachen zu bringen, aber bislang war es ihm nicht gelungen. Ich wünsche ihm Erfolg, dachte Worf. Humor ist würdelos, doch wenn ich verstehe, was es damit auf sich hat, komme ich vielleicht besser mit Alexander zurecht. In den Adern seines Sohnes floss auch menschliches Blut, und die Gefühle und das Verhalten des Jungen verblüfften seinen Vater oft. Der Sinn für Humor, den Alexander von seiner halbmenschlichen Mutter geerbt hatte, bildete das größte Hindernis zwischen Vater und Sohn.

Auf dem Bildschirm schoss der Mann namens Link sich eine Kugel in die Hand, drohte einem Gegner mit der Faust und ballte die Faust so fest zusammen, dass die Kugel hinausschoss. Riker lachte, aber Worf war genauso verwirrt wie Data.

»Offenhouse«, sagte Jean-Luc Picard nachdenklich. Er lehnte sich im Sessel seines Bereitschaftsraums zurück und betrachtete die Nachricht auf dem Bildschirm. Die Enterprise hatte den Befehl erhalten, zur Starbase 144 zu fliegen, wo sie Botschafter Offenhouse an Bord nehmen sollte. Der Botschafter hatte weitere Befehle für das Schiff; die Enterprise sollte ihm zur Verfügung stehen. Auf Befehl von Admiral Singh, Starfleet Command, etc., etc.

»Offenhouse«, wiederholte Picard. Warum kam ihm dieser Name so bekannt vor? »Computer, zeige mir die Datei von Botschafter Offenhouse.«

Die scharfe Kontraaltstimme zögerte kaum. »Eine solche Datei steht nicht zur Verfügung.«

»Wie seltsam«, sagte Picard, mehr zu sich selbst als zu der Maschine. »Computer, ist je ein Mensch namens Offenhouse an Bord der Enterprise gewesen?«

»Bestätigung«, antwortete der Computer. »Identität: Ralph Offenhouse, gefunden bei Sternzeit 41986.0 im Kälteschlaf …«

»Genug.« Die Erinnerung stellte sich jetzt wieder ein. Die Enterprise war über ein Raumschiffwrack von der Erde gestolpert, im dem sich mehrere im Kälteschlaf liegende Menschen befanden. Sie alle waren Ende des zwanzigsten Jahrhunderts todkrank gewesen und hatten sich in der Hoffnung, eines Tages aufgeweckt und geheilt zu werden, der kryonischen Suspension anvertraut.

Dieser Tag war gegen Mitte des vierundzwanzigsten Jahrhunderts gekommen. Aufgrund einer Fehlfunktion der Geräte an Bord des uralten Raumschiffs waren nur drei der Passagiere lebensfähig geblieben. Man hatte sie an Bord der Enterprise geholt, sie aufgetaut und ihre Gesundheit wiederhergestellt. Picard war dabei nicht anwesend gewesen; man hatte ihn damals zu einer dringenden Konferenz auf Starbase 718 gerufen. Mehrere Starbases und Vorposten in der Nähe der romulanischen Neutralen Zone waren vernichtet worden, und der Verdacht war natürlich auf die Romulaner gefallen. Picard war zu seinem Schiff zurückgekehrt, um Ermittlungen anzustellen … und Ralph Offenhouse kennenzulernen.

Alles in allem ziehe ich die Romulaner vor, dachte der Captain, während er nachdenklich die Beleuchtung des Bereitschaftsraums betrachtete. Offenhouse hatte sich als widerlich, aggressiv und ichbezogen erwiesen, und Picard konnte sich durchaus vorstellen, dass man den Mann im zwanzigsten Jahrhundert einfach eingefroren hatte, um ihn loszuwerden. Nach fast vier Jahrhunderten im Tiefschlaf hatte seine einzige Besorgnis seiner finanziellen Lage gegolten. Er hatte immer wieder und lautstark gefordert, sofort mit seinen Bankern und Breakern sprechen zu können – nein, der richtige archaische Ausdruck lautete Broker. Offenhouse war Finanzier gewesen und hatte sich unbekümmert über die Veränderungen hinweggesetzt, die die vergangenen Jahrhunderte gesehen hatten.

Um fair zu sein – der Mann hatte sich während der Konfrontation der Enterprise mit einer romulanischen Schwalbe als nützlich erwiesen. Der romulanische Commander, Tebok, hatte der Föderation vorgeworfen, romulanische Basen auf der anderen Seite der Neutralen Zone zerstört zu haben. Offenhouse hatte sich Teboks Drohungen und Geschrei angehört – und war irgendwie zum Schluss gekommen, dass auch die Romulaner sich auf die Zerstörungen keinen Reim machen konnten.

Diese einfache Beobachtung hatte Picard in die Lage versetzt, einen Krieg zwischen der Föderation und den Romulanern zu verhindern. Es war deutlich geworden, dass beide Seiten Opfer einer dritten Gruppe geworden waren, einer, die Waffen von fast unglaublicher Zerstörungskraft besaß. Die Romulaner hatten dies ebenfalls eingesehen, und trotz all ihrer Kriegslust hatten sie sich als zu gerissen erwiesen, einen Krieg gegen die Föderation vom Zaum zu brechen, wenn sie es plötzlich mit einem unbekannten Gegner zu tun bekamen. Es hatte sich herausgestellt, dass die Borg für die Zerstörungen verantwortlich waren …

Picard holte sich aus seiner Träumerei. Er verließ den Bereitschaftsraum und trat auf die Brücke. Die erste Schicht hatte zu diesem Zeitpunkt des »Schiffstags« dienstfrei; das Navigationspult war mit Kadett Wesley Crusher und Fähnrich Shrev bemannt. Ein Techniker mit Antigravstiefeln stand an der Decke und arbeitete an einer geöffneten Vertäfelung.

An seiner Station gab Wesley – der zur Zeit von der Starfleet-Akademie Urlaub hatte und in seiner Kadettenuniform ziemlich adrett aussah – sein Bestes, um den Captain zu überzeugen, dass er voll konzentriert war. Er hat etwas wiedergutzumachen, dachte Picard. Wesley war an der Akademie in einen Zwischenfall verwickelt gewesen, bei dem ein Kadett bei einem Flugunfall ums Leben gekommen war. Es war wegen eines groben Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften zu diesem Unfall gekommen, und Wesley hatte bei der Vertuschung mitgewirkt. Er hatte einen Fehler gemacht und war dafür bestraft worden, doch es war offensichtlich, dass Wesley wegen seiner Verfehlungen – dazu gehörte auch, dass er Picard belogen hatte – noch nicht mit sich selbst ins Reine gekommen war.

Die junge Zhuik schien zu dösen; ihr Kopf war über ihre Konsole gebeugt – aber auf ihrem verkniffenen grünen Gesicht lag ein Ausdruck starker Konzentration. Die drahtigen Antennen, die sich gebogen aus ihrer Stirn erhoben, schwankten hin und her, als suchten sie nach den schwachen elektromagnetischen Feldern, für die sie empfindlich waren. »Versuchen Sie es noch einmal«, rief der Techniker ihr zu.

Shrevs schlanke Antennen zitterten, als sie ihre Kontrollen berührte. »Vielen Dank, jetzt ist alles in Ordnung.« Ihre Stimme war höflich und leise, fast ein Flüstern. Obwohl die Zhuik humanoid waren, hatten sie sich aus Arthropoden entwickelt – ein diplomatischeres Wort als »Insekten«, dachte Picard –, und ein Großteil ihres Sozialverhaltens ahmte noch immer das ihrer in Stöcken lebenden Vorfahren nach. Zhuik konnten manchmal heißblütig sein, aber Picard hatte noch nie von einem unhöflichen Zhuik gehört.

»Alles klar«, sagte der Techniker zu Shrev. Er schloss die Vertäfelung und ging an der Decke zum Turbolift.

»Gab es ein Problem, Fähnrich?«, fragte Picard.

»Nur eine kleine Energieschwankung in den Displays, Sir«, sagte Shrev. »Fähnrich Dayan hat sie korrigiert.«

»Ausgezeichnet«, sagte Picard. »Kadett Crusher, wie lange brauchen wir, um bei Warp sechs Starbase 144 zu erreichen?«

Wesley gab etwas in sein Instrumentenpult ein. »Zehn Komma vier Stunden, Sir.«

Picard nickte. »Dann mal los.« Als er den Turbolift betrat, gab Shrev bereits den neuen Kurs ein.

Picard fuhr zu seinem Quartier hinab und legte sich hin. Er fragte sich, ob der Botschafter etwas mit der cardassianischen Situation zu tun hatte. Die Föderation hatte vor gut zehn Jahren einen begrenzten Krieg gegen das cardassianische Reich geführt und gewonnen, aber die humanoiden Cardassianer hatten ihre Niederlage niemals vollständig akzeptiert. Sie versuchten ständig, einen strategischen Vorteil über die Föderation zu erlangen, und zahlreiche Geheimdienstberichte besagten, dass sie ihre Kräfte an der Grenze zur Föderation verstärkten. Der Cardassianische Krieg war schon brutal genug gewesen, dachte Picard. Nachdem die Niederlage ihren Stolz angestachelt hatte, würde ein zweiter Cardassianischer Krieg noch verheerender sein.

Du bist müde, Jean-Luc, sagte Picard sich. Müdigkeit machte ihn stets pessimistisch. Es war viel wahrscheinlicher, dass der Botschafter einen Routineauftrag ausführen musste, der durch die prestigereiche Anwesenheit des Flaggschiffs von Starfleet erleichtert werden würde. Eine Vertragsverhandlung, eine Amtseinführung, eine neue Welt, die der Föderation beitrat …

Der Captain schaltete das Licht aus. Offenhouse, dachte er, als er schon einschlief. Die Namensgleichheit musste ein Zufall sein.

»Na gut, Link, was sollen wir jetzt tun?«

»Sterben«, schlug Riker vor. Er warf Popcorn gegen den Bildschirm – eine seltsame Verwendung für Lebensmittel, überlegte Data, obwohl Riker dieses Verhalten als eine Form von Applaus erklärt hatte. Worf knurrte zustimmend, während er noch etwas Gagh aß. Eines der wurmähnlichen Gagh schlängelte sich aus dem Krug und fiel zu Boden. Seine Augenflecke nahmen ein Licht wahr, und das Geschöpf kroch darauf zu. Riker griff danach, doch Worf erwischte es zuerst und aß es.

»Sir …« Data überdachte die Situation. Die Hauptpersonen des Films waren in einer katastrophalen Lage. In einem tiefen, schmalen Tal gefangen, befanden sie sich mitten zwischen einer Horde drogenschmuggelnder Terroristen und einer Einheit Killerkyborgs. Tollwütige Vampirfledermäuse kreisten über ihren Köpfen. Riesenratten – das Produkt der Gentechnik-Labors des wahnsinnigen Schurken – krochen aus metergroßen Tunnels in den Talwänden. Ein Warnschild verdeutlichte, dass die beiden Menschen mitten in einem Minenfeld standen. Die Pflanzen ähnelten Giftefeu. Es würde gleich zu regnen anfangen. »Die beste Aussicht auf Überleben haben sie, indem sie eine der Ratten töten und dann …«

»Nein«, sagte Riker. »Man sollte niemals gegen etwas kämpfen, das klüger ist als man selbst.« Data sah, dass Worf darüber lächelte, aber er lachte nicht.

»Schnell, Link!«, beharrte der Schauspieler. »Wir haben gewaltige Probleme!«

»Was für Probleme?«, brüllte Link. »Es hat noch nie besser für uns gestanden!« Er senkte seine Waffe – eine gewaltige Maschinenkanone, die hundert Schuss pro Sekunde feuern konnte – und jagte eine Salve auf den steinigen Boden. Die Kugeln lösten die Minen aus, die Wolken aus Schutt und Granatsplitter in die Luft warfen. Die Granatsplitter zerfetzten die Fledermäuse. Die zahlreichen Detonationen machten die Ratten benommen, und während sie verstört herumtaumelten, stürmten die beiden Schauspieler den Hang hinauf. Riker warf noch mehr Popcorn gegen die Wand mit dem Bild.

»Das ist völlig unmöglich«, sagte Data. »Die Explosionen würden nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen handlungsunfähig machen. Darüber hinaus wäre die Munition der Maschinenkanone nach drei Sekunden Dauerfeuer erschöpft. Überdies würde der Rückstoß einer solchen Waffe den Benutzer durch die Luft schleudern, und zwar mit einer Beschleunigung von …«

»Data, Data«, sagte Riker kichernd. »Das macht es ja gerade so komisch! Es ist absurd!«

Der Androide schaute zu dem Klingonen hinüber. »Stimmen Sie mit dieser Einschätzung überein, Lieutenant?«

»Es ist absurd«, polterte Worf. Er nahm eine Handvoll Gagh, aß es und gab Riker den Krug.

Data hielt fragend den Kopf schräg. »Vielleicht würde ich es verstehen, wenn Sie die Natur der Absurdität definieren könnten.«

Riker nahm eine Handvoll Gagh. »Es ist komisch, weil wir wissen, was ein echter Kampf ist«, sagte er und steckte das Gagh in den Mund. »Und das ist keiner«, murmelte er.

»Aha«, sagte Data. Eins war ihm nun klar. »Dann lachen Sie über den Film und nicht mit ihm?«

Riker nickte zustimmend. »Dieser Film war nicht als Komödie gedacht«, sagte er. Auf dem Bildschirm zerriss eine gewaltige Explosion das Tal. Die Wucht der Detonation schleuderte Link und sein Helferlein in die Luft – sie landeten ohne jeden Kratzer auf der Kuppe des Hangs. »Aber die Leute, die ihn gedreht haben, wussten nichts vom Krieg. Ein Kampf war niemals so, nicht mal im zwanzigsten Jahrhundert.«

»Aber wäre es so gewesen«, sagte Worf sehnsüchtig, »wäre das zwanzigste Jahrhundert eine wunderbare Zeit gewesen.«

Kapitel 2

Captain Picard hatte dienstfrei, lungerte mit einem Dixon-Hill-Krimi in seiner Kabine herum und schien mit sich und dem Universum in Frieden zu leben. Das Universum lebte jedoch nicht in Frieden mit ihm. Sein Kommunikator piepte, als Dixon Hill gerade Jack Larsens Mörder festnehmen wollte. »Hier Picard.«

»De Shay, Sir, in Transporterraum drei. Der Botschafter ist bereit, an Bord zu kommen.«

Picard warf einen Blick auf sein Buch. Dixon Hill hatte fast vier Jahrhunderte darauf gewartet, Lefty Lefkowitz zu schnappen; er konnte auch noch eine Weile länger warten. »Ich komme sofort«, sagte Picard und legte das Buch beiseite.

Eine Minute später befand Picard sich im Transporterraum, in dem Chief De Shay die letzten Einstellungen an seinen Kontrollen vornahm. »Energie«, sagte Picard. Der Transporter erwachte zum Leben, und Picard unterdrückte ein Stöhnen. Wenn der Mann, der gerade auf der Transporterfläche materialisiert war, nicht Ralph Offenhouse war, musste es sich um dessen Zwillingsbruder handeln. Und möge ein gerechter und gnädiger Gott die Galaxis vor zwei solchen Männern bewahren, dachte Picard. »Herr … Botschafter?«, fragte Picard, und es gelang ihm nicht, seinen Unglauben zu verbergen.

»Ja, ganz recht.« Offenhouse trat von der Plattform und gab Picard die Hand. Er war von mittlerer Größe, mittlerem Gewicht und mittlerem Alter, hatte rosa Haut, dichtes schwarzes Haar und war weder stattlich noch unattraktiv. »Schön, Sie wiederzusehen, Picard. Wie läuft's so?«

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