Startschuss Fünf Asse - Andreas Schlüter - E-Book

Startschuss Fünf Asse E-Book

Andreas Schlüter

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Beschreibung

Olympiareife Detektive - die Fünf Asse! Die Vorbereitungen zur »Mini-Olympiade« an der Sportschule der Fünf Asse laufen auf Hochtouren. Und natürlich trainieren auch die fünf unzertrennlichen Freunde intensiver denn je. Ihre Chancen auf viele Medaillen stehen gut. Doch schon am ersten Tag scheint alles schief zu gehen: Michael kann wegen plötzlicher Magenschmerzen kaum seinen Lauf antreten, in Jabalis Schuhen steckt Juckpulver und wenig später ist Ilkas Schwimmanzug kurz vor ihrem Wettkampf spurlos verschwunden. Die Vorfälle häufen sich, und es sieht fast so aus, als wolle jemand ganz gezielt die Fünf Asse sabotieren …

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Andreas Schlüter · Irene Margil

Startschuss

Fünf Asse

Sport-Krimi

Deutscher Taschenbuch Verlag

Originalausgabe 2008

© Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Rechtlicher Hinweis §44 UrhG: Wir behalten uns eine Nutzung der von uns veröffentlichten Werke für Text und Data Mining im Sinne von §44 UrhG ausdrücklich vor.

eBook ISBN 978-3-423-40694-9 (epub)

ISBN der gedruckten Ausgabe 978-3-423-71319-1

Ausführliche Informationen über unsere Autoren und Bücher finden Sie auf unserer Website

www.dtv.de/​ebooks

Inhaltsübersicht

Die Fünf Asse

Start der Mini-Olympiade

Erster Verdacht

Ein Dieb!

Sabotage!

Endlich ein Sieg

Helfer unter falschem Namen

Das Aus für die Fünf Asse?

Ein Lockvogel

Die Falle schnappt zu

Die Fünf Asse

1200Energieriegel, 3000Brötchen, 150Kilogramm Nudeln, 120Gläser Tomatensoße, 166Kästen Mineralwasser, 30Pfund Butter . . . Ilka stand in der Aula vor einem Berg aus Kartons, der am Morgen angeliefert worden war, und hakte jeden einzelnen Posten gewissenhaft auf ihren Listen ab.

Michael sah ihr einen kurzen Moment zu. Ein Blick auf die Energieriegel ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Besonders die mit Kokosgeschmack liebte er über alles. Da konnte man gar nicht widerstehen, selbst wenn man wollte. Aber Michael wollte gar nicht. Wie von selbst griff seine Hand in den Karton.

Doch Ilka ging sofort dazwischen. »Finger weg!«

Michael zuckte erschrocken zurück. »Wieso denn?«, fragte er unschuldig. »Das fällt doch gar nicht auf bei der Menge!«

»Mir ist es aber aufgefallen«, stellte Ilka klar. »Die Verpflegung ist für unsere Gäste. Kommt überhaupt nicht infrage, dass du die vorher wegfrisst.«

»Wegfrisst!«, wiederholte Michael launig. »Wenn ich mal einen Riegel nehme. Guck lieber mal, was Lennart da macht.«

Michael zeigte an Ilka vorbei auf etwas, das sich hinter ihrem Rücken abspielte. Sie drehte sich um und stieß einen Entsetzensschrei aus.

Lennart stand zwischen den Kartons und jonglierte mit sechs rohen Eiern.

»Hör sofort auf damit!«, fuhr Ilka ihn an.

»Will ich ja«, beteuerte Lennart. »Geht aber nicht! Wenn ich die jetzt auffange, gehen sie kaputt!«

Ilka stützte die Hände in die Hüften, verzog ihr Gesicht zu einer bösen Miene und fragte in spitzem Ton: »Soll das heißen, du musst jetzt bis an dein Lebensende mit den Eiern jonglieren?«

Michael lachte: »So ein Blödmann. Wirft Eier in die Luft und weiß nicht, wie er wieder damit aufhören soll.«

»Helft mir lieber mal«, flehte Lennart. Es war für ihn kein Problem, die sechs Eier in der Luft zu halten. Er war ein ausgezeichneter Jongleur und ließ kaum eine Gelegenheit vergehen auszuprobieren, womit man alles jonglieren konnte.

»Lass sie doch einfach auf deinem Kopf zerplatzen, du Eierkopf«, schlug Michael vor.

»Das tust du nicht!«, widersprach Ilka. »Ich will hier keine Sauerei zwischen den Kartons haben.«

Ihr Tonfall wurde merklich ungeduldiger. Sie hatte die Aufgabe übernommen, die Lieferungen und den Lagerbestand der Lebensmittel zu überprüfen, die in der Aula aufgestapelt worden waren. Von hier aus gingen sie in die Küche der Schulkantine, in der in den nächsten Tagen ein paar Dutzend freiwillige Helfer für rund 1000Gäste Essen zubereiten würden.

Es war an der James-Connolly-Schule1 – einer Gesamtschule mit dem Schwerpunkt Sport – schon zu einer Tradition geworden, alle vier Jahre kurz vor Beginn der Olympischen Sommerspiele eine eigene Mini-Olympiade zu organisieren. Am liebsten hätte die Schule natürlich ein richtiges, internationales Sportfest auf die Beine gestellt. Doch das überstieg die Möglichkeiten der kleinen Schule, die zur Hälfte von einer Sportstiftung finanziert wurde. Auch so gab es schon genug Arbeit. 1000Schüler aus zehn über ganz Deutschland verstreuten Schulen wurden dazu eingeladen. Und kaum war ein Fest zu Ende, begann schon wieder die Planung fürs nächste.

Bei der letzten Mini-Olympiade waren weder Ilka noch einer ihrer besten Freunde Michael, Lennart, Jabali oder Linh dabei gewesen, denn die Schule begann erst mit der fünften Klasse. Jetzt waren sie alle in der sechsten.

Bisher hatten sie nur an verschiedenen kleineren Wettkämpfen in und außerhalb der Schule teilgenommen – und die meisten auch gewonnen.

Jeder einzelne der fünf war in seinem Bereich ein echtes Sportass. Und weil ausgerechnet diese fünf sich schnell angefreundet hatten und eine richtige Clique bildeten, hatten sie in der Schule auch bald ihren Spitznamen weg: die Fünf Asse.

Sie waren nicht nur die beste Sportclique, die die Schule je gesehen hatte, sondern auch eine international bunt gemischte Gruppe. Nur Lennart war Deutscher, Linh zwar ebenfalls in Deutschland geboren, ihre Familie aber stammte aus Vietnam. Ilka war mit ihren Eltern aus Australien eingewandert, Michael aus den USA und Jabali war mit seiner Familie aus Südafrika gekommen.

Jetzt freuten sich alle fünf sehr auf das große Ereignis. Und jeder hatte gleich mehrere Aufgaben übernommen, um zum Gelingen des Festes beizutragen.

Noch immer jonglierte Lennart mit den sechs rohen Eiern, während Ilka ihm ratlos zuschaute.

»Habt ihr hier einen Edding? Ich soll die Hinweisschilder malen.« Linh kam in die Aula. Ihr Blick fiel sofort auf Lennart.

»Wow!«, sagte sie anerkennend. »Sind die roh?«

Ilka nickte. »Allerdings.« Sie erklärte kurz das Problem.

»Das wird schon«, grinste Michael und klopfte Lennart auf die Schulter. Lennart schwankte durch den Klaps und schrie entsetzt auf. Im letzten Moment konnte er ein größeres Unglück verhindern.

In dem Augenblick griff Linh ein. Mit zwei blitzartigen Bewegungen fing sie zwei Eier aus der Luft, wie ein Chamäleon sich ein Insekt schnappt, und steckte sie zurück in die Packung.

»Super!«, freute sich Lennart.

Ilka und Michael staunten. Besonders Michael zeigte seine Hochachtung: »Das war so schnell, das hab ich gar nicht mitbekommen.«

Wieder schlug Linh zu. Links-rechts, zack-zack. Mit jeder Hand holte sie sich ein Ei. Eins legte sie in die Packung, das andere zerschlug sie auf Michaels Kopf.

Michael quiekte auf, fasste sich in die Haare und hatte die Hände voller Eiglibber.

»Das war, weil du Lennart geschubst hast«, erklärte Linh.

Das Ei lief Michael langsam übers Gesicht. Lennart grinste ihn an und legte die beiden letzten Eier zurück.

Da kam Jabali in die Aula gelaufen. Jabali machte alles im Laufschritt. Keiner seiner Freunde konnte sich daran erinnern, ihn mal irgendwo im ruhigen Schritttempo gesehen zu haben. Als ob er Angst hätte, auf dem Boden kleben zu bleiben, wenn er nicht alles laufend erledigte.

»Die Wettkampf-Trikots sind da!«, rief er aufgeregt.

Das war das Stichwort, auf das alle gewartet hatten. Ohne auch nur eine Zehntelsekunde zu zögern, ließen sie alles stehen und liegen und rannten hinter Jabali her. Vermutlich hätte Lennart jetzt auch alle rohen Eier auf den Boden fallen lassen, wenn er noch mit ihnen jongliert hätte.

Zu jeder Mini-Olympiade bekamen die Teilnehmer der Schule neue Trikots, die jedes Mal von einem anderen Sponsor bezahlt wurden. In diesem Jahr hatte ein Sportartikelhersteller die Kosten übernommen, sodass die Werbung auf den Trikots gar nicht auffiel. Es war nur ein kleiner Schriftzug mit dem Markennamen, der ohnehin auf jedem Trikot stand. Die Grundfarbe des Schultrikots war weiß. Aber wie die neuen Trikots genau aussahen, wusste niemand. Entsprechend groß war die Aufregung.

»Wo sind sie?«, fragte Michael.

Jabali zeigte zum Klassenraum. »Sie werden klassenweise ausgegeben.«

Die halbe 6a war schon da und eifrig dabei, die neuen Trikots anzuprobieren, als Jabali, Michael, Linh, Ilka und Lennart ins Zimmer stürmten.

Ein Trikot hing zur allgemeinen Ansicht an der Tafel.

Jabali blieb abrupt stehen, sodass die anderen nacheinander fast gegen ihn geprallt wären.

»Wow!«, rief er. »Sehen die gut aus!«

Dann drängte er sich durch seine Mitschüler hindurch nach vorn zur Kiste und zog sich eines der Trikots heraus.

Die Klassenlehrerin, Frau Susanne Kick, hielt ihn jedoch zurück. »Das sind die T-Shirts mit Ärmeln. Die ärmellosen Laufshirts sind dort.« Sie zeigte auf einen anderen Karton, an dem sich Michael schon zu schaffen machte. Er hatte sich für den Zehnkampf angemeldet und brauchte ebenfalls ein ärmelloses Shirt.

»Gibt es auch Badeanzüge?«, fragte Ilka.

»Natürlich. Einige Mädchen haben sie schon auf die Mädchentoilette mitgenommen. Da könnt ihr sie gleich anprobieren.«

Linh verzog das Gesicht. »Toilettenkabinen als Umkleideräume?«

Frau Kick hob die Schultern. »Hier im Klassentrakt haben wir nichts anderes.«

»Ist doch egal«, fand Ilka und stieß Linh freundschaftlich in die Seite. »Da kannst du deinen Turnanzug auch gleich anprobieren.« Schnell vergewisserte sie sich mit einem Blick zur Lehrerin. »Oder?«

Frau Kick nickte. Und zeigte auf den kleinen Karton mit den Turnanzügen.

Der Sponsor hatte sich wahrlich nicht lumpen lassen. Es fehlte an nichts. Für jede Disziplin gab es den passenden Sportdress.

»Und ich?«, wollte Lennart wissen.

Frau Kick schaute ihn fragend an. Lennart war in nahezu allen Ballspielen einer der Besten. Sie wusste nicht, für welche der vielen Möglichkeiten er sich gemeldet hatte.

»Was spielst du denn?«, fragte sie nach. »Basketball, Handball oder Volleyball?«

»Eierlaufen!«, rief Michael dazwischen.

Aber Lennart hörte nicht auf ihn.

»Ich sprinte«, antwortete er der Lehrerin. »100- und 200-Meter-Lauf!«

Frau Kick schmunzelte. »Natürlich. Die Königsdisziplinen der Leichtathletik. Da darfst du natürlich nicht fehlen.«

»Genauso sehe ich es auch«, lachte Lennart zurück. Im nächsten Moment hatte er eines der Laufshirts auf dem Kopf.

Michael hatte es ihm zugeworfen. »Hier, kleinere gibt’s nicht, du Spargel!«

Im Vergleich zu Michael sah Lennart wirklich ein bisschen so aus. Er war lang und schmal und ungeheuer flink und wendig. Michael hingegen war fast einen Kopf größer als Lennart, breit, stämmig und muskulös. Ein echter Athlet, der niemandem zu sagen brauchte, dass er ein Zehnkämpfer war. Man sah es ihm an.

Dabei störte es ihn nicht einmal, dass es Zehnkampf für Zwölfjährige noch gar nicht gab. Meist fanden nur irgendwelche Mehrkämpfe mit unterschiedlichen Disziplinen statt. Michael aber fühlte sich als Zehnkämpfer und trainierte entsprechend alle Disziplinen. Basta. Mehr noch: Im Vorfeld dieser Mini-Olympiade hatte er so lange diskutiert, bis er sich endlich durchgesetzt hatte. Erstmalig fand in diesem Jahr ein Zehnkampf für Zwölfjährige statt.

Von einigen Jungs aus den anderen Schulen hatte er freudige Dankes-Mails erhalten, weil auch sie schon lange Zehnkampf machen wollten, aber nie durften. Sogar Tom vom Grünheim-Gymnasium – in zahlreichen Sportwettkämpfen Michaels größter Rivale – hatte sich bei ihm bedankt; und natürlich gleichzeitig angekündigt, dass er Michael im Zehnkampf schlagen werde.

»Was ist denn mit dir passiert?«, fragte Frau Kick Michael. Erst jetzt hatte sie Michaels eiverschmierten Kopf gesehen.

»Er ist eben ein Eierkopf!«, lachte Lennart.

Michael zog mit seinem neuen Shirt auf die Jungentoilette ab, um sich am Waschbecken erst einmal notdürftig das klebrige Ei aus den Haaren zu waschen, bevor er sich umzog.

»Und? Wie sehe ich aus?«, fragte Jabali in die Runde. Das Shirt strahlte im Kontrast zu seiner dunklen Haut besonders weiß und verlieh dem Dress eine edle Eleganz.

»Wie aus der Waschmittelwerbung«, fand Michael.

»Der schwarze Riese!«, scherzte Lennart. Und auch das stimmte. Wenn sie im Unterricht nebeneinandersaßen, dann war Jabali eigentlich auch nicht größer als Michael, aber wenn er stand, überragte er ihn um einige Zentimeter. Jabali hatte einfach unendlich lange Beine. Gepaart mit der Ausdauer eines Zugvogels machten sie ihn zum idealen Langstreckenläufer. Um seine dunkle Haut wurde er sehr von Ilka beneidet. Ilka war rothaarig und sommersprossig, und das hieß: außerordentlich sonnenempfindlich. Im Sommer einmal zur Schule und zurück ohne Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 36 und schon hatte sie einen Sonnenbrand, behauptete Ilka immer. Für eine Schwimmerin wie sie, die im Sommer jede freie Minute im Schwimmbad verbrachte, konnte es keinen schlimmeren Fluch geben.

Jabali hüpfte schon wieder von einem Bein aufs andere wie ein Flummi. Er konnte es gar nicht abwarten, das neue schicke Trikot in der Praxis auszuprobieren.

Seinen Mitschülern erging es nicht anders. Frau Kick konnte ihre Schüler nicht länger zurückhalten. Und sie wollte es auch gar nicht.

»Na, dann los«, rief sie in die Klasse. »Wer sein Trikot hat, geht bitte raus auf den Sportplatz – zum Fotografen für unsere Jahreschronik!«

Unter lautem Gebrüll rannten die Schüler hinaus.

Start der Mini-Olympiade

Endlich war es so weit! Die Mini-Olympiade der Schule begann. Das kleine Stadion des Stadtteilvereins direkt neben der Schule war bis auf den letzten Platz besetzt. 8000Besucher!

Aber Ilka hatte noch keine Gelegenheit gehabt, ein einziges Mal ins Stadionrund zu gehen, um die grandiose Kulisse zu bewundern. Sie stand vorm Stadion an einem der Stände und hatte noch alle Hände voll zu tun, ganze Berge von Müll wegzuräumen. Jeder der teilnehmenden Schüler hatte zur Begrüßung einen kleinen Stoffbeutel bekommen, in dem ein Fitnessriegel, ein Getränk, ein Begrüßungsschreiben, der Wettkampfplan und noch einige weitere Kleinigkeiten als Präsente verpackt waren. Insgesamt 1000Beutel hatten sie verteilt.

Das allein wäre noch nicht so schlimm gewesen. Aber irgendjemand in dem Vorbereitungskomitee war auf die Idee gekommen, die Teilnehmer zusätzlich mit einem belegten Brötchen zu begrüßen. Einem Ei-Brötchen.

Am Morgen hatten die Kinder in aller Frühe zusammen mit einigen Eltern also ein paar Hundert Eier gekocht, abgeschreckt, gepellt, geschnitten, auf die Brötchen gelegt, eingewickelt und verteilt. Ein Großteil der Eireste lag nun verstreut rund um die Tapeziertische herum, die als Versorgungsstationen gedient hatten.

Ilka, Jabali, Linh und Lennart wateten, mit Mülltütenschürzen und Plastikhandschuhen bekleidet, durch den Eiermatsch und halfen, den gesamten Vorplatz vor dem Stadion zu reinigen.

»Nie wieder Eibrötchen!«, schwor sich Ilka. Nur zu gern ließ sie sich von der Arbeit ablenken, als Frau Kick angelaufen kam.

»Mensch, hier seid ihr!«, rief die Lehrerin den Kindern von Weitem zu. »Ich habe euch schon überall gesucht. Wo bleibt ihr denn? Der Einmarsch geht gleich los.«

Erschrocken sahen sich die Kinder an. Über die viele Arbeit hatten sie ganz und gar die Zeit vergessen.

»Und ihr seid ja noch nicht einmal umgezogen«, stellte Frau Kick entsetzt fest. Hektisch sah sie auf die Uhr. »Los, los! Ihr habt noch drei Minuten!«

»Drei Minuten?«, wiederholte Linh. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, dann war es Hektik. Linh war keineswegs langsam oder träge, aber für alles, was sie zu tun hatte, nahm sie sich gern die nötige Zeit und erledigte ihre Dinge sorgfältig.

Ilka hingegen ergriff die Chance. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sofort riss sie sich Schürze und Handschuhe vom Leib und war bereit für die Eröffnungsveranstaltung.

Linh warf einen letzten unzufriedenen Blick auf die Müllberge, die noch abgetragen werden mussten. Dann entledigte auch sie sich der Schürze und Handschuhe, um mit den anderen so schnell wie möglich zu ihren Rucksäcken zu laufen. Die hatten sie im Stadion am Rand der Laufbahn bereitgelegt. Für 1000