Young Guardians (Band 3) – Eine mutige Entscheidung - Andreas Schlüter - E-Book

Young Guardians (Band 3) – Eine mutige Entscheidung E-Book

Andreas Schlüter

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Beschreibung

Es hätte so schön sein können! Endlich haben Robin und Ronja das fehlende Puzzleteil gefunden, mit dem Robins Vater endlich den Umweltskandal am Hamburger Hafen beweisen und in sein altes Leben zurückkehren kann. Doch dann verschwindet ausgerechnet der Redakteur, der seine Geschichte veröffentlichen wollte. Die Fährte führt zu einem Tierschmuggelring – doch was hat der mit dem zehn Jahre alten Fall von Robins Vater zu tun?

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INHALT

Was bisher geschah …

Die große Enttäuschung

Unwetter!

Erwischt …

Neue Freundin oder Feindin?

Eine ganz frische Spur

Little John verschwindet

Ein neuer Verfolger

Vergebliche Suche

Eine unschöne Überraschung

Das neue Versteck

Besuch bei Bruder Tuck

Endlich neue Hinweise

Little Johns Befreiung

Gefangen!

Ein erfolgreicher Fluchtversuch

Ein geheimnisvoller Lieferwagen

In der Falle

Eine aufregende Befreiungsaktion

Polizeieinsatz

Der große Tag

WAS BISHER GESCHAH …

Der 12-jährige Robin ist bitter enttäuscht. So lange hat er gemeinsam mit seiner Freundin Ronja nach seinem verschollenen Vater gesucht – und ihn tatsächlich gefunden. Anders als erwartet hatte dieser die Obdachlosigkeit nur als Tarnung benutzt und war jahrelang als Journalist einem ungeheuren Umweltskandal auf der Spur gewesen. Als die Täter gemerkt hatten, dass Robins Vater und drei seiner Kollegen den Umweltsündern mehr und mehr auf die Schliche kamen, taten sie alles, um die unbequemen Journalisten loszuwerden. Einer starb unter mysteriösen Umständen. Zwei verschwanden von der Bildfläche. Und auch auf Robins Eltern und ihn selbst wurde ein Anschlag verübt. Seine Mutter kam dabei ums Leben, und sein Vater tauchte unter. Robin wuchs die vergangenen neun Jahre deshalb in einem Kinderheim auf.

Aus diesem ist er getürmt und hat gemeinsam mit Ronja ebenfalls in dem Fall ermittelt, um seinen Vater zu finden und ihm zu helfen, das ganze Verbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Das ist Robins einzige Chance, wieder ganz normal mit seinem Vater zusammenleben zu können.

Als Robins Vater – auch durch die Hilfe von Robin und Ronja – alle Unterlagen und Beweise zusammengetragen hat, fährt er in die Zeitungsredaktion, um sie seinem einzigen dort verbliebenen Vertrauten zu übergeben. Der ganze Skandal soll möglichst schnell veröffentlicht und Strafanzeige gegen die Täter gestellt werden. Von dem Moment an wäre es Robins Vater möglich, wieder aus dem Untergrund aufzutauchen und seinen Sohn zu sich zu holen.

Aufgeregt und voller Vorfreude wartet Robin gemeinsam mit Ronja und seinem obdachlosen Freund Bruder Tuck vor dem Redaktionsgebäude. Dann endlich kommt sein Vater heraus. Allerdings mit äußerst schlechten Nachrichten: Sein Kollege ist spurlos verschwunden. Und Robins Vater kann die Unterlagen sonst niemandem geben, da er keinem anderen in der Redaktion vertraut.

DIE GROSSE ENTTÄUSCHUNG

Kaum hatte Robins Vater die schlechten Neuigkeiten überbracht, ahnte Robin auch schon, was das bedeutete. Mit verzweifelter Hoffnung fragte er lieber noch mal nach: »Aber ich kann doch trotzdem zu dir ziehen, Papa, oder? Ich könnte helfen, deinen Kollegen zu finden.«

Doch wie Robin befürchtet hatte, schüttelte sein Vater den Kopf. »Das geht leider nicht, Robin«, begann er zu erklären. »Erstens ist es zu gefährlich. Solange das ganze Material nicht veröffentlicht ist, könnten immer noch Leute hinter mir her sein, um die Veröffentlichung zu verhindern.«

»Aber Sie können doch trotzdem Strafanzeige stellen und die Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben«, wandte Bruder Tuck ein.

Robin und Ronja nickten eifrig.

»Ja!«, rief Robin. »Das ist doch eine super Lösung!«

Doch sein Vater widersprach erneut.

»Schon damals, als es um erste Anzeichen der Umweltverseuchung in Entenwerder und den Zirkusskandal ging, hat die Staatsanwaltschaft sehr schnell die Ermittlungen eingestellt. Seitdem habe ich kein Vertrauen, ihr das Material zu übergeben, ohne mich mit einer gleichzeitigen Zeitungsveröffentlichung abzusichern.«

»Sie meinen, jemand in der Staatsanwaltschaft steckt mit den Tätern unter einer Decke?«

Robins Vater zuckte mit den Schultern. »Oder es wurde Druck auf sie ausgeübt. Möglicherweise geht es bis in höchste politische Kreise. Immerhin wurde ein Kollege von mir getötet, zwei gelten als vermisst, und auf mich und meine Familie wurde ein Anschlag verübt, bei dem meine Frau ums Leben kam. Es handelt sich also um eine ganz, ganz große Sache. Irgendwelche Mächtigen wollen um jeden Preis eine Veröffentlichung und eine Strafanzeige verhindern. Und um jeden Preis ist hierbei wörtlich zu nehmen. Wer schon einige Morde zu verantworten hat, hat nichts mehr zu verlieren.«

Dann wandte er sich an Robin, der schon jetzt enttäuscht den Kopf hängen ließ. »Und es gibt noch einen zweiten Grund, aus dem du nicht sofort zu mir ziehen kannst.«

Robin hob zaghaft den Kopf. Was kam nun noch?

»Man hat mir damals das Sorgerecht entzogen«, erinnerte sein Vater ihn. »Man wusste nicht genau, ob ich noch im Lande oder überhaupt noch am Leben bin. Mindestens aber hielt man mich für einen, der in Alkoholismus und Obdachlosigkeit abgedriftet ist. Ich muss das Sorgerecht für dich erst wieder beantragen. Das geht aber erst, wenn ich aus dem Untergrund aufgetaucht bin und …«

Robin hob die Hand. »Schon gut. Ich habe verstanden.«

Sein Vater sagte nichts mehr, sondern machte nur eine bedauernde Miene, nahm seinen Sohn in den Arm und drückte ihn innig. »Wir werden bald wieder zusammen sein«, flüsterte er ihm dabei ins Ohr. »Ganz sicher. Das verspreche ich.«

Robin nickte zaghaft, sagte aber nichts.

Dann wollte sein Vater sich verabschieden und gehen.

Doch Robin hielt ihn noch mal zurück. »Können wir uns zwischendurch nicht treffen?«

Nun war es sein Vater, der nickte. »Die Tage kann ich dir noch nicht sagen. Aber wenn ich dich treffen kann, dann komme ich um 13 Uhr in die Suppenküche. Oder ich hinterlasse dort eine Nachricht. Die Suppenküche erschien mir recht vertrauenerweckend.«

Bruder Tuck bestätigte ihm: »Das ist sie.«

Dann streichelte Robins Vater seinem Sohn noch einmal kurz über die Wange und wollte gehen.

»Darf ich eine Frage stellen?«, rief Ronja ihm nach.

Robins Vater drehte sich verblüfft zu ihr um. »Ja, natürlich. Welche denn?«

»Wie heißt Ihr Freund und Kollege, der plötzlich verschwunden ist?«

»Philip Richter«, antwortete Robins Vater. »Wieso fragst du?«

Ronja zuckte mit den Schultern. »Nur so. Wenn Sie ihn suchen, kann es ja ganz praktisch sein, dass wir den Namen auch kennen.« Sie zeigte in die Runde aus Robin, Bruder Tuck und ihr selbst. »Vielleicht läuft uns der Name ja zufällig mal über den Weg.«

»Da hast du recht«, räumte Robins Vater ein, verabschiedete sich nochmals und ging nun endgültig.

Robin schaute ihm so lange hinterher, wie er ihn sehen konnte. Neben ihm blieben Ronja und Bruder Tuck wortlos stehen und warteten ab, bis Robins Vater aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.

»Und jetzt?«, fragte Bruder Tuck.

Robin sah ihn fragend an.

»Wo willst du bleiben?«, präzisierte Bruder Tuck seine Frage.

Robin wandte den Kopf zu Ronja. »Ich dachte …«

»Das wird nicht gehen«, unterbrach Bruder Tuck ihn sofort.

Auch Ronja schaute den alten Mann nun verwirrt an. »Wieso nicht?«

»Arndt Spalter hat euch bis zu Ronja nach Hause verfolgt und ist bei euch eingebrochen«, erinnerte Bruder Tuck die beiden Kinder. »Das bedeutet, deine Mutter wird jetzt noch viel vorsichtiger und aufmerksamer sein, Ronja. Ich glaube nicht, dass Robin bei euch noch lange von deiner Mutter unentdeckt bleiben würde. Außerdem ist überhaupt nicht sicher, ob nicht plötzlich irgendein Komplize von Arndt Spalter noch mal bei euch auftaucht, wenn Robin sich dort weiterhin im Gartenhaus versteckt hält. Es ist kein geheimes und sicheres Versteck mehr.«

Ronja und Robin schauten sich bedrückt an. Sie wussten, Bruder Tuck hatte recht.

Aber: Wo sollte Robin denn sonst hin?

»Ins Kinderheim gehe ich nicht zurück!«, stellte Robin sofort klar. »Auf keinen Fall!«

Bruder Tuck schüttelte den Kopf. »Nein! Das sollst du auch nicht. Dort bist du genauso wenig sicher, wie wir wissen. Dieser komische Bernd … Wie heißt der noch gleich?«

»Bernd Ross!«, half Robin ihm aus.

»Genau«, erinnerte sich Bruder Tuck nun auch wieder. »Irgendwie hatte der sich ja von Arndt Spalter anwerben lassen. Nicht unwahrscheinlich, dass er dich sofort verpfeifen würde.«

Das sah Robin auch so. Nur blieb die Frage: Wo sollte er wohnen und schlafen?

Bruder Tuck schaute ihn mitleidig an. »Mich als Obdachlosen nach einer Unterkunft zu fragen, ist ein bisschen seltsam, findest du nicht? Ich habe ja selbst keine. Ich kann dir nur anbieten, bei mir zu bleiben. Zumindest die nächsten Tage, bis wir eine bessere Idee haben.«

»Robin soll wieder auf der Straße leben?«, entrüstete sich Ronja.

»Hast du eine bessere Idee?«, hakte Bruder Tuck nach.

Ronja öffnete den Mund zu einer Antwort. Dann schloss sie ihn wieder. Nein, sie hatte keine bessere Idee.

»Dann komm mit mir«, schlug Bruder Tuck vor. »Du weißt, dass ich wenigstens ein paar Plätze kenne, an denen es sich halbwegs aushalten lässt. Zumindest haben wir ja noch Spätsommer. Da ist es draußen auch nachts nicht so kalt.«

»Aber du hast gar keine Sachen hier«, wandte Ronja ein. »Lasst uns wenigstens zu mir fahren und ein bisschen was für dich einpacken.«

Robin wusste, wovon Ronja sprach: Wechselwäsche, Zahnbürste, Waschsachen, etwas Geld …

»Ich habe einen guten Schlafsack«, bot Ronja an. »Den kannst du haben. Und ein Zelt und …«

»Ein Zelt?« fragte Robin. »Ich verreise doch nicht in den Urlaub.«

Gerade wollte Bruder Tuck etwas dazu sagen, doch Ronja war schneller. »Wieso eigentlich nicht?«, fragte sie. »Gibt es in Hamburg keine Zeltplätze? Da hättet ihr Waschgelegenheiten, einen Einkaufsladen, ein Dach über dem Kopf.«

»In der Nähe kenne ich nur einen«, antwortete Bruder Tuck. »Aber der ist wohl ständig ausgebucht, habe ich gehört. Und einen Camper oder gar ein Wohnmobil haben wir nicht. Doch da wäre der Stellplatz sowieso zu teuer für uns.«

Ronja verzog das Gesicht. Sie hatte zwar einiges Geld auf dem Sparkonto. Aber so viel nun auch nicht. Zumindest nicht zu ihrer Verfügung. Und ohne ihre Mutter käme sie ohnehin nicht an das Geld heran.

»Aber ein Zelt ist trotzdem keine schlechte Idee«, sagte Bruder Tuck. »Wir könnten das sogar im Entenwerder Park aufschlagen.«

»Darf man da zelten?«, fragte Ronja.

Bruder Tuck ließ wieder sein rasselndes Lachen ertönen. »Wir Obdachlose fragen nicht, was erlaubt, sondern was geeignet ist. Wenn Ordnungshüter kommen und uns fortjagen, packen wir eben unsere Sachen und bauen sie woanders wieder auf.«

Über Ronjas Gesicht zog ein leichtes Lächeln. »Okay. Dann lasst uns zu mir fahren. Ich gebe euch mein Zelt. Und vielleicht könnt ihr sonst noch etwas gebrauchen.«

Bruder Tuck winkte ab. »Fahr du mit Robin allein. Ich brauche nichts von deinen Sachen. Vielen Dank, das ist sehr nett. Aber gib Robin und Little John, was sie benötigen. Wir treffen uns dann am Bismarck-Denkmal.«

»Okay«, stimmte Ronja zu.

Die beiden verabschiedeten sich von Bruder Tuck und zogen los Richtung U-Bahn.

Als sie bei Ronja ankamen, blieben sie überrascht stehen. Vor der Haustür stand ein Mann in Arbeitskleidung und schien irgendetwas zu montieren. War er wirklich nur ein Handwerker?

»Ich habe keine Ahnung, wer das ist«, informierte Ronja Robin. »Meine Mutter hat nichts von einem Handwerker gesagt.«

Die beiden standen noch ungefähr fünfzig Meter von der Gartenpforte entfernt.

»Wenn es einer von Arndt Spalters Leuten wäre, würde er doch hinten durch die Terrassentür einbrechen und nicht vorn an irgendetwas herumschrauben.«

Das klang einleuchtend, fand Ronja. Trotzdem kam es ihr komisch vor.

»Normalerweise bleibt meine Mutter zu Hause, wenn Handwerker kommen«, erläuterte sie. »Aber dann müsste ihr Auto vor der Tür stehen.«

»Vielleicht hat sie es in der Garage geparkt?«, fragte Robin.

Ronja schüttelte den Kopf. »Nein, sie bleibt ja nicht den ganzen Tag zu Hause. Nur so lange, bis die Handwerker fertig sind. Da lässt sie ihr Auto dann draußen stehen.«

In dem Moment kam von hinten ein Mercedes angefahren, der genau neben Robin und Ronja stehen blieb.

Die Seitenscheibe am Beifahrersitz surrte herunter. Ronjas Mutter saß hinter dem Steuer und lehnte sich leicht hinüber. »Hallo, Ronja. Wo kommst du denn jetzt her?«

Ihr Blick huschte hinüber zu Robin und vor allem zu Little John.

Ronja wusste, dass sie mit ihrer Frage eigentlich meinte: »Wer ist das denn?«

»Das ist Robin«, antwortete Ronja.

Robin erschrak. Gab Ronja jetzt seine Identität preis? Verriet sie nun alles?

»Mit dem du mal deine Schultasche getauscht hattest?«, fragte Ronjas Mutter nach.

Ronja musste kurz überlegen. Dann fiel es ihr wieder ein. Ihre Mutter hatte sie mal in der Küche erwischt, als Ronja gerade die alte Aktentasche mit den Unterlagen von Robins Vater in der Hand hielt. Spontan hatte Ronja sich die Ausrede einfallen lassen, ihr »Mitschüler aus der Parallelklasse« Robin hätte mit ihr für kurze Zeit die Schultasche getauscht, nur so aus Spaß.

»Äh … Ja, genau«, antwortete Ronja jetzt. »Das ist Robin. Der aus meiner Parallelklasse.«

Ronjas Mutter nickte Robin mit einer Begrüßungsgeste zu.

»Wir wollen ein bisschen … äh …« Ronja betrachtete Robin und überlegte, in welchem Unterrichtsfach er wohl recht gut sein könnte. »… Zeichnen üben.«

»Zeichnen?« Ronjas Mutter hob überrascht die Augenbrauen. »Und dazu musst du den Hund mitbringen?«

Robin wollte gerade irgendeine Entschuldigung zusammenstottern. Doch Ronja ließ keine weiteren Erklärungen zu, sondern stellte geschickt eine Gegenfrage. »Wieso ist ein Handwerker bei uns?«

»Ich lasse zwei neue Kameras installieren«, informierte Ronjas Mutter die beiden. »Eine vorn als Hausklingel. Außerdem noch eine hinten an der Terrassentür. Wegen des Einbruchs neulich. Das steckt mir immer noch in den Knochen. Was hätte da alles passieren können!«

»Ja, okay, alles klar«, wiegelte Ronja schnell ab. »Wir sehen uns dann gleich drinnen.«

»Aber ohne Hund«, sagte Ronjas Mutter entschieden. »Das weißt du, Ronja. Der Hund kann im Garten oder auf der Terrasse bleiben.«

»Aber …«, wollte Ronja gerade einwenden.

Doch Ronjas Mutter ließ die Scheibe hochsurren und fuhr weiter in die Einfahrt ihres Gartens. Kurzum: keine Diskussion.

»Ist das okay mit Little John?«, fragte Ronja ein wenig peinlich berührt wegen der klaren Ansage ihrer Mutter.

»Sicher«, antwortete Robin. »Mach dir keine Sorgen. Little John kennt den Garten ja.« Dann fiel ihm selbst auf, welche Gefahr das barg. »Oje! Was, wenn Little John ins Gartenhaus will und damit verrät, dass er es kennt?«

Ronja winkte ab. »Keine Angst. Meine Mutter hat null Ahnung von Tieren. Die würde die Anzeichen von Little John überhaupt nicht deuten können.«

»Echt?«, wunderte sich Robin. »Keine Ahnung von Tieren? Ich denke, dein Vater ist Tierarzt?«

»Mein Vater, ja! Aber meine Mutter …« Ronja verzog das Gesicht. »Was glaubst du, weshalb sie geschieden sind?«

»Wegen der Tiere?«, wunderte sich Robin noch mehr.

Ronja winkte ab. »Nein. Natürlich nicht nur. Aber auch.«

Die beiden gingen weiter aufs Haus zu. Sie sahen, wie sich das Garagentor per Fernbedienung öffnete und Ronjas Mutter den Wagen in die Garage fuhr. Woraufhin sich das Garagentor wieder schloss.

»Mist!«, fluchte Ronja leise. »Das heißt, meine Mutter fährt heute nicht mehr weg.«

»Wenigstens hast du mich gut eingeschleust als deinen Mitschüler aus der Parallelklasse«, kommentierte Robin.

»Ja«, stimmte Ronja ihm zwar zu, ergänzte aber: »Solange meine Mutter im Haus ist, wird es schwer, dich mit Schlafsack und Zelt unbemerkt aus dem Haus herauszubekommen.«

»O ja, du hast recht«, sagte Robin. »Daran habe ich gar nicht gedacht. Mist!«

Denn nur, um sich einige Dinge für die nächsten Nächte auszuleihen, war er ja überhaupt mit Ronja mitgekommen.

»Komm«, forderte Ronja ihn auf. »Mir wird schon etwas einfallen.«

Die beiden zwängten sich an dem Handwerker vorbei, wobei Ronja misstrauisch die neue Kamera-Türklingel beäugte. Nun würde es künftig noch schwerer werden, Robin unbemerkt ins Haus zu bekommen. Denn jede Bewegung vor der Haustür wurde aufgenommen und konnte von ihrer Mutter auf dem Handy abgespielt werden.

Nachdem Ronja und Robin im Flur standen und die Haustür hinter sich geschlossen hatten, flüsterte Ronja ihm zu: »Es wäre einfacher für uns, wenn wir dreißig oder vierzig Jahre eher gelebt hätten. Da gab es all diese Technik noch nicht.«

»Echt nicht?«, fragte Robin. »Ich dachte, Handys, Computer, Internet und digitale Überwachung gibt es schon ewig.«

Ronja stieß einen kleinen Lacher aus. Dann hob sie die Hand und bat ihn: »Warte kurz hier.« Sie ging in die Küche, wo ihre Mutter gerade dabei war, sich einen Tee zu kochen. »Kann Robin heute hier essen?«, fragte sie.

»Klar«, antwortete ihre Mutter. »Was wollt ihr denn? Pizza?«

»Ja, gern«, sagte Ronja und schaute durch die Terrassentür hinaus, wo Little John gerade über den Rasen schnüffelte. »Haben wir auch etwas für ihn?«

Ihre Mutter schaute sich verdutzt um, ehe sie begriff, von wem ihre Tochter sprach. Dann zuckte sie ratlos mit den Schultern. »Hundefutter haben wir nicht. Und das bekomme ich auch nicht beim Italiener.«

»Schon okay«, gab sich Ronja zufrieden und ging zurück zu Robin.

»Meine Mutter bestellt uns Pizza«, teilte sie ihm mit. »Wir gehen solange hoch in mein Zimmer. Später müssen wir mal schauen, ob wir irgendwie an das Hundefutter im Gartenhaus für Little John herankommen.«

Robin folgte Ronja zwar, doch in ihrem Zimmer angekommen, schloss er die Tür und zischte leise: »Was soll das mit dem Essen? Ich wollte so schnell wie möglich von hier verschwinden.«

Ronja rollte mit den Augen. »Hast du nicht zugehört? Meine Mutter fährt nicht mehr weg. Ich muss sie also nachher irgendwie ablenken, damit du mit den Sachen rauskannst. Das geht am besten in der Küche nach dem Essen.«

Robin seufzte kurz. »Okay. Hast wahrscheinlich recht.«

»Außerdem bekommst du dann wenigstens eine warme Mahlzeit«, ergänzte Ronja. »Wenn du heute Nacht irgendwo draußen mit Bruder Tuck übernachtest, kannst du ein warmes Abendessen knicken.«

»Stimmt auch«, gab Robin zu.

Doch Ronja war noch nicht fertig. »Das größte Problem ist die neue Kamera an der Haustür«, erklärte sie. »Selbst wenn ich meine Mutter gut ablenke. Wenn du mit Zelt und Schlafsack an der Kamera vorbeigehst, wird meine Mutter das irgendwann sehen. Wie soll ich das erklären?«

»Mist!«, stimmte Robin ihr zu. Aber eine Lösung hatte er auch nicht. »Wo sind denn Zelt und Schlafsack überhaupt?«, fragte er.

Eine gute Frage, fand Ronja. Denn sie wusste es selbst nicht. »Ich habe beides schon ewig nicht gebraucht. Keine Ahnung, wo meine Mutter es verstaut hat.«

»Dann frag sie doch einfach«, schlug Robin vor.

»Bist du irre?«, widersprach Ronja. »Und was sage ich, wenn sie fragt, wofür ich beides brauche?«

Robin überlegte. »Klassenreise?«

»Quatsch. Dann wären die Eltern längst informiert«, winkte Ronja ab.

Doch Robin schüttelte den Kopf. »Aber nicht über eine Klassenreise der Parallelklasse. Schon vergessen? Ich bin ein Mitschüler deiner Parallelklasse!«

Ronja begriff. »Genial! Und du willst dir Zelt und Schlafsack für eure Klassenreise ausleihen. Klar! Das passt zu deiner angeblichen alten Aktentasche als Schultasche. Weißt du? Die Aktentasche deines Vaters! Du bist echt gut, Robin.«

Robin widersprach nicht. »So kannst du deine Mutter auch ganz offiziell fragen, wo Zelt und Schlafsack lagern. Und das Beste: Wir müssen nicht mal wirklich lügen. Du leihst mir ja wirklich beides. Ist zwar keine Klassenreise, sondern nur eine Kurzreise in die Obdachlosigkeit, aber was soll’s? Wir müssen ja nicht alles erzählen.«

Ronja wiederholte: »Du bist echt genial, Robin.«

Als sie bei Ronjas Mutter nachfragten, war diese gern bereit, Robin Zelt und Schlafsack zu leihen. Und besser noch: Beides lagerte im Gartenhaus, sodass Ronja auch keine Schwierigkeit hatte, für Little John etwas von dem ebenfalls dort gebunkerten Hundefutter zu geben.

Nun brauchte sie sich auch keine Gedanken mehr darüber zu machen, wie sie Robin mit den Sachen heimlich aus dem Haus manövrieren sollte. Als angeblicher Schüler der Parallelklasse, dem eine Klassenreise bevorstand, lieh er sich die Sachen offiziell aus, aß noch in Ruhe die gelieferte Pizza und verabschiedete sich dann zufrieden und gut gesättigt.

Zusammen mit Little John machte er sich anschließend auf den Weg zurück in die Innenstadt, um Bruder Tuck zu treffen.

Obwohl alles perfekt geklappt hatte, waren Ronja und Robin dennoch traurig über den Abschied. Robin hatte sich in dem Gartenhaus sauwohl und gut behütet gefühlt. Doch damit war es nun vorbei. Er musste zurück auf die kalte und mitunter nasse Straße.

Der einzige Trost war, dass Robin den alten und erfahrenen Bruder Tuck an seiner Seite hatte.

UNWETTER!

Bruder Tuck kannte viele gute Plätze zum Übernachten und wusste auch sonst alles Nötige, um draußen auf der Straße gut überleben zu können. Was allerdings auch er nicht unter Kontrolle hatte, war das Wetter.

Als Robin zurück war und Bruder Tuck am Bismarck-Denkmal traf, zogen sich über ihnen schwarze Wolken dicht zusammen und verdunkelten die Stadt viel früher, als es um diese Jahreszeit üblich war.

»Gut, dass du kommst«, begrüßte Bruder Tuck den Jungen und seinen Hund. Er zeigte in den Himmel. »Wir müssen sehen, dass wir ein Dach über den Kopf bekommen. Jeden Moment bricht ein Unwetter über uns herein.«

Und »jeden Moment« bedeutete: JETZT! Kaum hatte Bruder Tuck seine Wetterwarnung ausgesprochen, platschten schon erste fette Regentropfen auf sie nieder. Die Ankündigung des Unwetters währte nur wenige Sekunden. Dann ergoss sich ein fürchterlicher Platzregen über sie. Es gab nicht die geringste Chance, rechtzeitig einen halbwegs trockenen Unterschlupf zu finden. Bruder Tuck hatte noch auf den Treppenstufen zu Füßen des Denkmals gesessen, als die ersten Tropfen fielen. Er erhob sich, so schnell er konnte. Doch als er stand, war er bereits von Kopf bis Fuß durchnässt. Robin und Little John ebenso.

»Verdammt!«, fluchte Bruder Tuck.

»WAS?«, brüllte Robin. Das Rauschen des Regengusses war innerhalb von Sekunden so tosend geworden, dass man sich anbrüllen musste, um etwas verstehen zu können.

»ICHSAGTE: VERDAMMT!«, krächzte Bruder Tuck mit seiner rasselnden Stimme.

Das Denkmal stand stolz erhöht und frei auf dem Sockel einer Lichtung. Rundherum gab es zwar ein paar Büsche und Bäume, aber bei keinem war das Laub dicht genug, um einen solchen Regen abzuhalten. Dennoch: Ein wenig Schutz war immer noch besser als überhaupt keiner.

»DORT! UNTERDIEBÄUME!«, rief Bruder Tuck und schlurfte los. Er war einfach nicht mehr gut zu Fuß.

Robin und Little John rasten los. In dem Moment erhellten grelle Blitze den Himmel, unmittelbar gefolgt von einem ohrenbetäubenden Krachen. Blitz und Donner erschienen nahezu zeitgleich, was bedeutete, dass sich das Gewitter direkt über ihnen befand.

Robin stoppte kurz, während Little John weiter unter die Bäume lief. Moment mal!, dachte er bei sich. Sollte man bei Gewitter nicht Bäume meiden? In der Schule hatte man ihnen so etwas mal gesagt. Oder? Verdammt, wie war das noch?

»WASIST?«, brüllte Bruder Tuck, immer noch einige Meter hinter Robin.

»GEWITTER! BÄUME!«, rief Robin zurück und zeigte in den Himmel.

Bruder Tuck blieb kurz stehen und zeigte zurück auf das Denkmal. »Unter dem Sockel ist ein Gewölbe und sogar ein ehemaliger Luftschutzbunker«, sagte er. »Aber verschlossen. Da kommen wir nicht hinein. Und sonst wüsste ich nicht, wo wir uns so schnell unterstellen sollen.«

»Ich hab das Zelt!« Robin trug es an einem Tragegurt über der Schulter.

»Gut!«, antwortete Bruder Tuck und zeigte auf ein kleines Rasenstück am Fuß des Denkmals hinter einer niedrigen Zierhecke. »Dort können wir es aufbauen. Hoffentlich geht es schnell. Ich bin jetzt schon klitschenass.«

Robin hatte das Zelt von Ronja geliehen. Er hatte keine Ahnung, wie man es aufbaute.

Doch dann sah er das Etikett auf der Hülle.

»Wahnsinn!«, stieß er aus. »Das ist ein Wurfzelt!«

»Ein was?«, fragte Bruder Tuck.

Ehe er begriff, wovon Robin sprach, sprang der schon über die Hecke, zog das Zelt aus der Hülle heraus und warf es vor sich. Das Zelt baute sich von allein auf, lag nun allerdings schräg auf der Wiese. Doch Robin brauchte es nur einmal zu drehen und an den Seiten etwas zurechtzuzuppeln. Und schon stand es aufgebaut vor ihm.

»Irre, was es heutzutage alles gibt!«, kommentierte Bruder Tuck.

»Los, rein!«, forderte Robin seinen Freund auf.

Doch der Erste, der das Angebot annahm, war Little John.

Robin lachte und krabbelte hinterher. Kaum kniete er im Zelt, schüttelte sich Little John das Regenwasser direkt vor seiner Nase aus dem Fell.

»Nein!«, quiekte Robin auf. »Doch nicht hier drinnen!«

»Wo denn sonst?«, fragte Bruder Tuck lachend, der seinen Kopf ins Zelt steckte. »Draußen würde er ja sofort wieder nass.« Nun kroch auch er ins Zelt hinein. »Macht mal Platz!«

Robin schob den Hund an die Seite und rückte selbst nach, sodass Bruder Tuck auf der anderen Seite genügend Platz fand.

»Wir müssen das Zelt bestimmt noch außen festmachen«, vermutete Bruder Tuck. »Aber das können wir gleich machen, wenn der Schauer ein wenig nachlässt.«

Robin tastete das Innere der Zelthülle ab und wurde fündig. Er fischte ein paar Seile und Heringe heraus und zeigte sie Bruder Tuck. Der konnte aber nichts erkennen. Der Himmel hatte sich derart verdunkelt, dass innerhalb des Zeltes tiefste Nacht herrschte.

»Warte«, sagte Robin. Er holte aus seinem Rucksack eine Taschenlampe hervor, die er ebenfalls von Ronja bekommen hatte, und knipste das Licht an.

»Du bist ja gut ausgestattet«, bemerkte Bruder Tuck anerkennend.

»Ronja ist gut ausgestattet«, korrigierte Robin. »Du weißt ja, ihre Eltern haben richtig viel Geld.«

»Es wäre gut, wenn du wieder zu ihr zurückkönntest«, sagte Bruder Tuck.

»Ich hoffe, dass ich bald endlich zu meinem Vater ziehen kann«, antwortete Robin. Obwohl er ahnte, dass das noch eine ganze Weile dauern könnte.

Bruder Tuck ging auch nicht auf diese Bemerkung ein. »Wenn der Regen ein wenig nachlässt, gehe ich raus und befestige das Zelt«, versprach er.

»Glaubst du, wir können hier bleiben? Oder wird jemand kommen und jagt uns fort?«, fragte Robin besorgt.

»Während der Nacht kommt niemand. Die Polizei hat Wichtigeres zu tun. Und die Wachleute vom Ordnungsamt haben Feierabend«, erzählte Bruder Tuck. »Bei einem solchen Unwetter kommen die sowieso nicht. Aber morgen früh, wenn das Unwetter vorbei ist, kommen bestimmt welche. Doch dann packen wir sowieso unsere Sachen und ziehen weiter.«

»Und wohin?«, wollte Robin wissen.

Bruder Tuck wühlte in seiner Plastiktüte herum und zauberte eine Thermoskanne hervor, die – soweit Robin es im schummrigen Licht der Taschenlampe erkennen konnte – recht neu aussah.

»Na, die Orte kennst du doch«, antwortete Bruder Tuck, während er zwei Trinkbecher aus der Tüte kramte. »Park, Suppenküche … Was weiß ich. Hast du irgendein besonderes Ziel?« Er öffnete die Thermoskanne und goss ein dampfendes Getränk in die Becher.

»Was ist das?«, fragte Robin. »Etwa mit Alkohol?«

Bruder Tuck ließ sein rasselndes Lachen erklingen. »Das hättest du wohl gern. Das ist heißer Holundersaft. Viel Vitamin C. Gut bei diesem Wetter.«

Robin zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Wo hast du den denn her?«

Bruder Tuck wich der Antwort aus. »Du weißt doch, dass ich viele gute Kontakte habe.«

Robin sagte nichts dazu. Er vermutete, Buder Tuck hatte von dem wenigen Geld, das er besaß, extra eine neue Thermoskanne und an irgendeinem Imbissstand oder so den teuren, heißen Saft gekauft. Aber er wusste auch, dass Bruder Tuck das abstreiten würde, wenn er ihn darauf ansprach. Also ließ er es.

»Ich habe auch einen Schlafsack von Ronja bekommen«, berichtete Robin. »Aber leider nur einen. Willst du ihn?«

Er reichte den zusammengebundenen Schlafsack rüber zu seinem alten Freund.

Bruder Tuck war gerührt, lehnte aber dennoch ab. »Nein, nein. In den würde ich auch gar nicht hineinpassen. Kuschel du dich darin schön ein, zusammen mit deinem Hund.«

»Und du?«

»Ich habe alles, was ich brauche«, behauptete Bruder Tuck. »Schon seit mehr als zehn Jahren.«

Aus einer seiner Tüten zog er nun eine alte, löchrige, aber dicke, vermutlich gut wärmende Wolldecke hervor.

»Die ist aber bestimmt nicht atmungsaktiv wie mein Schlafsack«, stellte Robin fest.

Bruder Tuck lachte laut und herzlich. Danach rasselte er wieder, hustete, rasselte und lachte erneut, ehe er antwortete: »Atmungsaktiv bin ich selbst.«

Sosehr draußen auch das Unwetter tobte, hier drinnen fand Robin es wirklich sehr gemütlich. Der Wind zerrte und zurrte zwar heftig an dem Zelt, sodass die Wände nur so wackelten, trotzdem vertraute er darauf, dass es hielt. Er war sicher, dass Ronjas Mutter nur beste Qualitätsware kaufte und dieses Zelt ganz sicher auch für heftige Stürme ausgelegt war. Robin war tief in den Schlafsack hineingeschlüpft, der ihn bestens wärmte. Bestimmt auch ein teures Markenprodukt, mit dem man vermutlich selbst auf einem Berg im Schnee übernachten konnte. Bruder Tucks heißer Holundersaft schmeckte köstlich und tat ein Übriges, dass Robin sich geborgen und gut behütet fühlte.

»Ich gehe mal das Zelt spannen«, kündigte Bruder Tuck an, schnappte sich die Seile und Heringe und krabbelte nach draußen.

»Aber es regnet doch noch!«, rief Robin ihm hinterher.

»Das wird auch so schnell nicht aufhören«, antwortete Bruder Tuck.

Von innen konnte Robin zuschauen, wie sich die tief nach innen gewölbte Zeltwand mehr und mehr straffte und so nicht nur mehr Platz im Zeltinnern schaffte, sondern außen das Regenwasser auch viel besser abperlen ließ.

Plötzlich ertönte von außen ein tiefes, drohendes Bellen. Little John sprang aufgeschreckt auf und kläffte hysterisch zurück.

Robin hielt den kleinen Hund gerade noch rechtzeitig fest, bevor dieser aus dem Zelt heraussprinten konnte.

Zusätzlich zum Gebell hörte Robin nun aufgeregte Stimmen.

Bruder Tuck schimpfte und fluchte und versuchte zwischendrin immer wieder, dem fremden Hund etwas zu befehlen. Eine andere Männerstimme schimpfte währenddessen auf Bruder Tuck ein: »Lassen Sie meinen Hund zufrieden!«

»Rufen Sie ihn gefälligst zurück!«, brüllte Bruder Tuck. »Aus! Aus! Er greift mich an! Schluss!«

Wieder die fremde Stimme: »Sie dürfen hier gar nicht campen!«

»Noch lange kein Grund, dass Ihr Hund mich anfällt!«, schimpfte Bruder Tuck.