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Dieses E-Book entspricht 204 Taschenbuchseiten ... So böse wie im Märchen sind Stiefmütter gar nicht, doch etwas Märchenhaftes können sie schon an sich haben, wie so manch ein zum Mann gereifter Mitbewohner erfahren darf. Wenn sie den noch unerfahrenen Sprössling des Gatten unter ihre Fittiche nimmt und ihn in die Spielarten der Lust einführt oder sie beide einfach nicht die Finger voneinander lassen können - dann können heiße Märchen wahr werden ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 282
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Impressum:
Stepmom 2 - mehr geile Stiefmütter | Erotische Geschichten
von Simona Wiles
Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2022 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © blanscape @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750714632
www.blue-panther-books.de
Der verhasst geile Stiefsohn
Ich mag ihn nicht. Nein, ich hasse ihn sogar. Seitdem ich Erik geheiratet habe, macht sein Sohn mir das Leben schwer.
Erik ist ein wirklich lieber, fürsorglicher Mann. Er sieht gut aus, trotz seines Alters. Mit seinen achtundvierzig Jahren hat er sich wirklich gut gehalten: nur wenige graue Strähnen in seinem Haar, eine sportliche Figur, weil er fast jeden Morgen joggen geht, ein markantes Gesicht mit einem energischen Kinn. Alles zusammen lässt ihn distinguiert und attraktiv erscheinen. Aber was mich vor acht Jahren wirklich überzeugt hat, ihn zu heiraten, waren sein Charakter und seine Ausdauer im Bett.
Ich selbst sehe auch nicht übel aus, weil ich auf meine Erscheinung sorgfältig achte. Mindestens drei Mal in der Woche gehe ich mit Erik joggen und besuche das Fitnessstudio. Wir ernähren uns möglichst gesund, rauchen nicht und trinken nur abends gelegentlich ein Glas Wein. Ich kann sagen, meine Figur und mein Gewicht haben sich seit zwanzig Jahren kaum geändert – ein Grund, weshalb Erik gleich so scharf auf mich gewesen ist. Meine Haut ist zwar nicht mehr ganz straff, aber mein Mann meinte erst vor ein paar Tagen, dass ich trotzdem sehr jugendlich aussehe.
Ich liebe ihn. Er macht mir häufig Komplimente, bringt mir von seinen Geschäftsreisen kleine Geschenke mit und zeigt mir oft, wie begehrenswert er mich findet. Denn jedes Mal nach so einer Reise landen wir innerhalb der ersten Stunde nach seiner Ankunft im Bett. Ebenso wie vor seiner Abreise zu einem Geschäftstermin.
Erik ist wie ein wildes Tier. Er sagt, er kann nicht genug von mir kriegen. Bevor er dieses Mal verreist, vögelt er mich die halbe Nacht lang und verwöhnt mich mit allem, was ihm zur Verfügung steht: Zunge, Lippen, Schwanz, diverse Sextoys, bis es wieder von vorne losgeht. Am Morgen kann ich kaum laufen, durchgefickt, wie ich bin. Aber auch sehr befriedigt, denn Erik ruht nie, bis ich mindestens drei Mal zum Orgasmus gekommen bin. Zum Glück wohnen wir in einem kleinen, von den Nachbarn abgelegenen Häuschen, sodass unsere unmittelbare Umgebung meine Lustschreie nicht hören kann. Das hoffe ich zumindest.
***
Das Einzige, was unser gemeinsames Glück stört, ist in meinen Augen Eriks Sohn Thomas. Vielleicht auch dessen Mutter, Eriks erste Frau. Sie starb vor ungefähr zwölf Jahren, da war Thomas gerade mal Elf – ein angehender Teenager also, unsicher, verletzlich und sensibel, so hat Erik es mir erzählt. Kein Wunder also, dass mein Mann sich nach einer ausgiebigen Trauerzeit nach einer neuen Mutter für seinen Sohn umgesehen hat. Erik hat seine erste Frau sehr geliebt, aber er ist fähig, loszulassen und sich auf mich einzulassen, ganz im Gegensatz zu seinem Sohn.
Thomas lehnt mich seit unserer ersten Begegnung ab. Da waren Erik und ich noch nicht einmal verheiratet, sondern lernten uns erst kennen und lieben.
»Er wird sich schon an dich gewöhnen«, versuchte Erik mich zu trösten. Damals war ich völlig geschockt über die Reaktion seines Sohnes, der mich geradezu hasserfüllt angestarrt, mir vor die Füße gespuckt hatte und dann in seinem Zimmer verschwunden war. Erik ging ihm hinterher und stauchte ihn zusammen, sie brüllten sich gegenseitig an, was in Türenschlagen und Hausarrest gipfelte. Es half nichts. Denn trotz meiner ehrlichen Bemühungen über die Jahre gewöhnt Thomas sich nicht an mich und lehnt mich kategorisch ab. Wir kennen uns seit zehn Jahren, seit acht Jahren bin ich seine Stiefmutter und er selbst ist nun ein junger erwachsener Mann.
Äußerlich ähnelt er seinem Vater. Beide haben das gleiche dunkle Haar, das markante Gesicht, sogar die Augen und bestimmte Verhaltensweisen gleichen sich. Ich vermute, dass mein Stiefsohn sich durch die Damenwelt vögelt, so wie er aussieht, aber natürlich vertraut er sich mir nicht an. Er ist ein Rüpel, wie er im Buche steht. Jedenfalls mir gegenüber. Wenn wir uns begegnen, und das geschieht leider einmal im Monat, wenn er zu uns zu Besuch kommt, um seinen Vater zu sehen, dann ignoriert er mich entweder oder er ist betont unhöflich zu mir. Letzteres provoziert mich natürlich erst recht, dann gibt ein Wort das andere und wir streiten. Erik versucht, uns zu beruhigen und auseinanderzubringen, aber er schafft es kaum, dieses eine Thema zu vermeiden, das in schöner Regelmäßigkeit auf den Tisch kommt: Wie konnte er, Erik Meyer, nur nach dem Tod seiner ersten Frau so eine Schlampe (so tituliert Thomas mich) heiraten?
Dass Erik sich mit der Suche nach einer Ersatzmutter und zweiten Ehefrau wirklich Zeit gelassen hat, zählt nicht. Für Thomas geht es ums Prinzip. Sein Vater hätte seiner Meinung nach nie wieder heiraten sollen, um das Andenken der Mutter zu ehren.
Vielleicht geht es Thomas auch um sein Erbe, wer weiß? Obwohl Erik weit davon entfernt ist, in naher Zukunft den Schirm zuzumachen, unterschrieben wir gleich nach unserer Heirat ein Testament, das uns gegenseitig als Erben einsetzt, was Thomas überhaupt nicht amüsant findet. Erik will vermeiden, dass ich mich eines Tages mit seinem Sohn um den Nachlass streiten muss. Er hat wohl schon vor acht Jahren geahnt, dass Thomas sich keineswegs an mich »gewöhnt«. Weil er es einfach nicht will.
Und ich auch nicht. Nicht mehr. Ich habe mich die ganzen Jahre über um ihn bemüht, sogar versucht, ihm vieles recht zu machen, es abwechselnd mit konsequenter Strenge und sogar Bestechungen versucht sowie mit liebevollem, vorsichtigem Zureden. Aber ich hatte von vornherein keine Chance bei ihm und hätte mir all das sparen können. Thomas belegte mich unentwegt mit den wüstesten Schimpfwörtern und weigerte sich, auch nur ansatzweise mit mir zu kooperieren. Als Familie zusammenzuhalten, dessen sind wir unfähig, das gebe ich unumwunden zu. Denn inzwischen hasse ich meinen Stiefsohn für seine Arroganz, sein Benehmen und seine Unfähigkeit, ein Mindestmaß an Höflichkeit zu zeigen, seitdem er ausgezogen ist. Ich hasse es, wenn er am ersten Wochenende eines Monats zu uns kommt und ich mich zusammenreißen soll, um Eriks und des lieben Friedens willen.
Was mir wahnsinnig schwerfällt, denn Thomas reißt sich auch nicht zusammen.
***
An diesem Wochenende trifft es mich doppelt so hart wie sonst. Denn nach einer liebevollen, heißen, geilen und befriedigenden Nacht fährt mein geliebter Erik auf und davon, um noch den Flug nach Paris zu erwischen. Während ich von zu Hause aus als Vermögensberaterin arbeiten kann, ist Erik ein wohlhabender Geschäftsmann, mit einigen Terminen außer Haus, bei denen er auch über Nacht fortbleibt.
Aber ausgerechnet heute kommt Thomas zu Besuch. Erik hat versucht, seinen Geschäftstermin zu verschieben, aber seine Partner drängen darauf, ihn an diesem Wochenende zu sehen. Daraufhin hat er bei Thomas angerufen, um ihn zu bitten, erst am folgenden Wochenende zu kommen, aber sein Sohn hat entweder sein Handy abgeschaltet, nicht geladen oder es verloren, wie schon mal. Jedenfalls ist er nicht erreichbar und ruft auch nicht zurück. Das tut er nie. Ich muss also damit rechnen, dass er wie gewohnt heute Nachmittag vor der Tür steht.
Vor seiner Abfahrt nimmt Erik mich fest in den Arm und beschwört mich, das Geschirr heil zu lassen und auch sonst nichts zu zerschlagen. »Tief durchatmen und am besten aus dem Zimmer gehen, wenn du meinst, es nicht mehr auszuhalten. Ich komme so schnell wie möglich wieder und versuche, den Flug morgen Abend noch zu bekommen. Aber spätestens Sonntag um die Mittagszeit sehen wir uns wieder!«
Sein Kuss ist wie immer leidenschaftlich und ruft in mir das altbekannte Kribbeln hervor, bei dem ich ihn nur zu gern wieder ins Bett zerren möchte. Aber ich beherrsche mich und so zieht er von dannen, wie es so schön heißt.
Ich sehe seinem Wagen vom Küchenfenster aus hinterher und wappne mich innerlich für die Ankunft von Thomas. Es schlägt mir erheblich auf die Stimmung.
Normalerweise taucht Thomas nachmittags hier auf, wirft seine Reisetasche auf den Boden im Flur und verlangt erst mal nach einem Drink. Er ist ausgezogen, sobald er erwachsen war und sein Studium begann. Sein Vater finanziert ihm das winzige Zimmer, in dem er haust, ansonsten schlägt Thomas sich mit Gelegenheitsjobs wie Kellnern oder Möbel aufbauen durch. An dem ersten Wochenende nach seinem Auszug kam er an, um noch ein paar Sachen zu holen und sich von mir seine Wäsche waschen zu lassen. Diesen Zahn habe ich ihm jedoch sofort gezogen. Seitdem lässt er mich in Bezug auf seine Schmutzwäsche in Ruhe. Wenigstens etwas.
Ich gehe in die Dusche und richte mich so her, als ob Erik nur für wenige Stunden außer Haus wäre. Es ist wichtig für mein Selbstbewusstsein, vor allem Thomas gegenüber, mich nicht gehen zu lassen, obwohl mir eher danach ist, in Jogginghose und labberigem T-Shirt durch das Haus zu streifen und mich in einen Sessel zu lümmeln. Doch dann würde mein Stiefsohn mich wieder als ›Schlampe‹ titulieren, und den Gefallen tue ich ihm nicht. Also schminke ich mich sorgfältig und ziehe ein hübsches Kleid an, das meine jugendliche Figur zur Geltung bringt.
Die Auswahl fällt mir schwer. Thomas soll nicht glauben, ich würde mich für ihn so in Schale werfen, andererseits darf er ruhig sehen, was sein Vater an mir findet, und so entscheide ich mich für dieses Kleid, das durchaus ein wenig sexy ist: tiefer Ausschnitt, rückenfrei und eng anliegendes Oberteil mit weitem Rock, der ganz knapp über meine Knie reicht. Es ist warm draußen, und so verzichte ich auf Strumpfhosen, weil meine langen Beine glattrasiert und leicht gebräunt sind.
Wie gesagt: Thomas soll ruhig sehen, was für eine hübsche Stiefmutter er hat.
Als ich fertig bin, genehmige ich mir einen Gin Tonic, um mich gegen die Anfeindungen des verhassten Stiefsohnes zu wappnen. Thomas weiß noch nicht, dass sein Vater nicht zu Hause ist und er nur mich hier vorfindet. Ich erwarte also einen nicht unerheblichen Ausbruch an Feindseligkeiten von ihm, aber das Beste, was mir passieren kann, ist, dass er auf dem Absatz umdreht und wieder abreist. Vielleicht habe ich Glück und es geschieht tatsächlich so – was mich auf den Gedanken bringt, dass ich trotzdem Einkaufen muss, weil wir kaum noch etwas im Haus haben. Trübsinnig starre ich in mein Glas und beschließe, den Rest meines Drinks später zu mir zu nehmen und lieber einen weiteren Kaffee zu trinken, um den Alkohol aus dem Blut zu spülen.
Zwei Stunden später bin ich bereit, mich in das Getümmel im Supermarkt zu stürzen, und ziehe los. Während des Einkaufs achte ich auf Qualität und ein wenig Luxus, weil es mir wichtig ist, dass Thomas mir auch hier nicht an den Karren fahren kann. Er bringt es fertig, mir vorzuwerfen, ich würde seinen Vater mit billigem Zeug füttern, das matschig und unansehnlich ist.
Als ich zurückkomme, ist der Mittag schon vorbei. Ich räume die Einkäufe weg und bereite für mich einen kleinen Salat zu. Nach meiner Rechnung müsste Thomas in zwei Stunden hier aufkreuzen und ich habe keine Lust, dann noch mit Aufräumen und Putzen der Küche beschäftigt zu sein. Bis zu seiner Ankunft will ich noch meinen Drink von heute Morgen kippen und mit meiner Freundin telefonieren.
***
Unser Telefonat dauert mindestens drei Stunden, weil meine Busenfreundin es nicht lassen kann, mir alles über ihre neueste Eroberung zu erzählen. Als wir endlich auflegen, wundere ich mich nach einem Blick auf die Uhr, dass Thomas noch nicht aufgekreuzt ist. Umso besser, denke ich und trinke einen Kaffee, bevor ich mich an meinen Schreibtisch setze, um noch einige Unterlagen durchzuarbeiten. Es ist zwar Freitagabend, aber das Vermögen schläft nie, wie ich immer zu sagen pflege. Es will angelegt, investiert und vermehrt werden. Ich vertiefe mich in meine Arbeit und tauche erst wieder auf, als mein Magen zu knurren beginnt. Draußen geht allmählich die Sonne unter. Und Thomas ist immer noch nicht aufgetaucht.
Ich überlege, ob ich mir als Stiefmutter um einen rüpelhaften, erwachsenen Stiefsohn Sorgen machen müsste. Oder ob ich davon ausgehen darf, dass Thomas vielleicht doch von Erik die Nachricht erhalten hat, dass er dieses Wochenende nicht zu Hause sei und Thomas den Besuch verschieben solle.
Nach einigen Überlegungen, bei denen das schlechte Benehmen meines Stiefsohnes eine nicht unerhebliche Rolle spielt, entschließe ich mich für Variante zwei, die mir am besten gefällt. Meine Laune steigt, weil mir diese Variante ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Ich kann mich tatsächlich gehen lassen, denke ich. Kann mich in bequemer Schlabberkleidung vor den Fernseher fläzen und tun und lassen, was ich will. Kann morgen ausgiebig shoppen gehen, anstatt aufzupassen, dass Thomas nicht irgendetwas Wertvolles aus dem Haus mitgehen lässt, um es auf dem Flohmarkt zu verhökern. Schließlich braucht er ständig Geld, also traue ich ihm durchaus zu, seinen eigenen Vater zu bestehlen. Und mich.
***
In bester Laune vertilge ich ein Brot und stürze ich mich nochmals in die Arbeit, weil ich dieses Projekt heute noch erledigen will, damit ich ein wirklich freies Wochenende habe. Ansonsten müsste ich mich morgen erneut daransetzen, und das will ich nicht. So was mache ich nur, wenn ich Thomas aus dem Weg gehen will.
Um dreiundzwanzig Uhr schließe ich den Aktenordner und fahre meinen Laptop herunter. Ich bin fertig, müde und zufrieden. Fertig mit meiner Arbeit für diese Woche, müde wegen der späten Stunde und zufrieden darüber, dass mir ein ungestörtes Wochenende bevorsteht. Der Einzige, den ich jetzt vermisse, ist Erik. Ich tröste mich damit, dass er vielleicht schon morgen Abend wiederkommt, und will mich gerade für meinen Schönheitsschlaf fertig machen, als das Telefon klingelt.
Das ist bestimmt Erik, denke ich und beeile mich, den Anruf entgegenzunehmen.
Aber es ist nicht mein Mann.
Laute Musik schallt mir entgegen, als ich den Hörer an mein Ohr presse. Dann eine männliche Stimme. »Papa? Kannssu mich abhol’n komm’n?«
Es ist Thomas. Mein verhasster Stiefsohn.
Verdammt.
»Ich bin es«, sage ich so ruhig wie möglich.
Nach einer Pause kommt die Antwort in aggressivem Ton: »Wer iss ich? Niemand iss ich. Nur ich bin ich. Wo iss Papa?«
»Auf einer Geschäftsreise.«
»Was? Wieso denn? Er weiß doch, dass ich komm!«
»Er hat versucht, dich zu erreichen, um deinen Besuch zu verschieben.«
»Scheiße.«
Ich warte. Offensichtlich muss Thomas in seinem angetrunkenen Zustand erst seine Gedanken sortieren, denn erst nach einer guten Weile sagt er: »Du muss’ mich abhol’n.«
Muss ich das, geht es mir durch den Kopf. Am liebsten würde ich ihm empfehlen, einfach seine Sachen in die Hand zu nehmen und mit dem nächsten Zug zurückzufahren. Aber um diese Uhrzeit fährt kein Zug mehr, und das bringt mich in die blöde Situation, ihn tatsächlich abholen zu müssen. Erik wäre ziemlich sauer, wenn ich seinen Sohn jetzt hängenließe.
Ich seufze möglichst übertrieben und frage, wo er denn überhaupt sei.
»Im Tiki Tuana Club. Nich weit von dir. Bin da hängengeblieben«, sagt er etwas undeutlich.
Dieser Club ist ein beliebter Treffpunkt für die jungen Leute. Thomas geht dort immer hin, wenn er uns besucht, allerdings erst am Samstag und nicht schon freitags. Ich kann es mir nicht verkneifen zu fragen, wie er das meine mit dem »hängen geblieben«. Eigentlich erwarte ich eine patzige Antwort, aber er erklärt es tatsächlich.
»Hab’n Schulfreund unnerwegs getroffen, der hat mich hergeschlebbd. Hols’ du mich nu ab?«
Ich bin erstaunt. Es ist das erste Mal, dass er mir eine Erklärung gibt. Sonst sagt er immer, es ginge mich nichts an und ich solle mich verziehen. Aber jetzt? Dann fällt mir ein, dass er ja was von mir will. Ich soll ihn abholen. Selbst in seinem Zustand wird ihm klar sein, dass er seine ungeliebte Stiefmutter nicht dazu bewegen kann, seinem Willen zu entsprechen, wenn er sie beschimpft und sich so beschissen verhält wie sonst.
Ich beschließe, mal gnädig zu sein.
»Okay, ich hol dich. Stell dich schon mal an die Straße. Ich habe keine Lust, dich im Club zu suchen.«
»Geht klar«, höre ich noch, dann ist die Verbindung unterbrochen.
Grummelnd hole ich meine Autoschlüssel und öffne die Garage. Ich habe mich so auf dieses freie Wochenende ohne Thomas gefreut und jetzt macht er mir einen Strich durch die Rechnung. Wenn ich Glück habe, dann verzieht er sich gleich in sein Zimmer und pennt bis morgen Nachmittag, überlege ich, während ich mit dem Wagen aus der Garage fahre und die Richtung zu dem Club einschlage. Dann habe ich den halben Tag für mich und abends – hoffentlich! – käme sein Vater zurück. Blieben nur ein paar Stunden, die wir allein miteinander aushalten müssten. Ein bisschen kehrt meine Euphorie zurück.
***
Der Tiki Tuana Club liegt am Stadtrand in einem Industriegebiet, was sich günstig auf die Betreiber auswirkt. Sie haben nie Stress mit genervten Anwohnern, deren Nachtruhe gestört wird. Dadurch kann er bis zum frühen Morgen geöffnet bleiben und ist bei den jungen Leuten allein deshalb so beliebt. Außerdem gibt es dort drin eine riesige Tanzfläche sowie eine Bar, die eine riesige Auswahl an alkoholhaltigen Getränken bietet. Ich weiß das, weil der Betreiber, Simon Katekles, ein Kunde von mir ist. Ansonsten wäre ich nie in diesen Club hereingekommen, jugendliches Aussehen hin oder her.
Zu dieser Nachtzeit tummeln sich einige Leute vor dem Club und ziehen an ihren Zigaretten, weil sie drinnen nicht rauchen dürfen. Als ich rechts heranfahre und hupe, um Thomas ein Zeichen zu geben, drehen sich viele von ihnen um und starren mich belustigt an. Thomas guckt ebenfalls, erkennt meinen Wagen und verabschiedet sich von ein paar Kumpel mit Handschlag. Er kommt auf mich zu, öffnet den Kofferraum, wuchtet seine Tasche hinein. Dann klappt er den Deckel herunter und steigt auf der Beifahrerseite zu mir ins Auto.
Er riecht nach Bier.
Höflich sage ich: »Hi.«
Er schweigt. Innerlich zucke ich mit den Achseln und fahre los. Seine »höfliche« Phase scheint in dem Moment vorbeigewesen zu sein, als er eingestiegen ist. Deshalb zucke ich fast erschrocken zusammen, als er plötzlich sagt: »Danke.«
Im ersten Augenblick weiß ich nicht, was ich sagen soll. Er hat sich noch nie bei mir für etwas bedankt. Wer bist du und was hast du mit Thomas gemacht, will ich sagen, aber ich beherrsche mich, weil ich ihn nicht provozieren will.
»Schon okay.«
Er schweigt die ganze Fahrt über, die etwa zwanzig Minuten dauert. Als ich in die Garage einbiege, räuspert er sich. »Nee, mir is’ schon klar, dassu mich hättest hängen lassen können.«
Was ich nur wegen Erik nicht getan habe, aber das verschweige ich lieber. Ich gucke ihn abwartend an. Aber er sagt nichts mehr, sondern steigt aus und holt die Tasche aus dem Kofferraum. Ich dagegen komme aus dem Staunen nicht heraus, wie nett Thomas plötzlich sein kann. Es muss am Alkohol liegen, überlege ich und steige ebenfalls aus. Anders kann ich es mir nicht erklären.
Wir gehen ins Haus, dessen Lichter ich überall angelassen habe. Normalerweise sagt Thomas dann, dass ich auf diese Weise verschwenderisch mit dem Geld seines Vaters umginge. Er vergisst mit voller Absicht, dass ich ebenfalls Geld verdiene. Aber an diesem Abend guckt mein Stiefsohn sich nur um und sagt anerkennend: »Echt schön geworden hier.«
Seine Aussprache klingt schon nicht mehr so verwaschen wie bei dem Telefonat. Obwohl mir das auffällt, starre ich ihn bloß an, weil ich allmählich das Gefühl habe, in einem anderen Film zu sein.
»Du meinst, seitdem ich hier bin?«, vergewissere ich mich misstrauisch. Denn ich bin es gewesen, die das Haus nach der Hochzeit ein wenig umgestaltet hat. Die ein paar Wände rausreißen und auf andere etwas Farbe hat streichen lassen, eine neue Einrichtung für das Haus besorgt und zuvor noch die Böden hat abschleifen lassen. Alles Veränderungen, die Thomas’ Missbilligung gefunden hatten. Doch jetzt klingt er völlig nach dem Gegenteil.
Er guckt mich an und nickt. Etwas in seinem Blick verändert sich. Er sieht mich nicht mehr so verächtlich und hasserfüllt an, sondern ganz anders. Anerkennend vielleicht? Aber da ist noch etwas anderes und im ersten Moment weiß ich nicht, wie ich es benennen soll.
Es macht mich unruhig.
Seine Pupillen sind geweitet, was nicht am Alkohol liegen kann. Sein Blick gleitet über meinen Körper und erzeugt in mir ein inneres Vibrieren. Eigentlich ähnlich wie bei seinem Vater, nur, dass es sich hier um den Sohn handelt. Dummerweise kommt mir das nicht in den Sinn, denn mein Gehirn schaltet sich in dem Moment komplett ab, als er einen Schritt auf mich zumacht, seine Tasche fallen lässt und mich mit seinen kräftigen Armen umfängt.
Unsere Münder finden sich. Thomas öffnet meine Lippen mit seiner Zunge, die sich dann behutsam in meinen Mund schlängelt. Mich aber packt eine so unbändige Lust, dass ich beginne, gierig an seiner Zunge zu saugen und mit ihr zu spielen.
Ich spüre seine Hände, die über meinen Körper gleiten und mich überall berühren. Wie sie meinen straffen Hintern packen und ihn kneten, dann den Rock nach oben schieben und in mein Höschen schlüpfen. Gleichzeitig fühle ich seine wachsende Erektion und reibe mich wollüstig an ihr.
Es gibt kein Halten mehr für uns.
Thomas zerrt mich in das angrenzende Wohnzimmer, in dem nur eine Stehlampe brennt und die Szenerie in ein weiches Licht taucht. Er streift sich ungeduldig das T-Shirt über den Kopf und schlüpft aus seiner Hose, während ich meinen Slip von mir werfe und mir von ihm helfen lasse, das Kleid und den BH auszuziehen. Ich bin völlig nackt, während er noch in seinen Boxershorts dasteht. Aber nicht lange.
Ich beuge mich über seinen heißen, zitternden Schwanz, der so unendlich geil und wunderschön für mich aussieht, dass ich ihn unbedingt in meinen Mund nehmen muss. Meine Zunge gleitet genüsslich über den harten Schaft und leckt die ersten Tropfen fort, die sich auf der Eichel mit der zarten Haut bilden, weil sie aus dem winzigen Löchlein quellen. Ein Zeichen seiner Lust, kommt mir in den Sinn, und es törnt mich nur noch mehr an. Ich lecke seinen Stab ab, bis ich zu seiner Wurzel komme und seine Eier einzeln in den Mund nehme.
Erik ist mir in diesem Moment völlig egal. Er ist so weit weg für mich, als würde er nicht existieren. Alles, was mich in diesem Moment bewegt und antreibt, ist die Geilheit seines Sohnes, der mich eindeutig begehrt und es kaum erwarten kann, mich zu vögeln.
Mir geht es ebenso.
Ich richte mich auf, weil sein Stöhnen immer lauter wird. Wir umarmen und küssen uns, seine Latte schlüpft neugierig zwischen meine Schenkel und ich reibe meine Möse an ihr. Was uns beide nur noch schneller auf den Gedanken bringt, uns endlich zu ficken. Also taumeln wir eng umschlungen in Richtung Sofa, ich lasse mich über die Armlehne fallen und rutsche ein wenig weiter herunter, damit mein Hintern auf der Lehne bleibt. Thomas geht ein wenig in die Knie und reibt seine Eichel an meiner Möse, die weit offen vor ihm liegt. Denn ich spreize meine Schenkel, soweit es mir nur möglich ist, und schlinge meine Beine um seine Hüften.
Thomas bewegt sich vorwärts. Sein Schwanz dringt zitternd in mich ein und weitet mich auf, verdrängt selbst die Zweifel, die ich sowieso nicht habe, aber aufkommen könnten. Er massiert mein Geschlecht, schiebt sich tiefer in mich und bringt mich zum Stöhnen. Gleichzeitig hält Thomas mich fest und zieht mich an sich, damit ich nicht weiter nach hinten rutsche. Seine starken Hände graben sich in mein Fleisch.
Unser Stöhnen vermischt sich mit dem klatschenden Geräusch, das unsere Körper beim Ficken verursachen. Es kommt in immer kürzeren Abständen, weil Thomas das Tempo erhöht und wirklich tief in mich fickt. Ich kann es kaum fassen, wie scharf ich auf ihn bin, wie sehnsüchtig mein Körper anscheinend darauf gewartet hat, es mit ihm zu treiben, denn anders kann ich mir diese Situation nicht erklären. Er und sein Vater sind sich ähnlicher als gedacht; beide wecken in mir einen wahnsinnigen sexuellen Appetit. Beide sind ziemlich ausdauernd und geschickt mit ihrem Stab. Und da der eine Mann nicht anwesend ist, scheint mein Unterbewusstes sofort auf den anderen anzuspringen.
Wir vögeln, bis Thomas seinen Rücken wölbt, ein lautes Stöhnen ausstößt und sich mit seinem heißen Saft in mich ergießt. Er presst sich tief in meine Möse, sein Unterleib zuckt und sein Gesicht verzerrt sich. Ich warte, ein wenig enttäuscht, weil ich zwar kurz vor meiner Explosion gewesen bin, Thomas jedoch einen Tick schneller war.
Er scheint zu wissen, was mir noch fehlt. Denn er zieht sich augenblicklich aus mir zurück und legt stattdessen seine flache Hand an meine Schamlippen. Sein Daumen liegt auf meiner Kirsche und umkreist sie. Gleichzeitig bewegt er seine Hand auf und nieder, reibt mit der Handfläche über die geschwollenen Schamlippen und ich keuche wollüstig, während ich mein Becken ebenfalls bewege, um mich an ihm zu reiben.
Er grinst überheblich.
Vielleicht soll mich das provozieren, denn für einen winzigen Moment überlege ich, diese ganze Sache zu beenden und ihn hinauszuwerfen, damit er nicht behaupten kann, ich sei eine Nymphomanin. Eine Schlampe, in seinen Worten. Schließlich habe ich auch meinen Stolz.
Aber ich schaffe es nicht. Es ist zu geil, was er mit mir macht. Seine Hand reibt meine Möse, hin und wieder schlüpft er mit einem Finger hinein und facht mein Feuer weiter an. Sein Daumen rubbelt unermüdlich über meine Klit und dennoch komme ich immer noch nicht, obwohl ich nahe daran bin. Es ist eine Qual, er foltert mich mit meiner eigenen Lust. Ich höre nur noch mein eigenes Keuchen, mein Stöhnen und kleine Kiekser, die meinen Lippen entschlüpfen. Während Thomas mich genau beobachtet, auf mich herabblickt, mit seinen Fingern an meiner Spalte. Seine andere Hand bearbeitet seinen Schwanz.
Als ich das sehe, will ich aufstehen und mich auf ihn stürzen. Ich bin sicher, dass ich sein Gerät wieder hart kriege und er stehen wird wie ein Soldat, der in die Schlacht zieht. Denn in meiner Grotte tobt ein heftiger Krieg.
Thomas lässt es nicht zu. Er braucht nur leicht den Kopf zu schütteln, als er bemerkt, was ich vorhabe, und ich sinke auf das Sofa zurück. Das finde ich selbst ungewöhnlich, dass ich ihm gehorche, aber in diesem Moment hat mein Stiefsohn diese sexy Ausstrahlung, die mich zu einer fügsamen Frau macht.
Im nächsten Moment präsentiert er mir seinen Schwanz. Er ist wunderschön, mit genau der richtigen Länge, Dicke und Form. Mir läuft geradezu das Wasser im Mund zusammen, doch ich bekomme keine Gelegenheit, von ihm zu kosten. Thomas hat seine Hand von meiner Möse genommen. Sie pocht und zieht fast schmerzhaft und ich kann es nicht mehr erwarten, bis er endlich seine Latte in mich steckt.
Er kommt mit Schwung in mich hinein, weil ich so nass bin. Ich schnappe begeistert nach Luft. Winde mich auf dem Polster, stoße Laute höchster Ekstase aus, denn sein Schwanz fickt mich in den Himmel, und als ich endlich komme, laufen mir vor Freude Tränen über die Wangen, während meine Möse heftig zuckt und Thomas immer noch in mich stößt.
Es ist ein langer, intensiver Orgasmus, der mich schwer atmend zurücklässt. Mein Stecher lässt mir jedoch kaum eine Pause. Er hält nur kurz inne, um sich aus mir zurückzuziehen und die Position zu wechseln. Sein Schwanz glänzt wegen meines Mösensafts und steht weit von seinem Körper ab.
»Steh auf!«, knurrt Thomas lüstern.
Ich komme kaum hoch, so befriedigt bin ich für diesen Moment. Doch ich drehe mich zur Seite und stelle die Füße auf den Boden.
»Und jetzt knie dich auf das Sofa«, verlangt mein Stiefsohn.
Ich ahne, was er vorhat. Mich durchläuft ein wohliges Zittern und das unruhige Schnurren in mir springt wieder an. Sobald ich mit dem Rücken zu Thomas auf der Sitzfläche des Sofas knie und mich an der Sofalehne festhalte, drückt er meinen Oberkörper etwas weiter nach vorn und schiebt sich hinter mich. Ich spüre, wie er seinen Schwanz, seine dicke Eichel an meiner Spalte reibt, und schnappe begeistert nach Luft, als er sich wieder in mich drängt.
Nie hätte ich von mir gedacht, dass ich bereits nach kurzer Zeit – eigentlich innerhalb weniger Sekunden – schon wieder geil werden könnte. Aber Thomas hat etwas an sich, was sein Vater vermutlich an ihn vererbt hat: eine unwiderstehliche, erotische Ausstrahlung und sexuelle Anziehungskraft. Sie ist lediglich unter dem gegenseitigen Hass und der Abneigung verborgen geblieben. Umso wilder bricht sie sich jetzt Bahn, denn Thomas vögelt mir den Verstand weg, diesmal von hinten. Er rammt seinen Schwanz in mich hinein und hält mich gleichzeitig an den Hüften fest. Ich presse meinen Hintern an seine Lenden, ich will ihn in mich aufsaugen.
Dann fühle ich seine Hände auf meinen Brüsten. Sie kneten und quetschen sie, ziehen wollüstig an den Nippeln, während ich meine Lust hinausschreie und nur noch an den nächsten Stoß denken kann. Alles in mir ist auf diese heiße Latte konzentriert und antwortet auf jede Bewegung. Thomas klammert sich an mir fest und keucht in mein Ohr. Minutenlang stößt er wild in mich, fickt mich erneut in geile Ekstase, bis ein Feuerwerk in mir explodiert und ich kreischend komme. Es ist beinahe, wie ohnmächtig zu werden, denn für Sekunden ist mir schwarz vor Augen. Ich spüre nur noch, wie heißer Saft in meine Möse spritzt, und höre das tiefe Stöhnen hinter mir.
***
Es ist Samstag. Das Telefon klingelt und ich hebe ab.
»Hallo, Schatz! Ich wollte dir nur sagen, dass es leider doch Sonntag wird«, höre ich Eriks Stimme am anderen Ende.
»Okay«, sage ich.
»Alles in Ordnung bei dir? Kommt ihr miteinander zurecht?«, fragt mein Mann dann besorgt.
Ich drehe mich um und lächle.
»Ja, wir kommen zurecht. Wir hatten sozusagen eine Aussprache«, beruhige ich ihn.
Erik klingt eindeutig erleichtert, eigentlich sogar freudig, als er sagt: »Das ist ja wunderbar! Das freut mich sehr!«
»Ja, mich auch.«
»Ist er gerade in der Nähe?«
»Ja. Warum?«
»Nur so. Dann frage ich dich jetzt nicht aus. Du, ich muss sowieso wieder in die Konferenz«, sagt er bedauernd und klingt ein wenig hektisch. »Ich vermisse dich, mein Liebling, und ich liebe dich!«
»Ich dich auch! Bis morgen dann!«
Ich lege den Hörer auf und drehe mich zu dem nackten Mann um, der lächelnd auf dem Sofa wie dahingegossen liegt. Ein lebendes Gemälde, denke ich und gehe langsam und mit den Hüften schwingend auf ihn zu. Sofort hebt sich sein Schwanz.
»Er kommt erst morgen.«
»Dann haben wir ja ein ganzes Wochenende.« Thomas sieht einerseits nachdenklich aus, andererseits lüstern. Ich schwinge ein Bein über seine Körpermitte und setze mich auf ihn. Dabei stütze ich mich auf seiner Brust ab, beuge mich vor und gebe ihm einen Kuss.
»Das stimmt. Ist das gut oder schlecht?«
»Ich weiß es nicht. Beides, vermutlich. Du bist wahnsinnig scharf und ich kann mir nicht vorstellen, es nicht mehr mit dir zu tun. Andererseits betrügen wir meinen Vater …«
»… und meinen Mann«, erinnere ich ihn, während ich langsam mein Becken bewege und meine Schamlippen an seinem Schwanz reibe. Das zeigt Wirkung – er wird richtig hart.
»Hast du kein Problem damit?«, fragt Thomas etwas keuchend.
»Es bleibt in der Familie«, stöhne ich und lasse meine Hüften kreisen, während Thomas instinktiv versucht, in mich einzudringen. »Ich will außerdem jetzt nicht darüber nachdenken …«
Dieses »Problem« würde ich jedoch lösen müssen, sobald ich wieder denken kann.
Mehr bringe ich nicht hervor, denn mein sexy Stiefsohn unter mir hat es geschafft und versenkt seine Latte in mir. Wir beginnen, uns zu bewegen, und starren uns dabei tief in die Augen, während wir uns gegenseitig hochtreiben.
Es ist nicht gelogen, was ich am Telefon zu Erik gesagt habe. Ich liebe und begehre ihn nach wie vor. Aber nun begehre ich zusätzlich seinen Sohn und gedenke, ihn auch in Zukunft noch zu vögeln. Bin ich unersättlich? Vielleicht.
Der Firmensklave
Beate musterte ihren Stiefsohn von oben bis unten.
»Was soll das heißen?«, fragte sie argwöhnisch. »Wo hast du dich denn überall beworben?«
René seufzte.
»Gefühlt überall.« Er zählte die einzelnen Firmen auf, die er während und nach seinem BWL-Studium angeschrieben und um einen Job ersucht hatte. Leider war der Arbeitsmarkt in Bezug auf das, was René so vorschwebte, ziemlich dürftig.
Er brauchte dringend einen Job.
»Natürlich werde ich mich in den nächsten Wochen weiter umsehen, auch wenn das bedeutet, dass ich wegziehen muss«, führte er aus und sah seine Stiefmutter bittend an. »Aber in der Zwischenzeit brauche ich dringend Arbeit, um zu zeigen, dass ich nach dem Studium nicht auf der faulen Haut liege, sondern jede Gelegenheit nutze. Bitte gib mir eine Chance!«
Beate wandte sich nach einem abschätzigen Blick auf René zu dem großen Fenster in ihrem Eckbüro um. Es bot einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Manchmal stand sie hier oben und schaute nur, zählte die Anzahl der Dächer, lauschte den Glocken der Kirchtürme oder sah den Schwalben bei ihren waghalsigen Flugmanövern zu. Bei diesen Gelegenheiten kam sie auf andere Gedanken, was zündende Ideen zur Folge hatte, mit denen sie ihre Kunden überraschte.
Vor fünfzehn Jahren hatte sie diese Marketingagentur gegründet und befand sich seitdem auf einem stabilen Erfolgskurs. Sie und ihre Mitarbeiter betreuten kleine und mittelständische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und sie war stolz darauf, dass ihr Team aus Marketing- und Werbeprofis derart klasse aufgestellt war. Seit gut vier Jahren griff ihre Umstrukturierung, bei der gut geschulte Mitarbeiter eine bestimmte Anzahl Kunden betreuten und dadurch den kreativen Köpfen den Rücken freihielten.
Sie fragte sich, wie René da hineinpassen sollte. In seinem BWL-Studium hatte er nur bedingt etwas mit Marketing zu tun gehabt, wie er selbst zugegeben hatte. Als Mitarbeiter in der Kundenbetreuung konnte sie ihn nicht einsetzen – wer wusste schon, ob er mit seiner chaotisch anmutenden Art nicht die Kunden vergraulte?