Sterbebegleitung - Anne Berghaus - E-Book

Sterbebegleitung E-Book

Anne Berghaus

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Beschreibung

In der Sterbebegleitung, auch Sterbebeistand genannt, geht es darum, Menschen in den letzten Wochen vor ihrem Tod beizustehen, sie zu trösten und sie rücksichtsvoll zu betreuen. In diesem Buch teile ich einige meiner Erfahrungen aus der Sterbebegleitung mit dem Leser. Für mich beginnt die Sterbebegleitung, sobald ein Mensch weiß, dass er nicht mehr lange leben wird. Das kann unter Umständen schon sehr lange vor dem eigentlichen Sterben sein. Hier beginnt eine Zeit des Auseinandersetzens. Außerdem kann dieses Buch eine Hilfestellung für Menschen sein, die auch im Bereich der Sterbebegleitung tätig sind oder es werden möchten. Jeder Mensch ist einzigartig und jeder Mensch hat seine ganz besonderen Begabungen. Auch in der Begleitung von kranken und sterbenden Menschen hat jeder Mensch seine besondere Art und Weise, diese Aufgabe zu erfüllen. Ich wünsche dem Leser, dass er seine besondere Begabung entdeckt und seinen einzigartigen Weg findet.

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Seitenzahl: 38

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Worum geht es in der Sterbebegleitung?

Erste Erlebnisse mit Sterbenden

Ein Pfarrer betet für Sterbende

Die berührende Geschichte von Käthe

Sensibler Umgang mit traumatisierten Soldaten

Ein Sterbender

Der reiche Mann und der arme Lazarus

Nahtoderlebnisse

Der Sinn des Lebens

Bibelstellen zu

Der Sinn des Lebens

Weitere Begegnungen

Ein Taxifahrer erzählt

Hilfreiches Verhalten

Gebete, Psalmen und Bibelworte

Schlussgedanken

Vorwort

Mein Name ist Anne Berghaus. Ich bin verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Von Beruf bin ich Verkäuferin und nach meiner Familienzeit habe ich noch einmal eine Ausbildung absolviert, diesmal zur Altenpflegerin.

Mittlerweile arbeite ich seit vielen Jahren in Senioren- und Wohnheimen. Hier bin ich in der Betreuung und Seelsorge tätig. Aber auch schon während meiner Familienzeit habe ich in der Kirche ehrenamtlich im Krankenhaus-Besuchsdienst mitgewirkt. Hier bin ich auch immer wieder mit sterbenskranken Menschen in Berührung gekommen.

Ich selbst bin katholisch, habe aber auch ökumenische Kontakte in evangelische und freie Gemeinden. Ich glaube daran, dass die frohe Botschaft von Jesus Christus für alle Menschen bestimmt ist.

In diesem Buch teile ich einige meiner Erfahrungen aus der Sterbebegleitung mit dem Leser. Außerdem kann dieses Buch eine Hilfestellung für Menschen sein, die auch im Bereich der Sterbebegleitung tätig sind oder es werden möchten.

Jeder Mensch ist einzigartig und jeder Mensch hat seine ganz besonderen Begabungen. Auch in der Begleitung von kranken und sterbenden Menschen hat jeder Mensch seine besondere Art und Weise, diese Aufgabe zu erfüllen.

Ich wünsche dem Leser, dass er seine besondere Begabung entdeckt und seinen einzigartigen Weg findet.

Anne Berghaus

Worum geht es in der Sterbebegleitung?

In der Sterbebegleitung, auch Sterbebeistand genannt, geht es darum, Menschen in den letzten Wochen vor ihrem Tod beizustehen, sie zu trösten und sie rücksichtsvoll zu betreuen.

Sterbebegleitung erwächst aus dem sozialen Miteinander und kann professionell durch Ärzte, Pflegende, Psychologen, Sozialpädagogen und Seelsorger sowie ehrenamtlich durch Hospizbegleiter erfolgen, vor allem aber durch Angehörige und Freunde.

Die Prinzipien der Sterbebegleitung wurden von der Hospizbewegung formuliert. Demnach versteht sich Sterbebegleitung in erster Linie als Lebenshilfe und grenzt sich damit von der Sterbehilfe ab.

Die Themen Sterben, Tod und Trauer werden im Alltag oft verdrängt. Bei der Begleitung eines sterbenden Menschen und bei der anschließenden Trauerbegleitung ist eine Beschäftigung mit diesen Themen aber nicht zu umgehen. Von freiwilligen Sterbebegleitern, die sich in die Hospizarbeit einbringen wollen, wird neben der Bereitschaft zur Reflexion unter anderem erwartet, „eine eigene hospizliche Haltung herauszubilden, die in der achtsamen und respektvollen Begegnung mit dem sterbenden Menschen und seiner ihm Nahestehenden mündet“ (D. Blümke et al.: Qualitätsanforderung zur Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Hospizarbeit. Hrsg.: Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz 2005).

Außerdem sollte sich der Freiwillige darüber bewusst sein, dass die Bedürfnisse des Sterbenden und seiner Angehörigen im Vordergrund stehen und eigene Vorstellungen nachrangig sind.

Die internationale Fachliteratur zeigt vielfältige Wege und verschiedene Methoden auf, Sterbenskranke und Sterbende sowie ihre Angehörigen zu begleiten. In diesem Buch geht es allerdings vorrangig um eigene Erfahrungen aus der Familie und dem Beruf.

Erste Erlebnisse mit Sterbenden

Bewusst bin ich das erste Mal als Sechsjährige mit dem Sterben in Berührung gekommen. Meine Oma väterlicher Seite war im Krankenhaus und lag im Sterben. Ich hörte, wie die Erwachsenen darüber sprachen. Einmal sagte jemand: „Die Seele der Oma hängt an einem seidenen Faden.“ Darüber habe ich nachdenken müssen. Die Seele, so habe ich als Kind immer gedacht, ist das Kinn in unserem Gesicht. Wie ich zu diesem Gedanken kam, weiß ich bis heute nicht. Also stellte ich mir als Kind die sterbende Oma mit einem Kinn vor, das an einem Faden hing. Das wollte ich unbedingt sehen.

Eine andere Sterbesituation erlebte ich – inzwischen war ich eine junge Frau geworden – bei meiner Großmutter mütterlicher Seite. Auch sie lag im Krankenhaus im Sterben und ich besuchte sie. Innerlich betete ich für meine Oma. Sie stöhnte und schien Schmerzen zu haben. Ich kniete mich neben sie ans Bett und hielt ihre Hand fest. Dann spürte ich, wie ein Windhauch durch meinen Körper zog und anschließend in den Körper meiner Oma überging. Genau in diesem Moment kam eine Krankenschwester in das Zimmer und ich musste es verlassen. Danach kamen meine Mutter und meine Tante und lösten mich bei der Sterbewache ab. Von ihnen hörte ich später, dass Oma friedlich eingeschlafen sei.