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Für Tinka sollte es der coolste Sommer ever werden. Doch wenn einen die beste Freundin versetzt, sind Ferien auf Sylt einfach nur noch langweilig. Bis Tinka Kitesurfer Sven kennenlernt, der sie in seine Clique aufnimmt und mit seinem durchdringenden Blick ihr Herz sofort zum Kentern bringt. Bald aber merkt Tinka, dass er und die anderen ihr etwas verschweigen. Es ist fast zu spät, als Tinka begreift, dass sie selbst die dunkle Vergangenheit wieder heraufbeschworen hat.
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Seitenzahl: 210
Gabriella Engelmann
Sturmgeflüster
Gabriella EngelmannDie gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Bei Arena ist sie mit ihrer Märchenreihe bekannt geworden.
www.gabriella-engelmann.de
Weitere Bücher von Gabriella Engelmann im Arena Verlag:
Weiß wie Schnee – Rot wie Blut – Grün vor NeidEin mörderischer Schneewittchenroman
Hundert Jahre ungeküsstDornröschens bittersüße Liebesgeschichte
Cinderella undercoverAschenputtels wahre Geschichte
Küss den WolfRotkäppchens zauberhafte Lovestory
Goldmarie auf Wolke 7Eine himmlische Liebesgeschichte
Im Pyjama um halb 4(zusammen mit Jakob M. Leonhardt)
»Weiß wie Schnee – Rot wie blut – Grün vor Neid«, »Hundert Jahre ungeküsst« und »Küss den Wolf« sind auch als gleichnamiges Hörbuch erhältlich.
Quellenhinweis: Kapitelanfänge ab Kapitel 10 aus: Friedrich de la Motte Fouqué: Undine, Anaconda Verlag, Köln 2012.
Auflage 2015 © 2015 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Einbandgestaltung: Frauke Schneider ISBN 978-3-401-80474-3
www.arena-verlag.deMitreden unter forum.arena-verlag.de
Personenregister
Kathinka Köster: Genannt Tinka. Schülerin aus Berlin, Leseratte und leider ein wenig kurzsichtig, was sie gelegentlich in schwierige Situationen bringt. Dass es in den Sommerferien nach Sylt gehen soll, passt ihr zunächst überhaupt nicht.
Doch dann kommt alles anders …
Oma Inken: Die beste Oma der Welt. Bäuerin und Exhebamme aus Leidenschaft. Ihr Kirschkuchen ist eine Wucht und sie kennt jede Menge Sylter Spukgeschichten. Ist immer für ihre Enkelin da. Einziger Nachteil: Sie wohnt weit entfernt von Tinka in Morsum auf Sylt.
Opa Eycke: Bester Opa der Welt. Als ehemaliger Kapitän führt er ab und zu noch Seebestattungen durch und raucht gern Pfeife, wenn seine Frau nicht da ist. Kann super Fahrräder reparieren und fühlt geschickt jedem auf den Zahn, der an seiner Enkelin Interesse zeigt.
Sven: Attraktiver Sonnyboy aus Kampen. Profi-Kiter und Surflehrer. Verdreht Tinka auf der Stelle den Kopf und bringt ungewollt nicht nur ihr Herz zum Kentern. Wird Tinka mit ihm den Sommer ihres Lebens verbringen?
Antonia: Rothaarige Exfreundin von Sven. Fährt ihre scharfen Krallen aus, als Tinka ihr in die Quere kommt. Schon bald ist klar: Notfalls wird sie mit allen Mitteln darum kämpfen, Sven zurückzuerobern.
Piet: Ehemaliger Tischler und Rettungsschwimmer. Bewahrt Tinka immer wieder vor verhängnisvollen Fehlern. Hat ein großes Herz und verkörpert den hawaiischen Aloha-Spirit wie kein anderer. Doch spielt der smarte Typ mit den magischen Händen wirklich mit offenen Karten?
Okke: Besitzer des Twisters, des Restaurants, in dem sich die Inselclique regelmäßig trifft. Ist nach einem Unfall nicht mehr in der Lage, profimäßig zu kiten. Trotzdem immer gut gelaunt und darum besorgt, dass alle genug zu essen haben. Seine Spezialität: Cajun-Burger.
Wienke: Hübsche Modedesign-Studentin und Kellnerin im Twisters. Freundet sich schnell mit Tinka an und bemüht sich, all die Fragen zu beantworten, die der Neuen auf den Nägeln brennen. Verbirgt sich hinter ihren himmelblauen Kulleraugen aber vielleicht doch eine dunkle Seele?
Konstantin: Megaehrgeiziger Kitesurfer, der einen Großteil seiner Zeit auf dem Wasser und bei Wettkämpfen verbringt. Auch nach Wochen auf der Insel weiß Tinka nicht viel mehr über ihn, als dass er mit dem Meer verheiratet zu sein scheint.
Prolog
Nach einer knappen Woche absoluter Flaute, in der sich die Kitesurfer die Zeit mit Kickern oder im Whirlpool vertrieben hatten, herrschte an diesem Tag zur Abwechslung Sturm. Und zwar einer, der so heftig zuschlug, dass sowohl der sechsköpfigen Jury als auch den Besuchern des Kitesurf World Cups in St. Peter-Ording mulmig zumute war.
Fröstelnd standen die rund zwanzigtausend Zuschauer am Nordseestrand und versuchten, sich mit Sonnenbrillen und Tüchern vor dem herumwirbelnden Sand zu schützen, der sich wie Nadelstiche in die Haut bohrte.
Vor ihren Augen tanzten die bunten Kites der Surfer, an denen der Sturm ebenfalls zerrte. Einige der Besucher verkrochen sich irgendwann in das Innere der Surferzeltstadt mit ihren Buden, in denen Schmuck, Getränke, Würstchen und Surfutensilien verkauft wurden. Überall flatterten Banner mit den Namen der Sponsoren im Wind und an den Ständen die bunten Häkelmützen in grellen Neonfarben, die gerade hip waren.
»Bist du startklar für den Heat?«, fragte er und blickte ihr tief in die Augen. Diese wenigen Minuten wollte er sich noch gönnen, bevor es losging.
»Was für eine Frage, ich kann es kaum erwarten«, antwortete sie mit einem bedeutungsvollen Lächeln und zog sich die farbigen Stulpen über den Neoprenanzug.
Nur noch fünfzehn Minuten bis zum Auftakt ihrer beider Königsdisziplin Freestyle, einer spektakulären Wettkampfform, bei der die Kiter im K.-o.-System gegeneinander antraten. Dabei ging es darum, die Jury mit rasanten Tricks und Loops zu beeindrucken und sich einen Platz in der Hall of Fame zu sichern.
Oder wenigstens unter den Top Five.
»Gut, dann mal los«, sagte er. Gleich würden sie als Konkurrenten gegeneinander antreten und sich aufs Bitterste bekämpfen. Schließlich ging es um sehr viel.
»Viel Glück, Darling«, flüsterte sie ihm zu und gab ihm einen kurzen, leidenschaftlichen Kuss. »Wir sehen uns heute Abend auf der Party. Ich kann es kaum erwarten, danach wieder mit dir allein zu sein – unter dem Sternenhimmel.«
»Das klingt verführerisch«, antwortete er, wirkte jedoch abwesend. Seine Gedanken kreisten jetzt ausschließlich um den Wettkampf. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Gemeinschaftsraum. Die restliche Zeit bis zum Start wollte er niemanden um sich herum haben, sondern sich ganz auf den bevorstehenden Fight konzentrieren.
Ich muss gewinnen, ich muss, murmelte er lautlos vor sich hin und versuchte, sich auf diese Weise mental zu coachen. Alles, aber auch wirklich alles hing vom Ausgang dieses Tages ab: der heiß ersehnte Sponsorvertrag, der Titel, zehntausend Euro Preisgeld, Reisen zu den grandiosesten Kitesurf-Revieren der Welt, die Freiheit, nach der er sich so sehnte.
Seine gesamte Zukunft.
Er hatte alles Menschenmögliche getan, um einen so schweren Wettkampf zu gewinnen. Er hatte wochenlang aufs Härteste trainiert, auf seine Ernährung geachtet und fast nichts anderes getan, als sich auf den World Cup vorzubereiten. An diesem Tag war er früh aufgestanden, hatte nur ein leichtes Frühstück zu sich genommen und später eine Handvoll Nüsse gegessen, um den nötigen Energiekick zu bekommen. Nachdem er sich am Strand mit Gymnastik und Dehnübungen warm gemacht hatte, war er aufs Wasser gegangen, um die Bedingungen zu checken.
Starke Böen blähten sein schwarzes Segeltuch mit dem grünen Drachenkopf, eine extravagante Spezialanfertigung, an der die anderen Kiter und Fans ihn schon von Weitem erkannten.
Nur noch wenige Schritte bis zum Wasser.
Volle Aufmerksamkeit. Hochspannung. Adrenalin pur.
Sieben Minuten hatten die Teilnehmer Zeit, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Sieben Minuten, in denen die Rivalen besiegt werden mussten. Ein leichter Ruck an der Lenkstange, dann machte der Drachen einen Satz nach vorn, der Zug nahm zu und wurde immer gewaltiger, bis der heiße Ritt über die grau schäumende Bucht begann.
Jetzt ein Sprung, in Richtung Himmel, fünfzehn Meter hoch. Dann wieder zurück aufs Wasser, rauf und wieder runter. Ein geniales Gefühl, von dem er einfach nicht genug bekommen konnte. Er war wie auf Speed, im Rausch, nicht mehr er selbst.
Oder mehr er selbst, als er es an Land jemals war.
Doch dann überschätzte er sich, verlor bei einem der Sprünge die Kontrolle. Er landete unzählige Meter zu weit draußen, anders als geplant.
Viel zu dicht bei ihr.
Als sich die Leinen seines Kites unglücklich mit ihren verhedderten und das Board mit hoher Geschwindigkeit auf ihres zuraste, blieb ihm nur eine Nanosekunde, um seine Entscheidung zu treffen: Er tat das Naheliegendste und löste die Safety-Leash, um sich zu retten. Doch genau in diesem Moment wurde ihm klar, dass sie nun mit der Zugkraft beider Schirme würde kämpfen müssen, ein schier unlösbarer Kraftakt, zumal bei diesen Windverhältnissen. Und er konnte nichts mehr tun, um etwas daran zu ändern.
Er sah ihren verzweifelten Blick, der ihm beinahe das Herz zerriss. Aber auch eine gewisse Ungläubigkeit darüber, was soeben mit ihnen beiden geschah.
Jury und Zuschauer verfolgten die Situation mit angehaltenem Atem: Dass diese Sportart gefährlich war, ja mitunter lebensgefährlich, war hinlänglich bekannt. Doch keiner von ihnen hatte damit gerechnet, an diesem Tag Zeuge eines schrecklichen Unfalls zu werden. Live mit ansehen zu müssen, wie eine attraktive junge Frau erst unter Wasser gezogen und dann von zwei Kites über den Strand geschleift wurde. Wenige Sekunden später schleuderte sie mit grausamer Wucht gegen die Fensterscheibe des Judge-Towers, in dem die Jury saß.
Mit vor Entsetzen geweiteten Augen verfolgten Juroren, Presse, Sponsoren und Zuschauer, wie das Leben der jungen Favoritin an diesem Tag brutal zerstört wurde …
1
Echt doof, dass du nicht mitkommst. Ich werde garantiert vor Langweile sterben. Und du bist schuld daran«, maulte ich zum x-ten Mal, seit meine beste Freundin Jule mir kurz vor knapp abgesagt hatte. Eigentlich hatten wir gemeinsam zu meinen Großeltern fahren wollen. Doch irgendwelche Reitturniere, an denen sie unbedingt teilnehmen musste, hatten unsere gemeinsamen Ferienpläne geschreddert und ich guckte jetzt dumm in die Röhre.
»Stell dich nicht so an. Es gibt ja wohl Schlimmeres, als den Sommer auf Sylt zu verbringen«, konterte Jule, ihrerseits genervt von meiner Leier. »Du wirst den ganzen Tag am Strand abhängen, Natursträhnen kriegen, mit denen du wie ein cooles Beach-Babe aussiehst, super Typen kennenlernen und jede Menge Spaß haben.«
»Weil es in diesem verschlafenen Nest ja auch sooooo viele heiße Jungs und jede Menge Clubs gibt, in denen man Leute kennenlernen kann«, sagte ich im gleich lamentierenden Ton, obwohl ich mich selbst allmählich unausstehlich fand. »Morsum ist weder Kampen noch Westerland. Da gibt es nichts außer Kühen, Schafen, Misthaufen und Bauern. Und das Meer musst du auch suchen, das ist nämlich ständig weg.«
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