Success Solution - Hasan H. Aydogan - E-Book

Success Solution E-Book

Hasan H. Aydogan

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Beschreibung

Gewohnheiten begleiten unseren Alltag. Es gilt, sie in die für uns richtigen Bahnen zu lenken. In diesem Buch geht es darum, durch zielgerichtetes und angemessenes Handeln großartige Ergebnisse zu erzielen. Persönlicher Erfolg, Reichtum oder gar Wohlstand sind das Ziel vieler Menschen, aber oft auch das Ergebnis harter Arbeit und der Arbeit an sich selbst. Sie werden bereits beim Lesen dieses Buches Veränderungen an sich feststellen. Sie werden es nicht mehr aus der Hand legen wollen.

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Im Gedenken an die Erdbebenopfer

Türkei / Syrien 06.02.2023

Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

DAS HUHN UND IHR EI

Seien Sie ein Zielkleber

Pauschale Zielformulierung. Der Erfolgskiller!

Haben Sie einen Plan?

Abhängigkeit oder Gewohnheit?

Sporadische Gewohnheitsmuster

Sich von Gewohnheiten trennen fällt schwer

Gewohnheiten: Anheizer von Beziehungen

Chillen: Das moderne Lebensmanagement

Gewohnheiten, der Gral des Erfolgs

ÜBUNG: DER BERUFLICHE AUFSTIEG

Fazit zur Übung: Beruflicher Aufstieg

ÜBUNG: GESUNDHEIT UND VITALITÄT

ÜBUNG: BEZIEHUNGEN VERBESSERN

ÜBUNG: FINANZIELLE INGTELLIGENZ

Fazit zur Übung: Finanzielle Intelligenz

SCHLUSSKAPITEL Der Adlerlöwe

QUELLENANGABEN

EINLEITUNG

Dieses Buch handelt vom Erreichen großartiger Ergebnisse durch zielgerichtetes und angemessenes Handeln. Persönlicher Erfolg, Reichtum oder gar Wohlstand sind das Ziel vieler Menschen, aber oft auch das Resultat harter Arbeit und der Arbeit an sich selbst. Sie sehen, Sie halten auch hier kein Zauberbuch für den Erfolg in der Hand. Gerade dieses Buch lehrt, nicht einfach nur zielorientiert zu denken und zu handeln, sondern dieses Denken und Handeln langfristig zu Ihrer neuen, festen Gewohnheit werden zu lassen.

Die meisten Menschen sind jedoch der Meinung, dass sie ihre Gedanken, Gefühle und vor allen Dingen ihre Gewohnheiten gar nicht erst kontrollieren können. Gerade in der heutigen Zeit ist dieses Phänomen stärker ausgeprägt als in der Vergangenheit.

Wir müssen heutzutage kaum noch selbst denken, handeln oder gar sprechen. Das nehmen uns die Medien, die Technik und oft auch die Politik gut und gerne ab. Wenn wir uns diesem Drama stellen und ernsthaft die Kontrolle über unser Leben zurückgewinnen wollen, dann müssen wir uns zunächst bewusst machen, dass Denken, Sprechen und Wahrnehmen keine starren Muster sind, die sich unserer Kontrolle entziehen. Die Kontrolle dieser Eigenschaften und unserer Gewohnheiten ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines jeden von uns!

Die Psychologie hinter dieser Lehre ist sehr umfangreich und ebenso tiefgründig. Für den Laien ist es nahezu unmöglich, alle Facetten und Ebenen zu erfassen. Bücher, die sich mit diesem großartigen und gleichzeitig so spannenden Thema beschäftigen, versuchen, sie dem Leser so verständlich wie möglich zu machen. Insbesondere die Gewohnheitslehre wird in diesen Werken auch gerne mit persönlichem Erfolg und der Zielerreichung in Verbindung gebracht.

Wir alle haben Ziele, wir alle haben Wünsche, und mindestens jeder Fünfte von uns möchte sie auch ernsthaft verwirklichen. Auf dem Weg zur Erreichung unserer Ziele und zur Schaffung besserer Lebensbedingungen müssen wir manchmal tief in uns verwurzelte Gewohnheiten überwinden. Wenn zumindest der Wille dazu vorhanden ist und Sie ernsthaft einen oder zwei Bereiche in Ihrem Leben verbessern wollen, sei es Ihr beruflicher Erfolg, Ihre Gesundheit, Ihre Beziehungen oder Ihre finanzielle Situation, dann halten Sie das richtige Buch in der Hand.

Sie lernen, wie Sie neue, erfolgsfördernde Gewohnheiten schaffen und alte, erfolgshemmende einfach ersetzen. Wenn Sie bisher die Gewohnheit hatten, Ihr Geld täglich für sinnlosen Mist aus dem Fenster zu werfen, dann wird eine neue Gewohnheit, Ihr Geld sinnvoll anzulegen und zu verwalten, die alte, schlechte Gewohnheit einfach verdrängen. Denn für dieses Verhaltensmuster gibt es dann keine Verwendung mehr.

So wie ein neues Betriebssystem zuerst das alte entfernt, bevor es die Kontrolle über den Computer übernimmt. Gewohnheiten sind solche Betriebssysteme in unserem Bewusstsein. Manchmal macht es einfach mehr Sinn, ein neues System auf einem Computer zu installieren, als an dem alten herumzudoktern. Bauen Sie mit Ihren neuen Gewohnheiten ein neues Betriebssystem für Ihr Bewusstsein auf. Positive und aufbauende Gewohnheiten in Bezug auf Finanzen, Arbeit, Beziehungen und Gesundheit sind unbestreitbar förderlich für Ihren persönlichen Erfolg. Überwinden Sie eingefahrene Gewohnheitsmuster!

Lassen Sie mich mit einem passenden Beispiel beginnen, um zu zeigen, wie wir von eingefahrenen Gewohnheitsmustern beeinflusst werden können:

Kurz vor Feierabend meldet sich bei den meisten Menschen der Hunger. Es ist ein Ruf an das Gehirn mit der durchdringenden Botschaft: "Ich will etwas essen!“

Was dann folgt, ist eine Kette von Ereignissen im Bewusstsein und im Körper, die uns bei näherer Betrachtung faszinierende Erkenntnisse über unsere Gewohnheiten liefern können. Bestellen Sie manchmal aus reiner Gewohnheit nach der Arbeit eine Pizza oder einen Burger beim Fast-Food-Lieferdienst? Auf dem Heimweg läuft Ihnen meist schon während der Autofahrt das Wasser im Mund zusammen. In Ihnen läuft ein eingefahrenes Programm ab, eine Kette von Gewohnheiten, die Sie ohne aktives Gegensteuern nur schwer durchbrechen können.

Die vielen Reize auf dem Nachhauseweg, die Kreuzung, die Sie überqueren, das Kaufhaus mit den Süßigkeiten, an dem Sie vorbeifahren, die Pizzeria, die Sie vielleicht nur unbewusst wahrnehmen - all das sind Reize, die sich mit Ihren Gewohnheiten verknüpft haben und diese Programme in Gang setzen. Sie beeinflussen sogar den Speichelfluss in unserem Mund und zwingen uns zum Handeln: Pizza bestellen! Zu Hause werden weitere Reize im Zusammenhang mit der Gewohnheit "Pizzabestellung" den weiteren Prozess in Gang setzen. Sie legen Ihren Schlüssel immer an die gleiche Stelle auf der Kommode, stellen Ihre Schuhe an den gleichen Platz wie jeden Abend und nach dieser Kette von Gewohnheitsauslösern greifen Sie schließlich zum Handy und rufen den Pizzaservice an. Auch wenn Sie kurz vor dem Anruf vielleicht noch gedacht haben, dass Sie sich nicht mehr so ungesund ernähren wollen. Vielleicht haben Sie kurz überlegt, ob Sie heute wirklich wieder Fast-Food bestellen sollen? Und Sie tun es trotzdem. Aber verzagen Sie nicht. Dieser kurze Moment ist ein Funke, der in Ihnen das Feuer für eine positive Veränderung entfachen kann. Wenn er noch nicht da ist, schaffen Sie heute diesen Funken. Er wird auch bei Ihnen Wunder bewirken!

Wenn unsere Gewohnheiten doch einen so tiefgreifenden Einfluss auf unser Bewusstsein und unser Handeln haben, könnten wir sie nicht auch genauso effektiv für unseren persönlichen Erfolg nutzen? Wir sind ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Wir können bewusst neue Reize setzen, die ähnlich der Reize, die uns bisher zum Pizza bestellen gedrängt haben, nun den persönlichen Erfolg auslösen. So können wir das Bewusstsein von Erfolg oder gar Wohlstand zu einer starken und einflussreichen Gewohnheit in uns werden lassen. Die Frage, die sich viele stellen, ist: Ist das überhaupt möglich?

Oder sind unsere Gewohnheiten gerade gut genug, dass sie uns zum Bestellen von Pizza und Fastfood oder zum Rauchen verleiten? Werfen wir einen Blick darauf.

Es gibt Menschen, die es geschafft haben, die es sich angewöhnt haben, erfolgreich zu sein und ihre Ziele zu erreichen. Nur denkt der Außenstehende oft nicht daran, dass der Erfolg dieser Menschen etwas mit ihren Gewohnheiten zu tun haben könnte. Viele sagen dann, dieser hatte wohl einfach nur Glück im Leben gehabt oder wäre ein Halsabschneider und kam nur so zu seinem Erfolg. Oder wir bezeichnen seinen Erfolg salopp als Schicksal, anstatt uns einmal die Mühe zu machen, die wahren Hintergründe zu beleuchten. Die Begründung „Schicksal“ fand ich im Zusammenhang mit Erfolg schon immer äußerst spannend. Denn sie scheint eine geschickte Ausrede zu sein, um sich vor den Mühen des persönlichen Erfolgs fern zu halten. Wir sehen Menschen, denen der Erfolg scheinbar in die Wiege gelegt wurde, während viele andere Tag für Tag hart arbeiten müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Ist es uns nun vorherbestimmt, ob wir arm, Durchschnittsverdiener oder reich und erfolgreich sind? Gibt es vielleicht sogar eine geheimnisvolle Tafel, auf der unser ganzes Leben schon für uns vorgeschrieben ist?

Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage las ich die Lehren der Religionen, suchte in der allgemeinen Psychologie, der Erfolgspsychologie und der Esoterik. Überall gab es spannende Ansätze, die dieses Thema erhellten. Schließlich fand ich die beste Antwort in der großen Welt der Philosophie:

TABULA RASA

Übersetzt: Die gelöschte Tafel. Das war die lang gesuchte Antwort. Der schottische Philosoph David Hume brachte diesen Begriff in die Neuzeit. Hume wird auch der Newton der Sozialwissenschaften genannt. Er schrieb um 1748, dass jeder Mensch zu Beginn seines Lebens mit solch einer gelöschten Tafel auf die Welt kommt. Diese Tafel wird dann im Laufe des Lebens mit dem Wissen, den Erfahrungen, den Leiden und Freuden eines jeden Menschen individuell beschrieben. Ohne diese Inschriften auf der Tafel, also in seinem Bewusstsein, ist der Mensch nicht denkfähig.

Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass es sich mit unseren Gewohnheiten nicht anders verhält. Auch sie stehen nicht auf einer solchen Tafel, wenn wir das Licht der Welt erblicken. In der Tat sind Geschwätzigkeit, Ungeduld, ein gesteigertes Aufmerksamkeitsbedürfnis und emotionale Unbeständigkeit Eigenschaften und Verhaltensweisen, die wir erst mit der Zeit erwerben.

Einmal geschaffene Gewohnheiten sind dann unsere ständigen, alltäglichen Begleiter. Sie beeinflussen unser Denken, unser Handeln, unsere Reaktionen, ja unser ganzes Leben. Sie unterscheiden sich meist nur in unserer Einstellung zu ihnen. Manche Gewohnheiten wollen wir beibehalten. Wir wollen sie als Instinkt, als angeboren ansehen und sagen: „So bin ich eben“. Auf der anderen Seite gibt es Gewohnheiten, die uns das Leben leichter machen. Sie geben uns Sicherheit und helfen uns, unserem Alltag eine gewisse Struktur zu geben. Wir nehmen sie nicht bewusst wahr, aber die meisten Studien gehen davon aus, dass mehr als 40 %, manche sogar mehr als 90 % unserer täglichen Handlungen auf unsere Gewohnheiten zurückzuführen sind. Wie wir unseren Kaffee trinken, durch welche Tür wir in den Bus einsteigen und was wir nebenbei tun, während wir im Büro den Computer hochfahren, sind solche unbewusst ausgeführten Veraltensmuster, die auf Gewohnheiten zurückzuführen sind. Und schließlich gibt es Gewohnheiten, die wir an uns selbst gar nicht mögen, aber dennoch tolerieren.

Keine dieser Gewohnheiten ist uns in die Wiege gelegt! Zu den unzähligen Gewohnheiten, die unseren Alltag begleiten und erleichtern, gehört unter anderem, Zahlen zu verstehen. Wer von uns ist schon mit dem Wissen um das allgemein gültige Dezimalsystem auf die Welt gekommen, das eine der wichtigsten Grundlagen unseres Zahlenverständnisses ist?

Wahrscheinlich niemand! Wie aber kommt es, dass uns dieses Wissen und vor allem diese Gewohnheit dennoch angeboren zu sein scheint? Um die Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir einen kurzen Blick in unsere Geschichte werfen.

Etwa um das Jahr 1600 v. Chr. begannen die Menschen in Europa, Waren in Bündel zu je zehn Stück zu packen. Sie zählten die Waren - wie es bis zu diesem Zeitpunkt üblich war - bis zu einer Anzahl von neun Stück, legten dann noch ein weiteres Stück dazu und definierten dies als die Urmenge der heutigen zehn Stück.

Als Beispiel: Die Menschen legten zehn Spangen in einen Beutel und tauschten dieses Bündel gegen einen Fünferbündel Äpfel ein. Diese erste Form des Währungs- und Dezimalsystems lässt sich sogar bis ins alte Ägypten zurückverfolgen. Grundlage damals war also die heute als Zehn bekannte Summe. Auch wenn man die Zehn als solche noch nicht eindeutig benennen konnte. Denn weiter zählen, wie wir es heute gewohnt sind, konnten die Menschen damals noch nicht.

Die Null, die in der heute bekannten Zehn noch fehlte, wurde erst im 9. Jahrhundert n. Chr. durch den arabischen Gelehrten Al-Chwarizmi entdeckt und prägte unsere heutige Zählweise. Das Dezimalsystem erleichterte den Handel und setzte sich deshalb schnell und überall durch. Im Laufe der Zeit entwickelten die Menschen das Dezimalsystem weiter.

Addition und Subtraktion wurden mit ihr eher einfach durchgeführt. Das Dividieren war mit ihr immer etwas schwierig, aber für die Multiplikation war sie gut geeignet.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Betrachtung des Zeitsystems. Abgesehen von der Sonderform der Dezimalzeit folgt das Zeitsystem in seiner Taktung eigenen Regeln. Die Summe einer Minute besteht hier nicht aus 100 Teilen, sondern aus 60 Teilen, den Minuten. Und eine Stunde besteht aus 60 Teilen, den 60 Minuten. Ganz aus dem Rahmen fällt der Tag. Er besteht aus 24 Teilen, den Stunden. Der Monat besteht aus 31, 30 oder weniger Tagen.

Daran ist zu erkennen, dass das Dezimalsystem nicht überall und flächendeckend zur Anwendung gekommen ist. Und noch etwas wichtiges ist dabei zu beachten: Weder die heutige Betrachtung der Taktung unserer Zeit, noch das Dezimalsystem sind an sich von der Natur vorgegebene Grundlagen. Sie wurden von uns Menschen festgelegt und helfen nur, die jeweiligen Prozesse zu benennen.

Aber jetzt will ich Hirnverbindungen sprengen! Warum wurde eine Sekunde, wie wir sie heute als Zeiteinheit verwenden, nicht aus fünf vergangenen Sekunden definiert? Dann würde die heutige Minute gewohnheitsmäßig aus 12 Teilen bestehen und nicht aus 60 Teilen. Warum hat man damals die Zahl Zehn nicht bei zwölf Teilen festgelegt, anstatt wie wir sie heute kennen?

Wie sehr wir bereit sind, an dieser Gewohnheit festzuhalten, möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen. Stellen Sie sich vor, die Summe Zehn setze sich heute wie folgt zusammen:

eins, zwei, drei, melz, vier, fünf, sechs, sieben, acht, kilf, neun, zehn

Denken Sie daran, dass Ihnen die Zahlen Fünf oder Acht heute genauso fremd erscheinen würden, wenn Sie sie vorher noch nie verwendet hätten, wie Sie die Zahlen, die ich hier eingefügt habe, vorher noch nie verwendet haben. Nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit, um die für Sie neuen, unbekannten Zahlen und die Botschaft dieses Beispiels in sich aufzunehmen. Spüren auch Sie den inneren Widerstand, der dabei aufkommt? Ist es lächerlich, so zu zählen? Ist es falsch? Unethisch? Oder gar absurd?

Diesem Beispiel und der neuen Zählweise fehlt eigentlich nur noch die Akzeptanz in unserer Gesellschaft und die mit der Zeit zur Gewohnheit werdende Art, die Zehn zusammenzuzählen. Die Ablehnung, die sich hier bei vielen Menschen breit macht, zeigt einmal mehr, wie sehr wir in unseren Gewohnheiten verhaftet sind.

Das Dezimalsystem ist nur eine Erfindung des Menschen, eine von ihm geschaffene Gewohnheit. Was halten Sie nun davon, dass irgendjemand in der Geschichte einmal für Sie festgelegt hat, aus welchen Teilen Sie heute die Zehn zusammenzählen sollen, und damit das, was wir als unsere Gewohnheit ansehen müssen? Wie Sie sehen, sind unsere Gewohnheiten, wie die Gewohnheit, unser Zahlen- und Zeitsystem zu benutzen, nichts Angeborenes, nichts auf einer Tafel Festgehaltenes.

DAS HUHN UND IHR EI

„Wir kreieren erst unsere Gewohnheiten und dann kreieren unsere Gewohnheiten uns“

(John Dryden)

Ein Huhn benötigt 21 Tage, um ein gelegtes Ei auszubrüten. Durch ihre Gewohnheit, dies zu tun und ihrem Instinkt zu folgen, ist das brütende Huhn auch der Inbegriff von Ausdauer und Beharrlichkeit. Stolze 21 Tage bleibt sie auf ihrem Ei sitzen. Egal wie das Wetter ist, ob Sturm oder Gewitter, ob ein Blitz in der Nähe einschlägt oder ein Erdbeben stattfindet: Das Huhn verlässt sein Ei nicht.

Im Rahmen zoologischer Untersuchungen wurde auch beobachtet, dass ein Huhn, das unmittelbar von einem Räuber wie dem Fuchs bedroht wird, sein Ei weiterhin beschützt und nicht verlässt. Selbst wenn es angegriffen wird, selbst wenn der Fuchs bereits daran ist, das Huhn anzuknabbern, bleibt das Huhn dennoch auf seinem Ei sitzen. Seine Gewohnheit und sein Instinkt, seine Jungen auszubrüten und zu beschützen, sind stärker als sein eigener Überlebensinstinkt.

Wenn schon ein Huhn, dem wir aus unserer Warte aus nicht unbedingt eine große Intelligenz zuschreiben, es schafft, mit Ausdauer, Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit auf seinem Ei sitzen zu bleiben, warum gelingt es uns Menschen so oft nicht, auch nur annähernd, unsere Ziele mit der gleichen Ausdauer und Beharrlichkeit zu verfolgen und zu erreichen?

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer davon ist, dass viele Menschen durch ihre Lebensumstände immer wieder von ihren Zielen abgebracht werden, ja sogar von dem großen, neuen Lebensweg, den sie gerade eingeschlagen haben. Und oft halten sie es dabei keine drei Tage auf dem Weg zum angestrebten Erfolg aus. Liegt das daran, dass diese Menschen nicht wirklich an ihre Ziele geglaubt haben? Nein!

Oft haben diese Menschen fast alle Regeln der Zielsetzung und Zielerreichung, die sie in Büchern, Seminaren und Podcasts gelernt haben, befolgt und angewendet. Was ist dann der tiefere Grund dafür, dass sie ihre Ziele trotzdem nicht erreicht haben?

Und was hat das alles mit der Ausdauer der Henne zu tun, die ihr Ei in 21 Tagen ausbrütet?

Es ist die Macht und die Schaffung der Gewohnheiten, die Menschen entweder ihren Zielen näher bringt oder sie auf dem Weg dorthin aufgeben lässt.

Mit Hilfe erprobter Übungen lernen Sie in diesem Buch, alte, eventuell negative Gewohnheiten durch positive und aufbauende Gewohnheiten wie Beharrlichkeit, Geduld und Ausdauer zu ersetzen. Sie erfahren auch, wie Sie sich mit Hilfe von Erfolgsgewohnheiten einen Schutzpanzer gegen geschäftliche, aber auch persönliche Rückschläge aufbauen können. Diese Beispiele und Übungen stellen jedoch nur ein Buffet dar, von dem Sie sich nach Belieben bedienen können. Was Sie davon annehmen, liegt ganz bei Ihnen. Es ist alles nur ein Türöffner auf dem Weg zu Ihrem persönlichen materiellen oder immateriellen Erfolg. Ob Sie durchgehen, ist Ihre Entscheidung! Viele Menschen glauben, dass man alte Gewohnheiten bekämpfen, brechen oder sogar beseitigen muss, um voranzukommen. Das ist auch ein Weg, aber mit welcher Gewohnheit ersetzt man den frei gewordenen Raum, sagen wir den des Armutsbewusstseins? Folgt auf die Beseitigung des Armutsbewusstseins unweigerlich das Reichtumsbewusstsein, oder muss dieses erst geschaffen werden?

Gewohnheiten zu durchbrechen ist grundsätzlich nicht immer einfach. Vor allem dann nicht, wenn die Grundlagen dieser Gewohnheiten aus unzähligen Schubladen unseres Bewusstseins und unserer Erfahrungen stammen.

Ob es sich dabei um eine kinestetische Erfahrung handelt, um etwas, das wir auditiv wahrgenommen haben, oder um einen visuellen Reiz, der dem vorausgegangen ist, bleibt ebenso unklar wie der Umstand, ob es sich um etwas aus unserem Lang- oder Kurzzeitgedächtnis handelt.

Eine Möglichkeit besteht darin, die Quellen dieser Gewohnheiten zu erforschen und sie so lange zu behandeln, bis sie verschwunden sind. Oder man nimmt den einfachen Weg, man ersetzt Gewohnheiten. Wie das geht?

Die Techniken und Methoden in den folgenden Kapiteln sind eine Beschreibung des Weges dorthin. Sie stellen anwendbare Übungen zur Verfügung, die nicht nur alte Gewohnheitsmuster durchbrechen, indem sie diese Zentren ansprechen, sondern auch latente Substitutionen lehren, indem sie neue Gewohnheitsmuster schaffen. Probieren Sie es aus!

Ein weiterer Grund, sich nicht mit alten Gewohnheitsmustern herumzuschlagen ist, dass meist unklar bleibt, welches Geflecht Gewohnheiten in unserem Bewusstsein und auch in unseren Lebensumständen bereits geknüpft haben. Gewohnheiten bilden Äste, schaffen Verbindungen. Manche Gewohnheiten bilden sogar richtige Netzwerke. Beim Autofahren kann man telefonieren, nebenbei eine Zigarette rauchen, zur Musik mitsingen und aus reiner Gedankenlosigkeit zu schnell fahren. Wenn nun einem Autofahrer, der das zu schnelle Fahren in die Kombination dieser Gewohnheiten eingebaut hat, gesagt wird, er solle langsamer fahren, dann versteht er zwar die Worte, aber er ist nur schwer in der Lage, sie in die Tat umzusetzen. Denn es bleibt oft verborgen, mit welchen anderen Gewohnheiten die Gewohnheit des zu schnellen Fahrens zusammenhängt.

Rauchen nach dem Essen, Zeitung lesen und Kaffee trinken, am Computer arbeitend, und vor allem dann die Satzpausen beim Sprechen mit „äh“ zu füllen, sind solche Querverbindungen von Gewohnheiten. Diese werden dann oft als eigenständige Gewohnheiten angesehen. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich jedoch um ein ganzes Geflecht von Gewohnheiten.

Gewohnheitsmuster beeinflussen nicht selten unsere Wahrnehmung und bestimmen so auch unsere Realität. Sich in diesem Wirrwarr von Emotionen, Erfahrungen und Handlungssträngen zurechtzufinden und herauszufiltern, wo welche Gewohnheiten hingehören, ist meist ein Ding der Unmöglichkeit. Eine Lösung muss her!

Und wir werden keine akzeptable Lösung finden, wenn wir uns ständig für unsere alten Gewohnheiten kritisieren, anstatt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, um neue Gewohnheiten zu entwickeln, anstatt die alten, möglicherweise ungünstigen, beizubehalten. Auf der Tafel der Gewohnheiten ist nicht ewig Platz. Die alten machen den neuen Platz, wenn diese sich durch Übung und Wiederholung gefestigt haben.

Nicht alle Menschen wollen sich und ihre Verhältnisse verändern. Vor allem dann nicht, wenn sie befürchten, alte, sichere Positionen aufgeben und sich auf neues, vermeintlich bedrohliches Terrain begeben zu müssen. Diese Haltung muss überwunden werden, um neue Gewohnheiten und neue Lebensumstände zu schaffen. Den Mut zu haben, die eigenen Lebensumstände zu verändern, erfordert oft auch eine Veränderung der Einstellung zu den Umständen, die einen umgeben, wenn man die eigentlich gewünschten Ziele erreicht hat. Dies nimmt auch die Angst, die viele Menschen vor Veränderungen haben.

Einstellungen, Meinungen und Ablehnungshaltungen gegenüber Personen(gruppen) sind solche Einflussfaktoren gegen unseren Erfolg. Dies zeigt sich besonders in der ablehnenden Haltung gegenüber Reichen und Politikern.

Sicherlich haben Sie schon einmal den Spruch gehört oder ihn vielleicht sogar selber einmal gedacht: „Reiche sind Halsabschneider!“ oder „Alle Politiker sind korrupt!“.

Nun, wenn Sie selbst schon so negativ über Reiche und Politiker denken, dann gehen Sie wohl auch nicht mehr wählen oder wollen auch selber nicht reich werden. Wer ist denn schon gerne korrupt oder ein fieser Halsabschneider?

So entsteht eine Gewohnheit der Ablehnung, die viele Menschen bereits im Vorfeld ihrer Erfolgschancen beraubt. Wer aufgrund solcher Vorurteile selbst keine politische Karriere anstrebt oder gar nicht erst zur Wahl geht, ebnet radikalen Parteien oder unseriösen Politikern den Weg in die Machtzentren der Politik. Und das macht alles nur noch schlimmer!

Warum ändern Sie nicht einfach Ihre Einstellung, Ihre Denkgewohnheiten und werden selbst zu dem Politiker, den Sie sich an der Macht wünschen? Sie können so viel Gutes in der Welt bewirken!

Machen Sie es einfach besser als die anderen, die Sie bisher kritisiert haben!

Aufgrund Ihres gewohnten Denkens und Ihrer Vorbehalte gegenüber den Reichen wollen Sie wahrscheinlich auch nicht unbedingt selbst reich werden. Damit überlassen Sie diesen Platz denen, die mit ihrem Reichtum anderen bildlich den Hals abschneiden.

Ändern Sie Ihr inneres, gewohntes Bild von Reichtum und werden Sie selbst reich! Setzen Sie Ihren Reichtum ein, um Ihren Mitmenschen zu mehr Erfolg zu verhelfen oder spenden Sie für die Ärmsten der Armen und die Abermillionen Hungernden dieser Welt. Sie werden es Ihnen danken! Diese Gaben kommen auf Sie zurück. Mehrfach!

Warum aber ändern die Menschen ihre negativen, zur Gewohnheit gewordenen Denkmuster nicht? Vom heimischen Sofa aus ist es leichter, die Welt und ihre Machenschaften zu kritisieren, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Die ersehnten Veränderungen werden so nie eintreten.

Liegt man aber bequem auf dem Sofa, weil man grundsätzlich ein fauler Mensch ist?

Viele Menschen sind auf diesem Sofa eher gelandet, als dass sie sich hineingezwängt hätten. Ist es Ihnen auch schon einmal so oder in ähnlicher Weise ergangen? Wagen wir einen Blick darauf.

Sicher ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie vor kurzem oder vor einiger Zeit voller Tatendrang bei einer Sache dran waren. Sie wollten vielleicht ein neues Ziel erreichen, sich vielleicht mit Ihren Eltern versöhnen, einem alten Freund eine Nachricht schreiben, um die Wogen zu glätten.

Vielleicht wollten Sie sich weiterbilden und eine neue berufliche Laufbahn einschlagen. Sie suchten im Internet und in den sozialen Medien nach Informationen die sie ihrem Ziel näher bringen. Die Suchmaschinen und die dahinter stehende Technologie reagierten, indem sie den Kontent ihrer Anzeigen und Werbung auf die vermeintlich neuen Interessen ausrichteten. Obwohl diese plötzlich auftauchten, nahm die Technologie sie ernst. Und auch Ihr Bewusstsein reagierte. Es bringt auch die für das Ziel relevanten Dinge in Ihr Blickfeld. Der Raum, den Ihr Bewusstsein freigibt.

Zwischendurch ein kleiner, passender Exkurs zu den geistigen Gesetzen: Haben Sie schon einmal vom Phänomen gehört, den wir als Gesetz der Anziehungskraft und der Entsprechung kennen? Sicherlich. Sie planten vielleicht auch schon einmal den Kauf eines neuen Telefons, Ihre Frau wurde schwanger oder Sie wünschten sich ein neues Paar Schuhe in einer bestimmten Farbe. Plötzlich war die Welt voll von diesem Telefon, als ob alle nur noch dieses Modell benutzen würden. Die Straßen waren voll von schwangeren Frauen und die Schuhe, die sie in dieser bestimmten Farbe haben wollten, wurden plötzlich von jedem zehnten Menschen getragen.

Dieser Exkurs beschreibt die Funktionen unseres Bewusstseins im Zusammenspiel mit diesen geistigen Gesetzen. Sie bilden aber auch Grundlagen für die Entwicklung neuer Gewohnheiten. Werden Sie ihrer Macht bewusst und beginnen Sie diese für sich zu nutzen und einzusetzen. So weit alles gut. Dann geschieht es, wie es so oft geschieht: Nach einer Weile des Suchens nach Informationen, legten Sie sich, in Ihrem Fall natürlich Versehentlich, zurück auf Ihre Couch und blieben erst mal liegen. Sie änderten ihren Fokus und begannen nach und nach, Ihr Ziel aus den Augen zu verlieren. Weil Ihnen zum Beispiel ein Wegweiser wie dieses Buch fehlte, oder ein anderer Motivator, bauten Sie nicht auf diesen, oben genannten elementaren Grundlagen auf um neue Gewohnheiten zu entwickeln. Sie befolgten diese zwar anfangs richtig, aber dann fehlte Ihnen meist ein Coach, der Sie auf dem Weg zum Ziel begleitet. Und zwischen dem Fehlen eines Coaches und der Couch ist es oft nur ein schmaler Grat.

Um auf der Seite zu bleiben, auf der man dann eigentlich sein will, braucht man oft eine motivierende und entsprechende Unterstützung.

Irgendwann wurde im Zuge dieser Abkehr vom eingeschlagenen Weg auch das wertvolle Notizbuch zur Seite gelegt. In ihm hatte man in den letzten Tagen unsagbar wichtige Notizen gemacht. Diese hätten in der Tat eine entscheidende Rolle bei der Erreichung des Ziels gespielt. Aber auch nur dann, wenn man die Straßenkarte, die diese Notizen für einen darstellen, richtig herum hält.

Dann kamen diese typischen Momente auf. Sie griffen zwar wieder zum Handy, surften aber nicht mehr auf den Seiten, die direkt mit dem Erreichen ihres aktuellen Zieles zu tun hatten. Stattdessen sahen sie sich wieder völlig gedankenlos in den sozialen Medien um. Sie sahen sich wieder einmal lustige Katzenvideos an, oder was auch immer. Auch diese Medienkanäle haben sich in kurzer Zeit daran gewöhnt. Sie zeigten Ihnen nun wieder die gleiche Werbung und die gleichen Empfehlungen, aktualisiert nach den Algorithmen Ihrer Suchanfragen an.

Manchmal bringen diese Kanäle und Seiten ein paar Tage später Einblendungen im Zusammenhang mit der neuen Zielplanung. Nur um zu sehen, ob und wie Sie reagieren.

Wenn Sie jetzt diese Informationen mit den Fingern auf dem Display Ihres Handys wegwischen, so wie Sie dies auf dem Display Ihres Bewusstseins wegwischen, werden diese verschwinden und sobald nicht wieder erscheinen.

Sie fielen zurück in ihre alten Gewohnheiten und diese waren übermächtig. Sie fragten sich von Zeit zu Zeit, warum sie nicht beharrlich geblieben sind, und sie begannen, Ausreden über Ausreden zu erfinden, warum sie es nicht durchziehen konnten.

Vor allem hatte man keine Zeit, nicht wahr?